DE2553408A1 - Selenyl- und tellurylderivate von steroiden, verfahren zu ihrer herstellung und verwendung derselben - Google Patents
Selenyl- und tellurylderivate von steroiden, verfahren zu ihrer herstellung und verwendung derselbenInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
HENKEL, KERN, FEILER&HÄNZEL
TELEX: 05 29 802 HNKL D ED UARD-SCHMID-STRASSE ~>
WECHSELBANKMÜNCHENNr.SlH-SMll
Philips-Duphar BV
Amsterdam, Niederlande
Amsterdam, Niederlande
2 7. IUOV. 1975
Dr.F/rm München, den
Selenyl- und Tellurylderivate von Steroiden, Verfahren
zu ihrer Herstellung und Vervendung derselben
Die Erfindung betrifft neue Selenyl- und Tellurylderivate von Steroiden, Verfahren zur ihrer Herstellung und
die Verwendung von mit radioaktiven Selen- und Tellurisotopen markierten derartigen Verbindungen, wie sie
insbesondere bei Diagnosemitteln zum Aufspüren von Anomalien innerer Organe, z.B. der Nebennierendrüsen,
und bei radioimmunologischen Bestimmungen des Steroidspiegels im Blut oder Urin zum Einsatz gebracht werden.
Bei diagnostischen Untersuchungen zum Aufspüren von Anomalien innerer Organe, z.B. der Nebennierendrüsen, nach
sogenannten szintigraphischen Verfahren, wurde bereits
-joe; 1^1
mit den Jodisotopen yJ und '-"J markiertes 19-Jodcholesterin
verwendet. Es hat sich nämlich gezeigt, daß sich diese Verbindung nach intravenöser Verabreichung
in so großer Menge in den Nebennierendrüsen ansammelt, daß man davon ein Szintigramm aufnehmen kann
(vgl. W.H. Beierwaltes, R.E. Counsel und Mitarbeiter in
-2-609823/1047
»J. Nucl. Med.", Band 12, Nr. 4 (1971), Seite 176, »J.
Am. Med. Assoc", Band 216, Nr. 2 (1971), Seite 275, "J. Clin. Endocrin. and Metab.», Band 33 (1971), Seite
713, und »J. Nucl. Med.», Band 14, Nr. 11 (1973), Seite 777) ο
Ein Nachteil des Arbeitens mit diesem radioaktiv markierten 19-Jodcholesterin ist beispielsweise die hohe
Strahlenbelastung, d.h. die Schilddrüse wird überlastet (vgl. "J. Nucl. Med.», Band 14, Nr. 9 (1973), Seite 713), und die schlechte Stabilität der Verbindung,
und zwar beides sowohl in vivo als auch in vitro (vgl.
"J. Nucl. Med.», Band 15, Nr. 1 (1974), Seite 38).
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß sich die
125 131
geschilderten Nachteile von mit y J und J markiertem
19-Jodcholesterin auf dem genannten Applikationsgebiet mindestens teilweise dadurch beseitigen lassen,
daß man anstelle des 19-Jodcholesterins ein 19-Selenyl-
oder 19-Tellurylderivat des Cholesterins oder eine dazu
verwandte Verbindung, die jeweils mit einem Selen- oder Tellurisotop markiert ist, verwendet. Vorzugsweise werden
:
det.
det.
den zu diesem Zweck die Isotope Se und Te verwen-
Die Vorteile der Verwendung dieser markierten 19-Selenylsteroide
über markiertes 19-Jodcholesterin sind die größere Stabilität in vivo und in vitro,, die Tatsache,
daß, wenn überhaupt, eine höchstens geringfügige Aktivität zur Schilddrüse gelangt und die verminderte Strahlenbelastung
für den Patienten, letzteres insbesondere auch deshalb, weil die zu verabreichende Dosis geringer
gehalten werden kann. In diesem Zusammenhang sei darauf
• -3-
609823/1047
hingewiesen, daß die Isotope ^5Se und 12^mTe ^-Strahler
darstellen. Dagegen ist das * J-Isotop sowohl ein ^-
als auch ein ß-Strahler. Das 1 «J-Isotop ist ein f'-Strahler
niedriger ^-Energie, die in hohem Maße im Körper und in Massen absorbiert wird.
Weiterhin hat es sich auch noch gezeigt, daß die genannten 19-Selenyl- und 19-Tellurylderivate von Steroiden
auch zu anderen diagnostischen Bestimmungen, z.B. bei der in-vitro-Bestimmung von Hormonen im Blut und im
Urin mit Hilfe radioimmunolQgischer Techniken, verwendet
werden können. Auch bieten '^Se- und ^mTe-Isotopen
den Vorteil, daß sie )f -Strahler sind und sich folglich
leichter bestimmen lassen als beispielsweise die
14 "*) niedrigenergetischen ß-Strahler C und "Ή. Insbesonde-
75
re bietet das Se den Vorteil, daß es stabiler ist
re bietet das Se den Vorteil, daß es stabiler ist
als 125J und 131J. Andererseits bietet das 123mTe den
Vorteil, daß es ein stärker spezifischer .^Γ-Strahler ist,
was die Tellurylverbindungen für die Aufnahme von Szintigrammen, d.h. für das Abtasten der Nebennierendrüsen,
besonders gut geeignet macht.
Die in der Zeichnung dargestellte Figur 1 gibt das Kernresonanzspektrum
des 19-Methylselenylsitosterins wieder.
Weiterhin zeigt das Formelschema der Zeichnung die allgemeine Formel (1), die speziellere Formel (2)
und die allgemeine Reaktion, nach der ein substituiertes Steroid (3) in die zu der Verbindung (1) ähnliche
Verbindung (4) umgewandelt wird.
Gegenstand der Erfindung sind neue Selenyl- und Tellurylderivate
von Steroiden der allgemeinen Formel (1):
-4-
609823/104
worin bedeuten:
X ein Selen- oder Telluratom; R1 einen Kohlenwasserstoffrest;
FU ein Wasserstoffatom, einen Alkanoylrest oder
einen organischen Rest, der auf einfache Weise an ein Sauerstoff gebunden bzw. von diesem entfernt
werden kann; und
R, einen gegebenenfalls in 4-Stellung methyl-
oder äthylsubstituierten 1,5-Dimethylhexylrest.
In der in der Zeichnung dargestellten allgemeinen Formel (1) steht R1 vorzugsweise für einen Alkylrest, z.B.
einen Methyl- oder n-Butylrest. R1 kann jedoch beispielsweise
auch für einen Cycloalkyl-, Aryl·-oder Aralkylrest
oder einen ungesättigten Rest, z.B. einen Alkenylrest, stehen. Beispiele für durch Rp dargestellte
organische Reste, die auf einfache Weise an das Sauerstoffatom gebunden oder von diesem entfernt werden
können, sind Acetale und labile Äther- oder Hemiacetalreste.
-5-
6 09823/
Q>
Bevorzugte Verbindungen gemäß der Erfindung sind durch die Formel (2), worin X für ein Selen- bzw. Telluratom
steht, darstellbare 19-Methylselenyl- oder 19-Methyltellurylcholesterine.
Andere Verbindungen gemäß der Erfindung sind beispielsweise 19-Methylselenylcholesterinlinolsäureester, 19-Methylselenylcholesterintetrahydropyranyläther,
19-Methylselenylsitosterin, 19-Methylselenylcampesterin und
die entsprechenden 19-Methyltellury!verbindungen. Der
Linolsäureester des 19-Methylselenyl- bzw. 19-Methyltellurylcholesterins
kann gegenüber der Mutterhydroxyverbindung deshalb von Vorteil sein, da er vom Blut rascher
aufgenommen wird. Sitosterinderivate können, da sie den Cholesterinspiegel nicht erhöhen, den entsprechenden
Cholesterinderivaten vorzuziehen sein.
Die Selenyl- und Tellurylverbindungen gemäß der Erfindung lassen sich, ausgehend von ihren entsprechenden
Steroiden, dadurch herstellen, daß man zunächst eine Verbindung der allgemeinen Formel (3) darstellt, bei
der in 19-Stellung ein leicht übertragbarer Substituent
Y vorhanden ist. Dieses substituierte Steroid wird anschließend mit einer Lösung eines Alkyl -,Alkenyl-, Cycloalkyl-,
Aryl- oder Aralkylselenids bzw. -telluride unter Bildung des gewünschten 19-Alkyl-, 19-Alkenyl-, 19-Cycloalkyl-,
19-Aryl- bzw. 19-Aralkylselenyl- bzw.
-tellurylsteroids reagieren gelassen. Diese zuletzt genannte nukleophile Substitutionsreaktion läßt sich
durch das in der Zeichnung angegebene Reaktionsschema, in welchem die Reste X, R^, R^ und R, die angegebene
Bedeutung besitzen und Y für einen leicht übertragbaren Substituenten steht, wiedergeben.
-6-6 0 9 B 2 3 / 1 Cl 4 7
Der leicht übertragbare Substituent Y kann beispielsweise aus einem Halogenatom, insbesondere einem Bromatom,
oder einem p-Toluolsulfonatrest bestehen. Die in 19-Stellung
einen derartigen leicht übertragbaren Substituenten enthaltenden Steroidderivate lassen sich in
üblicher bekannter Weise, beispielsweise durch Umwandeln des entsprechenden 19-Hydroxysteroids, gewinnen.
Verfahren zur Herstellung von 19-Hydroxysteroiden sind beispielsweise aus "J. Am. Chem. Soc", Band 86 (1964),
Seite 1528, und "HeIv. Chem. Acta», Band 46 (1963), Seite 1361, bekannt.
Bei dem geschilderten Herstellungsverfahren verwendbare
Lösungen von Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl-, Aryl- oder
Aralkylseleniden oder -telluriden können beispielsweise
aus Lösungen der entsprechenden Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl-, Aryl- oder Aralkyllithiumselenide oder -telluride
in einem polaren aprotischen Lösungsmittel, z.B. Dimethoxyäthan, Triäthylenglykoldimethyläther oder Tetrahydrofuran,
oder einer Mischung solcher Lösungsmittel, bestehen. In solchen Lösungen, die als solche durch Umsetzen
von Lithiumalkyl-, -alkenyl-, -cycloalkyl-, -aryl- oder -aralkylverbindungen mit metallischem Selen oder
Tellur erhalten werden, findet eine Dissoziation entsprechend folgendem Reaktionsschema:
D T . , v Lösungsmittel· D YT ■> ν ρ υθ t * β
statt.
Ein Verfahren zur Herstellung einer Lösung von Lithiummethyl sei enid, die man bei der Herstellung der Verbin-
609 8 23/ 1 OA7
düngen gemäß der Erfindung zum Einsatz bringen kann, stellt
beispielsweise das aus der niederländischen Patentanmeldung 69.08609 bekannte Verfahren zur Herstellung von Selenomethionin
dar.
Bei der Herstellung von 19-Selenyl- bzw. 19-Tellurylderivaten
der Formel (1), worin ILj für ein Wasserstoffatom
steht, kann es erwünscht oder notwendig sein, den in 3-Stellung vorhandenen Hydroxylrest beispielsweise durch
Acetylieren oder Benzoylieren zu schützen. Diese Schutzgruppe kann gegebenenfalls während oder nach der Umsetzung
mit dem Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl-, Aryl- oder Aralkylselenid bzw. -tellurid wieder entfernt werden.
Bei Verbindungen der Formel (1), bei welchen R2 für einen
auf einfache Weise an das Sauerstoffatom zu bindenden bzw. von diesem zu entfernenden organischen Rest steht,
kann dieser Rest vor oder nach der Umsetzung mit dem Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl-, Aryl- oder Aralkylselenid
oder -tellurid eingeführt werden.
Für die Herstellung der mit radioaktiven Selen- oder Tellurisotopen markierten 19-Selenyl- bzw. 19-Tellurylsteroide
kann man sich entsprechender Verfahren bedienen.
Die Erfindung betrifft ferner noch mit Selen- bzw. Tellurisotopen markierte Selenyl- bzw. Tellurylderivate
von Steroiden der allgemeinen Formel (1), bei denen die Verbindungen gemäß der Erfindung in eine zu Diagnosezwecken
verabreichbare Form gebracht wurden. Dieses Überführen in eine zu Diagnosezwecken verabreichbare
Form kann beispielsweise durch Vermischen der Selenyl- bzw. Tellurylderivate von Steroiden mit einem vom
-8-B 0 9 8 2 3 / 1 (J U 7
menschlichen Körper tolerierten flüssigen oder festen Träger erfolgen.
Dieses Diagnosemittel mit einer "bestimmten Menge an einem
radioaktiv markierten Selenyl- oder Tellurylderivat eines Steroids der allgemeinen Formel (1) läßt sich
zur Diagnose von Anomalien innerer Organe, z.B. der Nebennierendrüsen, nach sogenannten szintigraphischen
Verfahren verwenden. Bei diesen diagnostischen Untersuchungen von Anomalien innerer Organe von Menschen und
Tieren wird die aus einem mit einem radioaktiven Selenbzw. Tellurisotop markierten Selenyl- oder Tellurylderivat
eines Steroids bestehende Indikatorsubstanz verabreicht und mittels einer Vergleichsstrahlungsmessung
die Verteilung dieser Indikatorsubstanz über bestimmte Organe ermittelt. Obwohl hierbei auch andere Verbindungen
gemäß der Erfindung verwendet werden können, bedient man sich vorzugsweisi
Methylselenylcholesterins.
Methylselenylcholesterins.
75 dient man sich vorzugsweise des mit '^Se markierten 19-
Wie bereits erwähnt, lassen sich die Diagnosemittel gemäß
der Erfindung auch zu anderen diagnostischen invitro-Bestimmungen,
z.B. bei radioimmunologischen Bestimmungen im Blut und Urin, verwenden.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
.
Herstellung von 19-Methylselenylcholesterin aus 19-Bromcholesterylacetat:
-9-
ROS-82 3/
2653408
(a) 19-Bromcholesterylacetat:
2,15 g Triphenylphosphin und 2,85 g Tetrabrommethan wurden
in eine Lösung von 1,65 g 19-Hydroxycholesterylacetat
(das nach dem aus "J. Am. Chem. Soc", Band 86 (1964),
Seite 1528, bekannten Verfahren hergestellt wurde) in 70 ml trockenem Äther und 10 ml trockenem m-Xylol eingetragen.
Hierbei schied sich ein weißer Niederschlag von Triphenylphosphinoxid ab. Dann wurde das Gemisch 20 h
lang auf Rückflußtemperatur erhitzt. Das Fortschreiten der Umsetzung wurde mittels Dünnschichtchromatographie
(Fließmittel: Toluol/Äthylacetat =3:1; Silikagel H) verfolgt. Nach beendeter Umsetzung wurden 100 ml n-Hexan
und 0,5 ml Methanol zugesetzt. Etwa 15 min später wurde das Gemisch filtriert, worauf das Filtrat eingedampft
wurde. Der hierbei angefallene Rückstand wurde in 10 ml Äther aufgenommen und mit 15 ml η-Hexan versetzt. Dann
wurde das Hexan/Äther-Gemisch auf eine mit 40 g inaktiviertem AIpO, gefüllte Säule aufgegeben und mit einem
Äther/n-Hexan-Gemisch (2:3) eluiert. Die Zusammensetzung
der Säulenfraktionen wurde mittels Dünnschichtchromatographie ermittelt. Die das 19-Bromcholesterylacetat
enthaltenden Fraktionen (R^ =0,7) wurden gesammelt und
auf einem Dünnschichtverdampfer eingedampft. Beim Kristallisieren des Rückstands aus Äther/Methanol wurden 1,45 g
des gewünschten Produkts mit einem Fp. von 91 bis 92 C erhalten. Die Struktur des erhaltenen Produkts wurde
durch Kernresonanz- und Massenspektrometrie bestimmt.
(b) 19-Methylselenylcholesterin:
3 ml frisch aus LiAl% destillierten Tetrahydrofurans
wurden unter sauerstofffreien Bedingungen zu 127 mg
-10-B Π 9 H ? 3 / 1 f) 4 7
- ίο -
pulverförmiger! metallischen Selens zugegeben. Während das
Gemisch gerührt wurde, wurde so lange bei einer Temperatur von 0° bis -100C Methyllithium in Tetrahydrofuran zutropfen
gelassen, bis die ursprünglich rote Lösung 5 min lang farblos blieb. Zu der erhaltenen Lösung von Methyllithiumselenid
in Tetrahydrofuran wurden dann zunächst 0,5 ml Methanol und dann eine Lösung von 553 mg 19-Bromcholesterylacetat
in 8 ml Tetrahydrofuran zugegeben. Dann wurde das Reaktionsgemisch unter weitestgehendem Sauerstoff
abschluß 7 Tage lang bei Raumtemperatur stehen gelassen.
Nach Zugabe von 2 ml 2m-(ΝΗλ)pSO^-Lösung wurde das Reaktionsgemisch auf ein Volumen von etwa 2 ml eingeengt,
worauf 10 ml Benzol zugesetzt wurden. Nach dem Abtrennen der Benzolschicht wurde die wäßrige Schicht nochmals
zweimal mit 5 ml Benzol extrahiert. Dann wurden die Benzolextrakte vereinigt, über wasserfreiem Na2SO^ getrocknet
und auf ein Volumen von etwa 2 ml eingeengt. Der erhaltene Rückstand wurde mit 20 ml η-Hexan gemischt.
Dann wurde das Gemisch auf eine mit 20 g AIpO^ gefüllte
Säule aufgegeben. Die Säule wurde nach und nach mit n-Hexan/Wasser-Gemischen
95 : 5, 90 : 10, 85 : 15, 80 : 20, 70 : 30 und 50 : 50 eluiert. Mit einem n-Hexan/Äther-Gemisch
70 : 30 wurde das 19-Methylselenylcholesterin
aus der Säule erhalten.
Die fraglichen Fraktionen wurden eingedampft und der Rückstand aus Äther/Methanol kristallisiert. Hierbei
wurden 253 mg des gewünschten Produkts mit einem Fp. von 135° bis 1360C erhalten. Mittels Dünnschichtchromatographie
(Fließmittel: Toluol/Äthylacetat = 7 : 3ί Silikagel
H) wurde bestätigt, daß das Produkt rein war.
-11-
60 9823/104 7
Die Struktur des erhaltenen Produkts wurde durch Kernresonanz- und Massenspektrometrie bestätigt.
Herstellung von 19-Methylselenylcholesterin aus 19-(p-Toluolsulfonyl)-cholesterylacetat:
Ausgehend von 134 mg pulverförmigen metallischen Selens wurde in der im Beispiel 1 geschilderten Weise eine Lösung
von Methylseienid in Tetrahydrofuran zubereitet. Diese wurde mit 0,5 ml Methanol und dann mit einer Lösung
von 632 mg 19-(p-Toluolsulfonyl)-cholesterylacetat (das
gemäß dem aus "J. Chem. Soc", Band 86 (1964), Seite 1533, bekannten Verfahren hergestellt wurde) in 6 ml
Tetrahydrofuran versetzt. Nachdem das Reaktionsgemisch 3 Tage lang bei Raumtemperatur stehen gelassen worden
war, wurden 2 ml 2m-(NlOpSO^-Lösung zugesetzt. Dann
wurde das Gemisch auf ein Volumen von etwa 2 ml eingeengt, worauf der Rückstand mit Benzol extrahiert und
in der im Beispiel 1 (b) geschilderten Weise weiter aufgearbeitet wurde.
Es wurden 204 mg des gewünschten Produkts mit einem Fp. von 135° bis 1360C erhalten. Durch Dünnschichtchromatographie
wurde bestätigt, daß dieses Produkt rein war. Die Struktur wurde mittels Kernresonanz- und Massenspektrometrie
bestätigt.
Herstellung von 19-Methyltellurylcholesterylacetat aus
19-(p-Toluolsulfonyl)-cholesterylacetat:
-12-609823/1ÜA7
Ausgehend von 98 mg pulverförmigen metallischen Tellurs
wurde in der im Beispiel 1 geschilderten Weise eine Lösung von Methyltellurid in Tetrahydrofuran zubereitet.
Diese wurde mit 6,8 ml einer O,i6m-Lösung von Essigsäure
in Tetrahydrofuran und dann mit einer Lösung von 366 mg 19-(p-Toluolsulfonyl)-cholesterylacetat in 5 ml Tetrahydrofuran
versetzt. Nachdem das Reaktionsgemisch 5 Tage lang bei Raumtemperatur stehen gelassen worden war, wurde
es zur Trockene eingedampft. Der hierbei erhaltene Rückstand wurde in 1 ml 1Obiger Essigsäure und 15 ml
Benzol aufgenommen. Das erhaltene Zweiphasensystem wurde über wasserfreies Natriumsulfat, das mit etwa 10 ml
Benzol nachgespült wurde, filtriert. Das gesamte Filtrat wurde zur Trockene eingedampft, worauf der Rückstand
in einer Mischung aus 1 ml Benzol und 10 ml η-Hexan aufgenoisaBen
und in der im Beispiel 1 (b) geschilderten Weise weiter aufgearbeitet wurde»
Es wurden 100 sg eines Rohprodukts erhalten, Tsei dem es
sich aufgrund Kernresonanz- xsnü Massenspektralphotometeruntersuciiungen
tm ύ&ε ^-
handelte.
handelte.
Herstellung von 19-n-Butylselenylcholesterin aus 19-Bromcholesterylacetatt
Unter sauerstofffreien Bedingungen wurden 3 ml frisch
aus LiAl% destillierten Tetrahydrofurans zu 109 sig
verförmigen metallischen Selens zugegeben. Unter Rühren
wurde dann die Mischung bei einer Temperainir von
-15° bis -200C tropfenweise mit einem geringen Über-
-13-
6 0 98 2 3/4-6-^/
schuß von n-Butyllithium in η-Hexan versetzt. Dann wurde
die erhaltene Lösung von n-Butylselenid in Tetrahydrofuran/Hexan
zunächst mit 0,3 ml Methanol und dann mit einer Lösung von 515 mg 19-Bromcholesterylacetat in 7 ml
Tetrahydrofuran versetzt. Hierauf wurde das Reaktionsgemisch einen Tag lang bei Raumtemperatur stehen gelassen
und dann 5 h lang auf eine Temperatur von 600C erwärmt.
Nach Zugabe von 1 ml 1,5m-(NH^)2SO/it-Lösung und
10 ml Benzol wurde das erhaltene Zweiphasensystem über wasserfreies Na2S0^, das mit etwa 10 ml Benzol nachgespült
wurde, filtriert. Das erhaltene Filtrat wurde zur Trockene eingedampft, worauf der Rückstand in einer Mischung
aus 1 ml Benzol und 10 ml Hexan aufgenommen und in der im Beispiel 1 (b) geschilderten Weise weiter aufgearbeitet
wurde.
Es wurden 150 mg Rohprodukt erhalten. Dieses wurde auch nach mehrmaliger Durchführung einer Säulenchromatographie
nicht reiner. Beim Auskristallisieren aus Hexan wurden 30 mg Produkt erhalten, bei dem es sich entsprechend
Kernresonanz- und Massenspektralphotometeruntersuchungen um praktisch reines 19-Butylselenylcholesterin
handelte. Wurde die erhaltene Mutterlauge zur Trokkene eingedampft und der Verdampfungsrückstand aus
9O96igem Methanol umkristallisiert, wurden 65 mg eines
Produkts erhalten, das entsprechend Kernresonanzspektrum zu etwa 90% aus 19-n-Butylselenylcholesterin bestand.
Herstellung von 19-Methylselenylcholsterinlinolat aus
19-Methylselenylcholesterin:
-14-G0982 3/1047
Eine Lösimg von 140 mg 19-Methylselenylcholesterin in 5 ml trockenem Äther wurde nach und nach mit 150 mg frisch
destillierten LinolSäurechlorids und 150 mg von auf KOH
getrocknetem Trithylamin versetzt. Dann wurde das Reaktionsgemisch
3 h lang auf Rückflußtemperatur erhitzt. Der hierbei ausgefallene Niederschlag wurde abfiltriert,
worauf das FiItrat zur Trockene eingedampft wurde. Der
Verdampfungsrückstand wurde mit 3 ml n-Pentan gemischt,
worauf das Gemisch durch eine mit 10 g AlpO, gefüllte
Säule laufen gelassen wurde.
Die Säule wurde mit n-Pentan/Benzol 9 : 1 eluiert. Die
Säulenfraktionen wurden mit Hilfe der Dünnschichtchromatographie
auf die Anwesenheit eines Esters hin untersucht, worauf die "fündigen" Fraktionen zur Trockene
eingedampft wurden. Hierbei wurden 20 mg Reaktionsprodukt erhalten. Durch Dünnschichtehromatographie (Fließmittel:
Toluol/Äthylacetat =3:1; Silikagel auf Plastik HF der Firma Merck), Rf = 0,71, wurde bestätigt,
daß das Produkt rein war. Die Struktur des Produkts wurde durch Kernresonanz- und Massenspektrometrie bestätigt.
75 Herstellung von 19-Methylselenylcholesterin- Se und
75 19-Methylselenylcholesteryllinolat- Se:
(a) ig-Methylselenylcholesterin- Ie (spezifische
Aktivität: 10 mCi/mMol)
Ausgehend von 80 mg pulverförmigen metallischen Selens
einer Aktivität von 1OmCi Se wurde entsprechend Beispiel 1 (b) eine Lösung von Methylselenid- ^Se in Tetra-
-15-60982 3/104 7
2B53408
hydrofuran zubereitet. Die erhaltene Lösung wurde mit
ml Methanol und 400 mg 19-Bromcholesterylacetat in 4 ml
Tetrahydrofuran versetzt. Nachdem das Gemisch einen Tag lang bei Raumtemperatur stehen gelassen worden war, wurde
es nochmals einen Tag lang auf eine Temperatur von 600C erwärmt. Hierauf wurde es nach Zugabe von 100 mg
NH^Cl zur Trockene eingedampft. Der hierbei angefallene
Rückstand wurde mit 7 ml Benzol gemischt und in einen 50 ml fassenden Kolben überführt. Die verwendete Apparatur
wurde nochmals mit 7 ml Benzol nachgewaschen. Die vereinigten Benzolfraktionen wurden mit 40 ml n-Hexan
verdünnt und dann in der im Beispiel 1 (b) geschilderten Weise aufgearbeitet.
75
Es wurden 1,5 mCi 19-Methylselenylcholesterin- Se erhalten.
Die Verbindung erwies sich aufgrund einer dünnschicht
chromatographischen und autoradiographischen
Untersuchung als chemisch und radiochemisch rein.
(b) 19-MethylselenylcholesteryHinolat- Se:
Ausgehend von 200 μ Ci des in der geschilderten Weise
/ 75
hergestellten 19-Methylselenylcholesterin- Se in 5 ml trockenem Äther wurde entsprechend dem im Beispiel 5
geschilderten Verfahren 19-Methylselenylcho3asteryllino-
7*5
lat-^Se hergestellt. Es wurden insgesamt 50 iiCi des Produkts erhalten. Dieses erwies sich aufgrund dünnschicht Chromatographie eher und autoradiographischer Untersuchungen als zu etwa 90% aus reinem 19-Methylse-
lat-^Se hergestellt. Es wurden insgesamt 50 iiCi des Produkts erhalten. Dieses erwies sich aufgrund dünnschicht Chromatographie eher und autoradiographischer Untersuchungen als zu etwa 90% aus reinem 19-Methylse-
75
lenylcholesteryllinolat-' -^Se bestehend.
lenylcholesteryllinolat-' -^Se bestehend.
Herstellung von 19-Methylselenylsitosterin (= 19-Methylselenyl-3,ß-ol-stigmast-5-en):
6 0 9 8 2 3/1047 -16~
In sauerstofffreier Stickstoffatmosphäre wurde 1 ml frisch
aus LiAlH^ destillierten Tetrahydrofurans zu 80 mg pulverförmigen
metallischen Selens zugegeben. Unter Rühren wurde die erhaltene Mischung bei einer Temperatur von
-8 C so lange tropfenweise mit Methyllithium in Tetrahydrofuran versetzt, bis die ursprünglich dunkelrote Lösung
5 min lang farblos blieb. Die in der geschilderten Weise zubereitete Lösung von Methylselenid wurde dann
zunächst mit 1 ml 0,O78m-Schwefelsäure in Triäthylenglykoldimethyläther,
der frisch aus CaHp destilliert worden war, und dann einer Lösung von 429 mg 19-Bromsitosterylacetat
in 5 ml Triäthylenglykoldimethyläther versetzt. Nachdem das Reaktionsgemisch 2 h lang bei Raumtemperatur
stehen gelassen worden war, wurden 1 ml 0,5m-Natriummethoxid in Methanol und 2 Tropfen Wasser zugesetzt.
Dann wurde das Reaktionsgemisch 1,5 h lang bei Raumtemperatur stehen gelassen. Nach Zugabe von 1 ml
2In(NiL)2SO. in Wasser wurden die flüchtigen Bestandteile
aus dem Reaktionsgemisch entfernt. Der Rückstand wurde mit 25 ml Wasser versetzt, wobei sich ein Niederschlag
bildete. Dieser wurde abfiltriert und getrocknet. Zur Entfernung von Spuren Wasser wurde das Reaktionsprodukt
in 50 ml Diäthyläther aufgenommen, worauf die erhaltene ätherische Lösung erneut eingedampft wurde.
Das hierbei erhaltene Rohprodukt wurde mit 3 ml Hexan gemischt, worauf die Mischung auf eine mit 15 g
Al2O, gefüllte Säule aufgegeben wurde. Die Säule wurde
nach und nach mit n-Hexan/Äther-Gemisehen 97 : 3,
94 : 6, 91 : 9, 88 : 12 und 85 : 15 eluiert. Mit den n-Hexan/Äther-Gemischen 91 : 9 und 88 : 12 wurde das
19-Methylselenylsitosterin aus der Säule erhalten. Die
fraglichen Fraktionen wurden eingedampft, wobei 241 mg Rohprodukt erhalten wurden. Die Struktur wurde durch
-17-609823/
Kernresonanzspektralphotometrie (vgl. die Zeichnung) bestätigt. Eine g.c.-m.s.-Analyse zeigte, daß neben dem
"19-Methylselenylsitosterin auch etwa 7% des Campesterinderivats
gebildet wurden.
Herstellung von 19-Methylselenylsitosterin- Se (spezifische Aktivität: 14 m Ci/mMol):
In einer sauerstofffreien Stickstoffatmosphäre wurde 1
ml aus LiAlH^ frisch destillierten Tetrahydrofurans zu 80 mg pulverförmigen metallischen Selens einer Aktivitat
von etwa 14 m Ci Se zugegeben. Unter Rühren wurde zu der Mischung bei einer Temperatur von -80C so lange
Methyllithium in Tetrahydrofuran zutropfen gelassen, bis die ursprünglich dunkelrote Lösung 5 min lang farblos
blieb. Die hierbei erhaltene Lösung von Methylselenid wurde zunächst mit 1,2 ml 0,075m-Schwefelsäure in Dimethoxyäthan,
das frisch aus LiAlH^ destilliert worden war, und dann mit einer Lösung von 457 mg 19-Bromsitosterylacetat
in 4 ml Dimethoxyäthan versetzt. Nachdem
das Reaktionsgemisch einen Tag lang bei Raumtemperatur stehen gelassen worden war, wurde es mit 1 ml O,5m-Natriummethoxid
in Methanol und 2 Tropfen Wasser versetzt. Dann wurde das Reaktionsgemisch nochmals 2 h lang bei
Raumtemperatur stehen gelassen. Nach Zugabe von 1 ml 2m(NEL)pS0A in Wasser wurde das Reaktionsgemisch zur
Trockene eingedampft. Der hierbei angefallene Rückstand wurde mit 10 ml Äthyläther gemischt und dann über
ein Filterpapier in einen 50 ml fassenden Kolben überführt. Die verwendete Apparatur wurde nochmals dreimal
mit 10 ml Äther gespült. Die vereinigten Äther-
-18-
6 0 9 8 2 3/1047
- 18 fraktionen wurden zur Trockene eingedampft. Der hierbei
nc
angefallene 9,96 m Ci'^Se enthaltende Rückstand wurde
in 10 ml η-Hexan aufgenommen, worauf die Mischung auf eine mit 13 g inaktiviertem Al2O, gefüllte Säule aufgetragen
wurde. Die Säule wurde nach und nach mit n-Hexan und n-Hexan/Äther-Gemischen 97 : 3 , 94 : 6, 91 : 9,
90 : 10, 89 : 11, 88 : 12, 86 : 14 und 85 : 15 eluiert.
Mit den n-Hexan/Äther-Gemisehen 94 : 6 und 91 : 9 wurden
75 aus der Säule 9,4 m Ci 19-Methylselenylsitosterin- Se
erhalten. Aufgrund einer dunnschichtchromatographischen Untersuchung (Fließmittel: Toluol/Äthylacetat =3:1;
Silikagel H) zeigte es sich, daß das Reaktionsprodukt als Verunreinigung noch 19-Bromsitosterin enthielt. Durch
Wiederholung der Säulenchromatographie konnte aus dem
75 Reaktionsprodukt reines 19-Methylselenylsitosterin- Se isoliert werden.
Biologische Testversuche:
lye
Die Verteilung von ig-Methylselenylcholesterin- Se (einer
spezifischen Aktivität von 10 m Ci pro m Mol) über eine Reihe von inneren Organen nach intravenöser Injektion
wurde auf folgende Weise verifiziert: Aus einer Vor-
75 ratslösung des 19-Methylselenylcholesterin-'-^Se in
Äthanol einer spezifischen Aktivität von 18 u Ci pro
ml wurde jeweils 0,2 ml intravenös in die Oberschenkelvene
von erwachsenen männlichen Wistar-Ratten, die mit einer geringen Dosis Äther betäubt worden waren, injiziert.
5, 24, 48, 72 und 144 h nach der Injektion wurden die Versuchstiere getötet und die Radioaktivi-
-19-
609823/ 1047
tat einer Reihe von inneren Organen (die Halbwertseffekte
waren korrigiert) bestimmt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt:
Nach ... h in den Organen gefundener prozentualer Anteil der injizierten Dosis
5h 24 h 48 h 72 h 144 h
Nebennierendrüsen 0,18 0,34 Pankreas 0,22 0,45
Milz 4,04 3,98
Zwölffingerdarm 1,16 2,04 Nieren 1,62 2,77
Leber 57,19 29,57 14,78 10,84 7,46
Die folgende Tabelle II zeigt, wie sich die Beziehung zwischen der gemessenen Radioaktivität in den Nebennierendrüsen
und in den bedeutendsten der anderen Organe im Laufe der Zeit ändert.
Beziehung der gemessenen Radioaktivität pro g Organ nach
5h 24 h 48 h 72 h 144 h
Nebennierendrüsen/
Leber 0,55 2,02 7,59 11,58 22,47
Nebennierendrüsen/
Nieren 4,46 1,22 12,71 18,47 24,29
Nebemiarendrusen/
Milz ' 0,35 0,61 3,74 9,30 17,46
-20-
0,70 | 0,68 | 0,80 |
0,45 | 0,51 | 0,73 |
1,12 | 0,66 | 0,37 |
2,21 | 1,60 . | 1,30 |
1,70 | 1,47 | 1,50 |
'·■; n (.i U 7 ?, I 1 (j A 7
In entsprechender Weise wurde die Verteillang von 19-Methylselenylcholesteryllinolat-'^Se
über dieselben inneren Organe nach intravenösen Injektionen ermittelt. Die Ergebnisse sind in den folgenden Tabellen III und IV
zusammengestellt:
In den Organen gefundener prozentualer
Anteil der injizierten Dosis nach
5h 24 h 48 h 144 h 192 h 288 h
Nebennierendrüsen 0,07 | 0,08 | 0,47 | 0,28 | 0,59 | 0,62 | 0,78 | 0,73 |
Pankreas | 4,48 | 90,62 | 0,27 | 0,36 | 0,34 | 0,28 | 0,39 |
Milz | Zwölffingerdarm 0,82 | 2,16 | 1,68 | 1,42 | 0,51 | 0,41 | |
Nieren | 1,59 | 1,77 | 2,53 | 0,70 | 0,83 | ||
Leber | 0,92 | 1,15 | 1,37 | 0,90 | 0,98 | ||
59,95 | 29,78 | 13,90 | 8,02 | 5,95 | |||
Tabelle | IV |
Beziehung der gemessenen Radioaktivität pro g Organ nach
5h 24 h 48 h 144h 192 h 288 h
Nebennierendrüsen/
Leber 0,094 0,68 3,12 5,32 10,76 14,33
Nebennierenärüsen/
Hieren 3,39 6,82 16,33 10,04 21,20 17,64
fJebennierendrüsen/ ·
Milz 0,088 0,64 2,10 2,02 7,56 9*55
In entsprechender Weise wurde die Verteilung von 19-Methylselenylsitosterin-
^Se (spezifische Aktivität! 14 m
Ci/mMol) über eine Reihe von inneren Organen nach intra-
-21-
venöser Injektion bestimmt. Die Ergebnisse sind in. den folgenden Tabellen V und VI zusammengestellt.
In den Organen gefundener prozentualer Anteil der injizierten Dosis nach
4h 24 h 48 h 120 h 240 h
Nebennierendrüsen 0,51 0,18 0,30 0,57 0,61
Milz 12,2 1,4 1,0 0,4 0,2
Nieren 1,7 1,4 1,5 0,9 1,0
Leber 120 20,8 14,2 4,7 2,5
Beziehung der gemessenen Radioaktivität
pro g Organ nach
4h 24 h 48 h 120 h 240 h
Nebenni erendrüs en/
Leber 0,7 2,4 6,3 30,2 47,5
Nebennierendrüsen/
Nieren 11,0 8,4 12,0 30,1 . 29,1
Nebennierendrüsen/
Milz 0,3 1,1 2,9 19,6 20,7
-22-
6 Π 9 H 2 3 / 1 OA 7
Claims (1)
- Patentansprüche11. JSelenyl- und Tellurylderivate von Steroiden der all· ^^^gemeinen Formel (1):worin bedeuten:X ein Selen- oder Telluratom;
R1 einen Kohlenwasserstoffrest; ein Wasserstoffatom, einen Alkanoylrest oder einen auf einfache Weise an das Sauerstoffatom zu bindenden oder von diesem zu entfernenden organischen Rest; undeinen gegebenenfalls in 4-Stellung methyl- oder äthylsubstituierten 1,5-Dimethylhexylrest.2. Radioaktiv markierte Selenyl- und Tellurylderivate von Steroiden der Formel (1) gemäß Anspruch 1, worin75 X für ein Selenisotop, vorzugsweise Se, oder ein Tellurisotop, vorzugsweise 'mTe, steht und R1, R2 und R, die angegebenen Bedeutungen besitzen.-23-60982 3/104 73. Selenyl- und Tellurylderivate von Steroiden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie der angegebenen Formel entsprechen, worin bedeuten:X ein gegebenenfalls radioaktiv markiertes Selenoder TelluratomjR^ einen Alkylrest;Rp ein Wasserstoffatom undR, einen 1,5-Dimethylhexylrest.4. Selenyl- und Tellurylderivate von Steroiden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie der angegebenen Formel entsprechen, worin bedeuten:X ein gegebenenfalls radioaktiv markiertes SelenoderTelluratom jR^ einen Alkylrest;R2 einen Alkanoyl- oder Acetalrest oder einen labilen Äther- oder Hemiacetalrest undR, einen 1,5-Dimethylhexylrest.5. 19-Methylselenylcholesterin bzw. 19-Methylselenyl-75
cholesterin- Se.6. 19-Methylselenylcholesteryllinolat bzw. 19-Methyl-75
selenylcholesteryllinolat-'^Se.7. 19-Methyltellurylcholesterylacetat.8. 19-n-Butylselenylcholesterin.-24-609823/ 1 0479. 19-Methylselenylsitosterin bzw. 19-Methylselenyl-75
sitosterin- Se.10. Verfahren zur Herstellung von Selenyl- und Tellurylderivaten von Steroiden der Formel (1) gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie in an sich für "verwandte Verbindungen bekannter Weise hergestellt werden.11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Steroid der Formel (3):worin R2 und R, die angegebene Bedeutung besitzen und Y für einen leicht übertragbaren Rest steht, mit einer Lösung eines Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl-, Aryl- oder Aralkylselenids oder -tellurids umgesetzt und dann das gewünschte Produkt der allgemeinen Formel (1) aus dem Reaktionsgemisch isoliert werden,12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dae is Reaktionsprodukt der Formel (15 vor der Isolierung der Rest Rg avrch ein Wssserstoffatos ersetzt wird,-25-6098 23/4-8+?13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein Steroid der allgemeinen Formel (3) mit einer Lösung eines Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl-, Aryl- oder Aralkyllithiumselenids oder -telluride in einem polaren aprotisehen Lösungsmittel oder einer Mischung aus solchen Lösungsmitteln umgesetzt wird.14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß als polares aprotisches Lösungsmittel ein cyclischer Äther, wie Tetrahydrofuran, verwendet wird.15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß als polares aprotisches Lösungsmittel Dimethoxyäthan oder Triäthylenglykoldimethyläther oder eine Mischung einer dieser Verbindungen mit Tetrahydrofuran verwendet wird.16. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verbindung der allgemeinen Formel (3) verwendet wird, worin Y für ein Bromatom oder einen p-Toluolsulfonatrest steht.17. Verfahren zur Herstellung von 19-Methylselenylchole-75sterin bzw. 19-Methylselenylcholesterin- Se, dadurch gekennzeichnet, daß 19-Bromcholester3>\lacetat bzw. ig-Cp-ToluolsulfonylJ-cholesterylacetat mit einer Lösung von Methyllithiumselenid bzw. Methyl-75
lithiumselenid- ^Se in Tetrahydrofuran umgesetzt und nach einer Hydrolyse das Produkt in an sich bekannter Weise isoliert wird.-26-(■: η α Q ο ο / -ι η / ··/18. Verfahren zur Herstellung von 19-Methylselenylsitosterin bzw. 19-Methylselenylsitosterin- Se, dadurch gekennzeichnet, daß 19-Bromsitosterylacetat mit einer Lösung von MethyllitMumselenid bzw. Methyllithiumselenid- 1 ^Se in Gegenwart von Dimethoxyäthan oder Triäthylenglykoldimethylather umgesetzt und nach einer Hydrolyse das Reaktionsprodukt in an sich bekannter Weise isoliert wird.19. Diagnosemittel zur diagnostischen Untersuchung von Anoaalien innerer Organe r dadurch gekennzeichnet, daß es neben einem vom menschlichen Körper tolerierbaren flüssigen oder festen frägenaaterlal ein radioaktiv markiertes Selenyl- oder 'Teilurylderivat eines Steroids der Formel (1), -worin bedeirtensX ein radioaktiv markiertes Selen- oder TelluratomjR2 ein Wasser stoff a torn, einen Alljoylrest oder einen auf einfache Weise an das Sauerstoffatom zu bindenden bzw. von diesem zu entfernenden organischen Rest1 undR-j einen gegebenenfalls in 4-Stellung methyl- oder äthylsubstituierten 1,5-Dimethylhexylrest,enthält. ·20. Diagnosemittel nach Anspruch 19, dadurch gekennzeidinet, daß es 19-Methylselenylcholesterin-'^Se enthalt.-27-609823/104721. Diagnosemittel nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß es 19-Methylselenylcholesteryllinolat-75Se enthält.22. Diagnosemittel nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß es 19-Methylselenylsitosterin- Se enthält.23. Verfahren zur Herstellung eines Diagnosemittels nach einem oder mehreren der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß man ein radioaktiv markiertes Selenyl- oder Tellurylderivat eines Steroids der Formel (1), worin bedeuten:X ein radioaktiv markiertes Selen- oder Telluratom;R1 einen Kohlenwasserstoffrest;p ein Wasserstoffatom, einen AlKoylrest oder einen auf einfache Weise an das Sauerstoffatom zu bindenden bzw. von diesem zu entfernenden organischen Rest; undR, einen gegebenenfalls in 4-Stellung methyl- oder äthylsubstituierten 1,5-Dimethylhexylrest,in eine zu Diagnosezwecken geeignete verabreichbare Form bringt.24. Verwendung eines Selenyl- oder Tellurylderivats eines Steroids nach Anspruch 2 als radioaktive Indikatorsubstanz bei diagnostischen Verfahren zum Aufspüren von Anomalien menschlicher und tierischer innerer Organe durch Verabreichen der Indi--28-6 i) 9 8 2 3/1 0 A 7katorsubstanz und Messen der Verteilung dieser Indikatorsubstanz über bestimmte innere Organe.7525. Verwendung von mit 'Se radioaktiv markiertem 19-Methylselenylcholesterin als radioaktive Indikatorsubstanz.26. Verwendung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge Indikatorsubstanz einer Radioaktivität von 100 bis 2000 u Ci entspricht.27. Verwendung von 19-Methylselenylcholesteryllinolat-Se als radioaktive Indikatorsubstanz.7528. Verwendung von 19-Methylselenylsitosterin- Se alsradioaktive Indikatorsubstanz.609823/Leerseite
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