DE900413C

DE900413C - Unter dem Einfluss von Roentgenstrahlen aufleuchtender Schirm

Info

Publication number: DE900413C
Application number: DES6286D
Authority: DE
Inventors: Dr Josef Heinrich Hartmann
Original assignee: Siemens Reiniger Werke AG
Current assignee: Siemens Reiniger Werke AG
Priority date: 1933-10-01
Filing date: 1933-10-01
Publication date: 1953-12-28

Description

Unter dem Einfluß von Röntgenstrahlen aufleuchtender Schirm Die Erfindung betrifft Schirme, .die unter dem Einfluß von Röntgenstrahlen Saufleuchten. Der aufleuchtende Belag dieser Schirme enthält einen oder mehrere unter dem Eirifluß der Röntgenstrahlen aufleuchtende Leuchtstoffe (Luminophore).
Bei den vielseitigen und hohen Anforderungen, die an solche Schirme gestellt werden, war es in Anbetracht der geringen Zahl der für diese Schirme überhaupt verwendbaren Leuchtstoffe bisher oft sehr schwierig oder gar unmöglich, einen Leuchtschirm mit besonderen Eigenschaften herzustellen.
Gemäß der Erfindung kann der aufleuchtende Belag eines unter dem Einfluß von Röntgenstrahlen aufleuchtenden Schirmes neben einem durch Röntgenstrahlen gut erregbaren Leuchtstoff einen durch Röntgenstrahlen nicht oder nur wenig erregbaren Leuchtstoff, z. B. einen Borsäurephosphor, enthalten, der durch das von .dem .durch .die Röntgenstrahlen gut erregbaren Stoff ausgehende Fluoreszenzlicht zur Lumineszenz angeregt wird. Es versteht sich von selbst, daß bei -der Auswahl der zu verwendenden Leuchtstoffe die Regel von Stokes einzuhalten ist. Da es sehr viel mehr im ultravioletten und im kurzwelligen Gebiet des sichtbaren Lichtes fluoreszierende 'Stoffe gibt als solche, die nur im Röntgenlicht fluoreszieren, kann auf diese Weise eine große Klasse von Luminophoren (Borsäurep'h.osphore), die von Röntgenstrahlen nicht unmittelbar erregt werden, fürRöntgenschirme nutzbar gemacht werden.
Die verschiedenen, einander beeinflussenden Leuchtstoffe können, miteinander gemischt, zu einer einzigen Schicht verarbeitet werden. Es können auch, was in vielen Fällen besonders vorteilhaft ist, mehrere mindestens je einen Leuchtstoff enthaltende Schichten zum .aufleuchtenden Belag vereinigt sein.
Nach der vorliegenden Erfindung ist @es infolge der großen Zahl .der nun zur Verfügung stehenden Leuchtstoffe möglich, bestimmte Wirkungen auf verhältnismäßig einfache Weise zu erzielen. So können jetzt ohne besondere Schwierigkeiten Schirme 'hergestellt werden, die in ihren Eigenschaften, wie Nachleuohtdauer, Bildschärfe (durch entsprechende Feinkörnigkeit) bzw. der spektralen Verteilung der Fluoreszenz und ihrer spezifischen Helligkeit, dem besonderen Verwendungszweck, z. B. der Schirmbildphotogaphie oder der Körperschichtdarstellung, angepaßt sind. Die gemäß der Erfindung neuerdings verwendbaren Leuchtstoffe sind beständiger als die bisher bekannten Leuchtstoffe und lichtunempfindlich; ihre Ausgangsstoffe sind billiger, und ihre Herstellung in beliebiger Korngröße ist einfacher als bei den bisher venvendeten Leuchtstoffen. Bei Anwendung eines durch Röntgenstrahlen erregbaren Leuchtstoffes, der lichtempfindlich ist, kann die Schicht aus dem durch Röntgenstrahlen nicht oder nur wenig erregbaren Leuchtstoff zugleich als Lichtfilter dienen, das die auf den Leuchtstoff schädlich einwirkenden Strahlen des sichtbaren und langwelligen ultravioletten Lichtes abhält.
Als Ausführungsbeispiele eines Schirmes gemäß der Erfindung seien angeführt: i. eine mit zwei verschiedenen Bindemitteln übereinander gegossene Doppelschicht aus einem silberaktivierten, violett fluoreszierenden Zinksulfid und einem sorgfältig präparierten Borsäure-Uranin-Luminophor; obwohl die letztgenannte Schicht für sich allein im Röntgenlicht überhaupt nicht fluoresziert, zeigt sie in Verbindung mit der erstgenannten Schicht bei Anwesenheit von Röntgenstrahlen eine grüne Fluoreszenz; 2. eine Doppelschicht mit- ähnlichen Eigenschaften erhält man .aus einem hellblau fluoreszierenden Zinksulfid und einem Borsäure-Uranin-Luminophor; 3. eine Doppelschicht aus Kalziumwolframat und einem Borsäure-Uranin-Luminophor, der auf die erregende Strahlung des von der ersten Schicht emittierten Fluoreszenzlichtes eingestellt ist.
Die Fluoreszenzschichten können sowohl auf Kartonunterlagen aufgeklebt oder als beiderseits fluoreszierende Schichten ausgebildet sein, so daß eine Doppelschicht zur Verfügung stehen würde, .die von der einen Seite her betrachtet eine andere Fluoreszenz aufweist als von der anderen Seite. Auf diese Weise ist die Möglichkeit gegeben, die eine Schichtseite für die Betrachtung, die andere für die Röntgenphotographie zu benutzen.
Die Erfindung bezieht sich sowohl auf Fluoreszenzschirme als auch auf Phosphoreszenzschirme.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Unter dem Einfluß von Röntgenstrahlen aufleuchtender Schirm, dadurch gekennzeichnet, daß sein aufleuchtender Belag mindestens zwei Leuchtstoffe enthält, von denen (durch das Auftreffen der Röntgenstrahlen auf den Belag) mindestens einer ein Lieht aussendet, welches den anderen, .durch .die Röntgenstrahlen nicht oder nur wenig erregbaren Leuchtstoff zur Lumineszenz .anregt.
2. Schirm nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Leuchtstoffe schichtweise zum aufleuchtenden Belag vereinigt sind. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 243 278, 26o 989, 509 591; britische Patentschriften Nr. 181 333, 295 078; französische Patentschrift Nr. 437 746; österreichische-Patentschrift Nr. 99 844; E. Alberti, Braunsche Kathodenstrahlröhren und ihre Anwendungen, 1932, .S. 56. Handbuch der Experimentalphysik, Bd. 14 (1927), S. 340 und 3,68. Fortschritte auf dem Gebiete .der Röntgenstrahlen, 1937, S. 548 bis 558.