DE2612342C3 - Wasserlösliche Masse zur Erzeugung eines klaren, elastischen Wassergels - Google Patents
Wasserlösliche Masse zur Erzeugung eines klaren, elastischen WassergelsInfo
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Description
30
Die Erfindung bezieht sich auf eine wasserlösliche Masse zur Erzeugung eines klaren, elastischen, ggf.
nichttropfenden Wassergels, das ein kaliumempfindliches Carrageenan und ein nichttoxisches, wasserlösliches
Kaliumsalz außer Kaliumcarrageenat in einer Menge, entsprechend etwa 10 bis 110 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht des kaliumempfindlichen Carrageenans, enthält sowie auf das Wassergel selbst
Die Analysen von sechs im Handel erhältlichen Natrium-Carrageenan-Proben und einer im Handel in
den USA oder in Europa erhältlichen Kalium-Carrageenan-Probe zeigten Calciumionengehalte im Bereich
von 0,043 bis 0,43% und im Durchschnitt von 0,134%. Keines dieser im Handel erhältlichen Produkte ergab
ein klares und elastisches Wassergel.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher in der so Bereitstellung von wasserlöslichen Massen zur Erzeugung
eines Wassergels, welches eine ausgezeichnete Klarheit und Elastizität besitzt und eine verminderte
Neigung zur Abgabe von Wasser zeigt.
Gegenstand der Erfindung ist eine wasserlösliche Masse zur Erzeugung eines klaren, elastischen, ggf.
nichttropfenden Wassergels, das ein kaliumempfindliches Carrageenan und ein nichttoxisches, wasserlösliches
Kaliumsalz außer Kaliumcarrageenat in einer Menge, entsprechend etwa 10 bis 110 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht des kaliumempfindlichen Carrageenans, enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das kaliumempfindliche
Carrageenan in Form eines Alkalimetalloder eines Ammoniumsalzes vorliegt und die Masse in
einer Menge von mehr als etwa 0,01 Gew.-%, bezogen b5
auf die vereinigten Gewichte von vorhandenem Carrageenan oder vorhandener Carrageenane und des
Kaliumsalzes, frei von polyvalenten Metallkationen ist.
wobei für das nichttropfende Gel außerdem calciumempfindliches Carrageenan in Form eines Alkalimetalloder
eines Ammoniumsalzes in einer Menge, entsprechend etwa 30 bis 155 Gew.-%, bezogen auf das
Gewicht des kaliumempfindlichen Carrageenans, vorhanden ist.
Die Erfindung betrifft die Gele selbst und trockene Massen, üblicherweise in gekörnter oder frei rieselnder
Teilchenform, welche die Gele bilden, wenn sie im Wasser in geeigneten Mengen gelöst werden. Die
Wassergele und die gelbildenden Massen der Erfindung sind besonders durch eine im wesentlichen vollständige
Abwesenheit von polyvalenten Metallkationen ausgezeichnet Die gelbildenden Massen können ab Geliermittel
verwendet werden, und die Wassergele liefern eßbare Dessertgele.
Das bevorzugte Alkalimetallsalz des Carrageenans ist Kaliumcarrageenat Das bevorzugte, nichttoxische,
wasserlösliche Kaliumsalz ist Kaliumeitrat Besonders bevorzugte Dessertgele der Erfindung sind auf Basis
von Massen, die aus dem Kaliumsalz von kaliumempfindlichen Carrageenat dem Kaliumsalz von calciumempfindlichen
Carrageenat und Kalciumcitrat bestehen.
Diese gelbildenden Massen bzw. Geliermittel werden aus Extrakten van Seetang der Klasse Rhodophyceae,
beispielsweise Chondrus cripus, Eucheuma cottonii, E. striata, Gigartina stellata, G. Radula, hergestellt
welche sulfatisiertes Galactan, kappa-Carrageenan enthalten. Diese Extrakte sind früher in der Literatur als
kaliumempfindliche Carrageenane beschrieben worden, da ihre Geliereigenschaften durch die Gegenwart von
zugesetzten Kaliumionen sehr vergrößert werden.
Die Geliermittel der Erfindung können ferner hergestellt werden, indem man die vorstehend erwähnten
Extrakte mit Extrakten von anderen Seetangarten der Klasse Rhodophyceae, beispielsweise Eucheuma
spinosum, Agardhiella tenera, vereinigt welche <;in
anderes sulfatisiertes Galactan, iota-Carrageenan enthalten. In der Literatur ist Iota-Carrageenan als
calciumempfindliches Carrageenan beschrieben worden, da seine Geliereigenschaften durch die Gegenwart
von zugesetzten Calciumionen gesteigert werden.
Die Seetangextrakte, die kaliumempfindliche Carrageenan enthalten, können breite Änderungen in ihren
Wassergelfestigkeitseigenschaften aufweisen. Diese Veränderungen erfolgen, weil das extrahierte Carrageenan
aus einer gelierenden kappa-Fraktion und einer gelierendem iambda-Fraktion zusammengesetzt ist
Die Anteile dieser beiden Komponenten können innerhalb einer einzigen Seetangart stark variieren.
Beispielsweise wurden Produkte aus Chondrus crispus mit Verhältnissen von kappa/lambda in der Größenordnung
von 7/1 und so niedrig wie 0,5/1 pro Gewicht erhalten. Bei der Herstellung von Dessertgelen ist es
bevorzugt, ein Carrageenan mit hoher Wassergelfestigkeit anzuwenden, und um die Erfindung zu verdeutlichen,
ist ein Carrageenan mit hoher Wasserfestigkeit mit einem kappa/lambda-Verhältnis von 2,5/1 verwendet
worden. Es soll jedoch bemerkt werden, daß, obwohl die lambda-Komponente nicht zu den Geliereigenschaften
beiträgt, sogar Extrakte mit einem geringeren Gehalt der kappa-Komponente bei Verwendung
höherer Konzentrationen angemessen sind, um ihren niedrigeren, prozentualen kappa-Gehalt zu kompensieren.
Die Geliereigenschaften von Carrageenanen werden verbessert, wenn schwachalkalische Bedingungen bei
ihrer Extraktion aus Seetang verwendet werden.
Beispielsweise können die verwendeten kaliumempfindlichen
Carrageenane aus Seetang-Quellen mit Hilfe von heißen, wäßrigen Kaiklösungen, extrahiert werden.
Carrageenane enthalten typischerweise 20 bis 40 Gew.-% Sulfatgruppen, welche im Seetang durch eine
Mischung von Calcium-, Kalium-, Natrium- und Magnesiumkationen neutralisiert sind.
Während der Extraktion sind diese Kationen frei austauschbar und daher ergeben die Extraktionen unter
Verwendung von Kalk Produkte, bei denen das vorherrschende Kation Calcium ist Diese Produkte
werden im nachstehenden als Calcium-Carrageenate bezeichnet
Die Bildung der erfindungsgemäß verwendbaren Carrageenan-Komponenten umfaßt den praktisch vollständigen
Austausch aller polyvalenten Metallkationen, beispielsweise Calcium, Magnesium durch einwertige
Kationen, insbesondere Alkalimetallkationen, beispielsweise Kalium uad Natrium oder Ammonium.
Das vorherrschende Kation der Carrageenane kann leicht durch Zugabe von Salzen ausgetauscht werden,
jedoch kann dieser Austausch unvollständig sein. Wenn beispielsweise 20 g Calcium-Carrageenat, gelöst in 1
Liter einer zweiprozentigen, wäßrigen Natriumchloridlösung, durch Ausfällung mit Isopropylalkohol gewonnen
wird, wird ein teilweise ausgetauschtes Natriumcarrageenat erzielt welches noch 0,5% Calcium enthält
(siehe nachstehende Tabelle 1). Dieses Produkt wird im nachstehenden als partielles Natriumcarrageenat bezeichnet
Falls jedoch Alkalimetallcarbonatlösungen (beispielsweise Natriumcarbonat) zu Calciumcarrageenatlösungen
hinzugesetzt werden, scheidet sich Calciumcarbonat ab, und der Kationenaustausch wird
weitgehend vollständig. Dies wird durch die Tatsache gezeigt, daß das betreffende Natriumcarrageenatprodukt
weniger als 0,01% Calcium (Tabelle I) enthält. Das Calciumcarbonat wird durch Filtration entfernt; danach
wird das Filtrat mit Salzsäure oder einer anderen geeigneten Säure neutralisiert und das Natriumcarrageenatprodukt,
weitgehend frei vom Calcium, kann danach aus der Lösung im Filtrat durch Alkoholausfällung
gewonnen werden. Alternativ kann vor der Alkoholausfällung die Carrageenanlösung konzentriert
werden und mit Hilfe von Ultrafiltration gereinigt werden. Diese beiden Gewinnungsverfahren ergeben
praktisch identische Natriumcarrageenatprodukte. Die Produkte, die hierin als Natrium- und Kaliumcarrageenate
bezeichnet werden, wurden in gleicher Weise hergestellt.
Calciumgehalt
Gew.-°/o
Gew.-°/o
Wie in Tabelle 1 gezeigt, wurden Calciumcarrageenat selbst analysiert, und es wurde ein Gehalt von 3,4
Gew.-% Calcium gefunden. Tabelle I zeigt ferner, daß bei der Herstellung von Natriumcarrageenat zur
praktischen Verwendung der Erfindung der Calciumgehalt typischerweise auf weniger als 0,01 Gew.-%
Calcium reduziert wird. Die gleiche Reduzierung wird typischerweise mit Kalium- oder Ammoniumcarrageenaten
erzielt, die als Komponenten der Massen der Erfindung verwendet werden. Die Werte, die hierbei für
den polyvalenten Kationengehalt der verschiedenen Carrageenan« angegeben sind, wurden durch Atomsorptionsspektroskopie
gemessen.
Irgendein nichttoxisches, wasserlösliches Kaliumsalz kann als Kaliumkationenquelle dienen, um die Gelfestigkeitseigenschaften
zu vergrößern. Eine erhebliche Kaliummenge ist in dem kaliumempfindlichen Carrageenan
vorhanden, falls das Carrageen in Form von Kaliumcarrageenat vorhanden ist, jedoch ist dies
natürlich nicht der Fall, wenn das Carrageenan in Form von Natrium- oder Ammoniumcarrageenat vorliegt.
Jedoch werden größere Gelfestigkeitseigenschaften erhalten, indem man außer dem Carrageenan ein
nichttoxisches, wasserlösliches Kaliumsalz hinzufügt, welches aus der Gruppe Kaliumeitrat -acetat, -chlorid,
-carbonat, -bicarbonat -sulfat -bitatrat und -phosphat ausgewählt ist. Das bei der Geliermittelmasse verwendete
Kaliumsalz ist vorzugsweise Kaliumeitrat da das Citration ein Puffermittel ist. Wenn die Kaliumkationen
durch ein anderes l&aliumsalz als Kaliumeitrat geliefert
werden, können einige andere Puffermittel angewandt werden, beispielsweise Natriumeitrat
Neben einem Geliermittel enthalten die wasserhaltigen Dessertgelmassen gemäß der Erfindung im
allgemeinen ein Süßungsmittel, beispielsweise Zucker und eine organische Säure, beispielsweise Zitronen-,
Adipin- oder Äpfelsäure, um einen herben Geschmack zu schaffen. Die hierbei zur Verdeutlichung verwendeten
Dessertgele wurden unter Verwendung von 14% Zucker und 0,45% Adipinsäure hergestellt. Da diese
Zusatzstoffe die Geliereigenschaften von Carrageenanen nicht entscheidend beeinflussen, unterliegen ihre
exakten Anteile und ihre Natur beträchtlichen Veränderungen und vielen Modifikationen bei der erfindungsgemäßen
Praxis.
Die aus den gelbildenden Massen gewonnenen Wassergele weisen gute Gelfestigkeitseigenschaften auf
und diese und andere Vorteile der Erfindung können innerhalb der breiten Konzentrationsbereiche der
Gelierbestandteile, wie sie in Tabelle II aufgezeigt sind, erreicht werden.
Tabelle II
Geliermittelbestandteile
Geliermittelbestandteile
Komponenten
Gew.-% des Wassergels
A) Kaliumempfindliches Carrageenan 0,1 —3
B) Calciumempfindliches Carrageenan 0,1—3
C) Kaliumsalz 0,1 -1
Die Komponenten A und C sind wesentliche Bestandteile aller erfindungsgemäßen Geliermittel und
wahlweise ist Komponente B ferner in bestimmten Ausführungsformen dieser Massen zur Steigerung
einiger ihrer Eigenschaften enthalten.
Bei der praktischen Durchführung der Erfindung können die Carrageenan- und Kaliumsalzkomponenten
des Geliermittels in vielen verschiedenen Anteilen vereinigt werden, um die erwünschten Wassergele
herzustellen. Das kaliumempfindliche Carrageenan bildet schwache Wassergele bei einer etwa 2%igen
Konzentration. Jedoch werden in Gegenwart von zugesetzten Kaliumionen sehr feste Gele erzeugt. Der
gelfestigkeitssteigernde Effekt vergrößert sich rasch durch steigernde Zugaben von Kaliumionen, bis
annähernd gleiche Gewichtsmengen voir Kaliumsalz (beispielsweise Kaliumeitrat) und Carrageenan vorhanden
sind. In der Praxis kann die zugefügte Kaliumsalzmenge bei zumindest einigen Fällen wegen seines
Effektes auf den Geschmack des Gels begrenzt werden. Die Mindestmenge von kaliumempfindlichen Carrageenan,
die zur Gelbildung notwendig sind, liegt bei etwa 0,2% in Gegenwart von 0,2% Kaliumeitrat,
bezogen auf das Gesamtgelgewicht.
Nach dem Stand der Technik konnten lediglich unstabile, opake Wassergele unter Verwendung von
kaliumempfindlichem Carrageenan als Geliermittel in Gegenwart von Kaliumionen gebildet werden. Wenn
die Calciumform des kaliumempfindlichen Carrageenjins
verwendet wird, werden in der Tat trübe, spröde Gele erzeugt, welche leicht brechen (niedrige Scherfestigkeit)
und ferner Syneresis aufweisen. Jedoch wurde gefunden, daß, wenn eine praktisch vollständig ausgetauschte,
einwertige Form, beispielsweise Natrium-, Kalium- oder Ammoniumcarrageenat, verwendet wird,
klare, elastische Gele erzeugt werden, welche höhere Scherfestigkeiten und eine verminderte Neigung zur
Wasserabgabe zeigen. Teilweise ausgetauschte Formen von Carrageenan erzeugen Gele, die nicht die Klarheit
der erfindungsgemäßen Gele erreichen können und zeigen manchmal einen erheblich größeren Wasserverlust.
Calciumempfindliches Carrageenan bildet schwache Gele bei einer etwa 2%igen Konzentration. Die
Gelfestigkeit wird lediglich leicht durch zugesetzte Kaliumionen erhöht, jedoch wird sie durch zugesetzte
Calciumionen mäßig vergrößert. Daher ist es bei Dessertgelen, bei welchen calciumempfindliches Carrageenan
merklich zu den Gelfestigkeitseigenschaften beiträgt, bisher üblich gewesen, etwa 0,05% Calciumsulfat
hinzusetzen. Die Calciumform von c&lciumempfindlichem
Carrageenan erzeugt schwache «lastische Gele, welche trüb sind, welche jedoch keine Syneresis zeigen.
Es wurde gefunden, daß die Trübung oder Unklarheit eine Folge der Gegenwart von Calciumionen ist; und
wenn eine im wesentlichen vollständig ausgetauschte, einwertige Form, beispielsweise Natrium-, Kalium- oder
Ammoniumcarrageenat in Abwesenheit von zugesetzten Calciumionen verwendet wird, werden schwache,
klare, elastische Gele erzeugt, welche keine Syneresis zeigen. '
Bei der Erfindung liefert eine Kombination von kaliumempfindlichen Carrageenan in einwertiger Kationenform
mit einem Kaliumsalz die Gelfestigkeit, die notwendig ist, um den Dessertgeleii gute Urrformungs-
und formerhaltenden Eigenschaften mit der gewünschten Klarheit und den gewünschten Elastizitätseigenschaften
zu verleihen. Jedoch ist es oft vorteilhaft, ein calciumempfindliches Carrageenan (ebenso in Form des
einwertigen Kations) in den Ansatz zum Hauptzwecke der Vermeidung von Syneresis (Wasserverlust) einzuschließen.
Wenn die Umformungs- und formerhaltenden Eigenschaften nicht erforderlich sind, kann das
calciumempfindliche Carrageenan als Hauptcarrageenankomponente vorhanden sein.
Wenn ein kaliumempfindliches Carrageenan mit einer hohen Gelfestigkeit, welches in der im wesentlichen
vollständig ausgetauschten, einwertigen Form vorliegt, (KaDDa/Lambda-Verhällnis von 2.5/1) zusammen mit
einem calciumempfindlichen Carrageenan, welches ebenso in der im wesentlichen vollständig ausgetauschten,
einwertigen Form vorliegt und Kaliumeitrat verwendet wird, werden klare, elastische, nichttropfende
Dessertgele mit ausgezeichneten Umformungs- und formerhaltenden Eigenschaften innerhalb der in Tabelle
111 aufgeführten Grenzen der Geliermittelbestandteile hergestellt
Bevorzugte Geliermittelbestandteile
Bestandteil
Gew.-% des Wassergels
A) Kaliumempfindliches Carrageenan 0,2—0,8
B) Calciumempfindliches Carrageenan 0,2—1,2
C) Kaliumeitrat ϋ,ί —0,4
Im folgenden wird die Erfindung durch Beispiele näher erläutert. Die Beispiele 1, 2, 3, 6, 7 und 11 bis 24
verdeutlichen einige Massen der Erfindung und die damit erzielbaren Gele; die Beispiele 4,5,8,9 und 10 sind
Vergleichsbeispiele. Alle aufgeführten Anteile sind auf das Gewicht bezogen, wenn nichts anderes angegeben
ist, und alle Temperaturen sind als Grad Celsius ausgedrückt.
Jede der Carrageenanproben, die in den Beispielen 1, 2, 3, 6 7 und 11 bis 24 in den nachstehenden Tabellen
verwendet wurden, waren Ionen ausgetauscht worden, so daß ihr mehrwertiger Metallkationengehalt auf
weniger als 0,01 Gew.-% (100 Teile pro Million) reduziert war. Die Proben des partiellen Natrium- und
des partiellen Ammoniumcarrageenans, die in Vergleichsbeispielen 5 bzw. 8 verwendet wurden, besaßen
Gehalte an mehrwertigen Metallkationen, die auf etwa 0,3 bis 0,9% reduziert waren. Die Calciumcarrageenane
wurden in Vergleichsbeispielen 4,9 und 10 verwendet
Jedes der Wassergele der Beispiele 1,2 und 3, Tabelle
IV, wurde hergestellt, indem man eine Mischung des geeigneten Carrageenans und Kaliumchlorid zu 150 ml
heißem Wasser unter heftigen, mechanischen Rühren hinzufügt. Das Erhitzen und Rühren wurde dann etwa 10
Minuten lang fortgesetzt und die Lösung mit heißem Wasser auf 200 g verdünnt. Die heißen Lösungen
wurden in 170 g/Fruchtsaftgläser gegossen, welche danach in den Kühlschrank über Nacht bei 5° Kälte
gestellt wurden. Die resultierenden Wassergele wurden umgeformt und visuell auf Klarheit und Elastizität
untersucht
Jedes der Dessertgele der Beispiele 4-24, Tabelle V1VI und VIl, wurde in analoger Weise hergestellt, d. h.
eine Lösung von 28 g Zucker in 150 ml Wasser wurde auf 90° C erhitzt. Man fügt eine Mischung der
Carrageenanprobe oder Carrageenproben, Kaliumcitrat und Adipinsäure (0,9 g) langsam zu der Zuckerlösung
unter heftigen, mechanischen Rühren hinzu. Das Erhitzen und Rühren wurde etwa 10 Minuten lang
fortgesetzt, und die Lösungen wurden mit heißem Wasser auf 200 g verdünnt. Die heißen Lösungen
wurden in 170 g/Fruchtsaftgläser geschüttet, dessen Ränder mit einem Abdeckband ausgeweitet worden
waren. Danach wurden die Gläser in den Kühlschrank
(5°) über Nacht gestellt.
Die Dessertgele wurden auf Klarheit, Wasserverlust
und Elastizität untersucht. Die relative Klarheit und der Wasserverlust wurden visuell bestimmt. Transparente
Gele wurden als klar bezeichnet, und ein Klarhcitsverlust (Trübungsgrad) durch 1 bis 3 Minuszeichen ( —)
bezeichnet, wobei opake Gele anzeigen. Ein
vernachlässigbarer Wasserverlust wurde durch »kein« bezeichnet, und das Ausmaß einer Syneresis durch ein
oder mehrere Pluszeichen dargestellt, wobei drei Pluszeichen eine beträchtliche Wasserabgabe bezeichnen
(mehrere Milliliter). Das Ausmaß des Wasserverlustes wurde abgeschätzt, nachdem die Dessertgele auf
Zimmertemperatur erwärmt worden waren.
Während es möglich war, die Elastizität oder den Steifheitsgrad in analoger Weise durch einfaches
Berühren der Gele zu bestimmen, wurde eine quantitativere Elastizitätsmessung in den meisten
Beispielen durch eine Bestimmung der Absenkung der umgeformten Gele erhalten. Um die Absenkung zu
bestimmen, wurden die Gele bei 5°C aus dem Kühlschrank entfernt, und das Abdeckband wurde
entfernt. Danach wird das Gel am oberen Ende des Glases in Scheiben geschnitten und das Gel durch
Umstülpen des Glases umgeformt. Die Innendimensionen des Fruchtsaftglases waren 7,8 cm Höhe auf 6,1 cm
Spilzendurchmcsscr auf 4,0 cm Bodenduichmesser. Die
Absenkung wurde sofort bestimmt und als prozentuale Abnahme in der Gclhöhe aufgezeichnet. Dcsscrtgele
die die gewünschten Elastizitäten besitzen, wurden mi ι Absenkungen von 14 — 40% erzielt.
Eine alternative Elastizitätsmessung wurde in vielen Beispielen unter Einschluß von Gclfcstigkeitsbestimmungcn
angewendet, die mit dem FIRA- (Food
Industrial Research Association) Gcliertestgerat crhal-
to ten wurden. Die umgeformten Gele aus der Absen kungsbestimmung wurden in SOO-ml-Bcchergliiser über
führt und in einem heißen Wasserbad wieder gcschmol /.cn. Die Lösungen wurden dann in 5,0 cm großer
Behältern in Würfel gegossen und über Nacht in der Kühlschrank gestellt. Unmittelbar nach der Entfernunj
der Gele aus dem Kühlschrank wurden die Gelfestigkei ten wie folgt bestimmt: Ein schmales Blatt, zwei auf zwe
cm, wird in das Gel eingeführt und rotiert. Di< Gelfestigkeit ist die Kraft in Gramm, die zun
Zusammenbrechen des Gels notwendig ist. Ferne wurden die Rotationsgrade, die zum Zusammenbrechei
des Gels erforderlich waren und die Geschwindigkeil bei welcher die Gele brachen, ah schnell (F) ode
langsam (S) aufgezeichnet. Elastische Gele sind durcl einen langsamen Bruch bei hohen Rotationswinkeli
ausgezeichnet.
Wassergele unter Verwendung von kaliumempfindlichen Carrageenan
Beispiel | Kaliumempfindliches Carrageenan | ι im Gel | KCl | Gesamt- σ (Λ j Arm 111 el |
Klarheit | Elastizität |
im Carrageenai | verwendetes | |||||
vorhandenes | Carrageenan in o/o |
|||||
Kation | 0,8 | % | o/o | |||
1 | Na | 0,2 | 1,0 | klar | vergleichbar | |
mit einem | ||||||
0,75 | Gelatingel | |||||
2 | K | 0,2 | 0,95 | klar | steifer als ein | |
0,6 | Gelatingel | |||||
3 | K | 0,2 | 0,8 | klar | vergleichbar | |
mit einem | ||||||
Gelatingel |
Dessertgele unter Verwendung von kaliumempfindlichen Carrageenan
Beispiel | Im Carrageenan | Gew.-% | Kalium- | Gesamt | Klarheit | Wasser | % | FIRA-Test | Rota | Bruch |
vorhandenes | Carra | citrat | gelier | verlust | Ab | tion | geschwin | |||
Kation | geenan | mittel | sen | Gel | beim | digkeit | ||||
kung | festig | Bruch | ||||||||
keit | 15° | F | ||||||||
% | % | g | ||||||||
4 | Ca | 0,8 | 0,15 | 0,95 | + + + | 0 | 65 | 30° | S | |
5 | teilweise Na | 0,8 | 0,15 | 0,95 | + + + | 21 | nd·) | 40° | S | |
6 | Na | Ofl | 0,15 | 0,95 | klar | + + | 18 | 25 | ||
7 | K | 0,8 | 0,15 | 0,95 | klar | + + | 14 | 80 | ||
8 | teilweise NH4 | 0,8 | 0,15 | 0^5 | — | + + | 14 | nd#) | ||
*) nd = nicht bestimmt.
809645/32S
^säicsiä^i^^
ίο
Tabelle VI | Kaliumempfind- | vor- | Gew.-% | Calciumempfind- | Gew.-% | Kalium- | Gesamt | Klar | Wasser | Ab | Fl RA-Test | Rota | Bruch |
Dessertgele | spiel liches Carrageenan | hande- | Carra | liches Carrageenan | Carra | citrat | gelier | heit | verlust | sen | tion | geschwin | |
Bei | denes | geenan | geenan | mittel | kung | Gel | beim | digkeit | |||||
Kation | vor- | festig | Bruch | ||||||||||
Ca | 0,6 | hande- | keit | ||||||||||
Ca | 0,15 | denes | 0,6 | 15° | F | ||||||||
Na | 0,6 | Kation | — | % | % | g | 40° | S | |||||
9 | Na | 0,6 | _ | 0,2 | 0,15 | 0,75 | + + + | 3 | 33 | ||||
10 | Na | 0,6 | Ca | 0,4 | 0,2 | 1,00*) | kein | 24 | 25 | ||||
11 | K | 0,6 | — | — | 0,15 | 0,75 | klar | + + | 30 | nd»·) | 40° | S | |
12 | K | 0,6 | Na | 0,4 | 0,15 | 0,95 | klar | kein | 30 | nd··) | 30° | S | |
13 | K | 0,6 | Na | 0,4 | 0,15 | 1,15 | klar | kein | 25 | 15 | 30° | S | |
14 | — | 0,15 | 0,75 | klar | + + | 18 | 28 | 20° | S | ||||
15 | K | 0,15 | 1,15 | klar | kein | 25 | 28 | ||||||
16 | Na | 0,15 | 1,15 | klar | kein | 21 | 20 | ||||||
*) | enthält 0,05% Calciumsulfat. | ||||||||||||
** | nd = nicht bestimmt. | ||||||||||||
Dessertgele unter Verwendung von Kaliumcarrageenaten
Beispiel | Kalium- | Calcium- | Kalium- | Gesamt | Klarheit | Wasser | Ab | FIRA-Test | Rotation | Bruch |
empfind | empfind- | citrat | gelier | verlust | senkung | beim | geschwin | |||
liches | liches | mittel | Gel | Bruch | digkeit | |||||
Carra | Carra | festigkeit | 55° | S | ||||||
geenan | geenan o/o |
o/„ | o/o | o/o | g | 65° | S | |||
17 | 0,28 | 0,28 | 0,24 | 0,80 | klar | kein | 32 | 19 | 65° | S |
18 | 0,22 | 0,34 | 0,24 | 0,80 | klar | kein | 39 | 15 | 50° | S |
19 | 0,40 | 0,26 | 0,16 | 0,80 | klar | kein | 30 | 30 | 68° | S |
20 | 0,40 | 0,40 | 0,20 | 1,00 | klar | kein | 25 | 30 | 42° | S |
21 | 0,35 | 0,35 | 0,30 | 1,00 | klar | kein | 22 | 50 | 32° | S |
22 | 0,65 | 0,43 | 0,12 | 1,2 | klar | kein | 17 | 65 | 68° | S |
23 | 0,48 | 0,48 | 0,24 | 1,2 | klar | kein | 16 | 27 | ||
24 | 0,34 | 0,50 | 0,36 | 1,2 | klar | kein | 20 | 45 | ||
Die vorteilhaften Eigenschaften des Dessertgels der Erfindung werden durch die in Tabellen IV, V, VI und
VlI aufgeführten Beispiele deutlich gezeigt.
Die einfachen Wassergele, die in Beispielen 1 —3 in Tabelle IV aufgeführt sind, zeigen, daß kaliumempfindliches
Carrageenan, in Gegenwart von zugesetztem Kaliumchlorid, klare, elastische Gele erzeugte, die mit
Gelatingelen vergleichbar sind. Sowohl die Natrium- als auch die Kaliumformen von Carrageenan, bei denen der
polyvalente Metallkationengehalt auf weniger als 0,01 Gew.-% reduziert worden war, wiesen dieses neue und
unerwartete Ergebnis auf.
Die Beispiele 4 — 8 in Tabelle V zeigen, daß klare, elastische Dessertgele Tinter Verwendung von kaliumempfindlichen
Cerrageenan und Kaliumeitrat erzeugt werden, wenn die Calciumionen durch einwertige Ionen
ausgetauscht werden. In den in Tabelle V aufgeführten
Beispielen wurde die größte Klarheit in Beispielen 6 und 7 unter Verwendung von Carrageenanen mit einem im
wesentlichen vernachlässigbaren Calciumgehalt erzielt
Die Beispiele 10,12,13,15,16 in Tabelle VI zeigen in
völliger Obereinstimmung, daß der Wasserverlust durch Einverleibung von calciumempfindtichem Carrageenan
in den Ansatz vennieden wird. Die Gele der Beispiele 12,13,15 und 16 sind in bezug auf die Klarheit erheblich
besser als das Gel von Vergleichsbeispiel 10. Im Vergleichsbeispiel 10 enthielt die Masse 0,05% zugesetztes
Calciumsulfat als auch den Calciumgehalt, der von der Verwendung der Calciumform der Carrageenane
herrührt.
Das bevorzugte einwertige Kation der Erfindung ist Kalium. Auf der Basis von Klarheit, Wasserverlust und
Elastizitätsmessungen sind Natrium- und Kaliumcarrageenat-Dessertgele, wie in Beispielen 13, 15 und 16
gezeigt ist, vergleichbar. Jedoch besitzen die Kaliumcarrageenatgele
eine höhere Scherfestigkeit, d. h. eine geringere Neigung zum Brechen, wenn sie behandelt
wurden. Die Dessertgele mit überwiegend Kaliumcarrageenat der Beispiele 14, 15 und 16 konnten Ende über
Ende ohne zu spalten gerollt werden, während die Natriumcarrageenat-Dessertgele der Beispiele 11, 12
und 13 zerspalten, wenn sie in gleicher Weise behandelt
wurden.
Die Beispiele 17 bis 24 in Tabelle VII zeigen, daß die
bevorzugten Dessertgele der Erfindung unter Verwendung von verschiedenen Mengen und Anteilen der drei
Komponenten des Geliermittels erzeugt werden können, nämlich der Kaliumform des kaliumempfindlichen
Carrageenats, der Kaliumform des calciumempfindlichen Carrageenans und Kaliumcitrat
Claims (3)
1. Wasserlösliche Masse zur Erzeugung eines klaren, elastischen, ggf. nichttropfenden Wassergels,
das ein kaliumempfindlicher- Carrageenan und ein nichttoxisches, wasserlösliches Kaliumsalz außer
Kaliumcarrageenat in einer Menge, entsprechend etwa 10 bis 110 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
des kaliumernpfindlichen Carrageenans, enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das kaliumempfindliche
Carrageenan in Form eines Alkalimetall- oder eines Ammoniumsalzes vorliegt und die
Masse in einer Menge von mehr als etwa 0,01 Gew.-%, bezogen auf die vereinigten Gewichte von
vorhandenem Carrageenan oder vorhandener Carrageenane und des Kaliumsalzes, frei von polyvalenten
Metallkationen ist wobei für das nichttropfende Gel außerdem calciumempfindliches Carrageenan in
Form eines Alkalimetall- oder eines Ammoniumsalzes in einer Menge, entsprechend etwa 30 bis 155
Gew.-°/o, bezogen auf das Gewicht des kaliumempfindlichen Carrageenans, vorhanden ist.
2. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Kaliumsalz, Kaliumeitrat enthält
3. Klares, elastisches, ggf. nichttropfendes Wassergel,
gewonnen ays der Masse nach Anspruch 1 und 2.
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