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Die Erfindung betrifft eine Mischmaschine mit feststehendem Mischteller mit einem durch Boden, Innen-
und Außenwand begrenzten kreisringförmigen Mischraum mit Entleerungsöffnung im Boden, zum Mischen
von Baustoffen und sonstigen körnigen und flüssigen Stoffen, mit wenigstens zwei um eine lotrechte Mittelachse
unmittelbar über dem Boden des Mischraums rotierenden Mischwerkzeuggruppen und wenigstens einer
weiteren Mischwerkzeuggruppe, die den ersten Mischwerkzeuggruppen so zugeordnet ist, daß deren
Mischwerkzeuge mit Abstand über dem bzw. den Überdeckungsbereich(en) der ersten Mischwerkzeuggruppen
liegen und gegenläufig zu diesen um die lotrechte Mittelachse der Mischmaschine antreibbar sind.
Gegenstand des in Bezug genommenen Hauptpatentes gemäß DE-PS 26 03 057.9-23 ist eine Mischmaschine
mit kreisringförmigem Mischtrog mit Entleerungsöffnung im Boden. Im Mischtrog laufen in zwei Ebenen
Mischwerkzeuge von gegenläufig um die Zentralachse rotierenden Mischwerkzeuggruppen um. Dabei rotieren
zwei Werkzeuggruppen, deren Werkzeuge im Bodenbereich umlaufen, synchron. Mindestens eine weitere
Werkzeuggruppe rotiert zu diesen Werkzeuggruppen gegenläufig. Die Werkzeuge dieser weiteren Werkzeuggruppe
laufen über den Werkzeugen der ersten Werkzeuggruppen und zwar über deren Oberdekkungsbereich
um.
Die Ausbildung und Zuordnung der Mischwerkzeuggruppen
gewährleistet, daß die Mischintensität nicht vom jeweiligen Aggregatzustand der Mischung und der
Reibung der Mischwerkzeuge in der Mischung einerseits und der Reibung der Mischung an den Begrenzungswänden
des Mischtroges andererseits abhängig ist. Ein Mitrotieren der Mischung wird verhindert und
somit eine optimale Nutzung der Antriebsleistung für die Homogenisierung gewährleistet Insbesondere ist
das homogene Mischen von Komponenten von sehr verschiedener Konsistenz möglich.
Der Antrieb der Mischwerkzeuggruppen erfolgt in dem im Hauptpatent beschriebenen Ausführungsbeispiel
durch zwei in einem zentralen Bereich des Mischergehäuses angeordnete Motoren. Der eine Motor
treibt die beiden synchron umlaufenden Werkzeuggruppen, der andere Motor die gegenläufige Werkzeuggruppe
an. Als Getriebeverbindung dienen auf der Abtriebswelle der Motoren sitzende Ritzel die mit der Innenverzahnung
von Zahnkränzen im Eingriff stehen, die ihrerseits als Kugeldrehkränze ausgebildet sind und zugleich
einen Träger für die jeweilige Mischwerkzeuggruppe bilden.
Ein derart ausgestalteter Antrieb weist im Unterschied zu den Antrieben bei der Mehrzahl der im Einsatz
befindlichen bekannten Mischmaschinen nicht nur eine einzelne, zentral angeordnete Mischwerkswelle
auf. Daher ist es nicht möglich, die im Hauptpatent beschriebene Anordnung der Mischwerkzeuggruppen
auch bei jenen im Einsatz befindlichen herkömmlichen Mischern zur Anwendung zu bringen. Der vorgesehene
Antrieb in der obengenannten Ausgestaltung kann nur bei werksneuen Mischmaschinen realisiert werden.
Bei einem anderen bekannten Zwangsmischer für Beton (DE-AS 15 84 643) sind ebenfalls zwei gegenläufig
rotierende Mischwerkzeuggruppen vorgesehen. Hier erfolgt die gegenläufige Rotation der beiden Mischwerkzeuggruppen
ebenfalls über zwei zentrale Abtriebswellen. Die eine ist als Hohlwelle ausgebildet und
wird von der zweiten Abtriebswelle durchdrungen. Die beiden Abtriebswellen werden von einem einzigen Motor
über ein Untersetzungsgeiebe in verschiedenen Drehrichtungen und mit verschiedenen Drehzahlen angetrieben.
Ferner ist noch ein Zwangsmischer mit mehreren um eine lotrechte Mittelachse wahlweise synchron oder mit
unterschiedlicher Geschwindigkeit, evtl. gegenläufig rotierenden Werkzeuggruppen bekannt (DE-AS
12 92 136). Die einzelnen Werkzeuggruppen werden über separate Antriebsmotoren angetrieben, indem jeweils
das Ritzel des betreffenden Antriebsmotors in ein mit der anzutreibenden Werkzeuggruppe drehfest verbundenes
Zahnrad bzw. einen solchen entsprechenden Zahnkranz eingreift. Hier ist also ebenfalls keine zentral
angeordnete Mischwerkswelle vorhanden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Antriebseinrichtung
für eine Mischmaschine mit der Anordnung der Mischwerkzeuggruppen gemäß Hauptpatent
zu schaffen, die es ermöglicht, solche Mischwerkzeuggruppen auch bei im Einsatz befindlichen Baustoff-Mischmaschinen
zur Anwendung zu bringen, die eine einzige, zentral angeordnete Mischwerkswelle aufweisen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß zum Antrieb der ersten Mischwerkzeuggruppen und der zu diesen gegenläufig rotierenden zweiten
Mischwerkzeuggruppen ein zentraler Getriebemotor vorgesehen ist, dessen lotrechte Abtriebswelle fest mit
diesei- verbundene Antriebsscheiben für die ersten Mischwerkzeuggruppen trägt und daß ein mittels einer
Welle in einer der Antriebsscheiben gelagertes Doppelritzel vorgesehen ist, das einerseits mit funem nicht mit
der Abtriebswelle verbundenen Zahnrad, andererseits mit einem mit einer Antriebsscheibe für die zweite
Mischwerkzeuggruppe verbundenen Zahnrad kämmt, wobei diese Antriebsscheibe ebenfalls an der Abtriebswelle unter Zwischenschaltung von Lagern gehaltert ist
Es ist also ein einzelner zentraler Getriebemotor und eine einzige zentrale Abtriebswelle vorgesehen. Die
Antriebsscheiben für die ersten, vorzugsweise synchron rotierenden Mischwerkzeuggruppen sind drehfest mit
der Abtriebswelle verbunden. Die Antriebsscheibe der weiteren, zu den ersten Werkzeuggruppen gegenläufig
rotierenden Mischwerksgruppe ist vorzugsweise drehbar auf der Abtriebswelle gelagert Bei Rotation der
Abtriebswelle wälzt sich das eine Ritzel des in einer der mit der Abtriebswelle drehfest verbundenen Antriebsscheiben
drehbar gelagerten Doppelritzels auf dem nicht mit der Welle verbundenen Zahnrad ab. Bei der
bevorzugten Ausführung ist dieses Zahnrad gehäusefest bzw. ortsfest Das andere Ritzel des Doppelritzels
kämmt mit einem anderen Zahnrad oder Zahnkranz, das bzw. der mit der nicht mit der Antriebswelle fest verbundenen
Antriebsscheibe drehfest verbunden ist und treibt so je nach Übersetzung der verwendeten Zahnräder
bzw. Zahnkränze bzw. Ritzel diese Antriebsscheibe und damit die betreffende Mischwerkzeuggruppe gegenläufig
zu den ersten Mischwerkzeuggruppen an.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß ein weiterer Getriebemotor mit einer mit der
Abtriebswelle des ersten Getriebemotors fluchtenden Abtriebswelle vorgesehen ist, mit der das mit der Abtriebswelle
des ersten Getriebemotors nicht verbundene Zahnrad fest verbunden ist Es ist also ein zusätzlieher
Getriebemotor mit eigener Abtriebswelle vorgesehen. Es handelt sich dabei um einen drehzahlregelbaren
Getriebebremsmotor. Seine Abtriebswelle ist hier im Unterschied zur zuvor genannten Ausführung drehfest
mit dem nicht mit der Abtriebswelle der Antriebsscheiben verbundenen Zahnrad, in das das Ritzel eingreift,
verbunden. Durch Zusammenwirken von Getriebebremsmotor und Getriebemotor wird bei einer entsprechenden
Abstimmung der Rotationsgeschwindigkeit der Mischwerkzeuggruppen eine optimale Mhchintensität
für den zu mischenden Stoff ermöglicht.
Ein derart gestalteter Antrieb für die Mischwerkzeuggruppen ermöglicht ohne großen technischen Aufwand
den Umbau herkömmlicher Mischmaschinen. Damit wird bei diesen eine bedeutende Leistungssteigerung
und verbesserte Mischwirkung erreicht, ohne den sonst unumgänglichen Austausch der kompletten
Mischmaschine und die damit verknüpften, meist kostspieligen Änderungen der gesamten Anlage vornehmen
zu müssen.
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Ausführungsbeispiele der Mischmaschine nach der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch dargestellt
und werden im nachfolgenden näher beschrieben. Dabei zeigt
F i g. 1 einen Schnitt längs der Mittelachse eines Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Mischmaschine und
Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Mischmaschine im gleichen Schnitt
F i g. 1 zeigt den in einem zentralen Freiraum 1 des ringförmigen Mischbehälters 2 angeordneten Getriebemotor
3 mit auf der Abtriebswelle 4 festgelegten Antriebsscheiben 5 und 6. sowie die der Antriebsscheibe 5
zugeordnete Welle 7 mit Doppelritzel mit den auf der Welle 7 festgelegten Ritzeln 8 und 11. Das Ritzel 8 steht
mit dem getriebe- bzw. gehäusefesten nicht mit der Abtriebswelle 4 verbundenen Zahnrad 9 im Eingriff. Bei
Rotation der Antriebsscheibe 5 umläuft die Welle 7 die Mittelachse 10, wobei sich das Ritzel 8 auf dem Zahnrad
9 abwälzt Das auf der Welle 7 festgelegte Ritzel 11 bewirkt durch den Eingriff in den an der Antriebsscheibe
10 festgelegten Zahnkranz 12 eine zu den Antriebsscheiben 5 und 6 gegenläufige Drehbewegung der zahnkranzfesten
Antriebsscheibe 13. Diese Antriebsscheibe 13 ist im Ausführungsbeispiel auf der Nabe der Antriebsscheibe
6 gelagert. Mit den Antriebsscheiben 5 und 6 sind die Mischwerkzeuggruppen 17 bzw. 17' fest
verbunden, indem die Werkzeuggruppen im Randbereich der Antriebsscheiben 5, 6 angesetzt sind. Mit der
Antriebsscheibe 13 ist in gleicher Weise die Mischwerkzeuggruppe 18 verbunden. Durch die Rotationsbewegung
der Antriebsscheiben 5,6; 13 in der oben beschriebenen Weise wird erreicht, daß die Werkzeuggruppen
17 und 17' synchron um die Mittelachse 10 der Mischmaschine umlaufen und die Werkzeuggruppe 18 zu diesen
gegenläufig rotiert
Fig.2 zeigt eine andere Ausführungsform, bei der
das Ritzel 8 des Doppelritzels oberhalb der Antriebsscheibe 5 angeordnet ist. Das Ritzel 8 steht mit dem auf
der Abtriebswelle 14 des koaxial zu der Mittelachse 10 auf der Abdeckung 15 des Mischers befestigten zusätzlichen
Getriebemotors 16 festgelegten Zahnrad 9 im Eingriff. Bei dem zusätzlichen Getriebemotor 16 handelt es
sich um einen Getriebebremsmotor mit stufenweise regelbarer Drehzahl. Durch Abwälzen des Ritzels 8 auf
dem dem gebremsten Getriebemotor 16 zugeordneten Zahnrad 9 wird im Zusammenwirken des Ritzels 8 und
des Zahnrades 9 mit dem Ritzel 11 und dem Zahnkranz 12 — indem das Drehmoment des Ritzels 8 über die
Welle 7 auf das Ritzel 11 übertragen wird — eine, von den durch den Getriebemotor 3 drehzahlabhängigen
Mischwerkzeuggruppen 17,17' unabhängige Drehzahlregelung der Mischwerkzeuggruppe 18 erreicht.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen