DE3342855C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Entwickler zur Sichtbarmachung von
Oberflächendefekten nach dem Farbeindringverfahren mit wenigstens
einer fluoreszierenden Komponente, einer saugfähigen, bei
Tageslicht eine kontrastreiche Beschichtung hinterlassenden Komponente,
in welche der in den Oberflächendefekten verbliebene
Farbstoff eindringt und unter UV-Beleuchtung als Schwärzung
innerhalb der fluoreszierenden Umgebung erscheint, und einem
Lösungsmittel. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
Sichtbarmachung von Oberflächendefekten nach dem Farbeindringverfahren.
Für die zerstörungsfreie Prüfung bzw. Feststellung von Oberflächendefekten,
insbesondere an metallischen Werkstücken wird
häufig das sogenannte Rot-Weiß-Verfahren eingesetzt, das darin
besteht, daß eine Lösung mit einem bei Tageslicht stark kontrastierenden
Farbstoff auf die Oberfläche aufgetragen wird, so
daß die Lösung und der Farbstoff in die Oberflächendefekte
eindringen können. Anschließend wird die überschüssige Lösung
von der Oberfläche entfernt, so daß sie keine Farbstoffreste
mehr aufweist. Daraufhin wird eine Beschichtung aufgetragen,
die einen zum Farbstoff kontrastierenden Hintergrund hinterläßt.
Hierbei handelt es sich beispielsweise um ein Lösungsmittel
mit dispergiertem Talkum. Nach Trocknen der Beschichtung
zeigen sich eventuelle Oberflächendefekte durch Einfärbung
des saugfähigen Talkums mit dem in den Oberflächendefekten
verbliebenen Farbstoff.
Um die Erkennbarkeit der Rotfärbung zu verbessern ist es
bekannt (US-PS 39 28 046), dem Entwickler Pyrrolidon-Verbindungen
zuzugeben, die eine nennenswerte Fluoreszenz aufweisen
und lediglich der Intensivierung der Einfärbung dienen.
Zur Darstellung sehr feiner Oberflächendefekte, wie Fissuren
od. dgl., ist eine Ergänzung dieses Verfahrens vorgeschlagen
worden (US-PS 35 64 249). Bei diesem Verfahren wird nach Abwischen
des Farbstoff-Auftrags ein Entwickler aufgetragen, der
wiederum eine kontrastierende, z. B. annähernd weiße und saugfähige
Schicht hinterläßt. Dieser Entwickler enthält zusätzlich
eine fluoreszierende Komponente, die unter UV-Licht emittiert.
Der saugfähige Bestandteil der Beschichtung, der auch hier
aus Talkum bestehen kann, nimmt wiederum den Farbstoff aus
den Oberflächendefekten heraus. An den entsprechenden Stellen
bilden sich aus dem Farbstoff und der fluoreszierenden Komponente
eine Komplementärfarbe, die unter UV-Licht als Schwärzung
erscheint. Diese Schwärzungen sind auch dort noch deutlich
und scharf umrissen erkennbar, wo das bloße Rot-Weiß-Verfahren
keine oder nur unklare Einfärbungen zeigt. Erwähnt sei noch,
daß es sich hierbei nicht ausschließlich um einen roten Farbstoff
handeln muß, sondern auch Farbstoffe im blauen Bereich
in Frage kommen.
Der bekannte Entwickler soll als wesentlichen Bestandteil
Fluoral 7 GA (Produkt der General Aniline and Film Corporation)
mit einem Anteil von etwa 1,5% enthalten. Ferner wird vorgeschlagen,
neben diesem fluoreszierenden Farbstoff auch einen
optischen Aufheller mit einem Anteil von 3,2% zuzugeben.
Fluoral 7 GA und ähnliche fluoreszierende Farbstoffe verleihen
der Beschichtung eine leichte Gelbfärbung, die die Kontrastierung
bei Tageslicht beeinträchtigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine bessere Kontrastierung
innerhalb der Beschichtung zu ermöglichen. Ausgehend
von dem eingangs genannten Entwickler wird diese Aufgabe dadurch
gelöst, daß die fluoreszierende Komponente nur aus einem
oder mehreren optischen Aufhellern besteht, mit der Eigenschaft,
Licht im Bereich von 350 bis 390 nm zu absorbieren und Licht
im Bereich von 420 bis 500 nm zu emittieren, und mit einem
Gesamtgewichtsanteil am Entwickler zwischen 0,02 und 2,0%.
Praktische Versuche mit dem erfindungsgemäß zusammengesetzten
Entwickler, der als fluoreszierende Komponente ausschließlich
einen bei Tageslicht unsichtbaren optischen Aufheller mit einem
gegenüber dem Stand der Technik wesentlich geringeren Anteil
enthält, haben gezeigt, daß die Beschichtung sowohl für das
Rot-Weiß-Verfahren als auch für das UV-Verfahren einen kontrastreichen
Hintergrund liefert, so daß Oberflächendefekte bei
Tageslicht anhand der Rot-Verfärbung und bei UV-Licht anhand
der Schwärzung deutlich auszumachen sind. Hinzu kommt, daß
die fluoreszierenden Farbstoffe relativ teuer sind, während
die optischen Aufheller in industriellem Maßstab im Rahmen
von Wasch- und Bleichmitteln eingesetzt werden und deshalb
sehr preiswert zu erhalten sind. Es wird mit der Erfindung
also nicht nur ein in den Gebrauchseigenschaften verbesserter
Entwickler und damit ein präziseres Verfahren zur Sichtbarmachung
von Oberflächendefekten nach dem Farbeindringverfahren
bereitgestellt, sondern der Entwickler läßt sich auch noch
kostengünstiger herstellen.
In bevorzugter Ausführung wird bzw. werden der oder die optische(n) Aufheller mit einem
Gesamtgewichtsanteil von 0,05 bis 0,5% dem Entwickler zugegeben.
Bei dieser Ausführung zeigt sich in besonderem Maß, wie gering
der Zusatz an optischem Aufheller sein kann, ohne Einbußen
in der Genauigkeit des Prüfverfahrens hinnehmen zu müssen.
In einer exemplarischen Ausführung besteht der Entwickler aus
folgenden Gewichtsanteilen
88,8% Lösungsmittel
11,0% Talkum
0,1% Netzmittel
0,1% optischer Aufheller.
11,0% Talkum
0,1% Netzmittel
0,1% optischer Aufheller.
Für das erfindungsgemäße Verfahren kommen an sich alle industriell
angebotenen optischen Aufheller in Frage. Diese optischen
Aufheller absorbieren langwelliges UV-Licht im Bereich
von 350 bis 390 nm und emittieren Licht im sichtbaren Bereich
zwischen 420 bis 500 nm. Als spezifisches Beispiel hierfür
kann 7-Diethylamino-4-Methyl-Kumarin gelten. Als Lösungsmittel
für den erfindungsgemäß aufgebauten Entwickler kommt beispielsweise
Isopropanol in Frage. Als Netzmittel hat sich Ethoduomeen
T 13 (Produkt und Warenzeichen der Firma Akzo) bewährt, das
auf der Basis von Tallöl zusammengesetzt ist.
Der erfindungsgemäße Entwickler läßt sich nicht nur zur Sichtbarmachung
von Oberflächendefekten einsetzen, sondern auch
zur Nachprüfung der Ergebnisse, die mit einem der eingangs
beschriebenen bekannten Verfahren (Rot-Weiß- oder UV-Verfahren)
erhalten worden sind. Bei diesen Verfahren ergeben sich nicht
selten Fehlerquellen dadurch, daß nur schwach kontrastierende
Einfärbungen auftreten, die sich dann schlecht deuten lassen.
Es können sich auch Diskontinuitäten in der Einfärbung zeigen,
indem beispielsweise Haarrisse auf der Beschichtung sich nicht
als durchgehende Linie zeigen, sondern einzelne punktförmige
Einfärbungen auftreten, so daß in Verbindung mit anderen Oberflächendefekten,
die gleichfalls zu punkt- oder bereichsförmigen
Einfärbungen führen, nicht auf das Vorhandensein eines Risses
geschlossen werden kann. Hier schafft ein Verfahren Abhilfe,
das zusätzlich zu den folgenden bekannten Schritten
- - Auftragen einer Lösung mit einem oder mehreren Farbstoff(en), der bzw. die keine Lichtemission unter UV-Licht zeigen,
- - Entfernen der überschüssigen Lösung nach Eindringen des Farbstoffs in die Oberflächendefekte,
- - Auftragen einer unter Tageslicht kontrastierenden, saugfähigen Beschichtungen,
- - Feststellung der durch den Farbstoff eingefärbten Bereiche der Beschichtung unter Tageslicht oder UV-Licht,
noch die folgenden Schritte
- - Befreiung der Umgebung der eingefärbten Bereich mit zweifelhafter Aussagekraft von der Beschichtung,
- - Auftragen des Entwicklers nach einem der Ansprüche 1 bis 3.
aufweist.
Mit diesem Verfahren können Bereiche zweifelhafter Aussagekraft,
die sich nach dem Rot-Weiß- oder dem UV-Verfahren ergeben,
gezielt nachgeprüft werden, wobei sich gezeigt hat,
daß nach dem Abwischen der Beschichtung aus dem ersten Verfahren
noch genügend Farbstoffreserve in den Oberflächendefekten
vorhanden ist, um eine ausreichende Penetration in die
Beschichtung mit dem optischen Aufheller zu erreichen, so daß
sich dann unter UV-Licht eine einwandfreie Schwärzung ergibt,
die eine gesicherte Aussage über die Art des Oberflächendefektes
ermöglicht.
Claims (5)
1. Entwickler zur Sichtbarmachung von Oberflächendefekten
nach dem Farbeindringverfahren mit wenigstens einer
fluoreszierenden Komponente, einer saugfähigen, bei Tageslicht
eine kontrastreiche Beschichtung hinterlassenden Komponente,
in welche der in den Oberflächendefekten verbliebene
Farbstoff eindringt und unter UV-Beleuchtung als
Schwärzung innerhalb der fluoreszierenden Umgebung erscheint,
und einem Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet,
daß die fluoreszierende Komponente nur aus einem oder
mehreren optischen Aufheller(n) besteht, mit der Eigenschaft,
Licht im Bereich von 350 bis 390 nm zu absorbieren und
Licht im Bereich von 420 bis 500 nm zu emittieren, und mit
einem Gesamtgewichtsanteil am Entwickler zwischen 0,02
und 2,0%.
2. Entwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gesamtgewichtsanteil des oder der optischen Aufheller(s) 0,05 bis 0,5%
beträgt.
3. Entwickler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Entwickler aus folgenden Gewichtsteilen besteht:
70-95% Lösungsmittel
5-30% Talkum
0-1,0% Netzmittel
0,05-0,5% optischer Aufheller
5-30% Talkum
0-1,0% Netzmittel
0,05-0,5% optischer Aufheller
4. Verfahren zur Sichtbarmachung von Oberflächendefekten
nach dem Farbeindringverfahren mit folgenden Schritten:
- - Auftragen einer Lösung mit einem oder mehreren Farbstoff(en) der bzw. die keine Lichtemission unter UV-Licht zeigen,
- - Entfernen der überschüssigen Lösung nach Eindringen des Farbstoffs in die Oberflächendefekte,
- - Auftragen einer unter Tageslicht kontrastierenden, saugfähigen Beschichtungen,
- - Feststellung der durch den Farbstoff eingefärbten Bereiche der Beschichtung unter Tageslicht oder UV-Licht,
gekennzeichnet durch
- - Befreiung der Umgebung der eingefärbten Bereich mit zweifelhafter Aussagekraft von der Beschichtung,
- - Auftragen des Entwicklers nach einem der Ansprüche 1 bis 3.
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