DE2502495A1 - Verfahren zum sichtbarmachen und ermoeglichen des photographierens der rissbilder (hauptspannungslinien) von zum bewerten des spannungszustandes geeigneten sproeden ueberzuegen - Google Patents

Verfahren zum sichtbarmachen und ermoeglichen des photographierens der rissbilder (hauptspannungslinien) von zum bewerten des spannungszustandes geeigneten sproeden ueberzuegen

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DE2502495A1
DE2502495A1 DE19752502495 DE2502495A DE2502495A1 DE 2502495 A1 DE2502495 A1 DE 2502495A1 DE 19752502495 DE19752502495 DE 19752502495 DE 2502495 A DE2502495 A DE 2502495A DE 2502495 A1 DE2502495 A1 DE 2502495A1
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DE19752502495
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Gyula Kerenyi
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VASUTI TUDOMANYOS KUTATO INTEZ
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    • G01MEASURING; TESTING
    • G01BMEASURING LENGTH, THICKNESS OR SIMILAR LINEAR DIMENSIONS; MEASURING ANGLES; MEASURING AREAS; MEASURING IRREGULARITIES OF SURFACES OR CONTOURS
    • G01B11/00Measuring arrangements characterised by the use of optical techniques
    • G01B11/16Measuring arrangements characterised by the use of optical techniques for measuring the deformation in a solid, e.g. optical strain gauge
    • G01B11/20Measuring arrangements characterised by the use of optical techniques for measuring the deformation in a solid, e.g. optical strain gauge using brittle lacquer

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Description

  • Beschreibung zur Patentanmeldung betreffend Verfahren zum Sichtbarmachen und Ermöglichen des Photographierens der Rißbilder (Hauptspannungslinien) von zum Bewerten des Spannungszustandes geeigneten spröden Überzügen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sichtbarmachen und Ermöglichen des Photographierens der Rißbilder (Hauptspannungslinien beziehungsweise -traektorien) von zum Bewerten des Spannungszustandes geeigneten spröden Überzügen (Reißlacken beziehungsweise Dehnungslinienlacken) mit Fichtenharzen und/oder Kunstharzen als Grundmaterial.
  • Es ist bekannt, daß zur Bestimmung der Richtung und in einigen Fällen annähernd der Größe der Hauptspannungen auf der Oberfläche von aus Stahl, Buntmetallen, Beton und sogar Holz gefertigten Bauteilen, Trägern und Behältern von komplizierter Form verschiedene, im allgemeinen aus Fichtenharzen (Kolophonium) und Kunstharzen als Grundmaterial gefertigte, Reißüberzüge verwendet werden (Thamm-Ludvig--Huszar-Szanto: "A szilárdságtan kisérleti módszerei" [Versuchsmethoden der Festigkeitslehre], Müszaki Könyvkiado 1968, Budapest, Abschnitt 4: "Feszültségvizsgálat repedo lakk bevonattal" [Spannungsprüfung mit Reißlacküberzügen], "Természet világa" [Welt der Natur] 1970, Nr. 10, Seiten 463 bis 469 und Imre Benkö, "Egy uj módszer, nyulasmérés repedo, rideg bevonattal" FEine neue Methode, Dehnungsmessung mit spröden Reißüberzügen].
  • Die Rißbilder sind bei der Vorbereitung der mit Hilfe von Dehnungsmeßstreifen und -rosetten durchzuführenden Festigkeitsprüfungen von sehr großer Bedeutung. Mit Hilfe der Reißüberzüge kann nämlich die Richtung der Hauptdehnungen sehr genau bestimmt und auch die Größenordnung der Spannungen ermittelt werden. So wird die quantitative Bestimmung der Spannungen mit Hilfe von Dehnungsmeßstreifen und -rosetten nach der über die Richtung und Größenordnung der Hauptspannungen erhaltenen Information wesentlich einfacher und genauer.
  • Es ist jedoch ein wesentliches Hindernis bei der Anwendung des Verfahrens zur Spannungs- beziehungsweise Dehnungsmessung mit Reißüberzügen, daß die infolge der Dehnung entstandenen Risse auf dem auf die Oberfläche in einer Dicke von etwa 0,1 mm aufgebrachten Überzug die Größenordnung von 1ju (etwa 3 bis 6 µ) haben, weshalb das auf dem Reißüberzug entstandene Rißbild weder mit dem freien Auge noch mit Hilfe des Photographierens entsprechend ausgewertet werden kann. In die Risse, die auf der Oberfläche nur einige Mikron (;in) breit sind und die in der Richtung auf das Innere des überzuges zu V-förmig immer schmäler werden, kann die Farbe nicht in der zur Anzeige beziehungsweise Indizierung benötigten Menge eingebracht werden. Deshalb werden einige Rißlinien des Spannungsliniennetzes mit einem ziemlich großen Arbeitsaufwand unter Zuhilfenahme einer tupe bei Licht von kleinem Einfallswinkel mit der Hand mit Hilfe eines spitzen Pinsels mit weißer Temperafarbe ausgezogen (sichtbar gemacht). Dieses Verfahren erfordert viel Arbeit, wobei es ungenau und zur quantitativen Auswertung nicht geeignet ist.
  • Das auf dem Reißüberzug entstandene Rißbild kann durch ein anderes Verfahren in der Weise sichtbar gemacht werden, daß auf die Oberfläche eine elektrostatisch aufgeladene weiße Pulverschicht aufgebracht wird, wobei jedoch die Oberfläche vorher mit einem Elektrolyten behandelt wird.
  • Der Nachteil dieses sogenannten "Statiflux"-Verfahrens ist, daß es nur bei trockenem Wetter und in einem zugYeien geschlossenen Raum angewandt werden kann. Das entwickelte Rißbild wird durch einen stärkeren Luftstrom oder durch Berührung mit der Hand oder mit der Bekleidung unbrauchbar (zur Untersuchung ungeeignet).
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein besseres Verfahren zum Ermöglichen des Auswertens sowie des Photographierens des auf den Reißüberzügen entstandenen Rißbildes unter Erzielung von weiteren Rissen und ohne die obigen Nachteile des Standes der Technik, insbesondere ohne großen Arbeitsaufwand und ohne die Notwendigkeit des Einhaltens von besonderen Umgebungsbedingungen und Vorsichtsmaßregeln, zu schaffen.
  • Es wurde nun überraschenderweise festgestellt, daß sehr gut sichtbare, genau auswertbare und gut photographierbare Risse erzeugt werden können, wenn die Oberfläche der auf die Oberfläche der Probekörper aufgebrachten spröden tberzüge mit einem Fichtenharz und/oder Kunstharz als Grundmaterial nach der Belastungsprufung des Probekörpers einem basischen Ätzen unterworfen und in die durch das basische Ätzen erweiterten Risse eine wäßrige Farbsuspension eingebracht wird.
  • Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zum Sichtbarmachen und Ermöglichen des Photographierens der Rißbilder (Hauptspannungslinien) von zum Bewerten des Spannungszustandes geeigneten spröden tberzügen mit einem Fichtenharz und/oder Kunstharz als Grundmaterial, auf welchen durch Spannung beziehungsweise Dehnung oder Entspannung Risse entstanden sind, unter Anwendung einer weißen Indikatorfarbe, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die Oberfläche des überzuges mit einer 6 bis 15%-igen, vorzugsweise 10 bis 12%-igen, wäßrigen Alkalicarbonatlösung, insbesondere Natriumcarbonatlösung, zweckmäßigerweise 5 bis 20 Minuten lang je nach der Konzentration der Lösuzig, behandelt und danach mit Wasser abgespült wird und gegebenenfalls mit einer 6 bis 15%-igen, vorzugsweise 10 bis 12%-igen, wäßrigen Alkalihydroxydlösung, insbesondere Natriumhydroxydlösung, zweckmäßigerweise 2 bis 10 Minuten lang äe nach der Konzentration der Lösung und der Dicke des überzuges, behandelt, danach mit Wasser abgespült und getrocknet wird, worauf eine Mischung aus 2 bis 3 Gew.-Teilen einer wäßrigen Dispersion einer eine Korngröße von 1 bis 20 pi aufweisenden feinkörnigen Indikatorfarbe und 1 bis 2 (2 bis 3) Gew.-Teilen Titandioxydpulverfarbe äe nach der Dichte der Dispersion auf' den ueberzug aufgebracht und gegebenenfalls die Oberfläche zwischen den Rissen mit einer wäßrigen Dispersion eines weißen matten Kunstwachses behandelt wird.
  • Das erhaltene Rißbild kann in an sich bekannter Weise ausgewertet und photographiert werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann vorteilhafterweise wie folgt durchgeführt werden: Die Oberfläche des spröden tberzuges, auf der infolge der Spannung beziehungsweise Dehnung oder Entspannung Risse entstanden sind, wird mit einer 6 bis 15%-igen, vorzugsweise 10 bis 12%zeigen, wäßrigen Alkalicarbonatlösung, insbesondere Natriumcarbonatlösung, 5 bis 20 Minuten lang je nach der Konzentration der Lösung behandelt. Danach wird die Oberfläche des tberzuges mit Wasser abgespült. Gegebenenfalls kann die Behandlung der Oberfläche wiederholt werden, und zwar nun mit einer 6 bis 15%zeigen, vorzugsweise 10 bis 12%zeigen (10 bis 13%-igen), wäßrigen Aikalihydroxydlösung, insbesondere Natriiiinhydroxydlösung. Diese letztere Behandlung wird 2 bis 10 Minuten-lang je nach der Konzentration der Lösung und der Dicke der Uberzugsschicht durchgeführt. Nach dieser Behandlung wird die Oberfläche wieder abgespült und getrocknet.
  • Dann wird eine Farbmischung aus 2 bis 3 Gew.-Teilen einer wäßrigen Dispersion einer eine Korngröße von 1 bis 20 e aufweisenden feinkörnigen, vorzugsweise hellen, Indikatorfarbe und 1 bis 2 Gew.-Teil einer weißen Gitandioxydpulverfarbe je nach der Dichte der Dispersion bereitet. Vorteilhafterweise kann eine Leuchtfarbe, beispielsweise zitronengelbe oder hellgrüne leuchtfarbe oder bei wachsgelben Reißüberzügen rote oder grüne leuchtfarbe, verwendet werden. (Solche leuchtfarben werden beispielsweise von der Firma Rowney, Brechnell, Berkshire hergestellt; andere leuchtfarben sind PELI=KAN PTAXA Beucht-Gelb oder Beucht-Gelbgrun, fluoreszierend, hergestellt von Günther Wagner Pelikan-Verke). Die erhaltene dichte Farbsuspension wird auf die Oberfläche des Reißüberzuges vorsichtig, zum Beispiel mit Hilfe eines Wattebäuschchens, gerieben.
  • Die Qualität des Rißbildes kann gegebenenfalls auch dadurch verbessert werden, daß die Oberflächenteile zwischen den Rissen mit einer wäßrigen Emulsion eines matten Kunstwachses (beispielsweise mit der von der Firma Brafa Braurschweiger Farbenwerke, Braunschweig hergestellten Flüssigkeit "Wachsdispersion") behandelt wird. Durch diese Flüssigkeit kann einerseits die unnütze beziehungsweise überflüssige Farbe von den Oberflächenteilen zwischen den Rissen entfernt werden und andererseits kann das die visuelle Bewertung und das Photographieren störende Glitzern der glänzenden Lackoberfläche verringert werden.
  • Das so erhaltene Rißbild kann dann bei entsprechender Beleuchtung, zum Beispiel bei Sonnenschein oder Halogenreflektorlicht vom Typ "Jodlux", aus einer beliebigen Richtung photographiert werden. Es ist vorteilhaft, die Achse des Objektives senkrecht zur Oberfläche einzustellen und beim Photographieren einer kleinen Oberfläche einen Zwischenring zu verwenden. Auf den Aufnahmen kann die Rißdichte durch Einbringen einer Maßstabskala, eines Meßgerätes oder eines Millimeterpapierstreifens ins Gesichtsfeld mit hoher Genauigkeit und bequem ausgewertet werden.
  • Das beiliegende Bild 1 zeigt ein durch das erfindungsgemäße Verfahren auf einem 18 mm breiten Eichprobestab sichtbar gemachtes Rißbild. Das Rißbild kann mit Wasser nicht abgewaschen werden und es ist auch nach dem Reiben mit der Hand oder durch die Bekleidung gut sichtbar. Solange der Reißüberzug von der Oberfläche nicht entfernt wird, können die Spannungslinien des Rißbildes wahrgenommen und wiederholt photographiert werden.
  • - Auf den beiliegenden Bild 2 sind die bei einer praktischen Spannungsprüfung mit Reißlackschicht durch das erfindungsgemäß Verfahren sichtbar gemachten Spannungslinien dargestellt.
  • Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß es auch in den Fällen angewandt werden kann, in welchen die bekannten Dehnungsmeßstreifen und -rosetten nicht verwendet werden können. So kann es beispielsweise bei gekrümmten, besonders konkaven, Oberflächen oder kleinen Oberflächen, auf welchen Dehnungsmeßstreifen oder -rosetten nicht oder nur schwer untergebracht werden können, angewandt werden. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß es wesentlich einfacher ist als die dem gleichen Zweck dienenden, aber auf anderen Prinzipien beruhenden Verfahren (Photostreß, Moir6e).
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist bei der Vorbereitung der Bestimmung der Spannungen mit Hilfe von Dehnungsmeßstreifen oder -rosetten besonders vorteilhaft anwendbar.
  • Durch dieses können die Richtung und die Größenordnung der Hauptspannungen im voraus bestimmt werden. So kann der Dehnungsmeßstreifen oder die Dehnungsmeßrosette in der Richtung der schon bekannten Hauptspannung angebracht werden. In dieser Weise wird die Genauigkeit und Zuverlässigkeit dieses Verfahrens wesentlich erhöht.
  • Die Erfindung wird an Hand des folgenden nicht als Beschränkung aufzufassenden Beispieles näher erläutert.
  • Beispiel Zur Vorführung des Beispieles diente ein Probestück aus Flachstahl mit unterschiedlichem Querschnitt, welches auf eine seiner Kanten gestellt und in Abständen von 12 cm auf Rollen gestützt wurde und auf welches so symrnetrisch an einer Stelle eine Belastung von 800 kp wirkte.
  • Beim ersten Versuch wurde auf der einen Seite des Probestückes im unbelasteten Zustand auf die auf einer Temperatur von 120 bis 1300C befindliche Oberfläche ein Reißlacküberzug BRAFA t'CI' bei einer Raumtemperatur von etwa 2200 aufgebracht. Wach dem langsamen Abkuhlen des überzuges beziehungsweise des Probestückes auf nahezu Raumtemperatur (etwa 300C), also nach der Aushärtung des Reißlacküberzuges erfolgte die Belastung mit 800 kp. Infolge dieser Belastung haben sich auf dem Verzug die Spannungslinien, die auf den Bildern 3 und 4 zu sehen sind, ausgebildet.
  • Das beiliegende Bild 3 (Vergleichsversuch) zeigt auffallend, daß bei den Aufnahmen, welche ohne Färbeverfahren (Ausstreichen) nur bei Reflexionslichtwirkung aus einer schrägen Richtung, also unter großer Verzerrung und bei nicht befriedigender Tiefenschärfe erhalten werden konnten, nur ein kleiner Teil der Risse zu sehen ist; so konnten die tatsächliche Richtung der Spannung und die Anzahl der Risse/cm weder auf dem Probestück noch auf der Aufnahme bewertet werden.
  • Das beiliegende Bild 4 zeigt die Aufnahme des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelten Probestückes, die mit einer zur Oberfläche senkrecht stehenden Obäektivachse und, wie es auf Grund der auf der Photographie neben dem Probestück liegenden Skala mit Zentimetereinteilung zu sehen ist, im Gegensatz zum Vergleichsversuch verzerrungsfrei gemacht wurde. Diese verzerrungsfreie Aufnahme ermöglichte im Gegensatz zu der des Vergleichsversuches sowohl bei einer Vergrößerung von 1 : 1 mit Hilfe einer Zentimeterskala als auch bei größeren Vergrößerungen mit Hilfe einer vergrößerten Skala die Bestimmung der Größenordnung der an den einzelnen Stellen auftretenden Spannungen auf Grund der Zahl der Risse/cm. Die Bestimmung der Größenordnung dieser Spannungen wurde beim gleichen ueberzug und unter den gleichen Bedingungen (Schmelztemperatur, Abkühlungsge schwindigkeit, Raumtemperatur und Art des Uberzuges) beispielsweise mit Hilfe des einer bestimmten Belastung unterworfenen Eichprobekörpers (Etalons) des Bildes 1 mit seinen gegebenen Abmessungen durchgeführt. Auf der äußeren gezogenen Fläche eines solchen nur auf Biegung beanspruchten Probekörpers entsteht eine reine Zugspannung, während auf seiner inneren gedrückten Fläche eine reine Druckspannung auftritt. Die Größe dieser Spannungen kann mit einer befriedigenden Genauigkeit berechnet werden: So gibt die Zahl der Risse/cm in den einzelnen Abschnitten auf dem Eichprobekörper innerhalb bestimmter Grenzen je nach den einzelnen Arten der tberzüge die Größe der Spannung an. Deren Auswertung erfolgte in üblicher Weise. Das Obige zeigt also eindeutig die tberlegenheit des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber dem Stand der Technik.
  • Bild 4 sowie Bild 5, das vom in der weiter unten beschriebenen Weise durchgeführten Versuch aufgenommen wurde, zeigen Probestücke, auf denen der Reißlacküberzug nach der Ausbildung des Rißbildes nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt wurde.
  • Auf dem Reißlacküberzug des Probestückes von Bild 4 sind die isostatischen Linien nach dem Wirken der Belastung von 800 kp erschienen, während sie auf dem Reißlacküberzug des Probestückes von Bild 5 nach dem Aufheben der während der Aushärtung ständig auf das Probestück wirkenden Belastung von 800 kp auftraten. Das Rißbild von Bild 4 ist also infolge der Hauptzugspannung, das heißt infolge der Dehnung entstanden und das Rißbild von Bild 5 ist infolge der Entspannung, das heißt infolge der Hauptdruckspannungen zustandegekommen.
  • Die Behandlung wurde wie folgt durchgeführt: Nach 15 Minuten langem Behandeln des Über zuges mit einer 10%-igen Natriumcarbonatlösung mit Hilfe eines Pinsels wurde er abgespült. Danach folgte eine 5 Minuten dauernde Behandlung mit einer 10%-gen Natriumhydroyydlösung ebenfalls mittels eines Pinsels und daraufhin wurde der Überzug wieder abgespült und mit einem Flanelltuch getrocknet.
  • Das Färbeverfahren bestand aus dem gleichmäßigen Aufbringen einer Mischung von 2 Gew.-Teilen einer zitronengelben Beuchtfarbe und 1 Gew.-Teil einer weißen Ditandioxydpulverfarbe mit einem feinhaarigen Insel oder einen Wattebausch und dem Einreiben dieser Farbmischung.
  • Nachdem die Farbe nach einigen Minuten getrocknet war, wurde die unnütze beziehungsweise überflüssige Farbe von den Stellen, die nicht hätten gefärbt werden sollen, das heißt von den ebenen Oberflächenteilen des überzuges zwischen den Rissen mit Hilfe einer in eine wäßrige Emulsion eines weißen matten Kunstwachses getauchten Watte durch mildes Reiben entfernt.
  • Damit war das Färbeverfahren beendet und der Empfindlichkeit beziehungsweise den Eigenschaften des gewählten Überzuges entsprechend waren dann die infolge der gegebenen Belastung entstandenen Spannungsverhältnisse sowohl qualitativ als auch quantitativ auswertbar.
  • Das beiliegende Bild 5 zeigt einen Probekörper, der die gleichen Abmessungen wie der Probekörper von Bild 4 hat. Der Probekörper von Bild 5 wurde in der gleichen Spannweite abgestützt und mit der gleichen Last von800 kp belastet, aber dieser letztere Versuch war ein sogenannter "Entlastungsversuch". Dieser Versuch bestand darin, daß der Reißlacküberzug bei konstanter Belastung aufgebracht wurde. Die Entlastung erfolgte erst nach dem Abkühlen des Probestückes auf nahezu Raumtemperatur, also nach der Aushärtung des tberzuges. In diesem Falle entstanden die Risse auf dem Reißlackii'berzug nach der Entlastung (als die Druckspannung gleich Null'wurde) infolge des Aufhörens der Schrumpfung.
  • Vom Schrifttnm werden diese Risse Relaxationslinien genannt.
  • Diese Risse stehen in jedem Punkt zur Richtung der Hauptdruckspannung senkrecht. Gleichzeitig stehen sie 2;u den bei Belastung unter den gleichen Bedingungen erhaltenen und auf Bild 4 dargestellten Rissen senkrecht. Dieser letztere Versuch ist also gleichzeitig auch eine Kontrolle des vorigen Versuches und das bei den 2 Versuchen erhaltene Netz der Risse zeigt gemeinsam das der gegebenen Belastung zugeordnete volle Spannungsfeld und gibt in jedem einzelnen Punkt die Richtungen der größten Zug- und Druckspannung an.
  • Die qualitative Bewertung der auf diese Weise hergestellten Rißbilder, das heißt des beim Belastungsversuch die Zughauptspannung auf Bild 4 zeigenden Rißbildes und der beim Entlastungsversuch die Hauptdruckspannung auf Bild 5 zeigenden Relaxationslinien erfolgt unter Berücksichtigung der folgenden Faktoren: Die Richtung der durch Belastung erhaltenen Risse beziehungsweise deren Tangenten sind senkrecht zur Richtung der Hauptzugspannung, während ihre Dichte die Größe der Hauptzugspannungen anzeigt (siehe Bild 4).
  • Die Richtung der durch Entlastung erhaltenen Risse beziehungsweise deren Tangenten sind senkrecht zur Richtung der Hauptdruckspannung, während ihre Dichte die Größe der Hauptdruckspannungen anzeigt (siehe Bild 5).
  • Die ohne Richtungsänderung parallel verlaufenden Risse sind infolge von bloßem Zug beziehungsweise bloßem Druck entstanden (siehe den Eichprobestab Bild ; es entstehen aber auch bei bloßer Torsion parallel verlaufende Risse, die mit der Achse der Torsion einen Winkel von 450 bilden.
  • Die Richtungsänderung der Risse -zeigt immer die Biegebeanspruchung an und die Stellen der größeren Richtungsänderungen zeigen die Wirkung der größeren Biegespannung an.
  • Der bisher erläuterte Teil der qualitativen Analyse der Prüfung mit Hilfe des Reißlacküberzuges ist vollwertig und gibt eine sehr genaue Information darüber, wohin und in welcher Richtung die Dehnungsmeßstreifen aufgeklebt werden sollen, um eine höhere Genauigkeit und größere Zuverlässigkeit der quantitativen Spannungsbestimmung zu erzielen.
  • Nicht weniger wichtig ist aber die weitere Analyse des Spannungsfeldes: Für die Singularitätspunkte ist es charakteristisch, daß an diesen Stellen die beiden Hauptspannungen einander immer gleich und meistens gleich Null sind; die Scherspannung ist in diesen Punkten immer gleich Null. Die Singularitätspunkte kommen sowohl an den scherspannungsfreien Rändern als auch im Inneren des Spannungsfeldes vor und sind nach der Ausbildung des Spannungsfeldes von verschiedenem Typ und können dabei symmetrisch oder auch unsymmetrisch sein (siehe S1 und S2 auf Bild 2).
  • Da das nähere Eingehen auf die qualitative und quantitative Auswertung des Spannungsfeldes beziehungsweise des Netzes der Risse und innerhalb dieser die Bestimmung der Stellen der Singularitätspunkte nicht eng zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens gehört, wurde der Einfachheit halber zur Veranschaulichung der leichten Handhabbarkeit und Auswertbarkeit des Rißbildes nach dem erfindungsgemäßen Verfahren nur ein einziger innerer symmetrischer Singularitätspunkt mit der Bezeichnung x in die Bilder 4 und 5 eingezeichnet.
  • Das Beispiel zeigt schon auf Grund des bisher Dargelegten ohne Fortsetzung der qualitativen und quantitativen Analyse der Spannungszustände eindeutig, daß nach der Durchführung des Färbens nach dem erfindungsgemäßen Verfahren das zur Oberfläche senkrechte Photographieren es ermöglicht, die Richtung der Spannungen und die Stellen der charakteristischen Punkte verzerrungsfrei wiederzugeben und darüberhinaus mit Hilfe der zusammen mit der Zentimeterskala durchzuführenden Vergrößerung beliebigen Maßes die Zahl der Risse/cm, das heißt die Größenordnung der Spannung beziehungsweise Dehnung praktisch und verhältnismäßig genau auszuwerten Patentansprüche

Claims (2)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zum Sichtbarmachen und Ermöglichen des Photographierens der Rißbilder (Hauptspannttingslinien) von zum, Bewerten des Spannungszustandes geeigneten spröden Überzügen mit einen Fichtenharz und/oder Kunstharz als Grundmaterial, auf welchen durch Spannung beziehungsweise Dehnung oder Entspannung Risse entstanden sind, unter Anwendung einer weißen Indikatorfarbe, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oberfläche des überzuges mit einer 6 bis 15%-igen, vorzugsweise 10 bis 129'a-igen, wäßrigen Alkalicarbonatlösung, insbesondere Natriumcarbonatlösung, zweckmäßigerweise 5 bis 20 Minuten lang je nach der Konzentration der Lösung, behandelt und danach mit Wasser abspült und gegebenenfalls mit einer 6 bis 15%-igen, vorzugsweise 10 bis 12-ig, wäßrigen llkalihydroxydlösung, insbesondere Natriumhydroxydlösung, zweckmäßigerweise 2 bis 10 Minuten lang je nach der Konzentration der Lösung und der Dicke des überzuges, behandelt, danach mit Wasser abspült und trocknet, worauf man eine iIischung aus 2 bis 3 Gew.-Teilen einer wäßrigen Dispersion einer eine Korngröße von 1 bis 20 µ aufweisenden feinkörnigen Indikatorfarbe und 1 bis 2 Gew.-Deilen Titandioxydpulverfarbe je nach der Dichte der Dispersion auf den Überzug aufbringt und gegebenenfalls die Oberfläche zwischen den Rissen mit einer wäßrigen Dispersion eines weißen matten Kunstwachses behandelt.
  2. 2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Indikatorfarbe eine Beuchtfarbe beziehungsweise leuchtende Temperafarbe verwendet.
DE19752502495 1975-01-22 1975-01-22 Verfahren zum sichtbarmachen und ermoeglichen des photographierens der rissbilder (hauptspannungslinien) von zum bewerten des spannungszustandes geeigneten sproeden ueberzuegen Pending DE2502495A1 (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3413027A1 (de) * 1984-04-06 1985-10-17 Mecapec S.A., Schmerikon Verfahren und vorrichtung zur kontrolle der oberflaeche einer sich bewegenden materialschicht

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