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Wälzkörperkäfig für Längsführungen Die Erfindung bezieht sich auf
einen Wälzkörperkäfig für Längsführungen, der aus formgleichen Käfigelementen aufgebaut
ist, die Taschen für die Aufnahme der Wälzkörper bilden.
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Es sind Wälzkörperkäfige für Linearbewegungen in verschiedenen Bauformen
und Ausführungen bekannt. So sind Käfige aus Metall bekannt, bei welchen die Rollen
in zwei Längsschienen geführt sind. Die beiden Längsschienen sind mit Distanznieten
fest miteinander verbunden. Diese Ausführung hat wegen des Platzbedarfes der Distanznieten
den Nachteil, daß verhältnismäßig wenig Rollen auf eine Längeneinheit montiert werden
können. Zum anderen besteht die Gefahr, daß sich die beiden Schienen gegeneinander
verschieben, und daß so der achsparallele Lauf der Rollen
beeinträchtigt
wird. Hierdurch wird der ohnehin nicht geringe Abrieb noch wesentlich erhöht. Dieser
führt nicht nur zur Verunreinigung des Lagers, sondern kann auch dessen frühzeitigen
Ausfall mit sich bringen.
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Um den Abrieb zu verringern, wurden auch Käfige der eingangs genannten
Art entwickelt, deren formgleiche Glieder aus Kunststoff bestehen (DT-AS 1 207 158).
Auch hierbei sind verschiedene Ausführungen und Bauformen bekannt, die jedoch alle
wiederum neue Nachteile mit sich brachten. Insbesondere sind alle Käfigausführungen
aus Kunststoff sehr labil, so daß es zum Verzug der Käfige kommen kann, was wiederum
eine nicht achsparallele Führung der Rollen mit sich bringt und somit wegen der
höheren Reibung zu größerem Verschleiß führt und auch zum seitlichen Abwandern der
Käfige. Bei den Hin-und Herbewegungen der Käfige läßt sich ein, wenn auch nur geringer
Schlupf, nicht vermeiden. Dies hat zur Folge, daß der Käfig zwischen den beiden
Führungsbahnen nicht immer den exakt vorbestimmten Weg zurücklegt, sondern jeweils
in einer Richtung abwandert und nach einigen Hüben am Ende der Führungsbahn anstoßen
kann. Diese wiederholten Stöße haben eine unvermeidbare Zerstörung des Käfigs zur
Folge.
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Die einzelnen Glieder des bekannten Käfigs sind durch Bolzen miteinander
verbunden. Die Bolzen nehmen Raum ein, der für den Einbau von Wälzkörpern nicht
mehr zur Verfügung steht, was sich negativ auf die Tragfähigkeit des Lagers auswirkt.
Die Unterbringung von möglichst vielen Wälzkörpern ist bei Linear-Wälzlagern besonders
wichtig, da diese nicht nur zwischen gehärteten Laufbahnen eingesetzt werden, sondern
auch auf ungehärteten Materialien laufen. In diesem letzteren Fall ist eine möglichst
geringe spezifische Pressung notwendig, um Markierungen und Eindrückungen auf der
Laufbahn zu vermeiden.
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Bei relativ langem Hub im Verhältnis zur Bettlänge ist es unvermeidlich,
daß der Käfig auf beiden Seiten über die untere Führung hinausläuft. Dies ist mit
den herkömmlichen Kunststoffkäfigen unmöglich, da sich diese infolge ihrer labilen
Bauweise beim Austreten aus der unteren Führung sehr stark durchbiegen und dadurch
den Rückhub hemmen und bei Wiedereintreten des Käfigs in die untere Laufführung
den Käfig bei wiederholtem Ablauf zerstören. Man mußte deshalb bei diesen Anwendungsfällen
wieder zur massiven Ausführung der Käfige zurückkehren. Somit sind alle heute bekannten
Ausführungen nur sehr eng begrenzt
einsetzbar und eine Lösung, die
die Vorteile aus den verschiedenen Konstruktionen in sich vereint, gibt es nicht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Käfig der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß er eine so große Steifigkeit aufweist, daß er
auch in von der horizontalen Lage abweichenden Lagen zuverlässig arbeitet und ein
Hinauslaufen des Käfigs über die Führungsbahn möglich ist. Hierbei sollen Gelenkbolzen
oder Distanznieten, die den Einbauraum für Wälzkörper reduzieren, vermieden werden.
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Gemäß einer ersten Lösung dieser Aufgabe sind die Käfigelemente mit
mindestens einem biegesteifen Stab verbunden, der sich längs des gesamten Käfigs
erstreckt, die Käfigelemente geradlinig aufeinander ausrichtet und dadurch den Käfig
biegesteif macht.
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Gemäß einer zweiten Lösung der Erfindungsaufgabe sind die Käfigelemente
durch mindestens einen Zuganker zusammengepreßt,der sich längs des gesamten Käfigs
erstreckt und an starren Endstücken des Käfigs angreift.
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Die Wälzkörperkäfige gemäß diesen beiden Lösungen sind biegesteif
und bieten einen möglichst großen Einbauraum für Wälzkörper,
z.B.
Zylinderrollen. Bei der ersten Lösung wird die Biegesteifigkeit durch den biegesteifen
Stab erreicht.
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Bei der zweiten Lösung erhält man die Biegesteifigkeit des Käfigs
insgesamt durch das Zusammenpressen mittels eines oder mehrerer Zuganker. Während
bei der ersten Lösung das verbindende Element, nämlich der Stab, biegesteif sein
muß, ist dies bei der zweiten Lösung nicht erforderlich. Die nötige Steifigkeit
kann dort allein durch das Aneinanderpressen der Käfigelemente erzielt werden, ohne
daß der Zuganker nennenswert zur Versteifung beiträgt. Dieser kann als verhältnismäßig
dünner Draht ausgebildet sein. Da bei beiden Lösungen zwischen den einzelnen Elementen
weder Distanzbolzen noch Gelenkbolzen vorhanden sind, lassen sich sehr viele Wälzkörper
einbauen. Die Wälzkörper können so nahe aneinander herangerückt werden, daß sie
durch einen nur noch kleinen Zwischenraum voneinander getrennt sind.
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Die Käfigelemente können zu ihrer gegenseitigen Ausrichtung formschlüssig
ineinandergreifen bzw. über Zwischenstücke formschlüssig miteinander. verbunden
sein. Die Ausrichtung der Elemente aufeinander kann aber auch durch den bereits
erwähnten Stab erfolgen, auf den die Käfigelemente z.B.
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aufgereiht sein können, wobei der Stab Bohrungen in den
Käfigelementen
durchgreift.
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Die bereits erwähnten Endstücke des Käfigs können aus Käfigelementen
bestehen. Man wird jedoch vorzugsweise speziell geformte Endstücke verwenden. Die
Endstücke oder Endkäfigelemente bestehen vorteilhafterweise aus einem steiferen
Material, z.B.
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Metall, insbesondere Stahl, als die übrigen Käfigelemente.
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Dadurch wird die vom Zuganker ausgeübte Kraft besonders gut über die
Breite des Käfigs verteilt.
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Vorzugsweise bestehen die Käfigelemente aus Kunststoff. Die Erfindung
ist jedoch hierauf nicht beschränkt, da auch andere Materialien in Betracht kommen,
so z.B. Sintermaterial.
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Die Käfigelemente können verschiedene Formen aufweisen.
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Eine Auswahl an möglichen Formen ist in den Ansprüchen 13 bis 18 angegeben.
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Der Käfig kann mehrere Stäbe bzw. Zuganker enthalten. Vorzugsweise
erstrecken sich Stäbe oder Zuganker in der Nähe der seitlichen Ränder des Käfigs.
Jedoch genügt auch ein einziger Stab oder Zuganker, der dann vorzugsweise in der
Mitte des Käfigs angeordnet ist. Ein solcher einziger Zuganker kann seine Kraft
über starre Endstücke auf die gesamte Käfigbreite übertragen. Bei
Anordnung
nur eines Zugankers oder Stabes in Käfigmitte ist es von Vorteil, wenn die Käfigelemente
zur Erzielung einer guten Ausrichtung aufeinander formschlüssig ineinandergreifen,
z.B. mittels Zapfen und Bohrungen; jedoch könnte auch eine Ausrichtung mittels eines
einzigen Profilstabes erzielt werden, der in passend profilierte Durchbrüche der
Käfigelemente eingreift.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung besteht der Käfig aus mehr
als einer starren Käfigelementreihe, wobei die Reihen durch elastische Verbindungselemente
miteinander verbunden sind, vorzugsweise durch elastische Plättchen, z.B. Stahlplättchen,
die zwischen Käfigelemente eingefügt sind. Ein so ausgebildeter Käfig ist z.B. für
Längsführungen geeignet, die unter einem Winkel, z.B. einem rechten Winkel, zueinandertehen.
Die elastischen Verbindungselemente gestatten geringe Verschiebungen zwischen den
beiden starren Käfigelementreihen, wodurch verhindert wird, daß auf eine Käfigelementreihe
ausgeübte Stöße voll auf die andere Käfigelementreihe übertragen werden.
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Verfahren zur Montage des Käfigs sind in den Ansprüchen 22 bis 24
angegeben. Mit dem Verfahren gemäß Anspruch 24, bei dem während der Montage sowohl
ein Zusammendrücken der Reihe
aus Käfigelementen als auch ein Spannen
der Zuganker stattfindet, kann eine maximale Vorspannung erhalten werden.
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In vielen Fällen jedoch wird man eine ausreichende Vorspannung auch
dann erhalten, wenn gemäß Anspruch 22 nur die Käfigelementreihe zusammengedrückt
wird oder gemäß Anspruch 23 nur die Zuganker gespannt werden.
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In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines zur Aufnahme von Zylinderrollen
bestimmten Wälzkörperkäfigs gemäß der Erfindung, Fig. 2 einen Längsschnitt durch
den Käfig nach Fig. 1 in einem gegenüber Fig. 1 vergrößerten Maßstab, Fig. 3 einen
Querschnitt durch den Wälzkörperkäfig nach den Fig. 1 und 2, Fig. 4 eine perspektivische
Darstellung eines Käfigs gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung,
Fig.
5 einen Längsschnitt durch den Käfig gemäß Fig. 4 in einem gegenüber Fig. 4 vergrößerten
Maßstab, Fig. 6 einen Querschnitt durch das Lager nach den Fig. 4 und 5, Fig. 7
eine perspektivische Darstellung eines Käfigs mit Z-förmigen Käfigelementen, Fig.
8 eine perspektivische Darstellung eines Käfigs mit doppel-T-förmigen Käfigelementen,
die formschlüssig ineinandergreifen, Fig. 9 eine perspektivische Darstellung eines
Wälzkörperkäfigs mit U-förmigen Käfigelementen, wobei der Käfig aus zwei winklig
zueinander angeordneten Käfigelementreihen besteht, die durch elastische Verbindungselemente
miteinander verbunden sind, Fig.10 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf den
Käfig nach Fig. 9,
Fig. 11 eine Endansicht des Käfigs nach den
Fig. 9 und 10, Fig. 12 eine Draufsicht auf einen Käfig mit einem einzigen in der
Mitte angeordneten Zuganker, Fig. 13 eine Draufsicht auf einen Käfig, der für die
Aufnahme von Kugeln bestimmt ist, Fig. 14 einen Schnitt nach Linie XIV-XIV in Fig.
13, Fig. 15 eine Draufsicht auf einen Käfig, der für die Aufnahme von abwechselnd
mit verschiedenen Schräglagen angeordneten Rollen bestimmt ist und Fig. 16 einen
Schnitt nach Linie XVI-XVI in Fig. 15.
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In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind mit A die Wälzkörper,
z.B. Rollen,und mit B der Käfig bezeichnet, der die Wälzkörper hält.
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Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3 ist der Käfig aus mehreren
Käfigelementen B1 zusammengesetzt, von denen jedes einen etwa stabförmigen Steg
10 aufweist. Zwei einander gegenüberliegende Längsseiten 12 der Stege 10 sind konkav
ausgebildet und haben einen Abstand von den gegenüberliegenden Längsseiten der benachbarten
Stege. Die Rollen A sind mit einem gewissen Spiel zwischen zwei konkaven Flächen
12 aufgenommen.
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Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3 hat jeder Steg an jedem
seiner Enden seitliche Borde 14 und 16, die zusammen mit den Borden der nächstliegenden
Käfigelemente Anlaufflächen für die Enden der Rollen A bilden. Die Borde fixieren
also die Rollen nach den Seiten hin.
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Die Käfigelemente B1 sind dadurch miteinander verbunden, daß an den
Enden der Borde 14 und 16 jeweils ein Zapfen 18 und eine Bohrung 19 vorgesehen sind,
wodurch eine gegenseitige Ausrichtung und genaue Anpassung der Elemente B1 aneinander
gewährleistet wird.
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Die Borde 14 und 16 weisen ferner zu beiden Seiten Nuten 20 und 22
auf, die so an Stäbe C angepaßt sind, daß sich die Endbereiche der Käfigelemente
in die Hohlräume der Stäbe einschieben lassen. Die Stäbe haben einen C-förmigen
Querschnitt und sind
so bemessen, daß die Endschenkel 24 und 26
federnd in die Nuten 20 und 22 eingreifen. Auf diese Weise erreicht man sowohl eine
Verbindung der Elemente B1 untereinander als auch eine Ausrichtung der Elemente
aufeinander. Die Anordnung besonderer Zapfen und Zapfenlöcher ist deshalb nicht
zwingend notwendig.
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Die Ausrichtung mit Hilfe der Leisten alleine kann ausreichend sein.
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Bei der in den Fig. 4 bis 6 dargestellten Variante sind entsprechende
Teile durch gleiche Bezugszahlen bezeichnet, die jedoch den Zusatzindex "a" erhalten
haben.
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Bei dieser Ausführungsform der Erfindung besteht jedes Käfigelement
B1 aus einem stabförmigen Steg 10a mit konkaven gegenüberliegenden Längsseiten 12a,
die sich über die gesamte Länge des Steges erstreckt.
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Zur axialen Fixierung der Rollen A sind besondere Blöckchen 30 verwendet,
die als Borde für den Anlauf der Rollen dienen.
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Die Blöckchen 30 haben konvexe Flächen, die an die konkaven Seitenflächen
der Stege 10a angepaßt sind. Die Blöckchen werden an den Stegen 10a durch geeignete
Spannorgane gehalten, die
beim dargestellten Ausführungsbeispiel
aus den Stäben C bestehen, die mit ihren federnden Enden 24a und 26a in Nuten 22a
und 24a eingreifen (siehe Fig. 6 links). Man kann auch (siehe Fig. 6 rechts) die
Enden der Stege 10a und die Blöckchen 30 durchbohren und in diese Bohrungen Stäbe
Cl einführen, die sich über die gesamte Länge des Käfigs erstrecken.
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An den Enden der Stäbe können geeignete Endarretierungsmittel vorgesehen
sein, wie z.B. Splinte, Bolzen oder dergleichen.
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Die Stege 10a des Käfigs nach den Fig. 4 und 5 werden durch Abschneiden
von einem Profilstab hergestellt, der den Querschnitt der Stäbe aufweist. In die
so hergestellten Stege 10a werden die Nuten 24a und 26a für den Eingriff der federnden
Stäbe C oder die Bohrungen für die Stäbe C1 eingearbeitet.
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Die Blöckchen 30 können wieder ausgehend von einem Profilstab durch
Abschneiden oder aber durch Pressen hergestellt werden.
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Die Blöckchen werden bei der Montage des käfigs zwischen die Stege
10a gelegt; gleichzeitig werden die Rollen A eingefügt.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 hat jedes Käfigelement einen Steg
10b, an dessen gegenüberliegenden Längsseiten sich
wieder konkave
Flächen zur Führung der Rollen befinden. Die Käfigelemente sind im wesentlichen
Z-förmig ausgebildet und haben nach entgegengesetzten Richtungen weisende Borde
14b und 16b.
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Die Enden der Borde 14b und 16b haben an ihren Ansatzstellen an den
Steg 10b jeweils Ausnehmungen 15, in die die Enden von Borden 14b und 16b des benachbarten
Käfigelementes eingreifen.
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Der in Fig. 8 dargestellte Käfig besteht aus Käfigelementen B1, die
wieder einen Steg 10c aufweisen, an dessen Enden sich Borde 14c und 16c befinden.
Die Grundform der Käfigelemente ist also doppel-T-förmig, wie auch bei dem Käfig
nach den Fig.
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1 bis 3. Die Borde haben an ihren Enden Verbindungsorgane 38 und 40,
die mit den komplementären Verbindungsorganen 40 und 38 eines anschließendes Bordes
in Eingriff stehen.
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Der in den Fig. 9 bis 11 dargestellte Wälzkörperkäfig ist für ein
Doppellager bestimmt, das aus zwei Elementarlagern B besteht, die durch elastische
Verbindungselemente K miteinander verbunden sind.
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Jedes Elementarlager B besteht wieder aus mehreren Käfigelementen
B1, die gleich ausgebildet sind und aus Käfigelementen 10 bestehen,
die
im wesentlichen die Form eines U aufweisen.
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Die Schenkel 14 und 16 der Käfigelemente bilden die Borde für die
axiale Fixierung der Wälzkörper A. Die Stege 10 haben wieder konkave Flächen 12
zur Führung der Wälzkörper. Am Ubergang jedes Bordes 14, 16 in den Steg 10 befinden
sich Ausnehmungen, die eine solche Breite haben, daß die Enden der Schenkel eines
anschließenden Käfigelementes in die Ausnehmungen passen.
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Die Borde 14 und 16 sind durchbohrt. In die Bohrungen greifen Zuganker
C ein, die das Aufeinanderausrichten und das Zusammenpressen der Käfigelemente B1
auf die nachfolgend erläuterte Art und Weise gewährleisten.
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Die den Käfig B bildenden Käfigelemente B1 bilden eine Reihe, an deren
Enden Endstücke 52 angeordnet sind, an deren Enden sich Ausnehmungen 54 befinden,
die die Enden C4 der Zuganker C des Käfigs aufnehmen.
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Die beiden Käfige des Doppellagers sind durch Verbindungselemente
K miteinander verbunden, die zwischen den Käfigelementen B1 angeordnet sind. Die
Verbindungselemente K haben die. Form
von winkelförmigen Plättchen
(siehe hierzu auch Fig. 11) und bestehen vorzugsweise aus federndem Material, z.B.
Stahl. Die Verbindungselemente K sind in gewissen Abständen zwischen Käfigelemente
B1 eingespannt und gestatten geringe elastische Verschiebungen zwischen den beiden
Elementarkäfigen B.
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Der Zusammenbau der Käfigelemente B1 mit den Zugankern C1 und den
Endstücken 52 erfolgt nach dem folgenden Verfahren.
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Die Käfigelemente B1, die vorteilhafterweise Spritzgußteile aus Kunststoff,
z.B. Polyamidharz, sind, das eine gute Festigkeit und gute Laufeigenschaften aufweist,
werden auf die Zuganker C1 unter Zwischenfügung von Rollen A aufgefädelt, wobei
auch Endstücke 52 an den Enden der Reihe angeordnet werden Bei Doppellagern entsprechend
den Fig. 9 und 11 werden in bestimmten Abständen zwischen Käfigelementen B1 die
Verbindungselemente K eingefügt, die die beiden Elementarkäfige B miteinander verbinden.
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Nach der Zusammenfügung der diversen Lagerbestandteile werden die
an den Enden des Käfigs herausragenden Enden der Zuganker
C1 erfaßt
und gespannt. Die in die Zuganker C1 eingeleitete Spannung wird nach den jeweiligen
Erfordernissen für das jeweils herzustellende Lager gewählt. Als Material für die
Stäbe ist hochfester Stahl am besten geeignet, da bei Verwendung dieses Werkstoffes
schon mit einem verhältnismäßig dünnen Zuganker große Spannkräfte ausgeübt werden
können.
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Jedoch kommen auch andere Materialien für die Zuganker in Betracht.
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Nachdem die Zuganker auf die gewünschte Spannung gebracht sind, werden
die Enden der Zuganker mit geeigneten Werkzeugen derart plastisch verformt, daß
dort Durchmesservergrößerungen, z.B.
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Köpfe C4, gebildet werden, die im Bereich der Ausnehmungen 54 an den
Endstücken 52 anliegen, so daß die Spannkraft mittelbar über die Endstücke 52 auf
die Käfigelemente B1 übertragen wird.
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Die an den Endstücken vorgesehenen Ausnehmungen 54 bewirken, daß die
Köpfe C4 innerhalb der Gesamtlänge des Käfigs bleiben, so daß sie bei der Bewegung
des Käfigs kein Hindernis bilden.
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Durch die auf den Käfig ausgeübte Spannkraft erhält dieser eine große
Steifigkeit und hat monolitische Eigenschaften.
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Bei einem Doppellager werden, wie gesagt, Verbindungselemente K eingefügt,
die beim Zusammenspannen der Elemente kräftig festgehalten
werden.
Infolge ihrer Elastizität gestatten die Verbindungselemente K gewisse Relativbew-egungen
zwischen den Elementarkäfigen.
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Das Zusammenspannen kann auch in der Art erfolgen, daß auf die Reihe
aus Käfigelementen ein in Käfiglängsrichtung wirkender Druck ausgeübt wird, was
mit einer entsprechenden Vorrichtung leicht zu bewerkstelligen ist. Nachdem die
Reihe aus Käfigelementen elastisch zusammengedrückt ist, werden die Zuganker an
ihren Enden verformt, wobei es sowohl möglich ist, die Zuganker dabei spannungslos
zu halten, als auch die Zuganker ihrerseits elastisch zu strecken, wodurch sich
besonders große Vorspannungen erzielen lassen.
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Das Zusammenspannen der Käfigelemente kann bei allen-beschriebenen
Konstruktionen angewendet werden, da ja bei allen Ausführungsformen Stäbe vorhanden
sind, die auch als Zuganker benutzt werden können. Insbesondere können auch die
bei den Ausführungsformen nach den Fig. 1 bis 8 verwendeten Stäbe mit C-förmigem
Querschnitt als Zuganker dienen.
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Die Stäbe werden, nachdem sie gespannt wurden, ebenfalls an Endstücken,
die den Endstücken 52 entsprechen, verankert. Es ist
auch eine
direkte Verankerung an Käfigelementen möglich, wenn diese eine genügend große Steifigkeit
aufweisen.
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Um Zerstörungen des Käfigs zu vermeiden, wenn dieser seinen normalen
Bewegungsweg verläßt, können an den Käfigenden Endanschläge vorgesehen sein, z.B.
Dämpfpuffer D, die aus nachgiebigem Material bestehen können.
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Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3 bestehen die Puffer
D aus den Enden der Borde 14 und 16 der Endkäfigelemente B1, wenn die Käfigelemente
aus Kunststoff bestehen.
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Auch bei der Ausführungsform nach den Fig. 7 und 8 können die Käfigelemente
selber die Dämpfpuffer bilden. Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 ist das Käfigende
durch ein Endblöckchen D vervollständigt. Bei der Ausführungsform nach den Fig.9
bis 11 bestehen die Dämpfpuffer oder Anschlagflächen aus den freiliegenden Endflächen
der Endstücke 52. Die Endflächen können mit einem elastischen Material belegt sein.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 12 sind die Käfigelemente B1 durch
einen einzigen Zuganker C zusammengehalten, der an Endstücken 52' angreift. Um die
Käfigelemente B1 genau aufeinander auszurichten, befinden sich an jedem Element
Zapfen
18 und Bohrungen 19, die ineinandergreifen. Auch im Endstück 52' sind Bohrungen
19 für den Eingriff von Zapfen 18 angeordnet.
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Beiderseits des in der Mitte des Käfigs angeordneten Zugankers C befinden
sich Reihen aus Rollen A. Die starren Endstücke 52' gestatten eine Verteilung der
Kraft des Zugankers 10 über die gesamte Breite des Käfigs.
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Anhand der Fig. 13 und 14 ist dargestellt, daß die Erfindung nicht
nur bei Rollenlagern anwendbar ist. Tatsächlich ist sie bei allen Arten von Wälzkörpern
anwendbar, so insbesondere auch bei Wälzkörpern A' in Form von Kugeln. In den Käfigelementen
B1 befinden sich in diesem Fall hohlkugelförmige Taschen 12', die die Kugeln A'
halten Die Käfigelemente B1 sind durch Zuganker C zusammengespannt.
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Die Fig. 15 und 16 zeigen die Anwendung der Erfindung bei einem Lager,
bei dem die Wälzkörper A, die hier ebenfalls als Zylinderrollen ausgebildet sind,
schräg zur allgemeinen Ebene des Käfigs liegen, und zwar abwechselnd mit verschiedenem
Neigungssinn. Diese Rollenanordnung ist an sich bekannt und wird im
Zusammenhang
mit prismatischen Führungen verwendet. Die Käfigelemente B1 sind durch Zuganker
C zusammengehalten.
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Die Käfigelemente können, wie gesagt, aus verschiedenen Materialien
hergestellt werden. Gut geeignet sind Kunststoffe, insbesondere auch mit Glasfaser
verstärkte Kunststoffe. In Betracht kommt auch die Verwendung von Metall, insbesondere
von Sintermetall. Wegen der leichten Formbarkeit von Kunststoff ist die Verwendung
dieses Werkstoffes mit erheblichen Vorteilen verbunden. Es können auch selbstschmierende
Kunststoffe verwendet werden, wodurch man eine besondere Leichtgängigkeit des Lagers
erzielen kann. Da erfindungsgemäß das Lager seine Steifigkeit entweder durch Aufreihen
längs biegesteifer Stäbe erhält oder aber durch Zusammenspannen,hat die Verwendung
von Kunststoff nicht, wie bei bekannten Lagern, den Nachteil, daß der Käfig zu wenig
biegesteif wird.
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Wie die Zeichnungen zeigen, erstrecken sich im Bereich der Rollen
oder sonstigen Wälzkörper keine zwischen diesen angeordnete Elemente, die den Einbauraum
für Wälzkörper reduzieren würden. Die Rollen können so nahe aneinander herangerückt
werden, wie dies mit Rücksicht auf eine Minimalstärke der Stege zwischen den Rollen
noch möglich ist. Dadurch läßt sich pro
Längeneinheit ein Maximum
an Wälzkörpern unterbringen, was die schon in der Beschreibungseinleitung genannten
Vorteile hat.