DE261489C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

~ M 261489 KLASSE 82 a. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Juni 1911 ab.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Trocken vorrichtungen für Streu- und Körnergut mit Mehrstufenflächen in zwei senkrechten Reihen, die von Pendelschwingen getragen werden und eine bei gewöhnlichen Sieben bekannte wechselseitige Schrägung aufweisen. Diesen bekannten Einrichtungen gegenüber zeichnet sich die den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Vorrichtung dadurch aus,

ίο daß die zu einer Trockenkammer vereinigten Mehrstufenflächen zwischen zwei Trockenluftkammern mit Einblasdüsen derart angeordnet sind, daß gegen jede Mehrstufenfläche ein Düsenpaar von der zugeordneten Trockenluftkammer Trockenluft von beiden Seiten und von oben und unten bläst. Hierdurch wird, unterstützt durch die bei den Pendelschwingen sich ergebende Auflockerung und Zerlegung des Trockengutes, eine äußerst vollkommene Trocknung des letzteren erzielt, deren Gleichmäßigkeit durch die von den gegeneinander gerichteten Luftströmen erzeugten Wirbel bedingt wird.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. ι eine teilweise geschnittene Seitenansicht, Fig. 2 einen wagerechten Schnitt nach Linie 1-2 und Fig. 3 einen lotrechten Querschnitt nach Linie 3-4 der Fig. 1.

Das zu trocknende Gut, welches sowohl Körner, wie Sämereien, Zucker u. a. sein kann, gelangt durch den Zuführtrichter α auf das Sieb b, durch welches die feineren Körner auf die oberste Stufenfläche c fallen, während die gröberen Teile nach auswärts befördert und zweckmäßig einer Zerkleinerungsvorrichtung zugeleitet werden. Es gelangen nun mehrere solcher Stufenflächen c zur Anwendung, welche durch lotrechte Stangen d, e mit dem Sieb b fest verbunden sind. Von der gegenüberliegenden Seite her reichen nun ähnliche, an den aufrechten Stangen i und k befestigte Stufenflächen f zwischen die Stufenfläche c. Sämtliche Flächen erhalten von der Antriebswelle L aus mit Hilfe zweier Exzenter M und unter Vermittlung der Lenkstange η eine hin und her gehende oder Pendelbewegung. Die Lenkstangen η sind hierbei gelenkig an der rückwärtigen Querstange 0 angeschlossen, welche die aufrechten Stangen d verbindet.

Zur Erzeugung der Pendelbewegung der Stufenflächen sind außerdem an den Enden der oberen und unteren Querstange ft die Verbindungsfedern r vorgesehen. Die einzelnen Platten der Stufenflächen c und f sind an den Seiten durch geeignete überstehende Wände verbunden, und zwar derart, daß sie wohl in geringen Abständen übereinander sitzen, trotzdem aber genügend Zwischenraum für den Durchgang der Luft verbleibt. Das äußere Ende der letzten Stufenplatte ist mit Öffnungen versehen, welche eine Sichtung und schnellere Förderung des feinen Gutes ermöglichen, gleichzeitig aber auch zufolge Zerlegung in feine Strahlen eine gute Trocknung bedingen, während die übrige Masse frei über den

Rand der Platte auf die oberste Platte der nächstfolgenden Stufenfläche fällt.

Die Stufenflächen f ruhen auf Federstützvorrichtungen oder Pendelschwingen s, welche schräg in Richtung nach den Exzentern zu stehen, und die Stufenflächen c auf ähnlichen Vorrichtungen z, die nach der entgegengesetzten Seite geneigt sind. Mit ihrer Hilfe wird die von den Exzentern aus erzeugte hin

ίο und her gehende Bewegung in eine kreisende Bewegung umgewandelt, und es heben sich die Stufenflächen f beim Verschieben gleichzeitig an, da dann die Lenkstangen wagerecht stehen. Die Stufenflächen c dagegen senken sich entsprechend der stärkeren Neigung der Federn z. Die umgekehrte Wirkung tritt beim Rückgang der Lenkstangen ein. Zufolge dieser Pendelschwingung der Stufenflächen wird das Trockengut in einer der Neigung der Federn entgegengesetzten Richtung vorwärts geschoben und gleitet somit langsam abwärts von Platte zu Platte, so daß es zufolge der vielfachen Auflockerung und Trennung genügend mit der Trockenluft in Berührung treten kann, um in vollkommen getrocknetem Zustande auf die geneigte, nach außen vortretende Ausgabefläche j zu gelangen. Das Trockengut befindet sich außerdem in gleichmäßig zerkleinertem Zustande, da, wie bereits erwähnt, die nicht durch das Sieb gelangenden Massen zweckmäßig Zerkleinerungswalzen zugeführt werden, von denen aus das Gut über eine schräg nach abwärts geneigte Fläche N einer darunter befindlichen Stufenfläche zugeführt wird.

Die der Vorrichtung zugeführte Luft wird zweckmäßig vorher in einer besonderen Kammer angewärmt und danach mit Hilfe des Ventilators 0 eingeblasen. Die Erwärmung erfolgt entweder durch Dampf oder durch andere Heizgase unter Vermittlung der gerippten Rohre A.

Die in der Kammer entsprechend dem Feuchtigkeitsgehalt des Gutes vorgewärmte Luft gelangt durch das Kniestück B¹ in den viereckigen aufrecht stehenden Behälter E¹, der mit einem zweiten, dahinter sitzenden Behälter E durch Leitungskanäle K¹ in Verbindung steht. Die beiden Behälter .sind auf den Innenseiten mit flachen Düsen F ausgestattet, welche derart paarweise angeordnet sind, daß zwischen je zwei Düsen jedesmal die oberste Platte einer Stufenfläche zu sitzen kommt. Die aus der oberen Düse ausströmende trockene Luft trifft somit auf das von der darüber befindlichen Stufenfläche herab- · rinnende Gut und befreit es von seiner Feuchtigkeit, während die darunter sitzende Düse die Luftzuleitung zu den zwischen den einzelnen Platten vorgesehenen Räumen ermöglicht. Die mit Feuchtigkeit gesättigte Luft wird durch das Abzugsrohr G entfernt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Trockenvorrichtung für Streu- und Körnergut mit von Pendelschwingen getragenen Mehrstufenflächen in zwei senkrechten Reihen von für gewöhnliche Siebe bekannter wechselseitiger Schrägung, dadurch gekennzeichnet, daß die zu einer Trockenkammer vereinigten Mehrstufenflächen zwischen zwei Trockenluftkammern mit Einblasdüsen derart angeordnet sind, daß gegen jede Mehrstufenfläche ein Düsenpaar von der zugeordneten Trockenluftkammer Trockenluft von beiden Seiten und von oben und unten bläst.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.