DE2617991A1 - Verfahren und vorrichtung zur behandlung von abwaessern - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur behandlung von abwaessern

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DE2617991A1 DE19762617991 DE2617991A DE2617991A1 DE 2617991 A1 DE2617991 A1 DE 2617991A1 DE 19762617991 DE19762617991 DE 19762617991 DE 2617991 A DE2617991 A DE 2617991A DE 2617991 A1 DE2617991 A1 DE 2617991A1
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C25CPROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
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    • C25C7/002Constructional parts, or assemblies thereof, of cells; Servicing or operating of cells of cells comprising at least an electrode made of particles
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Abwässern
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorri chtung zur Behandlung von verdünntem, metalltialtigem Abwasser, unter Verwendllng eines dns Abwasser enthaltenden Behälters, in welchem mitldestens eine Anode und eine in einer perforierten Zelle enthaltene Schüttkathode angeordnet sind, und in welchen das Abwasser einer Elektrolyse unterworfen wird, während der das Abwasser bewegt und die Zelle rnit der Schüttkathode um ihre Achse gedreht wird. Ein solches Verfahren ist in der DL-PS 114 624 beschrieben.
  • Abwasser im Sinne der Erfindung sollen alle bei technischen Prozessen anfallenden, verdünnten, metallhaltigen Lösungen sein. Solche Lösungen sind beispielsweise Waschwässer, Sickerwässer, Endlagen, islutterlaugen oder Grubenabwässer. Diese ver@@@@ten Lösungen haben im Gegensatz zu Konzentraten oder Iialbkonzentraten einen iletallgehAlt von 1g/l und weniger.
  • Für die Rückgewinnung von Netallen aus Konzentraten und I-Ialbkonzentraten mit höherem Metallgehalt werden elektrolytisch arbeitende Verfahren schon seit langer Zeit angewandt. Auf diese Weise gelingt es, einen großen Teil der Metalle aus diesen Lösungen direkt kathodisch abzuscheiden. Wenn die Elektrolyse in Bädern mit vertikalen Elektroden durchgeführt wird, erreicht man je nach der Art des Metalls, der Badzusammensetzung und den Badzusätzen Endkonzentrationen von 8 bis lg/l. Bei diesen tíetallgehalten sinkt die Stromausbeute aber bereits stark ab, und eine haftfeste, kompakte Abscheidung ist nicht mehr zu erreichen.
  • Zur Verbesserung der kathodischen Abscheidungsbedingungen sind viele Vorschläge bekannt geworden. So kann man der Elektrolytverarmung im Bereich der Kathode dadurch begegnen, daß die Elektroden in Längs- oder Querrichtung angeströmt werden, daß die Kathoden vibrierend bewegt werden, daß man als Kathode eine rotierende Walze oder eine rotierende Scheibe verwendet, oder daß als Kathode leitende Metallteilchen verwendet werden, die sich in einer Glocke befinden, die mit geneigter Drehachse bewegt wird. Ferner wird die metallhaltige Lösung vielfach auf 40 - 70° C erwärmt, um die elektrische Leitfähigkeit zu erhöhen und um zu erreichen, daß sich das Metall kompakt abscheidet.
  • Alle diese Vorschläge sind darauf gerichtet, die Bedingungen für die Abscheidung von Metallen bis herab zu einem Metallgehalt der Lösungen von etwa 1g/l zu verbessern. Sofern die teilweise entmetallisierten Lösungen, z. B. Beizbäder, Sickerwässer oder Nutterlaugen, in den Prozeß zurückgeführt werden, reicht eine so weitgehende Entmetallisierung auch völlig aus, und der Aufwand für eine vollständige Abscheidung des Metallinhalts wäre gar nicht gerechtfertigt. Wenn die metalle jedoch aus Lösungen zurückgewonnen werden sollen, die nicht rezirkuliert werden können, sondern abgeleitet werden müssen, sind diese Verfahren nicht anwendbar.
  • Bei allen bekannten Verfahren zur elektrolytischen Rückgewinnung des Metalls aus Abwässern bleiben somit verdünnte Lösungen mit Metall-Konzentrationen von etwa lg/l zurück, die nicht direkt in den Vorfluter abgeführt werden können, sondern deren Netallinhalt vorher auf chemischem Wege abgetrennt werden muß.
  • Da die I?achwelt (R. Weiner: "Die Abwässer der (ialvanotechiiili und vletallindustrie) der Auffassung ist, daß eine unrnittelbare elektrolytische Aufarbeitung von verdünnten Spülwässern nie in Frage kommt, werden verdünnte Abwässer heute entweder unmittelbar oder nach Anreicherung nicht elektrolytisch, solldern chemisch behandelt. Nach der Entgiftung erfolgt eine Neutralisation, bei der die Metalle großenteils ausgefällt werden. Das Abwasser wird anschließend geklärt und abgeleitet.
  • Der zurückbleibende Schlamm wird eingedickt, entwässert und zu einer Deponie transportiert. Ein solches Verfahren ist wegen des erheblichen Aufwandes wirtschaftlich kaum vertretbar und wird wegen der Umweltbelastung auf die Dauer nicht tragbar sein.
  • Es sind auch schon Versuche durchgeführt worden, derart verdünnte Abwässer unmittelbar elektrolytisch aufzuarbeiten. i-.it hilfe der Wirbelschichtelektrolyse ist es z. B. möglich, erwärmte Lösungen mit weniger als lg/l Kupfer bis unter lmg/l zu entkupfern. Der technische Einsatz der Wirbelschichtelektrolyse ist aber durch apparative Probleme sehr erschwert.
  • Die geringe Leitfähigkeit in Verbindung mit dem Diaphragma führt zu einem hohen Spannungsbedarf, das Diaphraglla wird leicht verstopft, z. B. durch daran abgeschiedenes Metall, und die Kontaktierung der Wirbelschicht ist problematisch.
  • Bei dem bekannten Verfahren nach der DL-PS i14 624 wird eine mit schräger Achse in dem Abwasserbehälter angeordnete Elektrolysezelle mit einer Schüttkathode verwendet, die während der Elektrolyse gedreht wird. Auch mit diesem Verfahren läßt sich kein ausreichend niedriger Metallgehalt der Abwässer erzielen, so daß auch hier abschließend vor der Ableitung der Abwässer die schon geschilderte chemische Behandlung mit dem angegebenen, unvertretbar hohen Aufwand erforderlich ist.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Behandlung verdiinnter, letallhaltiger Abwässer anzugeben, das einfach, betriebssicher und praktisch kontinuierlich arbeitet, das eine vollständige Rückgewinnung der in den Abwässern enthaltenen Metalle in metallischer Form ermöglicht, und durch das die Abwässer so behandelt werden, daß keine metallhaltigen Schlämme entstehen, und daß die Abwässer anschließend ohne weitere Behandlung abgeleitet werden können.
  • Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren der eingangs geschilderten Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das Abwasser mittels einer Pumpe durch ein an seinem in den Behälter hineinragenden Ende perforiertes Rohr, das an diesem Ende rundum von der Schüttkathode umgeben ist, während der Dauer des elektrolytischen Prozesses ständig mit großer Strömungsgeschwindigkeit durch die Metallpartikel der Schüttkathode hindurch und aus dem Behälter herausgepumpt und von der Pumpe über eine Leitung wieder in den Behälter zurückgepumpt wird, und daß das Abwasser nach weitgehender Abreicherung seines Netallgehalts zur Entgiftung und Neutralisation chemisch und/oder zur Entfernung des restlichen tietallgehalts mittels eines Ionenaustauschers behandelt wird.
  • Die Vorteile eines solchen Verfahrens sind darin zu sehen, daß der größte Teil der in den Abwässern enthaltenen Metalle auf diese Weise elektrolytisch, d. h. ohne Verbrauch an Chemikalien, in einer unmittelbar wiederverwendbaren Form zurückgewonnen wird. Ferner findet während der Elektrolyse eine weitgehende Entgiftung des Abwassers statt, z. B. durch Oxidation von Cyaniden während des Elektrolyseprozesses, für die ebenfalls keine zusätzlichen Chemikalien benötigt werden.
  • Die anschließende Restentgiftung und Vorneutralisation können mit dem theoretisch notwendigen iiinimuM an Chemikalien durchgeführt werden, wobei keine Fällungsprodukte entstehen.
  • Wegen der weitgehenden elektrolytischen Entmetallisierung wird zum Entfernen des Restmetallgehaltes, z. B. mit Hilfe eines Kationenaustausches oder einer Flüssig-flüssig-Extraktion, nur eine geringe Anlagenkapazität benötigt.
  • Die bei der Regeneration des Ionenaustauschers bzw. beim Strippen des Extraktionsmittels anfallenden metallreichen Lösungen werden wahlweise in den Prozeß, bei dem die Abwässer entstanden sind, oder in die erste Verfahrensstufe zwecks elektrolytischer Rückgewinnung zurückgeführt. Durch die vollständige Abtrennung der Metalle aus den Abwässern erübrigen sich Klärung und Filtration des Abwassers, es entstehen keine Schlämme, keine Transportprobleme, und damit entfallen auch Deponien und die damit zusammenhängenden Umweltprobleme.
  • Das Verfahren nach der Erfindung wird an Hand der Zeichnungen beispielsweise erläutert.
  • Fig. 1 zeigt schematisch den Einsatz des Verfahrens nach der Erfindung in Verbindung mit einem galvanischen Prozeß, und in Fi Y ist eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens schematisch dargestellt.
  • hit 1 ist ein galvanisches Bad bezeichnet, in dem Werkstücke behandelt und anschließend in einer Spülkaskade 2 im Gegenstrom dreifach gespült werden. Das aus der Spülkaskade 2 überlaufende Abwasser wird mit Hilfe einer Entmetallisierungseinrichtung 3 weitgehend entmetallisiert und gelangt anschließend in einen Entgiftungs und Vorneutralisierbeh-älter 4, in dem z. B. restliches Cyanid oxidiert und der pH-Wert des Abwassers schwach sauer eingestellt werden. Anschließend wird das Abwasser einem Kationenaustauscher 5 aufgegeben, den es vollständig entmetallisiert verläßt.
  • In der Entmetallisierungseinrichtung 3 wird der größte Teil des im Abwasser enthaltenen Dletalls durch den Elektrolysestrom kathodisch abgeschieden und somit metallisch zurückgewonnen, so daß es im galvanischen Bad 1 wieder verwendet werden kann. Das weitgehend entmetallisierte Abwasser wird im Entgiftungs- und Vorneutralisierbehälter 4 durch Zugabe von Entgiftungs- und Neutralisationsmitteln entgiftet und vorneutralisiert und gelangt über den Kationenaustauscher 5 entmetallisiert, entgiftet und mit neutralem pH-Wert in den Vorfluter. Der Kationenaustauscher 5 wird mit Säure regeneriert, und das metallreiche Regenerat wird in die Entmetallisierungseinrichtung 3 oder, sofern dies möglich ist, in das galvanische Bad 1 zurückgeführt.
  • In Fig. 2 ist die Entmetallisierungseinrichtung 3 genauer dargestellt. Mit 6 ist schematisch ein Behälter bezeichnet, in welchem sich das zu entmetallisierende Abwasser 7 befindet.
  • Im Behälter 6 befindet sich in horizontaler Lage ein Rohr 8, das in einem weiten Bereich durchbrochen ist. Über diesem durchbrochenen Bereich ist ein beispielsweise aus Streckmetall bestehendes Rohrstück 9 konzentrisch um das Rohr 8 angeordnet.
  • Konzentrisch um das Rohrstück 9 sind die beiden aus Kunst stoffgittern bestehenden Rohrstücke 10 und 11 angeordnet, von denen das Rohrstück 11 einen größeren Durchmesser aufweist als das Rohrstück 10, und die zusammen eine Zelle zur Aufnahme einer Schüttkathode ergeben. Der Zwischenraum zwischen den Rohrstücken 10 und 11 ist z. B. zu 85 5' mit Metallteilchen 12 einer Schüttkathode gefüllt. Oberhalb des Rohrstücks 11 ist ein Metallblech 13 angeordnet. Über die Welle 14 werden die Rohrstücke 10 und 11 in Rotation versetzt. Zum Antrieb dient der Getriebemotor 15.
  • Für die elektrolytische Entmetallisierung stehen zwei Gleichrichter 16 und 17 zur Verfügung, deren Gleichspannung verstellbar ist. Die im Zwischenraum zwischen den Rohrstücken 10 und 11 befindlichen jetallteilchen 12 werden als Kathode geschaltet.
  • Das aus Streckmetall bestehende Rohrstück 9 wird als innenanode geschaltet, und der Strom des Innenstronikreises wird am Strommesser 18 angezeigt. Das oberhalb des Rohrstücks 11 angeordnete Metallblech 13 wird als Außenanode geschaltet, deren Strom anhand des Strommessers 19 eingestzllt wird.
  • An das Rohr 8 ist an seinem aus dem Behälter 6 herausragenden Ende über die Leitung 20 eine Pumpe 21 angeschlossen, die das Abwasser über die Leitung 22 und eine Rieseleinrichtung 23 in den Behälter 6 zurück fördert.
  • Bei der Inbetriebnahme der Entmetallisierungseinrichtung 3 wird zunächst die Pumpe 21 eingeschaltet, die das Abwasser 7 von außen durch die Zelle der Schüttkathode und damit durch die Zwischenräume zwischen den Netallteilchen 12 und das Streckmetallrohrstück 9 ansaugt und über die Rieseleinrichtung 23 in den Behälter 6 zurückfördert. Anschließend wird die aus den Rohrstücken 10 und 11 bestehende Zelle mit Hilfe des Getriebemotors 15 in Rotation versetzt. Nun werden die beiden Gleichrichter 16 und 17 eingeschaltet. Die Stromdichte des inneren Stromkreises mit der Anode 9 und der Kathode 12 und die Stromdichte des äußeren Stromkreises mit der Anode 13 und der Kathode 12 lassen sich über die Strommesser 18 und 19 separat einstellen.
  • Im folgenden werden drei Beispiele dafür angegeben, wie das Verfahren gemäß der Erfindung praktisch durchgeführt wird: Beispiel 1 Abwasser, das 0,6g/l Nickel enthält, und dessen pH-Wert um 5 beträgt, wird in der ersten Verfahrensstufe elektrolytisch entnickelt. Die Anoden bestehen aus Blei, als Kathode dienen Nickelstifte, und das Abwasser wird mit einer Förderleistung von 0,51/s umgepumpt. Der Außenstromkreis wird auf 6A, der Innenstromkreis auf 4A eingestellt. Die Elektrolyttemperatur beträgt ca. 22° C. Bei einem Nickelgehalt des Abwassers von 0,08g/l wird die Elektrolyse beendet. Da eine Entgiftung des Abwassers, dessen pH-Wert etwas gesunken ist, nicht erforderlich ist, kann die zweite Verfahrensstufe (Entgiftung und Vorneutralisation) übersprungen werden, und das Abwasser wird in der dritten Verfahrensstufe) direkt einem schwachsauren Kationenaustauscher in der Natriumform mit Iminodiessigsäure-Ankergruppen aufgegeben, der die restlichen Nickelionen praktisch vollständig gegen Natriumionen austauscht, so daß das entmetallisierte Abwasser mit einem pH-Wert von knapp 7 abläuft. Der Kationenaustauscher wird mit 12-prozentiger Schwefelsäure regeneriert, das Regenerat wird nach entsprechender pH-Korrektur in die elektrolytische Entmetallisierungseinrichtung zurückgegeben. Nach der Regeneration wird der Kationenaustauscher mit 6-prozentiger Natronlauge in die Natriumform umgeladen.
  • Beispiel 2 Abwasser, das 0,8g/l Zink, 1,8g/l Natriumcyanid und 5g/l Natronlauge enthält, wird in der ersten Verfahrensstufe elektrolytisch entzinkt. Die Anoden bestehen aus Stahl, als Kathode dienen verzinkte Stahlstifte, und das Abwasser wird mit einer Förderleistung von 0,5 l/s umgepumpt. Der Außenstromkreis wird auf 8 A, der Innenstromkreis auf 4 A eingestellt. Die Elektrolyttemperatur beträgt ca. 24° C. Bei einem Zinkgehalt des Abwassers von 0,08gel wird die Elektrolyse beendet. Als zweite Verfahrensstufe wird nun die Entgiftung durchgeführt. Dazu wird dem alkalischen Abwasser, dessen Cyanidgehalt auf ca. lg/l gesunken ist, Natriumhypochloritlösung zugegeben. Nach einstündiger Reaktionszeit wird die Lösung mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 4 eingestellt. Die dritte Verfahrensstufe besteht darin, daß das schwach saure Abwasser analog zu Beispiel 1 einem schwach sauren Iminodiacetat- Ionenaustauscher in der Natriumfonn aufgegeben das Abwasser entzinkt und nahezu neutralisiert wird, so daß es direkt abgeleitet werden kann. Der Kationenaustauscher wird mit zinkhaltiger Hiicknahnäure regeneriert, so daß ein zinkreiches Regenerat mit einem geringen Überschuß an freier Säure entsteht. Diese wird mit Natronlauge abgestumpft, und das Regenerat wird nun dem alkalisch-cyanidischen Abwasser in der elektrolytischen Entnietallisierungseinrichtung bis zur beginnenden Trübung zudosiert.
  • Beispiel 3 Abwasser, das lg/l Kupfer als Sulfat und 1g/l Schwefelsäure enthält, wird in der ersten Verfahrensstufe elektrolytisch entkupfert. Die Anoden bestehen aus Blei, als Kathode dienen Kupferdrahtabschnitte, und das Abwasser wird mit einer Förderleistung von 0,51/s umgepumpt. Der Außenstromkreis wird auf 10 A, der Innenstromkreis auf 6 A eingestellt. Die Elektrolyttemperatur beträgt ca. 230 C. Die Elektrolyse wird beendet, sobald der Kupfergehalt unter lmg/l gesunken ist. Die zweite Verfahreusstufe besteht in einer Neutralisation des entkupferten Abwassers mit Natronlauge auf pH 7 bis 8. Da das neutralisierte Abwasser keine Giftstoffe und praktisch kein Kupfer mehr enthält, ist die zweite Verfahrensstufe abgeschlossen, und die dritte Verfahrensstufe kann entfallen.
  • Die Drahtabschnitte können direkt wieder als Anodenwerkstoff eingesetzt werden.
  • Die zweite Verfahrensstufe besteht in einer herkömmlichen Entgiftung und Vorneutralisation, die zum Stand der Technik gehören. Bei der Behandlung des Abwassers sind lediglich solche Entgiftungsmethoden zu wählen, bei denen keine schwerlöslichen Stoffe entstehen.
  • Die dritte Verfahrensstufe umfaßt die chemische Abtrennung der Restgehalte des Abwassers an Metall. Auch hierfür werden an sich bekannte Verfahren angewandt. So versteht es sich, daß anstelle des Festbettaustauschers z. B. auch der Flüssi#-fliissig-Austausch treten kann.
  • Eine große Bedeutung kommt der Bewegung des Abwassers durch die Rohrstücke 10 und 11 zu, weil die Netallteilchen 12 auf diese Weise intensiv angeströmt werden und zugleich das an der lnnenanode 9 entstehende Gas abtransportiert wird, so daß dadurch eine chemische Rücklösung des kathodisch abgeschiedenen Metalls verhindert wird. Durch die Rieseleinrichtung 23 wird erreicht, daß das mit dem Abwasser durch das Innenrohr 8 abgezogene Gas zum großen Teil aus dem Abwasser entweichen kann, bevor das Abwasser in den Behälter 6 zurückfließt.
  • Die konzentrische Anordnung von Schüttkathode 12 und Rohrstück 9 kann auch mehrfach wiederholt werden, indem um die Schüttkathode 12 beispielsweise ein anodisch geschaltetes, perforiertes Doppelmantelrohr und um dieses herum eine weitere, rohrförmige Schüttkathode angeordnet werden.
  • Wenn die Rohrstücke 10 und 11 etwas geneigt gegen die Horizontale angeordnet werden, bewegen sich die Partikel der Schüttkathode 12 während der Drehbewegung langsam zum tiefer liegenden Ende der Rohrstücke und können dort entnommen werden. Am anderen, höher liegenden Ende können Metallteilchen als Kathode neu aufgegeben werden. Auf diese Weise ist es beispielsweise möglich, die Kathodenschüttung zu klassieren, d. h. größere und kleinere Teilchen voneinander zu trennen.
  • L e e r s e i t e

Claims (7)

  1. Patentansprüche Verfahren zur Behandlung von verdünntem, liletallhaltigeiill Abwasser, unter Verwendung eines das Abwasser enthaltene den Behälters, in welchem mindestens eine Anode untl eine in einer perforierten Zelle enthaltene Schiittkathotle angeordnet sind, und in welchem das Abwasser einer Elektrolyse unterworfen wird, während der das Abwasser bewegt und die Zelle mit der Schüttkathode um ihre Achse gedreht wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Abwasser mittels einer Pumpe (21) durch ein an seinem in den Behälter (()) hineinragenden Ende perforiertes Rohr (8), das an diesel Ende rundum von der Schiittkathode (12) umgeben ist, während der Dauer des elektrolytischen Prozesses ständig mit großer Strömungsgeschwindigkeit durch die jetallpartikel der Schiittkathode (12) hindurch und aus dem Behälter (C) herausgepumpt und von der Pumpe (21) über eine Leitung (22) wieder in den Behälter (6) zurückgepumpt wird, und daß das Abwasser nach weitgehender Abreicherung seines tietallgehaltes zur Entgiftung und Neutralisation chemisch und/oder zur Entternung des restlichen Netallgehalts mittels eines lonenaustauschers behandelt wird.
  2. 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Behälter (6) zur Aufnahme des Abwassers als Zelle für die Schüttkathode (12) zwei konzentrische, perforierte Rohrstücke (10, ii), zwischen denen sich die Metallpartikel der Schüttkathode (12) befinden, angeordnet sind, die um ihre horizontale Achse drehbar sind, daß im Zentrum dieser Zelle (10, 11) ein aus dem Behälter (b) herausragendes Rohr (8) mit horizontaler Achse angebracht ist, dessen im Bereich der Zelle liegendes Ellde eine perforierte wandung hat und an dessen aus derl Behälter (6) hinausragendm Ende eine Pumpe (21) angeschlossen ist, und daß zwischen Rohr (8) und Zelle eine erste Anode (9) und außerhalb der Zelle eine zweite Anode (13), die an getrennte Stromkreise angeschlossen sind, angebracht sind.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die rohrstücke (10, 1i) der Zelle als Kunststoffgitter ausgebildet sind.
  4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Anode (9) als aus Streckmetall bestehendes Rohrstück ausgebildet ist.
  5. 5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß für die Rückführung des Abwassers in den Behälter (6) am Ende der Leitung (22) eine Rieselvorrichtung (23) angebracht ist.
  6. 6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die konzentrische Anordnung von Schüttkathode (12) und perforierter Anode (9) mehrfach wiederholt wird.
  7. 7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrstücke (10, li) gegen die horizontale geneigt angeordnet sind.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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FR2491092A1 (fr) * 1980-09-29 1982-04-02 Sandoz Sa Procede et dispositif permettant d'eliminer et de recuperer les metaux a partir d'un liquide aqueux
EP0280029A2 (de) * 1987-02-25 1988-08-31 Dornier Gmbh Simultane Abreicherung von Schwermetallen und oxidierbaren Schadstoffen aus Abwässern

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