DE260401C

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Publication number: DE260401C
Application number: DENDAT260401D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 68*?. GRUPPE

ARNO HÖHNE und HERMANN KRAKE in LEIPZIG.

Zusatz zum Patent 249707.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. August 1912 ab. Längste Dauer: 21. April 1926.

Bei der durch Patent 249707 geschützten Einrichtung zum öffnen und Schließen von Türen durch Einschalten eines mit dem Türflügel verbundenen Motors wirkt die durch Verzahnung mit dem durch eine nachgiebige Kupplung mit der Drehwelle für die Tür verbundenen Zahnrade in Eingriff stehende Kulisse in der Weise, daß nach erfolgtem öffnen der Tür auch sogleich das Schließen derselben

ίο wieder stattfindet, wobei jedoch der Antriebsmechanismus zuläßt, daß die Tür entweder mittels Hand längere Zeit in Offenstellung gehalten oder vorzeitig gewaltsam geschlossen werden kann. Durch Ausübung dieser Maßnahmen werden stets Störungen in den Arbeitsmechanismen hervorgerufen, indem sie in dem ersteren Falle voreilen und beim Freilassen der Tür dieselbe zunächst bis zu einem gewissen Ausschlagwinkel schließen und dann auf halbem Wege wieder öffnen, während in dem anderen Falle der innerhalb des Schließbleches befindliche Kontakt zu frühzeitig unterbrochen wird, infolgedessen der Motor und die Arbeitsteile stillstehen bleiben und beim nächstmaligen Schließen des Stromes die Tür, statt geöffnet, geschlossen wird.

Diesen Unzuträglichkeiten soll gemäß der Erfindung dadurch abgeholfen werden, daß die Kulisse so ausgebildet ist, daß die Tür eine gewisse Zeitdauer in geöffneter Stellung verharren bleibt, und daß ferner auf dem die Kulisse bewegenden Schneckenrade eine Kurvenscheibe angebracht ist, an die sich beim Schließen der Tür ein auf der Drehwelle derselben befestigter Arm anlegt, der im Verein mit der Kurvenscheibe ein völliges Schließen der Tür so lange verhindert, bis die zur Bewegung der Tür dienenden Arbeitsteile nahezu wieder in ihrer Ausgangsstellung angelangt sind.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und es zeigt:

Fig. ι eine Ansicht, bei welcher die Tür geschlossen, der Stromkreis geöffnet und das Getriebe in Ruhe ist,

Fig. 2 einen Grundriß zu Fig. 1.

Fig. 3 bis 5 veranschaulichen das Getriebe bei verschiedenen Türstellungen.

Die mit der Tür α starr verbundene Welle b trägt hier die Kupplung c an ihrem unteren Ende, wie überhaupt die gesamte Schließeinrichtung in einen unter der Tür befindlichen Hohlraum verlegt ist (Fig. 1). Der in den als Hohlkegel ausgebildeten Kupplungsteil c eingreifende Vollkegel ist mit dem lose auf der Welle b sitzenden Zahnrad d verbunden, das mit einem bei χ drehbar gelagerten Zahn-

sektor e kämmt. Letzterer ist mit einem wagerecht ausgestreckten Arm y versehen, der als bogige Kulisse ausgebildet ist, in die ein in einem von der Motorwelle mittels Schnecke η angetriebenen Schneckenrad g befestigter Kurbelzapfen f eingreift. Auf der Unterseite des Schneckenrades g ist eine runde Scheibe ο angebracht, auf deren Umfang sich eine Auskerbung ζ befindet, in die sich im geschlossenen Zustande der Tür das geschweifte Ende eines auf der Drehwelle b der Tür befestigten Armes ft einlegt. Ein Widerstand q dient zur Regelung der Drehgeschwindigkeit des Elektromotors h.

Die Wirkungsweise ist folgende:

Beim Niederdrücken der Türklinke wird in der im Hauptpatent beschriebenen Weise der elektrische Strom geschlossen, und der Elektromotor tritt in Tätigkeit. Die Schnecke η versetzt das Schneckenrad g in Drehung, und der Zapfen f desselben nimmt den Kulissenarm in Pfeilrichtung (Fig. 3) mit, dessen Bewegung durch den Zahnsektor e, das Zahnrad d und die Kupplung c derart auf die Welle b übertragen wird, daß das Öffnen der Tür vor sich geht und das geschweifte Ende des Armes ft aus der Kerbe ζ der Scheibe 0 herausgeschwenkt wird. Nach erfolgter Auswärtsschwenkung der Tür um 90° läuft der Kurbelzapfen f eine gewisse Weglänge in der Kulisse y tot, und es bleibt während dieser Zeitdauer die Tür in geöffneter Stellung erhalten (Fig. 4). Sollte jemand die Tür nach dem öffnen sofort wieder schließen wollen, so würde dies die nachgiebige Kupplung zwar zulassen, doch könnte ein völliges Schließen nicht stattfinden, weil sich das einwärts bewegte Ende des auf der Drehwelle b der Tür befestigten Armes ft gegen den Umfang der im Lauf zurückgebliebenen Scheibe 0 stützt und das Einschlagen der Tür ins Schloß so lange verhindert, bis die Arbeitsteile nahezu wieder in ihrer Ausgangsstellung angelangt sind (Fig. 5). Während der letzten Bewegungsphase der Arbeitsteile erhält der Arm ft durch die in seinen Bereich kommende Auskerbung ζ der Scheibe 0 Luft und läßt dann das völlige Schließen der Tür durch den Arbeitsmechanismus zu, wobei der innerhalb des Schließbleches befindliche Kontakt geöffnet und somit der Motor und die mit ihm in Verbindung stehenden Arbeitsteile zum Stillstand gebracht werden.

Die beschriebenen Einrichtungen bieten den Vorteil, daß einmal bei normalem Arbeitsgange des Getriebes die Tür eine gewisse Zeitdauer geöffnet bleibt, was das Durchpassieren mit Fahrrädern, Kinderwagen u. dgl. ganz bedeutend erleichtert, und daß zweitens der normale Gang des Getriebes nicht gestört werden kann.

Claims

Patent-An Spruch:

Einrichtung zum Öffnen und Schließen von Türen durch Einschalten eines mit dem Türflügel verbundenen Motors nach Patent 249707, dadurch gekennzeichnet, daß die Kulisse (y) so ausgebildet ist, daß die Tür eine gewisse Zeitdauer in geöffneter Stellung verharren bleibt, und daß ferner auf dem die Kulisse bewegenden Schneckenrade (g) ein kurvenförmiger Körper (0) angebracht ist, an den sich beim Schließen der Tür ein auf der Drehwelle (b) derselben befestigter Arm (ft) anlegt, der im Verein mit dem kurvenförmigen Körper (0) ein völliges Schließen der Tür so lange verhindert, bis die zur Bewegung der Tür dienenden Arbeitsteile nahezu wieder in ihrer Ausgangsstellung angelangt sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,