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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kennzeichnung eines langgestreckten Gegenstands, ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Kennzeichnungsvorrichtung sowie einen Träger für solche Kennzeichnungsvorrichtungen.
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Kennzeichnungsvorrichtungen für langgestreckte Gegenstände wie beispielsweise Kabel dienen dazu, solche Gegenstände derart zu kennzeichnen, dass sie auf einfache Weise identifiziert werden können, beispielsweise mittels einer Beschriftung. Die Beschriftung kann direkt auf die Kennzeichnungsvorrichtung aufgedruckt werden oder auf ein Kennzeichnungsschild, das dann an der Kennzeichnungsvorrichtung befestigt wird. Aus der
EP 0 295 542 B1 ist beispielsweise eine Kennzeichnungsvorrichtung bekannt, die eine Aufnahme für ein Markierungsschild aufweist und zudem zwei sich von der Aufnahme erstreckende, einen Aufnahmekanal für ein Kabel begrenzende Flügel einer Aufnahmeeinrichtung. An den freien Kanten dieser Flügel, die einen Einführschlitz zum Einführen des Kabels in den Aufnahmekanal begrenzen, sind biegsame Zungen angeordnet, die beim Einführen des Kabels verbogen werden und einem Herausrutschen des Kabels entgegen wirken. Diese Kennzeichnungsvorrichtung kann jedoch nur an Kabeln zuverlässig befestigt werden, deren Durchmesser etwas kleiner ist als der Durchmesser des Aufnahmekanals. Ist der Durchmesser des Kabels kleiner, so kann die Kennzeichnungsvorrichtung in Längsrichtung des Kabels verrutschen.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Kennzeichnung eines langgestreckten Gegenstands zu entwickeln, die besser an diesem befestigt werden kann. Desweiteren ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Kennzeichnungsvorrichtung zu entwickeln, sowie einen Träger, mit dem solche Kennzeichnungsvorrichtungen definiert in einem Beschriftungsgerät positioniert werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 6 und einen Träger mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass ein langgestreckter Gegenstand wie beispielsweise ein Kabel auf einfache Weise mittels elastischen Verformens der biegsamen Flügel durch den Einführschlitz in den Aufnahmekanal eingeführt werden kann. Kabel kleineren Durchmessers werden an den Klemmzungen vorbeigeführt, wobei diese zunächst voneinander weg verbogen werden und nach Vorbeiführen des Kabels wieder zurückschnappen, so dass das Kabel unverlierbar im Aufnahmekanal gehalten wird. Kabel größeren Durchmessers können nicht vollständig an den Klemmzungen vorbeibewegt werden. An diesen liegen die Klemmzungen dann aufgrund ihrer elastischen Rückstellkraft an, so dass die Kennzeichnungsvorrichtung durch Reibschluss am Kabel festgehalten wird.
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Die Kennzeichnungsvorrichtung ist zweckmäßig einstückig und vorzugsweise aus einem Kunststoff wie aus Polypropylen gefertigt. Polypropylen ist hinreichend elastisch und kann, insbesondere in einem Laserdrucker, gut beschriftet werden. Weitere mögliche Materialien sind Polycarbonat, Acrylnitril-Butadien-Styrol, Polymethylmethacrylat, Polystyrol, Polyetherimid, Polyethersulfon, Polysulfon, Polyphenylenoxid, Styrol-Acrylnitrid, Polystyrol, Polymethylmethacrylat, Polyethylen, thermoplastisches Polyurethan, Polyacetal, Polyethylentherephthalat, Polybutylentherephthalat, Polyacrylate, Polysulfone, Polyphenylensulfid, Polyetherketon, Polyimide, Polyetherimid, Polyphthalamid, Polyoxymethylen, Polyetheretherketon und Polyamid, insbesondere in amorphem oder teilkristallinen Zustand und gegebenenfalls metallhaltig. Zudem wird bevorzugt, dass die Kennzeichnungsvorrichtung bezüglich einer durch den Einführschlitz verlaufenden und senkrecht auf der Kennzeichnungsfläche stehenden Symmetriebene spiegelsymmetrisch ist, ebenso wie auch ein rundes Kabel bezüglich einer durch seine Mittellängsachse verlaufende Symmetrieebene spiegelsymmetrisch ist.
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Zweckmäßig laufen die dem Aufnahmekanal abgewandten Außenseiten der Flügel auf die Unterseite des Kennzeichnungsschilds unter Einschluss eines spitzen Winkels zu, wobei dieser spitze Winkel beispielsweise 30° bis 60° betragen kann. In die dadurch entstehenden, auf beiden Seiten der Aufnahmeeinrichtung zwischen dieser und dem Kennzeichnungsschild angeordneten Kanten kann dann zur Handhabung der Kennzeichnungsvorrichtung eingegriffen werden, wobei diese Kanten zweckmäßig abgerundet sind.
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Zur Herstellung der Kennzeichnungsvorrichtung wird bevorzugt, dass zunächst mittels eines Extrusionsverfahrens ein Strang hergestellt wird, der über seine gesamte Länge einen dem Querschnitt der Kennzeichnungsvorrichtung entsprechenden Querschnitt aufweist. Anschließend wird die Kennzeichnungsvorrichtung vom Strang abgelängt. Selbstverständlich können aus einem solchen Strang mehrere gleich oder unterschiedlich lange Kennzeichnungsvorrichtungen mit identischem Querschnitt hergestellt werden, indem diese vom Strang abgelängt werden. Vorteilhaft kann der Strang in vorbestimmten Abständen mit Sollbruchstellen versehen werden, so dass der Abstand zweier Sollbruchstellen zueinander die Länge der betreffenden Kennzeichnungsvorrichtung definiert.
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Zum Aufdrucken der Kennzeichnung auf die Kennzeichnungsfläche wird die erfindungsgemäße Vorrichtung zweckmäßig in ein Beschriftungsgerät, beispielsweise in einen Laserdrucker, eingelegt. Um mehrere Kennzeichnungsvorrichtungen dieser Art gleichzeitig definiert im Beschriftungsgerät positionieren zu können, wird erfindungsgemäß ein Träger mit den Merkmalen des Anspruchs 8 verwendet. Die Kennzeichnungsvorrichtungen werden dann jeweils zwischen zwei Haltestifte eingeschoben, von denen jeder in eine der zwischen den Außenseiten der Flügel und der Unterseite des Kennzeichnungsschilds angeordneten Kanten eingreift.
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Die Kennzeichnungsflächen der im Träger angeordneten Kennzeichnungsvorrichtungen spannen dann eine Beschriftungsebene auf, so dass sie bezüglich des Beschriftungsgeräts definiert positioniert werden können.
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Zweckmäßig erstrecken sich vom Grundkörper des Trägers ausgehend im Abstand zueinander zwei Rahmenpartien parallel zu den Haltestiften, die zusammen mit dem Grundkörper einen zu einer Seite offenen Rahmen bilden. An dieser offenen Seite werden die Kennzeichnungsvorrichtungen zwischen die Haltestifte eingesteckt, deren Abstand zueinander auf die Breite der Kennzeichnungsvorrichtungen abgestimmt ist. Mindestens eine der Rahmenpartien weist zweckmäßig einen in Richtung von der anderen Rahmenpartie weg abstehenden Handgriff auf. An diesem kann der Träger durch eine Bedienperson ergriffen werden, wobei dann in der Regel die offene Seite des Rahmens nach oben zeigt, so dass die enthaltenen Kennzeichnungsvorrichtungen nicht herausrutschen können. Der Handgriff kann zudem eine vorzugsweise in der Beschriftungsebene liegende, beschriftbare Oberfläche aufweisen.
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Zweckmäßig erstrecken sich die Haltestifte und die Rahmenpartien jeweils gleich weit vom Grundkörper aus. Zudem können die Rahmenpartien an ihren den Haltestiften zugewandten Seiten einen trapezförmigen Querschnitt aufweisen mit einer in der Referenzebene liegenden Grundfläche. Insbesondere dann, wenn der Abstand der Rahmenpartien zum jeweils nächstgelegenen Haltestift gleich groß ist wie der Abstand zweier Haltestifte zueinander, können dann noch Kennzeichnungsvorrichtungen zwischen den Rahmenpartien und den jeweils benachbarten Haltestift eingesteckt werden. Zur Erleichterung des Einschiebens der Kennzeichnungsvorrichtungen verjüngt sich der Querschnitt der Haltestifte zweckmäßig jeweils in einem Endbereich zum freien Ende hin.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
- 1a bis 1c eine Kennzeichnungsvorrichtung in perspektivischer Ansicht sowie in Vorderansicht ohne und mit Kabel und
- 2a bis 2c einen Träger mit aufgenommener Kennzeichnungsvorrichtung in perspektivischer Ansicht, in Draufsicht sowie in einer Detailansicht von vorn in Blickrichtung auf die freien Enden der Haltestifte.
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Die in 1a, 1b dargestellte Kennzeichnungsvorrichtung 10 ist einstückig aus Polypropylen gefertigt. Sie weist ein Kennzeichnungsschild 12 auf, das eine nach oben gerichtete Kennzeichnungsfläche 14 aufweist, welche mittels eines Beschriftungsgeräts mit einer Beschriftung bedruckt werden kann. An der der Kennzeichnungsfläche 14 abgewandten Unterseite 16 ist mit dem Kennzeichnungsschild 12 eine Aufnahmeeinrichtung 18 einstückig verbunden, welche einen Aufnahmekanal 20 für ein Kabel 15 oder einen anderen langgestreckten Gegenstand begrenzt, der zu einer Vorderseite 22 und zu einer Rückseite 24 hin offen ist. Die Aufnahmeeinrichtung 18 weist zwei bezüglich einer mittleren Symmetrieebene, die auf der Kennzeichnungsfläche 14 senkrecht steht, spiegelsymmetrisch angeordnete Flügel 26 auf, die sich jeweils von der Unterseite 16 des Kennzeichnungsschilds 12 bis zu einer freien Kante 28 erstrecken und im Querschnitt etwa kreisbogenförmig gewölbt ist. Die freien Kanten 28 befinden sich im Abstand zueinander, so dass zwischen ihnen ein Einführschlitz 30 freibleibt, durch den ein Kabel 15 in den Aufnahmekanal 20 eingeführt werden kann. Das Einführen des Kabels 15 erfolgt mittels elastischen Auseinanderbiegens der Flügel 26. Von jeder der freien Kanten 28 erstreckt sich eine elastisch biegsame Klemmzunge 32 über mehr als die Hälfte des Durchmessers des Aufnahmekanals 20 in diesen hinein, wobei sich die Klemmzungen 32 von der jeweiligen freien Kante 28 ausgehend aufeinander zu erstrecken. Kabel mit kleinem Durchmesser werden an den Klemmzungen 32 vorbeigeführt, welche dann zurückschnappen, so dass das Kabel unverlierbar im Aufnahmekanal 20 gehalten wird. Kabel 15 größeren Durchmessers werden, wie in 1c gezeigt, zwischen den Klemmzungen 32 eingeklemmt und durch Reibschluß festgehalten. Die Außenseiten 34 der Flügel 26 laufen auf die Unterseite 16 des Kennzeichnungsschilds 12 unter Einschluss eines spitzen Winkels zu, der ungefähr 45° beträgt. Die so gebildeten Kanten 36 zwischen den Außenseiten 34 der Flügel 26 und der Unterseite 16 des Kennzeichnungsschilds 12 sind zudem abgerundet.
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Der in 2a bis 2c dargestellte Träger 40 ist dazu bestimmt, eine Vielzahl von Kennzeichnungsvorrichtungen 10, von denen beispielhaft eine dargestellt ist, in definierter Weise einem Beschriftungsgerät wie beispielsweise einem Laserdrucker zuzuführen, so dass diese an der Kennzeichnungsfläche 14 beschriftet werden können. Auch der Träger 40 ist einstückig aus einem Kunststoff hergestellt und weist einen Grundkörper 42 auf, von dem aus sich mehrere identisch ausgebildete Haltestifte 44 im Abstand und parallel zueinander jeweils bis zu einem freien Ende 46 erstrecken. Auch andere Materialien sind möglich, wie beispielsweise Metall. Zudem erstrecken sich beiderseits der Haltestifte 44 und diese einrahmend vom Grundkörper 42 aus zwei Rahmenpartien 48, 50 parallel zu den Haltestiften 44. Die Rahmenpartien 48, 50 sind, gemessen vom Grundkörper 42, genauso lang wie die Haltstifte 44. Zudem weist die in 2b links dargestellte Rahmenpartie 50 einen in Richtung von der anderen Rahmenpartie 48 weg abstehenden Handgriff 52 auf. Die Haltestifte 44 weisen, wie in 2c dargestellt, jeweils einen gleichseitig trapezförmigen Querschnitt auf, der sich in einem sich zum jeweiligen freien Ende 46 erstreckenden Endbereich mittels dort angeordneter Fasen 54 verjüngt. Die größere Grundfläche 56 jedes der Haltestifte 44 weist in 2c nach oben, die kleinere Grundfläche 58 nach unten. Die größeren Grundflächen 56 sind dabei in einer gemeinsamen Referenzebene angeordnet.
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Wie in 2a bis 2c dargestellt, sind die Abstände jeweils zweier benachbarter Haltestifte 44 so bemessen, dass zwischen ihnen eine Kennzeichnungsvorrichtung 10 gemäß 1a, 1b eingeschoben werden kann, wobei das Kennzeichnungsschild 12 mit seiner Unterseite 16 auf der größeren Grundfläche 56 sowohl des einen als auch des anderen Haltestifts 44 aufliegt. Die Haltestifte 44 greifen dabei in die Kanten 36 ein. Die Kennzeichnungsflächen 14 werden auf diese Weise definiert in einer gemeinsamen Beschriftungsebene angeordnet, in der auch eine Oberfläche 60 des Grundkörpers 42, eine Oberfläche 62 der ersten Rahmenpartie 48 und eine sich auch auf den Handgriff 52 erstreckende Oberfläche 64 der zweiten Rahmenpartie 50 angeordnet ist. Wird der Träger 40 mit in ihm aufgenommenen Kennzeichnungsvorrichtungen 10 in ein Beschriftungsgerät eingelegt, so befinden sich die Kennzeichnungsflächen 14 und die Oberflächen 60, 62, 64 in der Beschriftungsebene und können in einem Arbeitsgang beschriftet werden. Zudem weisen auch die Rahmenpartien 48, 50 auf ihren den Haltestiften 44 zugewandten Seiten jeweils einen trapezförmigen Querschnitt auf, so dass auch zwischen die Rahmenpartie 48 und den nächstgelegenen Haltestift 44 und zwischen die Rahmenpartie 50 und den nächstgelegenen Haltestift 44 Kennzeichnungsvorrichtungen 10 eingeschoben werden können.
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Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung 10 zur Kennzeichnung eines langgestreckten Gegenstands, wie beispielsweise eines Kabels 15, mit einem eine Kennzeichnungsfläche 14 zum Aufdrucken einer Kennzeichnung aufweisenden Kennzeichnungsschild 12 und mit einer an einer der Kennzeichnungsfläche 14 abgewandten Unterseite 16 einstückig mit dem Kennzeichnungsschild 12 verbundenen Aufnahmeeinrichtung 18 zur Aufnahme des Gegenstands, welche einen zu einer Vorderseite 22 und zu einer Rückseite 24 offenen Aufnahmekanal 20 für den Gegenstand begrenzt und zwei sich vom Kennzeichnungsschild 12 jeweils bis zu einer freien Kante 28 erstreckende, elastisch biegsame Flügel 26 aufweist, wobei die freien Kanten 28 einen elastisch aufweitbaren Einführschlitz 30 für den Gegenstand begrenzen, und wobei sich von jeder freien Kante 28 aus eine elastisch verformbare Klemmzunge 32 über mehr als die Hälfte des Durchmessers des Aufnahmekanals 20 in diesen hinein und auf die jeweils andere Klemmzunge 32 zu erstreckt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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