DE2614184C2 - Stopfrohranordnung zum Füllen von Wursthüllen - Google Patents
Stopfrohranordnung zum Füllen von WursthüllenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Stopfrohranordnung zum Füllen von Wursthüllen gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1.
Die DE-OS 24 20 202 zeigt eine Vorrichtung zum abschnittsweisen Füllen und Abbinden eines schlauchförmigen
Hüllmaterials mit Wurstmasse. Die bekannte Vorrichtung weist ein erstes Rohrstück auf, das fest mit
einer Wurstmaschine verbunden ist. Auf dem ersten Rohrstück ist längsverschieblich und leicht schwenkbar
eine Rohranordnung angeordnet, die eine auf dem ersten Rohrstück verschiebliche Muffe aufweist, die über
Lenker mit einer vorderen Hülse verbunden ist. Zwischen der Hülse und Muffe befindet sich eine Tülle, die
die Hülse mit Abstand durchsetzt. Auf der Tülle ist im Bereich des Lenkers ein Hülienvorrat angeordnet, der
zwischen Außenwand der Tülle und Innenwandung der Hülse durchgeführt wird. Das vordere Teil der Rohranordnung,
nämlich die Hülse, befindet sich im Abbindebereich bzw. im Bereich einer Verschließvorrichtung
während des Füllvorganges. Diese Hülse soll den Hüllendurchmesser einengen. Außer einer Bremsvorrichtung
. die nichi näher beschrieben und dargestellt ist, ist eine gesonderte Festhaltevorrichtung für die gefüllte
Hülle vorgesehen. Die Bremsvorrichtung soll in der Hülse angeordnet sein. Da die Tülle aber relativ zur
Hüise und innerhalb dieser Hülse schwenkbar ausgebildet sesn soll, dürfte die Anbringung einer Bremsvorrichtung
erhebliche Probleme bereiten, weil der Drehpunkt der Tülle zwangsläufig in der Muffe liegen muß und weil
die Tülle selbst als in sich starres Teil anzusehen ist. Beim Zurückziehen der Rohranordnung bleibt die vorgesehene
Bremseinrichtung wirksam, da diese aufgrund der vorgesehenen Anordnung mit verschoben wird. Ein
mehr oder weniger weites Hineinschieben der Tülle in die zu füllende Wursthülle ist nicht möglich, da die Tülle
relativ zur Hülse nicht verschiebbar ist. Es ist lediglich eine Verschwenkbarkeit vorgesehen. Die Ausbildung
der Rohranordnung bei der bekannten Vorrichtung selbst und in Verbindung mit der Brems- und Festhaltevorrichtung
ist recht aufwendig. Mit Hilfe de, bekannten Vorrichtung kann nicht verhindert werden, daß sich
an der Innenfläche der Wursthülle eine fette Schmierschicht bildet, die dss Produkt optisch wenig ansprechend
macht und außerdem das Erkennen des Inhalts erschwert.
Die DE-OS 21 22 649 zeigt eine Vorrichtung zum Füllen
und Verschließen von schlauchartigen Hüllen. Im Bereich des Endes eines Füllrohres, über das die Hüile
gestülpt ist, ist eine Bremseinrichtung angeordnet. Vor dem Füllrohrende befinden sich eine Verschließvorrichtung
sowie ein Gegenhalter, der einen Gegendruck auf die aus dem Füllrohrende austretende Wurstmasse ausüben
soll. Schließlich ist noch eine Auswurfeinrichtung für die gefüllten und verschlossenen Würste vorgesehen.
Das Füllrohr ist bei der bekannten Vorrichtung ortsfest angeordnet. Die Gegenhaltevorrichtung macht
die Gesamtvorrichtung insgesamt komplizierter und beansprucht zusätzlichen Raum. Durch den durch die Gegenhaltevorrichtung
ausgeübten Gegendruck soil bewirkt werden, daß sich die an der Innenseite der Hülle
ansammelnde Fettschicht mi; der fc'jrigen Wurstmasse
vermischt. Es muß allerdings bezweifelt werden, daß durch diese Maßnahme wirksam Fettablagerungen an
der Innenwand der Hülle vermieden werden, weil ein Gegendruck ohnehin schon durch das verschlossene Ende
der Hülle erzeugt wird und eine zusätzliche Gegendruckvorrichtung nur eine Erhöhung dieses Druckes bewirken
kann.
Durch die DE-PS 3 87 347 ist eine Stopfrohranordnung bekannt, die ein Füllrohr aufweist, das axial nachgiebig
mit dem Austrittsende einer Wurstmaschine verbunden ist. Diese nachgiebige Verbindung ist dazu bestimmt,
eingeschlossene Luft abzuleiten. Die nachgiebige Verbindung erfolgt mit Hilfe einer Überwurfmutter
und einer Spiralfeder, die um das Füllrohr herum angeordnet ist und sich mit einem Ende an der Wurstmaschine
und mit dem anderen Ende an einem Ring abstützt, der von der Überwurfmutter gegen die Kraft der Feder
angezogen werden kann. Bei der bekannten Stopfrohranordnung besteht die Gefahr, daß das Füllrohr durch
den Fülldruck gegen die Kraft der Feder von der Auflage an der Austrittsöffnung der Wurstfüllmaschine weggedrückt
wird. Hierdurch besteht die Gefahr, daß in den Raum zwischen dem Füllrohr und einem Gewindezapfen
der Austrittsöffnung der Wurstfüllmaschine sowie der Überwurfmutter Wurstmasse eintritt, was zu hygienischen
und damit gesundheitlichen Problemen führen kann. Die bekannte Anordnung macht es jedenfalls erforderlich,
die Füllrohranordnung häufig /.um Reinigen
zu demontieren. Bei der bekannten Stonfrohranord-
nung wird die zu füllende Wursthülle über das Füllrohr
gestülpt und muß anschließend mit der Hand geführt und gehalten werden. Hierdurch erfolgt eine zusätzliche
äußere Einwirkung auf die Wurstfüllmasse, insbesondere auf die im Bereich der Hülle befindlichen Wurstmassenteile,
wodurch infolge erhöhter Reibung die Gefahr einer stärkeren Verteilung der Fettanteile direkt auf die
Innenseite der Wursthülle besteht.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Stopfrohranordnung gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1 einfacher und gleichzeitig so auszubilden, daß die Gefahr von Fettablagerungen auf der Innenfläche
der Wursthülle veitestgehend vermieden ist
Diese Aufgabe wird durch die Ausbildung gemäß Kennzeichen dei Anspruchs 1 gelöst
Die erfindungfigemäße Stopfrohranordnung zeichnet
sich durch einen »elativ einfachen Aufbau aus. Durch die
erfindu:/gsgemäii'<: Ausbildung wird verhindert, daß sich
Fettschmierfilme auf der Innenfläche der Wursthülle bilden. Dieser Vorteil wird durch folgende Wirkung erzielt
Beim Füllvorgang strömt die Wurstmasse durch das einteilige Rohrstück in die Wursthülle n>:t übet den
Querschnitt unterschiedlicher Geschwindigkeit. Die Strömungsgeschwindigkeit im Zentrum des einteiligen
Rohrstückes ist #i-ößer als die Strömungsgeschwindigkeit
im Bereich d£r Innenmantelfläche dieses Rohrstükkes
wegen der RPibkräfte zwischen der Füllmasse und
der Mantelinneni'äche. Infolgedessen strömt die Füllmasse
aus dem Ztntrum des Rohrstückes schneller in die Wursthülle als aus dem Innenmantelbereich. Die
Folge ist, daß sich der Füllmassenstrom sozusagen sternförmig nach außen hin nach dem Eintritt in die
Wursthülle ausbreitet in Form eines Wirbels auf die Innenfläche der Wursthülle zu. Aufgrund der relativ geringen
Geschwindigkeit der Wurstfüllmasse im Bereich der Mantelinnenfläche des Rohrstückes neigt das Fett
dazu, sich zu größeren Anteilen auf dieser Mantelinnenseite des Rohrstückes anzusammeln. Sobald-die so fettreichere
Wurstmasse aus dem Innenmantelbereich des Rohrstück.s in die Hülle strömt, wird sie durch den
Strömungswirbel der im Zentrum schneller fließenden Wurstmasse sozusagen eingefangen und von der Innenfläche
der Wursthülle ferngehalten. Durch dieses Einfangen der fettreicheren Anteile der Wurstfüllmasse
wird verhindert, daß diese an die Innenfläche der Wursthülle gelangen und sich dort ablagern und dort einen
Fettschmierfilm bilden können. Diese Wirkung wird erzielt durch das Zusammenwirken der teleskopartig angeordneten
Rohrstücke der Rohranordnung, der Einstelleinrichtung und der Bremseinrichtung relativ zur
Wursthülle. Die Einstelleinrichtung fixiert während des Füllvorgs.nges das einteilige Rohrstück relativ zur
Bremseinrichtung. Das ist wichtig, weil hierdurch eine unerwünschte Fehlausrichtung des Rohrstücks relativ
zur Wursthülle vermieden wird. Außerdem wird hierdurch gewährleistet, daß das Rohrstück nach Beendigung
des Füllvorganges der Wursthülle aus der Wursthülle einwandfrei herausgezogen werden kann. Die erfindungsgemäße
Ausbildung gewährleistet eine über den Querschnitt gleichmäßigere Befüllung der Wursthülle.
Relativbewegungen zwischen der Wurstmasse und der Wursthülle werden weitestgehend dadurch vermieden,
daß eine durch die Einstelleinrichtung voreinstellbare Einführtiefe der Rohranordnung in den jeweils
zu füllenden Wunthüllenteil vorgesehen ist.
Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Aj.'-gabenlösung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet. Durch die Weiterbildungen nach den Ansprüchen 2 und 3 ist es möglich, den
Füil- bzw. Beschickungsdruck der Wurstmasse zu steuern. HierJurch ist es möglich, die Gefahr der Fettansammlung
an der Innenseite der Hülle weiter zu verringern durch Einstellung der Strömungsgeschwindigkeit
auf den jeweils günstigsten Wert
Die Erfindung soll nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigt
F i g. 1 einen Schnitt durch die erfindungsgemäße
ίο Stopfrohranordnung,
Fig.2 einen vergrößerten Schnitt durch die Stopfrohranordnung
nach F i g. 1 in einer ausgefahrenen Stellung, und
Fig.3 einen Schnitt durch die Stopfrohranordnung
nach F i g. 1 in einer eingezogenen Stellung.
Die Zeichnung zeigt eine Stopfrohranordnung, die an eine Wurstfüllmaschine 10 angeschlossen ist. Die Wurstfüllmaschine
weist eine Austrittsöffnung 12 auf, die mit einem Gewindestutzen 14 versehen ist.
Die Stopfrohranordnung weist ein erstes ortsfest angeordnetes Rohrstück 16 auf mit ir.iem Rohrabschnitt
20, dessen Einlaßende 22 mit Hilfe eine. Überwurfmutter 23 am Gewindestutzen 14 der Wurstfüllmaschine 10
angeschlossen ist Auf dem Auslaßende 24 des Rohr-Stückes 16 ist eine Rohranordnung abgedichtet längsversch.oblich
angeordnet, die aus einem einteiligen Rohrstück 18 besteht, das einen auf dem ersten Rohrstück
16 verschiebbar angeordneten Abschnitt 38 und einen freien Abschnitt 44 aufweist, der einen Wursthüllenvorrat
44 aufnimmt Zur Abdichtung des einteiligen Rohrstückes 18 gegenüber dem ersten Rohrstück 16
weist letzteres am auslaßseitigen Ende des Rohrabschnittes 20 Umfangsnuten 30 und 32 auf, in die O-Ringe
34 und 36 eingesetzt sind.
Der verschiebbar auf dem ersten Rohrstück 16 angeordnete
Rohrabschnitt 38 weist eine Umfangsnut 48 auf, die mit einer Einstelleinrichtung 50 zur Einstellung der
Einführtiefe des Rohrabschnittes 40 in den jeweils zu füllenden Wursthüllenteil zusammenwirkt. Der Abschnitt
40 des einteiligen Rohrstückes 18 weist einen geringeren Durchmesser auf als der Abschnitt 38 und ist
mit diesem über ein Rohrübergangsstück 42 verbunden. Mit dem Abschnitt 40. der den Wursthüllen vorrat aufnimmt,
steht eine ortsfest angeordnete Bromseinrichtung in Wechselwirkung, die beim Füllen beabstandet
vom Auslaßende 46 angeordnet ist. Nach Beendigung des Füllvorganges ist der Abschnitt 40 mit Hilfe der
Einstelleinrichtung aus dem Wirkbereich der Bremseinrichtung in eine Wursthüllenverschließstellung zurückziehbar.
Beim Füllbetrieb wird Wurstmasse über die Öffnung 12 in den Rohrabschnitt 20 des ersten Rohrstückes 16
gefördert. Durch Voreinstellung des einteiligen RohratücKe;»
18 auf dem ersten Rohstück 16 mit Hilfe der Einstelieinrichtutig 50 wird der Rohrabschnitt 40 um
eine geeignete Entfernung über die Bremseinrichtung 52 hinaus in den zu füllenden Wursthüllenteil 54 eingeführt.
Die Bremseinrichtung 52 dient dazu, den gefalteten Wursthüllenvorrat 44 gegen den Rohrabschnitt 40
zu drücken. Die Bremseinrichtung, die vorzugsweise einstellbar ausgebildet ist, bremst somit die Abgabe der
Wursthülle aus dem Wursthüllenvorra; 44 vom Rohrabschnitt 40.
Das Rohrstück 18 wird in der ausgefahrenen Stellung
b5 gehalten, bis die Wursthülle 54 über eine geeignete Länge
gefüllt ist, vgl. Fi g. 1.
Die Einstelleinrichtung 50 umfaßt einen Stab 57, an dem ein Rohrhalter 59 befestigt ist. der in eine Umfangs-
nut 48 des Rohrabschnittes 20 des ersten Rohrstückes 16 eingreift. Eine Rasteinrichtung 51 weist mehrere beabstandete
Nuten 55 in einem Block 53 auf, in die der Stab einführbar ist zur Einstellung bestimmter Einführtiefen
des Rohrabschnittes 40 beim Füllvorgang oder zur Fixierung in einer zurückgezogenen Stellung, in der
eine Wursthüllenverschließvorrichtung 56 sowie eine Schneidvorrichtung 58 zum Abtrennen gefüllter und
verschlossener Wursthüllenteile betätigbar sind.
Das erste Rohrstück 16 kann ein vorzugsweise nach unten zeigendes Abzweigrohr 26 aufweisen, das mit
dem Rohrabschnitt 20 verbunden ist, vgl. Fig. I. Das
Abzweigrohr 26 weist einen Anschluß 28 für eine Druckquelle auf. So kann beispielsweise ein Unterdruck
mittels eines Kolbens 60 erzeugt werden, vgl. Fig. 1. Mit Hilfe eines solchen Unterdruckes kann der Fülldruck
gesteuert werden. Eine Verringerung des Fülldruckes ist beispielsweise unmittelbar vor oder nach
dem Verschließen eines gefüllten Wursthuücnteües 54
von Vorteil, um ein Reißen der Hülle zu vermeiden und um Wurstmasscnreste vom verschlossenen Ende der
Wursthülle abzuziehen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
30
40
45
55
60
Claims (4)
1. Stopfrohranordnung zum Füllen von Wursthüllen mit einem ersten ortsfest angeordneten Rohrstück,
dessen Einlaßende an eine Wurstfüllmaschine anschließbar ist und auf dessen Auslaßende eine
Rohranordnung abgedichtet längsverschieblich angeordnet
ist, welche aus einer Füllstellung in eine
Wursthüllenverschließstellung zurückziehbar ist,
wobei auf einem Teil der Rohranordnung ein Wursthüllenvorrat angeordnet ist, aus dem die Wursthülle
über eine Bremseinrichtung nach vorn beim Füllvorgang abziehbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohranordnung aus einem einteiligen Rohrstück (18) besteht, das einen auf dem ersten
Rohrstück (16) verschiebbar angeordneten Abschnitt (38) und einen freien den Wursthüllenvorrat
(44) aufnehmenden Abschnitt (40) aufweist, mii dem die ortsfest angeordnete Bremseinrichtung (52) beim
Füllen beslsstandet vom Auslaßende (46) in Wechselwirkung
steht, dessen Einführtiefe in den jeweils zu füllenden Wursthüllenteil mittels einer Einstelleinrichtung
(55, 57) voreinstellbar ist und der aus dem Wirkbereich der Bremseinrichtung nach Beendigung
des Füllvorganges in die Wursthüllenverschließstellung zurückziehbar ist.
2. Stopfrohranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit dem ersten Rohrstück
(16) verbundene Steuereinrichtung (26, 60) zur Steuerung ri°s Beschickungsdruckes der Wurstmasse
vorgesehen ist.
3. StopfFohranordnung nacn Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stsuereinrichtung ein in das
erste Rohrstück (16) mündendes Anschlußrohr (26) aufweist, in dem ein Kolben (60) angeordnet ist.
4. Stopfrohranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der freie Abschnitt (40) des
Rohrstücks (18) einen geringeren Durchmesser aufweist als der Abschnitt (38) und über ein sich nach
außen allmählich verjüngendes Rohrübergangsstück (42) mit dem Abschnitt (38) verbunden ist.
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