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"Holzbauteil
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Die Erfindung betrifft ein Holzbauteil, bei dem zumindest eine Platte,
vorzugsweise eine Spanplatte, mit wenigstens einer Profil- bzw. Randleiste und ggfs.
weiteren, sich im rechten Winkel oder schmiegend anschließenden Platten verbunden
ist, insbesondere aus Platten und Leisten zusammengesetzter Korpus.
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Es sind Holzbauteile der vorgenannten Art in den vielfältigsten Formen
bekannt. Bei Ausrüstung von Platten, insbesondere Spanplatten mit einer Profil-
bzw. Randleiste, geht man im allgemeinen so vor, daß die genannten Teile stumpf
miteinander verleimt werden oder bei Verbindung zweier Platten mit Hilfe eine. Profil-
bzw. Randleiste sog. Nut-Feder-Verbindungen vorgesehen werden, durch die die zu
verbindenden Teile ineinandergreifen. In anderen Fällen werden derartige Verbindungen
mittels ineinandergreifender Zahnungen und deren Verleimung geschaffen.
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Holzbauteile, insbesondere aus Platten und Leisten zusammengesetzte
Körper mit den vorgenannten Verbindungen, sind praktisch nur herstellbar bei Verwendung
relativ dicker Trägerplatten, da sowohl die Zahnung als auch die Feder-Nut-Verbindung
eine Schwächung der Plattendicke im Bereich der Verbindungszone mit sich bringt.
Auch die Verbindung zwischen Randleisten und Platten in Form eines stumpfen Stoßes
und dort vorgesehener Leimfuge ist nur bei Platten größerer Dicke möglich, da anderenfalls
die Leimfuge in ihren Abmessungen zu gering wird und nur eine sehr geringe Belastbarkeit
aufweist.
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Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, ein Holzbauteil der eingangs
näher beschriebenen Art so auszubilden, daß auch bei Verwendung von sehr dünnwandigen
Platten eine relativ hoch belastbare Verbindung zwischen der Platte und den Randleisten
bzw.
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den miteinander verbundenen Platten erreicht wird.
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Zur Lösung vorstehender Aufgabe kennzeichnet sich der eingangs genannte
Holzbauteil erfindungsgemäß dadurch, daß die Platte(n) und Leiste(n) mittels ineinandergreifender,
längs der Leisten und in der Ebene der Platten durchgehender, zueinander parallel
verlaufender Keil- bzw. 1linizinken durch Leimung oder Klebung miteinander verbunden
sind.
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Zwar ist die sog. Keilzinken- bzw. Ninizinkenverbindung für die
Herstellung
langer Rahmenhölzer, die aus mehreren Teilen zusammengesetzt sind, bekannt, jedoch
handelt es sich hier urn eine Anwendung dieser Zinkenverbindung für relativ querschnittsstarke
Holzbauteile, die eine gleiche, in Richtung der ineinandergreifenden Zinken verlaufende
Faserstruktur aufweisen. Bei Eck- oder Gehrungsverbindungen derartiger Rahmenhölzer
hat man dengegenüber in der oben beschriebenen Weise dagegen stets die Nut-Feder-Verbindung
oder aber die Verbindung über stumpfen Stoß und schließlich auch noch an den aneinanderstoßenden
Flächen, Vorsprüngen und Vertiefungen nach Art einer gezahnten Verbindung vorgesehen
(DT-PS 862 660) und somit die Anwendung von Keil-bzw. Ytinizinken-Verbindungen an
Stoßstellen von im Winkel zueinander verlaufenden Platten oder Leisten vermieden.
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Demgegenüber sieht die Erfindung die Anordnung derartiger Keil-bzw.
Minizinken an vorgenannten Stoßstellen mit winklig zueinander verlaufenden zu verbindenden
Platten und Leisten ausdrUcklich vor. Durch den angegebenen Verlauf der Zinken in
den Leisten und den Platten ist eine relativ hochbelastbare Verbindung auch von
sehr dünnen Platten und Randleisten bzw. sich hieran anschließenden weiteren Platten
möglich, wobei Leisten in der gleichen Dicke verwendet werden können, wie sie der
Dicke der Platten entspricht. Ahnliche feste Verbindungen sind bisher nur herstellbar,
wenn man im Vergleich zur Plattendicke wesentlich stärkere Leisten verwendet und
die Platten in entsprechende Nuten der Leisten einsteckt und verleimt. Derartige
Verbindungen
sind jedoch wegen der verstärkten Leisten oftmals
unerwünscht und für die Herstellung glattwandiger Holzteile nicht geeignet. Die
genannte hohe Belastbarkeit der neuen Minizinken-Verbindung ergibt sich durch den
beschriebenen durchgehenden Verlauf der ineinandergreifenden Zinken mit durchgehendem
Verlauf längs der Stäbe und in derEbene der Platten. Auf diese Weise ergeben sich,
ähnlich wie bei Nut-Feder-Verbindungen, relativ großflächige durchgehende Leimfugen,
die jedoch infolge der Keilwirkung der ineinandergreifenden Teile zu einer sicheren
und satten Anlage der zusammenwirkenden Flächen führen und durch die Keilwirkung
auch eine vollflächige Leimverbindung über dem gesamten Eingriffsbereich der zu
verbindenden Teile sicherstellen. Versuche haben gezeigt, daß derartige Verbindungen
bei der Verwendung von relativ dünnen Platten, z.B. von Spanplatten, in einer Dicke
von 5 mm und nur einem in die Platte eingreifenden Keilzinken der Rand- bzw. Profilleiste
eine überraschend hohe Widerstandshikeit aufweisen.
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Die Rand- oder Profilleisten sind zweckmäßigerweise als Holzleisten
ausgebildet, wobei sich z.B. besonders Stäbe aus gedämpfer Buchenholz bewährt haben.
Diese Stäbe können einschl.
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der Minizinken in den jeweils benötigten Abmessungen vorgefertigt
werden, so daß hierdurch die Herstellung von aus mehreren Platten zusammengesetzten
Bauteilen in beachtlichem 4aße rationalisiert werden kann.
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Statt der Verwendung von Holz für die Profil- bzw. Randleisten ist
es auch möglich, vorgefertigte Stäbe aus einem Duroplast, vorzugsweise Polyester
zu verwenden. Zur Verbindung derartiger aus Duroplast bestehender Stäbe mit den
Platten empfiehlt es sich, eine Epoxyharz-Ve A ndung zu benutzen, die erfahrungsgemäß
zu einer sehr innigen Verbindung der Leisten mit den Platten führt, jedoch andererseits
beim Herausquellen aus den Verbindungsfugen relativ leicht von den Oberflächen der
zu verbindenden Teile entfernt werden kann.
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Durch die aufgezeigte Möglichkeit, vorgefertigte Leisten aus Holz
oder aus Duroplast zu verwenden, ergibt sich die schon oben angedeutete Vereinfachung
bei der Herstellung derartiger Verbindungenßei es, daß lediglich Randleisten an
Platten angebracht werden oder daß aus mehreren Platten bestehende Holzteile gefertigt
werden sollen. Es ist nämlich nur noch erforderlich, in die mit den Leisten zu verbindende
Schnittkanten der Platten entsprechende Einfräsungen vorzunehmen, um dann ohne große
Anpassungsmanipulationen die Verbindung herstellen zu können.
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Bei der Serienfertigung von Holzbauteilen mit der beschriebenen Art
der Verbindung kann es sehr zweckmäßig sein, wenn die Profil-bzw. Randleisten als
in einer Form an die Platte bzw.Platten angegossene Teile aus einem Duroplast, vorzugsweise
Polyester, vorgesehen werden. Bei dieser Art der Fertigung können die zu
verbindenden
Platten in der Form in einer bestimmten Stellung zueinander fixiert werden, so daß
der zwischen den einander zugekehrten Kanten der Platten verbleibende Raum, welcher
dem Querschnitt der Rand- bzw. Profilleiste entspricht, lediglich noch ausgegossen
werden muß. Eine solche Fertigung ist beispielsweise für Bücherregale möglich, die
aus rechtwinklig zueinander stehenden, miteinander verbundenen Platten bestehen.
Auf die gleiche Weise können ganze Korpusteile hergestellt werden, wie sie z.B.
für die Anfertigung von Möbeln benötigt werden.
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Die Zeichnung gibt einige Ausführungsbeispiele der Erfindung in scheatischer
Darstellung wieder.
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Es zeigen: Fig. l in perspektivischer Darstellung und teils geschnitten
eine mit einer Randleiste versehene Platte, Fig. 2 die Verbindung zweier im rechten
Winkel zueinander verSuSender dünner Platten im Schnitt, Fig. 3 einen Schnitt durch
eine T-Verbindung dreier Platten, Fig. 4 einen Schnitt durch einen aus vier im rechten
Winkel zueinander verlaufenden Platten bestehenden Korpus.
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In dem Beispiel der Fig. 1 ist eine Spanplatte 1 wiedergegeben, die
längs ihres einen Randes mit einer Randleiste 2 aus Holz versehen ist. Die Faserrichtung
der Holzleiste 2 verläuft dabei in Längserstreckung dieser Leiste. In dieser gleichen
Richtung
verlaufen auch die an der Holzleiste 2 vorgesehenen Minizinken
3, die mit entsprechenden Gegenzinken 4 zusammenwirken, wobei die Zinken 3 und 4
an ihren einander berührenden Oberflächen vollflächig miteinander verleimt sind.
Die Anordnung derartiger Randleisten ist in vielen Fällen bei Holzbauteilen aus
Spanplatten erforderlich, um an den Rändern der Platten Befestigungselemente anordnen
zu können, die hochbelastbar sind. Beispielsweise erfolgt eine solche Ausrüstung
von Spanplatten mit Randleisten bei der Herstellung von Türblättern, um mit Hilfe
der Randleisten die Blätter über Scharniere an den entsprechenden Türfuttern befestigen
zu können bzw. an der anderen Längskante der Tür eine aus vollem Holz bestehende
Anschlagleiste zu haben.
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Bei der Anordnung nach Fig. 2 sind zwei im rechten Winkel zueinander
verlaufende dünne Platten la aus vollem Holz oder auch in der Ausführung als Spanplatten
mittels einer Profilleiste 2a miteinander verbunden. Die Profilleiste 2a weist dabei
lediglich zwei im rechten Winkel zueinander verlaufende Minizinken 3a auf, die sich
in entsprechende Ausnehmungen der Platten la erstrecken und mit diesen durch Leimung
oder Klebung verbunden sind .
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Die Profilleiste 2a ist in diesem Ausführungsbeispiel als Duroplastleiste
ausgeführt und in ihren Abmessungen so gehalten, daß sie nicht über die Oberfläche
der Platten la hinausragt.
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Eine solche im Winkel zueinander verlaufende Anordnung der Platten
la ist z.B. als an einer Wand befestigbares Bücherbord geeignet. Die Minizinkenverbindung
ist bei dieser Anordnung auch
für Plattenstärken bis in die Größenordnung
von 0,5 cm geeignet.
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Für die genannte Verwendung der Anordnung nach Fig. 2 als Bücherbord
können Platten in der Stärke von 1 cm verwendet werden, deren Verbindung mit nur
einem in die Platten hineinragenden Minizinken ausreicht, um eine Belastung durch
Bücher aufnehmen zu können.
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Dabei wird durch die Anordnung der Profilleiste 2a aus einem Duroplast
noch ein besonders ästhetischer Eindruck vermittelt, denn die Profilleiste 2a hebt
sich bei entsprechender Einfärbun-g von den Platten la sichtbar ab. Die Herstellung
einer derartigen Winkelverbindung der Platten la ist äußerst einfach, da die Profilleisten
2a vorgefertigt werden können und lediglich in den Platten la noch die entsprechende,
den Minizinken 3a angepaßte Ausnehmung eingefräst werden muß, um die Teile dann
unter Zwischenanordnung eines üblicnen Leimes oder aber einer Kunstharzverbindung,
insbesondere Epoxyharz-Verbindung zusammenzufügen und kurzzeitig fest gegeneinanderzudrücken.
Bei der Verwendung einer Epoxyharz-Verbindung bereitet es keinerlei Schwierigkeiten,
den aus den Leimfugen der Minizinken-Verbindung austretenden überschüssigen Teil
des Epoxyharzes von der Oberfläche des fertigen Holzbauteiles zu entfernen.
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Die Anordnung der Fig. 3 zeigt eine ''T-Verbindungl' dreier Platten
1, die in ihrer Ausführung der in Fig. 1 wiedergegebenen Platte 1 entsprechen. Als
Verbindungselement ist eine Profilleiste 2b vorgesehen, die mit entsprechenden Minizinken
3b ausgerüstet ist, welche mit entsprechenden Gegenzinken 4b der Platten 1 zusammenwirken,
wie
dies im Zusammenhang mit der Fig. 1 bereits beschrieben ist. Im Falle des Beispieles
der Fig. 3 ist die Profilleiste 2c wiederum aus einem Duroplast hergestellt und
vorgefertigt. Bei einer Ausbildung der Profilleiste 2b mit zusätzlichen gestrichelt
dargestellten Minizinken 2d der vierten Seite der Leiste würde aus der ausgezogen
dargestellten Profilleiste 2b eine Verbindungsleiste werden, die für eine Kreuzverbindung
von vier Platten 1 geeignet ist.
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Die Verbindung von vier Platten 1 zu einem im Querschnitt rechteckigen
Korpus mit Hilfe von Verbindungsleisten 2c aus Duroplast zeigt die Fig. 4. Bei dieser
Anordnung greifen jeweils zwei Minizinken 30 der Leiste 2c in entsprechende Ausnehmungen
der Platten l ein. Man erkennt, daß die Profilleisten 2c nicht über die Oberfläche
der Platten l hinausragen, so daß sich ein außen und innen glattflächiger Korpus
ergibt. Dabei heben sich die Profilleisten 2c in der Außenansicht des Korpus optisch
von den Platten l ab und führen so zu einem besonders ansehnlichen Äußeren des hergestellten
Korpus. Die Anordnung gemäß Fig. 4 ist äußerst stabil, so daß man z.B. für Verpackungszwecke,
Platten und Verbindungen verwenden kann, wie sie in Fig. 2 wiedergegeben sind.
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Bei der Serienfertigung der Verbindungen entsprechend den Fig. 2 bis
4 kann man zu Rationalisierungszwecken statt der vorgefertigten Randleisten die
Verbindung der Platten in einer
entsprechenden Form herstellen,
indem man die Platten in der Form in ihrer endgültigen Stellung zueinander fixiert
und die Profilleisten 2a bzw. 2b oder 2c durch Ausgießen der zwischen den Platten
verbleibenden Formhohlräume herstellt. Dabei wird durch das Ausgießen zugleich auch
die vollflächige Verbindung zwischen den Leisten und den Platten entlang der Berührungsfläche
der Minizinken über korrespondierende Ausnehmungen hergestellt.
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Die Verbindungsleisten müssen nicht die in der Zeichnung wiedergegebene
Form aufweisen. Sie können auch zur Bildung gerundeter Kanten im Querschnitt bogenförmig
gestaltet sein.