DE886053C - Verfahren zur Inaktivierung von Virusproteinen - Google Patents

Verfahren zur Inaktivierung von Virusproteinen

Info

Publication number
DE886053C
DE886053C DEB10490D DEB0010490D DE886053C DE 886053 C DE886053 C DE 886053C DE B10490 D DEB10490 D DE B10490D DE B0010490 D DEB0010490 D DE B0010490D DE 886053 C DE886053 C DE 886053C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
virus
virus proteins
cleavage
protein
nucleic acid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEB10490D
Other languages
English (en)
Inventor
Gerhard Dr Schramm
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Siemens Healthcare Diagnostics GmbH Germany
Original Assignee
Behringwerke AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Behringwerke AG filed Critical Behringwerke AG
Priority to DEB10490D priority Critical patent/DE886053C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE886053C publication Critical patent/DE886053C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N7/00Viruses; Bacteriophages; Compositions thereof; Preparation or purification thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N2770/00MICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA ssRNA viruses positive-sense
    • C12N2770/00011Details
    • C12N2770/00061Methods of inactivation or attenuation
    • C12N2770/00063Methods of inactivation or attenuation by chemical treatment

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Virology (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Enzymes And Modification Thereof (AREA)
  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)

Description

  • Verfahren zur Inaktivierung von Virusproteinen Nach den bisherigen Forschungsergebnissen stellen alle bekannten und näher untersuchten Virusarten Nucleoproteide dar, die zum Teil in kristallisierter Form erhalten wurden.
  • Es ist bereits bekannt, daß man aus den Nucleoproteinen durch proteolyptische Enzyme Nucleinsäure abspalten kann (vgl. z. B. Ammon-Dirscherl, »Fermente, Hormone, Vitamine« 1938, S. 410 und 411). Bei diesem Verfahren werden aber gleichzeitig mit der Abspaltung der Nucleinsäure der Eiweißkomplex und damit die immunologischen Eigenschaften zerstört.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die Virusproteine unter Erhaltung ihrer immunologischen Eigenschaften inaktivieren kann derart, daß sie die pathogenenEigenschaften nicht mehr aufweisen, wenn man die Virusproteine mit nucleasehaltigen Präparaten behandelt. Für diese Abspaltung geeignete Enzyme sind besonders Nucleasen pflanzlicher oder tierischer Herkunft, wie sie z. B. aus Darmschleimhaut oder anderen tierischen oder pflanzlichen Organen in bekannter Weise gewonnen werden können. Die aus den Virusproteinen so erhältlichen nucleinsäurefreien Produkte zeigen noch das hohe Molekulargewicht der Virusproteine. Bei Verwendung chemisch einheitlicher kristallisierter Virusproteine als Ausgangsstoffe können die Spaltprodukte wiederum in chemisch einheitlicher und kristallisierter Form erhalten werden. Bei den üblichen Prüfungen auf Virusaktivität haben sich die neuen Stoffe als praktisch inaktiv erwiesen, während ihre immunologischen Eigenschaften erhalten geblieben sind. Die Verfahrensprodukte sollen pharmazeutische I Anwendung finden.
  • Beispiel Zu io ccm einer Viruslösung, die 254 mg Tabakmosaikvirus enthält und zur Entfernung von Phosphaten gegebenenfalls dialysiert wurde, werden 2 ccm einer Enzymlösung (vgl. unten) gegeben. Die Mischung wird einige Zeit bei 37° stehengelassen. Nach Beendigung der Spaltung wird der Versuchansatz auf 25 ccm aufgefüllt. Durch Zugabe von Trichloressigsäure wird das Spaltprodukt ausgefällt, der Niederschlag abfiltriert und mit trichloressigsäurehaltigem Wasser ausgewaschen.
  • Die Abspaltung der Nucleinsäure läßt sich dadurch nachweisen, daß das Protein und das eingedampfte Filtrat jedes für sich mit konzentrierter Schwefelsäure und Salpetersäure verascht und das Phosphat durch Fällung mit Ammonmolybdat gravimetrisch bestimmt wird. Nach Abzug des in der Enzymlösung enthaltenen Phosphors wurden 1,05 mg abgespaltener Phosphor gefunden, während das Spaltprodukt keinen Phosphor mehr enthielt. Ein gleichartiger Ansatz ohne Enzymzusatz ergab o,97 mg im Virusprotein gebundenen Phosphor und 0,174 mg freien Phosphor im Filtrat. Eine Analyse des Virusproteins, das nicht bei 37° aufbewahrt worden war, ergab i,oi mg gebundenen und 0,i92 mg freien Phosphor. Ohne Enzym findet also keine Spaltung statt.
  • Der Verlauf der Spaltung läßt sich durch Titration der bei der Spaltung frei werdenden Phosphorsäure verfolgen, wenn man die Viruslösung von vornherein mit n/5o-Natronlauge bis zum Umschlagspunkt des Phenolphthaleins neutralisiert und eine neutralisierte Enzymlösung hinzufügt. Das Ende der Spaltung kann dann durch Zurücktitrieren mit n/5o-Natronlauge leicht ermittelt werden. Die Titration ergibt, daß pro Mol abgespaltenen Phosphors etwa zwei Säureäquivalente auftreten. Die biologische Auswertung im Einzelherdtest (vgl. Holmes, Bot. Gaz. 87 [i9291, 39) auf Nicotiana glutinosa ergab eine praktisch vollständige Inaktivierung. Die serologische Prüfung zeigte, daß die serologischen Eigenschaften des nucleinsäurefreien Proteins sich nicht von denen des Virusproteins unterscheiden. Ein Kaninchen wurde durch mehrmalige Injektion von reinem Tabakmosaikvirus gegen dieses Virusprotein immunisiert. o,i ccm des gewonnenen Antiserums gaben mit 1o-5 g Tabakmosaikvirus, das in i ccm physiologischer Kochsalzlösung gelöst war, gerade noch ein Präzipitat. Mit dem nucleinsäurefreien Protein wurde die gleiche Grenzdosis beobachtet.
  • Die Prüfung in der Ultrazentrifuge ergab, daß das nucleinsäurefreie Spaltprotein ein einheitliches Molekulargewicht besitzt, das von dem des aktiven Virusproteins nicht merklich verschieden ist. Der durch die Abspaltung der Nucleinsäure bedingte Verlust von 5 °/o des @Molgewichtes läßt sich in der Ultrazentrifuge nicht mehr feststellen.
  • Die für die Spaltung benutzte Enzymlösung wurde in bekannter Weise wie folgt gewonnen: Von dem Dünndarm eines Kalbes wurden die beiden ersten Meter vom Magen weg entnommen, mit Wasser durchgespült und die Schleimhaut mit einem Spatel ausgeschabt. Der erhaltene Organbrei (5o g) wurde mit 250 ccm 87°/oigem Glycerin versetzt, die Mischung gut durchgeschüttelt, mit 2,5 ccm io°/oiger Natronlauge versetzt und 2 Tage unter öfterem Durchschütteln bei Zimmertemperatur stehengelassen. Der Extrakt wurde dann durch ein Sieb gegossen, mit 3 ccm Toluol versetzt und im Eisschrank aufbewahrt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Inaktivierung von Virusproteinen unter Erhaltung der immunologischen Eigenschaften, dadurch gekennzeichnet, daß die Virusproteine mit nucleasehaltigen Fermentpräparaten behandelt werden.
DEB10490D 1941-02-26 1941-02-26 Verfahren zur Inaktivierung von Virusproteinen Expired DE886053C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB10490D DE886053C (de) 1941-02-26 1941-02-26 Verfahren zur Inaktivierung von Virusproteinen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB10490D DE886053C (de) 1941-02-26 1941-02-26 Verfahren zur Inaktivierung von Virusproteinen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE886053C true DE886053C (de) 1953-08-10

Family

ID=6956781

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEB10490D Expired DE886053C (de) 1941-02-26 1941-02-26 Verfahren zur Inaktivierung von Virusproteinen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE886053C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3129987C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Faktor VIII(AHF)-Hochkonzentrates
DE2433209A1 (de) Hitzestabile plasmaproteinloesungen, verfahren zu ihrer herstellung und arzneipraeparate
DE3104815A1 (de) Verfahren zur herstellung eines verbundstoffs mit langzeit-freigabe
DE886053C (de) Verfahren zur Inaktivierung von Virusproteinen
EP0493662B1 (de) Verwendung von Superoxiddismutasen für die Herstellung von Arzneimitteln zur Prophylaxe und/oder Behandlung von Organversagen bei Risikopatienten mit Polytrauma als Unfallfolge
CH651063A5 (de) Verfahren zur gewinnung anaboler, atmungsfoerdernder, niedermolekularer wirkstoffe fuer prophylaktische, therapeutische, zell- und gewebekulturtechnische zwecke.
DE3101001A1 (de) Verfahren zur konzentration und reinigung des antihaemophilie-faktors oder faktor viii
DE1076888B (de) Verfahren zur Gewinnung atmungsfoerdernder Wirkstoffe fuer therapeutische Zwecke
DE2428955A1 (de) Verfahren zur extraktion von bestandteilen mit in vivo antikoagulierender wirkung aus schlangengiften und daraus erhaltene produkte
Von Karl et al. Ultrastruktur mariner Amöben IV. Corallomyxa chattoni n. sp.
DE2349186C2 (de) Arzneimittel zur Verbesserung der Zellatmung, der Herzmuskelleistung und der Hirnfunktion
DE1818054C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von cytobiotischen Globulinen
Büsser et al. Knochenläsionen und Metastasierungsmuster in einem experimentellen Plasmozytom der BALB/C-Maus (HIPA-Tumor) Bone Lesions and Distribution of Metastases in an Experimental Plasmacytom of BALB/C Mice (HIPA Tumor)
DE962781C (de) Verfahren zur Erzeugung einer Vitamin-D-reichen Hefezubereitung
Wydra Der Einfluß eines Anabolicums (Dianabol®) und eines Muskeltrainings auf Skeletmuskeln der Maus
DE2426584A1 (de) Substanz zur heilung von leberschaeden und verfahren zu deren herstellung aus protein-bruehen
DE3115761A1 (de) Verfahren zum herstellen ungerinnbaren blutes unter anwendung proteolytischer enzyme und daraus gewonnenen proteinkonzentrates
AT83398B (de) Verfahren zur Übertragung von sogenannten Immunstoffen von spezifischen Eiweißkörpern auf unspezifisches oder mit anders gearteten Immunstoffen beladenes Eiweiß.
EP0311963B1 (de) Therapeutisches Mittel, das einen Extrakt von Impatiens Capensis enthält
AT200257B (de)
AT87794B (de) Verfahren zur Herstellung fermenthaltiger Tiersera.
DE391699C (de) Verfahren zur Herstellung von spezifischen Fermentheilmitteln
Stoll et al. Die pH-Abhängigkeit der Wirkung einiger Antibiotika im Plattentest
DE396298C (de) Verfahren zur Darstellung von kolloidalloeslichen Schwermetallsalzen
Wydra Influence of an anabolic steroid (Dianabol®) and muscular training on skeletal muscles of the mouse