DE2612843A1 - Halogenhaltige ungesaettigte bisester sowie polymerisate und copolymerisate auf der basis dieser ester - Google Patents
Halogenhaltige ungesaettigte bisester sowie polymerisate und copolymerisate auf der basis dieser esterInfo
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- Y10S260/00—Chemistry of carbon compounds
- Y10S260/24—Flameproof
Description
Troisdorf, den 24. März 1976
OZ: 76 024" ( 2586 )
DYNAMIT IiOBEL AKTIEIiGESEIISCHAFT
Troisdorf, Bez. Köln
Troisdorf, Bez. Köln
Halogenhaitige ungesättigte Bisester sowie Polymerisate und Copolymerisate
auf der Basis dieser Ester
Gegenstand der vorliegenden Patentanmeldung sind Bisacrylate
und Bj.smethacrylate der nachstehenden Formel (1),
und Bj.smethacrylate der nachstehenden Formel (1),
-CH2 - O - C - C = CH2 (1)
R
'4
worin R = Wasserstoff oder eine Methylgruppe und X = Chlor und/ ;
oder Brom "bedeuten sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser ;
Verbindungen. !
i Weiterer Gegenstand der Erfindung sind Polymerisate auf Basis !
I j von Verbindungen der Formel I,- deren Herstellung und Verwendung ;
j als Flammschutzmittel.
Die Herstellung der ungesättigten Ester gelingt durch umsetzung
! von 4f4f-Bischlornethyl-octachlordiphenyläther oder von 4,4'-Bischlormethyl-octabromdiphenyläther mit den Alkalisalzen der
Acrylsäure bzw. Methacrylsäure in polaren, mit V/asser zumindest
in geringem Umfang mischbaren Lösungsmitteln.
! von 4f4f-Bischlornethyl-octachlordiphenyläther oder von 4,4'-Bischlormethyl-octabromdiphenyläther mit den Alkalisalzen der
Acrylsäure bzw. Methacrylsäure in polaren, mit V/asser zumindest
in geringem Umfang mischbaren Lösungsmitteln.
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-ζ-
Me Herstellung der erfindu:^gemäßer: ungesättigten Ester
- formuliert an Beispiel des bromsubstiluierten Bisacrylats -
geschieht nach den Formelschema:
a) CH2=CH
. iooH
+ Ka OH
CH2=CH
COO Νε
+ Ho
1 b) 2 CH2=CH
COOKa
Br Br Br Br + Cl-CH2- ( O V °-\ O ) -CH2-Cl
Br Br Br Br
( U
^=C-C-CM
^=C-C-CM
CH2=C-C-O-CH2-
-CH0-O-C-CH=CH0 + 2 Na Ol
Die Stoffe gemäß der Erfindung enthalten, verteilt auf beide aromatische Ringe, ganz bevorzugt acht Halogensubstituenten,
wobei nur Brom- oder nur Chlorsubstituenten oder gemischte
Brom- wie auch Chlorsubstitution möglich ist. PUr die Synthese von Flammschutzmitteln sind neben Broiasubstituenten an den aromatischen
Kernen vielfach Gemische sehr zweckmäßig, in denen 6 bis 8, insbesondere 7 bis 8 Bromsubstituenten und 2 bis O,
insbesondere 1 bis O, Chlorsubstituenten vorhanden sind.
Es ist möglich, daß weniger als acht Halogensubstituenten je
Molekül vorhanden sind, beispielsweise zwischen 7 und 8, jedoch ist dies nicht bevorzugt.
In der. Ausgangsstoffen kann ein geringer Anteil des Chlors der
Chloruiethylgruppen durruh Broa ersetzt sein, jedoch ist dies
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ebenfalls nicht bevorzugt.
In einen polaren organischen Lösungsmittel werden die ungesättigten
Carbonsäuren durch Zusatz von z.B. Alkalialkoholaten, Alkalihydroxiden, Alkalicarbonaten oder -bicarbonaten oder tertiären
Aminen in die Alkali- bzw. Ammoniumsalze überführt. Unter den Alkaliverbindungen werden die Hydroxide stark bevorzugt;
in der Pegel werden sie als wässrige Lösungen zugesetzt.
Darauf wird 4,4I-Bischlormethyl»octahalogendiphenyläther bei
einem stöchiometrischen Überschuß von 1 bis 10 Mol $ des Alkali-·
salzes der ungesättigten Carbonsäure zugesetzt und in Gegenwart eines Polymerisationsinhibitors bei 70 bis 1500C zum Bisester
umgesetzt. j
Die Salzbildung zwischen (Meth)acrylsäure und Alkalihydroxid
erfolgt im allgemeinen bei Raumtemperatur, wobei zu der im Lösungsmittel vorgelegten Säure nech Zusatz des Polymerisationsinhibitors die wässrige, vorzugsweise 50 $ige Alkalihydroridlösung
unter Rühren zugesetzt wird, :
Nach Eintragen des 4,4f-Bischlormethyl--octaLialogendiphenyl- ;
äthers wird auf die Reaktionsternpsrstür 70 bis 15O0C, Vorzugs- '
weise 90° bis 1300C erwärmt und bis zu praktisch vollständigem Urr.
satz reagieren lassen. Die Reaktionszeit liegt zwischen 0,5 und 5, vorzugsweise zwischen 1 und 3 Stunden. Die Umsetzung kann
durch quantitative Bestimmung des anfallenden Alkalichlorids,
beispielsweise durch Chloridbestimmung nach Mohr, verfolgt, wer- :
den. Als polare Lösungsmittel zur Herstellung der ungesättigten Bisester der Formel (1) mit X = Chlor sind beispielsweise Aiko- ,
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Λ.
hole von 2 "bis 4 C-Atomen, Glykole, Etheralkohole, Ringäther
wie Tetrahydrofuran und Dioxan, Dimethoxyäthan, Dimethylformamid, Dimethylacetamid, N-Methylpyrrolidon und Diraethylsulfoxid
geeignet. Bevorzugt eingesetzt wird A'thylenglykolmonomethyläther. ;
wie Tetrahydrofuran und Dioxan, Dimethoxyäthan, Dimethylformamid, Dimethylacetamid, N-Methylpyrrolidon und Diraethylsulfoxid
geeignet. Bevorzugt eingesetzt wird A'thylenglykolmonomethyläther. ;
Als polare Lösungsmittel .zur Herstellung der ungesättigten Bisester
del· Pormel (1) mit X = Brom sind beispielsweise Dimethylformamid,
Dimethylacetaiiiid, N-Me thy lpjrrr olid on, Hexamethyl-
phosphorsäuretriamid und Dimethylsulfoxid geeignet. Bevorzugt
eingesetzt wird N-Methylpyrrolidon. j
eingesetzt wird N-Methylpyrrolidon. j
Als Inhibitoren sind geeignet Hydrochinon, p-Benzochinon, Brenz-i
catechin, 4-tert. Eutylbrenzcritechin, Hydrochinonmonomethj'-l- '
äther, 2,4,6-Tri-tert, butylphencl. levorzugt eingesetzt wird ι
Hydrochinon. |
Als Salzbildner wird bevorzugt NaOH oder KOH verwendet. i Der stöchiometrische Überschuß von 1 bis 10 Mol # des Alkaliacrylats
oder -methacrylats gegenüber dem Bischlormethyloctahalogendiphenyläther
soll einen vollständigen Umsatz des letzt-
genannten Ausgangsproduktes gewährleisten. Die überschüssigen ;
Mengen an Alkaliacrylat oder -methacrylat können bei der Aufarbeitung
des Ansatzes leicht zusammen mit dem anfallenden
Alkalichlorid abgetrennt werden.
Alkalichlorid abgetrennt werden.
Alkalihydroxid und ungesättigte Säure können in zueinender äqui- ;
ι valenten Mengen eingesetzt werden. Es hat sich jedoch im Hin- j
blick auf die Vermeidung der Entstehung von unerwünschten Neben-;
produkten, wie Polymerisate, welche durch Viny!polymerisation j
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j bereits während der Veresterung entstehen, als vorteilhaft erwiesen,
die ungesättigte Säure in geringem stöchi (metrischen
Überschuß gegenüber dem Salzbildner zu verwenden, so daß das
Reaktionsgemisch v/ährsnd und nach erfolgter Salsbildung saure
Reaktion se igt. Dadurch kommint der phenolische Inhibitor ausreichend zur Wirkung. '
Überschuß gegenüber dem Salzbildner zu verwenden, so daß das
Reaktionsgemisch v/ährsnd und nach erfolgter Salsbildung saure
Reaktion se igt. Dadurch kommint der phenolische Inhibitor ausreichend zur Wirkung. '
Kach Beendigung der Umsetzung befinden 3ich die Reaktionsprodukte,
liiit Ausnahme des Alkalichlorids sowie geringer, bereits durch ;
Polymerisation vernetzter Anteile der Bisacrylate oder Eis- ;
methacrylate in lösung. Durch Filtration oder Zentrifugieren \
kann von den ungelösten Produkten abgetrennt v/erden. Beim Abklihler.
des Filtrats kristallisieren in der Regel die Bisester
der Formel (1) mit R = H i.i hohen Ausbeuten und auereichender
ι Reinheit aus. Sie werden abgetrennt, mit V/asser chloridfrei :
gewaschen und vorzugsweise bei Raumtemperatur getrocknet. Zur :
Isolierung des Esters kann auch die Reaktionslösung, vorzugsweise nach Abtrennen der in der Hitze ungelösten Anteile, in Wasser eingegossen
und auf diese Weise die Reaktionsprodukte ausgefällt werden. Eine solche Arbeitsweise empfiehlt sich bei den etvas j
träger und unvollständiger auskristellisierenden Bismethacrylestern.
J
Weiterer Gegenstand der Erfindung sind Polymerisate und Copoly-
I merisate auf der Grundlage der ungesättigten Bisester nach For- !
mel (1), enthaltend Grundbausteine der Struktureinheit
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O CH2
~CH2 -O-C-fc-R
CH2 O
R-C-C-O- CH2-
worin R und X di? obengenannte Bedeutung besitzen., sowie ein
Verfahren zur Herstellung von Polmyerisaten und Copolynerisaten
nach Verfahrensweisen der radikalisehcn Polymerisation von äthylenisch ungesättigten Verbindungen, welche ■_; dadurch gekennzeichnet
ist, daß Monomere dei' Formel (1), gegebenenfalls mit
weiteren äthylenisch ungesättigten Monomeren und gegebenenfalls nach Formgebung, polymerisiert v/erden. !
Die erfindungsgemäßen halogenhaltigen ungesättigten Bisester ;
' der Formel (1) können vernetzend polymerisiert v/erden oder als
Comonomere bzw. als reaktive Vernetzer ungesättigter, copolymerisierbarer
Verbindungen eingesetzt werden.
Infolge der Mehrfunktionalität der ungesättigten Bisester der Strukturformel (1) werden hierbei vernetzte, unlösliche Homopolymerisate
oder auch Copolymerisate erhalten. Der Polymerisationsmechanismus sowohl für die Homo- als auch für die Copolymerisation
ist vorzugsweise radikalisch, obwohl auch eine anionische Polymerisationsauslösung gelingt. AIg Radikalbildner
können organische oder anorganische Peroxide oder sliphatische Azoverbindungen verwendet werden. Bevorzugt eingesetzt
werden Dibenzoylperoxid, Dicunylperoxid oder Kaliur.nperoxidisulfat
sowie Azodiisobuttersäurex.itril. Die Itedikalbildner
können hierbei thermisch, durch energiereiche Strahlung oder
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durch eine Redoxreaktion zum Zerfall angeregt v;erden. Die
üblichen Polymerisationsteniperaturen, im allgemeinen im Bereich
von O0C bis 1500C, kommen in Frage. Auch eine rein
thermische Polymerisationsauslösung ohne Initiatorzusatz ist möglich.
Als Coinonomere zur Herstellung der Copolymerisate sind mit
den ungesättigten Bisestern der Formel (1) copolymerisierbare, äthylenisch ungesättigte Monomere, insbesondere Styrol, Acrylnitril,
Acrylsäureester und Methacrylsäureester mit bevorzugt
j 1 bis 6 C-Atomen im Alkoholrest, unaubstitnierte und chlor- \
oder bromsubstituierte Bensylacrylate und -methacrylate, un~ !
substituierte und chlor- oder bromsubstituiers Xylylenbisacrylats
oder -bismethacrylate, Butadien und Isopren, Fumsr- und Maleinsäure bzw. deren Anhydrid, deren Ester sowie gegebenenfalls
auch Vinylchlorid, Vinylidenchlorid und andere geeignet. Die Polymerisation mehreren Comonomerer zu Terpolymeren
ist hierbei ebenfalls möglich. Bevorzugte ComonoEere sind
Styrol, Acrylsäure- und Methacrylsäureester sowie Ester und
! Polyester der Fumar- und Maleinsäure. Bei letzteren handelt '
es sich um die Härtung der styrolischen Lösungen ungesättigter
! Polyesterharze auf der Grundlage von Dip!komponenten wie
iithylenglykol oder lieopentylglykol, ungesättigten Säurekonponenten
wie Fumar- oder Maleinsäure sowie gegebenenfalls zusätzlicher gesättigter Dicarbonsäurekomponenten, wobei in die
vernetzende Copolymerisation der !"umar- oder Maleinesterdoppelj
bindungen mit Styrol auch die ungesättigten Bisester der For-
mel (1) miteinbesogen werden, <
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Pie Polymerisation der erfindungsgemäSen Bisester der Pormel (1)
und die Copolymerisation mit den vorgenannten Monomeren kann in Substanz, in lösungen oder in Suspension vorgenommen werden.
Da die Homo- oder Copolymerisation in Substanz zu vernetzten, unschmelzbaren Produkten führt, wird sie zv/eckmäßiger-weise nach
Formgebung vorgenommen.
Bei der Homo- oder Copolymerisation in lösung können je nach der Natur des Lösungsmittels, und iin letzteren Fall des Comonomeren,
entweder lösungsmittelfreie, pulverförmige Produkte oder
lösungsmittelhaltige, gequollene Polymerisatgele erhalten werden,
Sollen durch Auspolymerisieren vernetzte Bis(meth)acrylate hergestellt werden, so ist es nicht notwendig, die Synthese der
Monomeren der Strukturformal (1) aus Acryl- oder Methacrylsäure und 4,4I-Bischlormethyloctahalogendiphenyläther von der anschließenden
vernetzenden readikalischen Polymerisation apparativ
zu trennen; sowohl die Kondensationsreaktion zur Esterbildung als auch die Polymerisation können in einer n Eintopfreaktion " :
ohne Isolierung oder Reinigung des Zwischenproduktes der Formel
(1) durchgeführt werden. Das vernetzte Polymerisat, welches un- j
löslich ausfällt, wird abgesaugt, mit organischem Lösungsmittel j
naehgewasehen, mit Wasser chloridfrei gewaschen und getrocknet.
Es ist sehr bemerkenswert, daß demnach die Herstellung der ver- ; netzten Polymerisate direkt aus der Bischlormethylverbindung in ;
einem einzigen Verfahrensgang möglich ist, indem das Monomere in j
seiner Lösung lediglich mit dem Polymerisationsinitiator und gegebenenfalls einem Lösungsmittel versetzt und weiter erwärmt wird.
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Hierbei stören also Begleitstoffe der Herstellung der Monomeren nicht und auch Reste von Chlarmethy!gruppen sind ohne Einfluß.
Die so hergestellten Polymeren haben - entgegen der Erwartung ein nicht vermindertes Molekulargewicht und dasselbe Eigenschafts
bild wie die aus isolierten und gereinigten Bisacrylatestern ι
bzw. Bismethscrylatestern hergestellten Polymeren.
Ein Vorteil der Copolymerisate besteht in ihrer Schwerentfleram- ■
barkeit oder Unbrennbarkeit. j
Es ist allgemein üblich, Kunststoffe dadurch schwer entflamm- :
bar oder unbrennbar zu machen, daß man ihnen während ihrer Ver- . arbeitung flammhemmende Substanzen zusetzt. In der T?egsl werden
hierzu Stoffe verwendet, die mit den organischen Polymeren, die ;
die Kunststoffe darstellen, keinerlei chemische Verwandtschaft ;
besitzen, wie z.B. halogenhaltige oder auch phosphor- und stickstoffhaltige organische oder anorganische niedermolekulare
Substanzen oder Gemische solcher Verbindungen mit Metalloxiden, die sich mitunter gegenseitig in ihrer flammhemmenden Wirkung
verstärken. Solche Zusätze zu Kunststoffen haben neben ihrer flammhemmenden Wirkung stets noch Nebenwirkungen, die in der
Regel unerwünscht sind, weil sie die charakteristischen Eigenschaften der Kunststoffe nachteilig verändern und ihre Anwendbarkeit
einschränken. So wirken flammhemmende Stoffe, die dem Kunststoff in Pulverform zugesetzt v/erden und als Pulver erhalten
bleiben oder wieder als eigene Phase ausgeschieden werden, zumeist nicht nur in der gewünschten flammhemmenden Weise, sondern
darüber hinaus als Füllstoffe, die die mechanischen Eigen- j
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schäften verändern, in- der Regel versprödend wirken und die ;
Reißdehnung und Schlagzähigkeit verschlechtern.
In fast allen Fällen neigen die zugercischen Flammschutzmittel ■
mehr oder weniger stark dazu, aus dem Kunststoff wieder heraus- , zudiffundieren. Durch dieses Auskreiden wird nicht nur die Unbrennbarkeit
der Kunststoffe nach und nach wieder aufgeboten,
sondern für viele Anwendungszwecke sind solche flanimfest ausgerüsteten Kunststoffe nicht verwendbar, "beispielsweise für den . Bau elektrischer Anlagen und Aggregate.
sondern für viele Anwendungszwecke sind solche flanimfest ausgerüsteten Kunststoffe nicht verwendbar, "beispielsweise für den . Bau elektrischer Anlagen und Aggregate.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Verwendung der Flammfestaus- :
i rüstung liegt darin, daß das Flammschutzmittel durch Jopolymeri-
s&tion, daher dadurch homöopolare Bindung, mit den Kunststoffen
i verbunden ist, was ein Auskreiden unmöglich macht. Weiterhin
I tritt, da das Flammschutzmittel keinen FüllstoffCharakter "be- ;
sitzt, keine Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften :
auf; es werden im Gegensatz hierzu bemerkenswerte Verbesserungen, insbesondere der Wärmeformbeständlgkeit und der Zugfestigkeit
erzielt.
erzielt.
Die vernetzten Polymerisate ader Copolymerisate der bromhaltigen Bisacryl- oder Bismethacry!ester der Strukturformel (1) weisen
eine für bromierte organische Verbindungen ungewöhnlich hohe
thermische Stabilität auf, welche eine problemlose Verarbeitung bzw. einen befristeten Einsatz der erfindungsgemäßen Polymerisate bei Temperaturen bis 32O0C bzw. bis 2800C ohne Gefahr der
Zersetzung oder thermischen Schädigung gestattet.
eine für bromierte organische Verbindungen ungewöhnlich hohe
thermische Stabilität auf, welche eine problemlose Verarbeitung bzw. einen befristeten Einsatz der erfindungsgemäßen Polymerisate bei Temperaturen bis 32O0C bzw. bis 2800C ohne Gefahr der
Zersetzung oder thermischen Schädigung gestattet.
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Die Verarbeitungs- und Einsatztemperaturen der Polymerisate und Copolymerisate liegen somit in vorteilhafter Weise über den Verarbeitungstemperatüren
zahlreicher Kunststoffe,so da3 gemäS der ■ Erfindung für flammgeschützte Kunststoffe solche Temperaturbe- :
reiche erschlossen v/erden, welche durch Kunststoffe mit Zusatz !
konventioneller Flammschutzmittel nicht oder nur schwierig ■
ι zugängig sind. · ;
Die Bisacrylate und Bismethacrylate der Formel (1) stellen auch
interessante Komponenten für wämehärtbare ( radikalisch ver- '■
netzbare ) Harze dar. Hierbei ist es möglich, die Bisester nach \
Formgebung in Substanz auszuhärten oder »uch anderen Acrylaten,
i Methacrylaten oder Bis(metb)aorylaten als reaktive Vernetzungs- .
komponente zuzumischen. I
Die ungesättigten Bisester der Formel (1) können auch bevorzugt , als Vernetzungskomponente ungesättigter Polyesterharze dienen»
Bei der Härtung reagieren die Maleinat- bzw. Fumaratdoppelbindungen des UP-Earzes mit den Doppelbindungen des Styrole sowie
den Doppelbindungen der erfindungsgemäßen ungesättigten Bis- j ester unter vernetzender radikalischer Copolymerisation, Durch
die Einbeziehung der Verbindungen der Formel (1) in den Yernetzungsvorgang
werden wertvolle EigenschaftsVerbesserungen er- j
zielt, insbesondere der Wärmeformbeständigkeit und der Zug- : festigkeit, wobei überraschenderweise Schlag- und Kerbschlagzähigkeit
erhalten bleiben.
Es können auch styrolfreie ungesättigte Polyesterharze mit den 7ΤΓ9 839/0495
erfindungsgercäßen ungesättigten Bisestern ausgehärtet werden,
■beispielsweise auf dem Einsatzgebiet der Preßmassen. '
Homopolymerisate sowie Copolymerisate mit hohen Anteilen von '■
Stoffen der Formel (1) im Bereich vor 40 "bis 99,9 $, bevorzugt '·
70 "bis 99, 9 Gew.~#, können als po^nnere Flammschutzmittel Verwendung
finden, wobei durch die Unlöslichkeit sehr vorteilhaft
die allmähliche Entfernung der Flammschutzmittel durch Lösung;??- .
mittelextraktion oder Migration verhindert ist. j
Ebenso ist der Zusatz der Polymeren der Form?! 2, insbesondere
solcher mit 40 bis 70, bevorzugt 50 bis 70 Gew.-$ Brom, zu
weiteren Polymeren als Flammschutzmittel möglich, wobei 5
bis 25 Grew.-$ Zusatz, gegebenenfalls mit zusätzlichen Mengen
SbgO,, zweckmäßig ist.
solcher mit 40 bis 70, bevorzugt 50 bis 70 Gew.-$ Brom, zu
weiteren Polymeren als Flammschutzmittel möglich, wobei 5
bis 25 Grew.-$ Zusatz, gegebenenfalls mit zusätzlichen Mengen
SbgO,, zweckmäßig ist.
Beispiel 1 : Herstellung des Bisacr3rlesters der Formel (1) mit
X = Chlor
In einem mit Rührer und Riickf luGkiihler ausgestatteten Reaktions- :
gefäß werden 31,6 g ( 0,44 Mol ) Acrylsäure und 1 g Hydrochinon '.
als Polymerisationsinhibitor in 300 ml Methylglykol gelöst und . der Lösung unter Rühren portionsweise die Lösung von 16,8 g j
( 0,42 Mol ) Natriumhydroxid in 16,8 g Wasser hinzugesetzt. Ar:- ;
schließend werden 108,6 g ( 0,2 Mol ) 4,4I-Bischlorinethyloct3- :
chlordiphenyläther zugegeben, und zwei Stunden auf die Reaktionstemperatur
von 1100C erhitzt.
Die Chloridbestimmung nach Mohr ergab 97 fi Umsatz. Um von geringen
ungelösten Anteilen abzutrennen, wurde die noch heiße Ansatzlösung durch eine Glasfritte gesaugt. Um das Auskristallisieren
des Reaktionsproduktes zu vervollständigen, wurde in die Ansatzlösung während des Abkühlens 100 ml Wasser eingerührt
und auf O0C abgekühlt. Es schied sich ein farbloser, kristalliner
Niederschlag aus, welcher abgesaugt, mit Wasser chloridfrei gewaschen und bei Raumtemperatur über P2^S getrocknet wurde.
Die Ausbeute betrug 78 g, entsprechend 65,4 # d.Th. Aus der
Mutterlauge können durch Zusatz von 400 ml Wasser noch 26 g, entsprechend 21,8 #, ausgefällt werden, so daß die GesamtausT
I beute 104 g, entsprechend 87 i>
d.Th. beträgt. Schmelzpunkt der j auskristallisierten Fraktion Fp = 124 - 1360C, der ausgefällten x
Fraktion Fp = 105 - 1310C. Umkristallisieren der ersteren Frak- i
tion aus Methylglykol ergibt ein Produkt mit Fp = 132 - 1380C.
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Die Bestimmung des Doppelbindungsgehaltes nach Eeesing ergab
far den umkristallisierten Bisaorylester eine Reinheit von
98,1 f>.
Elementaranalyse: her C 39,1 Cl 46,2
gef C 38,8 Cl 46,6
Beispiel 2 : Herstellung des Bismethacrylesters der Formel (1)
mit X = Chlor
In einem mit Rührer und Rückflußkühier ausgestatteten Reaktionsgefäß v/erden 94,7 g ( 1,1 Mol ) Methacrylsäure und 2 g Hydrochinon
als Polymerisationsinhibitor in 500 ml Methylglykol gelöst und der Lösung unter Rühren die Lösung von 42 g ( 1,05 Mol ).
Natriumhydroxid in 42 g Warmer langsam zugefügt. Anschließend
werden 271,5 g ( 0,5 Mol ) 4,4'-Bischlormethyloctachlordiphenyläther
zugesetzt und die Reaktionsmischung 1,5 Stunden auf 11O0C
erhitzt. Von ungelösten Anteilen durch Filtration in der Hitze "befreit, kristallisieren aus der abgekühlten Ansatzlösung 208 g
des gesuchten Bismethacrylesters aus, was einer Ausheute von 64,8 %>
d.Th. entspricht. Aus der Mutterlauge wurden durch Zusatz
von 800 ml Wasser nochmals 62,4 g ausgefällt, entsprechend 19,4 1° d.Th. Die Gesamtausbeute ist 270,4 g, entsprechend 84,2 $>
d.Th. Schmelzpunkt der auskristallisierten Fraktion 91 - 1020C, |
der ausgefällten Fraktion 82 - 920C. Durch Umkristallisieren der!
j ersteren Fraktion aus Methylglykol erhöht sich der Schmelzpunkt ; auf 99 - 1040C
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Elementaranalyse ϊ
ber C
gef C
gef C
41,1
40,3
40,3
Cl Cl
44,2 45,0
Beispiel 3 ϊ Herstellung des Bisacrylesters der Formel (1) rait
X = Brom
In einem mit Rührer und RückfluSkUhler ausgestatteten Resktions-·
gefäß werden 76 g ( 1,05 Mol ) Acrylsäure und 1,5 g Hydrochinon :
als Inhibitor in 800 ml N-Me thy !pyrrol id on gelös·'; und eine j
50 Gew.-#ige wässrige lösung von 41 g ( 1,02 Mol ) Natriumhydroxid
portionsweise sugesetst. Anschließend v/erden 449 g (0,5 Mol ) 4,4'-Bisc'rlormethyloctabromdiphenyläther eingetragen
und auf die Reaktions temperatur 1100C erhitzt. Nach 1,5 Stun-·
den bei 1100C ist der Umsatz nahezu quantitativ ( Cl-Bestimmung I
nach Mohr ).
Nach dem Abtrennen ungelöster Anteile in der Hitze wird nach dem Abkühlen durch Zusatz von Wasser das Reaktionsprodukt ausgefällt,
mit Wasser gewaschen und bei Raumtemperatur getrocknet.
Es werden 430 g des gesuchten Bisacrylesters erhalten, entsprechend
einer Ausbeute von 88,8 Jo d.Th. Schmelzpunkt Fp -143
- 1510C, nach Umkristallisieren aus Methylglykol 146 1520C.
Die Bestimmung des Doppelbindungsgehaltes nach Beesing eingab für den uskristallisierten Bisacrylester eine Reinheit
von 97,6 #.
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26Γ28Ϊ3"
Elementaranalyse j ber C 24,7 Cl O Br 65,9
gef C 24,5 Cl 2,1 Br 62,0
Der auf Kosten eines zu niedrigen Bromanteils auftretende Chlorgeholt
von 2,1 i* ist auf einen geringen Brom-Chlor-Austausch
in den beiden Kernen bei der Chlorierung des Octabromditoly?-
äthers zu 4J4l-Bischlorme.thyloctabromdiphenyläther zurticksuführeni
Nach der gleichen Arbeitsweise wie in Beispiel 3 werden au3
einer anderen Charge 4,4I-Bis.'hlormethyloctabromdiphenyläther
( 449 g = 0,5 Mol ) nach dem Trocknen 444 g des Bisacrylesters der Ponnel (1) mit Σ = Brom erhalten, entsprechend einer Ausbeute
von 90,8 % d.Th. Schmelzpunkt Pp = 146 - 1600C, nach dem
Umkristallisieren aus Methylglykol Pp = 158 - 1650C.
Elementaranalyse ber C 24,7 Cl 0 Br 65,9 i
gef C 24,6 Cl 1,1 Br 63,8 j
Der höhere Schmelzbereich von 158 - 1650C, gegenüber 146 - 1520C1
für den Bisacrylester nach Beispiel 3 ist auf den geringeren Brora-Chlοr-Austausch bei der genannten Seitenkettenchlorierung
zurückzuführen.
7O983~9/~ÖI3F
j Beispiel 5 J Herstellung des Bisaiethaarylesters der Formel O)
! mit X = Brom :
In einem ReaktionsgefäS, entsprechend den vorangegangenen Beispielen
werden 94,7 g ( 1,1 KoI ) Methacrylsäure und 1,5g Hydrochinon
in 650 ml N-Methy!pyrrolidon gelöst und der lösung
unter Rühren eine 50 (Jew.-To-ige wässrige Lösung von 42 g
( 1,05 Mol ) Natriumhydroxid portionsweise zugesetzt. Anschliessend
werden 449 g ( 0,5 Mol ) 4,4I-Sischlormethyloctabroindiphenyläther
eingetragen und eine Reaktionstemperatur von 10O0C
eingestellt. Nach 2,5 h bei 10O0C ergibt die Chloridbsetimmung
ί nach Mohr 95 # Umsatz. Nach insgesamt 3 Stunden Reaktionszeit ■
wird die Reaktion abgebrochen, noch heiS ungelöste Anteile durch
Filtration abgetrennt und die Reaktionslösung auf O0C abgekühlt.
Die ausgeschiedene Kristallmasse wird abgesaugt, mit Wasser '.
chloridfrei gewaschen und bei Raumtemperatur getrocknet. 3Ss wer- :
den 160 g Bismethacrylat erhalten, entsprechend 32 $> d.Th. \
Schmelzpunkt 150° - 1560C. Aus der Mutterlauge können durch Eingießen
in Wasser nochmals 176 g Bismethacrylat ausgefällt werden, entsprechend 35,3 #. Ausbeute insgesamt 336 g, entsprechend ί
67,3 % d.Th. Schiaelzbereich der ausgefällten Fraktion 139 1520C.
Nach Umkristallisieren der ersteren Fraktion aus Methylglykol Fp = 157 - 1600C.
Elementaranalyse: ' ber C 26,4 Cl 0 Br 64,1
gef C 26,1 Cl 2,5 Br 61,2
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2617.843
Nach der gleichen Arbeitsweise wie in Beispiel 5» jedoch mit
auf 1100C erhöhter Temperatur und auf 2 h verkürzter Reaktionszeit
werden aus den 449 g ( 0,5 Mol ) 4,4f-Bischlormethylocta~
bromdipbenylather einer anderen Charge 170 g aus der Reaktionslösung "beim Abkühlen und Ausfällen mit Wasser auskristallisierter
Bismethacrylester erhalten. Gesamtausteute 430 g, entsprechend
86,2 ^ d.Th. Schmelzpunkt der auskris+ionisierten
Fraktion Pp = 164 - 1670C, der ausgefällten Fraktion Fp = 143 1590C
Nach Umkristallisieren der ersteren Fraktion aus Methylglykol,
Fp = 166 - 1680C.
Elementaranalyse: tier C 26,4 Cl 0 Br 64,1
gef C 26,2 Cl 1,3 Br 62,4
!Beispiel 7 : Polymerisation zu vernetztem Bisacrylat der
Formel (2) mit X = Brom
iln einem mit Rührer, Riickfluäkühler und Gaseinleitungsrohr ver-
!sehenen Reaktionsgefäß werden 22,7 g ( 0,315 Mol ) Acrylsäure und 0,15 g Hydrochinon ( letzteres, um in der Kondensations- I
istufe eine vox'zeitige vernetzende Polymerisation zu verhindern )
;in 300 ml K-Methylpyrrolidon gelöst und unter Rühren eine 50 $
!wässrige lösung von 12 g Natriumhydroxid (0,3 Mol) zugefügt.
Dann werden 130 g ( 0,145 KoI) 4,4f-Bischlcrmethyloctahromd.i-Ίphenyläther
eingerührt und für 2 Stunden auf 1100C erhitzt.
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Zur vernetzenden Polymerisation wird mit 150 ml Methylglykol verdünnt und nach Zusatz von 3 g Dicumylperoxid als Radikalbildner
unter Überleiten eines schwachen Stickstoffstromes auf
135°C Badtemperstur erhitzt. Es entsteht eine Dispersion
des ausfallenden vernetzten Polymeren. Nach 2 Stunden wird die Badtemperatur auf 1400C erhöhts nach einer weiteren Stunde auf
1500C und 1,5 Stunden bei· 1500C belassen. Das vernetzte Bisacrylat
wird abgesaugt, mit Wasser chloridfrei gewaschen und im Trockenschrank bei ansteigender Temperatur bis 1600C getrocknet.
Es werden 135 g vernetztes, unlösliches und unschmelzbares, pulvertörmiges, farbloses Polymerisat erhalten. Der elementaranalytisch
bestimmte Bromanteii beträgt 63,5 $>
der Chloranteil 1,2*.-
Durch IR-Analyse sind keine Acrylester-Doppelbindungen mehr
nachweisbar.
Auf der Thermowaage ( luft, Heizrate 8°C/niin. ) zeigt das vernetzte
Produkt nachstehende Gewichtsverluste: 1 $> bei 3090C,
5 % bei 3270C und 10 % bei 3340C.
Beispiel 8 : Polymerisation zu vernetzten Bismethacrylat der
Pormel (2) mit X = Chlor
In einem ReaktionsgefäS wie in Beispiel 7 werden 44,7 g (0,52 Mol ) Methacrylsäure und 0,2 g Hydrochinon ( zur Verhinderung
einer vorzeitigen vernetzenden Polymerisation in der
!Kondensationsstufe ) in 300 ml Methylglykol gelöst und der Ιοί
sung unter Rühren die 50 $ige wässrige Lösung von 20,4 g ( 0,51 !Mol ) Natriumhydroxid langsam zugefügt. Dann werden 135,7 g
( 0,25 Mol ) 4,4I-Bischlormethyloctachlordiphenyl5ther eir.^e-
tragen, die Temperatur auf 11O0C hochgestellt unJ 1,5 Stunden :
reagieren lassen. i
Unter Überleiten eines schwachen Stickstoffstromes werden 2,5 g !
Dicumyiperozid als Polymerisationsinitiator zugefügt und die :
Badtemperatur auf 1350C erhöht. Es entsteht eine Dispersion des
ausfallenden vernetzten Polymeren. Nach 4,5 Stunden Vernetzur.gadauer
wird abgebrochen, das vernetzte Bismethacrylat abgesaugt,
mit Wasser chloridfrei gewaschen und bis zur Gewichtskonstanz bis 16O0C getrocknet.
Es werden 152 g eines vernetzten, unlöslichen und unschmelzbaren, pulverförmiger farblosen Polymerisats erhalten. Der Chloranteil,
beträgt 44 #.
Durch IR-Analyse sind keine Methacrylester-Doppelbindungen mehr ',
nachweisbar.
Auf der Thermowaage ( Luftatmosphäre; Heizrate 8°C/min. ) zeigt
des vernetzte Bismethacrylat nachstehende Gewichtsverluste: ; 1 $>
bei 3140C ; 5 55 bei 3290C "und 10 $ bei 3410C.
Beispiel 9: Bisacrylat der Formel (1) mit X = Brom als Reaktionskomponente
einer Bisacrylatharzmasse
Eine Mischung aus 100 g p-Xylylenbisacrylat ( Pp. = 72 - 750C ).
50 g Tetrachlor-m-xylylenbismethacrylat ( Pp = 83° C ) und
25 g des erfindungsgemäßen Bisacrylats der Formel (1) mit X = Brom ( Pp = 146 - 1600C ) wird zusammen aufgeschmolzen, mit
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-Vf.
1,5 Gew.-jS Dicaxnylperoxid als Härtungskatalysator versetzt und
in Formen gegossen.
Bei 12O0C wird 2 Stunden lang gebartet und 2 Stunden bei HO0C
nachgehärtet. Es werden transparente, nahezu farblose 4 mm bzw.
2 mm dicke Platten hergestellt.
Die 4 mm-Platte besitzt eine Schlagzähigkeit von 6,2 KJ/m und
eine "Wärmeformbeständigkeit von 970C ( Martens ) bzw. 1130C nach
ISO/R 75; A, International Standardisation Organisation.
Die 2 mm-Platte erweist sich im UL/94-Sest als felbstverlöschend
mit der Charakterisierung: VO, d.h. dem besten Wert, Zum Vergleich zeigt eine aus einer GieSharzmischung, bestehend ■
aus 125 g p-Xylylenbisacrylat und 50 g Tetrachlor-m-xylyl enbisacrylat
nach der gleichen Verfahrensweise hergestellte 4 mm- j Platte eine Schlagzähigkeit von 5,0 KJ/m und eine '/ärmeformbeständigkeit
von 890C ( Martens ) bzw. 990C ( ISO R 75; A ).
Ein 2 mm dicker Gießling ergab im ÜL/94-Test den Wert B nicht j
bestanden n.
Beispiel 10 : Bisacrylat der Formel (1) mit X = Brom als Reak- !
tionskomponente einer styrolischen Bisacrylatharalösung
150 g Tetrachlor-p-xylylenbisacrylat ( Fp = 116-1170C ) und
50 g des erfindungsgemäßen Bisacrylesters der Formel (1) mit
X = Bron ( Fp = 146 - 1600C ) werden zusammen in 200 ml Styrol j
gelöst. Nach Zusatz von 2 Gew.-^ Dibenzoylperoxid-Peste (
wird die Harzlösung in Formen gegossen und 4 Stunden bei 800C
gehärtet sowie anschließend 4 Stunden bei 1350C nachgehärtet.
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Eine 4 nm-Platte besitzt eine Biegefestigkeit von 108 N/mm, ;
eine Schlagzähigkeit von 7,3 KJ/m und eine Warne formbe stand ig- :
keit von 1060C ( Martens ). j
Eine 2 mm-Platte erweist sich im UL/94 Test als selbstverlöscaend,
Charakterisierung: VO. j
i Beispiel 11 : Bismethacrylatester der Formel (1) mit X = Brom als
Vernetzungskomponente fiir Methacrylsäuremethylester
t * In 75 g destilliertem Methylmethacrylat werden 25 g Bismethacryl-
ester der Formel (1) gelöst, 0,5 g Azodiisobüttersäurenitril |
t als Polymerisationsinitiator hinzugefügt und das flüssige Mono- !
mergemisch in Formen gegossen. Bei 550C im 'Wärmeschrank wird
die vernetzende Copolymerisation in Gang gebracht. Sobald eine Viskositätserhöhung des Formeninhalt registriert wird, werden
die Formen in ein thermostatisiertes Wasserbad gestellt und innerehalb
von 48 Stunden bei 400C ausgehärtet. Es wird 1 Stunde bei ·
600C, 1 Stunde bei 800C und 2 Stunden bei 1200C nachgehärtet.
Hach der Entformung werden 4 mm dicke transparente, wasserhelle
Platten erhalten mit nachstehendem Eigenschaftsbild:
Biegefestigkeit 113 N/mm2
Zugfestigkeit Schlagzähigkeit Vicat-Temp.
Värmeformbeständigkeit nach Martens Nach ISO/R 75; A
96 N/mm2 6,7 KJ/m2 121 0C
1120C
1230C
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Zum Vergleich besitzt eine nach der gleichen Verfahrens-weise
hergestellte Platte aus Methylmethacrylst-Honopolynerisat nachstehendes
Eigenschaf tsMldi
Biegefestigkeit | 126 | N/nm2 |
Zugfestigkeit | 76 | H/mm2 |
Schlagaähigke it | 11 | KJ/m2 |
Vieat-Temp. | 114 | 0C |
Wärmeformbeständigkeit | ||
nach Martens | 92 | 0C |
nach ISO/R 75; A | 101 | 0C |
Die unter Mitverwendung des erfindungsgemäßen Bismethacrylesters
als Vernetzungskomponente hergestellte 4 mm-Platte ist
im Handvereuch ( Bunsenbrenner ) auch nach mehrmaligem Analinden
selbstverlöschend ( innerhalb von 5 Sekunden ohne Abtropfen ).
Beispiel 12 : Bisacrylester der Formel (1) mit X = Brom als Vernetzungskomponente
ungesättigter Polyesterharzlösungen
Ein ungesättigtes Polyesterharz auf der Grundlage von 0,5 Mol Xthylenglykoi, 0,5 Mol Neopentylglykol, 0,4 Mol Phthalsäureanhydrid
und 0,6 Mol Fumarsäure mit einem gelchromatographisch bestimmten Molgewicht Μ&ρσ= 2800 wird zu 50 Gew.-Teilen in
50 Gew.-Teilen Styrol gelöst. In der styrolischen lösung wird der Bisacrylester der Formel (1) mit X = Brom in Mengen von
10 und 20 Gew.-Ji, bezogen auf die Gesamtmenge, gelöst.
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Nach dem Aushärten ( Kalthärtung mit 2 Gew.-^ Diber.zoylperoxid-Paste
( 50 #ig ) + 0,2 VoI ^ Dinethylanilinlösung ( 10 #ig in
Styrol ) bei 5O0C und Nachhärten bei 1350C für 4 Stunden , v/erden
transparente, nahezu farblose 4 min-Platten mit nachstehenden
Eigenschaften erhalten. Zum Vergleich sind die Werte der ausgehärteten, styrolischen UP-Harzlösungen ohne Bisacrylester-Zusatz
mit aufgeführt.
UP-Harz UP-Harz Bisacrylester ohne Zusatz 90/10 80/20
Zugfestigkeit N/mm2 41 48 57
Kugeldruckhärte, 30 see N/mm2 148 1T»8 167
Schlagzähigkeit KJ/m2 5,8 6,1 5,5
Vä'raeformbeständigkeit
nach Martens CC 95 109 117 |
nach ISO/R 75; A 0C 114 122 129 !
Durch den Zusatz des Bisacrylesters erhöht sich die Zugfestigkeit,
Kugeldruckhärte und Wänneformbestündigkeit des ausgehärteten
UP-Harzes, ohne daß die Schlagzähigkeit abnimmt. j
Werden in die mit dem erfindungsgemäßen Bisacrylester versetzten'
UP-Harzlösungen vor der Aushärtung 5 $> bzw. 7 Gew.-jS Antimon-
trioxid eingerührt, so werden im UL-iPest selbstverlöschende i
Gießlinge erhalten; Charekterisierung YO nach dem UL/94-Test. ;
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Claims (3)
- Patentansprücheworin R = Wasserstoff oder eine Methylgruppe und X = Chlor oder Brom bedeuten.
- 2. Polymerisate und Copolymerisate auf der G?.-undlage dt>r ungesättigten Bisester nach Formel (1), enthaltend Grundbausteine der StruktureinheitCH0 0 R-C-C-O- CH2-ι
0 CH2-CH0 -O-C-fj-R(2)worin R und X die obengenannte Bedeutung "besitzen,j jj - 3. Verfahren zur Herstellung der Bisacryletester und Bismeth- 'j acrylester der Formel (1), dadurch gekennzeichnet, daß Acryl-Ij säure oder Methacrylsäure in einem polaren Lösungsmittel in deren Alkalisalze übex'geführt werden, v/crauf 4,4'-Bischlormethyloetahalogerdiphenyläther bei einem stöchionetrischen Überschuß von 1 bis 10 Mol % des Alkaliselses der Säure in jGegenwart eines Polymerisationsinhibitors bei 70 bis 15O°Czu Estern der Formel (1) ur.gesetst verden. I709839/0AÖ5ORIGINAL INSPECTED4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Synthese der Bisscrylsster und Bisrnethacrylester der Formel (1) mit X = Chlor, als polare Lösungsmittel Alkohole von C, bis C^, Glykole, Xtlieralkohole, die Ringäther Tetrahydrofuran oder Dioxan, Birne thojcyäthsn, Dimethylformamid, Dimetfcylacetamid, N-Methylpyrrolidon ocbr Dirneth; lsulfoxid verwendet werden können.5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur : Synthese der Bisacrylester und Bisroethacrylester der Formel (1) mit Σ = Brom, als polare Lösungsmittel Dimethylformamid, ; Diine thylacetamid, K-Me thy lpyrrolidon, Hexa^ethylphosphorsäuretr.iamid oder Diinethylsulfoxid verwendet v/erden können. ;6. Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten und Copolymerisaten nach Anspruch 2 nach Verfahrensweisen der radikalischen Polymerisation von äthylenisch ungesättigten Verbindungen, dadurch, gekennzeichnet, daS Monomere der Formel (1), gegebenenfalls mit weiteren äthylenisch ungesättigten Monomeren und gegebenenfalls nach Formgebung, polymerisiert werden. j7. Verfahren.nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die jMonomeren der Formel (1) unmittelbar vor der Polymerisation aus Alkalisalzen der Acryl- oder Methacrylsäure und 4»4'-Bischlormethyloctahalogendiphenylather gebildet werden. !70S839/04958. Verwendung von Polymerisaten uni Copolymerisate::, nach Anspruch 2 als Flammschutzmittel für Kunststoffe oder gIs flanagesehützte Kunststoffe.Dr,Lc/Be709 8 39/0495
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