DE2554902C3 - Oral verabreichbares entzündungshemmendes Arzneimittel - Google Patents
Oral verabreichbares entzündungshemmendes ArzneimittelInfo
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Description
Fortsetzung
Untersuchte Verbindung
Zahl der Testtiere Dosis
mg/kg p. o.
Ulcusanzahl/ Magen
Ulcusfreie Tiere Zahl %
Nifluminsäure
Phenylbutazon
Ace ty !salicylsäure
Na-Salicylat
18 16 15 15
18 16 17 15
25
25
120
58
45 28 64 45
12,5 25 50 100
25
50 100 200
25
50 100 400
50 100 200 400 0,6 10,2 19,0 23,0
0,5
0,6
6,5
20,0
4,7
5,4
6,5
11,0
0,1 0,1 1,2 1,1
14 2 0 0
13
4 4
2 3
18 7
37 27 37 32
78
12
73 25 23
8 10
14 12
82 96 50 71
Danach wurde die Wirkung untersucht, die bei der Verabreichung einer aus zwei verschiedenen entzün- 25
dungshemmenden Substanzen bestehenden Kombination auftritt Dabei wurde in überraschender Weise
gefunden, daß die geschwulstfördernden Wirkungen der beiden Verbindungen (als erste wurde die Kombination
von Indomethacin und Natriumsalicylat untersucht) sich so gegenseitig aufheben (Antagonismus), während die
entzündungshemmende Hauptwirkung bleibt. Dies war keinesfalls zu erwarten, da die die Geschwulstbildung
fördernde Wirkung der einzelnen Verbindungen allgemein bekannt war. 35
Bei den Versuchen wurde den Testtieren neben einer konstanten Indomethacin-Dosis Natriumsalicylat in
steigender Dosis appliziert Es wurde gefunden, daß die Anzahl der geschwulstfreien Tiere proportional mit
dem Anstieg der Natriumsalicylat-Dosis ansteigt und bei Anwendung der auf das Indomethacin gerechnet
zwanzigfachen Menge Natriumsalicylat die geschwulstfördernde Whkung verschwindet, d. h. das Natriumsalicylat
einen Schutz gegen die schädliche Nebenwirkung des Indomethacins bietet In der Tabelle II sind die
Angaben zur geschwulstfördernden Nebenwirkung, in der Tabelle III die zur entzündungshemmenden
Wirkung zusammengestellt.
Unterdrückung des Indomethacin-UIcus bei gleichzeitiger Verabreichung von Natriumsalicylat
Anzahl der | Dosis mg/kg p. 0. | Na-Salicylat | 25 | Hemmung | Ulcusfreie Tiere | % | 5 | |
Tiere | Indomethacin | , | 50 | Ulcusanzahl/Magen") | 60·) | Zahl | 12 | |
120 | 20 | 100 | 15,0 ±0,5 | 50·) | 6 | 10 | ||
17 | 20 | 200 | 6,1 ± 1,3 | 73·) | 2 | 13 | ||
18 | 20 | 400 | 7,7 ±1,4 | 98·) | 2 | 88 | ||
22 | 20 | 4,0 ±0,8 | 100·) | 3 | 100 | |||
58 | 20 | 0,27 ±0,1 | 51 | |||||
22 | 20 | 0 | 22 | |||||
Bei den mit *) gekennzeichneten Werten in der Tabelle II ist gemäß der t-Probe der Signifikanzwert p<0,01.
Die mit ··) gekennzeichneten Angaben sind mit dem mittleren Fehler des Mittelwertes korrigierte Werte.
Entzündungshemmende Wirkung von Na-Salicylat, Indomethacin und der Kombination beider, untersucht
mit dem Carrageenan-Ödemtest
31
28
21
28
21
Untersuchte Verbindung Anzahl der Ödem-
Dosis mg/kg p. o. Testtiere hemmung
Na-Salicylat Indomethacin %
Untersuchte Verbindung Anzahl der Ödem-
Dosis mg/kg p. o. Testtiere hemmung
Na-Salicylat Indomethacin %
b5
15
43»)
40*)
60
50 200 10 5 5
28 29 10
45·) 40·) 41·)
Bei den mit *) gekennzeichneten Werten ist gemäß der t-Probe ρ
< 0,05.
Dann wurde die Wirkung einer dreitägigen Behandlung mit der Kombination von Indomethacin und
Na-Salicylat untersucht Die normal gefütterten Tiere wurden drei Tage lang mit einem Präparat behandelt,
welches 20 mg/kg Dosis Indomethacin und in steigender Dosis Na-Salicylat enthielt Von den nur mit Indomethacin
behandelten Tieren gingen am 3. Tag 73% infolge von durch Darmperforation eingetretener Peritonitis
ein, und auch an den Daunen der überlebenden Tiere wurden gut wahrnehmbare Geschwüre gefunden.
Demgegenüber konnte diese schädliche Nebenwirkung durch die kombinierte Behandlung mit Na-Salicylat
völlig beseitigt werden. Die Ergebnisse sind in der Tabelle IV zusammengefaßt
Beseitigung der gastro-intestinalen Wirkung des Indomethacine durch gleichzeitige Behandlung mit Na-Salicylat
Anzahl du | Dosis mg/kg p.o. | Na-Salicylat | Sterblichkeit | % | Tiere | mit Geschwüren |
Testtiere η | 73 | |||||
Indomethacin | 3 -50 | η | 25 | π | % | |
45 | 3 · 20 | 3 · 100 | 33 | 15 | 45 | 100 |
20 | 3 · 30 | 3 · 200 | 5 | 0 | 11 | 55 |
20 | 3 · 20 | 3 | 3 | 15 | ||
45 | 3 · 20 | 0 | 0 | 0 | ||
Anschließend wurde untersucht, ob das Natriumsalicylat
auch bei anderen entzündungshemmenden Stoffen die geschwulstfördernde Nebenwirkung unterdrückt
Die Beseitigung dieser Nebenwirkung wurde sowohl für Phenylbutazon und Nifluminsäure wie auch für Acetylsalicylsäure
und deren Salze bestätigt gefunden. Die entzündungshemmende Hauptwirkung bleibt dabei
erhalten beziehungsweise addiert sich in einigen Fällen.
Besonders überraschend ist die Tatsache, daß die Salze
der Salicylsäure sogar die geschwulstbildende Wirkung der Acetylsalicylsäure hemmen, d. h. zwei verschiedene
Derivate der Salicylsäure ihre schädlichen Nebenwirkungen gegenseitig neutralisieren. Die Ergebnisse der
beschriebenen Versuche sind in den Tabellen V, VI und VII zusammengefaßt
Hemmung der geschwulstbegünstigenden Nebenwirkung von Phenylbutazin und Nifluminsäure durch gleichzeitige
Behandlung mit Natriumsalicylat
Anzahl der
Testtiere
Dosis mg/kg p. o.
Phenylbutazon Na-Salicylat
Geschwulstbildende Nebenwirkung Geschwulstfreie Tiere
Ulcuszahl/Magen % Hemmung Zahl %
17 | 100 | — | 6,5 | — | 4 | 23 |
30 | 100 | 50 | 4,4 | 32 | 8 | 27 |
20 | 100 | 100 | 3,3 | 50 | 8 | 40 |
18 | 100 | 200 | 2,8 | 57 | 10 | 56 |
Anzahl der
Testtiere
Dosis mg/kg p. o.
Nifluminsäure
Geschwulstbildende Nebenwirkung
Ulcuszahl/Magen Hemmung, %
Geschwulstfreie Tiere
Zahl Vo
25 | 50 | — | 19 | — | 0 | 0 |
20 | 50 | 50 | 21 | — | 0 | 0 |
20 | 50 | 100 | 13 | 40 | 0 | 0 |
20 | 50 | 200 | 5,5 | 73 | 6 | 30 |
Tabelle VI |
Hemmung der geschwulstbegünstigenden Nebenwirkung von Acetylsalicylsäure durch gleichzeitige Behandlung
mit Natriumsalicylat
Anzahl der
Testtiere
Acetylsalicylsäure
Magen")
Geschwulstfreie Tiere
Zahl
120 | 100 | — | 6,5 ±0,7 | — | 18 | 14 |
22 | 100 | 25 | 2,5 ±0,5*) | 58 | 3 | 15 |
36 | 100 | 50 | 2,4 + 0,6*) | 60 | 16 | 45 |
31 | 100 | 100 | 0,2±0,Γ) | 99 | 29 | 97 |
40 | 100 | 200 | 0,3 ±0,1"; | 98 | 36 | 90 |
Bei den mit *) gekennzeichneten Angaben ist p<0,01.
Die mit **) gekennzeichneten Werte sind mit der mittleren Abweichung des Mittelwertes korrigiert.
Entzündungshemmende Wirkung von Na-Salicylat,
Acetylsalicylsäure und deren Kombination
(am Carrageenan-Ödem)
Acetylsalicylsäure und deren Kombination
(am Carrageenan-Ödem)
Verbindung mg/kg p. o.
Anzahl
Test tiere
Test tiere
Ödemhemmung
Na-Salicyiat
Acetylsalicylsäure
50 | — | 31 | 15 |
100 | — | 28 | 43*) |
— | 50 | 13 | 15 |
100 | 23 | 20*) | |
50 | 50 | 50 | 21*) |
100 | 100 | 100 | 39·) |
Diese Uniersuchungsergebnisse zeigen eindeutig, daß 2»
das Natriumsalicylat die gastro-intestinale Blutungen oder Geschwüre hervorrufende Nebenwirkung anderer
nichtsteroider entzündungshemmender Stoffe zu neutralisieren vermag, wobei die entzündungshemmende
Wirkung bleibt. Eine ähnliche Wirkung wurde für andere Salze der Salicylsäure, in gewissen Fällen selbst
für die Salicylsäure an sich gefunden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Arzneimittel der eingangs erwähnten Gattung mit
einem Gehalt an j»
a) Indomethacin, Nifluminsäure, Phenylbutazon oder Acetylsalicylsäure und
b) die 0,2- bis 50fache Menge Natrium- oder Lithiumsalicylat bzw. Salicylsäure.
Das erfindungsgemäße Arzneimittel kann oral täglich mehrmals verabreicht werden. Für diese Verabreichung
wird das erfindungsgemäße Arzneimittel zum Beispiel in Form von Tabletten, insbesondere von mit einem
Überzug versehenen Tabletten, Dragees oder Kapseln, 4(1
formuliert. Im allgemeinen werden keine Füllstoffe verwendet. Es können jedoch gegebenenfalls auch
Füllstoffe wie Milchzucker oder Stärke Verwendung finden. Als Binde- und Granuliermittel kommen zum
Beispiel Gelatine, Carboxymethylcellulose-Natrium, 4r>
Methylcellulose, Polyvinylpyrrolidon oder Stärkekleister in Frage. Als Sprengmittel werden in erster Linie
Kartoffelstärke oder mikrokristalline Cellulose zugesetzt, jedoch kann auch Ultramilopektin, Formaldehydcasein
usw. verwendet werden. Als Gleit- und Antihaftmittel können Talkum, kolloide Kieselsäure,
Stearin, Calcium- und Magnesiumstearat usw. eingesetzt werden.
Die Tabletten können zum Beispiel durch Naßgranulieren und anschließendes Pressen hergestellt werden.
Die miteinander vermischten Wirk- und Füllstoffe, gegebenenfalls auch ein Teil des Sprengmittels, werden
in einer geeigneten Vorrichtung mit der wäßrigen, alkoholischen oder wäßrigalkoholischen Lösung der
Bindemittel granuliert, anschließend wird das Granulat t>o
getrocknet Dem Granulat wird dann der restliche Teil Sprengmittel, ferner Gleit- und Antihaftmittel zugemischt
und das Gemisch zu Tabletten gepreßt. Um die Verabreichung zu vereinfachen, können die Tabletten
mit Teilstrichen versehen werden. Gegebenenfalls können die Tabletten mit einem gegen Magensäure
beständigen Filmüberzug aus Schellack, Celluloseacetat-phthalat
oder Eudragit L erhalten, wobei der Filmbildner in Alkohol, vorzugsweise in Isopropanol,
gelöst wird. Die Tabletten können jedoch auch durch unmittelbares Pressen aus dem Gemisch der Wirk- und
Hiifsstoffe hergestellt und gegebenenfalls mit einem intestinosolventen Filmüberzug versehen werden.
Die Tabletten können gewünschtenfalls mit den in der
pharmazeutischen Industrie üblichen Schulz-, Geschmacks- und Färbestoffen, zum Beispiel Zucker,
Cellulosederivaten (Methyl- oder Äthylcellulose, Carboxylmethylcellulose-Na
usw.), Polyvinylpyrrolidon, CaI-ciumphosphat, Calciumcarbonat, Lebensmittelfarben,
Lebensmittellacken, Eisenoxid-Pigmenten, Aromas usw., dragiert werden.
Bei der Herstellung von Kapseln wird das Gemisch der Wirk- und Hiifsstoffe in Kapseln aus Hartgelatine
eingefüllt.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1
Indomethacin/Natriumsalicylat-Tabletten
Indomethacin/Natriumsalicylat-Tabletten
Indomethacin 20 mg
Natriumsalicylat 200 mg
Magnesiumstearat 3 mg
Polyvinylpyrrolidon 8 mg
Eudragit L 10 mg
Talkum 12 mg
Kartoffelstärke 157 mg
Die aufgeführten Stoffe werden naß granuliert, gepreßt und die Preßlinge mit Eudragit L Filmbildner
überzogen. Die Tabletten haben ein Gewicht von 410 mg.
An Stelle des Natriiimsalicylates kann zur Herstellung
von Tabletten der gleichen Wirkung auch ein anderes Alkalisalz der Salicylsäure, zum Beispiel Lithiumsalicylat,
verwendet werden.
Indomethacin/Natriumsalicylat-Suppositorien
Indomethacin 0,02 g
Indomethacin 0,02 g
Nalriumsalicylat 0,20 g
WitepsolH-15 1,78 g
Aus den aufgeführten Substanzen wird Suppositorienmasse bereitet und diese zu Suppositorien von 2 g
Gewicht vergossen.
Gegebenenfalls kann statt des Natriumsalicylates auch Lithiumsalicylat verwendet werden.
Beispiel 3 | 200 mg |
200 mg | |
Acetylsaiicylsäure/Natriumsalicylat-Tabletten | 4 mg |
Acetylsalicylsäure | 15 mg |
Natriumsalicylat | 18 mg |
Magnesiumstearat | 20 mg |
Eudragit L | 58 mg |
Talkum | 100 mg |
Polyvinylpyrrolidon | |
Kartoffelstärke | |
Mikrokristalline Cellulose |
Die aufgeführten Substanzen werden unmittelbar verpreßt, die Preßlinge werden mit Eudragit L
überzogen. Die ein Gewicht von 615 mg aufweisenden Tabletten sind intestinosolvent.
Auf ähnliche Weise können Tabletten hergestellt werden, die statt Natriumsalicylat ein anderes Alkalisalz
der Salicylsäure und statt Acetylsalicylsäure ein Alkalisalz, zum Beispiel das Calciumsalz der Acetylsalicylsäure,
enthalten.
Polyvinylpyrrolidon
Talkum
Eudragit L
Kartoffelstärke
Talkum
Eudragit L
Kartoffelstärke
10 mg
15 mg
15 mg
122 mg
Beispiel | 4 |
ylsalicylsäure/Natriumsalicy | lat-Tabletten |
Acetylsalicylsäure | 200 mg |
Natriumsalicylat | 300 mg |
Magnesiumstearat | 5 mg |
Talkum | 20 mg |
Eudragit L | 20 mg |
Polyvinylpyrrolidon | 25 mg |
Kartoffelstärke | 100 mg |
Mikrokristalline Cellulose | 150 mg |
Die 515 mg Gewicht aufweisenden, intestinosolventen
Filmtabletten werden auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise hergestellt. Statt Phenylbutazon
kann dessen Natrium- beziehungsweise Calciumsalz, statt Natriumsalicylat kann Salicylsäure oder Lithiumsa-Ik-ylut
verwendet werden.
Beispiel 6 Nifluminsäure/Natriumsalicylat-Tabletten
Die ein Gewicht von 820 mg aufweisenden, intestinosolventen Tabletten werden auf die im Beispiel
3 beschriebene Weise hergestellt.
Beispiel 5 Phenylbutazon/Natriumsalicylat-Tabletten
Phenylbutazon
Natriumsalicylat
Magnesiumstearat
100 mg
250 mg
3 mg 150 mg 250 mg 3 mg 12 mg 15 mg 18 mg 167 mg
Auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise werden aus den aufgeführten Stoffen Tabletten von 615 mg
Gewicht hergestellt.
Nilluminsäure
Natriumsalicylat
Magnesiumstearat
Polyvinylpyrrolidon
Eudragit L
Talkum
Kartoffelstärke
Claims (1)
- Patentanspruch:Oral verabreichbares, entzündungshemmendes Arzneimittel, enthaltend eine entzündungshemmende Substanz oder eines ihrer Salze neben einer Salicylsäureverbindung, gekennzeichnet durch einen Gehalt ana) lndometacin, N!Huminsäure, Phenylbutazon |0 oder Acetylsalicylsäure undb) die 0,2- bis 50fache Menge Natrium- oder LJthiumsalicylat bzw. Salicylsäure.isDie Erfindung bezieht sich auf ein oral verabreichbares, entzündungshemmendes Arzneimittel, enthaltend eine entzündungshemmende Substanz oder eines ihrer Salze neben einer Salicylsäureverbindung, das durch den Anspruch gekennzeichnet istEs ist bekannt, daß sämtliche entzündungshemmenden Stoffe die gemeinsame unerwünschte Nebenwirkung haben, gastro-intestinale Blutungen und Geschwüre zu verursachen. In vielen Literaturstellen wird darüber berichtet, daß die l-p-Chlorbenzoyl)-5-methoxy-2-methyl-indol-2-yI-essigsäure (im folgenden: Indomethacin), das 4-Butyl-l,2-diphenyl-pyrazolidin-3,5-dion (im folgenden: Phenylbutazon) sowie die Acetylsalicylsäure Geschwüre verursachen (Bonfils u.a.: Bull. Mem. Soc Med. Hosp. Paris 5, 114 [1955]; S ο m ο g y i u.a.: J. Pharm. Pharmacol. 21, 122 [1969]; R. Nath: Studies on the Pharmacology of Inflammation, M. D. Thesis Lucknow University, Lucknow, Indien [1970]; L e e u. a.: Arch. Int Pharmacodyn 19, 370-377 [1971]; J5 Bhargava u.a.: European ]. of Pharmacol. 22, 191-195 [1973]; K a t ζ u. a.: Clin. Pharmacol. Ther. 6,25 [1965]; Leonarda a.: CHn. Pharmacol, and Ther. 14, [1] 62-66 [1973]).Bei der länger andauernden Behandlung unterschiedlicher arthritischer Erkrankungen können den Kranken auch mehrere entzündungshemmende Stoffe gleichzeitig verabreicht werden. Die bei der gleichzeitigen Verabreichung von Indomethacin und Acetylsalicylsäure eintretende entzündungshemmende Wirkung wurde zuerst in Tierexperimenten untersucht (M i e 1 e η s u. a.: J. Pharm. Pharmac. 20,567 - 568 [1968]; S w i η g 1 e u. a.: J. Pharmacol. Exp. Ther. 172,423-425 [197O]; Y e s a i r u. a.: Biochemical Pharmacology 19,1591 -1600 [1970]). Da bei den Ödemtests keine additive entzündungshemmende Wirkung nachweisbar war, wurden die Experimente zur Bereinigung dieser Frage an Menschen fortgesetzt (Champion u. a.: Clin. Pharm. and Ther. 13, 239 - 245 [1972]; L i η d q u i s t u. a.: Clin. Pharm. and Ther. 15, 247-252 [1974]). Bei diesen Versuchen wurde festgestellt, daß sich der Indomethacin-Gehalt des Blutes durch die gleichzeitig verabreichte Acetylsalicyl-Tabelle 1Geschwürbildende Nebenwirkung einiger entzündungshemmender SubstanzenUntersuchte VerbindungIndomethacinsäure nicht ändert Die beiden entzündungshemmenden Stoffe verschlechtern demnach gegenseitig ihre Wirkung nichtDie Experimente mit gleichzeitiger Verabreichung von zwei unterschiedlichen entzündungshemmenden Stoffen erstreckten sich bisher immer nur auf die Untersuchung der Hauptwirkung, d.h. der Entzündungshemmung, die gastro-intestinalen Nebenwirkungen wurden nicht analysiertAufgabe der Erfindung war es daher, sowohl die entzündungshemmende Wirkung wie auch die zur Geschwürbildung führenden Nebenwirkungen bei der Verabreichung eines Arzneimittels der eingangs erwähnten Gattung gemeinsam zu untersuchen und eine Arzneimittelkombination zu entwickeln, bei der die entzündungshemmende Wirkung der Komponenten erhalten bleibt, gleichzeitig aber die gastro-intestinale Nebenwirkung auf ein Minimum sinkt Besonderes Gewicht wurde dabei auf die Untersuchung der gegenwärtig am verbreitetsten angewendeten entzündungshemmenden Stoffe, zum Beispiel der Salicylate, insbesondere der Acetylsalicylsäure, und des Indomethacins gelegtAls Testtiere fanden bei den Versuchen 100-15Og schwere Wistar-Ratten beiderlei Geschlechts Verwendung. Den 24 Stunden lang ausgehungerten Tieren wurde in einer schwachen Äthernarkose 0,1 ml einer l°/oigen Carrageenan-Lösung ins Hinterbein injiziert und so eine Entzündung (ödem) hervorgerufen. Die entzündungshemmenden Verbindungen beziehungsweise deren Kombinationen wurden unmittelbar vor der Injektion der Carrageenan-Lösung mittels Schlundsonde appliziert Die Tiere wurden vier Stunden später getötet und beide Hinterfüße oberhalb des Knöchels abgeschnitten. Die Füße wurden gewogen und die Größe des gebildeten Ödems in mg ausgedrücktDie durch die Behandlung auftretende gastro-intestinale geschwürbildende Wirkung wurde ebenfalls an 100-150 g schweren Wistar-Ratten untersucht Die 24 Stunden lang ausgehungerten Tiere erhielten die geschwürbildenden beziehungsweise geschwürhemmenden Kombinationen mittels Schlundsonde. Vier Stunden später wurden die Tiere getötet, der Magen herauspräpariert, entlang der großen Krümmung aufgeschnitten, gewaschen und dann die blutenden Stellen (braune Punkte) am drüsigen Teil gezählt Die statistische Auswertung der Ergebnisse wurde mit Hilfe der t-Probe nach Student vorgenommen (A. Kov ä c s : A kiseYletes orvostudomäny vizsgälo modszerei = Untersuchungsmethoden der experimentellen Medizin, Bd. Ill, S. 679; Akademiai Kiado Budapest, 1962).Für einen Vergleichstest wurde die geschwürbildende Wirkung der nachfolgend genannten entzündungshemmenden Stoffe untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt. Wie ersichtlich, hat jede der untersuchten Verbindungen eine größere oder geringere geschwürbildende Nebenwirkung.
Zahl der Testtiere Dosis Ulcusanzahl/ Ulcusfreie Tiere % Magen 72 mg/kg p. 0. Zahl 18 20 5 1.1 15 5 28 10 6,5 5 0 120 20 15,0 6 41 30 24 0
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