DE133269C - - Google Patents

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DE133269C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F9/00Compounds containing elements of Groups 5 or 15 of the Periodic Table
    • C07F9/66Arsenic compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Medicines Containing Material From Animals Or Micro-Organisms (AREA)
  • Acyclic And Carbocyclic Compounds In Medicinal Compositions (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die arzneiliche Wirkung der arsenigen Säure ist eine durch ärztliche Erfahrung festgestellte Thatsache; es giebt jedoch Menschen, welche dieses Präparat nicht vertragen und auf seine Aufnahme mit einer unter Umständen gefährlichen Erkrankung des Magendarmkanales reagiren. Deshalb ist in neuerer Zeit der Versuch gemacht worden, organische Arsenverbindungen sowohl in Form der von R. Bunsen entdeckten Kakodylverbindungen als auch in Arseneiweifs- (Arsen-Casein-) Form darzustellen. Die gewünschten Wirkungen wurden mit diesen Präparaten jedoch nicht erzielt wegen der giftigen Nebenwirkungen und wegen des knoblauchartigen Geruches, welchen die Dejectionen des Körpers besonders nach Einnahme der Kakodylsäure annehmen.
Nun haben schon im Jahre 1899 Rudolf Abel' und Paul Buttenberg (Zeitschrift f. Hyg. 32, S. 449 bis 490) gezeigt, dafs Schimmelpilze auf arsenhaltige Stoffe in der Weise einwirken, dafs sich flüchtige, durch den Geruch leicht wahrnehmbare Arsenverbindungen bilden. Auf der anderen Seite ist durch die Patentschrift 120580 (Kl. 30 h) dargethan, dafs Hefe, welche auf eisenhaltigem Nährboden wächst, grofse Mengen dieses Metalles aufnimmt und in organische Verbindungen überführt.
Von der Annahme ausgehend, dafs niedrige lebende Organismen, Hefe und Schimmelpilze, Arsen ohne Schaden in sich aufnehmen und dafs das Protoplasma dieser Mikroorganismen eine organische Arsenverbindung in sich durch biologische Thätigkeit bildet, schlossen wir, eine solche Verbindung würde .die von der Natur gegebene und darum zweckmäfsigste Form darstellen, Arsen in den menschlichen Körper einzuführen. Die Richtigkeit unserer Vermuthungen wurde durch die Versuche bestätigt. Es wurde festgestellt, dafs, während unter Umständen Arsen die niedrigen Organismen in ihrer Entwicklung hemmt, gewisse Hefesorten beträchtliche und steigende Arsenmengen in organischer Verbindung in sich aufnehmen und sich den veränderten Ernährungsverhältnissen anpassen, gerade so wie sich Menschen und Thiere an den Arsengenufs gewöhnen. Es läfst sich keine bestimmte Heferace als besonders geeignet für unsere Zwecke anführen, sondern die Verwendbarkeit mufs jedesmal erst durch Versuche festgestellt werden, indem man Proben verschiedener Heferacen in schwach arsenhaltige Nährflüssigkeit bringt und beobachtet, ob sie darin eine starke Gährung hervorbringen oder nicht. Racen, bei denen die Gährung durch Arsengehalt verhindert wird, sind natürlich zu verwerfen. Die als gährfähig erkannten Hefen werden nun in die arsenhaltige Nährflüssigkeit gebracht, welche sie zur Gährung bringen, während sie zugleich Arsen in sich aufnehmen. Nach Beendigung der Gährung bringt man wieder Theile dieser arsenhaltigen Hefe in eine neue GahrflUssigkeit mit stärkerem Arsengehalt, aus welcher die Hefe neue Flüssigkeit aufnimmt u. s. f.
Beispiel I.
30 1 Bierwürze werden mit 60 g Natrium arsehicosum versetzt und dann unter Zusatz der vorher als widerstandsfähig gegen Arsen-
wirkung befundenen Hefe in einem Räume von 250 bis 300C. längere Zeit der Gährung überlassen. Die Abscheidung der in der Hefe entstehenden organischen Verbindung erfolgt in der Weise, dafs die Hefe gesammelt und so lange mit destillirtem Wasser ausgewaschen wird, bis das ablaufende Waschwasser keine Spur von Arsen nach den üblichen Methoden des Arsennachweises mehr enthält.
Beispiel II.
Die arsenhaltige, aus der vorigen Gä'hrung erhaltene Hefe wird auf mehrere Gährgefäfse vertheilt, welche eine Nährflüssigkeit mit solchem Arsengehalt enthält, dafs auf je 30 1 Bierwürze 120 g Natrium arsenicosum kommen. Das Ganze bleibt wieder längere Zeit bei 25° bis 300C. sich selbst überlassen. Die Isolirung der arsenhaltigen Hefe geschieht wieder wie in dem vorigen Beispiel. Schliefslich wird die so gereinigte Substanz getrocknet. Sie bildet dann ein gelbgrünliches geschmackloses Pulver, weder in Wasser noch in Alkohol oder Aether löslich, fein pulverisirbar. Es enthält je nach der Zahl der Gährungen, die es durchgemacht hat, bis zu 0,3 pCt. Arsen.
Die therapeutische Verwendung der organischen Arsenverbindung ist dieselbe wie die der arsenigen Säure, also hauptsächlich bei gewissen Krankheiten der Haut, des Nervensystems, bei bestimmten Anomalien des Stoffwechsels, bei Malaria und ist besonders in denjenigen Fällen indicirt, in denen arsenige Säure von den Kranken nicht vertragen wird.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    Verfahren zur Herstellung einer organischen Arsenverbindung, darin bestehend, dafs Hefe auf arsenhaltigen Nährböden gezüchtet und die so erhaltene arsenhaltige organische Substanz nach bekannter Methode gereinigt und abgeschieden wird.
    Das Verfahren gemäfs Anspruch 1 in der Weise, dafs dem Nährboden Arsen in steigenden Mengen zugeführt wird, zu dem Zwecke, eine an Arsen besonders reiche Hefe zu erhalten,
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