DE2614837C3 - Gegebenenfalls Füllstoffe enthaltende Phosphonitrilfluorpolymerformmasse - Google Patents
Gegebenenfalls Füllstoffe enthaltende PhosphonitrilfluorpolymerformmasseInfo
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Description
Eine neue und brauchbare Gruppe von Polyphosphazenterpolymeren ist in den US-Patentschriften
37 00 629 und 37 02 833 bzw. der DE-OS 22 14 923 beschrieben.
Diese Tcrpolymeren bestehen aus einer linearen oder
»erzweigten Kette von abwechselnden N- und P-Ato- «len, wobei die Substituenten an den P-Atomen
wenigstens zwei verschiedene Fluoralkoxygruppen (die Gruppen -OCH2CF, und - OCHXCF2)3CF2H sind
besonders bevorzugt) und einen dritten Substituenten, der eine gewisse Ungesättigtheit enthält, z. B. eine
tlkenylsubstituierte Phenoxygruppe, wobei o-Aliylphenoxy
(OAP) ein besonders bevorzugter Substituent ist, einschließen und dieser Einschluß in dem Terpoly-Bieren
erfolgt, um eine Härtungsstelle zu schaffen.
Solche Po'yphosphazene zeigen eine Kombination »on chemischen und physikalischen Eigenschaften,
welche sie zu Verwendungen, wie O-Ringdichtungen, in Umgebungen geeignet machen, in denen sie in
physikalischen Kontakt mit Temperaturen unter -17,80C und so niedrig wie -45,6° C oder sogar
•iedriger gebracht werden.
Es ist bei der Verarbeitung solcher bekannter Terpolymerer gefunden worden, daß sie die Neigung
besitzen, an Kautschukbehandlungs- oder -verarbeilungsanlagen
zu kleben und daher schwer z. B. auf Kautschukwalzwerken oder -kalandern zu verarbeiten
lind. Außerdem besitzen Formmassen aus den bekannten Terpolymeren den Nachteil, daß sie bei niedrigen
Temperaturen geringe Biegsamkeit aufweisen und daß Erzeugnisse aus den Terpolymeren in Form von z. B.
Schläuchen erhebliche Neigung zum Quellen in Gegenwart von hydraulischen Flüssigkeiten auf
Mineralölbasis haben.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung von Phosphonitrilfluorpolymerformmassen mit verbesserter
Verarbeitbarkeit auf Walzen, Kalandern und Extrudern, lowie verbesserter Biegsamkeit bei niedrigen Temperaluren
und nur geringer Volumenquellung in hydraulilchen Flüssigkeiten auf Mineralölbasis der aus den
Formmassen festgestellten Formkörper
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß
durch eine gegebenenfalls Füllstoffe enthaltende Phos
pihonitrilfluorpolymerformmasse. die dadurch gekennzeichnet
ist, daß sie etwa 1 bis 20 Teile Polysiloxankautschuk auf 100Teile des Polymeren enthält.
Bei Verwendung der Phosphonhrilfluorpolymerfornv
massen gemäß der Erfindung werden die Fähigkeit zur Bearbeitung der Polymeren auf Kautschukwalzert Und
die Fähigkeit zur Formgebung durch Kalandern oder durch Extrusion stark erhöht. Es ist ferner festgestellt
worden, daß die sich ergebenden Produkte verbesserte Biegsamkeit bei niedriger Temperatur und verbesserte
Volumenquellung in Flüssigkeiten von niedrigem Aromatengehalt besitzen. Wenn solche Phosphonitrilfluorpolymerformtnassen
zur Herstellung von Schläuchen, z. B. für die Abgabe von Benzin oder anderem
Brenn- oder Treibstoff, benutzt werden, tritt das unerwünschte Quellen des Schlauchs nicht mehr auf.
Ebenso wird bei Verwendung der Formmassen gemäß der Erfindung zur Herstellung von Dichtungen oder
O-Ringen, die der Berührung mit Brenn- oder Treibstoffen oder Schmiermitteln ausgesetzt sind, eine
übermäßige Quellung und eine Verbindung mit sich bewegenden Teilen verhindert, obwohl gelegentlich
eine gewisse Quellung vorteilhaft sein kann.
Der Lösungsmittelwiderstand der aus den Formmassen gemäß der Erfindung hergestellten Erzeugnisse ist
J5 außerordentlich gut. Dies hat besondere Bedeutung bei
der Herstellung von Brenn- oder Treibstoffschläuchen und -dichtungen aus den Phosphonitrilfluorpolymerformmassen
gemäß der Erfindung.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von
■to Beispielen näher erläutert.
Die Tabelle gibt die Ergebnisse wieder, die mit Formmassen erhalten wurden, die wie folgt zusammengesetzt
waren:
Auf 100 Gew.-Teile Phosphazenterpolymeres
Auf 100 Gew.-Teile Phosphazenterpolymeres
[(CF1CH2OXHF2C(CF2)! - CH2O) (U)P = Nfc.
(U = Härtungsstelle)
(U = Härtungsstelle)
wurden 30 Gew.-Teile Rauchkieselsäure als Füllstoff und 6,0 Gew.-Teile MgO zugesetzt. Diese Hauptmasse
wurde in einem Mischer bearbeitet, um eine gleichförmige Mischung zu erzielen. Dann wurden 1 Gew.-Teil
eines Stabilisators Bis(8-hydroxychinolin)-Zink (II) und
entweder I oder 1.5 Gew -Teile von 40%igem Dicumylperoxyd auf Calciumcarbonat zu der Hauptmasse
w zugegeben. Danach wurden die Mengen an Polysiloxankautschuk.
die in der Tabelle angegeben sind, zugesetzt. Bei Mi,then der Walzenmassen wurde der Polysiloxankautschuk
/um Überziehen der Walzen benutzt, um ein Ankleben zu verhindern, und dann wurde der Rest
der Bestandteile zu dem Wal/werk zugegeben. Die Verarbeitiingsergebnisst auf der Walze sind in der
Tabelle gezeigt.
Nach dem Härten odei' Vulkanisieren der sich ergebenden Zusammensetzung während 30 min bei
16O0C und Nachhärten bei JOO1O"C während 24 Stunden
Wurden die physikalischen Eigenschaften der Vulkanisa^
te gemessen, Wobei die in der Tabelle gezeigten Ergebhisse erhalten wurden.
ί | Tabelle I | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 |
I | 30 | 30 | 30 | 30 | 30 | |
■pi
% |
6 | 6 | 6 | 6 | 6 | |
I | ||||||
I | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | |
6 | 1,5 | 1 | 1 | 1 | 1 | |
i: I' |
Polysiloxankautschuk in mit Siliciumdioxyd verstärktem Phosphonitrilfluorpolymeren (PFN*)-Vulkanisaten | - | 2 | 5 | 10 | 15 |
Mischer (Hauptmasse) | 134 | 140 | 143 | 148 | 153 | |
I | Polymeres | schlecht | ziemlich | gut gut | gut | ausge |
Verdampftes SUiciumdioxyd | zeichnet | |||||
j | MgO | |||||
% | Walzenmischung | |||||
ΐ | Stabilisator | |||||
Dicumylperoxyd | ||||||
Polysiloxankautschuk | ||||||
Walzenbearbeitungs-Ergebnisse | ||||||
39,08 | 19,26 | 22,77 | 26,85 | 30,15 |
- | 38,10 | 44,21 | 52,93 | 59,40 |
- | 101,51 | 106J1 | - | - |
124,71 | 127,52 | 112,97 | 97,08 | 84,21 |
100 | 245 | 215 | 180 | 145 |
10 | 40 | 31 | 15 | 10 |
70 | 70 | 70 | 70 | 67 |
58 | 70,4 | 59,1 | 52,7 | 46,4 |
Normale Spannung/Dehnung
Härtung 30' bei JtIO0C
Nachhärtung 24h bei 100°C
Härtung 30' bei JtIO0C
Nachhärtung 24h bei 100°C
50% Modul kp/cm2
100% Modul kp/cm2
200% Modul kp/cm2
Zugfestigkeit kp/cm2
% Bruchdehnung
100% Modul kp/cm2
200% Modul kp/cm2
Zugfestigkeit kp/cm2
% Bruchdehnung
% Spannungsverformung
Shore-A-Härte (1)
% Zusammendrückverformung (1)
70h bei 135 C
Shore-A-Härte (1)
% Zusammendrückverformung (1)
70h bei 135 C
*) PNF = Phosphonnitriinuorpolymeres [(CFjCH2O) (HF2C(CF2)jCH2O) (o-Allylphenoxy) P = N]n
(I) Gleiche Härtungs- oder VulkarS'ationsbedingungen wie für Spannungsdehnung, ausgenommen 30' zusätzlich zum
Druckhärten.
Beständigkeit gegen ASTM-Brenn- oder Treibstoffe - A, B und C (70 h bei 22,2 C)
ASTM-Brennstoff A (Isooctan)
Vol.-% Quellung 9,53
Gew.-% Umwandlung 2,18
% extrahiert 1,07
ASTM-Brennstoff B (Isooctan 70%/ToluoI 30%)
Vol.-% Quellung 14,89
Gew.-% Umwandlung 3,99
% extrahiert 3,00
ASTM-Brennstoff C (Isooctan 50%/Toluol 50%)
Vol.-% Quellung 15,41
Gaw.-% Umwandlung 4,80
% extrahiert 3.52
10,52 | 14,83 | 21,80 |
3,14 | 5,02 | 7,04 |
1,41 | 1,74 | 2,07 |
16,56 | 20,94 | 26,26 |
6,81 | 7,48 | 9,65 |
2,95 | 3,09 | 3,46 |
'9,13 | 24,86 | 29,29 |
6,12 | 8,47 | 11,10 |
3,47 | 3,63 | 3,72 |
Es wurde eine Grundzusammensetzung durch Mischen von folgendem in einem Mischer hergestellt: «>
1ÖÖ Gew.-Teile Phosphonitrilfluorpolymeres
mit, CP3CH2O-,
HCP2(GFi)3GH2O- und
o-Allylöhenoxygruppen an der P-N-KeIIe1
HCP2(GFi)3GH2O- und
o-Allylöhenoxygruppen an der P-N-KeIIe1
30 Gew.-Teile Rauchk-ieseisäufe und
6Gew/Teile MgO.
6Gew/Teile MgO.
In diese Mischung wurden I Teil auf 100 Teile Polymeres Bis(8-hydroxychinolin)-Zink-II (vgl. US-PS
38 67 341) und 1 Teil auf 100 Teile Polymeres 40%iges Dicumylperoxyd auf Calciumcarbonat eingemischt.
Zu der sich ergebenden Zusammensetzung wurden verschiedene Mengen eines Poiysilöxankatltschuks
zugegeben, indem die Walzen des Walzwerks damit überzogen wurden und dann die Zusammensetzung
zugesetzt wurde.
Die Verarbeitbarkeit der Zusammensetzung wurde
wie folgt bewertet:
Polysiloxankautschuk:
0 Te1Ie | = schlechte, |
2 Teile | = ziemlich gute, |
4,5 Teile | |
und | |
10 Teile | = gute und |
15 Teile | = ausgezeichnete Verarbeitbarkeit. |
Beispiel 2 |
Es wurde eine andere Art von Polysiloxankautschuk anstelle des Polysiloxankautschuks von Beispiel 1
10 angewendet. Die Ergebnisse waren ähnlich, mit der
Ausnahme, daß die Verarbeitbarkeit der Mischung mit 10 Teilen Kautschuk von gut zu ausgezeicpnet
verbessert wurde.
Ein Vergleich von zwei gleichen Mischungen, mit der Ausnahme, daß eine 6 Teile zugesetzten Polysiloxankautschuk
und die andere keinen Zusatz hatte, führte zu den folgenden Ergebnissen;
Bearbeitung auf Kautschukwalzwerk | Kontrolle |
54,4 C | |
Walzenfreigabe | ziemlich gut |
(etwas klebrig) | |
Spaltung auf beide Walzen | keine |
Grünfestigkeit | gut |
Nerv (Oberflächenglaltheit) | gut |
Mit 6 Teilen auf 100 Teile
Polymer Siliconkautschuk
Polymer Siliconkautschuk
ausgezeichnet
keine
gut
gut
Beispiel 4 Wenn 30 Teile Ruß als Füllstoff anstelle der Rau
Polysiloxankautschuk
Walzwerkbearbeitung
Grünfestigkeit
Grünfestigkeit
Walzenfreigabe
Spaltung auf beide Walzen
Oberflächenzustand
Bemerkungen
Ie der Rauchkiese kein |
:lsaure verwendet wurde 2 |
n, waren die Ergebnisse wie folgt: 5 7.5 |
ausge zeichnet |
schlecht | ziemlich gut | ausgezeichnet | (nicht klebend) |
(sehr klebrig) | (etwas klebrig) | (nicht klebend) | keine |
ja | keine | keine | glatt |
rauh | rauh bis glatt | glatt | ausge zeichnete Ver arbeitung |
schlechte Verarbeitung |
gute Verarbeitung | ausgezeichnete Verarbeitung |
Das Beispiel 4 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, daß der Kautschuk aus einem weiteren Polysiloxankautschuk
bestand. Die Ergebnisse waren:
Siliconkautschuk
Walzwerkbearbeitung
Walzwerkbearbeitung
Grünfestigkeit
Walzenfreigabe
Spaltung auf beide Walzen
Oberflächenzustand
Bemerkungen
schlecht | gut | gut | gut |
schlecht | ausgezeichnet | ausgezeichnet | ausge |
(sehr klebrig) | zeichnet | ||
ja | keine | keine | keine |
rauh | glatt | glatt | glatt |
schlechte | gute Verarbeitung | gute Verarbeitüti.p, | gute Ver |
Verarbeitung | arbeitung |
Günstige Wirkungen auf die Verarbeitung von Phosphonitrilfluorp<j|ymerformmassen wurden mit verschiedenen
Mengen von Polysiloxankautschukeii über den Bereich vori I bis 20 Teilen Polysiloxankauischuk
auf 100 Teile Phosphonitrilfluorpolymer erhalten. Mischungen von Polysiloxankautschuken ergeben, wie
gefunden wurde, vergleichbare günstige Ergebnisse.
Mit Siiiciumdiofcyd verstärkte (5 bis 50 Teile auf IdO
Teile Polymeres) Ffcosphonitnlfluorpolymerformmassen
zeigen im ζ '!gemeinen senr schlechte Walzenverarbeitung. Der Zusatz von Ruß (2 bis 30 Teile auf 100 Teile
Polymeres) oder Graphit (2 bis 50 Teile auf 100 Teile Polymeres) zusammen mit Polysiloxonkat/tschuk (1 bis
20 Teile auf 100 Teile Polymeres) Verbessert stark die
Walzen*, Kalander- und Extruderverarbeitung dieser formmassen. Di .»se Verarbeitungshilfen sind nicht für
die anderen physikalischen Eigenschaften nachteilig.
Claims (2)
1. Gegebenenfalls Füllstoffe enthaltende Phosphonitrilfluorpolymerformrnasse,
dadurch gekennzeichnet, daß sie etwa 1 bis 20 Teile Polysiloxankautschuk auf 100 Teile des Polymeren
enthält.
2. Verwendung der Phosphonitrilfluorpolymerformmasse
nach Anspruch 1 in Verbindung mit für das Polymere üblichen Vulkanisations- bzw. Härtungsmitteln
zur Herstellung von Formkörpern durch Kalandern oder Extrusion,
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