DE2601303C2 - Verfahren zum Aufbringen von Kunststoffabschlußstreifen auf Röhrchenelektrodenplatten für Bleiakkumulatoren - Google Patents
Verfahren zum Aufbringen von Kunststoffabschlußstreifen auf Röhrchenelektrodenplatten für BleiakkumulatorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen von Kunststoffabschlußstreifen auf Röhrchenelektrodenplatten
für Bleiakkumulatoren. Röhrchenelektrodenplatten für Bleiakkumulatoren bestehen im wesentlichen
aus mehreren parallel zueinander angeordneten Bleiseelen, weiche an einer Seite mit einer Polbrücke j5
elektrisch und mechanisch verbunden sind und auf diesen Bleistäben angeordneten Röhrchen aus porösem
Kunststoffmaterial, wobei der Raum zwischen Röhrchen und Bleiseelen von aktiver Masse ausgefüllt ist. Die
Bleiseelen stehen nach dem Füllen der Röhrchen üblicherweise ca. 3 mm über die Umhüllung hervor und
auf diese überstehenden freien Enden der Bleiseelen werden Abschlußstreifen aufgeschlagen, die die Endpn
der Bleiseelen gegen Korrosion schützen sollen und die die Röhrchenumhüllung verschließen sollen, um ein
Austreten aktiver Masse zu verhindern. Dieser Arbeitsgang erfordert eine sehr hohe manuelle Geschicklichkeit,
da die Bleiseelen manuell ausgerichtet werden müssen, wonach der Kunststoffabschlußstreifen auf die
Bleiseelen aufgefädelt und dann aufgeschlagen wird, so Durch Umkrempeln und Einziehung oder durch
Anstauchung der Röhrchenummantelung des ungeführt aufgeschlagenen AbschluOstreifens ergibt sich eine
hohe Ausschußrate.
Bei einem anderen bekannten Verfahren wird eine U-förmige an den Flanken unter Spannung stehende
Schiene aus Kunststoff auf die Enden der Röhrchenplatte klammerartig aufgeschoben. Nachteilig ist dabei, daß
die Schiene die Röhrchenenden deformiert und durch die Deformation wird die Breite der Elektrodenplatte bo
im Bereich der Abschlußschiene vergrößert. Ein weiterer Nachteil ist die nicht einwandfreie Abdichtung
durch eine solche Abschlußschiene, so daß besonders dann, wenn die Flankenspannung nachläßt, eine erhöhte
Abschlammung von Masseteilchen entsteht. Bei Temperatureinwirkung,
wie sie im Betrieb des Akkumulators besonders bei Hochstrombelastung der Röhrchenplatten
unvermeidbar ist, läßt die Flankenspannung und damit die Klemmwirkung der Abschlußschiene schnell
nach. Dadurch, daß die Bleiseelen von der Schiene nicht
zentriert werden können, wird der Plattenblock insgesamt instabil und die Abschlammungsrate wird
erhöht
Ferner ist das Aufgießen eines Abschlußstreifens in einer Form auf die Enden der Röhrchenumhüllungen
bekannt. Als Material des Abschlußstreifens wird dabei
aushärtender Kunststoff oder ein entsprechender Schaumstoff gewählt. Nachteilig hat sich in der Praxis
die chemische Unbeständigkeit der meisten für das Verfahren geeigneten Materialien erwiesen; zersetzen
sich derartige Kunststoff-Formstreifen auch nur teilweise, so korrodieren insbesondere die freigelegten
Bleiseelen und die Röhrchenplatte wird schließlich unbrauchbar. Da der angeformte Abschlußstreifen
aushärten muß und gegebenenfalls die Aushärtung besonders bei großen Röhrchenplatten in speziellen
Aushärtöfen durchgeführt werden muß, ergeben sich Verzögerungen in der Fertigung. Wegen der nicht
vermeidbaren Verunreinigung der Anformungsstelle zwischen der !nnen-vandung des Abschlußsireifens und
der Außenwandung der einzelnen Röhrchen infolge des auf den Röhrchenummantelungen befindlichen Massestaubes
bzw. Massepartikeln lockern sich die Abschlußstreifen an diesen Stellen und es entsteht dadurch
ebenfalls eine erhöhte Abschlammung. Insbesondere kann ein derartiger Formstreifen nicht fest auf eine
naßgefüllte Röhrchenplatte aufgebracht werden ohne vorherige vollkommene Austrocknung der Röhrchenpiatte.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, das ein sicheres, mechanisch automatisierbares
Aufbringen von Abschlußstreifen gewährleistet, wobei die Bleiseele sicher im Abschlußstreifen festgelegt ist
und auch die Enden der Röhrchenumhüllung sicher verankert sind bei gleicher oder geringerer Bauhöhe des
Abschlußstreifens.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die an der Unterseite der mit aktiver Masse g'.-füllien Röhrchenelektrodenplatte
überstehenden Bleiseelen mittels kammartiger Formteile zentriert und ausgerichtet
werden, daß anschließend ein Kunststoffabschlußstreifen, der durchgehende Bohrungen mit Zentrierkonen
besitzt, auf die Bleiseelen aufgetrieben wird, und daß die über den Abschlußstreifen überstehenden Enden der
Bleiseelen entfernt und eine Deckplatte auf der Abschlußleiste befestigt wird.
Die Erfindung ist im folgenden anhand der Fig. I bis
11 näher erläutert.
In Fig. 1 ist das mit Masse gefüllte Ende einer Röhrchenplatte mit Röhrchenumhüllung 2 dargestellt.
Pie Enden der Bleiseelen 1 stehen um die Strecke »a« frei über dem Röhrchenmantelende. In der Praxis wird
a » 7 mm gewählt. Diese Länge »a« ist notwendig zur Zentrierung der Bleiseelen 1 mit Hilfe von kammartigen
Formteilen bzw. einem Unter- und Oberkamm 3. Diese beiden Kämme sind sägeförmig ausgenommen und die
Bleiseelen 1 werden beim Zusammenfahren von Oberkamm und Unterkamm 3 von den übereinandergreifenden
Zähnen zwangsläufig zentriert, wobei sich ein Überstand »b« der freien Bleiseelen über die
Oberkante des zuoberst liegenden Zentrierkammes 3 ergibt. Dieser Überstand »b« dient zur Aufnahme und
Führung des Abschlußstreifens 4, der durchgehende Öffnungen für die Bleiseelen mit Zentrierkonen 41 zur
Aufnahme der Bleiseelen besitzt. Nach dem Aufsetzen eines Treibstempels 5 gemäß F i g. 3 auf den Abschluß-
streifen 4 werden die Kämme 3 zurückgefahren und der
Abschlußstreifen 4 wird auf die Bleiseelen 1 aufgetrieben. Damit die Bleiseelen 1 und der Abschlußstreifen 4
beim Aufsetzen des Treibstempels 5 nicht gegeneinander versetzt werden können, besitzt der Treibstempel 5
eine Führungsrille 9. Nach dem Aufschlagen stehen die Bleiseelen 1 um den Überstand »c« über die Oberkante
des Abschlußstreifens 4. Der Überstand »c« wird entfernt durch Abfräsen, Abschneiden oder Absägen.
Danach wird beispielsweise eine flache Abdeckleiste 6 (Fig.4), die aus Kunststoff besteht, auf die Oberkante
des Abschlußstreifens 4 aufgebracht. Die Befestigung kann durch Aufschweißen, Aufkleben oder Aufnieten
erfolgen.
Das beschriebene Verfahren ist vollautomatisierbar, da die Zentrierung der Bleiseelen mit Hilfe der
Zentrierkämme, das Aufschlagen des Abschlußstreifens, das Ablängen der Überstände der Bleiseelen sowie das
Aufbringen der Abdeckleiste maschinell entweder in einer Maschine oder auf einer Transferstraße hintereinanderfolgend
durchgeführt werden können. Durch die Unabhängigkeit von der manuellen Geschicklichkeit
der Arbeitskräfte ergibt sich bei der vollautomatischen Fertigung eine bedeutende Produktverbesserung und
eine kostensparende Fertigung. Das Verfahren kann sowohl bei trocken- als auch bei naßgefüllten Röhrchen
angewendet werden. Da die gesamte Höhe des Abschlußstreifens 4 geringer sein kann als bei den
herkömmlichen Abschlußstreifen, wird die wirksame Röhrchenlänge vergrößert. Beispielsweise kann die
Mündungshöhe bzw. der Zentrierkonus 41, der zur Aufnahme der Bleiseelen dient, um beispielsweise die
Hälfte kürzer sein, ebenso kann die Klemmlänge für die Bleiseeie um beispielsweise die Hälfte kleiner gewählt
werden. Die geringe Bauhöhe des Abschlußstreifens ergibt sich aus dem guten Reibschluß zwischen der
Bleiseele und der Lochinnenwandung des Abschlußstreifens durch die Gratbildung, die beim Ablängen der
Bleiseelen entsteht und die den Abschlußstreifen fest mit der Bleiseele verbindet. Zwischen dem Abschlußstreifen
und den Röhrchenwandungen ergibt sich eine einwandfreie Abdichtung und das Ende der Bleiseele
wird durch die Abdeckleiste sicher vor Korrosion geschützt.
Wie aus den Fig. 5 und 6 ersichtlich ist, wird der 4>
Überstand ve«· sowie ein Teil der in ζίειη Abschlußstreifen
4 befindlichen Bleiseelen 1 mittels eines Scheibenfräsers entfernt, so daß eine Nut 7 entsteht, die danach mit
Kunststoff 8 ausgefüllt wird, wie es aus Fig.6 zu ersehen ist. Falls in die Nut 7 eine Leiste aus Kunststoff 8
eingelegt wird, kann diese mit der Abschiußleiste verschweißt werden. Statt der Ausfüllung 8 können
erfindungsgemäß auch Abdeckleisten 9 benutzt werden, die die Abschlußstreifen 4 von außen umgreifen und auf
die Abdeckleiste aufgeschoben sind, wie es aus den Fig.7a, 7b und 7c ersichtlich ist. Auf diese einfache
Weise ist durch einfaches Aufschieben der Abdeckleiste 9 über den Fuß des Abschlußstreifens 4 eine sichere und
schnelle Fixierung der beiden Teile möglich. Der Fuß
des Abschlußstreifens 4 ist dabei beispielsweise schwalbenschwanzförmig (Fig. 7a) oder T-förmig
(Fig.7b) ausgebildet, wobei die Schwalbenschwanzform
auch mit abgerundeten Kanten versehen sein kann (Fig.7c) und die Abdeckleiste 9 besitzt jeweils eine
formgleiche Ausnehmung, so daß sie einwandfrei am Abschlußstreifen fixiert ist.
Gemäß F i g. 8a und 8b ist eine sch-calbenschwanzförmige
Nut 10 in den Fuß des Absri.iußstreifens 4 eingearbeitet. Diese Nut kann entweder, wie aus F i g. 8a
hervorgeht, mittels einer Nutfüllung 8 aus Kunststoff ausgegossen werden oder gemäß Fig-8b mit einem
Rundsduiurring 11 aus Kunststoff ausgelegt werden. In
beiden Fällen ergibt sich eine absolut dichte Verbindung der beiden Teile.
Eine weitere Ausführungsform zeigt F i g. 9. Dabei ist die Abdeckleiste 4 einseitig hinterschnitten abgefräst,
die Leiste 12 wird eingeführt und einseitig mit der Abdeckleiste verschweißt. Statt einer Verschweißung
kann auch eine Einsteckschiene 13 in Ausnehmungen im Fuß des Abschlußstreifens 4 eingedrückt werden
(Fig. 10).
Der Abschlußstreifen 14 aus Kunststoff kann auch an seinem Fuß mit einer angespritzten Abdeckleiste 15 aus
dem gleichen Material versehen sein. Gemäß Fig. 11a wird die angespritzte Leiste 15 umgeklappt und acf dem
Fuß des Abschlußstreifens 14 einseitig verschweißt. Aus der Fig. lib ist zu entnehmen, daß die angespritzte
DecKleiste 15 mit einer einfachen Einsteckschiene 16 versehen ist. Die Fußklappe 15 wird ohne mechanische
Hilfsmittel einfach umgeklappt und die Einsieckschiene
16 in entsprechende Ausnehmungen in den Fuß des Abschlußstreifens 14 eingedrückt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Aufbringen von Kunststoffabschlußstreifen
auf Röhrchenelektrodenplatten für Bleiakkumulatoren, dadurch gekennzeichnet,
daß die an der Unterseite der mit aktiver Masse gefüllten Röhrchenelektrodenplatte überstehenden
Bleiseelen (1) mittels kammartiger Formteile (3) zentriert und ausgerichtet werden, daß anschließend
ein Kunststoffabschlußstreifen (4), der durchgehende Bohrungen mit Zentrierkonen besitzt, auf
die Bleiseelen aufgetrieben wird und daß die über den Abschlußstreifen überstehenden Enden der
Bleiseelen entfernt und eine Deckplatte auf der Abschlußleiste befestigt wird. 1 -„
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Entfernen der überstehenden Enden der Bleiseelen im Abschlußstreifen eine Nut
gebildet wird, die mit Kunststoff ausgefüllt wird.
3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
<Iaß der Abschlußstreifen mit einer an ihn angespritzten Deckplatte abgedeckt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Abschlußstreifen und Deckplatte
miteinander verschweißt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2601303A DE2601303C2 (de) | 1976-01-15 | 1976-01-15 | Verfahren zum Aufbringen von Kunststoffabschlußstreifen auf Röhrchenelektrodenplatten für Bleiakkumulatoren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2601303A DE2601303C2 (de) | 1976-01-15 | 1976-01-15 | Verfahren zum Aufbringen von Kunststoffabschlußstreifen auf Röhrchenelektrodenplatten für Bleiakkumulatoren |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2601303A1 DE2601303A1 (de) | 1977-07-21 |
DE2601303C2 true DE2601303C2 (de) | 1983-11-10 |
Family
ID=5967500
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2601303A Expired DE2601303C2 (de) | 1976-01-15 | 1976-01-15 | Verfahren zum Aufbringen von Kunststoffabschlußstreifen auf Röhrchenelektrodenplatten für Bleiakkumulatoren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2601303C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3436978C1 (de) * | 1984-10-09 | 1986-01-16 | Hadi-Offermann Maschinenbau Gmbh, 5820 Gevelsberg | Verfahren zum Verschliessen von Roehrchenelektroden sowie Vorrichtung und Fussleiste zur Durchfuehrung des Verfahrens |
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DE2601303A1 (de) | 1977-07-21 |
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