DE2603319A1 - Verfahren zur fixierung von proteinen an traegern - Google Patents
Verfahren zur fixierung von proteinen an traegernInfo
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Description
Patentanwälte
D'pl. Ing. H. V/ixkmann, Dip!. Phys. Dr. K, Fin-''a
Dipl. Ing. F. Λ. Weickmann, Dipl. Chcm. B, \,
HAX y 8 München 80, Wiihfciiaße Z?
BOEHRINGERMAIiNHEIMGMBH, 68 MANNHEIM 31, Sandhof er Str. --112-132
Verfahren zur Fixierung von Proteinen an Trägern
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Fixierung von Proteinen, insbesondere von biologisch aktiven Proteinen
an flüssigen oder festen Trägermaterialien.
Die Fixierung bzw. Immobilisierung von biologisch aktiven Proteinen wie Enzymen, Hormonen, zur Teilnahme
an Antigen-Antikörperreaktionen und Hapten-Antikörperreaktionen befähigten Substanzen, Gerinnungsfaktoren und dergleichen, insbesondere im Rahmen der
präparativen und der analytischen Chemie, hat in den vergangenen Jahren große Bedeutung erlangt. Es v/urden
bereits zahlreiche Fixierungsverfahren entwickelt. Trotzdem zeigt es sich, daß ständig neue Fixierungsprobleme auftauchen, die mit den bisher bekannten
Methoden nicht befriedigend gelöst werden können. Hierauf ist es auch zurückzuführen, daß bisher trotz
der ohne weiteres einsehbaren Vorteile der Fixierung von biologisch aktiven Proteinen an Trägermaterialien
auf vielen Gebieten die Einführung der fixierten Proteine, in die Praxis nur zögernd erfolgte und sich der er- ,
wartete breite Durchbruch noch nicht realisierte.
Hinzu kommt weiter, daß die meisten Immobilisierungsmethoden nur für bestimmte Trägermaterialien brauchbar
sind oder die Herstellung des Trägers durch Polymerisation aus wässriger Lösung in Gegenwart des bio-
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logisch aktiven Proteins ei fördern (Protein-Copolymerisation)
, was eber.ialln die brauchbaren Trägermaterialien
stark beschränkt.
Von besonderem Interesse als Trägermaterialien für immobilisierte aktive Proteine wären Substanzen, welche
sekundäre Aminogruppen enthalten. Hierzu gehören einerseits verschiedene Polymerisate, die sich durch besonders
günstige mechanische und chemische Eigenschaften auszeichnen, wie z. B. die Polyamide, Polyurethane und andererseits polypeptidartige
Strukturen, wie Polyaminosäuren und dergleichen. Derartige Substanzen mit sekundären Aminogruppen weisen
eine gewisse chemische Ähnlichkeit mit den Proteinstrukturen auf, insbesondere hinsichtlich ihrer Ladungsverteilung, so
daß hier negative Auswirkungen auf die biologische Aktivität der daran immobilisierten Enzyme nicht zu erwarten sind
oder gering bleiben, soweit keine sonstigen Gruppen darin vorhanden sind,welche besonders nachteilig auf die Aktivität von
Proteinen einwirken.
Es ist bereits bekannt, daß Imidoester, die sich leicht aus sekundären Aminen erhalten lassen, spezifisch mit den Aminogruppen
von Proteinen unter Bildung von Amidinostrukturen reagieren (vergl. z.B. Colowick-Kaplan "Methods in Enzymology",
Band 25, Seite 646-648). Es ist auch bekannt, daß man Polyamide mit starken Alkylierungsmitteln in die Polyiminoester
überführen kann (US-PS 3 340 210). Ein wesentlicher Nachteil derartiger Iminoester für die Proteinfixierung besteht
jedoch darin, daß sie in den Lösungsmitteln löslich oder zumindest quellbar sind. Dies führt zu starker Klebrigkeif, '
die insbesondere das Arbeiten mit. Granulat, Folien, Schläuchen und ähnlichen Formkörpern wegen der auftretenden Verklebung
stark erschwert oder gar unmöglich macht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Verfahren zu schaffen, welches die Fixierung von biologisch aktiven
Proteinen unter Aktivitätserhalt an Substanzen, die mindestens zwei sekundäre Aminogruppen enthalten, ermöglicht und welches
die oben erwähnten Nachteile der bekannten Verfahren nicht aufweist.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Verfahren
zur Immobilisierung biologisch aktiver Proteine, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß eine Verbindung
mit mindestens zwei sekundären Aminogruppen bei Temperaturen zwischen -80 und 20° C mit einem Chlorierungsmittel
umgesetzt wird unter überführung von sekundären Aminogruppen in Iminchloridgruppen der allgemeinen Formel I
R - C = N - R1
Cl
Cl
worin R und R, aliphatische, aromatische oder aliphatischaromatische
Reste darstellen, und das so erhaltene Produkt
a) in wässrigem Lösungsmittel direkt mit einem biologisch aktiven Protein umgesetzt v/ird oder
b) mit einer wenigstens eine primäre Aminogruppe enthaltenden
bifunktionellen Verbindung, gegebenenfalls in einem wässrigen oder organischen Lösungsmittel, umgesetzt
wird und das dabei erhaltene Produkt mit Gruppen der allgemeinen Formel II
R - C = N - R1
NH - R2-X
NH - R2-X
worin R2 eine Alkylengruppe,eine ^1CJ -Dioxialkylengruppe oder
eine Dicarbonsäureamidgruppe mit 2 bis 8 C-Atomen und X eine primärt
Aminogruppe oder eine zur Proteinbindung geeignete Funktion bedeutet, entweder zuerst mit einem bifunktionellen Proteinreagens
und danach mit dem Protein oder direkt mit dem Protein zur Reaktion gebracht wird.
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Die erfindungsgemäße Iminchlorierungsreaktion wird
vorzugsweise an flüssigen oder festen Polymeren vorgenommen, welche die sekundären Aminogruppen enthalten.
Besonders bevorzugt werden hierunter wiederum die Polyamide wie Nylon und Perlon und ähnliche. Ein anderes Beispiel
für sekundäre Aminogruppen enthaltendes Polymer ist Polyurethan. f
Die Erfindung ist jedoch nicht auf Polymere beschränkt sondern generell auf alle Verbindungen anwendbar, die
als Träger für biologisch aktive Proteine in Betracht
kommen und eine Mehrzahl von sekundären Aminogruppen enthalten wie z. B. Peptide.
Bevorzugtes Chlorierungsmittel für die Herstellung des Iminchlorids ist PCIc Andere geeignete Chlorierungsmittel
sind z.B. PCl3, SOCl2, COCl2, POCl3 und SO2Cl2. Die beiden
letzteren sind zwar nicht so reaktionsfähig wie PCl5/ sie haben
gegenüber letzterem jedoch den Vorteil, daß sie flüssig sind und daher ohne Lösungsmittel eingesetzt werden können. Bei
der Umsetzung mit PCl5 ist dagegen ein Lösungsmittel erforderlich. Geeignet sind halogenierte Lösungsmittel
wie Dichloräthan, Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff und ähnliche. Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform erfolgt die Herstellung des
Iminchlorids mit PCI,- in Dichloräthan bei Temperaturen
zwischen -38 und 0° C. Diese bevorzugten Bedingungen lassen sich leicht durch Zugabe von Trockeneis zur
Dichloräthanlösung (oder der Lösung in einem anderen
halogenierten Lösungsmittel) einstellen. Selbstverständlich sind aber auch andere Kühlungsmethoden geeignet.
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R und R.. sind aliphatische, aromatische oder aliphatischaromatische
Reste, die weitere sekundäre und tertiäre Aminogruppen, Estergruppen, Amidgruppen, Sulfhydrylgruppen,
Carboxylgruppen, Hydroxylgruppen oder Iminchloridgruppen enthalten können. Vorzugsweise bedeuten R und R. geradkettige,
verzweigte oder/und cyclische Alkylgruppen bzw. Alkylengruppen mit 1 -12 C-Atomen, Phenylgruppen bzw.
Phenylengruppen oder Alkylphenylgruppen bzw. Alkylenphenylengruppen mit bis zu 6 C-Atomen in der Alkylgruppe, die
miteinander durch eine oder mehrere der vorstehend erwähnten Aminogruppen, Estergruppen, Amidgruppen oder Iminchloridgruppen
verbunden sind, Peptidketten nus natürlichen und/oder synthetischen Aminosäuren oder dergleichen.
Typische Beispiele für Verbindungen welche erfindungsgemäß über die Bildung von Tminchloridgruppen mit biologisch
aktiven Proteinen gekoppelt v/erden können, sind 6-Polyamid, 6,6-Polyamid, 6,10-PoIyamid, 11-Polyamid,
12-Polyamid, Polycyclamide wie Poly (1,4-cyclohexylendimethylen-superamid),
Polydodecanollactam, Wolle, Kasein, Naturseide, Polyarginin und ähnliche.
Unter den synthetischen Polymeren v/erden solche bevorzugt, in denen R und R1 Alkylen- und Cycloalkylengruppen
mit 6-12 C-Atomen darstellen, welche durch Amidgruppen miteinander verbunden sind.
Das Iminchlorid kann erfindungsgemäß direkt in einem
wässrigen Lösungsmittel mit dem biologisch aktiven Pro— · tein umgesetzt werden. Das biologisch aktive Protein
wird dabei zweckmäßig in einem geeigneten wässrigen Puffer gelöst, mit dem festen Iminchlorid zusammengegeben
und abreagieren gelassen. Eine derartige Arbeitsweise empfiehlt sich vor allem dann, wenn das Grundgerüst des Imins
verzweigt ist, beispielsweise also bei Polyamiden, die Komponenten mit 3, 4 oder noch mehr Funktionen enthalten.
Durch die dort auftretenden sterischen Verhältnisse wird die direkte Reaktion zwischen dem Iminchlorid und dem
Protein begünstigt.
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Bei geradkettigen Polymeren hingegen erfolgt die Reaktion mit dem Protein zweckmäßig über eine Zwischenverbindung
welche mindestens eine primäre Aminogruppe enthält (Spacer).
Die primäre Aminogruppe kann direkt mit einem Kohlenstoffatom verbunden sein oder als Hydrazidgruppe vorliegen,
also an eine Säureamidogruppe gebunden vorliegen. Liegen zwei primäre Aminogruppen vor, so sollen die beiden
Aminogruppen vorzugsweise durch eine Alkylen-#-£/ tCJ -Dioxialkylen-
oder Dxcarbonsäureamidgruppe mit 2-8 C-Atomen voneinander'getrennt
sein.
Wird anstelle eines Diamids ein" Monoamid verwendet, so
enthält dieses noch eine weitere funktionelle Gruppe, vorzugsweise eine zur Herstellung einer Bindung mit einem Protein
geeignete Gruppe. Diese zweite Gruppe der Zwischenverbindung, gleichgültig ob es sich um eine primäre Aminogruppe
oder eine andere Gruppe handelt, kann wieder mit einem bifunktionellen Proteinreagens umgesetzt werden, ehe die endgültige
Bindung des Proteins erfolgt. Derartige Verbindungen sind z.B. Dialdehyde wie Glutardialdehyd, Dihydroxysuccinimidester,
Diacetale, Bismaleinimide, bifunktionelle Iminoester
wie Diäthylmalonimidat, Dimethyladipinimidat, Diepoxide, Dicarbonsäurechloride, insbesondere.-/^, ß-ungesättigte Dicarbonsäuredichloride,
Diisocyanate, Diisothiocyanate und dergleichen. Sie enthalten zweckmäßig 2 bis 12 C-Atome, können jedoch auch
längerkettig sein. " Ein solches zweites Zwischenglied kann entfallen, wenn die Iminchloridgruppe
direkt mit einem heterobifunktionellen Reagens umgesetzt wird, dessen eine Funktion aus der primären Aminogruppe und die
andere Funktion aus einer geschützten Funktion besteht, die in freier Form mit Proteinen reagieren kann, z. B. Acetal, sauer bzw.
hydrogenolytisch bzw. schwach basisch verseifbare Ester, oder einer unreaktiven Vorstufe für eine solche Funktion wie z. B. Nitril
für Iminoester, Olefine zu Epoxiden und andere.
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j NACHQERBOHTJ
Die Umsetzung des Iminchlorids rait der wenigstens eine Aminogruppe
enthaltenden bifunktionellen Zwischenverbindung erfolgt
in einem organischen Lösungsmittel, wenn die Zwischenverbindung (Spacer) nicht selbst flüssig ist, anderenfalls
zweckmäßig in der Zwischenverbindung selbst als flüssige Phase. Auch eine Umsetzung in wässrigem Medium ist möglich,
da die primäre Aminogruppe rascher mit dem Iminchlorid reagiert als die OH-Gruppe. Ist die primäre Aminogruppe
an eine Säureamidgruppe gebunden, handelt es sich also
um ein Hydrazid, so wird in Lösungsmitteln wie Dimethylsulfoxid.
Formamid und Dimethylformamid gearbeitet. Auch andere stark polare Lösungsmittel können in diesem Falle
verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Immobilisierung bzw. die Fixierung biologisch aktiver Proteine
an Trägermaterialien, die sich durch einen Gehalt von sekundären Aminogruppen im Molekül auszeichnen, in besonders
schonender Weise und unter Erhalt der vorteilhaften
ι Eigenschaften, insbesondere der Oberflächeneigenschaften
dieser Trägermaterialien. Das Verfahren eignet sich sowohl zur direkten Kupplung der Proteine an die intermediär gebildeten
Iminchloridgruppen als auch zur Kupplung der Proteine über Zwischenverbindungen (Spacern), die es erlauben,
das Protein in einem gewissen Abstand zum eigentlichen Trägermolekül zu halten.
- 7a -
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung besteht darin, eine
Trägeroberfläche wie ein Gewebe, Fäden, Reagensgläser oder andere beliebige gewünschte Oberflächen mit einer Kleberschicht zu
versehen und nach dem Verfahren der elektrischen Beflockung PoIyamidflints,-flocken
u. dergl. aufzubringen. Die derartig Hergestellte
große Oberfläche ergibt dann bei der Proteinfixierung, gemäß Erfindung, eine hohe spezifische Aktivität pro qcm des
beflockten Trägers.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung weiter: Beispiel 1 und 2:
Je 2 Meter Nylon-6-Schlauch, Innendurchmesser 1 mm, werden
mit absolutem Methanol und anschließend mit absolutem Methylenchlorid gespült, um Feuchtigkeitsspuren zu entfernen. Dann
wird der Schlauch auf -40°C vorgekühlt und mit einer -400C
kalten 5 %-igen Lösung von PCl5 in CCl. gefüllt. Die exakte
Einhaltung der Temperatur ist nicht kritisch, jedoch werden tiefe Temperaturen ab -20°C bevorzugt. Die PClr-Lösung wird
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nach 5 Std. abgesaugt und nüt trockenem CCl. wird überschüssiges
Reagens ausgespült. Dann wird Äthylendiamin (bzw. eine 2 %-ige Lösung von Oxalsäure-dihydrazid in
Dimethylsulfoxid) eingefüllt. Nach 2-stündigem Stehen mit Amin (bzw. Hydrazid-Lösung) wird der Schlauch über
Nacht mit Wasser gespült. Dann wird der Schlauch mit absolutem Dioxan gespült, um Wasserreste zu entfernen, und
eine Lösung von 50 mg Äthylenqrlykol-bis-propionsäure-bishydroxysucciminidester
in 2,5 ml Dioxan + 0,5 ml N-A'thylmorpholin eingefüllt. Nach 30 Minuten wird die Lösung abgesaugt
und mit 0,1 molarem Triäthanolamin-Puffer, pH 8,5, gespült. Dann wird eine Lösung von 2 mg Glucosedehydrogenase
in 1 ml Triäthanolamin-Puffer, pH 8,5, eingefüllt und 3 Std. bei 4 C stehen gelassen. Danach wird mit 5 1 0,1 molarem
Triäthanolamin-Puffer, pH 8,5, der einmolar an NaCl ist, gespült. Der Schlauch weist anschließend eine Aktivität
von 1,5 U/m (Aminschlauch) bzw. 1,6 ü/m (Oxalsäurehydrazid-Schlauch)
auf.
2 Meter Nylon-6-Schlauch werden wie in Beispiel 1 aktiviert.
Bei der Enzymfixierung wird eine Lösung von 2 mg GOD in 1 ml Phosphat-Puffer, pH 7,8, verwendet und wie in Beispiel 1 anschließend
gespült. Wenn mit einer Durchf lußgeschv/indigkeit von 7 ml/min getestet wird, weist der Schlauch eine Aktivität
von 1,5 U/m auf.
Beispiel 4 -
50 g Nylon-6-Granulat werden mit absolutem Methanol und"
anschließend mit absolutem Methylenchlorid gespült, um Feuchtigkeitsspuren zu entfernen. Das auf -400C vorgekühlte
Granulat wird mit einer -400C kalten 5 %-igen Lösung von PCl5 in CCl4 versetzt und gerührt. Nach 5 Std.
Rühren bei -40°C wird abgesaugt und mit trockenem CCl4 überschüssiges Reagens ausgewaschen. Dann wird das Granulat
mit einer 20 %-igen Lösung von Hexamethylendiamin in CH3OH
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-Ji-
"3
versetzt und nach 2 Std. abgesaugt. Anschließend wird
das Granulat in eine Säule gefüllt und über Nacht mit Wasser gespült. Dann wird das Granulat 12 Min. mit einer
10 %-igen Glutardialdehyd-Lösung in 0,2 molarem Borat-Puffer, pH 8,5, gerührt. Anschließend wird abgesaugt und
mit 0,1 molarem Phosphat-Puffer, pH 7,8, gespült. 10 g
des aktivierten Granulats werden dann mit einer Lösung von 80 mg GOD in 40 ml 0,1 molarem Phosphat-Puffer,
pH 7,8, versetzt und 3 Std. bei 4°C gerührt. Das Granulat wird anschließend in eine Säule gefüllt und mit 0,1
molarem Phosphat-Puffer, pH 7,8, der einmolar an NaCl ist,
gewaschen. Das Granulat weist anschließend eine Aktivität von 240 U/g auf.
2 m Nylonschlauch, Innendurchmesser 1 mm wurden auf -30°C
gekühlt und mit einer -30°C kalten 10 %-igen Lösung von PCl5 in CCl. gefüllt. Nach 5 Std. wird mit trockenem
Methylenchlorid gespült und sofort anschließend eine wässrige Lösung von Glucoseoxidase mit einer Konzentration
von 5 mg GOD/ml 0,3 molarem TRA-Puffer, pH 8,0,
eingefüllt. Nach 3 Std. bei 4°C wird der Schlauch mit einer 1 molaren Lösung von NaCl in 0,1 molarem Phosphat-Puffer,
ph 7,0, gespült. Die Aktivität des so hergestellten GOD-Schlauches liegt bei 0,15 U/m, wenn mit einer Durchflußgeschwindigkeit
von 7 ml/min getestet wird.
2 m Nylonschlauch werden wie in Beispiel 1 aktiviert. Als Spacer wird Bernsteinsäurehydrazid (0,3-proz.-Lösung.in Dimethylsulfoxid)
und als bifunktionelles Proteinreagens Glutardialdehyd
verwendet. Zur Fixierung wird eine Lösung von 2 mg Glycerokinase in 1 ml Phosphat-Puffer, pH 7,8, verwendet und
anschließend, wie in Beispiel 1, gespült. Wenn mit einer Durchflußgeschwindigkeit
von 7 ml/min getestet wird, weist der Schlauch eine Aktivität von 0,4 U/m auf.
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Beispiel 7:
5 g Nylon-6-Granulat werden in 20 ml Tetrachlorkohlenstoff
suspendiert. Dann wird bei Raumtemperatur 25 Minuten lang Phosgen durch die Suspension durchgeperlt, anschließend
das Nylongranulat mit Tetrachlorkohlenstoff gewaschen und das erhaltene Nylonpolyiminchlorid mit einer Lösung von
10 mg Glucoseoxidase in 10 ml 0,1 M Phosphat-Puffer, pH
7,8, versetzt. Das Granulat weist nach Waschen, wie in Beispiel '4, eine Aktivität von 50 U/g auf.
Mit Klebstoff versehene und anschließend mit Nylonflints beflockte Fäden werden, wie in Beispiel 1, mit Phosphorpentachlorid
aktiviert. Als Spacer wird A'thylendiamin und als bifunktionelles Proteinreagens Glutardialdehyd verwendet.
Zur Fixierung wird eine Lösung von 2 mg GOD in 1 ml Phosphat-Puffer, pH 7,8, verwendet und anschließend gespült.
Ein cm des beflockten Fadens weist anschließend eine Aktivität von 0,73 U auf. Wird dasselbe verfahren
ohne Verwendung eines Spacers durchgeführt und das aktive Polyiminchlorid-Derivat direkt zur Fixierung der GOD verwendet,
so wird nach dem Waschen eine Aktivität von 0,35 U/cm des beflockten Fadens festgestellt.
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Claims (10)
- PATENT h !.SPRÜCHEVerfahren zur Immobilisierung biologisch aktiver Proteine, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verbindung mit mindestens zwei sekundären Aminogruppen bei Temperaturen zwischen -80 und 20°C mit einem Chlorierungsmittel umgesetzt wird unter Überführung von sekundären Aminogruppen in Iminchloridgruppen der allgemeinen Formel IR-C = N-R. I ι Clworin R und R1 aliphatische, aromatische oder aliphatischaroraatische Reste darstellen, und das so erhaltene Produkta) in wässrigem Lösungsmittel direkt mit einem biologisch aktiven Protein umgesetzt wird oderb) mit einer wenigstens eine primäre Aminogruppe enthaltenden bifunktionellen Verbindung, gegebenenfalls in einem wässrigen oder organischen Lösungsmittel, umgesetzt wird,und das dabei erhaltene Produkt mit Gruppen der allgemeinen Formel IIR - C = N - R1 I 'NII - R7-X .Worin R2 eine Alkylengruppe, eine^^J-Dioxialkylengruppe oder eine Dicarbonsäureamidgruppe mit 2 bis 8 C-Atomeh und X eine primäre Aminogruppe oder eine zur Proteinbindung" geeignete Funktion bedeutet entweder zuerst mit einem bifunktionellen Proteinreagens und danach mit dem Protein oder direkt mit dem Protein zur Reaktion gebracht wird.709832/0942ORIGINAL INSPECTED
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß feste Polymere als Trägermaterialien verwendet werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägermaterial Polyamide verwendet werden.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Protein als Träger verwendet wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Chlorierungsmittel PCl5, PCl3, SOCl2, COCl2, POCl2 oder SO2Cl2 verwendet werden.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß R und R1 sekundäre Aminogruppen, tertiäre Aminogruppen, Estergruppen, Amidgruppen, Sulfhydrylgruppen, Carboxylgruppen, Hydroxylgruppen und/oder Iminchloridgruppen enthalten. - 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,daß R und R1 geradkettige, verzweigte oder/und cyclische Alkylgruppen bzw. Alkylengruppen mit 1-12 C-Atomen, Phenylgruppen bzw. Phenylengruppen oder Alkylphenyl- , gruppen bzw. Alkylphenylengruppen mit bis zu 6 C-Atomen in der Alkylgruppe darstellen, die miteinander durch eine oder mehrere sekundäre oder tertiäre Aminogruppen, Estergruppen, Amidgruppen oder Iminchloridgruppen verbunden sind.
- 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß X eine Acetalgruppe, Estergruppe, Nitrilgruppe oder
Olefingruppe darstellt.709832/0942 - 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das bifunktionelle Proteinreagens ein Dialdehyd, Dihydroxysuccinimidester, Diacetal,^Bismaleinimid, bifunktioneller Iminoester, Diepoxid oder/und Dicarbonsäure, Dichlorid, Diisocyanat oder/und Diisothiocyanat ist.
- 10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Trägermaterial verwendet wird, welches eine mit Polyamidflints,-fasern oder flocken beflockte Oberfläche aufweist.·2
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