DE2554902B2 - - Google Patents
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- DE2554902B2 DE2554902B2 DE19752554902 DE2554902A DE2554902B2 DE 2554902 B2 DE2554902 B2 DE 2554902B2 DE 19752554902 DE19752554902 DE 19752554902 DE 2554902 A DE2554902 A DE 2554902A DE 2554902 B2 DE2554902 B2 DE 2554902B2
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Description
a) Indometacin, Nifluminsäure, Phenylbutazon
oder Acetylsalicylsäure und
b) die 0,2- bis 50fache Menge Natrium- oder Lithiumsalicylat bzw. Salicylsäure.
Die Erfindung bezieht sich auf ein oral verabreichbares, entzündungshemmendes Arzneimittel, enthaltend
eine entzündungshemmende Substanz oder eines ihrer Salze neben einer Salicylsäureverbindung, das durch
den Anspruch gekennzeichnet ist.
Es ist bekannt, daß sämtliche entzündungshemmenden Stoffe die gemeinsame unerwünschte Nebenwirkung
haben, gastro-intestinale Blutungen und Geschwüre zu verursachen. In vielen Literaturstellen wird 2>
darüber berichtet, daß die l-p-Chlorbenzoyl)-5-methoxy-2-methyl-indol-2-yl-essigsäure
(im folgenden: Indomethacin), das 4-Butyl-l,2-diphenyl-pyrazolidin-3,5-dion (im folgenden: Phenylbutazon) sowie die Acetylsalicylsäure
Geschwüre verursachen (Bonfils u.a.: Bull, jo
Mem. Soc. Med. Hosp. Paris 5, 114 [1955]; Somogyi
u.a.: J. Pharm. Pharmacol. 21, 122 [1969]; R. N a t h : Studies on the Pharmacology of Inflammation, M. D.
Thesis Lucknow University, Lucknow. Indien [1970]; L e e u. a.: Arch. Int. Pharmacodyn 19, 370-377 [1971]; r>
B h a r g a ν a u. a.: European J. of Pharmacol. 22, 191 - 195 [1973]; K a t ζ u. a.: Clin. Pharmacol. Ther. 6, 25
[1965]; Leonard u.a.: Clin. Pharmacol, and Ther. 14,
[1]62 —66[1973]).
Bei der länger andauernden Behandlung unterschiedlicher arthritischer Erkrankungen können den Kranken
auch mehrere entzündungshemmende Stoffe gleichzeitig verabreicht werden. Die bei der gleichzeitigen
Verabreichung von Indomethacin und Acetylsalicylsäure eintretende entzündungshemmende Wirkung wurde 4r>
zuerst in Tierexperimenten untersucht (M i e 1 e η s u. a.: J. Pharm. Pharmac. 20, 567 - 568 [1968]; S w i η g 1 e u. a.:
J. Pharmacol. Exp. Ther. 172, 423-425 [1970]; Y e s a i r
u. a.: Biochemical Pharmacology 19,1591 - 1600 [1970]). Da bei den Ödemtests keine additive entzündungshem- r>o
mende Wirkung nachweisbar war, wurden die Experimente
zur Bereinigung dieser Frage an Menschen fortgesetzt (Champion u. a.: Clin. Pharm. and Ther.
13, 239-245 [1972]; L i η d q u i s t u. a.: Clin. Pharm. and Ther. 15, 247-252 [1974]). Bei diesen Versuchen wurde
festgestellt, daß sich der Indomethacin-Gehalt des Blutes durch die gleichzeitig verabreichte Acetylsalicyl-
Geschwürbildende Nebenwirkung einiger entzündungshemmender Substanzen
säure nicht ändert. Die beiden entzündungshemmenden Stoffe verschlechtern demnach gegenseitig ihre Wirkung
nicht.
Die Experimente mit gleichzeitiger Verabreichung von zwei unterschiedlichen entzündungshemmenden
Stoffen erstreckten sich bisher immer nur auf die Untersuchung der Hauptwirkung, d. h. der Entzündungshemmung,
die gastro-intestinalen Nebenwirkungen wurden nicht analysiert.
Aufgabe der Erfindung war es daher, sowohl die entzündungshemmende Wirkung wie auch die zur
Geschwürbildung führenden Nebenwirkungen bei der Verabreichung eines Arzneimittels der eingangs erwähnten
Gattung gemeinsam zu untersuchen und eine Arzneimittelkombination zu entwickeln, bei der die
entzündungshemmende Wirkung der Komponenten erhalten bleibt, gleichzeitig aber die gastro-intestinale
Nebenwirkung auf ein Minimum sinkt. Besonderes Gewicht wurde dabei auf die Untersuchung der
gegenwärtig am verbreitetsten angewendeten entzündungshemmenden Stoffe, zum Beispiel der Salicylate,
insbesondere der Acetylsalicylsäure, und des Indomethacine gelegt.
Als Testtiere fanden bei den Versuchen 100—150 g
schwere Wistar-Ratten beiderlei Geschlechts Verwendung. Den 24 Stunden lang ausgehungerten Tieren
wurde in einer schwachen Äthernarkose 0,1 ml einer l%igen Carrageenan-Lösung ins Hinterbein injiziert
und so eine Entzündung (ödem) hervorgerufen. Die entzündungshemmenden Verbindungen beziehungsweise
deren Kombinationen wurden unmittelbar vor der Injektion der Carrageenan-Lösung mittels Schlundsonde
appliziert. Die Tiere wurden vier Stunden später getötet und beide Hinterfüße oberhalb des Knöchels
abgeschnitten. Die Füße wurden gewogen und die Größe des gebildeten Ödems in mg ausgedrückt.
Die durch die Behandlung auftretende gastro-intestinale geschwürbildende Wirkung wurde ebenfalls an
100—150 g schweren Wistar-Ratten untersucht. Die 24 Stunden lang ausgehungerten Tiere erhielten die
geschwürbildenden beziehungsweise geschwürhemmenden Kombinationen mittels Schlundsonde. Vier
Stunden später wurden die Tiere getötet, der Magen herauspräpariert, entlang der großen Krümmung
aufgeschnitten, gewaschen und dann die blutenden Stellen (braune Punkte) am drüsigen Teil gezählt. Die
statistische Auswertung der Ergebnisse wurde mit Hilfe der t-Probe nach Student vorgenommen (A. Kov
a c s : A kiserletes orvostudomäny vizsgälo modszerei
= Untersuchungsmethoden der experimentellen Medizin, Bd. Ill, S.679; Akad6miai Kiado Budapest, 1962).
Für einen Vergleichstest wurde die geschwürbildende Wirkung der nachfolgend genannten entzündungshemmenden
Stoffe untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt. Wie ersichtlich, hat jede der
untersuchten Verbindungen eine größere oder geringere geschwürbildende Nebenwirkung.
Untersuchte Verbindung
Zahl der Testtiere Dosis
mg/kg p. o.
Ulcusanzahl/
Magen
Magen
Ulcusfreie Tiere
Zahl
Zahl
Indomethacin
20 | 5 | 1,1 | 15 | 72 |
28 | 10 | 6,5 | 5 | 18 |
120 | 20 | 15,0 | 6 | 5 |
41 | 30 | 24 | 0 | 0 |
Fortsetzung
Untersuchte Verbindung
Nifluminsäure
Phenylbutazon
Acetylsalicylsäure
Na-Salicylat
Danach wurde die Wirkung untersucht, die bei der Verabreichung einer aus zwei verschiedenen entzündungshemmenden
Substanzen bestehenden Kombination auftritt. Dabei wurde in überraschender Weise
gefunden, daß die geschwulstfördernden Wirkungen der beiden Verbindungen (als erste wurde die Kombination
von Indomethacin und Natriumsalicylat untersucht) sich gegenseitig aufheben (Antagonismus), während die
entzündungshemmende Hauptwirkung bleibt. Dies war keinesfalls zu erwarten, da die die Geschwulstbildung
fördernde Wirkung der einzelnen Verbindungen allgemein bekannt war.
Bei den Versuchen wurde den Testtieren neben einer
25 54 902 | 4 | Ulcusanzahl/ | Ulcusl'reie Tiere | % | |
Magen | 78 | ||||
Zahl | der Testtiere Dusis | Zahl | 12 | ||
0,6 | 14 | 0 | |||
mg/kg p. o. | 10,2 | 2 | 0 | ||
18 | 12,5 | 19,0 | 0 | 73 | |
16 | 25 | 23,0 | 0 | 25 | |
15 | 50 | 0,5 | 13 | 23 | |
15 | 100 | 0,6 | 4 | 7 | |
18 | 25 | 6,5 | 4 | 8 | |
16 | 50 | 20,0 | 1 | 10 | |
17 | 100 | 4,7 | 2 | 14 | |
15 | 200 | 5,4 | 3 | 12 | |
25 | 25 | 6,5 | 18 | 82 | |
25 | 50 | 11,0 | 7 | 96 | |
120 | 100 | 0,1 | 37 | 50 | |
58 | 400 | 0,1 | 27 | 71 | |
45 | 50 | 1,2 | 37 | ||
28 | 100 | 1,1 | 32 | ||
64 | 200 | ||||
45 | 400 | ||||
konstanten Ündomethacin-Dosis Natriumsalicylat in steigender Dosis appliziert. Es wurde gefunden, daß die
Anzahl der geschwulstfreien Tiere proportional mit dem Anstieg der Natriumsalicylat-Dosis ansteigt und
bei Anwendung der auf das Indomethacin gerechnet zwanzigfachen Menge Natriumsalicylat die geschwulstfördernde
Wirkung verschwindet, d. h. das Natriumsalicylat einen Schutz gegen die schädliche Nebenwirkung
des Indomethacins bietet. In der Tabelle Il sind die Angaben zur geschwulstfördernden Nebenwirkung, in
der Tabelle III die zur entzündungshemmenden Wirkung zusammengestellt.
Unterdrückung des Indomethacin-Ulcus bei gleichzeitiger Verabreichung von Natriumsalicylat
Anzahl der | Dosis mg/kg p. o. | Na-Salicylat | Hemmung | Ulcusfreie Tiere | % | 5 | |
Tiere | _ | 60*) | 12 | ||||
Indomethacin | 25 | Ulcusanzahl/Magen**) | 50*) | Zahl | 10 | ||
120 | 20 | 50 | 15,0 ±0,5 | 73·) | 6 | 13 | |
17 | 20 | 100 | 6,1 + 1,3 | 98·) | 2 | 88 | |
18 | 20 | 200 | 7,7 ±1,4 | 100*) | 2 | 100 | |
22 | 20 | 400 | 4,0 ±0,8 | 3 | |||
58 | 20 | 0,27 ±0,1 | 51 | ||||
22 | 20 | 0 | 22 | ||||
Bei den mit *) gekennzeichneten Werten in der Tabelle Il ist gemäß der t-Probe der Signifikanzwert p<0,01.
Die mit **) gekennzeichneten Angaben sind mit dem mittleren Fehler des Mittelwertes korrigierte Werte.
Entzündungshemmende Wirkung von Na-Salicylat, Indomethacin und der Kombination beider, untersucht
mit dem Carrageenan-Ödemtest
Untersuchte Verbindung
Dosis mg/kg p. o.
Dosis mg/kg p. o.
Na-Salicylat Indomethacin
Anzahl der
Testtiere
Testtiere
31
28
21
28
21
Ödemhemmung
15
43*)
40*)
Untersuchte Verbindung
Dosis mg/kg p. o.
Dosis mg/kg p. o.
Na-Salicylat Indomethacin
10
5
5
5
5
Anzahl der
Testtiere
Testtiere
28
29
10
29
10
Ödemhemmung
45*)
40»)
40»)
41*)
Bei den mit *) gekennzeichneten Werten ist gemäß der t-Probe ρ
< 0,05.
Dann wurde die Wirkung einer dreitägigen Behandlung mit der Kombination von Indomethacin und
Na-Salicylat untersucht. Die normal gefütterten Tiere wurden drei Tage lang mit einem Präparat behandelt,
welches 20 mg/kg Dosis Indomethacin und in steigender Dosis Na-Salicylat enthielt. Von den nur mit Indomethacin
behandelten Tieren gingen am 3. Tag 73% infolge von durch Darmperforation eingetretener Peritonitis
ein, und auch an den Därmen der überlebenden Tiere wurden gut wahrnehmbare Geschwüre getunden.
Demgegenüber konnte diese schädliche Nebenwirkung durch die kombinierte Behandlung mit Na-Salitylat
völlig beseitigt werden. Die Ergebnisse sind in der Tabelle IV zusammengefaßt.
Beseitigung der gastro-intestinalen Wirkung des Indomethacins durch gleichzeitige Behandlung mit Na-Salicylat
Anzahl der | Dosis mg/kg p. o. | Na-Salicylat | Sterblichkeit | % | Tiere | mit Geschwüren |
Testtiere η | _ | 73 | ||||
Indomethacin | 3 · 50 | η | 25 | η | % | |
45 | 3 · 20 | 3 · 100 | 33 | 15 | 45 | 100 |
20 | 3 · 30 | 3 -200 | 5 | 0 | 11 | 55 |
20 | 3 -20 | 3 | 3 | 15 | ||
45 | 3 ■ 20 | 0 | 0 | 0 | ||
Anschließend wurde untersucht, ob das Natriumsalicylat
auch bei anderen entzündungshemmenden Stoffen die geschwulstfördernde Nebenwirkung unterdrückt.
Die Beseitigung dieser Nebenwirkung wurde sowohl für Phenylbutazon und Nifluminsäure wie auch für Acetylsalicylsäure
und deren Salze bestätigt gefunden. Die entzündungshemmende Hauptwirkung bleibt dabei
erhalten beziehungsweise addiert sich in einigen Fällen.
Besonders überraschend ist die Tatsache, daß die Salze der Salicylsäure sogar die geschwulstbildende Wirkung
der Acetylsalicylsäure hemmen, d. h. zwei verschiedene Derivate der Salicylsäure ihre schädlichen Nebenwirkungen
gegenseitig neutralisieren. Die Ergebnisse der beschrieDenen Versuche sind in den Tabellen V, VI und
VII zusammengefaßt.
Hemmung der geschwulstbegünstigenden Nebenwirkung von Phenylbutazin und Nifluminsäure durch gleichzeitige
Behandlung mit Natriumsalicylat
Anzahl der Testtiere |
Dosis mg/kg ρ. ο | Na-Salicylat | Geschwulstbildende | Nebenwirkung | Dosis mg/kg ρ. ο | Na-Salicylat | Geschwulstbildende Nebenwirkung | Hemmung, °/e | Geschwulstfreie | Tiere | o/o |
Phenylbutazon | 50 100 200 |
Ulcuszahl/Magen | % Hemmung | Acetylsalicyl säure |
Anzahl Ulcus/ Magen") |
Zahl | % | ||||
17 30 20 18 |
§°°© | I. Na-Salicylat |
6,5 4,4 3,3 2,8 |
32 50 57 |
4 8 8 10 |
23 27 40 56 |
|||||
Anzahl der Testtiere |
Dosis mg/kg p. c Nifluminsäure |
50 100 200 |
Geschwulstbildende Ulcuszahl/Magen |
Nebenwirkung Hemmung, % |
Geschwulstfreie Zahl |
Tiere % |
|||||
25 20 20 20 |
50 50 50 50 |
19 21 13 5,5 |
40 73 |
0 0 0 6 |
u>
O O O O |
||||||
Tabelle VI | |||||||||||
Hemmung der geschwulstbegünstigenden Nebenwirkung von Acetylsalicylsäure durch mit Natriumsalicylat |
gleichzeitige Behandlung | ||||||||||
Anzahl der | Geschwulstfreie Tiere | ||||||||||
ι Zahl |
100
100
100
100
100
100
100
100
100
25
50
100
200
6,5 + 0,7 2,5 ±0,5*) 2,4 ±0,6*; 0,2±0,Γ)
0,3±0,Γ)
58
60
99
98
60
99
98
18
3
16
29
36
3
16
29
36
Bei den mit *) gekennzeichneten Angaben ist p<0,01.
Die mit **) gekennzeichneten Werte sind mit der mittleren Abweichung des Mittelwertes korrigiert.
Entzündungshemmende Wirkung von Na-Salicylat,
Acetylsalicylsäure und deren Kombination
(am Carrageenan-Ödem)
Acetylsalicylsäure und deren Kombination
(am Carrageenan-Ödem)
Verbindung | mg/kg p. o. | Anzahl | Ödem- |
Tesltiere | hemmung | ||
Na-5alicylat | Acetylsalicyl | % | |
säure | |||
50 | _ | 31 | 15 |
100 | — | 28 | 43*) |
— | 50 | 13 | 15 |
— | 100 | 23 | 20*) |
50 | 50 | 50 | 21*) |
100 | 100 | 100 | 39*) |
— ίο
*) ρ < 0,05.
Diese Untersuchungsergebnisse zeigen eindeutig, daß das Natriumsalicylat die gastro-intestinale Blutungen
oder Geschwüre hervorrufende Nebenwirkung anderer nichtsteroider entzündungshemmender Stoffe zu neutralisieren
vermag, wobei die entzündungshemmende Wirkung bleibt. Eine ähnliche Wirkung wurde für
andere Salze der Salicylsäure, in gewissen Fällen selbst für die Salicylsäure an sich gefunden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Arzneimittel der eingangs erwähnten Gattung mit
einem Gehalt an
a) Indomethacin, Nifluminsäure, Phenylbutazon oder Acetylsalicylsäure und
b) die 0,2- bis 50fache Menge Natrium- oder Lithiumsalicylat bzw. Salicylsäure.
Das erfindungsgemäße Arzneimittel kann oral täglich mehrmals verabreicht werden. Für diese Verabreichung
wird das erfindungsgemäße Arzneimittel zum Beispiel in Form von Tabletten, insbesondere von mit einem
Überzug versehenen Tabletten, Dragees oder Kapseln, formuliert. Im allgemeinen werden keine Füllstoffe
verwendet. Es können jedoch gegebenenfalls auch Füllstoffe wie Milchzucker oder Stärke Verwendung
finden. Als Binde- und Granuliermittel kommen zum Beispiel Gelatine, Carboxymethylcellulose-Natrium,
Methylcellulose, Polyvinylpyrrolidon oder Stärkekleister in Frage. Als Sprengmittel werden in erster Linie
Kartoffelstärke oder mikrokristalline Cellulose zugesetzt, jedoch kann auch Ultramilopektin, Formaldehydcasein
usw. verwendet werden. Als Gleit- und Antihaftmittel können Talkum, kolloide Kieselsäure,
Stearin, Calcium- und Magnesiumstearat usw. eingesetztwerden.
Die Tabletten können zum Beispiel durch Naßgranulieren und anschließendes Pressen hergestellt werden.
Die miteinander vermischten Wirk- und Füllstoffe, gegebenenfalls auch ein Teil des Sprengmittels, werden
in einer geeigneten Vorrichtung mit der wäßrigen, alkoholischen oder wäßrigalkoholischen Lösung der
Bindemittel granuliert, anschließend wird das Granulat <,o
getrocknet. Dem Granulat wird dann der restliche Teil Sprengmittel, ferner Gleit- und Antihaftmittel zugemischt
und das Gemisch zu Tabletten gepreßt. Um die Verabreichung zu vereinfachen, können die Tabletten
mit Teilstrichen versehen werden. Gegebenenfalls b5 können die Tabletten mit einem gegen Magensäure
beständigen Filmüberzug aus Schellack, Cclluloseacetat-phthalat oder Eudragit L erhalten, wobei der
Filmbildner in Alkohol, vorzugsweise in Isopropanol, gelöst wird. Die Tabletten können jedoch auch durch
unmittelbares Pressen aus dem Gemisch der Wirk- und Hilfsstoffe hergestellt und gegebenenfalls mit einem
intestinosolventen Filmüberzug versehen werden.
Die Tabletten können gewünschtenfalls mit den in der pharmazeutischen Industrie üblichen Schutz-, Geschmacks-
und Färbestoffen, zum Beispiel Zucker, Cellulosederivaten (Methyl- oder Äthylcellulose, Carboxylmethylcellulose-Na
usw.), Polyvinylpyrrolidon, CaI-ciumphosphat,
Calciumcarbonat, Lebensmittelfarben, Lebensmittellacken, Eisenoxid-Pigmenten, Aromas
usw., dragiert werden.
Bei der Herstellung von Kapseln wird das Gemisch der Wirk- und Hilfsstoffe in Kapseln aus Hartgelatine
eingefüllt.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1 Indomethacin/Natriumsalicylat-Tabletten
Indomethacin 20 mg
Natriumsalicylat 200 mg
Magnesiumstearat 3 mg
Polyvinylpyrrolidon 8 mg
Eudragit L 10 mg
Talkum 12 mg
Kartoffelstärke 157 mg
Die aufgeführten Stoffe werden naß granuliert, gepreßt und die Preßlinge mit Eudragit L Filmbildner
überzogen. Die Tabletten haben ein Gewicht von 410 mg.
An Stelle des Natriumsalicylates kann zur Herstellung von Tabletten der gleichen Wirkung auch ein anderes
Alkalisalz der Salicylsäure, zum Beispiel Lithiumsalicylat, verwendet werden.
Indomethacin/Natriumsalicylat-Suppositorien Indomethacin 0,02 g
Natriumsalicylat 0,20 g
WitepsolH-15 1,78 g
Aus den aufgeführten Substanzen wird Suppositorienmasse
bereitet und diese zu Suppositorien von 2 g Gewicht vergossen.
Gegebenenfalls kann statt des Natriumsalicylates auch Lithiumsalicylat verwendet werden.
Acetylsalicylsäure/Natriumsalicylat-Tabletten
Acetylsalicylsäure 200 mg
Natriumsalicylat 200 mg
Magnesiumstearat 4 mg
Eudragit L 15 mg
Talkum 18 mg
Polyvinylpyrrolidon 20 mg
Kartoffelstärke 58 mg
Mikrokristalline Cellulose 100 mg
Die aufgeführten Substanzen werden unmittelbar verpreßt, die Preßlinge werden mit Eudragit L
überzogen. Die ein Gewicht von 615 mg aufweisenden Tabletten sind intestinosolvent.
Auf ähnliche Weise können Tabletten hergestellt werden, die statt Natriumsalicylat ein anderes Alkalisalz
der Salicylsäure und statt Acetylsalicylsäure ein Alkalisalz, zum Beispiel das Calciumsalz der Acetylsalicylsäure,
enthalten.
Beispiel 4
Acetylsalicylsäure/Natriumsalicylat-Tabletten
Acetylsalicylsäure/Natriumsalicylat-Tabletten
Acetylsaiicylsäure
Natriumsalicylat
Magnesiumstearat
Talkum
Eudragit L
Polyvinylpyrrolidon
Kartoffelstärke
Mikrokristalline Cellulose
200 mg 300 mg 5 mg 20 mg 20 mg 25 mg 100 mg 150 mg
Die ein Gewicht von 820 mg aufweisenden, intestinosolventen Tabletten werden auf die im Beispiel
beschriebene Weise hergestellt.
Beispiel 5
Phenylbutazon/Natriumsalicylat-Tabletten
Phenylbutazon/Natriumsalicylat-Tabletten
Phenylbutazon
Natriumsalicylat
Magnesiumstearat
100 mg
250 mg
3 mg
IO
Polyvinylpyrrolidon
Talkum
Eudragit L
Kartoffelstärke
Talkum
Eudragit L
Kartoffelstärke
10 mg
15 mg
15 mg
122 mg
Die 515 mg Gewicht aufweisenden, intestinosolventen Filmtabletten werden auf die im Beispiel 1
beschriebene Weise hergestellt. Statt Phenylbutazon kann dessen Natrium- beziehungsweise Calciumsalz,
statt Natriumsalicylat kann Salicylsäure oder Lithiumsalicylat verwendet werden.
Beispiel 6 Nifluminsäure/Natriumsalicylat-Tabletten
Nifluminsäure 150 mg
Natriumsalicylat 250 mg
Magnesiumütearat 3 mg
Polyvinylpyrrolidon 12 mg
,() Eudragit L 15 mg
Talkum 18 mg
Kartoffelstärke 167 mg
Auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise werden aus den aufgeführten Stoffen Tabletten von 615 mg
Gewicht hergestellt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Oral verabreichbares, entzündungshemmendes Arzneimittel, enthaltend eine entzündungshemmende Substanz oder eines ihrer Salze neben einer Salicylsäureverbindung, gekennzeichnetdurch einen Gehalt an
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