DE2554969B2 - Glasierbare, nichtporöse keramische Sinterkörper hoher mechanischer Festigkeit mit steatitanalogen elektrischen Isolationseigenschaften - Google Patents
Glasierbare, nichtporöse keramische Sinterkörper hoher mechanischer Festigkeit mit steatitanalogen elektrischen IsolationseigenschaftenInfo
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- H01B3/12—Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties mainly consisting of inorganic substances ceramics
Description
sowie weniger als 1,5 Mol-% Alkalioxid, das eine
Transformationstemperatur (Tg) zwischen 640 und 75O°C, einen Erweichungspunkt (Tx^) zwischen 800
und !0000C, eine /*«»-Temperatur, bei der die
spezifische elektrische Leitfähigkeit
100 · 10-|0Ohm-' · cm-' erreicht wird, größer als
5000C, einen Elastizitätsmodul (E) größer als
0,75 - 10* kp/cm2 und einen linearen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten Ak (20—400° C) kleiner
als 7,5 · 10~6 grd-' hat, mit einer Kornverteilung
vorzugsweise über 95 Gew.~%
Kornanteil unter 6ß μπι mehr als 45 Gew.-%,
Kornanteil unter 6ß μπι mehr als 45 Gew.-%,
vorzugsweise über 75 Gew.-%
Kornanteil unter 2 μτη mehr als 15 Gew.-%,
Kornanteil unter 2 μτη mehr als 15 Gew.-%,
vorzugsweise über 25 Gew.-%
besteht
2. Glasierbare, nichtporöse keramische Sinterkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Korund handelsübliche keramische Tonerde, die aus idiomorphen, tafelförmigen Einzelkristallen
besteht, und die keine nennenswerten Anteile an Kristallaggregaten enthält, mit einem Mindestgehalt
an λ—AI2O3 von 94 Gew.-% und weniger als 4
Gew.-% 13-Al2Oa sowie einer Dichte von mindestens
335 g/cm3 und einer spezifischen Oberfläche kleiner
als 2 m2/g ist
3. Glasierbare, nichtporöse keramische Sinterkörper nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Korund ein Schrnelzkorundabfali ist
4. Glasierbare, nichtporöse keramische Sinterkörper nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß
das zerkleinerte Erdalkalialumosilikatglas ein Abfallglas,
insbesondere aus der Faserglasherstellung ist.
5. Verfahren zur Herstellung der glasierbaren, nichtporösen keramischen Sinterkörper nach Anspruch
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Versatz unier Zusatz von an sich bekannten
Die Erfindung betrifft glasierbare, nichtporöse keramische
Sinterkörper hoher mechanischer Festigkeit auf der Basis von Aluminiumoxid unö Glas, bestehend aus
bei Temperaturen unter 1050°C, gegebenenfalls unter Formgebung, gesintertem Material sowie ein Verfahren
zur Herstellung dieser Sinterkörper. Diese Sinterkörper entsprechen in ihren elektrischen Eigenschaften den
wesentlichen Anforderungen für elektrische Werkstoffe nach KER 225 TGL 7838 und übertreffen sie hinsichtlich
der mechanischen Festigkeiten.
Es ist bekannt, daß elektrokeramische Erzeugnisse der Gruppe 200 TGL 7838 aus Magnesiumsilikaten,
Tonen und Flußmittelzusätzen wie Feldspat bzw. Bariumkarbonat durch einen Brennprozeß bei Temperaturen
oberhalb 1350° C hergestellt werden. Dabei bildet sich ein keramischer Scherben, der aus einer
Glasphase und der kristallinen Phase Protoenstatit besteht Die elektrischen Eigenschaften des Scherbens
werden wesentlich durch die chemische Zusammensetzung der Glasphase bestimmt Enthält sie Alkalien,
herrührend aus dem Flußmittel Feldspat, so entsprechen die elektrischen Eigenschaften dieser keramischen
Erzeugnisse den Forderungen gemäß dem Typ KER 220, bei Verwendung des Flußmittels Bariumkarbonat
hingegen denen des Typs KER 221.
Es ist ferner bekannt, daß aus Aluminiumoxid unter Zusatz von geeigneten gegenüber Aluminiumoxid
reaktionsfähigen Gläsern und bzw. oder zu solchen Gläsern reagierenden Rohstoffkomponenten Sinterwerkstoffe
mit guten mechanischen und elektrischen Eigenschaften herstellbar sind, die jedoch Brenntemperaturen
über 13000C erfordern.
Hohe Brenntemperaturen, die naturgemäß hohe Kosten verursachen, sind bei allen genannten keramischen Erzeugnissen notwendig, weil zur Bildung des dichten keramischen Scherbens eine bestimmte Menge Schmelzphase erforderlich ist Diese wird aber erst durch Schmelzen der im Versatz enthaltenen Flußmittel bzw. durch zugesetzte Glaskomponente gebildet Von der primär gebildeten Schmelze können dann die weiteren physikalischen und chemischen Umwandlungen ausgehen. Diese erfordern wiederum hohe Brenntemperaturen, damit technisch ausreichende Reaktionsgeschwindigkeiten erreicht werden können.
Hohe Brenntemperaturen, die naturgemäß hohe Kosten verursachen, sind bei allen genannten keramischen Erzeugnissen notwendig, weil zur Bildung des dichten keramischen Scherbens eine bestimmte Menge Schmelzphase erforderlich ist Diese wird aber erst durch Schmelzen der im Versatz enthaltenen Flußmittel bzw. durch zugesetzte Glaskomponente gebildet Von der primär gebildeten Schmelze können dann die weiteren physikalischen und chemischen Umwandlungen ausgehen. Diese erfordern wiederum hohe Brenntemperaturen, damit technisch ausreichende Reaktionsgeschwindigkeiten erreicht werden können.
Es ist bekannt, daß sich die relativ hohen Brenntemperaturen der üblichen keramischen Massen durch
Erhöhung des Flußmittelanteils im Versatz senken
lassen. Die Steigerung der FluOmittelanteile in den
vorgenannten keramischen Versätzen ist jedoch begrenzt, weil es zu einer unvermeidbaren Deformation
der zu fertigenden Werkstücke beim Dichtbrande kommt und gegebenenfalls die geforderten Eigenschaf-
; ten des Scherbens infolge seines erhöhten Glasanteils
nicht erreicht werden können.
Es ist desweiteren bekanntgemacht worden, das durch den Einsatz von vorgefertigten Gläsern bzw.
Glasfritten als Flußmittelträger in üblichen Versätzen
eine Herabsetzung der Brenntemperatur bis unter 10500C möglich ist So werden in den beiden
US-Patentschriften 36 72 092 und 37 07 499 dichte keramische dielektrische Massen beschrieben, die durch
Sintern von 40—60 Gew.-% bzw. 75 Gew.-%, feüistgemahlener Bleibariumborosilikatgläser und
60—40 Gew.-% bzw. 25 Gew.-% eines keramischen
Pulvers, darunter Aluminiumoxid, unterhalb 10000C
innerhalb weniger Minuten herstellbar sind. Den beiden US-Patentschnfien ist zu entnehmen, daß für den
besonderen Verwendungszweck der keramischen masse zu dünnen dielektrischen Schichten ein Glas mit
besonderen, dem Zweck angepaßten Eigenschäften eingesetzt werden mußten. Die in den US-Patentschriften
aufgeführten Blei-, Barium- und Boroxidgehalte sind für das Erreichen der geforderten Viskositätseigenschaften
der Gläser erforderlich. Aus den angegebenen chemischen Zusammensetzungen der Gläser berechnen
sich die Elastizitätsmoduln (E) zu 0,65 bis 0,70°
10* kp/cm2.
Der Fachmann kann daraus entnehmen, daß die Verwendung derartiger Gläser in Verbindung mit den
angegebenen keramischen Pulvern unter den offenbarten Bedingungen kein keramische* Produkt liefern
kann, das in seinen mechanischen Festigkeitswerten die
TGL-Forderungen für KER118 erfüllt
Desweiteren sind keramische Massen bekanntgemacht worden, die auf der Basis AI2O3 und Borsilikatglas
unterhalb 10500C zu Isoliermaterialien für Glaslot-Verbindungen
in der Halbleiterindtsstrie verarbeitet werden können. Der sowjetische Urheberschein 3 47 602
verwendet dazu eine Masse aus 10 bis 30 Gew.-% einer
Spezialtonerde und 90 bis 70 Gew.-% eines nicht näher charakterisierten Borosilikatglases. In einem weiteren
sowjetischen Urheberschein (3 51 248) werden für den zuvor genannten Verwendungszweck Massen aus 65 bis
70 Gew.-% Glaspulver und 35 bis 25 Gew.-% eines Gemisches verschiedener Tonerden mit Zusätzen von
Talk beschrieben. Schließlich soll auch nach dem sowjetischen Urheberschein 3 86 872 eine spannungsfreie,
lötbare Keramik für die Halbleiterindustrie herstellbar sein, indem eine Masse aus 45 bis 80 Gew.-°/o
Λ-ΑΙ2Ο3. und 45 Gew.-% eines nicht näher definierten
Borosilikatglases unter Zusatz von 5 Gew.-% eines Spezialglases, das zur Vermeidung störender Cristobalitausjcheidungen
beim Sintern angesetzt werden muß, gebrannt wird.
Allen drei sowjetischen Urheberscheinen ist gemeinsam
das Bestreben bislang übliche Sintergläser durch den Einbau von Füllmitteln, im besonderen AI2O3,
thermisch und mechanisch zu stabilisieren. Die Stabilisierung von Sintergläsern durch Füllmittel wie AI2Oi
liefert bekanntermaßen keine Produkte, die die Anforderungen der KER 225 erfüllen. Der Erfindung
liegt nun die Aufgabe zugrunde, unter Beseitigung der Mängel des Standes der Technik glasierbare, nicht
poröse keramische Sinterkörper auf der Basis von Korund und Glas zu entwickeln, cüc die elektrischen
Eigenschaften des Werkstofftyps KER 225 erfüllen und die bereits bei Temperaturen unterhalb 10500C
dichtsintern, die jedoch mit Biegefestigkeiten über 1800 kp/cm2 bessere mechanische Eigenschaften als
herkömmliche Steatitwerkstoffe aufweisen und in dieser
Beziehung mit Tonerdeporzellan vergleichbar sind.
Es wurden glasierbare, nicht poröse keramische Sinterkörper hoher mechanischer Festigkeit mit steatitanalogen
elektrischen Tsolationseigenschaften, auf der Basis von Korund und Glas, bestehend aius bei
Temperaturen unter 10500C, gegebenenfalls unter
Formgebung, gesintertem Material gefunden.
Es konnte festgestellt werden, daß die KER 225 entsprechenden elektrischen Eigenschaften uind die
KER118 entsprechenden mechanischen Festigkeiten nur mit ErdalkaSaluiriosilikatgläsern, die vorzugsweise
Magnesium- und CaJciumoxid enthalten und deren Gehalt an Alkalioxiden sehr gering ist, erreichbar sind,
wobei besonders die Gehalte an Magnesium-, Calcium- und Aluminiumoxid derch ihren erhöhenden Einfluß auf
den Elastizitätsmodul des Glases die mechanischen Eigenschaften positiv beeinflussen. Um das Sintern des
erfindungsgemäßen Gemisches zu einem nicht porösen Sinterkörper zu ermöglichen, ist es notwendig, das Glas
in seiner chemischen Zusammensetzung so zu wählen, daß während des Brennprozesses bis zum Beginn des
Dichtsinterns keine Sinterblockaden durch Kristallisation der glasigen Phase allein oder im Zusammenwirken
mit dem Korund auftreten. In dieser Hinsicht erweisen sich Gehalte an Boroxid im Glas als günstig. Eine
Kristallisation der glasigen Phase allein oder im Zusammenwirken mit dem Korund nach dem Dichtsintern
des Gemisches bedeutet jedoch keine Verschlechterung der Eigenschaften der gebildeten Sinterkörper.
Die mittleren linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten der erfindungsgemäßen Gläser dürfen von
20"C bis zur Transformationstemperatur des Glases höchstens wenig größer als die des Korundes sein, um
tangentiale Zugspannungen in der Olesmatrix, die zu einer Festigkeitsminderung führen, zu behindern. Die
weiteren erforderlichen physikalischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Gläser wurden bereits im
vorhergehenden genannt Der Versauaufbau und das Verfahren zur Herstellung von Sinterkörpern aus ihm
sind den Ansprüchen zu entnehmen.
Das erfindungsgemäße Gemisch läßt sich im Rahmen technisch vertretbarer Zeit etwa von der Erweichungstemperatur
des Glases an dichtsintern. Die günstigsten Sinterbedingungen liegen, in Abhängigkeit von den
durch die Glaszusammensetzung beeinflußten Viskositäts-Temperatur-Eigenschaften und unter Berücksichtigung
einer möglichen Deformation während des Brandes, bei Temperaturen zwischen 25 und 1000C
oberhalb des Erweichungspunktes des Glases.
Die erfindungsgemäß hergestellten Sinterkörper enthalten praktisch den gesamten Korundgehalt des
Rohstoffgemisches in unveränderter Form, wie durch röntgendiffraktometrische Untersuchungen und durch
mikroskopische Gefügeuntersuchungen festgestellt
wurde. Die Mikroskopie bestätigte weiter, daß Kernformen und Größenverteilung des Korundes im Sinterkörper
denen der Ausgangsmischungen entsprechen. Dieses Verhalten bedingt, daß zur Erzielung nichtporöser
Sinterkörper der Glasanteil der erfindungsgemäßen
si Zusammensetzungen mindestens so groß· sein muß, daß
er alle Hohlräume, die sich bei der Packung des gerüstbildenden Korundanteiles ergeben, vollständig
ausfüllen kann. Um den notwendigen Glasanteil
möglichst gering zu halten, sollte die durchschnittliche Korngröße der eingesetzten Gläser daher vorzugsweise
unter der des eingesetzten Korundes liegen- Höhere Glasanteile sind vom Standpunkt der Sinterung zulässig,
jedoch sinkt bei zu großem Glasanteil die Festigkeit der s Sinterkörper und die Gefahr einer Deformation der
Formkörper während des Dichtbrandes nimmt zu.
Röntgenografische und gefügemikroskopische Untersuchungen an Sinterkörpern aus Korund und
Erdalkalislumesilikat-Gläsern ergeben, daß gegen Ende
der Dichtsinterung merkliche Anteile kristalliner Phasen ausgeschieden werden können, die mit den
erwähnten Methoden nachweisbar sind. Hierbei tritt bei fast allen Gläsern, die Magnesium- und bzw. oder
Calciumoxid enthalten, eine Feldspatphase vom Anorthit-Typ auf, deren Menge mit abnehmendem Borgehalt
des Glases zunimmt. Die Feldspatphase kann bei einem nahezu borfreien Magnesium-Calciumalumosilikat-Glas
nach dem Sintern bis zu 20 Gew.-% des Sinterkörpers ausmachen, während sie bei einem hochaluminiumoxidhaltigen
Glas mit einem Boroxidgehalt über 8 Mol-%
völlig zurücktritt und statt dessen eine nochquarzähnliche Phase in geringen Mengen auftritt Neben diesen
Phasen können je nach der Zusammensetzung des Glases noch geringfügige Anteile anderer Phasen, wie
Cristobalit oder gittergestörter Cordierit auftreten, die
mit den erwähnten Methoden nachzuweisen waren. Derartige kristalline Ausscheidungen bewirken eine
vorteilhafte Stabilisierung der Sinterkörper gegenüber Deformationen bei Erweichen der Glasphase während
des Brennprozesses.
Die Zerkleinerung des verwendeten Korunds und des erfindungsgemäßen Glases kann in einer oder mehreren
Stufen einzeln oder gemeinsam unter Verwendung an sich bekannter Zerkleiaerungseinrichtungen erfolgen.
Die Vorteile der vorliegenden Erfindung liegen insbesondere darin, daß nichtporöse Sinterkörper mit
nahezu beliebiger Formgestaltung auf der Basis von Korund und Glas, die in ihren elektrischen Eigenschaften
deu Forderungen von KER 225 und in ihren mechanischen Festigkeiten den Forderungen von
KER 118 entsprechen, bei Temperatursn unter 10500C
und demgemäß energie- und brennhilfsmittelsparend, hergestellt werden können. Diese Sinterkörper können
mit Oberflächenveredelungen in Form von Glasuren nach den in der Keramikindustrie üblichen Verfahren
versehen werden.
Die Erfindung wird durch folgende Ausführungsbeispiele noch näher erläutert, wobei die Erfindung aber
nicht auf die Beispiele beschränkt ist.
Beispiel 1
Rohstoffe:
Rohstoffe:
1. Es wurde eine handelsübliche keramische Tonerde mit einem Gehalt
an «-AI2O3 von 99 Gew.-%,
einer Dichte von 4,04 g/cm3
einer spezifischen Oberfläche von 0,7 m2/g
einer Dichte von 4,04 g/cm3
einer spezifischen Oberfläche von 0,7 m2/g
eingesetzt, die aus idiomorphen, tafelförmigen
in einer Laoorvibrationskugelmühle so zerkleinert, daß sich folgerde Kornverteilung für das Mahlgut
ergab:
60 Kornanteil kleiner als 20 μπι
gleich 91 Gew.-%
gleich 91 Gew.-%
gleich 54 Gew.-%
Kornanteil kleiner als 2.0 μπι
Kornanteil kleiner als 2.0 μπι
gleich 15Gew.-%
2. Gefrittetes Glas mit folgender chemischer Zusammensetzung
SiO2 | 57,1 Mol-% | =675° C |
AI2O3 | 8,6 Mol-% | = 840° C |
B2O3 | 6,8 Mol-% | =500° C |
CaO | 24,7 Mol-% | =0,87 · KPkp -cm-2 |
MgO | 0,6 Mol-% | |
R3O | 0,6 Mol-% | |
F | UMol% | |
und folgenden physikalischen Parametern: | ||
/tJt(20-400°C) = 3,8 · 10 *grd-' | ||
Tg | ||
it loo | ||
E |
Das in Form von Fritte vorliegende Glas wird zunächst mit einem Backenbrecher vorzerkleinert
und durch Passieren über einen Magnetschneider vom Eisenabrieb befreit Das vorzerkleinerte Glas
wird in einer Laborvibratiunslcugelmühle unter
Alkohol naß gemahlen, daß sich folgende Kornverteilung ergibt:
gleich 90 Gew.-%
Kornanteil kleiner als 2,0 μπι
Kornanteil kleiner als 2,0 μπι
gleich 33 Gew.-%
Jeweils 55,1 g des zerkleinerten Glases werden mit 443 g der feingemahlenen Tonerde einer gemeinsamen
kurzzeitigen Mischmahlung unterworfen. 100 g des so erhaltenen Gemisches werden mit 12 ml einer wäßrigen
4,5%igen Lösung von Polyvinylalkohol innig vermischt und zum Granulieren durch ein 1-mm-Sieb gegeben.
Das so vorbereitete Gemisch wird jn der für das Trockenpressen üblichen Weise bei einem Preßdruck
von lOOOkp/cm2 zu zylinderförmigen Formungen
gepreßt Die erreichten Preßdichten liegen zwischen 57 und 59% der theoretischen Dichte. Jeweils mehrere
Formlinge werden in einem elektrisch beheizten Muffelofen eingesetzt und nach einer Verweilzeit von
30 Minuten bei 6000C zum Temperaturausgleich,
während der auch die organische Substanz ausbrennt, mit einer Aufheizgeschwindigkeit von 2 grd/min auf die
Sintertemperatur gebracht, bei der die Probekörper verschieden lange gehalten werden. Die nach den
verschiedenen Brennbehandlungen entnommenen formbeständigen Sinterkörper besitzen Folgende Eigenschaften:
Kennwerte | Brand 2 | Brand 3 | |
Brand 1 | 8/5 | 975 | |
Sintertemperatur in 0C |
860 | 1 | 1 |
Sinterdauer in I | 2 | 12,1 | 11,3 |
Lineare Brenn- schwindung bes. auf rohen Preßling in o/o |
12,4 | ||
7 | Brand 2 | 25 54 | 969 | 8 | Sintertemperatur in °C | Kennwerte | Brand 2 | |
Sinterdauer in h | Brand I | |||||||
Fortsetzung | Kennwerte | dicht | Lineare Brennschwindung | 975 | ||||
Brand I | bezogen auf rohen Preßlling | 950 | 0,5 | |||||
2250 | Brand 3 | in "ro | 4 | 10,0 | ||||
dicht | Rohdichte in % der theoretischen Dichte Porositätsprüfung mit |
10,3 | ||||||
Porositätspriifung | 5,88 | dicht | Fuchsinlösung | |||||
mit Fuchsinlösung | 2050 | Mittlere Biegefestigkeit | 90,1 dicht |
|||||
Mittlere Biegefestig | 1940 | in kp/cm2 | 91,1 dicht |
|||||
keit in kp/cm2 | — | 92,4 | /U(50-400°C) in 10-6grd-' | 1770 | ||||
Mittlerer lin. therm. Ausdehnungs koeffizient von |
1810 | |||||||
50-400°C in | — | |||||||
grd-' · 10-fi | 93,6 | 6.1 | ||||||
Rohdichte in % der | 89.0 | |||||||
theoretischen Dichte | ||||||||
Die elektrischen fcigenschaftswerte wurden an dem
vom keramischen Standpunkt aus günstigsten Brand 2 gemessen und ergeben folgendes:
Spezifischer Volumenwiderstand
bei 200°C > 1012Ohm · cm bei400°C = 2 · 1010Ohm cm bei600°C = 1 ■ 108OlIm · cm
bei 200°C > 1012Ohm · cm bei400°C = 2 · 1010Ohm cm bei600°C = 1 ■ 108OlIm · cm
Dielektrischer Verlustfaktor
gemessen bei 3,2 MHz = 8 · 10 ■»
Beispiel 2
Rohstoffe:
1. Tonerde der gleichen Aufbereitung und Kornverteilung wie unter Beispiel 1; ü
2. Gefrittetes Glas mit folgender chemischer Zusammensetzung:
SiO2 | 57,1 Mol-% | = 685° C |
Al2O3 | 9.3 Mol-% | = 886°C |
B2O3 | 7,7 Mol-% | = 500° C |
CaO | 19,7 Mol-% | = 0,89 ■ 106kp ■ cm-2 |
MgO | 5,9 Mol-% | |
R2O | 0,7 Mol-% | |
und folgenden physikalischen Parametern: | ||
A*(50-400°C) = 5,2 · 10-'grd-' | ||
Tg | ||
Isaf: | ||
E |
Die Glasfritte r-ird wie unter Beispiel 1 vorzerkleinert
und von Eisenabrieb befreit. Das vorzerkleinerte Glas wird in einer Laborscheibenschwingmühle trocken
gemahlen, so daß sich folgende Kornverteilung ergibt: Kornanteil kleiner als 20 μπι
gleich 83 Gew.-%
Kornanteil kleiner als 63 μπι
Kornanteil kleiner als 63 μπι
gleich 52 Gew.-%
Kornanteil kleiner als 2,0 μτη
gleich 22 Gew.-%
Kornanteil kleiner als 2,0 μτη
gleich 22 Gew.-%
Jeweils 48,2 g dieses Glasrohrstoffes werden mit 51,0 g des gemahlenen Korundrohstoffes einer kurzzeitigen
gemeinsamen Mischmahlung unterworfen. Das so erhaltene Gemisch wird wie unter Beispiel 1 angemacht
geformt und gebrannt Die erhaltenen Probekörper zeigen folgende Kennwerte:
uie elektrischen tigenscnatten wuraen an ueni vorn
keramischen Standpunkt aus günstigen Brand 1 gemessen und ergaben folgendes:
Spezifischer Volumenwiderstand
bei 200°C - 5,5 · 10" Ohm · cm bei400°C = 2,7 ■ 10» Ohm · cm
bei 600° C = 3,3 · 107 Ohm · cm
Dielektrischer Verlustfaktor
ger,-süisen bei 106—107 Hz = 8 · 10~4
Beispiel 3
Rohstoffe:
Rohstoffe:
1. Es wurde eine handelsübliche keramische Tonerde mit
einem Gehalt an λ-AI2O3 von 99 Gew.-%
einer Dichte von 4,06 g/cm3
einer spezifischen Oberfläche von 0,4 ni2/g
eingesetzt die aus idiomorphen, tafelförmigen Einzelkristallen besteht und keinen nennenswerten
Anteil an Kristallaggregaten aufweist. Diese Tonerde wird durch kurzes Trockenmahlen in einer
Vibrationskugelmühle so zerkleinert, daß sich folgende Kornverteilung für das Mahlgut ergibt:
Kornanteil kleiner als 20 μπι
gleich 93 Gew.-%
Kornanteil kleiner als 6,3 μτη
Kornanteil kleiner als 6,3 μτη
gleich 51 Gew.-%
Kornanteil kleiner als 2,0 μίτι
Kornanteil kleiner als 2,0 μίτι
gleich 4 Gew.-%.
2. Scherben eines Glases mit folgender chemischer Zusammensetzung:
SiO2 | 613 Mol-% |
Al2O3 | 113 Mol-% |
B2O3 | 3,1 Mol-% |
CaO | 11,7 Mol-% |
MgO | 9,4 Mol-% |
BaO | 1,1 Mol-% |
ZnO | 2,1 Mol-% |
und folgenden physikalischen Parametern:
AA(20-4003C) = 4,2 ■ lO-'grd"1
Tg = 7033C
IW, = 820" C
feioo = 500°C
E =0,88- 10»kpcm-2
Die Glasscherben werden wie im Beispiel I, aufbereitet und gemahlen, so daß sich folgende
Kornverteilung ergibt:
gleich 95 Gew.-%
Kornanteil kleiner als 2,0 μπι
gleich 34 Gew.-%.
Kornanteil kleiner als 2,0 μπι
gleich 34 Gew.-%.
Jeweils 50,9 g des zerkleinerten Glases und 49,1 g der gemahlenen Tonerde werden einer kurzzeitigen Mischmahlung
unterworfen. Das so erhaltene Gemisch wird wie unter Beispiel 1 angemacht, geformt und gebrannt.
Die erhaltenen Probekörper zeigen folgende Kennwerte:
Kennwerte Brand I Brand
Brand
Sintertemperatur in 0C
Sinterdauer in h Lineare Brennschwindung bezogen auf rohen Kreüüng
in%
Rohdichte in % der theoretischen Dichte
900
6 12,8
92,4
dicht
Porositätsprüfung mit Fuchsinlösung Mittlere Biegefestig- 1980
keit in kp/cm2
Ak (50-400° C) in lO-'grd-1
Ak (50-400° C) in lO-'grd-1
925
4
13,3
13,3
95,0 dicht 2210 7,10
950
2 13,0
93,6 dicht 2260 7,10
Die elektrischen Eigenschaften wurden an dem vom keramischen Standpunkt aus günstigen Brand 3
gemessen und ergaben folgendes:
Spezifischer Volumenwiderstand
bei200°C = 3 · 10'* Ohm cm
bei200°C = 3 · 10'* Ohm cm
bei 4000C bei 600° C
1 · 10l0Ohm ■ cm
1 · ΙΟ8 Ohm · cm
35 Dielektrischer Verlustfaktor
gemessen bei 3,2 MHz = 8· 10-"
Claims (1)
1. Glasierbare, nicbtporöse keramische Sinterkörper
hoher mechanischer Festigkeit mit steatiuuialogen
elektrischen Isolationseigenschaften, auf der
Basis von Korund und Glas, bestehend aus bei Temperaturen unterhalb 1050° C gesintertem Material,
dadurch gekennzeichnet, daß das zu sinternde Material aus einem innigen Gemisch von
36 bis 60 Gew.-% feinkörnigen Korundes mit einer Korngrößenverteilung
Kornanteil von mehr als 85 Gew.-% unter 20 μια
Kornanteil von mehr als 3 Gew.-% unter 2 μπι
Kornanteil von mehr als 3 Gew.-% unter 2 μπι
und 64 bis 40 Gew.-% eines zerkleinerten Erdalkalialumosilikatglases
aus dem Bereich der chemischen Zusammensetzung in MoI-%
Formgebungshilfsmitteln, die bei Temperaturen unter 70O0C durch Verdampfen, Zersetzen und bzw.
oder Oxydation wieder entfernbar sind, ein inniges Gemisch bereitet wird, das unter Verwendung von in
der Keramikindustrie asi sich bekannten Formgebungsverfahren,
vorzugsweise unter einem Druck von mindestens 300 kp/cm2 verformt, die Formkörper
auf eine Temperatur unterhalb 1050° C, vorzugsweise zwischen /»/, des Glases und 100° C darüber,
gegebenenfalls unter Einlegen einer Haltezeit bei einer Temperatur unter 6400C, aufgeheizt und bei
dieser Temperatur dichtgesintert und gegebenenfalls durch Verlängerung der Sinterzeit die Glasphase
teilweise kristallisiert wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD18298074A DD120008A1 (de) | 1974-12-13 | 1974-12-13 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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