DE2554969A1 - Glasierbare, nichtporoese keramische sinterkoerper hoher mechanischer festigkeit mit steatitanalogen elektrischen isolationseigenschaften - Google Patents
Glasierbare, nichtporoese keramische sinterkoerper hoher mechanischer festigkeit mit steatitanalogen elektrischen isolationseigenschaftenInfo
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Description
Erfinder: 253/2105/111
Dr. Horst Nieswand Berlin, den 5· Dezember
Dr. Joachim Wiegmann
Chem.-Ing. Joachim Graul
Dipl.-Ing. Walter LiebSchwager
Keram.-Ing. ferner Tümmler
Glasierbare, nichtporöse keramische sinterkörper hoher mechanischer
Festigkeit mit steatitanalogen elektrischen Isolationseigenschaften.
Die Erfindung betrifft ^lasierbare, nichtporöse keramische
Sinterkörper hoher mechanischer Festigkeit auf der Basis von
Aluminiumoxid und Glas, bestehend aus bei Temperaturen unter 1050oC, gegebenenfalls unter Formgebung, gesintertem Material
sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser Sinterkörper. Diese Sinterkörper entsprechen in ihren elektrischen Eigenschaften
den wesentlichen Anforderungen für elektrische
V/erkstoffe nach KER 225 TGL 7338 und übertreffen sie hinsichtlich
der mechanischen Festigkeiten.
Es ist bekannt, daß elektrokeramische Erzeugnisse der Gruppe 200 OXrL 7838 aus Magnesiumsilikaten, Tonen und Flußmittelzusätzen
wie Feldspat bzw. Bariumkarbonat durch einen Brennprozeß bei Temperaturen oberhalb 13500C hergestellt
— 2 —
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v/erden. Dabei bildet sich ein keramischer Scherben, der aus
einer Glasphase und der kristallinen Phase Protoenstatit besteht. Die elektrischen Eigenschaften des Scherbens werden
wesentlich durch die chemische Zusammensetzung der Glasphase bestimmt. Enthält sie Alkalien, herrührend aus
dem Flußmittel Feldspat, so entsprechen die elektrischen Eigenschaften dieser keramischen Erzeugnisse den Forderungen
gemäß dem Typ KER 220, bei Verwendung des Flußmittels Bariumkarbonat hingegen denen des Typs KER 221.
Es ist ferner bekannt, daß aus xiluminiumoxid unter Zusatz
von geeigneten gegenüber Aluminiumoxid reaktionsfähigen Gläsern und bzw. oder Z-. solchen Gläsern reagierenden Rohstoffkomponenten
Sinterwerkstoffe mit guten mechanischen und elektrischen Eigenschaften herstellbar sind, die jedoch Brenntemperaturen
über 13000C erfordern.
Hohe Brenntemperaturen, die naturgemäß hohe Kosten verursachen, sind bei allen genannten keramischen Erzeugnissen notwendig,
weil zur Bildung des dichten keramischen Scherbens eine bestimmte Menge Schmelzphase erforderlich ist. Diese wird aber erst
durch Schmelzen der im Versatz enthaltenen Flußmittel bzw.
durch zugesetzte Glaskomponente gebildet. Von der primär gebildeten Schmelze können dann die weiteren physikalischen und
chemischen Umwandlungen ausgehen. Diese erfordern wiederum h:^
he Brenntemperaturen, damit technisch ausreichende Reaktionsgeschwindigkeiten
erreicht werden können.
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Br ist bekannt, daß sich die relativ hohen Brenntemperaturen
der üblichen keramischen Massen durch Erhöhung des Flußmittelanteils im Versatz senken lassen. Die Steigerung der Flußmittelanteile in den vorgenannten keramischen
Versätzen ist jedoch begrenzt, weil es zu einer unvermeidbaren Deformation der zu fertigenden Werkstücke beim Dichtbrande
kommt und gegebenenfalls die geforderten Eigenschaften des Scherbens infolge seines erhöhten Glasanteils nicht
erreicht werden können.
Es ist desweiteren bekanntgemacht worden, das durch den Einsatz von vorgefertigten Gläsern bzw. Glasfritten als Flußmittelträger
in üblichen Versätzen eine Herabsetzung der Brenntemperatur bis unter I050 C möglich ist.
So werden in den beiden US-Patentschriften 3.672.092 und 3·7Ο7·499 dichte keramische dielektrische Massen beschrieben,
die durch Sintern von 40-60 Gew.% bzw. 75 Gew.%, feinstgeraahlener
Bleibariumborosxlikatglaser und 60-40 Gew.% bzw, 25 Gew.% eines keramischen Pulvers, darunter Aluminiumoxid,
unterhalb 1000°C innerhalb weniger Minuten herstellbar sind. Den beiden US-Patentschriften ist zu entnehmen, daß für den
besonderen Verwendungszweck der keramischen Masse zu dünnen dielektrischen Schichten ein Glas mit besonderen, dem Zweck
angepaßten Eigenschaften eingesetzt werden mußten. Die in den US-Patentschriften aufgeführten Blei-, Barium- und Boroxid-
gehalte sind für das Erreichen der geforderten Viskositätseigenschaften der Gläser erforderlich. Aus den angegebenen
chemischen Zusammensetzungen der Gläser berechnen sich die Elastizitätsmoduln (E) zu 0,65 biß Ο,
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Der Fachmann kann daraus entnehmen, daß die Verwendung derartiger Gl-;.iser in Verbindung mit den angegebenen keramischen
Pulvern unter den offenbarten Bedingungen kein keramisches Produkt liefern kann, das in seinen mechanischen
Pestigkeitsv/erten die TGL-Forderungen fur KER 118
erfüllt.
wird in der UJ-Patentschrift 3.832.192 di<
Herst^Sshing von keramischen Substraten für Mehrscjaxcht-SchaltkreiaiSL
beschrieben. Dazu wird eine ke rauft sehe Masse
aus 35 Gew.-/S biss£5 Gew.-/o einer GalcJ^önbleiboraluminiumsilikatfritte
und 65 GewVc/S bis 35 Gpw,-?* eines zinkoxid- und
zirkondioxidha] tigen noma^n^gpinells verwendet, die «witschen
800 und 9000G dichfc^gebraiöfct wird. In ihren angegebenen
Anforderungen aja^Trodukte der KElS^SO nahe. Der Nachteil
der vorgegrfinlagenen keramischen Masses^jestefrk in der
Verwendung^er bleihaltigen Fritte und des speziellen Spi-
. Verwendung eines Spinells und einer bleihaltigen [tte ist nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung,
Desweiteren sind keramische Massen bekanntgemacht worden, die
auf der Basis AlpO« und Borsilikatglas unterhalb 10500C zu
Isoliermaterialien für Glaslot-Verbindungen in der Halbleiterindustrie verarbeitet werden können. Der sowjetische Urheberschein
347.602 verwendet dazu eine Masse aus 10 bis 30 Gew.-$
einer Spezialtonerde und 90 bis 70 Gew.-5£ eines nicht näher charakterisierten
Borosilikatglases. In einem weitern sowjetischen Urheberschein (351*248) werden für den zuvor genannten
Verwendungszweck Massen aus 65 bis 70 Gew.-% Glaspulver und
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- 5 - ?R5
bis 25 Gew,-% eines Gemisches verschiedener Tonerden mit Zusätzen
von Talk beschrieben. Schließlich soll auch nach dem sowjetischen
Urheberschein 386.872 eine spannungsfreie, lötbare Keramik für die Halbleiterindustrie herstellbar sein, indem
eine Masse aus 45 bis 80 Gew.-% 0C-Al2O3, und 45 Gew.-!& eines
nicht näher definierten Borosilikatglases unter Zusatz von 5 Gew.-% eines Speaialglases, das zur Vermeidung störender
Gristobalitausscheidungen beim Sintern angesetzt werden muß, gebrannt wird.
Allendrei sowjetischen Urheberscheine ist gemeinsam das Bestreben
bislang übliche 3intergl:iser durch den Einbau von Füll»
mitteln, im besonderen AlpO-», thermisch und mechanisch zu stabilisieren.
Die Stabilisierung von Sintergläsern durch Füllmittel wie Α1«0« liefert bekanntermaßen keine Produkte, die die
Anforderungen der KER 225 erfüllen. Der Erfindung liegt nun die
Aufgabe zugrunde, unter Beseitigung der Mangel des Standes der Technik glasierbare, nicht poröse keramische Sinterkörper auf
der Basis von Korund und Glas zu entwickeln, die die elektrischen Eigenschaften des Merkstofftyps KER 225 erfüllen und die
bereits bei Temperaturen unterhalb 10500C iichtsintern, die jedoch
mit Biegefestigkeiten über 1300 kp/cm'1 bessere mechanische
Eigenschaften als herkömmliche Steatitwerkstoffe aufweisen
und in dieser Beziehung mit Tonerdeporzellan vergleichbar sind.
Es wurden glasiurbare, nicht poröse kerrmische Sinterkörper
hoher Mechanischer Festigkeit mit ateatitanalogen elektrischen
Ieolationseigenschaften, auf der Basis von Korund und Glas, bestehend
aus bei Temperaturen unter 10500C, gegebenenfalls unter
Formgebung, gesintertem Material gefunden. c
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Es konnte festgestellt werden, daß die KER 225 entsprechenden elektrischen Eigenschaften und die KER 118 entsprechenden
mechanischen Festigkeiten nur mit Erdalkalialumesilikatgläsern,
die vorzugsweise Magnesium- und Calciumoxid enthalten und deren
Gehalt an Alkalioxiden sehr gering ist, erreichbar sind, wobei besonders die Gehalte an Magnesium-, Calcium- und Aluminiumoxid
durch ihren erhöhenden Einfluß auf den Elastizitätsmodul des Glases die mechanischen Eigenschaften positiv beeinflussen.
Um das Sintern des erfindungsgemäßen Gemisches zu einem nicht porösen Sinterkörper zu ermöglichen, ist es notwendig, dae
Glas In seiner chemischen Zusammensetzung so zu wählen, daß
während des Brennprozesses bis zum Beginn des Dichtsinterne keine Sinterblockaden durch Kristallisation der glasigen Phase allein
oder im Zusammenwirken mit dem Korund auftreten· In dieser Hinsicht
erweisen sich Gehalte an Boroxid im Glas als günstig· Eine Kristallisation der glasigen Phase allein oder im Zusammenwirken
mit dem Korund nach dem Dicht sintern des Gemisches bedeutet jedoch keine Verschlechterung der Eigenschaften der gebildeten
Sinterkörper,
Die mittleren linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten der erfindungsgemäßen Gläser dürfen von 200C bis zur Transformationstemperatur
des Glases höchstens wenig größer als die des Korundes sein, um tangential· Zugspannungen in der Glasmatrix,
die zu einer Festigkeitsminderung führen, zu behindern· Die weiteren erforderlichen physikalischen Eigenschaften dor «rfin-
dungsgemäßen Gläser wurden bereits im vorhergehenden genannt· Der Versatzaufbau und das Verfahren zur Herstellung von Sinterkörpern aus ihm sind den Ansprüchen zu entnehmen»
- 609825/1003 " ^ ~
Das erfindungsgemäße Gemisch läßt sich im Rahmen technisch vertretbarer Zeit etwa von der Erweichungstemperatur des Glases
an dichtsintern. Die günstigsten Sinterbedingungen liegen,
in Abhängigkeit von den durch die Glaszusamiaensetzung beeinflußten
Viskositäts-Temperatur-Eigenschaften und unter Berücksichtigung einer möglichen Deformation während des Brandes,
bei Temperaturen zwischen 25 und 1000C oberhalb des Erweichungspunktes
des Glases.
Die erfindungsgemäß hergestellten Sinterkörper enthalten praktisch
den gesamten Korundgehalt des Rohstoff gemisches in unveränderter
Form, wie durch röntgendiffraktometrische Untersuchungen und durch mikroskopische Gefügeuntersuchungen festgestellt
wurde. Die Mikroskopie bestätigte weiter, daß Kernformen und Größenverteilung des Korundes im Sinterkörper denen der Ausgangsmischungen
entsprechen. Dieses Verhalten bedingt, daß zur Erzielung nichtporöser Sinterkörper der Glasanteil der erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen mindestens so groß sein muß, daß er alle Hohlräume* die sich bei der Packung des gerüst bildenden
Korundanteiles ergeben, vollständig ausfüllen kann· Um den notwendigen Glasanteil möglichst gering zu hnlten, sollte
die durchschnittliche Korngröße der eingesetzten Gläser daher vorzugsweise unter der des eingesetzten Korundes liegen« Höhere
Glasanteile sind vom Standpunkt der Sinterung zulässig, jedoch sinkt bei zu großem Glasanteil die Festigkeit der Sinterkörper
und die Gefahr einer Deformation der Formkörper während des Dichtbrandee nimmt zu·
Rttntgenografische und gefügemikroskoDisehe Untersuchungen an
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Sinterkörpern aus Korund und Erdalkalialumesilikat-Gläsern
ergebet, däB gegen Ende der Dicht Sinterung merkliche Anteile
kristalliner Phasen ausgeschieden werden können» die mit den erwähnten Methoden nachv/eisbar sind. Hierbei tritt
bei fast allen Glasern, die Magnesium- und bzw· oder Calciumoxid
enthalten, eine Feldspatphase vom Anorthit-Typ auf, de-
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ren Menge mit abnehmendem Borgehalt des Glases zunimmt· Die Feldspatphase kann bei einem nahezu borfreien Magneaium-Calciumalumo'silikat-Glas
nach dem Sintern bis zu 20 Gew·-^ des
Sinterkörpers ausmachen, während sie bei einem hochaluminiumoxidhaltigen
Glas mit einem Boroxidgehalt über 8 Mol.-56 völlig
zurücktritt und statt dessen eine hochquarzähnliche Phase in geringen Mengen,auftritt. Heben diesen Phasen können je nach
der Zusammensetzung des Glases noch geringfügige Anteile anderer Phasen, wie Cristobalit oder gittergestörter Cordlerit
auftreten, die mit den erwähnten Methoden nachzuweisen waren· Derartige kristalline Ausscheidungen bewirken eine vorteilhafte
Stabilisierung der Sinterkörper gegenüber Deforaationen
bei Erweichen der Glasphase während des Brennprozesses·
Die Zerkl«fsrie!rung des verwendeten Korunds und des erfindungsgemäßen
Glases kann in einer oder mehreren Stufen einsein
oder gemeinsam unter Verwendung an sich bekannter Zerkleine—
rungseinriiciitungen:erfolgen.
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Die Vorteile der vorliegenden Erfindung liegen insbesondere
darin, daß nichtporöse Sinterkörper mit nahezu beliebiger Formgestaltung auf der Basis von Korund und Glas, die in
ihren elektrischen Eigenschaften den Forderungen von KER und in ihren mechanischen Festigkeiten den Forderungen von
KER 118 entsprechen, bei Temperaturen unter 10500C und demgemäß
energie- und brennhilfsmittelsparend, hergestellt werden
können. Diese Sinterkörper können mit Oberflächenveredelungen in Form von Glasuren nach den in der Keramikindustrie
üblichen Verfahren versehen werden·
Die Erfindung wird durch folgende Ausführungsbeispiele noch näher erläutert, wobei die Erfindung aber nicht auf die Beispiel·
beschränkt ist.
Rohstoffe!
1. Es wurde eine handelsübliche keramische Tonerde mit einem Gehalt
anct-Al2O3 von 99 Gew.-#t
einer Dichte von 4,04 g/cnr
einer spezifischen Oberfläche von 0,7 m2/g
eingesetzt, die aus idiomorphen, tafelförmigen Einzelkristallen bestand und keinen nennenswerten Anteil an
Kristallaggregaten aufwies.
Diese Tonerde wurde durch kurzes Trockenmahlen in einer Laborvibrationskugelmiihle so zerkleinert, daß sich folgende
Kornverteilung für das Mahlgut ergab:
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Kornanteil kleiner als 20 /um gleich 91 Gew,-?6 Kornanteil kleiner als 6,3 #um gleich 54 Gew,-S6
Kornanteil kleiner als 2,0 /um gleich 15 Gew,-56
2. Gefrittetes Glas mit | folgender chemischer Zusammensetzung | * 3,8 # 10"6 grd*1 |
SiO2 | 57» 1 Mol·-56 | - 6750C |
Al2O3 | 8,6 Mol.-% | ■ 8400C |
B2O3 | 6,8 Mol,-S6 | - 5000C |
CaO | 24,7 Mol.-* | « 0,87 * 106 kp # cm"2 |
MgO | 0,6 UoI.-% | |
R2O | 0,6 Mol.-$S | |
P | 1,3 Μο1·-?6 | |
und folgenden physikalischen Parametern: | ||
Ak (20-4000C) | ||
Tg | ||
Tsoft | ||
*k100 | ||
E |
Das in Form von Frit te vorliegende Glas wird zunächst mit einem Backenbrecher vorzerkleinert und durch Fassieren über
einen Magnetschneider vom Eisenabrieb befreit· Das vorserkleinerte Glas wird in einer Laborvibrationskugelmühle unter Alkohol naß gemahlen, daß sich folgend· Kornverteilung ergibt:
Kornanteil kleiner als 6,3 /um gleich 90 Gew.-56 Kornanteil kleiner als 2,0 /um gleich 33 Gew.-St
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Jeweils 55,1 g des zerkleinerten Glases werden mit 44»9 g der feingemahlenen Tonerde einer gemeinsamen kurzzeitigen
Mischmahlung unterworfen. 100 g des so erhaltenen Gemisches werden mit 12 ml einer wäßrigen 4»5 #igen Lösung von Polyvinylalkohol innig vermischt und zum Granulieren durch ein
1- mm-Sieb gegeben. Das so vorbereitete Gemisch wird in der
für das Trockenpressen üblichen Weise bei einem Preßdruck von 1000 kp/cm zu zylinderförmigen Formungen gepreßt.
Die erreichten Preßdichten liegen zwischen 57 und 59 % der theoretischen Dichte. Jeweils mehrere Formlinge werden in
einem elektrisch beheizten Muffelofen eingesetzt, und nach einer Yerweilzeit von 30 Minuten bei 600°C zum Temperaturausgleich, während der auch die organische Substanz ausbrennt, mit einer Aufheizgeschwindigkeit von 2 grd/min
auf die Sintertemperatur gebracht, bei der die Probekörper verschieden lange gehalten werben« Die nach den verschiedenen Brennbehandlungen entnommenen formbeständigen Sinterkörper besitzen folgende Eigenschaftenι
in 0C 860 875 975
in h 2 1 1
linear· Brennschwin-
dung bee· auf rohen
alt Fuoheinlöeung dicht dicht dicht
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.25Ρ5Λ969
- 12 -
Kennv/erte: Brand 1 Brand 2 Brand
mittlerepBiegefestigkeit
in kp/cm
in kp/cm
2050 2250 1940
mittlerer lin.
therm. Ausdehnungskoeffizient von - r
5O-4OO°C in grd .4T* - 5,88
therm. Ausdehnungskoeffizient von - r
5O-4OO°C in grd .4T* - 5,88
Rohdichte in %
der theoretischen
Dichte 93,6 92,4 89,0
Die elektrischen Eigenschaftswerte wurden an dem vom keramischen
Standpunkt auo günstigs-ten Brand 2 gemessen und ergeben
folgendes:
Spezifischer Volumenwiderstand
bei 2000C ^ 1012 Ohm · cm
bei 400°C = 2Ί010 Ohm · cm bei 600° C = Π08 Ohm * cm
Dielektrischer Verlustfaktor gemessen bei 3,2 MHz = 8 * 10*"*
2. Beispiel;
Rohstoffe:
Rohstoffe:
1. Tonerde der gleichen Aufbereitung und Kornverteilung wie unter Beispiel 1;
2. Gefrittetes Glas mit folgender chemischer Zusammensetzung!
SiO2 57,1 Mol.-9g'
Al2O3 9,3 M0I.-S6
B2O3 7,7 Mol,-%
GaO 19,7 Mol,-?g
5,9 Μο1·-% 0,7 Mol.-JS
- 15 -
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und folgenden physikalischen Parametern;
Ak(5O - 4000C) = 5,2 . 10"6
Tg
F> A Τ R 9
-1
= 685°C
1IlIOO
= 8860C = 500°C
""2
E = 0,89 . 10 kp . cm
Die Glasfritte wird wie unter Beispiel 1 vorzerkleinert
und von Eisenabrieb befreit. Das vorzerkleinerte Glas wird
in einer Iaborscheibenschwingmühle trocken gemahlen, so daß sich folgende Kornverteilung ergibt:
Kornanteil kleiner als 20 /Um gleich 83 Gew.-%
Kornanteil kleiner als 6,3 /um gleich 52 Gew.-/o
Kornanteil kleiner als 2,0 /um gleich 22 Gew.-%
Jeweils 43,2 g dieses Glasrohstoffes werden mit 51,0 g
des gemj^lenen Korundrohstoffes einer kurzzeitigen gemeinsamen
Mischmahlung unterworfen. Das so erhaltene Gemisch wird wie unter Beispiel 1 angemacht, geformt und gebrannt.
Die erhaltenen Probekörper zeigen folgende Kennwerte:
Kennwerte;
Sintertemperatur in 0C Sinterdauer in h
lineare Brennschwindung bezogen auf rohen Preßling in /a
Rohdichte in % der theoretischen Dichte
Porositätsprüfung mit Fuchsinlösung
mittlere Biegefestigkeit in kp/cn -k (50 - 4000C) in 10~6
Brand 1 | Brand 2 |
950 | 975 |
4 | 0,5 |
10,3 | 10,0 |
91,1 | 90,1 |
dicht | dicht |
1810 | 1770 |
6,1 |
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- 14 -
Die elektrischen Eigenschaften wurden an dem vom keramischen Standpunkt aus günstigen Brand 1 gemessen und ergaben
folgendes:
Spezifischer Volumenwiderstand
Spezifischer Volumenwiderstand
bei 2000C = 5,5 · 1O11 Ohm · cm
bei 4000C = 2,7 . 109 Ohm . cm
bei 60O0C = 3,3 . 107 Ohm . cm
Dielektrischer Verlustfaktor
gemessen bei 106 - 10? Hz = 8 . 10"^
gemessen bei 106 - 10? Hz = 8 . 10"^
Rohstoffe:
1.Es wurde eine handelsübliche keramische Tonerde mit
einem Gehalt an (X -ALpO- von 99 Gew.—%
einer Dichte von 4,06 g/cm-^
einer spezifischen Oberfläche von 0,4 in /g
eingesetzt, die aus idiomorphen, tafelförmigen Einzelkristallen
besteht und keinen nennenswerten Anteil an Kristallaggregaten aufweist. Diese Tonerde wird durch
kurzes Trockenmahlen in einer Vibrationskugelmühle so zerkleinert, daß sich folgende Kornverteilung für das
Mahlgut ergibt:
Kornanteil kleiner als 20 /Um gleich 93 Gew.-%
Kornanteil kleiner als 6,3 /um gleich 51 Gew#-%
Kornanteil kleiner als 2,0 /um gleich 4 Gew.-%,
- 15 60 9825/1003
2, Scherben eines Glases mit folgender chemischer Zusam
mensetzung :
SiO2
SiO2 61,3 ΜοΙ,-%
Al2O3 11,3 ΜοΙ,-%
B2Oo 3,1 Mol.-%
CaO 11,7 Mol.-#
MgO 9,4 Mol.-%
BaO 1,1 Mol.-%
ZnO 2,1 Mol.-56
und folgenden physikalischen Parametern:
Ak(20 - 4000C) = 4,2 . 10"6 grd~1
Tg = 7O3°C
*Boft = 820°C
E = 0,88 . 10G kp , cm""2
Die Glasscherben v/erden wie im Beispiel 1, aufbereitet und
gemhalen, so daß sich folgende Kornverteilung ergibt:
Kornanteil kleiner als 6,3 /Ura gleich 95 Ge\v,-/a
Kornanteil kleiner als 2,0 /Um gleich 34 Gev/,-%,
Jeweils 50,9 g des zerkleinerten Glases und 49,1 g der gemahlenen Tonerde werden einer kurzzeitigen Michmahlung
unterworfen. Da so erhaltene Gemisch wird wie unter Beispiel 1 angemacht, geformt und gebrannt.
Die erhaltenen Probekörper zeigen folgende Kennwerte:
- 16 -
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- 16 | Kennwerte: | - | Brand 1 | 2554 | 969 |
Sintertemperatur in 0C | 900 | Brand 2 | Brand 3 | ||
Sinterdauer in h | 6 | 925 .. | 950 | ||
lineare Brennschwindung be zogen auf rohen Preßling in % |
12,8 | 4 | 2 | ||
Rohdichte in % der theoretischen Dichte |
92,4 | 13,3 | 13,0 | ||
Porositätsprüfung mit Fuchsinlösung |
dicht | 95,0 | 93,6 | ||
mittlerepBiegefestigkeit in kp/cra |
1980 | dicht | dicht | ||
Ak(5CMJOO°C) in 10**6 grd"1 | - | 2210 | 2260 | ||
7,10 | 7,10 |
Die elektrischen Eigenschaften wurden an dem vom keramischen Standpunkt aus günstigen Brand 3 gemessen und ergaben folgendes:
Spezifischer Volumenwiderstand
bei 200°C
bei 4000C
bei 6000C
bei 4000C
bei 6000C
= 3 . 10 = 1 . 10
Dielektrischer Verlustfaktor
gemessen bei 3,2 MHz
= 1 . 10
β 8■. 10
Ohm · cm Ohm « cm Ohm · cm
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Claims (1)
- Patentansprüche:Glasierbare, nichtporöse keramische Sinterkörper hoher mechanischer Festigkeit mit steatitanalogen elektrischen Isolationseigenschaften, auf der Basis von Korund und Glas, bestehend aus bei Temperaturen unterhalb 1050 0G gesintertem Material, dadurch gekennzeichnet, daß das zu sinternde Material aus einem innigen Gemisch von 36 bis 60 Gew.-% feinkörnigen Korundes mit einer Korngrößenverteilung
Kornanteil von mehr als 85 Gew.-% unter 20 /um 65 Kornanteil von mehr als 3 Gew.-% unter 2 /um 18 und 64 bis 40 Gew. -% eines zerkleinerten Erdalkalialumo- 10 Silikatglases aus dem Bereich der chemischen Zusammen- 26 setzung in Mol-% 20 SiO2 52 bis 4 Al2O3 7 bis 3 B2O3 1 bis 2 GaO 5 bis 1,5 MgO 0 bis BaO 0 bis ZnO 0 bis F2O5 0 bis F 0 bis sowie weniger als 1,5 Mol-% Alkalioxid, das eine Transformationstemperatur (Tg) zwischen 64O und 750 0C, einen Erweichungspunkt (T sof·+) zwischen 800 und 1000 0C, eine t,,ηΛ-Temperatür, bei der die spezifische elektrischeKX -10 -1 -1Leitfähigkeit 100 . 10 ιυ 0hm ' . cm ' erreicht wird, größer als 500 0C, einen Elastizitätsmodul (E) größer als 0,75 . 10 kp/cm und einen linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten Ak (20 - 4OO 0C) kleiner als 7,5 . 10"" grd~" hat, mit einer Korn verteilungKornanteil unter 20 /um mehr als 80 Gew.-%, vorzugsweise über 95 Gew.-%609825/1003Kornanteil unter 6,3 /Um mehr als 45 Gew.-%, vorzugsweise über 75 Gew.-%Kornanteil unter 2 um mehr als 15 Gew.-%, vorzugsweise über 25 Gew.-%besteht.Glasierbare, nichtporöse Iceramische Sinterkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Korund handelsübliche keramische Tonerde, die aus idiomorphen, tafelförmigen Einzelkristallen besteht, und die keine nennenswerten Anteile an Kristallaggregaten enthält, mit einem Mindestgehalt an <λ -Al2Oo von 94 Gew,-% undweniger als 4 Gew.-% B-Al0O0 sowie einer Dichte von mindestens 3i95 g/cnr und einer spezifischen Oberflächekleiner als 2 m /g ist.3. Glasierbare, nichtporöse keramische Sinterkörper nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Korund ein Schmelzkorundabfall ist.4. Glasierbare, nichtporöse keramische Sinterkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zerkleinerte ErdaIkalialumosilikatglas ein Abfallglas, insbesondere aus der Faserglasherstellung ist.5. Verfahren zur Herstellung der glasierbaren, nichtporösen keramischen Sinterkörper nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Versatz unter Zusatz von an sich bekannten Formgebungshilfsmitteln, die bei Temperaturen unter 70O0C durch Verdampfen, Zersetzen und bzw. oder Oxydation wieder entfernbar sind, ein inniges Gemisch bereitet wird, das unter Verwendung von in der Keramikindustrie an sich bekannten Formgebungsverfahren, vorzugsweise unter einem Druck von mindestens 300 kp/cm verformt, die Formkörper auf eine Temperatur unterhalb 10500C, vorzugsweise zwischen ^SOf*. desGlases und 100°C darüber, gegebenenfalls unter Einlegen einer Haltezeit bei einer Temperatur unter 640°C, aufgeheizt und bei dieser Temperatur dichtgesintert und gegebenenfalls durch Verlängerung der Sinterzeit die Glasphase teilweise kristallisiert wird.V, 609825/1003 original inspected
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