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Schutzhelm, insbesondere für Kraftfahrer Die Erfindung betrifft einen
Schutzhelm, insbesondere für Kraftfahrer, mit einer eine Stirn- und Kinnpartie umfassenden
Helmschale, einer daran vorgesehenen Visieröffnung und einem beweglich an der Helmschale
befestigten Visier aus transparentem Werkstoff zum Verschließen oder öffnen der
Visieröffnung.
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Bei bekannten Schutzhelmen dieser Art ist das Visier klappbar an der
Außenseite der Helmschale angeordnet. Hierbei ist insbesondere der Schließvorgang
umständlich und zeitraubend, da
zum Zwecke der Abdichtung zwischen
Visier und Helmschale zusätzliche Befestigungselemente, z.B. Druckknöpfe, betätigt
werden müssen, welche zudem störanfällig sind und häufig nicht funktionieren. Infolgedessen
vergeht meist einige Zeit, bis der Kraftfahrer, in erster Linie ein Motorradfahrer,
abfahrbereit ist.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, zur Behebung dieser Mängel ein Visier
für einen Schutzhelm vorzuschlagen, welches sicher funktioniert, leicht und rasch
zu betätigen ist und eine gute Abdichtung zur Helmschale hin vermittelt.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Visier im
Innern der Helmschale beweglich angeordnet ist.
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Durch die Anordnung des Visiers im Innern der Helmschale ergeben sich
unter anderem die Vorteile, daß das Visier bequem zwischen seiner Offen- und Schließstellung
beweglich ist und keine Abdichtprobleme auftreten.
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Die nachstehende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
dient im Zusammenhang mit beiliegender Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schutzhelm gemäß der Erfindung in Vorderansicht; Fig. 2 den Schutzhelm
aus Fig. 1 in Seitenansicht; Fig. 3 eine teilweise abgebrochene Innenansicht des
Helmes entlang der Linie 3-3 in Fig. 1 und
Fig. 4 eine Innenansicht
ähnlich Fig. 3 mit einer abgewandelten Ausführungsform eines Visiers.
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Wie aus Fig. 1 und 2 hervorgeht, umfaßt die Helmschale 1 eines Schutz-
oder Sturzhelmes in an sich bekannter Weise eine Stirnpartie 2 sowie eine Kinnpartie
3. Die beiden Partien sind starr, insbesondere einstückig miteinander verbunden.
Zwischen ihnen ist im Augenbereich einer den Schutzhelm tragenden Person eine Visieröffnung
4 angeordnet, die ein möglichst weites Blickfeld b etet. Die Helmschale 1 ist vorzugsweise
einstückig aus schlag-und stoßfestem Werkstoff gefertigt, insbesondere Kunststoff
von möglichst niederem spezifischem Gewicht.
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Bei der in Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsform der Erfindung
ist im Innern der llelmschale 1 ein Visier 5 an Drehachsen 6, 7 schwenkbar gelagert.
Das Visier 5 hat im wesentlichen die Gestalt eines U, dessen an die Form des Helms
angepaßter Steg in der Schließstellung die Visieröffnung 4 verschließt and dessen
Schenkel jeweils an den Drehachsen 6, 7 klappbar gelagert sind.
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Die Drehacllsen 6, 7 sind, z.B. mit hilfe nietenartiger Knöpfe, flüssigkeitsdicht
in der Helmschale 1 gelagert. Das Visier selbst besteht in bekannter Weise aus transparentem,
(lurchsichtigem Material, insbesondere Kunststoff.
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In Fig. 1, 2 und 3 ist das Visier 5 in seiner die Visieröffnung 4
abdeckenden Schließstellung angeordnet. 1" Lg. 2 zeigt zusätzlich mit strichpunktierten
Linien das Visier 5 in seiner Offenstellung, in welcher es in die Kinn!>arLie
3 der Helmschale 1 heruntergeklappt ist. Crundsätzlich könnte das Visier 5 zum Öffnen
auch in die Stirnpartie 2 hochgeklappt werden, es erscheint jedoch günstiger, das
Visier 5 zum Öffnen in die
Kinnpartie 3 herabzuklappen, weil hierdurch
das Eigengewicht des Visiers 5 für den öffnungsvorgang ausgenutzt werden kann, so
daß das Visier nach Betätigen einer später noch zu beschreibenden Rastvorrichtung
von allein aus seiner Schließ- in seine Offenstellung fällt.
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Wie aus Fig. 3 hervorgeht, ist am unteren Rand 8 der Helmschale eine
Dichtung 9 mit vorspringender, an der Außenseite des Visiers 5 anliegender Nase
10 angeordnet. Durch Verwendung von zwei oder mehr Nasen wird die Abdichtung verbessert.
Die Dichtung 9 kann sich auch über die seitlichen Ränder 11 der Visieröffnung 4
erstrecken, um auch an diesen Stellen eine Abdichtung zwischen helmschale und Visier
zu vermitteln. Am oberen Rand 12 der Visieröffnung 4 ist eine Dichtung 13, beispielsweise
aus weichem, geschäumtem Kunststoffmaterial angeordnet, die den oberen, vorderen
Rand des Visiers 5 in der Schließstellung abdichtet. Damit ist das Visier 5 durch
die Dichtungen 9 und 13 rings um die Visieröffnunq 4 herum abgedichtet. Die Abdichtung
wird in einfacher Weise durch das Elochklappen des Visiers 5 aus seiner Offen- in
die SchLießstellung bewirkt, ohne daß zusätzliche Befestigungselemente zur Ilalterung
der Visierränder an der Elelmschale betätigt werfen müssen.
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Das Visier 5 wird - vgl. Fig. 3 - in seiner Schließstellung durch
eine einfache Rastvorrichtung 14 gehalten. Diese umfant eine an der Innenseite des
Elelmes befestigte Blattfeder 15, (Ile mit ihrem freien Ende nach unten ragt und
dort eine nach außen gekehrte Nase 16 trägt. Das Visier 5 weist in der Mitte seines
oberen Standes eine zur Nase 16 komplementäre Ausnehmung auf, in welche die Nase
beim Hochklappen des Viiiers einschnappt und damit das Visier in Schließstellung
hlilt. An der flelmschale ist
weiterhin ein Rastknopf 17, gegebenenfalls
von einer Schraubenfeder 18 vorgespannt, gleitverschieblich gelagert, der mit einem
vorstehenden Zapfen 19 an der Feder 15 anliegt. Durch Eindrücken des-Rastknopfes
17 von außen her wird die Blattfeder 15 nach innen gebogen, so daß die Nase 16 aus
der zugeordneten Aussparung des Visiers 5 austritt und dieses unter der Wirkung
der Schwerkraft nach unten in die Kinnpartie 3 der Helmschale klappt (vgl. die strichpunktierte
Darstellung in Fig. 2).
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Um das Schließen des Visiers 5, gegebenenfalls auch mit einer in einem
Handschuh steckenden Hand zu erleichtern, ist in der Nähe des oberen Randes des
Visiers eine durch Riefung oder Rippung aufgerauhte Stelle 20 vorgesehen. Wie aus
Fig. 2 hervorgeht, ist das Visier 5 in der Offenstellung nur soweit in die Rinnpartie
3 eingeklappt, daß die Stelle 20 oberhalb des unteren Randes 8 der Visieröffnung
4 liegt, so daß dort das Visier leicht angefaßt und nach oben geschoben werden kann.
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Wie weiterhin in Fig. 2 angedeutet, können an der Innenseite des Helmes
anschläge 21 vorgesehen sein, die die Abwärtsbewegung des Visiers 5 begrenzen und
an denen das Visier in seiner Offenstellung anliegt.
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Anstatt das Visier 5, wie in Fig. 1 bis 3 dargestellt, klappbar zu
befestigen, könnte es auch in einer entsprechenden Gleitführung geführt sein, die
eine Verschiebung des Visiers zwischen der Offen- und Schließstellung ermöglicht.
Diese Gleitführung kann grundsätzlich eine Bewegung des Visiers von oben nach unten
und umgekehrt ermöglichen, wie dies bei der Ausführungsform der Erfindung gemäß
Fig. 1 bis 3 durch die Verschwenkung um die Achsen 6, 7 erreicht ist. Fig. 4 zeigt
eine andere, bevorzugte Ausführungsform der Erfindung mit in einer Gleitfuhrung
angeordnetem Visier, wobei jedoch im Gegensatz zu der zuvor beschriebenen
Ausfuhrungsform
das Visier nicht um eine horizontale, sondern um eine im wesentlichen vertikale
Achse des Helmes drehbar ist.
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In Fig. 4 ist das dort mit 45 bezeichnete Visier als zylindrischer
Ring ausgebildet, der in einer gleichzeitig der Abdichtung des oberen und unteren
Randes des Visiers dienenden Gleitführung im Innern der Helmschale 1 drehbar ist.
Das ringförmige Visier 45 weist eine Öffnung 46 auf, die beim Öffnen des Visiers
mit der Visieröffnung 4 - durch Drehen des Visiers -zur Deckung gebracht wird. Zum
Schließen des Visiers wird ein nicht durchbrochener Teil des ringfõrmigen Visiers
vor die Visieröffnung 4 geschoben. Das rk--gförmige Visier 45 kann außer der Öffnung
46 zwei, vor die Visieröffnung 4 schiebbare Bereiche aufweisen, von denen einer
klar durchsichtig sein kann, während der andere als Blendschutz farbig getönt sein
kann. Der Ring des Visiers 45 braucht nicht unbedingt in sich geschlossen zu sein,
es genugt beispielsweise auch ein Ringseqrnent, das sich beispielsweise über einen
Winkelbereich zwischen etwa 1800 und 2700 erstreckt.
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Bei allen hier beschriebenen Ausförrungsformen der Erfindung ist das
Visier im Innern der Helmschale beweglich angeordnet und ermöglicht hierdurch eine
einfache Betätigung sowie eine einwandfreie Abdichtung zur Helmschale hin.
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111 ein mogliches Zerkratzen des Visiers 5 beim Entlanggleiten an
der Dichtung 9, insbesondere im Bereich der seitlichen Ränder der Visieröffnung
4, zu verhindern, kann die Dichtung 8 auch fest mit dem unteren Rand des beweglichen
Visiers 5 (Fig. 3) verbunden werden, um im Schließzustand eine Abdichtung mit dem
unteren Rand der Helmschale herzustellen.