de Streuung der Angriffspunkte der Umlenkkräfte an der Meßplatte kann vernachlässigt werden. Außerdem
ist die Meßplatte normalerweise mit im wesentlichen parallel zur Längsachse des Waagebalkens ausgerichteter
Meßfläche vorgesehen.
Bei einer weiteren bekannten Vorrichtung zur Messung der Durchflußmenge eines Produktstroms, die
eine Meßplatte mit horizontaler Drehachse aufweist, hat man bereits versucht, durch Wahl bestimmter Orte
für die Drehachse der Meßplatte den Reibungseinfluß des Produkts auf die Messung auszuschalten (DE-PS
18 02213). Diese Lösung erbringt jedoch nur ungenügende
Ergebnisse, da sie von der durch eigene Versuche widerlegten Annahme ausgeht, daß sich die bei
unterschiedlichen Reibungskoeffizienten ergebenden Umlenkkräfte alle in einem Punkt schneiden. In
Wirklichkeit ergibt sich jedoch bei mehr als zwei betrachteten Umlenkkräften eine Vielzahl von Schnittpunkten,
so daß sich auf die in dieser Druckschrift genannte Weise kein Ort für die Drehachse der
Meßplatte ermitteln läßt, der die Messung der reibungsfreien Komponente der Umlenkkraft für alle
auftretenden Reibungskoeffizienten sicherstellt.
Bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 7.
Das Zuführrohr für das Produkt, an das das erste Gehäuse angeschlossen sein kann, kann auch die
Gutdosiereinrichtung enthalten. Um möglichen Meßfehlern vorzubeugen, die bei größeren Winkelauslenkungen
des Waagebalkens um die Drehachse und dadurch erzeugte größere Änderung in der Ausrichtung
der Meßplatte relativ zum Produktstrom entstehen könnten, wird die Vorrichtung günstigerweise mit einer
Umlenkkraftkompensation versehen, die den Waagebalken und damit die Meßplatte unabhängig von der
jeweiligen Umlenkkraft in annähernd der gleichen Drehlage hält, !n Anspruch 7 ist eine hierfür bevorzugte
Möglichkeit angegeben, bei der ein Druckübertrager zur Kompensation und ein Düse-Prallplattensystem
gleichsam als Fühler zur Messung oder bei der Regelung der Durchfiußmenge eingesetzt wird. Eine mögliche
konstruktive Ausgestaltung der Kompensation ist bei einem Ausführungsbeispiel weiter unten genauer
beschrieben.
Durch die Verstellbarkeit der Neigung der Gelenkachse ist eine jede beliebige Umlenkkraftkomponente
grundsätzlich als Meßkraft auswertbar und eine Verwendung der Vorrichtung gemäß der Erfindung
sowohl für die Messung als auch für die aufgrund der Messung getätigte Regelung der Durchflußmenge von
fließenden Produkten möglich.
Bei kombinierter Verwendung beispielsweise zweier Vorrichtungen gemäß der Erfindung in einer Reihenschaltung
können zwei solche beliebigen Komponenten für spezifisch verarbeitungstechnische Zwecke in
Mühlen gleichzeitig gemessen werden. Dabei kann die eine der beiden Vorrichtungen auf die von der Reibung
unbeeinflußte Komponente eingestellt sein und somit die wirkliche Durchflußmenge erfassen. Ein Vergleich
der letzteren mit der Meßanzeige der anderen bewußt auf eine Komponente mit einer bekannten, vorbestimmbaren Beeinflussung durch die Reibung, zweckmäßigerweise
jedoch auf diejenige mit der höchstgradigen Beeinflussung eingestellten Meßvorrichtung ermöglicht
eine Überwachung der beim Vermählen interessierenden
Oberflächenfeuchtigkeit des körnigen Produktes.
Die beiden, den Meßvorrichtungen angeschlossenen Anzeigeeinrichtungen können zweckmäßig in Gewichtseinheiten
je Zeiteinheit geeicht sein.
In einem solchen Verwendungsfall können die beiden Meßvorrichtungen zur gleichzeitigen Auswertung von
zwei vorzugsweise zueinander rechtwinklig gerichteten Komponenten unter Verwendung von nur einer
Meßplatte und einem diese aufnehmenden geraden Waagebalkenteil durch kardanische Kopplung einander
rechtwinklig zugeordnet und in einem einzigen Gehäuse vorgesehen werden. Die Drehachse der Gelenke der
beiden Vorrichtungen müssen dabei natürlich in derselben Normalebene zur Längsachse des im
Gleichgewicht befindlichen geraden Waagebalkenteils liegen.
Es sind als die rechtwinkligen Komponenten vorteilhafterweise
wiederum die von der Reibung unbeeinflußte und diejenige mit der höchstgradigen Beeinflussung
wählbar.
Aus zwei in dieser Weise festgestellten Komponenten lassen sich jeweils Betrag und Richtung der für
verschiedene Reibwerte des Produktes unterschiedlich resultierenden Umlenkkräfte bestimmen.
Diese platzsparende Anordnung bietet zugleich den Vorteil, daß Meßungenauigkeiten zufolge herstellungsbedingten
Toleranzschwankungen der Vorrichtungstei-Ie eliminiert werden.
Im Falle, daß die von der Reibung freie und die davon höchstgradig beeinflußte Komponente gewählt werden,
kann die in Durchflußrichtung gesehen erste, auf die von der Reibung unbeeinflußte Komponente eingestellte
Vorrici. lung als eine Regelvorrichtung für die Durchflußmenge ohne Anzeigeeinrichtung vorgesehen sein.
An der der nachfolgenden Meßvorrichtung angeschlossenen Anzeigeeinrichtung ist der Reibungskoeffizient
des Produktes dann direkt ablesbar.
Eine Kontrolle der Ausbeute bei der Vermahlung wird durch Verwendung zweier auf die von Reibungseinflüssen freie Komponente der jeweiligen Umlenkkraft
eingestellten Vorrichtungen nach der Erfindung möglich, indem die eine derselben in der Produktzuführleitung
vor der ersten Verarbeitungsstufe und die andere nach der letzten Verarbeitungsstufe vorgesehen
wird. Die Vorrichtung vor der ersten Verarbeitungsstufe kann zugleich als Regelvorrichtung für den Durchsatz
der Anlage eingesetzt werden.
Es kann dem Zweck entsprechend der Meßvorrichtung nach der letzten Verarbeitungsstufe eine in
Prozenten geeichte Anzeigeeinrichtung zugeordnet werden.
Die Erfindung soll anhand der in der Zeichnung
so veranschaulichten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden.
Es zeigt
F i g. 1 die Vektoren dreier aufgrund verschiedener Reibwerte des Produktes an der Meßplatte resultierenden
Umlenkkräfte mit gemeinsamem fiktivem Angriffspunkt, deren von der Reibung unbeeinflußte gemeinsame
Komponente und die Lage der Drehachse des Waagebalkengelenkes einer Vorrichtung gemäß der
Erfindung in der zu dem im Gleichgewicht befindlichen Waagebalken normalen Ebene in perspektivischer
Darstellung,
F i g. 2 Ansicht einer vollständigen Meßvorrichtung gemäß der Erfindung in einer Ebene normal zur
Gelenkachse und parallel zur Längsachse des Waagebalkens, wie diese in F i g. 1 erscheinen, mit Perspektivdarstellung
des schräg geschnittenen Gehäuses,
Fig.3 Vorderansicht einer kompletten Vorrichtung
nach der Erfindung, wobei die Wandung des die
Meßplatte aufnehmenden Gehäuses zur Sichtbarmachung derselben ausgebrochen ist,
Fig. 4 den Querschnittsverlauf der dem Waagebalken
zugeordneten Steuerdüse,
Fig. 5 ein erstes Beispiel für die Verwendung von erfindungsgemäßen Vorrichtungen in Verarbeitungsanlagen
für körnige Produkte mit zwei solchen hintereinander geschalteten Meßvorrichtungen im Produktzustrom,
Fig. 6 eine weitere Verwendungsvariante mit einer
Regelvorrichtung im Produktzustrom zu einer Verarbeitungsanlage und mit einer Meßvorrichtung im Strom
des aus der letzten Verarbeitungsstufe dieser Anlage austretenden Produktes.
Fig. i zeigt einen Waagebaiken i, weicher mit Hilfe
eines Gelenkes 2 in einem wegen der Übersichtlichkeit nicht dargestellten Gehäuse angelenkt ist und sich im
Gleichgewicht befindet. Der Waagebalken 1 besteht aus zwei Teilen 3, 4, die mittels einer Kupplung 5
miteinander lösbar verbunden sind.
Der eine Waagebalkenteil 3 trägt an seinem in einen dosiert zugeführten, unter dem Einfluß der Schwere
abfließenden Produktstrom hinein erstreckenden Ende eine parallel zur Längsachse a des Waagebalkens 1
ausgerichtete Meßplatte 6. Zur Befestigung der Meßplatte 6 ist ein um die Längsachse a des
Waagebalkens 1 drehverstellbares Verbindungsglied 7 vorgesehen.
Es wurde in F i g. 1 ein Stück vom anderen Waagebalkenteil 4 weggebrochen und der Rest
strichliert dargestellt, da er durch die zur Längsachse ;; des Waagehaikens 1 normalen, die Drehachse b des
Waagebalkengelenkes 2 enthaltenden senkrechten Ebene I überdeckt ist. Die Ebene I verläuft zugleich
parallel zur Schwerlinie s des abfließenden Produktstroms.
Die Schnittlinie c der Ebene I mit der senkrechten Ebene Il durch die Längsachse ;; des Waagebalkens 2
schneidet mittig die Drehachse b des Gelenkes 2. Die Drehachse b schließt mit der Schnittlinie c der beiden
zueinander rechtwinklig verlaufenden, senkrechten Ebenen I. Il einen Neigungswinkel λ ein.
Mit β wurde die Neigung der Meßplatte 6 zur Horizontalen bezeichnet.
Die an sich beliebig angenommenen Vektoren Fl. F2. F3 deuten die Umlenkkräfte an. welche bei einer
konstant eingestellten Durchflußmenge des Produktes je Zeiteinheit für verschiedene Reibwerte desselben an
der Meßplatte 6 resultieren. Die sich nach Betrag und Richtung unterschiedlich ergebenden Kraftvektoren
Fl. F2, F3 greifen an der Meßplatte 6 in Angriffspunkten an, die in der Wirklichkeit erfahrungsgemäß auf der
Schnittlinie dder Plattenebene mit der die Schwerlinie s
des Produktstromes sowie die Vektoren FI, F2. F3 enthaltenen Parallelebene zur Ebene I durch die
Drehachse b des Waagebalkengelenkes 2 auseinander liegen. Der durch den Abschnitt des Waagebalkens 1
zwischen der ortsfesten Drehachse b und der örtlich ebenfalls konstanten Schwerlinie s festgelegte Hebelarm
bleibt jedoch für sämtliche entlang der Schnittlinie d angreifenden resultierenden Umlenkkräfte gleich. Das
von diesem auf die Drehachse b des Gelenkes 2 ausgeübte Drehmoment wird durch Zusammenlegen
von deren Angriffspunkten in einen fiktiven gemeinsamen solchen nicht geändert.
A bezeichnet in F i g. 1 den bezüglich der Drehachse b
zulässigen, fiktiven gemeinsamen Angriffspunkt der Vektoren F 1.F2.F3.
Der Kraftvektor FI ist in der alle drei Vektoren Fl,
F2, F3 enthaltenden senkrechten Ebene in zwei zueinander rechtwinklige Komponenten zerlegt. Die
eine Komponente FXr verläuft in Richtung der Geraden edurch die Spitzen der drei Vektoren Fl, F2,
F3 und weist die höchstgradige Beeinflussung durch den Reibwert des Produktes auf.
Die andere zur Geraden e normal gerichtete Komponente Fm ist frei von jeglichem Reibungseinfluß.
Mit FIh bzw. FIi/ sind ferner die Horizontal- bzw.
Vertikalkomponente des Kraftvektors Fl angedeutet. Da ihre Richtung von derjenigen der durch die Reibung
unbeeinflußten Komponente Fw abweicht, sind die beiden reibungsbehaftet, wobei sich bei der Horizontalkomponente
Fl// ein in bezug auf denjenigen bei der Vertikalkomponente FIv umgekehrt auswirkender
Einfluß des Reibwertes bemerkbar macht.
Mit anderen Worten täuscht der Einfluß vom Reibwert des Produktes bei einer Durchflußmessung
mit Hilfe der Vertikalkomponente F\v eine größere Umlenkkraft somit eine größere Durchflußmenge je
Zeiteinheit als in der Wirklichkeit vor. Im Fall eines auf einen konstanten Durchsatz eingestellten Mengenreglers
würde dieser deshalb den Durchsatz drosseln, damit die Gegenkraft der Umlenkkraft das Gleichgewicht
halten kann.
Bei einer auf der Horizontalkomponente FIh
beruhenden Messung wirkt sich dagegen der Reibungseinfluß in einer scheinbar verringerten Umlenkkraft aus,
welcher Umstand wiederum bei einem konstant eingestellten Mengenregler einen gesteigerten Durchsatz
zur Folge hätte.
Aus dem Kräfiediagramm an der Rückseite der Meßplatte 6, die übrigens auch ganz oder teilweise
gekrümmt sein kann, ist einerseits ersichtlich, daß die vom Reibungseinfluß freie Komponente Fm konstante
gemeinsame Komponente der aufgrund verschiedener Reibwerte des Produktes nach Betrag und Richtung
unterschiedlich resultierenden Umlenkkräfte F2. F3 bleibt. Andererseits wird jede Umlenkkraftkomponente
mit von derjenigen von Fu abweichender Richtung durch den Reibwert des Produktes mehr oder weniger
beeinflußt.
Um die von der Reibung unbeeinflußte Komponente Fm für die Messungbzw, die darauf basierende Regelung
der Durchflußmenge zugänglich zu machen, wird der Neigungswinkel λ der Drehachse b des Waagebalkengelenkes
2 zur Schnittlinie c der beiden senkrechten Ebenen I und Ii in der Ebene I so eingestellt, daß die
durch die Drehachse b und die Längsachse a des Waagebalkens 1 bestimmte Ebene rechtwinklig zur
Komponente Fm liegt. Die Richtung der letzteren ist nur
von der geometrischen Form und der Neigung der Meßplatte 6 abhängig.
Die Einstellung kann mit Hilfe einer Eichwaage vorgenommen werden. Ist dies erfolgt, so bleibt die
Vorrichtung von dem Reibwert des Produktes bzw. von dessen Änderungen unbeeinflußt.
Die Zuordnung einer Meßvorrichtung gemäß der Erfindung zu einem zu überwachenden Produktstrom
geht aus F i g. 2 hervor.
Eine vollständige Meßvorrichtung beansprucht zwei Gehäuse 8,20, die mit Hilfe von an diesen vorgesehenen
Verbindungsteilen 10, 21, 22 zusammengehalten werden.
Das erste Gehäuse 8, in das sich der gerade Waagebalkenteil 3 mit der daran anhand des Verbindungsgliedes
7 befestigten Meßplatte 6 erstreckt, ist an
einem den Produktstrom führenden Rohr 9 fest angeschlossen.
In Fig. 2 ist nur der untere Zweig des Rohres 9 sichtbar, welcher das Produkt nach dessen Umlenkung
durch die Meßplatte 6 einer Verarbeitungsmaschine oder einem Behältnis zuführt. Die Schwerlinie s des
Produktstromes wurde mit einer gestrichelten Linie angedeutet, welche in dieser Ansicht als eine Gerade
erscheint.
Auf der rechten Seite des ortsfesten ersten Gehäuses 8 befindet sich in F i g. 2 ein Stutzen 10, durch den der
gerade erste Waagebalkenteil 3 in das Innere des Gehäuses 8 eingeführt werden kann.
Das zweite Gehäuse 20, in welchem der in bezug auf den ersten Teil 3 des Waagebalkens 1 um 90° geknickte
zweite Teil 4 desselben mittels des Gelenkes 2 angeordnet ist, weist auf seiner linken Seite gegenüber
dem ersten Gehäuse 8 ebenfalls einen Stutzen 2t auf. Dieser ist so ausgebildet, daß er sich auf den Stutzen 10
des ersten Gehäuses 8 aufschieben, an diesem zusammen mit dem zweiten Gehäuse 20, in Umfangsrichtung
beliebig verdrehen und in der gewünschten Lage anhand einer Feststelleinrichtung 22 fixieren läßt.
Auf dem geraden ersten Waagebalkenteil 3 ist ferner ein Balg 23 aufgezogen, welcher zum staubdichten
Verschließen des zweiten Gehäuses 20 im Betrieb nach erfolgtem Koppeln der beiden Hälften der Kupplung 5
mittels geeigneter Verbindungselemente 24 im Mündungsbereich des Stutzens 21 am zweiten Gehäuse 20
festgemacht wird.
Im drehverstellbaren zweiten Gehäuse 20 befindet sich eine Einrichtung 25 zur Beaufschlagung des
Waagebalkens 1 entgegen der an der Meßplatte 6 wirkenden Umlenkkraft, damit dieser immer wieder ins
Gleichgewicht zurückgeführt werden kann.
Das verstellbare zweite Gehäuse 20 nimmt in Fig. 2 eine zur Ausschaltung des Einflusses durch den
Reibwert des Produktes eingestellte, gegenüber dem ortsfesten ersten Gehäuse 8 verdrehte Lage ein.
Die schematisch gezeichnete Einrichtung 25 erscheint deshalb entsprechend der Wahl der Bildebene in F i g. 1
senkrecht zur Drehachse b des Waagebalkengelenkes 2 und und parallel zur Waagebalkenlängsachse a zusammen
mit dem Waagebalken 1 und der Meßplatte 6 als Orthogonalbild.
Es ist im verstellbaren Gehäuse 20 mit Hilfe eines Gelenkes 29 ein Hilfsbalken 30 parallel zum geknickten
Teil 4 des Waagebalkens 1 angeordnet. Auf einer am Hilfsbalken 30 befestigten Spindel 31 ist eine auf dieser
entlang einer Übersetzungsskala 32 längsverstellbare Eichkante 33 vorgesehen, welche sich zu einer
gewichteten Kraftübertragung vom Hilfsbalken 30 auf den Waagebalken 1 auf dessen geknickten Teil 4 in
einem verschieblichen Angriffspunkt abstützt.
Ein zweifach geknickter Hebel 34 belastet den Hilfsbalken 30 in einem entlang demselben verschiebbaren
Angriffspunkt. Der zweifach geknickte Hebel 34 ist auf einer Trägerplatte 35 angelenkt.
Ein Krafterzeuger, bestehend aus einem als eine Membran 36 ausgebildeten Druckübertrager, ist ebenfalls
auf der Trägerplatte 35 befestigt und steht mit dem zweifach geknickten Hebel 34 in kraftschlüssiger
Verbindung.
Die Trägerplatte 35 ist in an sich bekannter Weise mittels zweier mit ihr verbundenen, federbelasteten
Mutterschrauben 37, 38 an einer im verstellbaren Gehäuse 20 gelagerten Spindel 39 angeordnet Die
Spindel 39 besitzt ein Handrad 40. Die Trägerplatte 35 weist einen Zeiger41 auf, welcher beim Verschieben der
Trägerplatte 35 zusammen mit dem als Membran 36 ausgebildeten Krafterzeuger und dem zweifach geknickten
Hebel 34 entlang einer in Gewichtseinheiten je Zeiteinheit geeichten Skala 42 gleitet.
Eine an dem Gelenk 2 angewandten Ende des geknickten Waagebalkenteils 4 vorgesehene Prallplatte
43 ist einer im verstellbaren Gehäuse 20 befestigten Steuerdüse 44 zugeordnet. Die letztere steht über eine
ίο Leitung 45 mit einer nicht gezeigten Druckluftquelle in
Verbindung. Der Drucksteuerausgang 445 der Düse 44 weist eine Verbindung über eine Leitung 47 zur
Membran 36 und über eine weitere Leitung 48 zu einer Anzeigeeinrichtung 49 auf.
■ 5 Es können dem geknickten Teil 4 des Waagebalkens 1
eine im versteilbaren Gehäuse 20 verankerte Tarierfeder 60 mit einer zur Einstellung von deren Federkraft
dienenden Spannschraube 61 und dem zweifach geknickten Hebel 34 zusätzlich eine auf der Trägerplatte
35 befestigte Belastungsfeder 62 mit konstanter Federkraft zugeordnet sein. In diesem später zu
erläuternden Fall steht die Membran 36 anstelle des Drucksteueranschlusses 445 der Steuerdüse 44 über eine
Leitung 63 mit der nicht dargestellten Quelle eines fernsteuerbaren Druckes in Verbindung. Die Teile 60 bis
63 sind gestrichelt gezeichnet.
Es ist in Fig. 3 die Vorrichtung nach Fig. 2 in betriebsbereitem Zustand veranschaulicht.
Gleiche Bezugszeichen bezeichnen dabei gleiche oder äquivalente Teile.
Die Bildebene wurde so gewählt, daß hier das erste Gehäuse 8, welches mit dem den Produktstrom zu- bzw.
abführenden Rohr 9 fest verbunden ist, zusammen mit diesem in Orthogonalprojektion erscheint. Das drehverstellbare
zweite Gehäuse 20 nimmt gegenüber dem ortsfesten ersten 8 eine schiefe Lage ein, wobei es durch
die die zusammengesteckten Stutzen 10, 21 umklammernde Feststelleinrichtung 22 in Position gehalten
wird. Mithin ist die Einstellung der Drehachse b des Waagebalkengelenkes 2 entsprechend der Richtung der
vom Reibwert des Produktes unbeeinflußten Umlenkkraftkomponente Fm erfolgt (F ig. 1).
Durch die teilweise weggebrochene Wandung des ortsfesten Gehäuses 8 ist der gerade Teil 3 des
Waagebalkens 1 und die daran mittels des Verbindungsgliedes 7 befestigte Meßplatte 6 sichtbar.
Am Boden des drehverstellbaren Gehäuses 20 sind die von der nicht dargestellten Druckluftquelle ankommende
Druckleitung 45, die zur Anzeigeeinrichtung 49 abgehende Leitung 48 sowie das Handrad 40 der
Spindel 39 für die Trägerplatte 35 (vgl. F i g. 2) zu sehen. Die zur Steuerung des Druckes der Membran 36
gemäß F i g. 2 vorgesehene Steuerdüse 44 ist in F i g. 4 in einem größeren Maßstab dargestellt.
Der Düseneingang 441 steht mit der von der nicht gezeigten Druckquelle ankommenden Leitung 45 in
Verbindung. Im Anschluß daran ist eine Drossel 442 ausgebildet, welcher eine sprunghafte Querschnittserweiterung
443 folgt. Nach der letzteren bleibt der Düsenquerschnitt bis zum Düsenmund 444 konstant
Unmittelbar an der Erweiterung 443 mündet der Drucksteueranschluß 445 ein, der mit der Membran 36
und der Anzeigeeinrichtung 49 verbunden ist (vgl. F ig. 2).
6S Die in F i g. 1 bis 4 beschriebene Vorrichtung gestattet
die folgende Betriebsweise:
Der in der Regel getrennt transportierte gerade erste Waagebalkenteil 3 wird zunächst ohne die Meßplatte 6
dem geknickten zweiten Teil 4 des Waagebalkens 1 angekoppelt, der Balg 23 anhand der Verbindungselemente
24 an das verstellbare zweite Gehäuse 20 staubdicht angeschlossen.
Bei gleichzeitigem Aufschieben des Stutzens 21 des verstellbaren Gehäuses 20 auf denjenigen 10 des
ortsfesten Gehäuses 8 wird der gerade erste Teil 3 des Waagebalkens 1 in das Innere des testen Gehäuses 8
eingeführt.
Der Neigungswinkel ex. der Drehachse b des
Wa?.gebalkengelenkes 2 zur Schnittlinie c der beiden senkrechten Ebenen I, Il wird in der Ebene I durch
Verdrehen des verstellbaren Gehäuses 20 samt dem Waagebalken 1, dem Gelenk 2 und der Einrichtung 25
auf einen Wert eingestellt, welcher entsprechend der gegebenen Geometrie und der gewählten Neigung der
benützten Meßplatte 6 in einem Laborversuch zuvor bestimmt wurde oder welcher in vielen Fällen aus
Erfahrung bekannt ist.
Nach dem Anziehen der Feststelleinrichtung 22 und dem Einstellen des gewählten Neigungswinkels β der
Meßplatte 6 können allfällige Abweichungen der bei konstantem Durchsatz von der Meßvorrichtung für
verschiedene Reibwerte des Produktes festgestellten Durchflußmenge von der wirklichen Durchflußmenge,
welche durch die fabrikationsbedingten Toleranzschwankungen der Meßplatte 6 entstehen, mit Hilfe
einer Eichwaage durch geringfügige Korrekturen des Neigungswinkels χ der Gelenkachse b behoben werden.
Dabei muß der Neigungswinkel λ für eine durch die Meßvorrichtung im Vergleich zur Eichwaage zu groß
gemessene Durchflußmenge verringert und im Gegenfall vergrößert werden.
Beim Erreichen des Neigungswinkels λ der Drehachse
b. welcher bei der gegebenen Meßplattengeometrie die Nutzbarmachung der durch den Reibwert des
F'roduktes unbeeinflußten Komponente Fm ermöglicht, wird der Meßbetrag an der Anzeigeeinrichtung 49 dem
an der Eichwaage gleich. Der Reibwert des Produktes bzw. dessen Änderungen bleiben in der Folge ohne ίο
Einfluß auf den Meßbetrag.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist grundsätzlich sowohl als Mengenregler als auch reines Meßgerät
für die zeitliche Durchflußmenge geeignet.
Zweckmäßig wird die Skala 42 im ersten Fall in -is
Prozenten (in F i g. 2 nicht gezeigt) und im zweiten Fall in Gewichtseinheiten je Zeiteinheit geeicht.
Es werden selbstverständlich bei einer als Regler vorgesehenen Vorrichtung dem geknickten Waagebalkenteil
4 das Steuerdüsen-Prallplattensystem 43,44 mit im Vergleich zu demjenigen in F i g. 2 umgekehrten
Wirkungssinn und wegen dieser Umkehrung die mit Hilfe der Spannschraube 61 regulierbare Tarierfeder 60
zugeordnet.
Ein Anstieg der Umlenkkraft an der Meßplatte 6 infolge zunehmender Durchflußmeiige soll bei einer
Meßvorrichtung nach F i g. 2 eine entsprechende Erhöhung der Gegenkraft der Membran 36 erwirken. Bei
einer auf einen konstanten Durchsatz eingestellten Regelvorrichtung muß derselbe Anstieg der Umlenkkraft
dagegen zum Verschwinden gebracht werden, indem der auf eine Gutdosiereinrichtung bekannter Art
im Sinne einer Durchsatzerhöhung wirkende Druck verringert wird.
Dementsprechend steht der Drucksteuerausgang 445 der Steuerdüse 44 in einer Regelvorrichtung lediglich
mit der Gutdosiereinrichtung in Druckverbindung. Ein gewünschter Sollwert für den Durchsatz im Regelbetrieb
kann durch Verschieben der von der zusätzlichen Feder 62 auf den zweifach geknickten Hebel 34
aufgebrachten konstanten Belastung auf dem Hilfsbalken 30 prozentual vorgegeben werden. Eine fernbetätigte
Veränderung des Solldurchsatzes ist dann mit Hilfe der über die Leitung 63 durch einen fernsteuerbaren
Druck beaufschlagten Membran 36 von einem zentralen Steuerpult aus möglich.
Der Sollwert läßt sich auch durch Verstellen der Trägerplatte 35 entlang der hierbei in Prozenten
geeichten Skala 42 mittels des Handrades 40 an einer solchen Regelvorrichtung individuell verändern. Die
Anzeigevorrichtung 49 entfällt natürlich im Regelbetrieb.
Die Eichkante 33 dient bei einer Regelvorrichtung der Zuordnung der erforderlichen zeitlichen Gewichtsmenge
zu einem prozentual vorgegebenen Sollwert für den Durchsatz. Bei einer Meßvorrichtung ist sie für die
Festlegung des Meßbereiches notwendig. Ihre Positionierung erfolgt in einem einmaligen Eichvorgang, in
welchem zugleich die Einstellung des Neigungswinkels α der Drehachse b des Waagebalkengelenkes 2 zur
Durchführung gelangt.
Die Eichung einer Regelvorrichtung geht in der nachstehend beschriebenen Weise vor sich:
1. Einstellen der von der Feder 62 herrührenden, durch den zweifach geknickten Hebel 34 auf den
Hilfsbalken 30 übertragenen konstanten Belastung an der in Prozenten kalibrierten, dem Zeiger 41 der
Trägerplatte 35 zugeordneten. Skala 42 zu der 100%-Marke.
2. Positionieren der Eichkante 33 entlang der dieser am Hilfsbalken 30 zugeordneten Übersetzungsska-Ia
32 zu einem bestimmten Wert.
3. Anschließend erfolgt ein unter Zuhilfenahme einer Eichwaage schrittweise durchzuführender Eichvorgang.
Zunächst wird die zeitliche Durchflußmenge eines trockenen Produktes, die zur Einstellung der
Eichkante 33 gehört, an der Eichwaage abgelesen.
Nach Befeuchten desselben Produktes mittels der dazu in der Regel ohnehin schon vorhandenen Einrichtung
wird die Messung mit dem feuchten Produkt (Änderung des Reibwertes) und bei unveränderter Stellung der
Eichkante 33 wiederholt.
Die zweite Ablesung an der Eichwaage wird von der ersten im allgemeinen abweichen, d«. der anfänglich
eingestellte Neigungswinkel λ der Gelenkachse b wegen der Ungenauigkeiten der Geometrie und
Neigung der Meßplatte 6 nicht genau der Lage der vom veränderlichen Reibwert des Produktes unbeeinflußten
Umlenkkraftkomponente Fm entspricht.
Ist der zweite Meßbetrag an der Eichwaage kleiner als der erste, so ist der Neigungswinkel λ etwas zu
verringern. Im Gegenfall ist der Neigungswinkel λ etwas zu vergrößern.
Im Anschluß daran muß auch die Eichkante 33 soweit verstellt werden, bis in einer erneuten Messung mit
feuchtem Produkt an der Eichwaage ein dritter Meßbetrag gleich der ersten Ablesung erreicht ist, weil
durch die Verstellung von α nicht nur der Reibungseinfluß
allein, sondern auch die Größe der gerade in die Messung eingehenden, von der reinen Umlenkkraft
herrührenden Komponente verändert wird.
Ergibt sich in einer nächsten Messung mit wiederum trockenem Produkt der dritte Meßbetrag an der
Eichwaage erneut, so ist der Neigungswinkel « auf die
von Reibungseinfluß freie Komponente Fm eingestellt
und die Eichkante 33 dem gewünschten 100%igen Durchsatz entsprechend positioniert
Im Fall, daß an der Eichwaage ein vom dritten abweichender vierter Meßbetrag resultiert, hat man die
für den vom ersten abweichenden zweiten Meßbetrag beschriebenen Maßnahmen sinngemäß zu wiederholen,
bis für eine unveränderte Einstellung des Neigungswinkels λ und der Eichkante 33 sowohl mit trockenem als
auch mit feuchtem Produkt dieselbe Durchflußmenge je Zeiteinheit erhalten wird.
Entspricht die Position der Eichkante 33 beispielsweise einer 100%igen Durchflußmenge von 20 t/h, so
müssen diese durch die Regelvorrichtung bei trockenem und feuchtem Produkt, somit für alle Reibwerte des
Produktes ohne einen Eingriff in die Vorrichtung konstant gehalten werden.
Soll ein Durchsatz von z. B. 15 t/h später im Betrieb bewältigt werden, so wird die Trägerplatte 35 mit den
darauf angeordneten Krafterzeugern 62, 36 längs der zugeordneten Skala 42 zur 75%-Marke verschoben.
Allfällige Sollwertänderungen im Betrieb können außer durch Verschieben der Trägerplatte 35 samt
Feder 62, Hebel 34 und Membran 36 entlang der Prozentskala 42 mittels des Handrades 40 auch durch
Beaufschlagung der Membran 36 mittels eines fernsteuerbaren Druckes vom zentralen Steuerpult aus vorgenommen
werden.
Die Schritte beim Eichen einer Meßvorrichtung ergeben sich folgendermaßen:
1. Einstellung der durch die Membran 36 erzeugten, durch den Hebel 34 auf den Hüfsbalken 30
übermittelten Belastung längs der dem Zeiger 41 beigeordneten Skala 42, welche hier in Gewichtseinheiten
pro Zeiteinheit geeicht ist, zu einer bestimmten Marke (z. B. 20 t/h).
2. Es gelangt anschließend auch hierbei, ähnlich wie bei einer Regelvorrichtung, mit Hilfe einer
Eichwaage ein schrittweise getätigtes Eichen zur Durchführung, wobei mit dem anfänglich eingestellten
Neigungswinkel α eine von einer Dosiervorrichtung heranfließende konstante Durchflußmenge
(z. B. 20 t/h) gemessen wird.
Zuerst wird die Eichkante 33 bei durchfließendem trockenem Produkt verstellt, bis an der dem Meßbereich
der Meßvorrichtung entsprechend in Prozenten kalibrierten Anzeigeeinrichtung 49 eine dem Meßbetrag
(z. B. 20 t/h) an der Eichwaage korrespondierender Prozentsatz (z. B. 100%) als Anzeige erscheint.
Falls die Prozentualanzeige der Anzeigeeinrichtung 49 bei der nachfolgend bei unveränderter Position der
Eichkante 33 jedoch mit feuchtem Produkt wiederholten Messung von der ersten Anzeige beim trockenen
Produkt abweicht, sind die für die Eichung einer Regelvorrichtung erläuterten Maßnahmen sinngemäß
durchzuführen.
Die Eichschritte müssen bei einer Meßvorrichtung gleichermaßen so lange fortgesetzt werden, bis die
Anzeigeeinrichtung 49 ohne eine Änderung des Neigungswinkels λ und der Position der Eichkante 33
für einen jeden beliebigen Reibwert des Produktes den dem Meßbetrag (z. B. 20 t/h) an der Eichwaagc
entsprechenden Prozentsatz (z. B. 100%) anzeigt.
Zur Überwachung von Durchflußmengen im Betrieb, welche von derjenigen (z. B. 20 t/h) bei der Eichung
verschieden sind, muß die Trägerplatte 35 mit der Membran 36 und Hebel 34 mit Hilfe der Spindel 39 so
verschoben werden, daß der Zeiger 41 jeweils an der gewünschten Marke der zugeordneten Skala 42 zu
stehen kommt Die Verschiebung kann mittels des Handrades 40 oder durch einen fernbetätigten Antrieb
(vgl. F i g. 6) erfolgen.
Zu einer Meßbereichänderung ist dann die Eichkante 33 längs der ihr zugehörigen Übersetzungsskala 32 zu
verstellen.
Die Einbeziehung eines fernbetätigbaren Krafterzeugers in Form der Membran 36 in die Einrichtung 25 zur
Beaufschlagung des Waagebalkens 1 entgegen der Wirkung der Umlenkkraft macht bei einer Regelvorrichtung
gemäß der Erfindung mit bescheidenem Aufwand eine Erweiterung des Regelbereiches möglich.
Es kann dadurch die geeichte 100%ige Durchflußmenge mit Hilfe eines zentralgesteuerten positiven oder
negativen Druckes in den Regelvorrichtungen einer Mischbatterie simultan um den genau gleichen Betrag
verstellt werden. Dies ist in großen Verarbeitungs- und Mischanlagen vielfach sehr vorteilhaft
In einer Anlage mit solchen Regelvorrichtungen kann ferner die Soliwertsteilung auch von einer technologischen
Größe (Füllstand im Silo, Temperatur des nachgeschalteten Trockners usw.) abhängig gemacht
werden.
Es sind in F i g. 5 zwei identische Meßvorrichtungen gemäß F i g. 1 bis 4 dem Rohr 9 zugeordnet, welches den
aus einem nicht gezeigten Speicher dosiert abgezogenen Produktstrom einem Walzenstuhl 70 zuleitet
Gleiche Bezugszeichen bezeichnen hierbei gleiche oder äquivalente Teile.
Der Neigungswinkel λ der Drehachse b des Waagebalkengelenkes 2 ist an der oberen Meßvorrichtung
derart eingestellt (in Fig. 5 nicht sichtbar), daß in dieser die vom Reibwert des Produktes unbeeinflußte
Komponente /7Mder Umlcnkkraft FaIs Meßkraft erfaßt
wird (vgl. Fig. 1). Mithin wird der Meßbetrag an der angeschlossenen (oberen) Anzeigeeinrichtung 49 eine
Funktion der wirklichen Durchflußmenge allein.
An der unteren Meßvorrichtung weist die Drehachse b einen von demjenigen an der oberen Meßvorrichtung
abweichenden Neigungswinkel λ auf. Dieser letztere gestattet der Messung eine reibungsbehaftete Umlenkkraftkomponente
zugrundezulegcn, deren Beeinflussungsgrad zuvor mit Hilfe einer Eichwaage in Erfahrung
gebracht wird.
Der Meßbetrag an der unteren Anzeigeeinrichtung 49 ergibt sich demnach jeweils in Abhängigkeit vom
algebraischen Produkt Durchflußmengj mal Reibungskoeffizient.
Dieses algebraische Produkt wird im Fall, daß eine Umlenkkraftkomponente mit positivem
Reibungseinfluß gemäß den Erläuterungen zu Fig. 1 gewählt ist, stets größer als die wirkliche Durchflußmenge
sein.
Durch Quotientenbildung bei den Paaren zusammengehöriger Meßbeträge an den beiden in t/h geeichten
Anzeigeeinrichtungen 49 läßt sich der jeweilige Reibungskoeffizient des zufließenden körnigen Produktes
ermitteln, sich somit dessen Oberflächenfeuchtigkeil ständig überwachen.
Die beiden Vorrichtungen könnten unter Verwendung von nur einer Meßplattc 6 und einem die
Meßplattc 6 aufnehmenden geraden Waagebalkenieil 3
auch in einem Gehäuse eingebaut werden, wobei die
b5 Drehachsen b der zugehörigen Gelenke 2 in derselben
Normalebene I i'.ur Balkenlängsachse a zueinander rechtwinklig angeordnet, das eine Gelenk mit dem
Gehäuse, das andere Gelenk mit dem geraden
Waagebalkenteil und beide Gelenke über eine kardanische Kupplung mit zwei Freiheitsgeraden miteinander
verbunden sind.
Die in Durchflußrichtung gesehen erste Vorrichtung (oben in Fig.5), welche auf die vom Reibwert des
Produktes unbeeinflußte Komponente eingestellt ist, kann in beiden Fällen als eine Regelvorrichtung für die
Regelung der Durchflußmenge vorgesehen werden, wobei natürlich keine Anzeigeeinrichtung mehr notwendig
ist
Fig.6 veranschaulicht eine weitere Verwendungsmöglichkeit
für zwei Vorrichtungen nach F i g. 1 bis 4, mit den gleichen Bezugszeichen für deren Teile.
Die obere als Regler verwendete Vorrichtung ist wiederum im Rohr 9 angeordnet, das ein zu vermählendes
Produkt einem Walzenstuhl 80, als der ersten Mahlstufe einer Mühlenanlage zuführt.
Nach der erstem Mahlstufe durchläuft das Zwischenprodukt durch Rohr 90 weitere, in F i g. 6 nicht gezeigte
Verarbeitungs- und Trennstufen und gelangt schließlich in den Walzenstuhl 85, als die letzte Stufe.
In einem im Anschluß an den letzten Walzenstuhl 83 vorgesehenen Abzugsrohr 91 für das fertige Mahlprodukt
gelangt die untere Vorrichtung als Meßvorrichtung zur Verwendung. Die dazugehörige Anzeigeeinrichtung
49 arbeitet in einem Meßbereich, der dem Sollwertbereich der Regelvorrichtung vor der ersten Mahlstufe
entspricht. Ihre Skala ist in Prozenten kalibriert.
Die Einstellung des Neigungswinkels α der Drehachse b der Waagenbalkengelenke 2 an den beiden
Vorrichtungen entspricht derjenigen an der oberen Vorrichtung in F i g. 5 (vgl. auch F i g. 1). Aufgrund der
derart gewählten Neigungswinkel α erfassen l;c beiden
Vorrichtungen jeweils die vom Reibwert des . < oduktes unbeeinflußte Umlenkkraftkomponente.
Eine Druckluftleitung 50 verbindet den Drucksteuerausgang 445 der Steuerdüse 44 (vgl. Fig.2) in der
Regelvorrichtung mit einer nicht dargestellten Dosiervorrichtung bekannter Bauart welche im Rohr 9 vor der
Regelvorrichtung angeordnet ist.
Es erscheint wegen der Ausscheidung der unerwünscnten Bestandteile aus dem Mahlgut an der
Anzeigeeinrichtung 49 der Meßvorrichtung nach dem letzten Walzenstuhl 85 jeweils ein geringerer Meßbetrag
als der Sollwert für den Regler vor dem ersten Walzenstuhl 80. Mithin ist die Ausbeute der stündlich
zufließenden Produktmenge jederzeit in Prozenten derselben ablesbar.
Zu einer synchronen Fernverstellung des Sollwertes und des Meßbereiches an den betreffenden Vorrichtungen
sind diese mit je einem fernsteuerbaren elektrischen Antrieb 100 für je die Spindel 39 von deren
Trägerplatten 35 ausgerüstet (vgl. F i g. 2). Die Antriebe
100 stehen über entsprechende elektrische Leitungen
101 bzw. 102 mit einem nicht gezeigten Steuergerät in Verbindung.
Die angeschlossenen Anzeigeeinrichtungen 49 gemäß Fig.5 und 6 können auch in einem zentralen
Steuerraum untergebracht werden.
Die Verwendungsmöglichkeiten des Erfindungsgegenstandes zeigen sich keineswegs auf die geschilderten
Beispiele beschränkt. Vielmehr läßt sich dadurch eine vielseitige Verwendbarkeit der Erfindung erkennen.
Diese macht die vom Reibwert des behandelten Produktes unbeeinflußte Komponente der resultierenden
Umlenkkraft mit bescheidenem Aufwand für die Messung bzw. Regelung der zeitlichen Durchflußmenge
des Produktes zugänglich. Sie ermöglicht im Bedarfsfall auch die Nutzbarmachung einer beliebigen, reibungsbehafteten
Umlenkkraftkomponente mit bekanntem Beeinflussungsgrad für spezielle verfahrenstechnische
Meßzwecke.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen