DE2608218A1 - Neue piperazinylimino-rifamycine, verfahren zu ihrer herstellung, sowie dieselben enthaltende pharmazeutische praeparate - Google Patents
Neue piperazinylimino-rifamycine, verfahren zu ihrer herstellung, sowie dieselben enthaltende pharmazeutische praeparateInfo
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Description
Unsere Nr. 20 387
30. März 1976
Ka/be
Gruppo Lepetit S.p.A.
Mailand / Italien
Mailand / Italien
Neue Piperazinylimino-Rifamycine, Verfahren zu ihrer Herstellung,
sowie dieselben enthaltende^, pharmazeutische Präparate
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Verbindungen aus der
Familie der Rifamycine. Die neuen Verbindungen besitzen die allgemeine Formel . :
MeYMe
Me ö> 0H
N-CH-. (CH2) n
609838/0946 1_
ORIGINAL INSPECTED
worin Me einen Methylrest, η 3j^j5 oder 6, g O3I oder 2 und R jeweils
einen niederen Alkylrest,wie einen Methylrest oder einen Äthylrest, der ein Wasserstoffatom einer Gruppe der Formel -CHpsubstituiert,
bedeuten.
Bedeutet in der vorstehend aufgeführten allgemeinen Formel g die
beiden
Zahl 2, so können dieJ niederen Alkylreste Wasserstoffatome von zwei verschiedenen Methylengruppen oder Wasserstoffatome der gleichen Methylengruppe ersetzen.
Zahl 2, so können dieJ niederen Alkylreste Wasserstoffatome von zwei verschiedenen Methylengruppen oder Wasserstoffatome der gleichen Methylengruppe ersetzen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen ein breites antibakterielles Wirkungsspektrum und eine geringe Toxizität.
Die neuen Rifamycine werden durch Kondensation eines 3~Porniylrifamycin
SV mit einem Aminopiperazin der allgemeinen Formel
worin n, g und R die vorstehend angegebene Bedeutung besitzen, hergestellt.
Einige Kondensationsprodukte von 3~Pormylrifamycin SV mit Aminopiperazinen
werden in der US PS 3 3^2 810 beschrieben. Unter den
dort beschriebenen Verbindungen hat das Kondensationsprodukt zwischen 4-Methyl-l-aminopiperazin und 3-Formylrifamycin SV (Rifampycin)
in der Chemotherapie gegen infektiöse Erkrankungen und ins-
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besondere gegen Tuberkulose und Lepra weite Anwendung gefunden.
In der bisherigen Literatur wurden keine Kondensationsderivate von 3-Pormylrifamycin SV mit 1-Aminopiperazinen, die in der H-Stellung
einen Cycloalkylsubstituenten aufweisen, beschrieben.
Die neuen Rifamycin-Derivate besitzen das übliche breite Wirkungsspektrum, welches dieser Klasse von Verbindungen eigen ist; und
sind dadurch charakterisiert, daß sie ebenfalls bei der Behandlung mit Verabreichungsschemen, die ungewöhnlich große Zeitinter-.valle
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Verabreichungen des Wirkstoffes
erlauben, eine bemerkenswerte therapeutische Wirksamkeit zeigen.
Diese Eigenschaft bildet in der therapeutischen Praxis beachtliche
Vorteile, da es die Erzielung guter Ergebnisse ohne Notwendigkeit einer täglichen Verabreichung erlaubt. In einigen Versuchen,
die mit den neuen Rifamycinen an Säugetieren, wie Mäusen7
durchgeführt wurden, zeigten ein oder zwei Verabreichungen pro Woche gleiche oder bessere Wirksamkeit als eine tägliche Verabreichung
der gleichen Dosis an Rifampicin.Die Notwendigkeit einer
häufigen Verabreichung, wie einer täglichen Verabreichung, zur Erzielung eines zuverlässigen therapeutischen Effektes stellt
neben dem Nachteil der Aufnahme großer Mengen biologisch wirksamer Substanz während des gesamten Therapiezyklus, insbesondere
bei einer langandauernden ambulanten Therapie, zweifellos für die Patienten eine unbequeme Aufgabe dar.
Die unerwarteten biologischen Eigenschaften der neuen Rifamycine wurden durch Betrachten der Überlebenszeit nach einer täglichen
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Verabreichung von Rifampicin und einer einmaligen wöchentlichen Verabreichung der gleichen Dosis an 3~( 2J-Cy clopentyl-1-piperazinyl)
iminomethyl-rifamycin SV (nachfolgend als "Cyelopentyl-Derivat"
bezeichnet) per os an Mäuse, die mit Mycobacterium tuberculosis
H7..,!? infiziert waren, nachgewiesen. Die Mäuse, die mit dem
"Cyclopentyl-Derivat" behandelt waren, zeigten etwa gleiche Überlebenszeit,
obgleich jede von ihnen tatsächlich eine Gesamtmenge des Wirkstoffs erhielt, welche praktisch etwa ein Sechstel der f_
Gesamtmenge des Wirkstoffes war, den jedes der Tiere, die einer Rifampicin-Verabreichung unterzogen wurden, erhielt. Die neuen
Rifamycine besitzen neben den vorstehend erwähnten Eigenschaften eine sehr gute antimikrobielle Wirksamkeit und geringe Toxizität.
Z. B. beträgt der Wert für die minimale Hemmkonzentration in vitro für das Cyclopentyl-Derivat gegenüber Mycobacterium tuberculosis
H,„R 0,05 ^g/ml, während der Wert von Rifampicin 0,5 μg/ml beträgt.
Der LDt-Q -Wert des Cyclopentyl-Derivates bei Mäusen isthöher
als 2000 mg/kg per os und 750 mg/kg intraperitoneal, während die entprechenden Werte für Rifampicin 907 bzw. 4l6 mg/kg betragen.
Die außergewöhnliche Wirksamkeit und Sicherheit der neuen Rifamycine
bei der Bekämpfung von mikrobiellen Infektionen wurde ebenfalls bei der experimentellen Infektion bei Mäusen durch Staphylococcus
aureus bewiesen. Tatsächlich zeigt das"Cyclobutyl-Derivat'
(d.h. 3-(Jl-Cyclobutyl-l-piperazinyl)-iminomethyl-rifamycin SV)
in repräsentativen Experimenten einen-LD^Q-Wert von 0,16 mg/kg,
p. o.. Die Toxizität ist sehr gering. Der LD^Q-Wert bei Mäusen ist
höher als 2000 mg/kg, ρ. o.jund 65Ο mg/kg, i. p.
Die neuen erfindungsgemäßen Verbindungen werden geeigneterweise
in üblichen pharmazeutischen Formen verabreicht.
Die neuen Rifamycine werden durch Inberührungbringen des 3-Foraylrifamycin
SV mit von 1 bis etwa 1,1 äquimolaren Mengen des vor-
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mm CC —
stehend beschriebenen,vorbestimmten Aminopiperazins in Gegenwart
eines organischen inerten Lösungsmittels, wie z. B. Dioxan, Tetrahydrofuran, Methanol, Äthanol, Benzol, Äthylacetat hergestellt.
Die Reaktionstemperatur kann von Umgebungstemperatur bis Rückflußtemperatur des Reaktionsgemisches variieren. Die Reaktion
wird im allgemeinen durch DünnschichtChromatographie verfolgt.
Nach Vervollständigung der Reaktion wird das Lösungsmittel unter vermindertem Druck abgedampft und der Rückstand wird durch Kristallisation
aus Lösungsmittel oder durch Säulenchromatographie gereinigt. Geeignete Lösungsmittel für die Kristallisation sind
niedere Alkanole^ Äthylacetat, Hexan oder Gemische derselben.
Die Synthese des Aminopiperazins wird nach bekannten Verfahren, welche die Alkylierung von N-Nitrosopiperazin mit einem geeigneten
Cycloalkylbromid oder -Chlorid und anschließende Reduktion der Nitrosogruppe mit LiAlHn zur Erzielung der entsprechenden Aminoderivate
umfaßt, erzielt. Ein alternativer Weg zur Herststellung des als Ausgangsmaterial verwendete Aminopiperazins umfaßt die
Nitrosierung der geeigneten N-Cycloalkylpiperazine und anschließende
Reduktion der Nitrosogruppe mit LiAlHj..
Beispiele für Verbindungen, die erfindungsgemäß umfaßt werden und
welche gemäß dem vorstehend beschriebenen Verfahren hergestellt werden, sind jene Verbindungen der Formel I, bei denen die Substituenten
am Piperazin-Stickstoff, die durch die Teilformel
-CH
609838/09A6
dargestellt werden, den Cyclobutyl-, Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, Cycloheptyl-, 2-Methylcyclobutyl-, 3-Methyle.yclobutyl-, 3,3-Dimethylcyclobutyl-,
2,2-Dimethylcyclobutyl-, 2-Methylcyclopentyl-3-Methylcyclopentyl-,
3-Äthylcyclopentyl-, 3-Methylcyclohexyl-,
4-Methylcyclohexyl-, 2-Methylcyclohexyl-, 4-Äthylcyclohexyl-,
2-Äthylcyclohexyl-, 3J5~Dimethylcyclohexylrest bedeuten.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung der vorliegenden
Erfindung.
3-(A-Cyclopentyl-1-piperazinyl)iminomethyl-rifamyein SV
O3Ol Mol 3-Formylrifamycin SV wurden in Tetrahydrofuran gelöst
und die erhaltene Lösung wurde mit 0,011 Mol l-Amino-4-cyclopentyl-piperazin
bei Raumtemperatur versetzt. Nach 30 Minuten war die Reaktion vollständig, die Dünnschichtchromatographie des
Gemisches zeigte das Verschwinden des als Ausgangsmaterial verwendeten 3-Formylrifamycin SV. Das Lösungsmittel wurde anschließend
abgedampft und der Rückstand wurde aus Äthylacetat kristallisiert. 3-(4-Cyclopentyl-l-piperazinyl)iminimethyl-rifamycin SV
wurde in einer 55 £igen Ausbeute erhalten; Schmelzpunkt 179 18O°C.
Die spektrophotometrischen Werte sind folgende:
(πιμ) | 15 | ε | |
26 | ,200 | ||
,700 | |||
max | |||
475 | |||
334 |
609838/0946
\
4
Die Elementaranalyae steht in Übereinstimmung mit den theoretischen
Werten. Das als Ausgangsrnaterial verwendete? 1-Aniino-'»-eyclopentyl-piperazin
(Siedepunkt 8O-82°C/O,l mrnHß) wurde durch
Alkylierung von N-Nitrosopiperazin mit Cycloitentyl.brornid in
Äthanol in Gegenwart von Natriumbicarbonat und anschließendes
Reduzieren des so erhaltenen l-Nitroso-^-cyclopentyl-piperazin
mit LiAlHj. in Äthyläther erhalten.
Beispiel 2
3"(^~Cyclobutyl"l~piperazinyl)iminomethyl-rifamycin SV
3~(il~Cyclobutyl-l-piperazinyl)iminomethyl-rifamycin SV wurde beim
Arbeiten gemäß dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren und unter Anwendunfs von 1-Amino~'4~oycl<i>butylpiperazin anstelle von
l-Arnino-lJ-cyclopentylpiperazin in einer 50 5Sigen Ausbeute erhalten.
S-C'^Cyclobutyl-l-piperazinylJirninomethyl-rifamycin SV
Bohmol» bei 165 - 1680C (kristallisiert aus Äthylacetat).
Die spektrophotornetrischen Werte sind folgende:
Jn, max (mu) O
^70 17,500
333 30,500
Die Elementaranalyse stimmt mit den theoretischen Vierten überein.
Das als Ausgangsmaterial verwendete l-Amino-^-cyclobutylpiperazin
wurde gemäß dem für die Herstellung von l-Amino-4-cyclopentylpiperazin
beschriebenen Verfahren erhalten. Das Produkt wurde in
609838/0946
rohem Zustand verwendet.
Wurde gemäß den in den vorstehend genannten Beispielen aufgeführten
Verfahren gearbeitet, so wurden die folgenden weiteren
Verbindungen erhalten:
3-C-(2-Methylcyclobutyl)-1-piperazinylJ-iminomethylrifamycin SV
3-(4-Cyelohexyl-l-piperazinyl)-iminomethylrifamycin SV 3-[4-(3-Methylcyclopentyl)-l-piperazinyl]-iminomethylrifamycin SV
3- [4-(3,^-DimethylcyclopentylJ-l-piperazinylJiminomethylrifamycin SV
3-[4-(3a3-Dimethylcyclobutyl)-l-piperazinylJiminomethylrifamycin SV
3-[4-(3-Methylcyclobutyl)-l-piperazinyljiminomethylrifamycin SV
3-[4-(3-Äthylcyclobutyl)-1-piperazinyl Jiminomethylrifamy.cin SV
3- £4-(2,2-Dimethylcyclobuty1)-1-piperazinylJiminomethylrifamycin SV
3- [4- ( 3-Äthylcyclobutyl)- 1-piperazinyl jiminomethylrifamycin SV
3-[4-(4-Methylcyclohexyl)-1-piperazinyljiminomethylrifamycin SV
3-[4-(3-Methylcyclohexyl)-1-piperazinylJiminomethylrifamycin SV
3- [4-(3j5-Dimethylcyclohexyl)-1-piperazinylJiminomethylrifamycin SV
3-(4-Cycloheptyl-1-piperazinyl)iminomethy!rifamycin SV
3-[4-(2-Methylcyclohexyl)-l-piperazinyljiminomethylrifamycin SV
3-E4-(4-Äthylcyclohexyl)-l-piperazinylJiminomethylrifamycin SV.
609838/0946
Claims (7)
- PatentansprücheAl Rifamycin-Derivat der allgemeinen FormelMe.· MeHO..Me COO·Me
-MeMe:1- ÖN-CH (CH7)_·worin Me·einen Methylrest, η 3»^,5 oder 6, g O3I oder 2 und R jeweils einen niederen Alkylrest, wie einen Methylrest oder einen Äthylrest, der ein Wasserstoffatom einer Gruppe der Formel -CHpsubstituiert, bedeuten. - 2. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß η der Formel 3 oder 4 bedeutet.
- 3. 3-(2i-Cyclopentyl-l-piperazinyl)iminomethyl-rifamycin SV als Verbindung nach Anspruch 2. -
- k. 3-(*f-Cyclobutyl-l-piperazinyl)iminomethyl-rifamyein SV als Verbindung nach Anspruch 2.
- 5· Verfahren zur Herstellung einer Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart eines organischen609838/0946inerten Lösungsmittels bei einer Temperatur von Umgebungstemperatur bis Rückflußtemperatur des Reaktionsgemisches 3-Formylrifamycin SV mit etwa 1 bis 1,1 äquimolaren Mengen eines Aminopiperazins der allgemeinen Formel(R)n.H N-Nv N-CH (CH2) nworin n, g und R die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen besitzen, in Berührung bringt.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, daß man als inertes organisches Lösungsmittel Dioxan, Tetrahydrofuran, Methanol, Äthanol, Benzol oder Äthylacetat verwendet.
- 7. Pharmazeutisches Präparat zur Bekämpfung von mikrobiellen Infektionen, enthaltend eine Verbindung nach Anspruch 1 zusammenmit einem pharmazeutischen Träger.Für: Gruppo Lepetit S.p.A. Mailand / ItalienDr.H.J.Wolff Rechtsanwalt09838/0946 /
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