DE260989C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 260989 KLASSE 4b. GRUPPE

Dr. SIEGMUND SAUBERMANN in BERLIN und Firma CARL ZEISS in JENA.

Verfahren zur Erzeugung eigenartiger Lichteffekte. Zusatz zum Patent 243278.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Dezember 1912 ab. Längste Dauer: 9. Juni 1926.

Die vorliegende Erfindung stellt eine weitere Ausbildung des Verfahrens nach Patent 243278 zur Erzeugung eigenartiger Lichteffekte, insbesondere für die Technik der Bühne, mittels Einwirkung unsichtbarer Strahlen auf fluoreszierende Stoffe dar. Es läßt sich nämlich die Leuchtstärke fluoreszierender Stoffe dadurch wesentlich erhöhen, daß man sie nicht nur durch Bestrahlung mit unsichtbarem Licht,

sondern außerdem noch durch Einwirkung von Fluoreszenzlicht geeigneter anderer fluoreszierender Stoffe, die selbst ebenfalls von unsichtbarem Licht bestrahlt sind, zur Fluoreszenz erregt. Es entsteht hierdurch ein Gesamtfluoreszenzlicht, welches wesentlich heller ist als dasjenige, das durch die alleinige Bestrahlung der verwendeten Stoffe nur mit unsichtbaren Strahlen erzeugt werden könnte. Als solche fluoreszierende Hilfsstoffe sind diejenigen zu verwenden, welche bei der Fluoreszenz Strahlen aussenden, die die ersten fluoreszierenden Stoffe zur Fluoreszenz erregen, das sind hauptsächlich solche Stoffe, deren Fluoreszenzlicht dem ultravioletten Gebiete des Spektrums benachbart ist. Zur praktischen Ausführung des Verfahrens wird man beispielsweise die fluoreszierenden Hilfsstoffe entweder in Form eines dünnen Filters oder eines Überzuges unmittelbar vor bzw. auf den übrigen fluoreszierenden Stoffen in den Gang 40

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der unsichtbaren Strahlen bringen, oder man kann zweckmäßig ein Gemisch der geeigneten fluoreszierenden Stoffe verwenden.

Das geschilderte Verfahren ergibt abgesehen von der. Helligkeitssteigerung in der Regel auch eine neue Farbe des Gesamtfluoreszenzlichtes, so daß hierdurch die Möglichkeit gegeben ist, durch geeignete Vereinigung verschiedenartig fluoreszierender Stoffe bestimmte Farbentöne zu erzielen. Mischt man beispielsweise hexagonal kristallisiertes Zinksulfid, welches unter dem Einfluß reiner ultravioletter Strahlen grün fluoresziert, mit schweren Kohlenwasserstoffen, z. B. Paraffin, welches in denselben Strahlen violett bis himmelblau leuchtet, so entsteht als Gesamtwirkung ein kanariengelbes Licht, welches nicht nur wesentlich heller erscheint als die grüne Leuchtfarbe des Zinksulfides in ultraviolettem Licht, sondern auch wesentlich heller als das vereinigte Fluöreszenzlicht der beiden benutzten Stoffe, wenn beide nur durch ultraviolette Strahlen erregt werden würden. In derselben Weise läßt sich mit Gemischen von gelbrot fluoreszierendem Rhodamin und weißblau leuchtendem Paraffin durch Einwirkung ultravioletter Strahlen ein Fluoreszenzlicht erzielen, das je nach dem Mischungsverhältnis kobaltblau, violett bis burgunderrot ist, wobei ebenfalls durch die Mischung eine wesentlich größere

Helligkeit erzielt wird, als wenn das Fluoreszenzlicht der beiden nur in ultraviolettem Lichte fluoreszierenden Stoffe vereinigt würde.

Claims (3)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Verfahren zur Erzeugung eigenartiger Lichteffekte nach Patent 243278, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die zur Fluoreszenz zu erregenden Stoffe außer unsichtbaren Strahlen einer Lichtquelle auch noch Fluoreszenzlicht von anderen fluoreszierenden Stoffen wirken läßt, die sich in unmittelbarer Nähe oder Berührung mit den ersteren befinden und Strahlen aussenden, welche sie zur Fluoreszenz erregen.
2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ultraviolette Strahlen auf ein Gemisch von grün fluoreszierenden Kristallen hexagonal kristallisierten Zinksulfides und hellblau fluoreszierendem Paraffin einwirken läßt.
3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ultraviolette Strahlen auf ein Gemisch von gelbrot fluoreszierendem Rhodamin und hellblau fluoreszierendem Paraffin einwirken läßt.