DE256561C - - Google Patents

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DE256561C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P7/00Preparation of oxygen-containing organic compounds
    • C12P7/40Preparation of oxygen-containing organic compounds containing a carboxyl group including Peroxycarboxylic acids
    • C12P7/56Lactic acid

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 6 a. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. Februar 1911 ab.
Die bisher durch Gärung hergestellte Milchsäure besitzt infolge der unerwünschten Anwesenheit von öligen und Eiweißprodukten einen unangenehmen Geruch und Geschmack, welche ihre Verwendung für viele industrielle Zwecke, vor allem aber für menschliche Ernährung ungeeignet erscheinen läßt.
Durch das den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Verfahren dagegen ist es
ίο möglich, Dextrose (Traubenzucker, Kartoffelzucker o. dgl.) quantitativ durch Gärung in Milchsäure überzuführen, die durch Reinheit das bisherige Handelsprodukt bei weitem übertrifft.
Es ist bekannt, wie aus der Arbeit von Leichmann, Zeitschrift für Spiritusindustrie 1896, S. 239, und aus dem Werke von Henneberg, Gärungsbakteriologisches Praktikum, Berlin 1909, S. 457, hervorgeht, daß Bacillus Delbrücki in Dextrose- wie Maltoselösungen starke Milchsäurebildung hervorruft. Von Henneberg wird a. a. O., S. 649 sogar die Benutzung einer Dextroselösung zur Milchsäuregewinnung im großen empfohlen.
Es gelingt jedoch tatsächlich nicht, weder bei Versuchen im Laboratorium noch bei Versuchen im technischen Maßstabe, mit Bacillus Delbrücki geimpfte Traubenzuckerlösungen selbst bei Gegenwart von genügend Stick-Stoffnahrung länger als 3 bis 4 Tage in Gärung zu erhalten. Hierbei werden in günstigstem Falle etwa 50 Prozent des vorhandenen Zuckers zu Milchsäure vergoren.
Nach vorliegendem Verfahren dagegen kann man Dextrose (Traubenzucker) quantitativ. in Milchsäure durch Gärung überführen.
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Diese Wirkung wird dadurch erreicht, daß
a) der Bacillus Delbrücki durch Anpassung an Dextrose eine weit stärkere Säurungskraft erhält und
b) dadurch, daß in einem gewissen Stadium der Gärung noch andere Bakterien zum Zweck einer quantitativen Endvergärung hinzugefügt werden.
Man hat zwar bereits zur Milchsäureerzeugung durch Gärung mehrere Milchsäure bildende Organismen, z. B. Lactomyceskulturen, in Verbindung mit den bekannten Milchsäurebakterien oder den Bacillus Caucasicus zusammen mit dem Bacillus acidi lactici verwendet.
Das Neue des vorliegenden Verfahrens besteht jedoch in der Vereinigung der unter a und b genannten Maßnahmen in folgender Weise: Der Bacillus Delbrücki wird im Höhepunkt seiner Entwicklung in mit kohlensaurem Kalk versetzter Maltoselösung, die für sein Wachstum bekanntlich am geeignetsten ist, durch allmähliche Zugabe der ihm weniger zusagenden Dextrose an das neue Medium gewöhnt; er gewinnt dadurch die Fähigkeit, · Traubenzucker lebhafter zu vergären als vorher.
Mit diesem so angepaßten Bacillus allein gelingt es indes noch nicht, eine quantitative Vergärung des Traubenzuckers herbeizuführen. Er ist dazu erst in Symbiose mit Bac. acidi lactici und Bac. bulgaricus, die für sich allein Dextrose auch nur unvollkommen vergären, fähig, d. h. durch die vereinte Tätigkeit dieser Bazillen gelingt es, sowohl sämtlichen Zucker wie sämtliches Dextrin in Milchsäure überzu-
führen. Die Umwandlung ist eine weit vollständigere als bei der Verwendung von Maltose. Das Endprodukt ist schon aus diesem Grunde ein weit reineres.
Es ist ausdrücklich nochmals hervorzuheben, daß man eine quantitative Umwandlung von Traubenzucker in Milchsäure weder erreicht, wenn man Traubenzuckerlösungen mit Bacillus Delbrücki allein impft, noch wenn man nachträglich die beiden anderen Bakterienarten zugibt, sondern daß man den gewünschten Effekt erst erreicht durch Verwendung des an das neue Medium gewöhnten Bacillus Delbrücki in Symbiose mit den zwei anderen genannten Arten.
Die weitere Verarbeitung der abfiltrierten Lösungen von milchsaurem Kalk durch Zerlegung dieses Salzes mit Schwefelsäure geschieht in der üblichen Weise.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Gärungsmilchsäure aus Dextrose (Traubenzucker, Kartoffelzucker 0. dgl.) unter Verwendung mehrerer reingezüchteter Milchsäurebazillen, dadurch gekennzeichnet, daß Bacillus Delbrücki zunächst in einer Maltoselösung zur kräftigen Entwicklung gebracht und dann durch allmählichen Zusatz von Dextroselösung an letztere gewöhnt wird, worauf schließlich zwecks vollkommener Vergärung der Dextroselösung Kulturen des Bacillus acidi lactici und des Bacillus bulgaricus zu der gärenden Masse hinzugefügt werden.
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