DE2704768B2 - Verfahren zur Herstellung einer vorpolymerisierten Methylmethacrylat-Gießlösung und ihre Verwendung zur kontinuierlichen Herstellung von Tafeln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer vorpolymerisierten Methylmethacrylat-Gießlösung und ihre Verwendung zur kontinuierlichen Herstellung von Tafeln

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Description

R3OOC-R1-S-R2-COOR4 (1)
in der Ri und R2 jeweils Alkylenreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und R3 und R4 jeweils Alkylreste mit 1 bis 24 Kohlenstoffatomen bedeuten, als Stabilisator durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Thiodicarbonsäurediester in einer Menge von 0,005 bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge der Monomeren, eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Thiodicarbonsäurediester in einer Menge von 0,01 bis 0,2 Gewichtsprozent eingesetzt wird.
4. Verwendung der vorpolymerisierten Methylmethacrylat-Gießlösung nach Anspruch 1 zur kontinuierlichen Herstellung von Tafeln.
Die Herstellung von Tafeln aus Methylmethacrylat erfolgt zur Zeit noch überwiegend zwischen Silikatglasscheiben, da allein diese bei wiederholtem Gebrauch eine optisch und mechanisch befriedigende Oberfläche gewährleisten. In neuerer Zeit wurde das sogenannte Swedlow-Verfahren entwickelt, ein voll kontinuierlich zwischen zwei beweglichen Metallbändern arbeitendes Substanzpolymerisationsverfahren. Die nach diesem Verfahren erhaltenen Tafeln sind hinsichtlich ihrer thermischen Stabilität den nach dem Flachkammer-Verfahren hergestellten Tafeln unterlegen. Dies zeigt sich daran, daß die nach dem kontinuierlichen Verfahren hergestellten Tafeln beim Erhitzen auf höhere Temperaturen, beispielsweise etwa 150 bis 200° C, einem Abbau unterliegen. Dies führt zur Blasenbildung im Produkt. Ferner leiden die thermischen und mechanischen Eigenschaften des Produkts.
Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Verhinderung dieser Qualitätsverschlechterung unter dem Einfluß von Wärme bekannt Eines dieser Verfahren besteht im Zusatz eines Stabilisators, beispielsweise eines Zersetzungsinhibitors. Als Stabilisatoren sind Amine und Phenole bekannt. Diese Stabilisatoren können jedoch bei der Substanzpolymerisation von Methylmethacrylat nicht verwendet werden, weil die Polymerisationszeit verlängert wird und die optischen Eigenschaften von Polymethylmethacrylat infolge Verfärbung beim Erwärmen leiden. Ferner werden die Wetterbeständigkeit, Lichtdurchlässigkeit und die Farbe des Polymerisats verschlechtert Ein weiteres Verfahren besteht im Zusatz schwefelhaltiger Verbindungen als thermische Stabilisatoren; vgl. JP-AS 13 383/1968 und 35 977/1971. Erforderlichenfalls werden diese zusammen mit Phenolen verwendet; vgl. JP-AS 1498/1968 und 7629/1972. Befriedigende Ergebnisse konnten jedoch nicht erzielt werden.
In der JP-OS 72 00 891, zitiert in Chemical Abstracts 1972, Vol. 77,6405x, ist die teilweise Polymerisation von Methylmethacrylat oder von dessen Gemischen mit höchstens 20 Gewichtsprozent ungesättigten Vinylverbindungen in Gegenwart von 0,01 bis 2 Gewichtsprozent Thiokreso! oder Thiorsaphtho! ais Kettenöberträ ger beschrieben. Dabei werden sirupöse Massen erhalten, die sich zur Herstellung wärmebeständiger Platten eignen.
In der DE-OS 16 45 232 ist ein Verfahren zur Herstellung von Poiymethylmethacrylat-Formmassen mit erhöhter thermischer Beständigkeit durch Polymerisieren von Methyliuethacrylat oder eines zu mehr als 98 Gewichtsprozent aus Methylmethacrylat und zu weni-
is ger als 2 Gewichtsprozent aus einer oder mehreren anderen ungesättigten polymerisierbaren Verbindungen bestehenden Monomerengemisches in Gegenwart von radikalbildenden Beschleunigern und Polymerisationsreglern in Substanz oder in wäßriger Suspension beschrieben, das dadurch gekennzeichnet ist, daß als Polymerisationsregler Verbindungen mit 3 bis 6 Mercaptogruppen verwendet werden.
Aus der US-PS 33 64 182 ist ein Verfahren zur Polymerisation von Methylmethacrylat in Gegenwart eines Initiators bekannt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß dem Reaktionsgemisch vor der Polymerisation etwa 0,05 bis 1,0 Gewichtsprozent, bezogen auf die Masse des Methylmethacrylates, Trimethyloläthan-tris-(3-mercaptopropionat), Pentaerythrittetra-(3-mercaptopropionat), Dithioterephthalsäure, Glykoldimercaptoacetat, Glykoldimercaptopropionat, Pentaerythtrittetrathioglykolat, Tnmethyloläthantrithioglycolat, Trimethylolpropan-tris-(3-mercaptopropionat) oder Trimethylolpropantrithioglyclolat zugesetzt werden.
Schließlich ist in der DE-OS 25 29 725 eine stabilisierte Zusammensetzung eines Methylmethacrylatpolymerisats beschrieben, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie ein Methylmethacrylatpolymerisat und 0,001 bis 1 Gewichtsteil eines Di-t-alkyldisulfids als thermischen
μ Stabilisator enthält.
Die vorstehend aufgeführten Verfahren können jedoch hinsichtlich der thermischen Stabilität und in bezug auf die zur vollständigen Verfestigung benötigten Zeit noch nicht vollständig befriedigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine vorpolymerisierte Methylmethacrylal-Gießlösung zu schaffen, die sich zur kontinuierlichen Herstellung von Täfeln durch Substanzpolymerisation eignei, wobei die
erhaltenen Tafeln eine ausgezeichnete thermische Stabilität aufweisen, nur kurze Zeit zur vollständigen Verfestigung benötigen und insbesondere beim Erhitzen keine Blasenbildung oder Verfärbung zeigen. Die Lösung dieser Aufgabe beruht auf dem überraschenden Befund, daß eine vorpolymerisierte Methylmethacrylat-Gießlösung, bei der die Anpolymerisation in Gegenwart geringer Mengen eines bestimmten Thiodicarbonsäurediesters als Stabilisator und einer freie Radikale liefernden Azoverbindung als Polymerisationsinitiator durchgeführt worden ist, bei der Substanzpolymerisation im voll kontinuierlichen Verfahren Tafeln ergibt, die sich durch besonders gute thermische Stabilität auszeichnen.
Die Erfindung betrifft somit den in den Ansprüchen gekennzeichneten Gegenstand.
Zur Herstellung der vorpolymerisierten Gießlösung der Erfindung wird Methylmethacrylat allein oder ein Gemisch von Methylmethacrylat mit mindestens einer damit copolymerisierbaren ungesättigten Vinylverbindung in einer Menge von höchstens 20 Gewichtsprozent, bezogen auf Methylmethacrylat, verwendet Spezielle Beispiele für die copolymerisierbaren Vinylverbindungen sind Alkylacrylate, wie Methylacrylat, Äthylacrylat, Butylacrylat, Alkylmethacrylat, wie Äthylmethacrylat und Laurylmethacrylat, ungesättigte Nitrile, wie Acrylnitril und Methacrylnitril, sowie Styrole und andere Vinylverbindungen, die zur Herstellung von Methylmethacrylat-Polymerisaten verwendet werden.
Der im erfindungsgemäßen Verfahren verwendete jo Stabilisator ist ein Thiodicarbonsäurediester der allgemeinen Formel I
R3OOC-R1-S-R2-COOR4
(D
35
40
in der Ri, R2, R3 und R4 die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben.
Vorzugsweise bedeuten die Reste Ri und R2 in der allgemeinen Formel I jeweils Methylen-, Äthylen- oder Propylengruppen und die Reste R3 und R< jeweils Decyl-, Dodecyl-, Tetradecyl-, Hexadecyl- oder Octadecylgruppen.
Besonders bevorzugte Thiodicarbonsäurediester sind der Thiodipropionsäuredilaurylester, der Thiodipropionsäuredistearylester und der Thiodipropionsäurelauryl-stearylester.
Diese Stabilisatoren können in einer Menge von 0,005 bis 1,0 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,01 bis 0,2 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge der eingesetzten Monomeren, verwendet werden.
Als Polymerisationsinitiatoren werden im erfindungsgemäßen Verfahren freie Radikale liefernde Azoverbindungen eingesetzt. Spezielle Beispiele für diese Verbindungen sind
2,2'-Azobis-(isobutyronitril),
2^'-Azobis-(2,4-dimethylvaleronitril),
1,1'- Azobis-i\\ -cyclooctancarbonitril),
2,2'-Azobis-(2-cyclopropylpropionitril)und
2,2'-Azobis-(4-metboxy-2,4-dimethylvaleronitriI).
Diese Polymerisationsinitiatoren können in einer
60
65 Menge von 0,001 bis 1,0 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge der eingesetzten Monomeren, verwendet werden.
Zur Polymerisation von Methylmethacrylat oder seinen Gemischen mit anderen, damit copolymerisierbaren Monomeren, werden als Initiatoren bekanntlich nicht nur Azoverbindungen, sondern auch andere Initiatoren verwendet, beispielsweise organische Peroxide, wie Lauroylperoxid und Bis-(4-tert-butylcyclohexyl)-peroxydicarbonat Im erfindungsgemäßen Verfahren sind jedoch die peroxidischen Initiatoren weniger geeignet, da die aus der vorpolymerisierten Methylmethacrylat-Gießlösung hergestellten Tafeln nur eine unbefriedigende Wärmebeständigkeit besitzen oder andere ungünstige Effekte zeigen. Die Anpolymerisation nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird gewöhnlich bei Temperaturen von 60 bis 2000C, vorzugsweise 80 bis 180° C durchgeführt Die Anpolymerisationszeit hängt von der Viskosität und dem Polymergehalt der Gießlösung ab. Die Polymerisationstemperatur hängt von der Halbwertszeit des Zerfalls der als Polymerisationsinitiator verwendeten Azoverbindung ab. Der Zusatz des Polymerisationsinitiators erfolgt gewöhnlich nach dem Erwärmen der eingesetzten Monomeren auf die gewünschte Temperatur. Der Stabilisator kann dem Reaktionssystem vor oder nach dem Erwämen der Monomeren auf die gewünschte Temperatur zugesetzt werden. Vorzugsweise erfolgt der Zusatz vor dem Erwärmen.
Die Herstellung der vorpolymerisierten Methylmethacrylat-Gießlösung kann absatzweise oder kontinuierlich erfolgen. Bei der kontinuierlichen Herstellung wird ein Gemisch aus dem bzw. den Monomeren, dem Stabilisator und dem Polymerisationsinitiator kontinuierlich in eine Reaktionszone, beispielsweise ein Reaktionsgefäß oder einen Röhrenreaktor, eingespeist
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich eine vorpolymerisierte Methylmethacrylat-Gießlösung mit verhältnismäßig niedriger Viskosität — gewöhnlich von etwa 1 bis 100 Poise — und verhältnismäßig hohem Polymergehalt — gewöhnlich von 10 bis 40 Gewichtsprozent — herstellen. Diese Gießiösung ermöglicht die vollkontinuierliche Herstellung von Tafeln durch Substanzpolymerisation innerhalb kurzer Polymerisationszeiten.
Die erfindungsgemäß hergestellte vorpolymerisierte Methylmethacrylat-Gießlösung eignet sich besonders zur kontinuierlichen Herstellung von Tafeln nach dem vor kurzem entwickelten Swedlow-Verfahren, einem vollkontinuierlich zwischen zwei beweglichen Metallbändern arbeitenden Substanzpolymerisationsverfahren. Zu diesem Zweck kann die Gießlösung mit weiteren Mengen der Azoverbindung als Polymerisationsinitiator sowie weiteren Mengen an Thiodicarbonsäurediester der allgemeinen Formel I oder einem anderen Wärmestabilisator versetzt werden. Gegebenenfalls können der Gießlosung noch weitere übliche Zusätze einverleibt werden, wie grenzflächenaktive Verbindungen, Pigmente, Farbstoffe, UV-Absorber, Weichmacher, Formtrennmittel, Vernetzer und Glasfasern.
Aufgrund des Gehalts an Thiodicarbonsäurediester der allgemeinen Formel I als Stabilisator ist die Gießlösung sehr beständig gegen Wärme, so daß keine Verfärbung bei den Tafeln auftritt. Ferner zeigen die Tafeln eine beträchtliche Wärmebeständigkeit.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Teile und Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht, sofern nichts anderes angegeben ist
Beispiel
a) Herstellung der Gießlösung
In einem Polymerisationsgefäß, das mit einem Rückflußkühler, Stickstoffeinleitursgsrohr, Thermometer und Rührwerk ausgerüstet ist, wird ein Gemisch von 100 Teilen Methyhnethacrylat und 0,1 Teil Dilaurylthiodipropionat vorgelegt Das Gemisch wird unter Stickstoff als Schutzgas auf 90° C erhitzt und gerührt und mit 0,08 Teiien 2£'-Azobis-(2,4-dimethylvaleronitril) versetzt Die Polymerisation setzt sofort ein, und die Temperatur des Reaktionsgemisches steigt rasch an. Nach 2 Minuten kommt das Gemisch zum Sieden. Das Reaktionsgemisch wird 8 Minuten bei 100 bis 102° C unter Rückfluß kochen gelassen. Danach wird das Reaktionsgefäß rasch mit Eis abgekühlt, um die Temperatur der Gießlösung auf einen Wert unterhalb 20° C einzustellen. Die erhaltene Gießlösung hat einen Polymergehalt vor 243% und eine Viskosität von 17 Poise bei 25° C
b) Verwendung der Gießlösung zur Herstellung von Tafeln
0,06 Teile 2,2'-Azobis-(2,4-dimethylvaleronitril) werden in 100 Teilen der erhaltenen Gießlösung gelöst Die Lösung wird unter vermindertem Druck entlüftet Sodann wird die Gießlösung zwischen zwei bewegliche, hochglanzpolierte Metallbänder aus Edelstahl einer Breite von 500 mm und einer Dicke von 0,6 mm sowie einer Länge von 10 m gegossen. Die Metallbänder werden in einem solchen Abstand zueinander eingestellt, daß die auskommenden Tafeln eine Dicke von 3 mm aufweisen. Die entlüftete Gießlösung wird kontinuierlich zwischen die Metallbänder gegossen, die mit warmem Wasser auf 85°C erhitzt werden. Sobald die freiwerdende Poiymerisationswärme ihr Maximum überschritten hat, werden die erhaltenen Tafeln 10 Minuten mit Heißluft bei 1200C behandelt Danach werden die Tafeln auf Raumtemperatur abgekühlt Es werden farblose, durchsichtige, blasenfreie Tafeln erhalten. Die Tafeln haben eine reduzierte Viskosität von 22 dl/g, bestimmt an einer Chloroformiösung (0,1 g/100 ml) bei 25° C
Die Zeit bis zur vollständigen Verfestigung wird gemessen.
Zur Bestimmung der Wärmebeständigkeit der Tafeln werden diese im Umlüftofen 30 Minuten auf eine bestimmte Temperatur erhitzt Es wird die niedrigste Temperatur bestimmt, bei der in den Tafeln Blasenbildung auftritt Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengefaßt
c) Zum Vergleich werden gemäß Beispiel la) Gießlösungen mit den in Tabelle I unter Versuch Nr. 1 a—k aufgeführten bekannten Stabilisatoren hergestellt Die Gießlösungen werden gemäß Beispiel Ib zu Tafeln verarbeitet deren Eigenschaften ebenfalls gemäß Beispiel Ib) geprüft werden. Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengefaßt.
Zum Vergleich wird ferner gemäß Beispiel 1 der JP-OS 72 00 891 ein Gemisch von 100 Teilen Methylmethacrylat 0,025 Teilen Azobisisobutyronitril und 0,2 Teilen Thiokresol 30 Minuten bei 10O0C zu einer Gießlösung umgesetzt deren Polymergehalt und Viskosität in Tabelle 1 aufgeführt sind (Versuch 2).
Auch diese Gießlösung wird gemäß Beispiel Ib) zu Tafeln verarbeitet, deren Eigenschaften in Tabelle I angegeben sind.
Tabelle I
Versuch Nr. 1 b C d e
a Glycerin-
trithioglylolat
(DE-OS
16 45 232,
Tabelle auf
Seite 5)
Glykoldithio-
glykolat
(DE-OS
16 45 232,
Tabelle auf
Seite 5)
Glykoldimer-
captoacetat
(US-PS
33 64 182,
Anspruch 4)
Di-tert-
dodecyldi-
sulfid
(DE-OS
25 29 725)
Stabilisator Pentaeyrythrit-
tetrathloglykolat
(DE-OS
16 45 232,
Tabelle auf
Seite 5)
0,1 0,1 0,1 0,1
Stabilisatormenge,
Gew.-%
0,1 23,2 23,5 22,9 23,9
Polymergehalt der
Gießlösung, Gew.-%
22,3 8,3 7,8 6,5 15,0
Viskosität der
Gießlösung, P.
6,7 29,3 27,6 28,3 22,3
Zeit bis zur voll
ständigen Ver
festigung, min
31,2 160 155 165 170
Niedrigste Tempe
ratur bei der
Blasenbildung auf-
160
(Fortsetzung Tabelle I)
Versuch Nr. 1 g h1) h1) 3-Octylthio-
propannitril
(JP-OS
35 977/1971)
f Dioctylthio-
diundecathiolat
(JP-OS
13 383/1968)
2,6-Di-tert-
butyI-4-
methylphenol
1,3-Di-n-
dodecyl-
thiopropan
0,1
Stabilisator 1,3-Di-n-dode-
cylthiopropan
(JP-OS
13 383/1968)
0,1 0,1 0,1 *W 1
Zt, 1
Stabilisatormenge,
Gew.-0/,
0,1 LJ,£.J ZJ.ZJ 14,3
Polymcrgchalt der
Gießlösung, Gew.-%
Ti 1 17,2 14,3 14,3 20,0
Viskosität der
Gießlösung, P.
16,0 21,2 21,9 21,9 165
Zeit bis zur voll
ständigen Ver
festigung, min
23,6 160 160 160
Niedrigste Tempe
ratur, bei der
Blasenbildung auf
tritt, 0C
165
(Fortsetzung Tabelle I)
Versuch Nr. 1 k 1 Versuch Nr. 2
j Methyl-(3-lauryl-
thiopropionat
(JP-OS
35 977/1971)
Dilaurylthio-
dipropionat
gemäß der
Erfindung
Stabilisator Octyl-(2-methyl-
3-laurylpropionat
(JP-OS
35 977/1971)
0,1 0,1 (Verwendung der
gemäß Beispiel 1
der JP-OS 72 00 891
hergestellten
Gießlösung)
Stabilisatormenge,
Gew.-%
0,1 22,7 24,5
Polymergehalt der
Gießlösung, Gew.-%
23,8 20,6 17,8 25,2
Viskosität der
Gießlösung, P.
19,0 23,2 17,6 2,3
Zeit bis zur voll
ständigen Verfestigung,
min
20,9 20,0
165
160
190
180
Niedrigste Temperatur,
bei der Blasenbildung
auftritt, °C
') Nach JP-OS 1 498/1968. Beide Stabilisatoren werden in Erwartung eines synergistischen Effekts zusammen verwendet
Die Ergebnisse in Tabelle I zeigen, daß die unter Verwendung von Dilaurylthiodipropionat nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Tafeln (Versuch Ie) sowohl hinsichtlich der bis zur vollständigen Verfestigung benötigten Zeit als auch in bezug auf die niedrigste Temperatur, bei der Blasenbildung auftritt, den Tafeln mit den bekannten Stabilisatoren (Versuche 1 a—k und 2) überlegen sind.
Beispiel 2
a) Herstellung der GieBlösung
Beispiel 1 wird wiederholt, jedoch werden zi Herstellung der GieBlösung 0,025 Teile 2^'-Azobi (2,4-dimeihylvaleronitril) und 0,05 Teile Dilaurj thiodipropionat verwendet. Es wird eine GießU sung mit einem Polymergehalt von 14,8% und eini Viskosität von 43 Poise bei 25°C erhalten.
b) Verwendung der GieBlösung zur Herstellung von Tafeln
Gemäß Beispiel 1 wird 0,1 Teil 2^'-Azobis-(isobutyronitril) in 100 Teilen der erhaltenen GieBlösung gelöst Die Herstellung der Tafel und die Bestimmung der Wärmebeständigkeit erfolgt ebenfalls gemäß Beispiel 1. Ferner wird die Formbeständigkeit in der Wärme vor und nach 30minütigem Erhitzen auf 1200C im Umluftofen (ASTM-Prüfnorm D 648-56) bestimmt Die Ergebnisse sind in Tabelle Il zusammengefaßt
In Tabelle II sind ferner die Ergebnisse von Vergleichsversuchen zusammengefaßt Im Vergleichsbeispiel C wird eine gemäß Beispiel 2, jedoch in Abwesenheit von Dilaurylthiodipropionat hergestellte GieBlösung verwendet, die einen Polymergehalt von 14,9% und eine Viskosität von 4,5 Poise bei 25° C hat Gemäß Vergleichsbeispiel D wird eine gemäß Vergleichsbeispiel C hergestellte Gießlösung verwendet, der 0,05 Teile Dilaurylthiodipropionat zugesetzt werden. Gemäß Vergleichsbeispiel E wird eine gemäß Beispiel 2 mit 0,035 Teilen Bis-(4-tert-butylcyclohexyl)-peroxydicarbonat hergestellte Gießlösung verwendet, die einen Polymergehalt von 14,2% und eine Viskosität von 33 Poise bei 25°C hat
Tabelle II Blasen- Fonnbeständigkeit in der Wärme nachdem
Beispiel cemperatur Erhitzen
vordem 0C
Erhitzen 103
0C 0C 94
200 106 98
2 170 106
C 180 106
D 170 90
E
Aus Tabelle II ist ersichtlich, daß die Verwendung von Dilaurylthiodipropionat und einer Azoverbindung als Polymerisationsinitiator zur Herstellung der Gießlösung sich sehr günstig auf die Blasentemperatur und die ■> Formbeständigkeit in der Wärme der aus der Gießlösung hergestellten Tafeln auswirkt
Beispiel 3
Beispiel 1 wird wiederholt, jedoch wird 0,1 Teil Distearylthiodipropionat anstelle von Dilaurylthiodipropionat verwendet Es wird eine Gießlösung mit einem Polymergehalt von 24,1% und einer Viskosität von 15 Poise bei 25° C erhalten. Mit dieser Gießlösung wird gemäß Beispiel 1 eine Tafel hergestellt Die Blasentemperatur der erhaltenen Tafel beträgt 190" C
Zum Vergleich wird eine Tafel gemäß Vergleichsbeispiel B hergestellt, jedoch wird der GieBlösung 0,1 Teil Distearylthiodipropionat anstelle von Dilaurylthiodipropionat zugesetzt Die Blasentemperatur der erhaltenen Tafel beträgt nur 165° C.
Beispiel 4
Beispiel 2 wird wiederholt, jedoch wird 0,1 Teil 2£'-Azobis-{4-methoxy-2,4-dimethyIvaleronitril) anstel-Ie von ^-Azo-bis^^-dimethylvaleronitril) verwendet Die erhaltene Gießlösung hat einen Polymergehalt von 15,5% und eine Viskosität von 73 Poise bei 25°C Mit dieser Gießlösung wird gemäß Beispiel 2 eine Tafel hergestellt Die erhaltene Tafel hat eine Blasentempera-
JO tür von 200° C
Zum Vergleich wird gemäß Beispiel 4 eine Gießlösung hergestellt jedoch kein Dilaurylthiodiporpionat verwendet Die erhaltene Gießlösung hat einen Polymergehalt von 15,7% und eine Viskosität von
J5 7,6 Poise bei 25° C Gemäß Beispiel 2 wird mit dieser Gießlösung eine Tafel hergestellt Die Blasentemperatur der erhaltenen Tafel beträgt nur 1700C
In einem weiteren Versuch wird die Gießlösung mit 0,05 Teilen Dilaurylthiodipropionat versetzt und zu einer Tafel substanzpolymerisiert Die Blasentemperatur der erhaltenen Tafel beträgt 1800C

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung einer vorpolymerisierten Methylmethacrylat-Gießlösung durch Anpolymerisation von Methylmethacrylat oder dessen Gemisch mit mindestens einer damit copolymerisierbaren ungesättigten Vinylverbindung in einer Menge von höchstens 20 Gewichtsprozent, bezogen auf Methylmethacrylat, in Gegenwart einer Schwefelverbindung als Stabilisator und einer freie Radikale liefernden Azoverbindung als Polymerisationsinitiator, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation in Gegenwart eines Thiodicarbonsäurediesters der allgemeinen Formel I
DE2704768A 1976-02-06 1977-02-04 Verfahren zur Herstellung einer vorpolymerisierten Methylmethacrylat- Gießlösung und ihre Verwendung zur kontinuierlichen Herstellung von Tafeln Expired DE2704768C3 (de)

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