DE2607432C3 - Verfahren zur kontinuierlichen Schaumweinherstellung - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen SchaumweinherstellungInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12G—WINE; PREPARATION THEREOF; ALCOHOLIC BEVERAGES; PREPARATION OF ALCOHOLIC BEVERAGES NOT PROVIDED FOR IN SUBCLASSES C12C OR C12H
- C12G1/00—Preparation of wine or sparkling wine
- C12G1/06—Preparation of sparkling wine; Impregnation of wine with carbon dioxide
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Description
Erfindungsgegenstand ist das im Patentanspruch 1 genannte Verfahren.
Patentanspruch 2 beschreibt eine Ausgestaltung der Erfindung.
Bekannt ist ein kontinuierliches Verfahren zur Schaumweinherstellung, bei dem die Ausgangsgärungsmischung,
zusammengesetzt aus Schaumweinmatcrialien, Saccharose in einer Menge von 2-2,2 g/
100 ml und Hefezellen in einer Menge von 3-5 Mio./ ml der sekundären Gärung bei einer Temperatur von
12-15° C mit nachfolgender Anreicherung des Schaumweins mit biologisch aktiven Hefewirkstoffen
ausgesetzt wird. Das Verfahren wird unter Durchführung der Ausgangsgärungsmischung bei einem Druck
von 0,5 M-Pascal durch 6-7 mit Rohrleitungen hintereinander
verbundene, zylinderförmige, hermetisch abgeschlossene Vorrichtungen, in denen die sekundäre
Gärung der Mischung erfolgt, ausgeführt. Hiernach wird die Mischung einer Extravorrichtung mit
einer Füllung zugeführt, in der die Hefezellen aufgefangen werden. In dieser Vorrichtung verläuft die Anreicherungsstufe
des Schaumweins mit biologisch aktiven Hefewirkstoffen (US-PS 3545978).
Bekannt ist ebenfalls ein Verfahren zur kontinuierlichen Schaumweinherstellung, in dem die Ausgangsgärungsmischung
analoger Zusammensetzung der sekundären Gärung in einem Mehrkammer-Behälter mit nachfolgender Anreicherung des Schaumweins
mit biologisch aktiven Hefewirkstoffen in einer Extravorrichtung mit einer Füllung ausgesetzt wird, auf der
die Hefezellen abgefangen werden (CS-PS 101696).
Unter Berücksichtigung dessen, daß die Anreicherung des Schaumweins mit aktiven Hefewirkstoffen
in den beschriebenen Verfahren in der Hauptsache nach dem Abschluß der sekundären Gärung erfolgt
und die Gesamtdauer des Herstellungsprozesses (einschließlich der sekundären Gärung und Anrciche-,
rung) eine konstante Größe darstellt, die gleich 17 Tage ist, beträgt die Dauer der Anreicherungsstufe
'/„Teil von der Gesamtdauer des Verfahrens.
Die sekundäre Gärung wird außerdem bei einer geringen Konzentralion an I lefezcllen durchgeführt, die
mit dem Weinfluß fortgetrieben werden, und physiologische Hefeaktivität in jeder der nachfolgenden
Vorrichtungen, bzw. jeder Kammer, läßt im Zusammenhang mit Erhöhung ihres Alters nach. Das erfolgt
dadi-ch, weil die Junghefe einer 3- bis 5tägigen Kultur bei Durchführung durch sämtliche Vorrichtungen
bzw. Kammern, am Austritt aus den letzteren ein 20-bis 22tägiges Alter erreicht Eine niedrige Hefekonzentration,
die in bekannten Verfahren zur Anwendung kommt, in Verbindung mit der natürlichen
Schwächung ihrer Gärungsfunktion, führt zur Hemmung der sekundären Gärung gegen Ende des Verfahrens
und zu einer ineffizienten Nutzung der Kapazität der Gärungsvorrichtungen. Außerdem sind in
π dem gewonnenen Schaumwein 0,5 bis 0,8 Mio. Hefezellen/ml
Schaumwein enthalten, was seine ALfüllung ohne Filtration ausschließt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch Veränderung der Technologie ein Verfahren zur kontinuierlichen
Herstellung von Schaumwein zu entwikkelrt,
welches ermöglicht, das Verfahren zur intensivieren sowie die Qualität des Erzeugnisses zu erhöhen.
Diese Aiigabe wird gelöst durch das erfindungsgemäße
Verfahren gemäß Patentanspruch 1.
Zur Erhöhung der Qualität des Erzeugnisses wird empfohlen, die sekundäre Gärung bei einer Temperatur
von 4 bis 6° C durchzuführen.
Schaumweinmaterialien mit einem Gehalt an Saccharose von 2 bis 2,2 g/100 ml werden in einem kontinuierlichen
Fluß zur zweiten Gärung unter gleichzeitiger Dosierung von Hefeansatz, bezogen auf eine
Hefeanzahl von 3 bis 5 Mio./ml, geführt. Die gewonnene Ausgangsgärungsmischung gelangt in die Vorrichtung
mit einer Füllung, z. B. aus Polyäthylen, Por-
r> zellan oder Keramik, in der die sekundäre Gärung
bei einer Temperatur von 4 bis 6° C und die Anreicherung des Schaumweins erfolgen. Die Hefe wird
beim Eintritt in den Behälter praktisch vollständig auf der Füllung abgefangen, wodurch gleichzeitig ihr
Kontakt mit Wein verbessert wird. Beim Auffangen von Hefe in der Vorrichtung erfolgt eine kontinuierliche
Erhöhung ihrer Konzentration. Die bevorzugte Konzentration an Hefe beträgt 5 bis 10 Mrd. Hefezellen/ml.
Die Entstehung einer derartigen Konzentra-
j tion ist auf die Notwendigkeit der Gewährleistung von
Bedingungen zurückzuführen, bei denen biochemische Prozesse modelliert werden, die bei Herstellung
von Schaumwein im klassischen Verfahren vor sich gehen. Bei der genannten Hefemenge entspricht
>o die spezifische Konzentration derseloen pro Volumeneinheit
des Ausgangs-Weins der im klassischen Veriahren festgelegten Menge unter Berücksichtigung
der Reduzierung der Dauer des Herstellungsverfahrens von drei Jahren auf 17 Tage. Das Vorlie-
-,-) gen der genannten Hefemenge in der Vorrichtung, unter der sich ständig physiologisch aktive befindet,
sichert eine praktisch vollständige Vergärung von Zucker während der 3 bis 5 Tage der Gärung anstelle
der festgelegten 17 Tage. In dem verbleibenden Zeiten raum (entsprechend 14 bis 12 Tage) wird der
Schaumwein mit biologisch aktiven Wirkstoffen der autolysierten Hefe angereichert, die sich auf der Füllung
in einer Menge befindet, die das 10- bis 15fache
der üblicherweise festgelegten Konzentration über-
h-, steigt. Durch diesen Zusammenhang wird das anfallende
Erzeugnis durch bessere Quaütätskennziffern gekennzeichnet, und es fehlen die Hefezellen praktisch
darin.
Der herzustellende champagnisierte Wein enthält
im Vergleich zu dem Wein, der im bekannten Verfahren
gewonnen wird, eine um das 6- bis 8fache verringerte Menge an Diacetyl und eine um das 1,5- bis
2,0fache verringerte ÄJdehydmenge und ist auch s
durch eine um das 2- bis 4fache erhöhte Fermentaktivität gekennzeichnet
In den Anlaßperioden während der ersten 2 bis 3 Monate wird eine zusätzliche kontinuierliche Einführung
an Hefe in einer Menge von 2 bis 4 Mio./ml ι» unmittelbar in den Ausgangs-Wein vorgenommen. Zu
diesem Zweck wird der Ansatzhefestrom in mindestens drei Ströme geteilt. Der eine Strom, berechnet
auf 2 bis 5 Mio./ml, d. h. der Hauptstrom, wird der Ausgangsgärungsmischung vor Beginn der Gärung ι-ί
und der zweite und dritte Strom unmittelbar dem Ausgangswein im Gärungsprozeß zugegeben. Dabei
wird der zweite Strom des Hefeansatzes in die Zone des Weins eingeführt, in der der Zuckergehalt in einem
Bereich vonO,8 bis 1,2 g/100 ml liegt, und der dritte Strom wird in die Zone mit einem Zackergehalt
im Wein von 0,4 bis 0,6 g/100 ml eingeführt. Die Hefezellen
werden dabei gleichmäßig von der Mitte der Vorrichtung auch zur Peripherie verteilt.
Nach Beendigung des Anlaßzeiiraumes und bei Er- ?>
reichung einer Konzentration von IJefezellen in der
Vorrichtung von etwa 5 Mrd./ml wird die zusätzliche Zuführung von Hefe wesentlich verringert und nach
Ablauf von ein bis zwei Monaten eingestellt.
Die kontinuierliche Ansammlung von Hefezellen ermöglicht es einerseits, die Schwächung der Gärungsfunktion
von Hefe im Zusammenhang mit Erhöhung ihres Alters auszugleichen, und andererseits die
physiologische Aktivität der kontinuierlich mit dem Weinstrom eintretenden Junghefe auf Kosten der v,
Zerfallsprodukte der alten Hefe zu erhöhen.
Das Verfahren sichert die Intensivierung des Prozesses um das 5- bis 6fache durch Anwendung von
Hefe in einer die üblicherweise festgelegte Menge um das 10- bis 15fache übersteigenden Konzentration, die
gleichmäßige Verteilung derselben in der Füllung, den Ausgleich der Schwächung der Gärungsfunktion der
alten Hefe sowie die Steigerung der Aktivität der Junghefe. Es wird außerdem die Kontrolle und Regelung
des Verfahrens vereinfacht.
Dadurch wird bereits zu Beginn des Verfahrens praktisch eine vollständige Ausgärung von Zucker mit
Hilfe von junger, physiologisch aktiver Hefe und danach die Anreicherung des in derselben Vorrichtung
mit biologisch aktiven Wirkstoffen der autolysierten -,0 Hefe hergestellten Weines erreicht.
Hierdurch erlaubt die Anwendung dieses Verfahrens während 2 bis 3 Jahren ohne wiederholte Aufladung
des Apparates die Herstellung fertigen Schaumweins, der praktisch frei von Hefezellen ist, was das -,%
Abfüllungsproblem des Schaumweins ohne Filtration
Die Sicherung der erforderlichen Verfahrensleistung wird durch entsprechende Vergrößerung der
Kapazität der Gärungsvorrichtung oder durch die geeignete Wahl der erforderlichen Zahl der Gärungsvorrichtungen erreicht, die im gesamten Schema parallel
verbunden werden. Das gewährleistet die Steigerung der Produktionsausbeute pro Einheit der
Produktionsfläche um das 2- bis 3fache.
Zu einer besseren Erläuterung der vorliegenden Erfindung werden nachstehend konkrete Beispiele
der Durchführung des vorgeschlagenen Verfahrens zur Champagnisierung von Wein angeführt.
Ausgangsgärungsmischung, zusammengesetzt aus Schaumweinmaterialien, Saccharose in einer Menge
von 2 bis 2,2 g/100 ml und Hefe in einer Menge von 3 bis 5 Mio./ml, wird der Vorrichtung zugegeben,
welche mit einer Füllung aus Polyäthylen ausgefüllt ist, die Hefezellen auffängt. In dieser Vorrichtung erfolgt
bei einem Druck von 0,5 M-Pascal und einer Temperatur von 5° C die sekundäre Gärung, bei der
der Zuckergehalt bis auf 0,2 g/100 ml reduziert wird. Danach erfolgt die Anreicherung von Wein mit biologisch
aktiven Wirkstoffen der autolysiereaden Hefe beieinerTemperaturvorr8° C. Die Ansammlung von
Hefezellen wird bei Erreichung einer Konzentration von 7 Mrd./ml geführt. Das angefallene Produkt ist
durch die folgenden physikalisch-chemischen Kennziffern charakterisiert:
Diacetyl
freie Aldehyde
Regenerationsfähigkeit
Aktivität von
Fruktofuranosidas
freie Aldehyde
Regenerationsfähigkeit
Aktivität von
Fruktofuranosidas
- keines
- 3 mg/1
- OSek.
- 168 vereinbarte
Einheiten
Einheiten
Ausgangsgärungsmischung der in Beispiel I genannten analogen Zusammensetzung wird kontinuierlich
der Vorrichtung zugeführt, die mit einer Füllung aus Polyäthylen ausgefüllt ist. In der Anlaßperiode
werden der Vorrichtung kontinuierlich zwei zusätzliche Hefeströme zugegeben, wenn der in Gärung
befindliche Wein 1 g/100 ml und 0,6 g/100 ml
Zucker enthält.
Die Gesamtmenge der zusätzlich einzuführenden Hefe beträgt 3 Mio./ml. Die Ansammlung von Hefe
erfolgt bis zur Erreichung einer Konzentration von 5 Mrd./ml, wonach die zusätzliche Zuführung an Hefe
eingestellt wird.
Die sekundäre Gärung und Anreicherung werden bei einer Temperatur von 15° C durchgeführt.
Das anfallende Produkt weist eine zu Beispiel 1 analoge Zusammensetzung auf.
Claims (2)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Schaumweinherstellung aus Wein durch sekundäre Gärung
der Ausgangsgärungsmischung, die aus Schaumweinmaterialien, Saccharose und Hefezellen
zusammengesetzt ist, mit nachfolgender Anreicherung des dabei angefallenen Schaumweins
mit biologisch aktiven Hefewirkstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die sekundäre
Gärung in Gegenwart von 5—10 Mrd. Hefezellen/ml durchgeführt wird, die sich bei der kontinuierlichen
Trennung der Hefezellen aus dem Weinfluß angesammelt hat und der zur Reduzierung
der Anlaßperiode zusätzliche Hefezellen in einer Menge von 1 bis 4 Mio./ml Wein in diesem Zeitraum
zugeführt worden sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die sekundäre Gärung bei einer
Temperatur von 4 bis 6° C vorgenommen wird.
Applications Claiming Priority (2)
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ID=26665547
Family Applications (1)
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