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Die Erfindung betrifft ein Kennzeichnungsschild zur Kennzeichnung elektrischer Bauelemente mit einer eine Beschriftungsfläche aufweisenden Kennzeichnungspartie sowie einen Kennzeichnungsschildersatz und ein Markierungssystem.
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Solche Kennzeichnungsschilder werden zur Kennzeichnung von elektrischen Leitungen oder dergleichen verwendet. Auf der Beschriftungsfläche ist eine Beschriftung zur Charakterisierung der Leitung aufgebracht, und das Kennzeichnungsschild wird so an der Leitung befestigt, dass die Beschriftungsfläche dem Betrachter zugewandt ist. Zur Befestigung des Kennzeichnungsschilds an der Leitung wird bevorzugt eine Tülle verwendet, die einen Aufnahmekanal zum Einschieben des Kennzeichnungsschilds aufweist sowie einen weiteren Aufnahmekanal, der das Kabel aufnimmt. Die Tülle besteht zumeist aus elastisch dehnbarem Material, so dass das Kennzeichnungsschild klemmend in ihr aufgenommen werden kann. Beim Einschieben des Kennzeichnungsschilds in die Tülle wird letztere unter Kraftaufwand verformt. Zu diesem Zweck ist es vorteilhaft, wenn das Kennzeichnungsschild hinreichend steif ausgebildet ist, so dass es während der Kraftbeaufschlagung beim Einführen in die Tülle nicht knickt oder zerbricht. Desweiteren sind Kennzeichnungsschilder aus einer biegsamen Folie bekannt, die nicht steif genug sind, um sie klemmend in eine Tülle einstecken zu können.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Kennzeichnungsschild der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass es einfacher in eine Tülle eingesteckt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Kennzeichnungsschild mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbindungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass mit der Einzugslasche ein Hilfsmittel zum Einstecken des Kennzeichnungsschilds in eine Tülle bereit gestellt wird. Indem die Einzugslasche zumindest an ihrem freien Ende in einer Querrichtung eine kleinere Abmessung aufweist als die klemmend in der Tülle aufzunehmende Kennzeichnungspartie kann die Einzugslasche ohne oder mit wenig Kraftaufwand in den Aufnahmekanal der Tülle eingesteckt werden, bis das freie Ende wieder aus dem Aufnahmekanal herausragt. Dort kann das freie Ende ergriffen werden, und das Kennzeichnungsschild kann so klemmend in den Aufnahmekanal der Tülle eingezogen werden, dass die Kennzeichnungspartie zumindest größtenteils in der Tülle aufgenommen ist. Indem die Kennzeichnungspartie dann nicht wie bei herkömmlichen Kennzeichnungsschildern in die Tülle eingeschoben, sondern in die Tülle eingezogen wird, sind an die Steifigkeit des Kennzeichnungsschilds geringere Anforderungen zu stellen.
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Es wird bevorzugt, dass sich die Einzugslasche vom freien Ende zur Kennzeichnungspartie hin in der Querrichtung vorzugsweise bis auf die Breite der Kennzeichnungspartie verbreitert. Insbesondere dann, wenn die Einzugslasche eine zwischen dem freien Ende und der Kennzeichnungspartie angeordnete Mittelpartie aufweist, die sich zur Kennzeichnungspartie hin in der Querrichtung kontinuierlich verbreitert, wird das Einziehen der Kennzeichnungspartie in die Tülle erleichtert, indem beispielsweise die Tülle durch die sich kontinuierlich verbreiternde Mittelpartie vorgedehnt wird, bis die Kennzeichnungspartie in die Tülle eintritt oder aber indem die Kennzeichnungspartie anschließend an eine Verformung der Einzugslasche verformt wird.
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Zweckmäßig ist zwischen der Kennzeichnungspartie und der Einzugslasche eine Sollbruchstelle angeordnet. Nach dem Einziehen der Kennzeichnungspartie wird die Einzugslasche meist nicht mehr benötigt und kann dann auf einfache Weise abgetrennt werden.
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Wenn das Kennzeichnungsschild aus einer biegsamen Folie, insbesondere aus einer Kunststoffolie, besteht, ist es besonders einfach und kostengünstig zu fertigen. Um eine klemmende Aufnahme des Kennzeichnungsschilds in der Tülle zu erleichtern, wird bevorzugt, dass die Kennzeichnungspartie beiderseits der Beschriftungsfläche je eine entlang einer in Längsrichtung verlaufenden Knicklinie abknickbare Seitenpartie aufweist. Beim Einziehen in den Aufnahmekanal der Tülle knicken die Seitenpartien dann ab, so dass die Kennzeichnungspartie klemmend in der Tülle aufgenommen wird, ohne dass hierzu die Beschriftungsfläche verformt werden muß. Die Knicklinien können vorteilhaft durch eine Materialschwächung oder eine Perforierung der Kennzeichnungspartie gebildet werden.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform kann die Kennzeichnungspartie zumindest teilweise kompressibel sein. Dabei wird bevorzugt, die Kennzeichnungspartie aus zwei Komponenten zu fertigen: eine Komponente aus einem kompressiblen Material, wie beispielsweise Schaumstoff oder Moosgummi, und eine andere Komponente, die eine die Beschriftungsfläche bildende beschriftbare Schicht darstellt. Insbesondere bei dieser Ausgestaltung ist es vorteilhaft, wenn die Einzugslasche in beiden zur Längsrichtung senkrecht stehenden Querrichtungen an ihrem freien Ende eine geringere Abmessung aufweist als die Kennzeichnungspartie. Eine klemmende Aufnahme im Aufnahmekanal findet dann durch Kompression in zwei Raumrichtungen statt, wenn die Kennzeichnungspartie in beiden Querrichtungen eine größere Abmessung aufweist als der Aufnahmekanal.
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Vorzugsweise werden die Kennzeichnungsschilder als Kennzeichnungsschildersatz hergestellt, wobei eine Vielzahl von Kennzeichnungsschildern an einem Zentralträger angeformt sind. Ein solcher Kennzeichnungsschildersatz kann auch mehrere miteinander verbundene Zentralträger aufweisen.
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Zweckmäßig ist zwischen jedem Kennzeichnungsschild und dem Zentralträger eine Sollbruchstelle angeordnet, so dass die Kennzeichnungsschilder leicht vom Zentralträger abgetrennt werden können. Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass der Zentralträger und die Kennzeichnungsschilder einstückig aus einer biegsamen Folie, insbesondere aus einer Kunststoffolie, gefertigt sind. Ein solcher Kennzeichnungsschildersatz ist besonders günstig herstellbar. Dabei wird bevorzugt, dass der Zentralträger und die Kennzeichnungsschilder vollflächig von einer Deckfolie bedeckt werden und lösbar mit der Deckfolie verbunden sind, um dem Kennzeichnungsschildersatz eine erhöhte Steifigkeit zu verleihen. Dadurch kann er leichter in ein Beschriftungsgerät eingezogen werden. Der Kennzeichnungsschildersatz weist zweckmäßig eine achsensymmetrische und/oder punktsymmetrische Geometrie auf.
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Die zur Aufnahme eines erfindungsgemäßen Kennzeichnungsschilds bestimmte Tülle weist zweckmäßig einen Aufnahmekanal für das Kennzeichnungsschild auf, der an dessen Abmessungen angepasst ist. Dabei ist die Breite des Aufnahmekanals in der mindestens einen Querrichtung kleiner als die Breite der Kennzeichnungspartie, und seine Länge ist kleiner als die Länge des Kennzeichnungsschilds, aber mindestens so groß wie die Länge der Kennzeichnungspartie. Besteht das Kennzeichnungsschild aus einer Folie mit beiderseits der Beschriftungsfläche entlang der Knicklinien abknickbaren Seitenpartien, so wird bevorzugt, dass die Breite des Aufnahmekanals in der Querrichtung mindestens so groß ist wie der Abstand der Knicklinien.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in der Zeichnung in schematischer Weise dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen
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1 einen Kennzeichnungsschildersatz in Draufsicht;
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2 einen Ausschnitt aus dem Kennzeichnungsschildersatz gemäß 1;
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3 einen Querschnitt durch ein Kennzeichnungsschild und
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4 eine Ansicht eines Markierungssystems in Länsrichtung.
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Der in 1 dargestellte Kennzeichnungsschildersatz 10 weist einen Zentralträger 12 und eine Vielzahl von am Zentralträger 12 angeformten Kennzeichnungsschildern 14 auf, die sich beiderseits des Zentralträgers aus dessen Breitseiten heraus erstrecken. Der Zentralträger 12 und die Kennzeichnungsschilder 14 sind aus einer biegsamen Kunststoffolie gefertigt. Sie liegen auf einer Deckfolie 16 im Format DIN A4 auf und sind lösbar mit dieser verbunden. Entlang der Mittellinien der Deckfolie 16 verlaufen durch diese und durch den Zentralträger 12 Perforationslinien 18, die ein Zerteilen des Kennzeichnungsschildersatzes 10 in zwei Teile des Formats DIN A5 bzw. in vier Teile des Formats DIN A6 ermöglichen. Der Kennzeichnungsschildersatz ist zudem achssymmetrisch bezüglich der Perforationslinien 18 und punktsymmetrisch bezüglich ihres Schnittpunkts 20. Neben jedem Kennzeichnungsschild 14 weist die Deckfolie 16 eine Nummerierung 22 auf. Diese bezeichnet das jeweilige Kennzeichnungsschild 14. Desweiteren befindet sich neben den Enden des Zentralträgers 12 je eine Nummerierung 24 für jede der Reihen von Kennzeichnungsschildern 14. Dabei sind jedem Kennzeichnungsschild 14 zwei Zahlen zugeordnet, so dass auch eine Drehung des Kennzeichnungsschildersatzes 10 um 180° keine Änderung der Anordnung der Kennzeichnungsschilder 14 bewirkt und es unerheblich ist, mit welchem Ende des Zentralträgers 12 voran der Kennzeichnungsschildersatz 10 in ein Beschriftungsgerät eingezogen wird.
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Zwischen dem Zentralträger 12 und jedem der Kennzeichnungsschilder 14 befindet sich eine Sollbruchstelle 26 in Form einer Perforierung, die ein einfaches Abtrennen der Kennzeichnungsschilder 14 von Zentralträger 12 ermöglicht. Ausgehend von der Sollbruchstelle 26 erstreckt sich eine Kennzeichnungspartie 28, die an ihrer Oberseite eine Beschriftungsfläche 30 aufweist, in einer Längsrichtung bis zu einer weiteren Sollbruchstelle 32. Von dieser ebenfalls durch Perforierungen gebildeten Sollbruchstelle 32 aus schließt sich eine einstückig mit der Kennzeichnungspartie 28 verbundene Einzugslasche 34 an, die sich in der Längsrichtung bis zu einem freien Ende 36 erstreckt. Die Einzugslasche 34 weist eine zwischen dem freien Ende 36 und der weiteren Sollbruchstelle 32 angeordnete Mittelpartie 38 auf, deren senkrecht zur Längsrichtung in der Zeichenebene der 1 und 2 gemessene Breite sich kontinuierlich von einer der Breite der Kennzeichnungspartie 28 entsprechenden Größe bis auf eine kleinere Größe verjüngt.
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Beiderseits der Beschriftungsfläche 30 weist die Kennzeichnungspartie 28 jeweils eine durch eine in Längsrichtung verlaufende, durch eine Materialschwächung gebildete Knicklinie 40 begrenzte Seitenpartie 42 auf. Die Knicklinien 40 erstrecken sich auch ein Stück weit in die Mittelpartie 38. Beim Einziehen in eine Tülle 44 werden die Seitenpartien 42 gegenüber der Kennzeichnungspartie 28 um die Knicklinien 40 umgeknickt, so dass das Kennzeichnungsschild 14 klemmend in der Tülle 44 festgehalten wird, wie im folgenden anhand von 4 erläutert.
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Die Kennzeichnungsschilder 14 dienen der Kennzeichnung von elektrischen Leitern, insbesondere von Kabeln. Sie werden mittels der Tülle 44 am Kabel befestigt. Die Tülle 44 weist zu diesem Zweck zwei von ihrem Tüllenkörper aus Kunststoff umschlossene Aufnahmekanäle 46, 48 auf, die zudem durch den Tüllenkörper voneinander getrennt sind. Ein erster Aufnahmekanal 46 dient der Aufnahme des Kennzeichnungsschilds 14, wobei die Beschriftungsfläche 30 einem aus transparentem Kunststoff gefertigten Sichtfenster 50 zugewandt ist. Ein zweiter Aufnahmekanal 48 dient der Aufnahme des Kabels, das zwischen die beiden den zweiten Aufnahmekanal 48 begrenzenden, elastisch verformbaren Flanken 52 eingeklemmt wird. Das beschriftete Kennzeichnungsschild 14 wird mit dem freien Ende 36 der Einzugslasche 34 voran in eine Stirnseite des ersten Aufnahmekanals 46 eingeschoben, bis das freie Ende 36 aus der gegenüberliegenden Stirnseite des ersten Aufnahmekanals 46 heraus ragt. Dort wird das freie Ende 36 ergriffen, und das Kennzeichnungsschild 14 wird in den ersten Aufnahmekanal 46 eingezogen. Während die Einzugslasche 34 von ihrem freien Ende 36 bis zur Mittelpartie 38 in beiden Querrichtungen senkrecht zur Längsrichtung (Breite und Höhe) eine kleinere Abmessung aufweist als der erste Aufnahmekanal 46, so dass sich das freie Ende 36 nahezu ohne Widerstand in den ersten Aufnahmekanal 46 einschieben lässt, weist die Kennzeichnungspartie 28 eine Breite auf, die größer ist als die Breite des ersten Aufnahmekanals 46. Dadurch kommt die Mittelpartie 38 mit dem Tüllenkörper in Berührung, so dass beim weiteren Einziehen des Kennzeichnungsschilds 14 die Seitenpartien 42 entlang der Knicklinien 40 umknicken. Die Beschriftungsfläche 30 weist eine Breite auf, die kleiner ist als die Breite des ersten Aufnahmekanals 46. Unter der Breite wird die Abmessung senkrecht zur Längsrichtung und entlang des Sichtfensters 50 bzw. entlang der Beschriftungsfläche 30 verstanden, unter der Höhe die Abmessung senkrecht zur Längsrichtung und senkrecht zum Sichtfenster 50 bzw. zur Beschriftungsfläche 30. Nach dem Einziehen des Kennzeichnungsschilds 14 in die Tülle 44 wird die herausstehende Einzugslasche 34 entlang der Sollbruchstelle 32 abgerissen. Vorteilhaft ist die Einzugslasche 34 länger als die Tülle 44, und die Kennzeichnungspartie 28 ist höchstens so lang wie die Tülle 44.
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Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten:
Die Erfindung betrifft ein Kennzeichnungsschild 14 zur Kennzeichnung elektrischer Bauelemente mit einer eine Beschriftungsfläche 30 aufweisenden Kennzeichnungspartie 28. Erfindungsgemäß weist das Kennzeichnungsschild 14 eine mit der Kennzeichnungspartie 28 einstückig verbundene, sich von der Kennzeichnungspartie 28 aus in einer Längsrichtung erstreckende Einzugslasche 34 auf, welche zumindest an einem der Kennzeichnungspartie 28 abgewandten freien Ende 36 in mindestens einer zur Längsrichtung senkrechten Querrichtung eine kleinere Abmessung aufweist als die Kennzeichnungspartie 28.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3725217 C2 [0011]
- DE 102005058387 A1 [0011]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN A4 [0019]
- DIN A5 [0019]
- DIN A6 [0019]