DE1472883C - Stabilisiertes photographisches silberhalogenidhaltiges Aufzeichnungs material - Google Patents

Stabilisiertes photographisches silberhalogenidhaltiges Aufzeichnungs material

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DE1472883C
DE1472883C DE19651472883 DE1472883A DE1472883C DE 1472883 C DE1472883 C DE 1472883C DE 19651472883 DE19651472883 DE 19651472883 DE 1472883 A DE1472883 A DE 1472883A DE 1472883 C DE1472883 C DE 1472883C
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bis
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Allan Grosvenor Webster Herz Arthur Herman Rochester N Y Milhkan, (V St A)
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Eastman Kodak Co
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Description

OH
S-S
H O
Ν—C-R
in der R eine Alkyl- oder Arylgruppe mit jeweils bis zu 20 Kohlenstoffatomen oder eine Trifluormethylgruppe bedeutet.
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Bis(arylamidophenyl)disulfid Bis(p-acetamidophenyl)disulfid enthält.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, photographische silberhalogenidhaltige Aufzeichnungsmaterialien so zu stabilisieren, daß eine Schleierbildung auch nach längerer Lagerung besser als bisher verhindert wird, ohne daß dadurch eine Desensibilisierung der photographischen Silberhalogenidemulsionen in Kauf genommen werden muß.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe dadurch gelöst werden kann, daß man photographischen silberhalogenidhaltigen Aufzeichnungsmaterialien bestimmte, parasubstituierte Bis(acylamidophenyl)disulfide in bestimmten Mengen einverleibt. Gegenstand der Erfindung ist somit ein stabilisiertes photographisches silberhalogenidhaltiges Aufzeichnungsmaterial mit einem Bis(acylamidophenyl)disulfid, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es als Bis(acylamidophenyl)disul(id pro Mol Silberhalogenid in Mengen von 0,001 bis 10 g, vorzugsweise von 0,1 bis 1,0 g, eine Verbindung der Formel enthält:
OH HO
R—C-N
V-N-C-.R
Die Erfindung betrifft ein stabilisiertes photographisches silberhalogenidhaltiges Aufzeichnungsmaterial mit einem Bis(acylamidophenyl)disulfid.
Photographische Silberhalogenidemulsiorisschichten büßen beim Aufbewahren Empfindlichkeit ein und haben die Neigung, sich ohne Belichtung spontan zu entwickeln. Normalerweise wird während der Entwicklung einer belichteten photographischeri Silberhalogenidemulsion in den Bezirken, die nicht belichtet worden sind, eine bestimmbare Menge an Silbersalz reduziert. Dieser Effekt wird allgemein als »Schleierbildung« bezeichnet. Gelegentlich wird der dadurch erzeugte Schleier auch als »chemischer Schleier« bezeichnet, und zwar dann, wenn zwischen diesem und den Effekten einer unbeabsichtigten Belichtung zu unterscheiden ist.
Um nun diese unerwünschte Schleierbildung zu unterdrücken und um photographische Silberhalogenidemulsionen zu stabilisieren, ist man dazu übergegangen, die Emulsionen mit sogenannten Antischleiermitteln zu stabilisieren, die das Auftreten chemischer Schleier verhindern sollen. Eine bekannte Gruppe von Antischleiermitteln sind organische Disulfide. Es hat sich jedoch gezeigt, daß viele dieser organischen Disulfide entweder die Neigung haben, die photographische Emulsion, in welche sie eingearbeitet werden, zu desensibilisieren und/oder als Antischleiermittel nur eine unzureichende Wirksamkeit zu entfalten, so daß sie in Kombination mit anderen Verbindungen verwendet werden müssen.
Aus der USA.-Patentschrift 2 440 110 sind organische Disulfide, wie Diphenyldisulfid und Ditolyldisulfid, bekannt, die in Kombination mit Sulfin- oder Seleninsäuren oder deren Salzen verwendet werden müssen, um eine brauchbare stabilisierende Wirkung auf photographische Silberhalogenidemulsionen auszuüben. Aus der USA.-Patentschrift 1 962 133 sind ferner Bis(o-acylamidophenyl)disulfide bekannt, die zwar eine ausreichende schleierverhindernde Wirkung aufweisen, die aber die photographische Silberhalogenidemulsion, in welche sie eingearbeitet werden, desensibilisieren bzw. deren Empfindlichkeitsverlust nach längerer Lagerung nicht verhindern können.
in der R eine Alkyl- oder Arylgruppe mit jeweils bis zu 20 Kohlenstoffatomen oder eine Trifluormethylgruppe bedeutet.
Die Stabilisierung des erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials kann dadurch erreicht werden, daß man das Bis(acylamidophenyl)disulfid der vorstehend angegebenen Formel in der angegebenen Menge in die Silberhalogenidemulsion direkt einarbeitet oder es einer an die Silberhalogenidemulsionsschicht angrenzenden Schicht einverleibt.
Daß die erfindungsgemäß verwendeten Bis(p-acylamidophenyl)disulfide der oben angegebenen Formel eine ausgezeichnete stabilisierende Wirkung auf photographische Silberhalogenidemulsionen ausüben, ist insofern überraschend, als die aus der USA.-Patentschrift 2 440 110 bekannten, strukturell sehr ähnlichen Verbindungen (Arylsulfide mit nichtsubstituierten aromatischen Ringen sowie Aryldisulfide mit aromatischen Ringen mit Carbonsäure-, primären Amino- oder Alkylsubstituenten) keinerlei Wirksamkeit als Antischleiermittel besitzen. Auch die aus der USA.-Patentschrift 1 962 133 bekannten, sehr ähnlich ge- ( bauten Bis(o-acylamidophenyl)disulfide weisen nur eine ungenügende stabilisierende Wirksamkeit auf und sind insbesondere nicht in der Lage, den bei längerer Lagerung auftretenden, zum Teil erheblichen Empfindlichkeitsverlust der photographischen Silberhalogenidemulsion auf einem erträglichen Wert zu halten. Dies geht aus dem weiter unten folgenden Beispiel 4 hervor, in dem die Ergebnisse von Vergleichsversuchen wiedergegeben sind, in denen erfindungsgemäß verwendete Disulfide einmal mit dem bekannten Disulfid Bis[o-(N-äthyl)acetamidophenyl]disulfid (Abschnitt a) und zum anderen mit dem aus der USA.-Patentschrift 1 962 133 bekannten Di-o-formyläthylaminodiphenyldisulfid hinsichtlich ihrer stabilisierenden Wirkung auf photographische Silberhalogenidemulsionen miteinander verglichen wurden. Wie aus diesen Vergleichsversuchen hervorgeht, üben die erfindungsgemäß verwendeten Disulfide eine wesentlich bessere stabilisierende Wirkung auf die Empfindlichkeit und/ oder die Schleicrbildung auch nach längerer Lagerung der photographischen Silberhalogenidemulsionen aus als die ihnen strukturmäßig sehr nahestehenden Vergleichsverbindungen.
Besonders günstige Ergebnisse werden erfindungsgemäß dann erzielt, wenn Bis(acylamidophenyl)disulfide der oben angegebenen Formel verwendet werden, in denen R eine Alkyl- oder Arylgruppe mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen bedeutet. R kann neben der bereits genannten Trifiuormethylgruppe außerdem beispielsweise eine Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, η-Butyl-, Isobutyl-, Octyl-, Decyl-, Dodecyl-, Eicosyl-, Phenyl-, Tolyl-, Naphthyl- oder Anthrylgruppe bedeuten.
Beispiele für erfindungsgemäß besonders geeignete Disulfide sind
Bis(p-acetamidophenyl)disulfid,
Bis(p-trifluoräcetamidophenyl)disulfid, Bis(p-butyramidophenyl)disulfid,
Bis(p-propionamidophenyl)disulfid,
Bis(p-octanamidophenyl)disulfid,
Bis(p-decanamidophenyl)disulfid,
Bis(p-pentadecanamidophenyl)disulfid,
Bis(p-benzamidophenyl)disulfid und
Bis(p-naphthamidophenyl)disulfid.
Ein besonders bevorzugter Stabilisator ist Bis(p-acetamidophenyl)disulfid.
Die erfindungsgemäß verwendeten Bis(p-acylamidophenyl)disulfide der weiter oben angegebenen Formel lassen sich herstellen z. B. durch Umsetzung von 4,4'-Diaminodiphenyldisulfid mit einem Carbonsäureanhydrid nach der folgenden Reaktionsgleichung:
^- S-S --/""V-NH2 + RC-O—CR
O H
Il I
R—C—N
-S
HO
I Il
N—C—R + H2O + 2 RCOOH
worin R die oben angegebene Bedeutung besitzt, ohne jedoch hierfür Schutz zu begehren.
Die Reaktion verläuft im allgemeinen unter relativ milden Temperaturbedingungen, beispielsweise bei Temperaturen bis zu 100° C. Die Reaktion kann bei normalem Druck, Unterdruck oder überdruck durchgeführt werden. Gegebenenfalls kann die Reaktion in einem inerten organischen Lösungsmittel oder Medium durchgeführt werden. Die Reaktion verläuft innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne, im allgemeinen innerhalb von 4 Stunden. Die als Reaktionsprodukte anfallenden Bis(p-acylamidophenyl)disulfide können nach bekannten Aufarbeitungsverfahren, beispielsweise durch Abfiltrieren, Waschen und Trocknen, aus der Reaktionsmasse isoliert werden. Die Synthese von Bis(p-acetamidophenyl)disulfid ist beispielsweise in »Berichte«, 38, S. 1134 (1905), und in » B e i 1-stein, Organ. Chem.«, BdXIII, S. 544 (1930), beschrieben.
Die Konzentration der erfindungsgemäß verwendeten Disulfide kann innerhalb der beanspruchten Grenzen sehr verschieden sein. Sie hängt z. B. von den erwünschten Effekten, von dem Grad der Reifung und dem Silberhalogenidgehalt der Emulsion ab. Im allgemeinen ist es zweckmäßig, höhere Konzentrationen an Disulfiden dann zu verwenden, wenn sie in einer angrenzenden Schicht und nicht in der Silberhalogenidemulsionsschicht selbst vorhanden sind.
Die in jedem Einzelfalle zu verwendende optimale Konzentration läßt sich dabei leicht durch Vorversuche ermitteln, in denen photographische Silberhalogenidemulsionen mit verschieden hohen Gehalten an Disulfiden hergestellt und zu einem Film verarbeitet werden und in denen der so hergestellte Film belichtet und anschließend in einem Intensitätsskalensensitomcter belichtet wird.
Die erfindungsgemäß verwendeten Disulfide können der photographischen Emulsion in gleicher Weise einverleibt werden wie photographischen Emulsionen andere Stabilisierungsmittel zugesetzt werden. So können die Disulfide, gelöst in einem geeigneten Lösungsmittel, in Form einer Lösung der Silberhalogenidemulsion zugesetzt werden. Andererseits ist es aber auch möglich, die Disulfide der Emulsion in Form einer Dispersion zuzusetzen, und zwar nach einem Verfahren, wie es beispielsweise zur Einführung gewisser Farbkuppler in photographische Emulsionen angewandt wird. Geeignete Lösungsmittel oder Verdünnungsmittel sind beispielsweise Äthanol und Aceton.
Die erfindungsgemäß verwendeten Disulfide sind in den verschiedensten photographischen Silberhalogenidemulsionen als Stabilisierungsmittel wirksam. So können sie beispielsweise ortho- oder panchromatischen oder Infrarotemulsionen vor oder nach der Zugabe der Sensibilisierungsfarbstoffe, spektral unsensibilisierten Emulsionen oder auch Röntgen- oder Farbemulsionen zugesetzt werden. Als besonders vorteilhaft hat sich ihre Verwendung in mit Schwefel- und Goldverbindungen sensibilisierten photographischen Silberhalogenidemulsionen erwiesen.
Das Silberhalogenid der photographischen Emulsion des Aufzeichnungsmaterials der Erfindung kann aus den verschiedensten Silbersalzen bestehen, beispielsweise aus Silberbromid, Silberjodid, Silberchlorid oder gemischten Silberhalogeniden, wie beispielsweise Silberchloridbromid, Silberbromidjodid oder Silberchloridjodid.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen:
B e i s ρ i e 1 1
Einer negativen, hochempfindlichen Gelatine-Silberbromidjodidcmulsion mit einem einen gelben Färb-
Stoff bildenden Kuppler der Formel
C5H11-I
wurde als Antischleiermittel Bis(p-acetamidophenyl)-disulfid einverleibt. Die Emulsion wurde dann auf einen Celluloseacetatträger aufgetragen.
Zu Vergleichszwecken wurden drei weitere Filme hergestellt, wobei unter Verwendung der gleichen Ausgangsemulsion ein Film ohne Antischleiermittel, ein Film mit Ditolyldisulfid als Antischleiermittel und ein Film mit Diphenyldisulfid als Antischleiermittel hergestellt wurden. Streifen der so erhaltenen Filme wurden dann 7 Tage lang bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50% einer Temperatur von 49° C ausgesetzt. Danach wurden sie in einem üblichen Intensitätsskalensensitometer V25 Sekunde lang belichtet und anschließend 12 Minuten lang bei 24° C entwickelt. Der Entwickler hatte die folgende Zusammensetzung:
N-Äthyl-jS-methansulfonamidoäthyl-
3-methyl-4-aminoanilinsulfat 2,0 g
Natriumsulfit (wasserfrei) 0,6 g
Natriumcarbonat (wasserfrei) ...... 30,0 g
Mit Wasser aufgefüllt auf 1,0 1
Es entstanden ein negatives Silberbild und ein gelbes Farbstoffbild. Das Silberbild und das noch vorhandene Silberhalogenid wurden in einem üblichen Ferricyanid-Bleichbad entfernt, worauf in einem üblichen Hypo-Fixierbad fixiert wurde. Es hinterblieb ein gelbes negatives Farbstoffbild.
Die Ergebnisse der sensitometrischen Messungen sind in der folgenden Tabelle I wiedergegeben. In dieser Tabelle sowie in den in den folgenden Beispielen angegebenen Tabellen mit Ausnahme der dem Beispiel 4 b) zugehörigen Tabelle V stellen die Empfindlichkeiten eine Funktion der Belichtung dar, die erforderlich ist, um eine Dichte von 0,2 über dem Hintergrundschleier zu erzielen, wobei die ursprüngliche Vergleichsempfindlichkeit in jedem Fall auf 100 festgesetzt wurde. Die Konzentration der Zusätze ist angegeben in Gramm Zusatz pro Mol Silberhalogenid.
CH-— COCH2CONH
OCH3
Tabelle I
Konzen Nach 7tägiger Schleier
tration der Aufbewahrung 0,43
Zusätze bei 49° C und
in g/Mol einer 50%igen 0,20
Zusätze Silber relativen 0,49
halogenid Luftfeuchtigkeit 0,47
0 Empfind
lichkeit
yergleichsmaterial).. 100
Bis(p-acetamidophe- 0,25
nyl)disulfid 0,185 94
Ditolyldisulfid 0,164 79
Diphenyldisulfid .... 78
Wie sich aus den in der vorstehenden Tabelle I wiedergegebenen Ergebnissen ergibt, wirkt das erfin-
dungsgemäß verwendete Bis(p-acylamidophenyl)disulfid ausgezeichnet stabilisierend. Trotz der erzielten " Stabilisierung tritt dabei nur ein unwesentlicher Empfindlichkeitsverlust ein. Demgegenüber erweisen sich Ditolyldisulfid und Diphenyldisulfid als unwirksam.
Wie aus der USA.-Patentschrift 2 440 110 hervorgeht, wirken derartige Aryldisulfide nur in Gegenwart von verschiedenen Sulfin- oder Seleninsäuren oder deren Salzen stabilisierend auf photographische SiI-berhalogenidemulsionen.
CnH
CH2CH2OCH3
C2H5
Beispiel^
Bis(p-acetamidophenyl)disulfid wurde aus einer im wesentlichen neutralen Lösung einer negativen, hochempfindlichen Gelatine - Silberbromidjodidemulsion, die mit den Sensibilisierungsfarbstoffen der folgenden Formeln orthochromatisch sensibilisiert worden war:
C6H5
CH2CH2OCH3
C2H5
(CH2,2
CHSO3H CHSO3 3
CH3 CH3
und welche die einen purpurroten Farbstoff bildenden Kuppler der folgenden Formeln enthielt, zugesetzt.
NHC OCH, 0
y ν
NHCO
C,H„-t
■'S11U
NHCOCH2 Ο—<>—CjHu-t
N=N
OCH,
Die Emulsion wurde dann, wie im Beispiel 1 beschrieben, auf einen Schichtträger aufgetragen.
Zu Vergleichszwecken wurde ein Film aus der gleichen Emulsion hergestellt, die jedoch kein Bis(p-acetamidophenyldisulfid) enthielt.
Beide Filme wurden dann, wie im Beispiel 1 beschrieben, inkubiert, belichtet und entwickelt, jedoch mit der Ausnahme, daß die Belichtungszeit Vso Sekunde betrug. In einer weiteren Versuchsreihe wurden Filmproben ohne Inkubierung belichtet und entwickelt. Die dabei erhaltenen sensitometrischen Ergebnisse sind in der folgenden Tabellen wiedergegeben: '·'..-
Tabelle!!
Zusätze
Konzentration
des Zusatzes in g/Mol
Silberhalogenid Frisches Material
Empfindlichkeit Schleier
7 Tage bei 49° C und einer
Luftfeuchtigkeit von 50%
gelagertem Material
Empfindlichkeit
Schleier.
(Vergleichsmaterial) ....
Bis(p-acetamidophenyl)disulfid ....
O 0,25 100
83
0,25
0,19
87 95
0,45 0,29
Gleich günstige Ergebnisse wurden erhalten, wenn als Disulfid Bis(p-trifiuoracetamidophenyl)disulfid, Bis(p - propionamidophenyl)disulfid oder Bis(p - butyramidophenyl)disulnd an Stelle von Bis(p - acetamidophenyl)disulfid verwendet wurde.
Beispiel 3
Bis(p-acetamidophenyl)disulfid wurde einer mit Schwefel- und Goldverbindungen sensibilisierten, negativen, hochempfindlichen Gelatine-Silberbromidjodidemulsion zugesetzt, die mit einem Sensibilisierungsfarbstoff der Formel
CH,
<= CH-C = CH
panchromatisch sensibilisiert worden war. Die dabei erhaltene Emulsion wurde dann auf einen Celluloseacetatträger aufgetragen.
Zu Vergleichszwecken wurde ein Film aus der gleichen Emulsion hergestellt, die jedoch kein Bis(pacetamidophenyl)disulfid enthielt.
Streifen der Filme wurden dann direkt und nach einer Inkubationsperiode von 7 Tagen bei 49° C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50% in einem üblichen Intensitätsskalensensitometer belichtet, 5 Minuten lang bei 20° C in einem Entwickler der folgenden Zusammensetzung:
Wasser von 500C 500 cm3
p-Methylaminophenolsulfat 2,5 g
Natriumsulfit, entwässert 30,0 g
Hydrochinon 2,5 g
Alkali 10,0 g
Kaliumbromid 0,5 g
Mit Wasser aufgefüllt auf 1,01
entwickelt, fixiert und in bekannter Weise getrocknet. Die Ergebnisse der sensitometrischen Messungen sind in der folgenden Tabelle III wiedergegeben:
209 543/437
9 Zusätze 1 472 883
Tabelle III
Frisches
Empfindlichkeit
Material
Schleier
10 0C und einer
tfeuchtigkeit
ertem Material
Schleier
(Vergleichsmaterial) Konzentration
der Zusätze in g/Mol
Silberhalogenid
100
110
95
0,14
0,09
0,10
7 Tage bei 49
relativen Lu
von 50% gelag
Empfindlichkeit
0,20
0,10
0,10
Bis(p-acetamidophenyl)disulfid ....
desgl.
0
0,09
0,3
102
120
112
Gleich günstige Ergebnisse wurden erhalten, wenn an Stelle von Bis(p-acetamidophenyl)disulfid Bis(p-butyramidophenyl)disulfid, Bis(p-naphthamidophenyl)-disulfid, Bis(p-octamidophenyl)disulfid oder Bis-(p-pentadecanamidophenyl)disulfid verwendet wurde.
Beispiele (Vergleichsbeispiel)
Einleitend wurde bereits darauf hingewiesen, daß sich die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen als wirksame Stabilisatoren für photographische SiI-berhalogenidemulsionen erwiesen haben, obwohl bekannt war, daß sehr ähnlich gebaute Disulfide erhebliche nachteilige Wirkungen auf die Stabilität und/oder Empfindlichkeit von photographischen Silberhalogenidemulsionen ausüben, wenn sie diesen zugesetzt werden. Zum Nachweis des erfindungsgemäß erzielten überraschenden technischen Fortschrittes wurden die nachfolgend beschriebenen Vergleichsversuche durchgeführt.
a) Das im Beispiel 3 beschriebene Verfahren wurde wiederholt, wobei verschiedenen Anteilen der gleichen Ausgangsemulsion als Disulfid-Stabilisator einmal Bis(p-acetamidophenyl)disulfid und zum anderen Bis-[o-(N-äthyl)acetamidophenyl]disulfid der folgenden Formel
O O
Il Il
H5C2-N-C-CH3 CH3-C-N-C2H5
zugesetzt wurden. Nachdem daraus auf die beschriebene Art und Weise photographische Aufzeichnungsmaterialien hergestellt worden waren, wurden diese den in den vorherigen Beispielen beschriebenen sensitometrischen Tests unterworfen. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle IV wiedergegeben:
Tabelle IV
Zusätze
Konzentration der Zusätze
in g/Mol Silberhalogenid Frisches Material
Empfindlichkeit
Schleier
7 Tage bei 49° C
und einer relativen
Luftfeuchtigkeit
von 50% gelagertem
Material
Empfindlichkeit
Schleier
14 Tage bei 49° C
und einer relativen
Luftfeuchtigkeit
von 50% gelagertem
Material
Empfindlichkeit
Schleier
(Vergleichsmaterial)
Bis(p-acetamidophenyl)disulfid ... desgl.
Bis[o-(N-äthyl)-acetamidophenyl]-disulfid
desgl.
0,09
0,30
0,06 0,40
100
HO
95
132
110
0,14
0,09
0,10
0,12
0.11
102
120
112
107
105
0,21
0,10
0,10
0,18
0,12
33
78
73
60
62
0,78
0,18
0,18
0,30
0,18
Die in der vorstehenden Tabelle angegebenen Daten zeigen, daß bei Zusatz von Bis[o-(N-äthyl)acetamidophenyl]disulfid, das dem erfindungsgemäß verwendeten Disulfid strukturmäßig sehr nahe steht, zu der photographischen Silberhalogenidemulsion die Verminderung der Empfindlichkeit nach längerer Lagerung und die Schleierbildung nur in unzureichendem Maße verhindert werden konnte.
b) Gleiche nachteilige Effekte wurden beobachtet, wenn andere, in o-Stellung substituierte Aryldisulfide, wie z. B. das aus der USA.-Patentschrift 1 962 133 bekannte Di-o-formyläthylaminodiphenyldisulfid, als Stabilisator verwendet wurden.
Es wurden mehrere Proben von photographischen Silberhalogenidemulsionen hergestellt, die als stabilisierende Verbindungen die nachfolgend angegebenen Verbindungen A (gemäß der USA. - Patentschrift 1 962 133) bzw. die Verbindungen B und C (erfindungsgemäß verwendete Verbindungen) enthielten. Diese Proben wurden hinsichtlich der Schleierbildung und der relativen Empfindlichkeit sofort nach ihrer Herstellung und nach 7tägiger Lagerung bei 49° C und einer relativen Feuchtigkeit von 50% miteinander verglichen. Eine keinen stabilisierenden Zusatz enthaltende Silberhalogenidemulsionsprobe diente dabei als Vergleichsmaterial.
Die untersuchten Proben wurden folgendermaßen hergestellt:
Verbindung A:
Di-o-formyläthylaminodiphenyldisuliid
(USA.-Patentschrift 1 962 133).
Verbindung B:
Bis(p-propionamidophenyl)disulfid
(erfindungsgemäß).
Verbindung C:
Bis(p-acetamidophenyl)disulfid
(erfindungsgemäß).
IO
Die vorstehend genannten Verbindungen wurden einzelnen Proben einer grünempfindlichen Silberbromidjodidemulsion zugesetzt, die den Pyrazolon-Magenta - Farbkuppler 1 - (2',4',6' - Trichlorphenyl)-3 - [3" - (2"',4'" - di - tert. - amylphenoxyacetamido)-benzamido] - 5 - pyrazolon enthielt. Die dabei erhalte^ nen Proben sowie eine kein Antischleiermittel enthaltende Probe wurden auf einen Celluloseacetatträger in einer Schichtdicke entsprechend 150 mg Silber und 200 mg Gelatine pro 0,09 m2 aufgetragen. Die dabei erhaltenen Aufzeichnungsmaterialien wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine dieser beiden Gruppen wurde 7 Tage lang bei 49° C und 50%iger relativer Luftfeuchtigkeit gelagert. Diese Gruppe und eine andere frisch hergestellte Vergleichsgruppe wurden jeweils in einem üblichen Sensitometer mit Intensitätsskala V25 Sekunde lang durch ein Wratten-Filter Nr. 16 belichtet, 9 Minuten lang in einem üblichen Farbnegativverfahren entwickelt, fixiert, gewaschen und getrocknet. Anschließend wurden die in der folgenden Tabelle angegebenen photographischen Empfindlichkeiten von 0,3 über dem Schleier bestimmt:
Tabelle V
Stabilisatorzusatz
zu der Emulsion
(g/Mol Silber)
(Vergleichsmaterial) ..
A (0,25)..,.
A (0,5)
B (0,25)
B (0,5)
C (0,25)....
C (0,5)
Messung sofort nach der Herstellung
relative
Empfindlichkeit
100
135
94
138
151
148
151
Schleier
0,43
0,28
0,25
0,43
0,40
0,36
0,27
Messung nach 7tägiger
Lagerung bei 490C
und 50%iger relativer
Luftfeuchtigkeit
relative
Empfind- Schleier lichkeit
4 5 5 9
21 25 48
0,78 0,74 0,62 0,77 0,67 0,61 0,43
Aus den in der vorstehenden Tabelle V zusammengestellten Ergebnissen geht hervor, daß sich die bekannte Verbindung A und die erfindungsgemäß verwendete Verbindung B hinsichtlich ihrer Antischleierwirkung in einem photographischen Aufzeichnungsmaterial etwa entsprachen, daß die erfindungsgemäß verwendete Verbindung B aber ein deutlich besserer Empfindlichkeitsstabilisator als die bekannte Verbindung A war. Die erfindungsgemäß bevorzugt verwendete Verbindung C war der bekannten Verbindung A sowohl hinsichtlich der Antischleierwirkung als auch hinsichtlich der Wirkung als Empfindlichkeitsstabilisator weit überlegen.

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Stabilisiertes photographisches silberhalogenidhaltiges Aufzeichnungsmaterial mit einem Bis-(acylamidophenyl)disulfid, dadurch gekennzeichnet, daß es als Bis(acylamidophenyl)disulfid pro Mol Silberhalogenid in Mengen von 0,001 bis 10 g, vorzugsweise von 0,1 bis 1,0 g, eine Verbindung der Formel enthält:
io
DE19651472883 1964-12-29 1965-12-22 Stabilisiertes photographisches silberhalogenidhaltiges Aufzeichnungs material Expired DE1472883C (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US42199464 1964-12-29
DEE0030721 1965-12-22

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DE1472883C true DE1472883C (de) 1973-05-10

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