DIPL-CHEM. DR. ELISABETH JUNG
DIPL-PHYS. DR. JÜRGEN SCH.RDEWAHN
D R.-IN G. GERHARD SCHMITT-NILSON
u.Z.: J 422 M+a " 5- März 1976/Dr.SchN/ez
GEBRUEDER BUEHLER AG
9240 U z· w i 1
Vorrichtung zur Messung der Durchflussmenge von
fliessenden Produkten »insbesondere Schüttgütern,
und Verwendung dieser Vorrichtung
beanspruchte Priorität: 5. März 1975, Schweiz, Nr. 2691/75
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung der
Durchflussmenge von fliessenden Produkten insbesondere Schüttgütern
mit einem in einem Gehäuse angelenkten Waagebalken, mit einer geneigten, den unter dem Einfluss der Schwerkraft abfliessenden
Strom eines dosiert zugeführten Produktes umlenkenden Messplatte, welche am Waagebalken mit im wesentlichen parallel zu
dessen Längsachse ausgerichteter Messfläche angeordnet ist, und mit einer im Gehäuse dem der Messolatte abgewandten Hebelarm des
Waagebalkens zugeordneten Einrichtung zu dessen Beaufschlagung entgegen der Wirkung der an der Messplatte angreifenden Umlenkkraft,
wobei ein aus dem Wechselspiel des Waagebalkens um die Gleichgewichtslage hervorgegangenes, vorzugsweise pneumatisches
Signal als eine der zeitlichen Durchflussmenge des Produktes
proportionale Grosse der Messung bzw. der darauf basierenden Regelung der Durchflussmenge zugrundeliegt.
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Die Nutzbarmachung der beim Umlenken eines über eine riessplatte
ablaufenden Produktstromes entstehenden Kraftwirkung für die Feststellung der jeweiligen zeitlichen Durchflussmenge bzw.
für die Regelung derselben wird bei einer ersten Gruope-bekannter
Vorrichtungen mit Hilfe einer Messplatte vorgeschlagen, die im wesentlichen parallel zur horizontal ausgerichteten Achse des
Aufhängunsgelenkes angeordnet ist.
Einige dieser Vorschläge sehen die Messplatte am einen Ende
eines mittig an einem festen Gestell angelenkten Waagebalkens vor, wobei sich die Messfläche quer zur Längsrichtung
derselben erstreckt.
Es sind Lösungen bekannt, bei denen die Messplatte selbst am festen Gestell angelenkt, dabei im wesentlichen parallel
zur horizontal verlaufenden Gelenkachse orientiert ist und mittels eines angeordneten Uebertragungshebels mit einer
Einrichtung zur Messung bzw. Steuerung des Produktstromes in Wirkverbindung steht.
In beiden Fällen wird die Proportionalität zwischen der
Kraftwirkung auf die Vorrichtung und der diese hervorrufenden Aenderung der zeitlichen Durchflussmenge des Produktes
dadurch beeinträchtigt, dass die Länge des Hebelarmes für die resultierende Umlenkkraft wegen der mit einer Durchsatzänderung
zusammengehenden Verlagerung von deren Angriffspunkt an der Messplatte nicht konstant bleibt.
Zur Ausschaltung der Schwankungen der Hebelarmlänge sind
Vorschläge bekannt geworden, in denen eine Messolatte mit
in Längsrichtung des diese aufnehmenden Waagebalkens ausge-
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richteter Messfläche vorgesehen ist. Die Auslegung der darüber
befindlichen Dosiereinrichtung gewährleistet bei Durchsatzänderungen eine Zu- bzw. Abnahme des Produktstromes, welcher
in Längsrichtung des Waagebalkens betrachtet beidseitig der ortsfesten Schweriinie des Prcduktstromes symmetrisch erfolgt.
Eine solche auf dem Hebelwaagenorinzio basierende Anordnung
weist einen in einer Vertikalebene schwenkbaren Waagebalken auf. Die dementsprechend horizontal angeordnete Drehachse
des Waagebalkengelenkes gestattet die Nutzbarmachung lediglich der Vertikalkomponente der an der Messplatte resultierenden
Umlenkkraft für die Messung.
Bei einer weiteren Vorrichtung dieser Art ist der Waagebalken
am festen Gestell mittels eines Gelenkes befestigt, dessen Drehachse lotrecht verläuft. Hierbei kann der Waagebalken
seine Schwenkbewegungen in einer Horizontalebene ausführen, so dass nur die Horizontalkomponente der resultierenden
Umlenkkraft zur Messung herangezogen wird.
Die Erfahrung lehrt jedoch, dass die Konstanthaltung des Kraftarmes
allein für die geforderte Genauigkeit der Messung bzw. der darauf beruhenden Regelung nicht ausreicht.
Die schwankenden physikalischen Eigenschaften des Produktes, welche sich durch eine Veränderung von dessen Reibungskoeffizienten
bemerkbar machen, verursachen schon bei einem konstanten Durchsatz Messfehler.
Es zeigte sich, dass sich an einer Messplatte beliebiger
geometrischer Form die Wirkungslinien der für verschiedene Reibungskoeffizienten des Produktes nach Betrag und Richtung
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INSPECTED
unterschiedlich resultierenden Umlenkkräfte nicht zwingend in einem Punkt schneiden. Die durch die veränderlichen
Reibungseinflüsse hervorgerufene Streuung der Angriffspunkte
dieser Kräfte an der f.essDlatte hat auch dann Messfehler zur Folge, wenn die Messplatte selbst um eine horizontal
verlaufende Gelenkachse dem festen Gestell angelenkt ist, wobei die Uebertragung der Messkraft auf die Mess- bzw. Regelorgane
mittels eines mit dam Reibwert des Produktes variierenden Hebelarmes in einer die Schwerlinie des.Produktstromes enthaltenden,
senkrechten Ebene erfolgt, welche die Messfläche normal zur Gelenkachse durchdringt.
Durch die Verwendung eines Waagebalkens mit einer in dessen Längsrichtung orientierten Messplatte wird die Kraftübertragung
von der letzteren auf die Mess- bzw. Regelorgane in eine Ebene verlegt, welche zu der die Schwerlinie des Produkt?
stromes enthaltenden üebertragungsebene bei der Anordnung mit direkt am Gestell angelenkter Messplatte rechtwinklig liegt.
Dies erlaubt die Freiheit, die von den veränderlichen Reibungseinflüssen herbeigeführte Steuerung der Angriffspunkte der
zugeörigen Umlenkkräfte an der Messplatte zu vernachlässigen.
Der Waagebalkenabschnitt zwischen der durch zweckmässige
Auslegung der Dosiereinrichtung ortsfeste Schwerlinie des Produktstromes und der Drehachse des Waagebalkengelenkes
bleibt als Hebelarm für jede Umlenkkraft konstant, deren
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Angriffspunkt in der die Schwerlinie des Produktstromes
enthaltenden Normalebene zur Längsachse des im Gleichgewicht befindlichen Waagebalkens liegt.
Anordnungsbedingt ist lediglich eine Komponente der jeweils
auf die Messplatte wirkenden Umlenkkraft für die Messung
zugänglich. .
Durch Nutzbarmachung der vertikalen oder horizontalen
Komponente der resultierenden Umlenkkraft bei den bekannten
Hebelwaagenanordnungen tritt ein Messmoroent, je nach dem
welche der beiden Komponenten als die Messkraft verwendet wird, bekanntlich in der diese Komponente enthaltenden
Vertikal- oder Horizontalebene auf, zu welcher die Drehachse des Waagebalkengelenkes normal gerichtet ist.
Es wird bei der Vorrichtung für die Ausnutzung der Vertikalkomponente
zur tatsächlichen Durchflussmenge je Zeiteinheit bei unverändertem Durchsatz ein mit ansteigendem Reibungskoeffizienten
des Gutes zunehmender Fehlbetrag hinzugemessen.
Demgegenüber wirkt sich dieselbe Zunahme des Reibungskoeffizienten
in der Anordnung, bei der die HorizontalkonriDonente
der Messung zugrundeliegt, dahingehend aus, dass die wirkliche zeitliche Durchflussmenge beim gleichen unveränderten Durchsatz
zunehmend verringert um den wachsenden Fehlbetrag gemessen wird.
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□a die Horizontalkomponente dem Betrag nach in der Regel kleiner als die Vertikalkomponente ist, fällt der Einfluss
der Reibung bei der zweitgenannten Vorrichtung prozentual
stärker ins Gewicht.
Für die Erfindung stellte sich die Aufgabe, eine auf dem
Hebelwaagenprinzip beruhende Vorrichtung mit einer im wesentlichen in Längsrichtung des Waagebalkens ausgerichteten
Messplatte zu schaffen, bei welcher die störenden Reibungseinflüsse ausgeschaltet werden.
Die Lösung der Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse des Waagebalkengelenkes in einer zur Längsachse
des im Gleichgewicht befindlichen Waagebalkens normalen Parallelebene zur ortsfesten Schwerlinie des Produktstromes
in einer zur Schnittlinie dieser Parallelebene mit einer die Längsachse des Waagebalkens enthaltenden, senkrechten Ebene
schiefer Lage angeordnet ist.
Die Anordnung der Drehachse des Waagebalkengelenkes in einer
Schräglage zwischen der Horizontalen und der Vertikalen verschafft
die Möglichkeit, die von der Reibung bzw. von deren Aenderungen unbeeinflusste Komponente der jeweils an der Messplatte
wirksamen resultierenden Umlenkkraft als die Messkraft für die Feststellung bzw. die darauf beruhende Regelung der
Durchflussmenge zu verwenden.
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An einer ir Längsrichtung des Waagebalkens vorgesehenen Messplatte
dürfen die sich -füi verschiedene Reibwerte des Produktes
nach Betrag und Richtung unterschiedlich ergebenden Umlenkkräfte
unbeschadet des Messresultates als Vektoren angesehen werden, die in einem in bezug auf die Drehachse des Waagebalkengelenkes gemeinsamen
Angriffspunkt auftreten.
Die Verschiebung der Kraftvektoren parallel zu deren ursprünglichen
Wirkungslinien kann in der die.Schwerlinie des Produktstromes
enthaltenden Normalebene zur MessDlatte und zugleich zur Längsachse des im Gleichgewicht befindlichen Waagebalkens in einen
auf der Schnittlinie der Messfläche mit der Narmalebe beliebig
wählbaren, fiktiven gemeinsamen Angriffspunkt vollzogen werden.
Eine solche resultierende Umlenkkraft lässt sich jederzeit
in zwei zueinander rechtwinklige, im übrigen jedoch beliebig gerichtete
Komponenten zerlegen. Eine oder auch beide dieser Komponenten kann sodann durch entsprechende Auslegung der Vorrichtung
als Messkraft gewählt werden. Es sind im allgemeinen jedoch Aenderungen im Betrag einer aus derartiger Zerlegung der
resultierenden Umlenkkraft hervorgegangenen Messkraft feststellbar, welche zwangsläufig mit den vom schwankenden Reibwert
des Produktes verursachten Aenderungen der Resultierenden verknüpft auftreten und je nach der Wahl der Richtungen für
die Zerlegung mehr oder weniger gross, dabei positiv oder negativ gerichtet sein können.
Durch Aufspaltung der jeweiligen resultierenden Umlenkkraft in zwei rechtwinklige Komponenten gemäss der Erfindung, indem
die eine derselben in Richtung der Geraden durch die Spitzen der im bezüglich der Gelenkachse gemeinsamen fiktiven Angriffspunkt
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wirkenden Vektoren der für verschiedene Reibwerte des Produktes
resultierenden Umlenkkräfte und die andere Komaonente normal dazu
festgelegt wird, lassen sich zwei für die Messung wahlweise verfügbare, spezielle Messkräfte erfassen.
Die erstere der beiden Komponenten erfährt die höchstgradie
Beeinflussung durch die Reibung. Die letztere ist dagegen völlig frei von Reibungseinflüssen. Diese bietst sich vorteilhafterweise
für die Lösung, der Erfindungsaufgabe an, da sie im
bezüglich der Gelenkachse gemeinsamen fiktiven Angriffspunkt die konstante gemeinsame Komponente der verschiedenen aufgrund
veränderlicher Reibwerte des Produktes jeweils dort wirkenden Umlenkkräfte unterschiedlicher Richtung und Grosse bleibt.
In weiterer Ausgestaltung der Vorrichtung gemäss der Erfindung
kann das Waagebalkengelenk um die Balkenachse drehverstellbar ausgebildet werden. Dies ermöglicht eine derartige
Einstellung der Neigung der Gelenkachse zur Schnittlinie der beiden senkrechten Ebenen in der ersten derselben, dass jeweils
die von der Reibung unbeeinflusste Komponente der Umlenkkraft
zur Messung herangezogen wird. Versuche ergaben, dass die Richtung dieser Komponente samt derjenigen der andern
Komponente durch die Vektorsoitzen der Umlenkkräfte mit je nach Reibwert des Produktes unterschiedlicher/Richtung und
Grosse nur von der Geometrie und der Neigung der Messplatte
abhängt.
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Zur Aenderung der Neigung der Gelenkachse kann der Waagebalken
vorteilhafterweise aus zwei lösbar gekoppelten Teilen ausgebildet werden, wobei dar gerade erste Waagebalkenteil
mit der Messplatte ausgerüstet ist und der mit dem Gelenk verbundene, in bezug auf den ersten Teil um 90 geknickte
zweite Waagebalkenteil mit einer Einrichtung in Wirkverbindung steht, welche am Waagebalken zu dessen Rückführung in die
Gleichgewichtslage jeweils der Umlenkkraft entgegenwirkt.
Zweckmässigerweise wählt man eine derartige Anordnung, dass
sich der erste Waagebalkenteil mit der Messplatte in ein
dem Zuführrohr für das Produkt angeschlossenes erstes Gehäuse erstreckt, das auch eine Gutdosiereinrichtung aufnehmen kann
und der geknickte zweite Waagebalkenteil zusammen mit der diesen beaufschlagenden Einrichtung sowie dem Waagebalkengelenk
in einem am festen ersten Gehäuse lösbar befestigten zweiten Gehäuse vorgesehen werden, wobei die Gelenkachse
relativ zum zweiten Gehäuse ortsfest ist.
Drehverstellbare Befestigung des zweiten Gehäuses am ersten Gehäuse ermöglicht, dass der Waagebalken, dessen Gelenk und
somit auch die Gelenkachse samt dem diese aufnehmenden zweiten Gehäuse gegenüber dem drehfesten ersten Gehäuse verdrehbar
sind. Ein konstanter Neigungswinkel der Nessplatte kann durch deren ebenfalls drehverstellbare Befestigung am geraden
ersten Waagebalkenteil gewährleistet werden.
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-IG-
Zur leichteren Handhabung beim Transport und Zusammenbau
empfiehlt es sich, die Kupplung der beiden Waagebalkenteile zwischen der Messplatte und dem Waagebalkengelenk in der
Nähe des .letzteren vorzusehen.
Zur Beaufschlagung des Waagebalkens entgegen der Wirkung der
Umlenkkraft ordnet man dem geknickten zweiten Waagebalkenteil im drehverstellbaren Gehäuse mit Vorteil einen parallel angelenkten
Hilfsbalken zu, wobei eine am letzteren längsverstellbare Eichkante
der Kraftübertragung den geknickten Waagebalkenteil in einem auf diesem ortsveränderlichen Angriffspunkt belastet.
Es kann ein fernsteuerbarer Druckübertrager vorzugsweise eine Membran als ein Krafterzeuger zu einer Beaufschlagung des Hilfsbalkens
über einen zweifach geknickten Hebel zur Verwendung gelangen. Dabei erweist es sich vorteilhaft, den Krafterzeuger auf
einer ihrerseits mittels einer im Gehäuse 'gelagerten Spindel verstellbaren Trägerplatte zu befestigen, auf welcher auch der
mit diesem kraftschlüssig verbundene, zweifach geknickte Hebel anlenkbar ist. Der Angriffspunkt des letzteren lässt sich sodann
auf dem Hilfsbalken längs einer Skala verschieben, mit der ein auf der Trägerplatte vorgesehener Zeiger zusammenwirkt.
Es kann zur Umwandlung einer aus der Wechselwirkung der Umlenkkraft
des Produktstroms und der Gegenkraft des Krafterzeugers am Waagebalken entstandenen Abweichung desselben
von der Gleichgewichtslage in ein pneumatisches Drucksignal
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dem geknickten Waagebalkenteil ein an sich bekanntes Düsen-Prallplattensystem
zugeordnet werden. Vorteilhaft wird die an einer Druckquelle angeschlossene Steuerdüse, die gegenüber
der am geknickten Waagebalkenteil ausgebildeten Prallplatte im drehverstellbaren Gehäuse fest angeordnet ist,
mit einem zur Kleinhaltung der Amplitude der Waägebalkenpendelungen
um die Gleichgewichtslage ein rasch wirkendes Digitalverhalten ergebenden, für sich bekannter) Querschnitts-.verlauf
gewählt. Ein derart ausgebildeter Düsenquerschnitt geht nach dem Düseneingang zunächst in eine Drossel über,
erfährt danach eine sprunghafte Erweiterung und bleibt anschliessend daran bis zum Düsenmund konstant. Der Drucksteuerausgang
ist unmittelbar nach der sprunghaften Erweiterung vorgesehen.
Der Drucksteuerausgang der Düse kann zur Feststellung der
jeweiligen zeitlichen Durchflussmenge des Produktes mit dem vorzugsweise als eine Membran ausgebildeten Druckübertrager
und einer dem Zweck entsprechend geeichten Anzeigeeinrichtung verbunden sein.
Durch die Verstellbarkeit der Neigung der Gelenkachse ist
eine jede beliebige UmlehkkraftkomDonente grundsätzlich als Messkraft auswertbar und eine Verwendung der Vorrichtung gemäss
der Erfindung sowohl, für die Messung als auch für die aufgrund
der Messung getätigte Regelung der Durchflussmenge von fliessenden
Produkten möglich.
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Bei kombinierter Verwendung beispielsweise zweier Vorrichtungen
gemäss der Erfindung in einer Reihenschaltung können zwei solche beliebigen Komponenten für spezifisch
verarbeitungstechnische Zwecke in Mühlen gleichzeitig gemessen werden. Dabei kann die eine der beiden Vorrichtungen
auf die von der Reibung unbeeinflusste Komponente eingestellt sein und somit die wirkliche Durchflussmenge erfassen.
Ein Vergleich der letzteren mit der Messanzeige der anderen bewusst auf eine Komponente mit einer bekannten, vorbestimmbaren
Beeinflussung durch die Reibung, zweckmassigerweise jedoch
auf diejenige mit der. höchstgradigen.Beeinflussung eingestellten
Messvorrichtung ermöglicht eine Ueberwachung der beim Vermählen
interessierenden Qberflächenfeuchtigkeit des körnigen Produktes.
Die beiden, den Messvorrichtungen angeschlossenen Anzeigeeinrichtungen
können zweckmässig in Gewichtseinheiten je Zeiteinheit geeicht sein.
In einem solchen Verwendungsfall können die beiden Messvorrichtungen
zur gleichzeitigen Auswertung von zwei vorzugsweise zueinander rechtwinklig gerichteten Komponenten unter Verwendung
von nur einer Messplatte und einem diese aufnehmenden geraden Waagebalkenteil durch kardanische Kopplung einander rechtwinklig
zugeordnet und in einem einzigen Gehäuse vorgesehen werden. Die Drehachse der Gelenke der beiden Vorrichtungen müssen dabei
natürlich in derselben Normalebene zur Langsachse des im Gleichgewicht
befindlichen geraden Waagebalkenteils liegen.
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Es sind als die rechtwinkligen Komponenten vcrteilhafterweise
wiederum die von der Reibung unbeeinflusste und diejenige mit der höchstgradigen Beeinflussung wählbar.
Aus zwei in dieser Weise festgestellten Komponenten lassen sich jeweils Betrag und Richtung der für verschiedene Reibwerte des
Produktes unterschiedlich resultierenden Umlenkkräfte bestimmen.
Diese platzsparende Anordnung bietet zugleich den Vorteil, dass Messungenauigkeiten zufolge herstellungsbedingten Toleranzschwankungen
der Vorrichtungsteile eliminiert werden.
Im Falle, dass die von der Reibung freie und die davon höchstgradig
beeinflusste Komponente gewählt werden, kann die in Durchflussrichtung gesehen erste, auf die von der Reibung unbeeinflusste
Komponente eingestellte Vorrichtung als eine Regelvorrichtung für die Durchflussmenge ohne Anzeigeeinrichtung
vorgesehen sein. An der dqr nachfolgenden Messvorrichtung angeschlossenen Anzeigeeinrichtung ist der Reibungskoeffizient
des Produktes dann direkt ablesbar.
Eine Kontrolle der Ausbeute bei der Vermahlung wird durch Verwendung
zweier auf die von Reibungseinflussen freie Komponente der jeweiligen Umlenkkraft eingestellten Vorrichtungen nach der
Erfindung möglich, indem die eine derselben in der Produktzuführleitung vor der ersten Verarbeitungsstufe und die andere
nach der letzten Verarbeitungsstufe vorgesehen wird. Die Vorrichtung
vor der ersten Verarbeitungsstufe kann zugleich als Regelvorrichtung für den Durchsatz der Anlage eingesetzt werden.
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Es kann dem Zweck entsprechend der Messvorrichtung
nach der letzten Verarbeitungsstufe eine in Prozenten geeichte
Anzeigeeinrichtung zugeordnet werden.
Die Erfindung soll anhand der in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungspeispiele näher erläutert werden.
Es zeigen :
Fig. 1 die Vektoren dreier aufgrund verschiedener Reibwerte des Produktes an der Messplatte resultierenden Umlenkkräfte
mit gemeinsamem fiktivem Angriffspunkt, deren von der Reibung unbeeinflusste gemeinsame Komponente und
die Lage der Drehachse des Waagebalkengelenkes einer Vorrichtung gemäss der Erfindung in der zu dam im
Gleichgewicht befindlichen Waagebalken normalen Ebene in perspektivischer Darstellung;
Fig. 2 Ansicht einer vollständigen Messvorrichtung gemäss der Erfindung in einer Ebene normal zur Gelenkachse und
parallel zur Längsachse des Waagebalkens, wie diese in Fig. 1 erscheinen, mit Perspektivdarstellung des
schräg geschnittenen Gehäuses;
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Fig. 3 Vorderansicht einer kompletten Vorrichtung nach der
Erfindung, wobei die Wandung des die Messplatte auf-. . nehmenden Gehäuses zur Sichtbarmachung derselben ausgebrochen
ist;
Fig. 4 den Querschnittsverlauf der dem Waagebalken zugeordneten Steuerdüse;
Fig. 5 ein erstes Beispiel für die Verwendung von erfindungsgemässen
Vorrichtungen in Verarbeitungsanlagen für körnige Produkte mit zwei solchen hintereinander
geschalteten Messvorrichtungen im Produktzustrom;
Fig. 6 eine weitere Verwendungsvariante mit einer Regelvorrichtung
im Produktzustrom zu einer Verarbeitungsanlage und mit einer Messvorrichtung im Strom des aus der letzten Verarbeitungsstufe
dieser Anlage austretenden Produktes.
Fig. 1 zeigt einen Waagebalken 1, welcher mit Hilfe eines Gelenkes 2 in einem wegen der Uebersichtlichkeit nicht dargestellten
Gehäuse angelenkt ist und sich im Gleichgewicht befindet. Der Waagebalken 1 besteht aus zwei Teilen 3,4,
die mittels einer Kupplung 5 miteinander lösbar verbunden sind.
Der eine Waagebalkenteil 3 trägt an seinem in einen dosiert zugeführten, unter dem Einfluss der Schwere abfliessenden
Produktstrom hinein erstreckenden Ende eine parallel zur
Längsachse a des Waagebalkens 1 ausgerichtete Messplatte 6.
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Zur Befestigung der Messplatte 5 ist ein um die Längsachse a
des Waagebalkens 1 drehverstellbares Verbindungsglied 7 vorgesehen.
Es wurde in Fig. 1 ein Stück vom anderen Waagebalkenteil 4 weggebrochen und der Rest strichliert dargestellt, da er
durch die zur Längsachse a des Waagebalkens 1 normalen, die Drehachse b des Waagebalkengelenkes 2 enthaltenden senkrechten Ebene I
überdeckt ist. Die Ebene I verläuft zugleich parallel zur Schwerlinie s des abfliessenden Produktstroms.
Die Schnittlinie c der Ebene I mit der senkrechten Ebene II
durch die Längsachse a des Waagebalkens 2 schneidet mittig die Drehachse b des Gelenkes 2. Die Drehachse b schliesst
mit der Schnittlinie c der beiden zueinander rechtwinklig
verlaufenden, senkrechten Ebenen 1,11 einen Neigungswinkel Oi
ein. . -
Mit β wurde die Neigung der Messplatte 6 zur Horizontalen
bezeichnet.
Die an sich beliebig angenommenen Vektoren Fl, F2, F3 deuten die Umlenkkräfte an, welche bei einer konstant eingestellten
Durchflussmenge des Produktes je Zeiteinheit für verschiedene Reibwerte desselben an der Messplatte 6 resultieren. Die
sich nach Betrag und Richtung unterschiedlich ergebenden Kraftvektoren Fl, F2, F3 greifen an der Messplatte B in
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Angriffspunkten an, die in der Wirklichkeit erfahrungsgemäss auf der Schnittlinie d der Plattenebene mit der die Schwerlinie
s des Produktstromes sowie die Vektoren Fl, F2, F3 enthaltenen Parallelsbene zur Ebene I durch die Drehachse b des
Waagebalkengelenkes 2 auseinander liegen. Der durch den Abschnitt des Waagebalkens 1 zwischen der ortsfesten Drehachse b
und der örtlich ebenfalls konstanten Schwerlinie s festgelegte Hebelarm bleibt jedoch für sämtliche entlang der
Schnittlinie d angreifenden resultierenden Umlenkkräfte gleich. Das von diesen auf die Drehachse b des Gelenkes 2 ausgeübte
Drehmoment wird durch Zusammenlegen von deren Angriffspunkten in einen fiktiven gemeinsamen solchen nicht geändert.
A bezeichnet in Fig. 1 den bezüglich der Drehachse b zulässigen, fiktiven gemeinsamen Angriffspunkt der Vektoren Fl, F2, F3.
Der Kraftvektor Fl ist in der alle drei Vektoren Fl, F2, F3
enthaltenden senkrechten Ebene in zwei zueinander rechtwinklige Komponenten zerlegt. Die eine Komponente Fln verläuft
in Richtung der Geraden e durch die Spitzen der drei Vektoren Fl, F2, F3 und weist die höchstgradige Beeinflussung durch
den Reibwert des Produktes auf.
Die andere zur Geraden e normal gerichtete Komponente F ist
frei von jeglichem Reibungseinfluss.
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Mit Fl1, bzw. Fl.. sind ferner die Horizontal bzw. Vertikaln
ν
komponente des Kraftvektors Fl angedeutet. Da ihre Richtung
von derjenigen der durch' die Reibung unbeeinflussten Komponente
FM abweicht, sind die beiden reibungsbehaftst, wobei sich
bei der Horizontalkomponente Fl ein in bezug auf denjenigen bei der Vertikalkomponente Fl umgekehrt auswirkender Ein-
fluss des Reibwertes bemerkbar macht.
Mit anderen Worten täuscht der Einfluss vom Reibwert des
Produktes bei einer Durchflussmessung mit Hilfe der Vertikalkomponente
Fl.. eine grössere Umlenkkraft somit eine grössere Durchflussmenge je Zeiteinheit als in der Wirklichkeit vor.
Im Fall eines auf einen konstanten Durchsatz eingestellten Mengenreglers würde dieser deshalb den Durchsatz drosseln,
damit die Gegenkraft der Umlenkkraft das Gleichgewicht halten kann.
Bei einer auf der Horizontalkomponente Fl beruhenden Messung
* π
wirkt sich dagegen der Reibungseinfluss in einer scheinbar
verringerten Umlenkkraft aus, welcher Umstand wiederum bei einem konstant eingestellten Mengenregler einen gesteigerten
Durchsatz zur Folge hätte.
Aus dem Kräftediagramm an der Rückseite der Messplatte 6, die übrigens auch ganz oder teilweise gekrümmt sein kann, ist
einerseits ersichtlich, dass die vom Reibungseinfluss freie Komponente F konstante gemeinsame Komponente der aufgrund
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verschiedener Reibwerte des Produktes nach Betrag und Richtung unterschiedlich resultierenden Umlenkkräfte F2, F3 bleibt.
Andererseits wird jede Umlenkkraftkomponente mit von derjenigen
yon F abweichender Richtung durch den Reibwert des Produktes
π
mehr oder weniger beeinflusst.
Um die von der Reibung unbeeinflusste Komponente F„ für die
Messung bzw. die darauf basierende Regelung der Durchflussmenge zugänglich zu machen, wird der Neigungswinkel <L· der
Drehasche b des Waagebalkengelenkes 2 zur Schnittlinie c der beiden senkrechten Ebenen I und II in der Ebene I so eingestellt,
dass die durch die Drehachse b und die Längsachse a des Waagebalkens 1 bestimmte Ebene rechtwinklig zur Komponente
F liegt. Die Richtung der letzteren ist nur von der geometrischen
Form und der Neigung der Messplatte 6 abhängig.
Die Einstellung kann mit Hilfe einer Eichwaage vorgenommen werden. Ist dies erfolgt, so bleibt die Vorrichtung von dem
Reibwert des Produktes bzw. von dessen Aenderungen unbeeinflusst.
Die Zuordnung einer Messvorrichtung gemäss der Erfindung
zu einem zu überwachenden Produktstrom geht aus Fig. 2 hervor.
Eine vollständige Messvorrichtung beansprucht zwei Gehäuse 8,20,
die mit Hilfe von an diesen vorgesehenen Verbindungsteilen 10,21 22 zusammengehalten werden.
Das erste Gehäuse Θ, in das sich der gerade Waagebalkenteil 3
mit der daran anhand des Verbindungsgliedes 7 befestigten Messplatte 6 erstreckt, ist an einem den Produktstrom führenden
Rohr 9 fest angeschlossen.
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. -20- '
In Fig. 2 ist nur der untere Zweig des Rohres 9 sichtbar,
welcher das Produkt nach dessen Umlenkung durch die Messplatte B einer Verarbeitungsmaschine oder einem Behältnis
zuführt. Die Schwerlinie s des Produktstromes wurde mit
einer gestrichelten Linie angedeutet, welche in dieser Ansicht als eine Gerade erscheint.
Auf der rechten Seite d&s ortsfesten ersten Gehäuses θ befindet
sich in Fig. 2 ein Stutzen 10, durch den der gerade erste Waagebalkenteil 3 in das Innere des Gehäuses 8 eingeführt
werden kann.
Das zweite Gehäuse 20, in welchem der in bezug auf den ersten Teil 3 des Waagebalkens 1 um 90 geknickte zweite Teil 4
desselben mittels des Gelenkes 2 angeordnet ist, weist auf seiner linken Seite gegenüber dem ersten Gehäuse 8 ebenfalls
einen Stutzen 21 auf. Dieser ist so ausgebildet, dass er sich auf den Stutzen 10 des ersten Gehäuses 8 aufschieben, an
diesem zusammen mit dem zweiten Gehäuse 20, in Umfangsrichtung beliebig verdrehen und in der gewünschten Lage anhand einer
Feststelleinrichtung 22 fixieren lässt.
Auf dem geraden ersten Waagebalkenteil 3 ist ferner ein Balg 23' aufgezogen, welcher zum staubdichten Verschliessen des
zweiten Gehäuses 20 im Betrieb nach erfolgtem Koppeln der beiden Hälften der Kupplung 5 mittels geeigneter Verbindungselemente
24 im Mündungsbereich des Stutzens 21 am zweiten
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Gehäuse 20 festgemacht wird.
Im drehverstellbaren zweiten Gehäuse 20 befindet sich eine Einrichtung 25 zur Beaufschlagung des Waagebalkens 1 entgegen
der an der Messplatte 6 wirkenden Umlenkkraft, damit
dieser immer wieder ins Gleichgewicht zurückgeführt werden kann.
Das verstellbare zweite Gehäuse 20 nimmt in Fig. 2 eine zur
Ausschaltung des Einflusses durch den Reibwert des Produktes eingestellte, gegenüber dem ortsfesten ersten Gehäuse 8
verdrehte Lage ein..
Die schematisch gezeichnete Einrichtung 25 erscheint deshalb entsprechend der Wahl der Bildebene 'in Fig. 1 senkrecht
zur Drehachse b des Waagebalkengelenkes 2 und parallel zur Waagebalkenlängsachse a zusammen mit dem Waagebalken 1 und der
Messplatte 6 als OrthogonalbiId.
Es ist im verstellbaren Gehäuse 20 mit Hilfe eines Gelenkes
ein Hilfsbalken 30 parallel zum geknickten Teil 4 des Waagebalkens 1 angeordnet. Auf einer am Hilfsbalken 30 befestigten
Spindel 31 ist eine auf dieser entlang einer Uebersetzungsskala 32 längsverstellbare Eichkante 33 vorgesehen, welche sich zu
einer gewichteten Kraftübertragung vom Hilfsbalken 30 auf den Waagebalken 1 auf dessen geknickten Teil 4 in einem verschieblichen
Angriffspunkt abstützt.
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Ein zweifach geknickter Hebel 34 belastet den Hilfsbalken 30
in einem entlang demselben verschiebbaren Angriffspunkt. Der zweifach geknickte Hebel 34 ist auf einer Trägerplatte 35-angelenk.t.
Ein Krafterzeuger, bestehend aus einem als eine Membran 36
ausgebildeten Druckübertrager, ist ebenfalls auf der Trägerplatte 35 befestigt und steht mit dem zweifach geknickten
Hebel 34 in kraftschlüssiger Verbindung.
Die Trägerplatte 35 ist in an sich bekannter Weise mittels zweier mit ihr verbundenen, federbelasteten Mutterschrauben 37,
38 an einer im verstellbaren Gehäuse 20 gelagerten Spindel 39 angeordnet. Die Spindel 39 besitzt ein Handrad 40. Die Trägerplatte
35 weist einen Zeiger 41 auf, welcher beim Verschieben der Trägerplatte 35 zusammen mit dem als Membran 36 ausgebildeten
Krafterzeuger und dem zweifach geknickten Hebel 34 entlang einer
in Gewichtseinheiten je Zeiteinheit geeichten Skala 42 gleitet.
Eine am dem Gelenk 2 abgewandten Ende des geknickten Waagebalkenteils
4 vorgesehene Prallplatte 43 ist einer im verstellbaren Gehäuse 20 befestigten Steuerdüse 44 zugeordnet. Die
letztere steht über eine Leitung 45 mit einer nicht gezeigten Druckluftquelle in Verbindung. Der Drucksteuerausgang 445 der
Düse 44 weist eine Verbindung über eine Leitung 47 zur Membran und über eine weitere Leitung 48 zu einer Anzeigeeinrichtung
49 auf.
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Es können dem geknickten Teil 4 des Waagebalkens 1 eine im verstellbaren Gehäuse 20 verankerte Tarierfeder 60 mit einer
zur Einstellung von deren Federkraft dienenden Spannschraube Bl und dem zweifach geknickten Hebel 34 zusätzlich eine auf der
Trägerplatte 35 befestigte Belastungsfeder 62 mit konstanter Federkraft zugeordnet sein. In diesem später zu erläuternden Fall
steht die Membran 36 anstelle des Drucksteueranschlusses 445 der Steuerdüse 44 über eine Leitung 63 mit der nicht dargestellten
Quelle eines fernsteuerbaren Druckes in Verbindung. Die Teile 60 bis 63 sind gestrichelt gezeichnet.
Es ist in Fig. 3 die Vorrichtung nach Fig. 2 in betriebsbereitem Zustand veranschaulicht.
Gleiche Ueberweisungsziffern bezeichnen dabei gleiche oder
äquivalente Teile.
Die Bildebene wurde so gewählt, dass hier das erste Gehäuse 8,
welches mit dem den Produktstrom zu- bzw. abführenden Rohr 9 fest verbunden ist, zusammen mit diesem in Orthogonalprojektion
erscheint. Das drehverstellbare zweite Gehäuse 20 nimmt gegenüber dem ortsfesten ersten 8 eine schiefe Lage ein,
wobei es durch die die zusammengesteckten Stutzen 10,21 umklammernde Feststelleinrichtung 22 in Position gehalten wird.
Mithin ist die Einstellung der Drehachse b des Waagebalkengelenkes 2 entsprechend der Richtung der vom Reibwert des
Produktes unbeeinflussten Umlenkkraftkomponente F„ erfolgt.
(Fig. 1).
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26 O 9 ff>
7
Durch die teilweise weggebrcchene Wandung des ortsfesten
Gehäuses 8 ist der gerade Teil 3 des Waagebalkens 1 und die daran mittels des Verbindungsgliedes 7 befestigte Messplatte
sichtbar.
Am Boden des drehverstellbaren Gehäuses 20 sind die von der nicht dargestellten Druckluftquelle ankommende Druckleitung
45, die zur Anzeigeeinrichtung 49 abgehende Leitung 4Ö sowie
das Handrad 40 der Spindel 39 für die Trägerplatte 35 (vgl.
Fig. 2) zu sehen.
Die zur Steuerung des Druckes der Membran 36 gemäss Fig. 2 vorgesehene
Steuerdüse 44 ist in Fig. 4 in einem grösseren Massstab dargestellt.
Der Düseneingang 441 steht mit der von der nicht gezeigten Durckquelle ankommenden Leitung 45 in Verbindung. Im Anschluss
daran ist eine Drossel 442 ausgebildet, welcher eine sprunghafte Ouerschnittserweiterung 443 folgt. Nach der letzteren
bleibt der Düsenquerschnitt bis zum D-üsenmund 444 konstant.
Unmittelbar an der Erweiterung 443 mündet der Drucksteueranschluss
445 ein, der mit der Membran 36 und der Anzeigeeinrichtung verbunden ist (vgl. Fig. 2).
Die in Fig. 1 bis 4 beschriebene Vorrichtung gestattet die folgende Betriebsweise:
Der in der Regel getrennt transportierte gerade erste Waagebalkenteil
3 wird zunächst ohne die Messplatte 6 dem geknickten
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zweiten Teil 4 des Waagsbalkens 1 angekoppelt, der Balg 23
anhand der Verbindungselemente 24 an das verstellbare zweite
Gehäuse 20 staubdicht angeschlossen.
Bei gleichzeitigem Aufschieben des Stutzens 21 das verstall-.baren
Gehäuses 20 auf denjenigen 10 des ortsfesten Gehäuses 8 wird der gerade erste Teil 3 des Waagebalkens 1 in das Innere
des festen Gehäuses 8 eingeführt.
Der Neigungswinkel JL der Drehachse b des Waagebalkengelenkes 2
zur Schnittlinie c der beiden senkrechten Ebenen I, II wird
in der Ebene I durch Verdrehen des verstellbaren Gehäuses 20 samt dem Waagebalken 1, dem Gelenk 2 und der Einrichtung 25
auf einen Wert eingestellt, welcher entsprechend der gegebenen Geometrie und der gewählten Neigung der benützten Messplatte 6
in einem Laborversuch zuvor bestimmt wurde "oder welcher in vielen Fällen aus Erfahrung bekannt ist.
Nach dem Anziehen der Feststelleinrichtung 22 und dem Einstellen des gewählten Neigungswinkels/3 der Messplatte 6 können
allfällige Abweichungen der bei konstantem Durchsatz von der Messvorrichtung für verschiedene Reibwerte des Produktes festgestellten
Durchflussmenge von der wirklichen Durchflussmenge, welche durch die fabrikationsbedingten Toleranzschwankungen der
Messplatte B entstehen, mit Hilfe einer Eichwaage durch geringfügige Korrekturen des Neigungswinkels <*■ der Gelenkachse b
behoben werden. Dabei muss der Neigungswinkel L· für eine durch
die Messvorrichtung im Vergleich zur Eichwaage zu gross gemessene Durchflussmenge verringert und im Gegenfall vergrössert werden.
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Beim Erreichen des Neigungswinkels *v der Drehachse b, welcher
bsi der gegebenen Messplattengeometrie die Nutzbarmachung der durch den Reibwert des Produktes unbeeinflussten Komponente F„
ermöglicht, wird der Messbetrag an der Anzeigeeinrichtung 49
dem an der Eichwaags gleich. Der Reibwert des Produktes bzw.
dessen Aenderungen bleiben in der Folge ohne Einfluss auf den Messbetrag.
Die Vorrichtung gemäss der Erfindung ist grundsätzlich sowohl
als Mengenregler als auch reines Messgerät für die zeitliche Durchflussmenge geeignet.
Zweckmässig wird die Skala 42 im ersten Fall in Prozenten
(in Fig. 2 nicht gezeigt) und im zweiten Fall in Gewichtseinheiten je Zeiteinheit geeicht.
Es werden selbstverständlich bei einer als Regler vorgesehenen
Vorrichtung dem geknickten Waagebalkenteil 4 das Steuerdüsen-Prallplattensystem 43,44 mit im Vergleich zu demjenigen in
Fig. 2 umgekehrten Wirkungssinn und wegen dieser Umkehrung die mit Hilfe der Spannschraube 61 regulierbare Tarierfeder 60
zugeordnet.
Ein. Anstieg der Umlenkkraft an der Messplatte 6 infolge zunehmender
Durchflussmenge soll bei einer Messvorrichtung nach Fig. 2 eine entsprechende Erhöhung der Gegenkraft der Membran
erwirken. Bei einer auf einen konstanten Durchsatz eingestellten
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Regelvorrichtung muss derselbe Anstieg der Umlenkkraft dagegen
zum Verschwinden gebracht werden, indem der auf eine Gutdosiereinrichtung
bekannter Art im Sinne einer Durchsatzerhöhung wirkende Druck verringert wird.
Dementsprechend steht, der Drucksteuerausgang 445 der Steuerdüse
44 in einer Regelvorrichtung lediglich mit der Gutdosiereinrichtung in Druckverbindung. Ein gewünschter Sollwert für
den Durchsatz im Regelbetrieb kann durch Verschieben der von der zusätzlichen Feder 62 auf den zweifach geknickten Hebel 34
aufgebrachten konstanten Belastung auf dem Hilfsbalken 30
prozentual vorgegeben werden. Eine fernbetätigte Veränderung des Solldurchsatzes ist dann mit Hilfe der über die Leitung 63
durch einen· fernsteuerbaren Druck beaufschlagten Membran 36 von einem zentralen Steuerpult aus möglich.
Der Sollwert lässt sich auch durch Verstellen der Trägerplatte 35 entlang der hierbei in Prozenten geeichten Skala 42 mittels
des Handrades 40 an einer solchen Regelvorrichtung individuell verändern. Die Anzeigevorrichtung 49 entfällt natürlich im
Regelbetrieb. ,
Die Eichkante 33 dient bei einer Regelvorrichtung der Zuordnung der erforderlichen zeitlichen Gewichtsmenge zu einem
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prozentual vorgegebenen Sollwert für den Durchsatz. Bei
einer Messvorrichtung ist sie für die Festlegung des Messbereiches
notwendig. Ihre Positionierung erfolgt.in einem einmaligen Eichvorgang, in welchem zugleich die Einstellung
des Neigungswinkels .CV. der Drehachse b des Waagebalkengelenkes
zur Durchführung gelangt.
Die Eichung einer Regelvorrichtung geht in der nachstehend
beschriebenen Weise vor sich:
1. Einstellen der von der Feder 62 herrührenden, durch den zweifach geknickten Hebel 34 auf den Hilfsbalken 30 übertragenen
konstanten Belastung an der in Prozenten kalibrierten, dem Zeiger 41 der Trägerplatte 35 zugeordneten,
Skala 42 zu der 100%-Marke.
2. Positionieren der Eichkante 33 entlang der dieser am Hilfsbalken
30 zugeordneten Uebersetzungsskala 32 zu einem bestimmten Wert.
3. Anschliessend erfolgt ein unter Zuhilfenahme einer Eichwaage
schrittweise durchzuführender Eichvorgang. Zunächst wird die zeitliche Durchflussmenge eines trockenen
Produktes, die zur Einstellung der Eichkante 33 gehört, an der Eichwaage abgelesen.
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Nach Befeuchten desselben Produktes mittels der dazu in der
Regel ohnehin schon vorhandenen Einrichtung wird die Messung mit dem feuchten Produkt (Aenderung des Reibwertes) und bei
unveränderter Stellung der Eichkante 33 wiederholt. Die zweite Ablesung an der Eichwaage wird von der ersten
im allgemeinen.abweichen, da der anfänglich eingestellte
Neigungswinkel ^, der Gelenkachse b wegen der Ungenauigkeiten
der Geometrie und Neigung der Messplatte B nicht genau der Lage der vom veränderlichen Reibwert des Produktes unbeeinflussten
Umlenkkraftkomponente F entspricht. Ist der zweite Messbetrag an der Eichwaage kleiner als der
erste, so ist der Neigungswinkel λ. etwas zu verringern.
Im Gegenfall ist der Neigungswinkel .\ etwas zu vergrössern.
Im Anschluss daran muss auch .die Eichkante 33 soweit verstellt
werden, bis in einer erneuten Messung mit feuchtem Produkt an der Eichwaage ein dritter Messbetrag gleich der
ersten Ablesung erreicht ist, weil durch die Verstellung von (X nicht nur der Reibungseinfluss allein, s.ondern auch die
Grosse der gerade in die Messung eingehenden, von der reinen Umlenkkraft herrührenden Komponente verändert wird.
Ergibt sich in einer nächsten Messung mit wiederum trockenem Produkt der dritte Messbetrag an der Eichwaage erneut, so ist
der Neigungswinkel "-■ auf die von Reibungseinfluss freie
Komponente F eingestellt und die Eichkante 33 dem gewünschten 100%-igen Durchsatz entsprechend nositioniert.
Im Fall, dass an der Eichwaage ein vom dritten abweichender vierter Messbetrag resultiert, hat man die für den vom ersten
abweichenden zweiten Messbetrag beschriebenen Massnahmen
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sinngemässs zu wiederholen, bis -Für eine unveränderte
Einstellung des Neigungswinkels oC und der Eichkante 33 sowohl
mit -trockenem als auch mit feuchtem Produkt dieselbe Durchflussmenge je Zeiteinheit erhalten wird.
Entspricht, die Position der Eichkante 33 beispielsweise
einer 100%-igen Durchflussmenge von 20 t/h, so müssen diese
durch die Regelvorrichtung bei trochenerrt und feuchtem
Produkt, somit für alle Reibwerte des Produktes ohne einen Eingriff in die Vorrichtung konstant gehalten werden.
Soll ein Durchsatz von z.B. 15 t/h später im Betrieb bewältigt werden, so wird die Trägerplatte 35 mit den darauf angeordneten
Krafterzeugern 62,36 längs der zugeordneten Skala 42 zur 75%-Marke verschoben.
Allfällige Sollwertänderungen im Betrieb können ausser durch Verschieben der Trägerplatte 35 samt Feder 62, Hebel 34 und
Membran 36 entlang der Prozentskala 42 mittels des Handrades auch durch Beaufschlagung der Membran 36 mittels eines fernsteuerbaren
Druckes vom zentralen Steuerpult aus vorgenommen werden.
Die Schritte beim Eichen einer Messvorrichtung ergeben sich folgendermassen:
1. Einstellung der durch die Membran 36 erzeugten, durch den Hebel 34 auf den Hilfsbalken 30 übermittelten Belastung längs
der dem Zeiger 41 beigeordneten Skala 42, welche hier in Gewichtseinheiten pro Zeiteinheit geeicht ist, zu einer bestimmten
Marke Cz.B. 20 t/h).
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2. Es gelangt anschliessend auch hierbei, ähnlich wie bei einer
Regelvorrichtung, mit Hilfe einer Eichwaage ein schrittweise getätigtes Eichen zur Durchführung, wobei mit dem anfänglich
eingestellten Neigungswinkel <A. eine von einer Dosiervorrichtung
heranfliessende konstante Durchflussmenge [z.B. 20 t/h] gemessen wird.
Zuerst wird die Eichkante 33 bei durchfliessendem trockenem
Produkt verstellt, bis an der dem Messbereich der Messvorrichtung
entsprechend in Prozenten kalibrierten Anzeigeeinrichtung 49 eine dem Messbetrag (z.B. 20 t/h) an der Eichwaage
korrespondierender Prozentsatz (z.B. 100%) als Anzeige
erscheint.
Falls die Prozentualanzeige der Anzeigeeinrichtung 49 bei der
nachfolgend bei unveränderter Position der Eichkante 33 jedoch mit feuchtem Produkt wiederholten Messung von der
ersten Anzeige beim trockenen Produkt abweicht, sind die für die Eichung einer Regelvorrichtung erläuterten Massnahmen
sinngemäss durchzuführen.
Die Eichschritte müssen bei einer Messvorrichtung gleichermassen
so lange fortgesetzt werden, bis die Anzeigeeinrichtung 49 ohne eine Aenderung des Neigungswinkels J* und
der Position der Eichkante 33 für einen jeden beliebigen Reibwert des Produktes den dem Messbetrag (z.B. 20 t/h) an der
Eichwaage entsprechenden Prozentsatz (z.B. 100%) anzeigt.
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26Ü9167 -32-
Zur Ueberwachung von Durchflussmengen im Betrieb, welche von
derjenigen (z.B. 20 t/h) bei der Eichung verschieden sind, muss die Trägerplatte 35 mit der Membran 36 und Hsbel 34 mit
Hilfe der Spindel 39 so verschieben werden, dass der Zeiger 41 jeweils an der gewünschten Marke der zugeordneten Skala 42 zu
stehen kommt. Die Verschiebung kann mittels des Handrades 40 oder durch einen fernbetätigten Antrieb (vgl. Fig. B) erfolgen.
Zu einer Messbereichänderung ist dann die Eichkante 33 längs der ihr zugehörigen Uebersetzungsskala 32 zu verstellen.
Die Einbeziehung eines fernbetätigbaren Krafterzeugers in Form der Membran 36 in die Einrichtung 25 zur Beaufschlagung
des Waagebalkens 1 entgegen der Wirkung der Umlenkkraft macht bei einer Regelvorrichtung gemäss der Erfindung mit bescheidenem
Aufwand eine Erweiterung des Regelbereiches möglich. Es kann dadurch die geeichte 100%-ige Durchflussmenge mit Hilfe eines
zentralgesteuerten positiven oder negativen Druckes in den Regelvorrichtungen einer Mischbatterie simmultan um den genau
gleichen Betrag verstellt werden. Dies ist in grossen Verarbeitungs- und Mischanlagen vielfach sehr vorteilhaft.
In einer Anlage mit solchen Regelvorrichtungen kann ferner die Sollwertstellung auch von einer technologischen Grosse
(Füllstand im Silo, Temperatur des nachgeschalteten Trockners usw.) abhängig gemacht werden.
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Es sind in Fig. 5 zwai identische Messvorrichtungen gemäss
Fig. 1 bis 4' dem Rohr 9 zugeordnet, welches den aus einem
nicht gezeigten Speicher dosiert abgezogenen Produktstrom
einem Walzenstuhl 70 zuleitet.
Gleiche Ueberweisungsziffern bezeichnen hierbei gleiche oder
äquivalente Teile.
Der Neigungswinkel A* der Drehachse b des Waagebalkengelenkes
ist an der oberen Messvorrichtung derart eingestellt (in Fig. nicht sichtbar), dass in dieser die vom Reibwert des Produktes
unbeeinflusste Komponente F.. der Umlenkkraft F als Messkraft
erfasst wird (vgl. Fig. 1). Mithin wird der Messbetrag an der angeschlossenen (oberen) Anzeigeeinrichtung 49 eine Funktion
der wirklichen Durchflussmenge allein.
An der unteren Messvorrichtung weist die Drehachse b einen von demjenigen an der oberen Messvorrichtung abweichenden
Neigungswinkel <^aüf. Dieser letztere gestattet der Messung
eine reibungsbehaftete Umlenkkraftkomponente zugrundezulegen, deren Beeinflussungsgrad zuvor mit Hilfe einer Eichwaage in
Erfahrung gebracht wird.
Der Messbetrag an der unteren Anzeigeeinrichtung 49 ergibt sich
demnach jeweils in Abhängigkeit vom algebraischen Produkt Durchflussmenge
mal Reibungskoeffizient. Dieses algebraische Produkt wird im Fall, dass eine Umlenkkraftkomponente mit positivem
Reibungseinfluss gemäss den Erläuterung zu Fig. 1 gewählt, stets. grosser als die wirkliche Durchflussmenge sein.
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Durch Quotientar.bildung Dai den Paaren zusammengehöriger
Messbeträge an den beiden in t/h geeichten Anzeigeeinrichtungen lässt sich der jeweilige Reibungskoeffizient des .zufliessenden
körnigen Produktes ermitteln, sich somit dessen Qbsrflächenfeuchtigkeit
ständig überwachen.
Die beiden Vorrichtungen könnten unter Verwendung von nur einer Messplatte 6 und einem die Messplatte B aufnehmenden geraden
Waagebalkenteil 3 auch in einem Gehäuse eingebaut werden, wobei die Drehachsen b der zugehörigen Gelenke 2 in derselben Normalebene
I zur Balkenlängsachse a zueinander rechtwinklig angeordnet, das eine Gelenk mit dem Gehäuse, das andere Gelenk
mit dem geraden Waagebalkenteil und beide Gelenke über eine kardanische Kupplung mit zwei Freiheitsgeraden miteinander verbunden
sind.
Die in Durchflussrichtung gesehen erste Vorrichtung (oben in
Fig. 5), welche auf die vom Reibwert des Produktes unbeeinflusste
Komponente eingestellt ist, kann in beiden Fällen als eine Regelvorrichtung
für die Regelung der Durchflussmenge vorgesehen werden,
wobei natürlich keine Anzeigeeinrichtung mehr notwendig ist.
Fig. 6 veranschaulicht eine weitere Verwendungsmöglichkeit für
zwei Vorrichtungen nach Fig. 1 bis 4, mit den gleichen Ueberweisungsziffern
für deren Teile.
Die obere als Regler verwendete Vorrichtung ist wiederum im Rohr 9 angeordnet, das ein zu vermählendes Produkt einem Walzenstuhle
80, als der ersten Mahlstufe einer Mühlenanlage zuführt.
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Nach der ersten Mahlstufe durchläuft das Zwischenprodukt
durch Rohr 90 weitere, in Fig. 6 nicht gezeigte Verarbeitungsund Trennstufen und gelangt schliesslich in den Walzenstuhl 85,
als die letzte Stufe.
In einem im Anschluss an den letzten Walzenstuhl Ö5 vorgesehenen
Abzugsrohr 91 für das fertige Mahlprcdukt gelangt die untere Vorrichtung als Messvorrichtung zur Verwendung. Die
dazugehörige Anzeigeeinrichtung 49 arbeitet in einem Messbereich, der dem Sollwertbereich der Regelvorrichtung vor der ersten
Mahlstufe entspricht. Ihre Skala ist in Prozenten kalibriert.
Die Einstellung des Neigungswinkels <k. der Drehachse b der
Waagenbalkengelenke 2 an den beiden Vorrichtungen entspricht derjenigen an der oberen Vorrichtung in Fig. 5 (vgl. auch Fig. 1).
Aufgrund der derart gewählten Neigungswinkel ^.erfassen die
beiden Vorrichtungen jeweils die vom Reibwert des Produktes unbeeinflusste Umlenkkraftkomponente.
Eine Druckluftleitung 50 verbindet den Drucksteuerausgang 445
der Steuerdüse 44 (vgl. Fig. 2) in der Regelvorrichtung mit einer
nicht dargestellten Dosiervorrichtung bekannter Bauart, welche im Rohr 9 vor der Regelvorrichtung angeordnet ist.
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Es erscheint wagsn der Ausscheidung der unürwGnschten Bestandteile
aus dem Mahlgut an der Anzeigeeinrichtung 49 der Messvorrichtung
nach dem letzten Walzenstuhl 85 jeweils ein geringerer Messbetrag als der Sollwert für den Regler vor dem
ersten Walzenstuhl 80. Mithin ist die Ausbeute der stündlich zufliessenden Produktmengs jederzeit in Prozenten derselben ablesbar.
Zu einer synchronen Fernverstellung des Sollwertes und des
Messbereiches an den betreffenden Vorrichtungen sind diese mit je einem fernsteuerbaren elektrischen Antrieb 100 für je die
Spindel 39 von deren Trägerplatten 35 ausgerüstet Cvgl. Fig. 2). Die Antriebe 100 stehen über entsprechende elektrische Leitungen
101 bzw. 102 mit einem nicht gezeigten Steuergerät in Verbindung.
Die angeschlossenen Anzeigeeinrichtungen 49 gemäss Fig. 5 und 6
können auch in einem zentralen Steuerraum untergebracht werden.
Die Verwendungsmöglichkeiten des Erfindungsgegenstandes zeigen
sich keineswegs auf die geschilderten Beispiele beschränkt. Vielmehr lässt sich dadurch eine vielseitige Verwendbarkeit
der Erfindung erkennen. Diese macht die vom Reibwert des behandelten
Produktes unbeeinflusste Komponente der resultierenden Umlenkkraft mit bescheidenem Aufwand für die Messung bzw.
Regelung der zeitlichen Durchflussmenge des Produktes zugänglich.
Sie ermöglicht im Bedarfsfall auch die Nutzbarmachung einer beliebigen, reibungsbehafteten Umlenkkraftkomponente mit bekanntem
Beeinflussungsgrad für spezielle verfahrenstechnische Messzwecke.
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