DE2603474A1 - Fotografische silberhalogenid-emulsion - Google Patents
Fotografische silberhalogenid-emulsionInfo
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- G03C—PHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
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Description
Die Erfindung betrifft fotografische Silberhalogenid-Emulsionen, die Zusätze von Sensibilisatoren zur chemischen
Reifung enthalten·
Es ist bekannty fotografischen Emulsionen zur Verbesserung
der chemischen Reifung Schwefelsensibilisatoren, wie symmetrische Disulfide, Cysteine» Cystine oder deren N-substituierte Produkte, Reduktionsmittel oder Goldverbindungen
bzw· deren Kombination zuzusetzen· Dadurch kann eine Bmpfindlichkeitssteigerung der fotografischen Emulsion während der
Reifung erzielt werden· Pur viele Zwecke ist aber die erreichbare Empfindlichkeitssteigerung nicht ausreichend oder mit
dem Mangel starker Schleierneigung behaftet· Dieser Schleier
kann unter Umständen auch erst nach der spektralen Sensibilisierung oder bei der Lagerung besonders hervortreten·
Zweck der Erfindung ist es» eine fotografische Silberhalogenid-Emulsion mit hoher Empfindlichkeit zu finden·
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch die Wahl
geeigneter Sensibilisatoren die Sohleierbildung zu verringern und damit die Empfindlichkeit und Gradation der fotografischen
Emulsion zu erhöhen·
Brfindungsgemäß wird die Aufgabe daduroh gelöst, daS als Sensibilisatoren zur chemischen Reifung asymmetrische Disulfide
609844/1 Ci 3U
2 C U 3 4 7 4
der allgemeinen formel
(W)a(X)bA-S-8-B(Y)0(Z)d
eingesetzt werden·
oder aoyliert sind,
a, b, c, d -0 bis 3» unter den Voraussetzungen
a + d > 1 und b + ο >
1 . N2N-CH2-CH2-S-S-CH2-COOH
2· H3C-S-S-CH2-CH(NH2)-C00H
3. i-C3H7-S-S-CH2-CH(NH2)-C00H
4. H5C6-CH2-S-S-CH2-CH(NH2)-COOH
5. H2N-CH2-CH2-S-S-CH2-CH(NH2)-COOH
6. ^C3H7-S-S-CH2-CH-(NH2)-COOCH3
7. U-C3H7-S-S-CH2-CH(NHOH3)-COOH
8. 11-C3H7-S-S-CH2-CH(NHCOCH3)-COOH
Dabei ist zu bemerken, daß Verbindungen mit W bzw· Z *
Acylamino, z.B. Verbindung 7, außer der EmpCindlichkeitest eigerung bei den üblichen kurzen Belichtungszeiten noch
eine besonders gute Wirksamkeit bei langen Belichtungszeiten mit entsprechend niedrigerer Intensität entfalten·
Erfindungsgemäe können die Silberhalogenid-Emulsionen außer
den asymmetrischen Disulfiden zur Sensibilisierung bekannt·
Edelmetall- oder Reduktionssensibilisatoren enthalten·
Der fotografischen Emulsion werden dabei erfindungsgemäf
0,5 · 1O"5 bis 2 · 10~5 Mol asymmetrisches Disulfid pro Mol
Silberhalogenid zugesetzt·
Als Bindemittel für das Silberhalogenid können erfindungsgemäe Gelatine, insbesondere begleitstoffarme Gelatine, oder
Gelatineersatzstoffe verwendet werden·
6 08844/1030
Ebenso können die üblichen KLarhalter, Stabilisatoren,
spektralen Sensibilisatoren, Farbkuppler und andere Zusätze bei den hergestellten Emulsionen angewendet werden.
Die sensibilisierende Wirkung der erfindungsgemäßen Disulfide
soll durch nachfolgende Beispiele veranschaulicht werden.
Eine SiIberbromidchlorid-Emulsion, die mit begleitstoffarmer Gelatine angesetzt war, wurde vor der chemischen Reife
in 3 Teile geteilt und nach Zusatz verschiedener chemischer Sensibilisatoren nachgereift, vergossen, belichtet und entwickelt.
Als chemische Sensibilisatoren wurden dabei pro kg Emulsion verwendet:
Probe Ai kein Zusatz Probe B: 5 mg Natriumthiosulfat
Probe C: 8,4 mg Verbindung 6.
Empf. 0,1 bzw· 1,0 gibt die relative Empfindlichkeit bei einer
Dichte von 0,1 bzw· 1,0 über dem Schleier an. Differenzen von 1,0 bedeuten halbe bzw. doppelte Empfindlichkeit. Entwickelt wurde während 5 Minuten bei 20 0C in
einem Entwickler der folgenden Zusammensetzung:
1,5 g N-Methyl-p-aminophenol-hydrogensulfat
18 g Natriumsulfit
2|5 g Hydrochinon 18 g Kaliumkarbonat
1 g Kaliumbromid zu 1 Liter in destilliertem Wasser
gelöst.
Wie aus Tabelle 1 ersichtlich ist, tritt duroh Hatriuathio-8ulfat, als in der Technik weitestgehend eingesetzt·* Schwefelsensibilisator, unter diesen Bedingungen, d.h. in Abwesenheit
von Goldsaleen, eine stark· Reifungsbeeohleunigung auf, dit
trotz herabgesetzter Haohreiftemperatur ohn· Empfindlichteit·-
erhöhung rasch zu Schleierbildung führt, während durch die
6 0 9 K /♦ 4 / 1 f) 3 0
"*" 2603AV4
erfindungsgemäfle Yerbindung mit labilem Schwefel eine
Empfindlichkeiteerhöhung in der Sohwelle der onmrakteristi-B eben Klirre um etwa das Doppelte ohne S chi öler erhöhung zu.
verzeichnen ist.
Eine nach Beispiel 1 hergestellte Silberbromidchlorid-Emulsion wurde vor der chemischen Reife in 4 Teile geteilt
und mit verschiedenen chemischen Sensibilisatoren versetzt· Die Emulsionen wurden unter sonst gleichen Bedingungen nachgereift und wie im Beispiel 1 weiterverarbeitet·
Als chemische Sensibilisatoren wurden pro kg Emulsion verwendet:
Probe A nur Dirhodanoaurat (I)-Komplexsalz (entsprechend
2 mg Gold)
Probe B wie A, aber zusätzlich 1 mg Natriumthiosulfat,
Probe C wie A, aber zusätzlich 2 mg Natriumthiosulfat,
Probe D wie A, aber zusätzlich 20 mg Verbindung 2
A | 0,20 | 8,8 | 7,7 | 3,5 |
B | 0,21 | 9,3 | 8,0 | 3,7 |
C | 0,26 | 8,9 | 7,8 | 3,8 |
D | 0,18 | 9,2 | 8,1 | 5,0 |
Aus den Werten ist gegenüber nur mit Groldsalz durchgeführter Reife deutlich die sensibilisierende Wirkung des eingesetzten
Disulfide zu sehen und ebenso die geringere Schleierneigung gegenüber der Nachreife mit dem üblichen Schwefelsensibilisator Natriumthiosulfat·
Eine Emulsion wie in Beispiel 1 wird vor der chemischen Reife in 8 Teile geteilt und wie in Beispiel 1 behandelt, wobei
folgende Naohreifzueätze den Emulsionsteilen pro kg hinzugefügt werden:
b(j 9 H A /+ / 1 0 3 0 ~ 5 "
- 5" 2BU347A
Probe A nur Goldsalz entsprechend Bei'spiel 1
Probe B wie A, aber zusätzlich 10 mg S-Methylmercapto-L-
cystein
Probe C wie A, aber zusätzlich 25 mg S-Methylmercapto-L-
Probe C wie A, aber zusätzlich 25 mg S-Methylmercapto-L-
oystein
Probe D wie A, aber zusätzlich 11,5 ng S-Äthylmercapto-L-
Probe D wie A, aber zusätzlich 11,5 ng S-Äthylmercapto-L-
cyetein
Probe E wie A, aber zusätzlich 29 mg S-Äthylmercapto-L-
Probe E wie A, aber zusätzlich 29 mg S-Äthylmercapto-L-
cystein
Probe F wie A, aber zusätzlich 12,5 mg S-n-Propylmercapto-
Probe F wie A, aber zusätzlich 12,5 mg S-n-Propylmercapto-
L-cystein
Probe ff wie A,aber zusätzlich 13,5 mg S-n-Butylmercapto-
Probe ff wie A,aber zusätzlich 13,5 mg S-n-Butylmercapto-
L-cystein
Probe H wie A, aber zusätzlich 15,5 mg S-Benzylmercapto-
Probe H wie A, aber zusätzlich 15,5 mg S-Benzylmercapto-
L-cystein
Die folgende Tabelle gibt eine Obersicht über die erzielten
sensitometrisehen Baten:
A | 0,45 | 7,3 | 6,0 | 3,1 |
B | 0,46 | 7,8 | 6,5 | 3,4 |
G | 0,40 | o,2 | 7,0 | 4,1 |
D | 0,30 | 9,0 | 7,8 | 4,0 |
E | 0,30 | 9,3 | 8,2 | 4,2 |
F | 0,30 | 9,0 | 8,0 | 5,0 |
G | 0,35 | 8,2 | 7,2 | 4,4 |
H | 0,35 | 7,5 | 6,5 | 5,0 |
Aus den Werten der Tabelle ist zu ersehen, daß durch die erfindungsgemäßen Zusätze bei geringen Schleier eine erhöhte
Empfindlichkeit erzielt werden kann·
Eine höchstempfindliche Silberjodidbromid-Emulsion, die mit
begleitetoffarmer Gelatine angesetzt war, wurde der chemischen
Reifung mit folgenden Zusätzen unterworfen:
609H44/1030
-G-
2BU3474
Probe Ai 6 ml einer 20 ^igen Lösung von Natriumbenzolsulfinat
und Dirhodanoaurat(I)-Komplexsalz entsprechend
1,6 mg Gold pro kg Emulsion
Probe B: wie A, aber zusätzlich 4,2 mg N-Methyl-S-n-propylmercapto-L-cystein
als methanolisohe Lösung·
Die vergossenen Emulsionen wurden unter
a) 1/25 Sekunde
b) 30 Minuten (mit entsprechend geringerer Intensität) belichtet. Die Entwicklung erfolgte gemeinsam während 5
Minuten in dem in Beispiel 1 beschriebenen Entwickler sowie eine zusätzliche Schleierentwicklung während 15 Minuten.
Die Werte der folgenden Tabelle zeigen die bessere Wirkung des Nachreifzusatzes bei Langzeitbelichtung mit niedriger
Intensität von 2 DIF gegenüber 1 DIN Empfindlichkeit θ zunähme
bei kurzer Belichtung mit höherer Intensität* Probe Belichtung Schleier 15+' Schleier 5+' Empf. 0,1
A | a | 0,56 | 0,28 | 8,5 |
B | a | 0,53 | 0,25 | 8,8 |
A | b | 0,56 | 0,28 | 2,9 |
B | b | 0,53 | 0,23 | 3,5 |
+) Die Zahl gibt die Entwicklungszeit in Minuten an
609844/1030 - 7 -
Claims (1)
- Patentansprüche1/ Fotografische Silberhalogenid-Emulsionen, die Zusätze von Sensibilisatoren sur chemischen Reifung enthalten, dadurch gekennzeichnet» daß die Sensibilisatoren asymmetrische Diaulfide der allgemeinen Formel(l)a(X)b A-S-S-B (T)0(Z)4sindf worinAt B - Alkyl-, Aryl- sowie Aralkylreste X1Y - Carboxyl- und/oder Alkoxycarbonylgruppen W,Z - Aminogruppen, die gegebenenfalls alkyliertoder acyliert sind, a, b, c, d - 0 bis 3f unter den Voraussetzungena + d ^> 1 und b + c ^> 1sind·2· Fotografische Silberhalogenid-Emulsionen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusätze von Sensibilisatoren außer den asymmetrischen Disulfiden bekannte Edelmetall oder Reduktionssensibilisatoren enthalten·3· Fotografische Silberhalogenid-Emulsion nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daS als Bindemittel für das Silberhalogenid Gelatine, insbesondere begleitstoffarme Gelatine,oder Gelatineersatzstoffe verwendet werden·4. Fotografische Emulsion nach Anspruch 1 und 2, dadurch—5 —3gekennzeichnet, daß 0,5 · 10 bis 2 · 10 Mol asymmetrisches Disulfid pro Mol Silberhalogenid zugesetzt werden«609844/ 1 030Tabelle 1Probe Reiftemperatur (0C)Reifzeit (min) SchleierBnpf. 0,1 Bnpf. 1,0GradationCD O CO OO5058
30 0,28 6,5 5,0 3,6 60 0,44 7,3 6,2 4,2 90 0,65 7,1 6,0 4|3 30 0,28 7,0 6,2 5,1 60 0,70 7,3 6,1 4,0 30 0,32 7,3 6,2 3,7 60 0,44 8,0 6,7 3,8 90 0,57 8,3 7,0 4,0
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