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Vorrichtung zum Ausrichten von Wechselobjektiven
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Die Erfindung bezieht sich auf eine photographische oder kinematographische
Kamera bzw. auf eine Vorrichtung für eine photographische oder kinematographische
Kamera mit Wechselobjektiven, die wahlweise in der Aufnahmestellung mit dem zu belichtenden
Film ausgerichtet werden sollen.
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Kameras mit Wechselobjektiven sind seit langem bekannt. Es ist ferner
bekannt, die Wechselobjektive jeweils auf einem Objektivträger anzuordnen, wobei
gern die Objektivträger mittels eines Einstellers wahlweise in die Aufnahmestellung
gebracht werden können. Es ist ferner bereits bekannt (vgl. DT-OS 23 30 264 und
23 30 267), eine Übertotpunktfeder in Verbindung mit dem Verschieben von zwei Wechselobjektiven
zu verwenden.
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Die vorliegende Erfindung hat sich ganz allgemein die Aufgabe gestellt,
die beim Umschalten von Wechselobjektiven gemäß dem Stand der Technik auftretenden
Nachteile zu vermeiden.
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Insbesondere beabsichtigt die Erfindung, bei dem in Aufnahmestellung
befindlichen Objektiv oder Objektivträger das Auftreten von zu großen Kräften, und
zwar insbesondere von zu großen Seitenkräften, zu vermeiden, welche das Objektiv
aus der optischen Achse herausverschwenken könnten. Bereits kleinste Schwenkabweichungen
beeinflussen die optische Qualität der Kamera. Diese Probleme sollen dabei gemäß
der Erfindung insbesondere auch für die sogenannten "Pocket"-Kameras gelöst werden,
wo hohe optische Präzision häufig auch bei geringen Kosten erwünscht ist.
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Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die Objektive
bzw. Objektivträger durch eine Ausgleichs feder gekuppelt sind. An dieser Ausgleichs
feder greifen vorzugsweise die Andruckmittel an, welche ihrerseits durch den Objektiveinsteller
betätigt werden.
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Vorzugsweise sind die Andruckmittel im Falle von zwei Objektivträgern
in der Form einer Übertotpunktfeder (kraftrichtungsändernde Schenkelfeder) ausgebildet.
Zur Erreichung einer guten Höhenstabilität ist die Ausgleichs feder vorzugsweiEe
als Blattfeder ausgebildet.
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Die Erfindung macht es somit möglich, daß verhältnismäßig starke Andruckmittel
in der Form einer Andruckfeder verwendet werden können. Dies ist vorteilhaft, da
ein versehentliches Berühren des Objektiveinstellers dann die Lage des eingestellten
Objektivs nicht beeinflußt. Der Nachteil einer starken Andruckfeder, nämlich die
Gefährdung der Planauflage des Objektivs bzw. Objektivträgers sowie die Möglichkeit
des Verziehens des Objektivträgers, wird aber durch die Erfindung vermieden, da
die starke Andruckfeder nur über die schwächere Ausgleichsfeder an dem in Aufnahmestellung
befindlichen Objektivträger angreift.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich insbesondere
aus den Ansprüchen sowie aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung; in der Zeichnung zeigt: Fig. 1 schematisch einen Schnitt durch den Objektivteil
einer Kamera, wobei sich hier beispielsweise ein Teleobjektiv in Aufnahmestellung
befindet; Fig. 2 einen Schnitt wie Fig. 1, wobei sich hier aber beispielsweise ein
Normalobjektiv in Aufnahmestellung befindet; Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit einem in Aufnahmestellung befindlichen Teleobjektiv; Fig. 4 das
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 mit in Aufnahmestellung angeordnetem Normalobjektiv.
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Es sei zunächst das erste Ausführungsbeispiel anhand der Figuren 1
und 2 beschrieben. Mit dem Bezugszeichen 1 ist dabei ein Kameragehäuse bezeichnet.
Bei der Kamera handelt es sich vorzugsweise um eine photographische Kamera; es kann
sich aber auch um eine kinematographische Kamera handeln. Am Kameragehäuse 1 ist
eine Trägerplatte 2 - vorzugsweise die Verschlußplatte - befestigt, welche die Aufgabe
hat, Objektivträger 3 und 4 mittels Blattfedern 5 und 6 zu halten. Der Objektivträger
3 trägt beispielsweise ein Teleobjektiv, während der Objektivträger 4 ein Normalobjektiv
trägt. Die Blattfedern 5 und 6 erzeugen die für die Planlage der Objektivträger
erforderlichen Auflagekräfte. Die Blattfeder 5 ist an der Trägerplatte 2 befestigt
und liegt auf einer nicht näher bezeichneten
Führungsfläche des
Objektivträgers 3 auf und drückt diesen plan gegen die Trägerplatte 2. Die Blattfeder
6 ist in nicht näher gezeigter Weise am Objektivträger 4 befestigt und liegt an
der in Fig. 1 rechten Seite der Trägerplatte 2 an und kann bei Verschiebung des
Objektivträgers 4 auch an der Trägerplatte 2 entlanggleiten, um den Objektivträger
4 dann, wenn er sich in der Aufnahmestellung gemäß Fig.
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2 befindet, in Planlage an einer Führungsfläche 20 des Kameragehäuses
1 sicherzustellen.
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Die Seitenanschlagskräfte für die Objektivträger bzw. den jeweils
in Aufnahmestellung befindlichen Objektivträger werden durch eine kraftrichtungsändernde
Schenkelfeder (im folgenden auch Übertotpunktfeder genannt) erreicht. In diesem
Zusammenhang sind an der Trägerplatte 2 bzw. am Kameragehäuse 1 seitliche Anschläge
2b bzw. lb angeordnet, welche die Aufnahmestellung für den Objektivträger 3 bzw.
den Objektivträger 4 fixieren.
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Es sei in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, daß für die seitliche
Führung der Objektivträger 3 und 4 Winkellager 2a bzw. la vorgesehen sind. Für jeden
der Objektivträger ist nur das eine der Winkellager dargestellt, das andere hat
man sich parallel dazu angeordnet vorzustellen.
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Anstelle der bereits erwähnten Übertotpunktfeder 10 wäre es auch möglich,
andere Andruckmittel für die Objektivträger zu verwenden. Beispielsweise könnte
für jeden Objektivträger eine gesonderte Andruckfeder vorgesehen sein.
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Vorzugsweise sieht die Erfindung aber die erwähnte Ubertotpunkt feder
10 vor, die mit einem Schenkel an einem gehäuseseitigen Vorsprung 21 und mit ihrem
anderen Schenkel an
einem Einsteller 9 befestigt ist, der dazu dient,
das gewünschte Aufnahmeobjektiv in die Aufnahmestellung zu bringen.
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Ein Einstellgriff 9a erleichtert die Verschiebung des Einstellers
9. Der Einstellgriff 9a besitzt eine Markierung 22, die mit Markierungen "T" für
Teleobjektiv und "N" für Normalobjektiv zusammenarbeitet, um dem Kamerabenutzer
anzuzeigen, welches Objektiv sich in Aufnahmestellung befindet.
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Die beiden Objektivträger 3 und 4 sind durch eine Ausgleichsfeder
8 in der Form einer Blattfeder gekuppelt. Etwa mittig zwischen den Befestigungsstellen
der Ausgleichs feder 8 an den Objektivträgern ist der Einsteller 9 gelenkig befestigt
und überträgt die Kraft der Feder nicht direkt auf den jeweils in Aufnahmestellung
befindlichen Objektivträger, sondern erfindungsgemäß über die Ausgleichsfeder 8.
Durch die Ausgleichs feder wird eine ungewollte Beeinflussung der Objektivträger
in ihrer Aufnahmestellung, beispielsweise durch Berührung der Einstellglieder -
insbesondere des Einstellers 9 -oder durch zu hohe Federkräfte der Ubertotpunktfeder
10, vermieden.
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Es ist also jeweils die Ausgleichsfeder 8, welche die Anfederung des
in Aufnahmestellung befindlichen Objektivträgers 4 (vgl. Fig. 2) am kameraseitigen
Anschlag 1b bzw. die Anfederung des in Aufnahmestellung befindlichen Objektivträgers
3 (Fig. 1) am kameraseitigen Anschlag 2b bewirkt. Diese Ausgleichsfeder 8 verhindert
nicht nur die Beeinflussung der Objektivträger von außen über den Einsteller 9 bei
einer versehentlichen Berührung des Einsteliers 9, sondern verhindert auch eine
Verformung der Objektivträger durch die stärkere Ubertotpunktfeder 1O.(Die Übertotpunktfeder
10 besitzt eine stärkere Federkraft als die Ausgleichsfeder 8).
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Aus Fig. 1 erkennt man, daß der Einsteller 9 in seiner "Tele-Stellung"
durch die Übertotpunktfeder 10 gehalten ist und mit einer Anschlagkante 9b am Anschlag
2b anliegt, wobei die Ausgleichsfeder 8 - wie gezeigt - etwas durchgebogen ist und
den Objektivträger 3 mit seiner in Fig. 1 unten liegenden Kante am Anschlag 2b in
seiner Aufnahmestellung A anfedert.
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Umgekehrt wird dann, wenn sich der Objektivträger 4 in der Aufnahmestellung
A befindet, der Eins teller 9 mit einer Anschlagkante 9c gegen einen kameraseitig
angeordneten Anschlag 2d durch die Übertotpunktfeder 10 gedrückt, wobei die Ausgleichsfeder
8 wiederum leicht durchgebogen ist und dementsprechend den Objektivträger 4 mit
seiner in Fig. 2 oben liegenden Kante am Anschlag Ib des Kameragehäuses anfedert.
Die Anfederung geschieht also wiederum nur durch die Kraft der Feder 8, die kleiner
ist als die Kraft der Ubertotpunktfeder 10. Wie erwähnt, wird die Planlage des Objektivträgers
4 durch die Feder 6 und die Planlage des Objektivträgers 3 durch die Feder 5 erreicht.
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Betrachtet man nunmehr den Objektivwechsel von Stellung A nach B bzw.
von Stellung A nach C (vgl. dazü Fig. 1 und 2), so wird jeweils zunächst die Federwirkung
der Ausgleichs feder 8 aufgehoben und anschließend wird der Objektivträger 3 vom
Anschlag 2b getrennt. Sobald der O-Punkt der Übertotpunktfeder 10 über schritten
ist, verändert sich deren Kraftrichtung, d.h. die Kraftrichtung kehrt sich um und
zieht den Objektivträger 4 gegen seinen Anschlag Ib, wie dies in Fig. 2 dargestellt
ist.
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Auch in dieser Stellung übernimmt - wie bemerkt - die Ausgleichsfeder
8 die Anfederung. Sobald sich einer der Objektivträger in seiner Anschlagstellung
befindet, ist das von diesem Objektivträger getragene Objektiv aufnahmebereit.
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Bei dem in Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die
die beiden Objektivträger kuppelnde Ausgleichs feder 11 einarmig ausgeführt. Der
Federausgleich wird auf diese Weise nur für den einen Objektivträger 4 ausgenützt,
während der Objektivträger 3 seine Ausrichtung durch den hier mit dem BezugszeichenP
bezeichneten Einsteller erhält. Während die Ausführungsbeispiele gemäß den Fig.
1 und 2 bzw. 3 und 4 weitgehend übereinstimmen, sei hier noch auf einige weitere
Unterschiede eingegangen. Der Einsteller 12 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel
steht mit einer Abwinklung mit einer Auskerbung 3a im Objektivträger 3 in Eingriff.
Auf diese Weise wird bei in Aufnahmestellung A gemäß Fig. 3 befindlichem Objektivträger
3 dieser durch die Übertotpunktfeder 10 direkt gegen den Anschlag 2b angefedert.
Lediglich der Objektivträger 4 ist hier - vgl. Fig. 4 - in seiner Aufnahmestellung
A am Anschlag Ib angefedert, da die Kraft der Übertotpunktfeder 10 über einen der
nicht näher bezeichneten, die Ausgleichs feder 11 am Objektivträger 3 halternden
Stifte auf die Ausgleichsfeder 11 übertragen wird, die dann ihrerseits die Anfederung
des Objektivträgers 4 bewirkt. Die Endstellung des Einstellers 12 bei der Anordnung
gemäß Fig. 4 wird dadurch erreicht, daß die Abwinklung des Einstellers 12 an der
in Fig. II oberen Kante der Einkerbung 3a am Objektivträger 3 zur Anlage kommt und
seinerseits den Objektivträger 3 mit seinem in Fig. 4 obersten Ende gegen die Abwinklung
2c der Trägerplatte 2 drückt.