CH619366A5 - - Google Patents

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CH619366A5
CH619366A5 CH1479274A CH1479274A CH619366A5 CH 619366 A5 CH619366 A5 CH 619366A5 CH 1479274 A CH1479274 A CH 1479274A CH 1479274 A CH1479274 A CH 1479274A CH 619366 A5 CH619366 A5 CH 619366A5
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CH
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indicator
preparation
test
atom
fat
Prior art date
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CH1479274A
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English (en)
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Petrus Philippus Hermann Otto
Original Assignee
Byk Mallinckrodt Cil Bv
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C395/00Compounds containing tellurium
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K51/00Preparations containing radioactive substances for use in therapy or testing in vivo
    • A61K51/02Preparations containing radioactive substances for use in therapy or testing in vivo characterised by the carrier, i.e. characterised by the agent or material covalently linked or complexing the radioactive nucleus
    • A61K51/04Organic compounds
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C391/00Compounds containing selenium

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein diagnostisches Präparat, das sich zur Anwendung bei der Bestimmung der Fettresorption beim Menschen und beim Tier eignet.
Es sind verschiedene Verfahren zur Bestimmung von Störungen der Fettresorption beim Menschen und beim Tier bekannt. So kann einer Versuchsperson oder einem Versuchstier eine abgepasste Menge eines Testfettes verabreicht und dann durch Prüfung der Fäzes festgestellt werden, welcher Teil des verabreichten Fettes im Körper resorbiert worden ist. Dieses Verfahren wird als chemisches Gleichgewichtsverfahren bezeichnet. Nachteile dieses Verfahrens sind u. a. die notwendige Aufnahme einer Versuchsperson in ein Spital und die Unge-nauigkeit des Verfahrens, weil meistens nicht die Anforderung erfüllt werden kann, dass die Fäzes quantitativ gesammelt werden. Weiter gibt es keine Korrekturmöglichkeit für endogen erzeugtes Fett. Auch ist das Verfahren infolge der schwierigen Extraktion und Reinigung von Testfett aus den Fäzes ziemlich aufwendig.
Nach einem zweiten Verfahren, das als Isotopengleichge-wichtsverfahren bekannt ist, wird ein mit einem radioaktiven Isotop markiertes Testfett verabreicht. Auch bei diesem Verfahren müssen die Fäzes quantitativ gesammelt werden, um durch Radioaktivitätsmessungen feststellen zu können, welcher Teil des verabreichten Fettes gegebenenfalls im Körper resorbiert worden ist.
Nach einem weiteren Verfahren, das als Isotopenverhält-nisverfahren bekannt ist, werden ein radioaktiv markiertes Testfett und ein radioaktiv markierter Referenzstoff, auch als
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Indikator bezeichnet, verabreicht. Der Indikator darf im Körper nicht resorbiert werden und muss im Magen-Darm-Kanal die gleiche Durchgangsgeschwindigkeit wie der nicht resorbierte Teil des radioaktiven Testfetts aufweisen. Einige Zeit nach der Verabreichung des Testfetts und des Indikators wird durch Prüfung der Fäzes festgestellt, in welchem Masse sich das gegenseitige Verhältnis der Testfettmenge und der Indikatormenge infolge des Durchgangs durch den Magen-Darm-Kanal geändert hat.
In «Journal of Lipid Research», 11, S. 231-236 (1970) ist erwähnt, dass bei Ratten günstige Ergebnisse von Fettresorptionstesten nach dem Isotopenverhältnisverfahren erzielt werden, wenn mit 14C markiertes Triolein als Testfett und mit 3H markiertes l-Hexadecyl-2,3-bisdodecylglycerin als Indikator -verwendet werden. Durch Bestimmung der 3H-Radioaktivität und der 14C-Radioaktivität in der Testdosis sowie in den in einem Tag gesammelten Fäzes kann das Ausmass, in dem sich das gegenseitige Verhältnis der Testfettmenge und der Indikatormenge infolge des Durchgangs durch den Magen-Darm-Kanal geändert hat, festgestellt werden. Daraus wird mit Hilfe der nachstehenden Formel der Prozentsatz an resorbiertem Testfett errechnet:
% resorbiertes 14C-Triolein =
3H/14C (in Testdosis)
100-
3H/14C (in Fäzes eines Tages)
x 100
Die Anwendung des vorgenannten Indikators und des vorgenannten Testfetts bei Fettresorptionsbestimmungen weist die folgenden Nachteile auf: Erstens müssen doch noch die Fäzes eines Tages gesammelt werden. Weiter müssen die auf diese Weise erhaltenen Fäzes verschiedenen chemischen und physikalischen Vorgängen unterworfen werden, um daraus das Testfett und den Indikator zu extrahieren und in Toluol zu lösen. Die erhaltenen Lösungen werden in eine Szintillations-zählflüssigkeit aufgenommen, wonach die Radioaktivität derselben mit Hilfe eines Picker-Liquimat-Flüssigkeitsszintilla-tionszählers bestimmt wird. Alle diese Vorgänge beanspruchen viel Zeit und vergrössern ausserdem die Gefahr einer radioaktiven Verseuchung der Umgebung. Die verwendeten Radioisotope 14C und 3H weisen lange Halbwertszeiten auf und können weiter schwer aufgespürt werden. Letzteres trifft insbesondere für das 3H-Isotop zu. Man ist ausserdem gezwungen, besondere Vorkehrungen zur Vermeidung radioaktiver Verseuchung zu treffen.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass durch Resorption des Testfetts im Körper einer Versuchsperson oder eines Versuchstieres eine Resorption des 14C-Radioisotops stattfindet. Wegen der langen Halbwertszeit und der schwierigen Auf-spürbarkeit des 14C-Isotops ist eine derartige Resorption als unerwünscht anzusehen.
Das Verfahren zur Bestimmung der Fettresorption beim Menschen und beim Tier nach der vorerwähnten Isotopenver-hältnismethode, bei dem ein radioaktives Testfett sowie ein radioaktiver Indikator oral verabreicht werden und durch Messungen der Radioaktivität der verabreichten Stoffe und der Fäzes festgestellt wird, in welchem Masse sich das gegenseitige Verhältnis der Testfettmenge und der Indikatormenge infolge des Durchgangs durch den Magen-Darm-Kanal geändert hat, ist dadurch gekennzeichnet, dass als Indikator ein Triäther des Glycerins verwendet wird, bei dem ein oder mehrere Sauerstoffatome durch Atome des Radioisotops 7SSe oder 123mTe ersetzt sind.
Diese mit dem Isotop 7SSe oder 123mTe versehenen Triäther des Glycerins sind neue Verbindungen. Die Erfindung bezieht sich auch auf die Herstellung dieser neuen Stoffe sowie auf für orale Verabreichung geeignete Präparate, die diese Stoffe als wirksamen Bestandteil enthalten.
Insbesondere wurde gefunden, dass günstige Resultate erzielt werden, wenn als Indikator ein Glycerintriäther verwen- ' det wird, der der Formel
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CH„ 1
- X -
R
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CH »
- X -
R
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CH_
- X -
R
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entspricht, in der X ein Sauerstoffatom, 7SSe-Atom oder 123mTe-Atom darstellt, wobei mindestens einer der Substituenten X ein 7SSe-Atom oder 123mTe-Atom darstellt und R eine gerade oder verzweigte Alkylgruppe oder Aralkylgruppe mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen ist, mit der Massgabe, dass die Substituenten R zusammen mindestens 20 Kohlenstoffatome enthalten. Insbesondere die Verbindungen entsprechend der Formel
CH„ - 0 - R1
I 2
CH - Y - R»
. 1
CH2 - Y - R'
in der Y ein Sauerstoffatom oder 75Se-Atom darstellt, wobei mindestens einer der Substituenten Y ein 7SSe-Atom ist und R' eine gerade oder verzweigte Alkylgruppe mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen darstellt, wobei die Substituenten R zusammen mindestens 20 Kohlenstoffatome enthalten, erweisen sich als besonders geeignet zur Anwendung als Referenzstoff.
Beispiele interessanter Indikatoren, hergestellt nach der Erfindung, sind Verbindungen entsprechend den nachstehenden Formeln:
CH,
o - (CH2)1? - cn3
CH - O - (CH2)17 -
CH
40
und
CH2 -
75
Se - (CHp)
2'3
3
- CH,
45
CHg - o - (CH2)17 - CH3
CH -
I
CH2 -
75
CIL
O
Se - (CH2)17 -
(CH2)17 » CH3-
50 Die neuen Indikatoren weisen eine Halbwertszeit auf, die sehr viel kürzer als die des aus «Journal of Lipid Research» 11, S. 231—236 (1970) bekannten mit Tritium markierten Indikators ist. Ausserdem sind die neuen Indikatoren Gamma-strahler und lassen sich als solche viel leichter als der bekann-55 te, eine sehr weiche Betastrahlung erzeugende Indikator nachweisen und zählen. Eine etwaige Verseuchung der Umgebung mit dem neuen Indikator ist wegen der kurzen Halbwertszeit und der leichten Aufspürbarkeit viel weniger störend als eine etwaige Verseuchung der Umgebung mit dem bekann-60 ten Indikator.
Versuche haben ergeben, dass der erfindungsgemäss verwendete Indikator nicht im Körper von Menschen oder Tieren resorbiert wird. Schon innerhalb von drei Tagen nach der Verabreichung des Indikators werden 96-100% des Indikators in 65 den Fäzes wiedergefunden. Die Durchgangsgeschwindigkeit des Indikators durch den Magen-Darm-Kanal ist gleich gross wie die des nicht resorbierten Testfetts. Es findet keine Entmischung von Indikator und Testfett statt.
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Diese günstigen Eigenschaften des neuen Indikators haben zur Folge, dass auch das Verfahren zur Bestimmung der Fettresorption im Vergleich zu z. B. dem in J. Lip. Res. 11, S. 231—236 beschriebenen Verfahren günstig ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird neben dem vorgenannten Indikator das an sich bekannte Testfett 12SJ-Triolein oder 131J-Triolein, d. h. mit dem Radioisotop 131J oder 125J markiertes Triolein, verwendet. Eine Fettresorptionsbestimmung nach diesem bevorzugten Verfahren weist weitere Vorteile im Vergleich zu einem nach J. Lip. Res. 11, S. 231—236 durchgeführten Fettresorptionsbestimmungs-verfahren auf.
So hat sich z. B. herausgestellt, dass die Bestimmung des Verhältnisses zwischen der Indikatormenge und der Testfettmenge in den Fäzes nach der bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens durch Radioaktivitätsmessung einer Fäzesprobe durchgeführt werden kann. Nur eine sehr geringe Menge Fäzes ist dazu erforderlich, während nach dem bekannten Verfahren die Radioaktivität der gesammelten Fäzes eines Tages gemessen wird. Eine derartige Fäzesprobe kann von der Versuchsperson selbst selektiert und der Prüfungsstelle überreicht werden. Ein Aufenthalt in einem Spital ist nicht mehr notwendig oder wünschenswert. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Radioaktivität der Fäzesprobe direkt mit einem Szintillationszähler für Gammastrahlung gemessen werden kann, der, wie üblich, ein Nal-Einkristall oder Ge(Li)-Kristall ist. Die Fäzes brauchen also nicht, wie bei dem bekannten Verfahren, vielerlei physikalischen und/oder chemischen Extraktionsbearbeitungen unterworfen zu werden, sondern sind als solche für eine Radioaktivitätsmessung geeignet. Die Arbeitsgänge in bezug auf die Fäzesprüfung sind demzufolge auf eine Mindestanzahl beschränkt, so dass die Gefahr einer radioaktiven Verseuchung der Umgebung grösstenteils beseitigt ist. Ausserdem ist wegen der Art der Strahlung (Gammastrahlung) und der kurzen Halbwertszeiten der im Indikator und im Testfett vorhandenen Radioisotope eine mögliche radioaktive Verseuchung einerseits leicht nachweisbar und wird anderseits infolge radioaktiven Zerfalls schnell verringert.
Weiter stört die Resorption des 12SJ- oder 131J-Trioleins im menschlichen Körper wegen u. a. der kurzen Halbwertszeit viel weniger als die Resorption des aus J. Lip. Res. 11, S. .231—236 (1970) bekannten 14C-Trioleins.
Die zu prüfende Fäzesprobe sollte selbstverständlich aus denjenigen Fäzes selektiert sein, in denen der Indikator und gegebenenfalls nicht resorbiertes Testfett vorhanden sind. Um eine derartige Selektion zu erleichtern, wird bei einer weiteren günstigen Ausführungsform des Verfahrens ausser dem Indikator und dem Testfett der zu untersuchenden Versuchsperson oder dem zu untersuchenden Versuchtier noch ein Farbstoff verabreicht. Die Verabreichung des Farbstoffes erfolgt mit Vorteil gleichzeitig oder nahezu gleichzeitig mit der Verabreichung des Indikators und des Testfetts. Versuche haben ergeben, dass in den Fäzes mit abweichender Farbe infolge der Verabreichung von Farbstoff in der Tat Indikator und nicht resorbiertes Testfett vorhanden sind.
Der Prozentsatz an resorbiertem Testfett und damit auch der Fettresorptionsprozentsatz wird, wie oben erwähnt wurde, dadurch bestimmt, dass festgestellt wird, in welchem Masse sich das gegenseitige Verhältnis der Testfettmenge und der Indikatormenge infolge des Durchgangs durch den Magen-Darm-Kanal geändert hat. Dabei wird die folgende Formel angewandt:
% an resorbiertem Testfett
Verhältnis Jodisotop zu Selen- oder '
Tellurisotop in Fäzesprobe
= 100 - - -x 100
Verhältnis Jodisotop zu Selen- oder Tellurisotop in Testdosis
Das genannte Verhältnis in der Testdosis wird mit Hilfe einer Probe der Testdosis bestimmt. Die Radioaktivitätsmessung dieser nicht verabreichten Testdosisprobe wird zugleich oder nahezu zugleich mit der Radioaktivitätsmessung der Fäzesprobe durchgeführt. Dadurch wird erreicht, dass der in der Testdosisprobe gemessene Wert des vorgenannten Verhältnisses direkt in die obenstehende Formel eingesetzt werden kann. Korrekturen wegen des radioaktiven Zerfalls der Isotope während der Testperiode sind nicht notwendig.
Zur praktischen Anwendung bei Fettresorptionsbestimmungen wird der neue Indikator zu für orale Verabreichung geeigneten Präparaten verarbeitet. Beispiele von geeigneten Präparaten und Präparatformen sind Tabletten, Kapseln, Öllösungen, Öldispersionen. In all diesen Präparaten ist der Indikator mit einem festen oder flüssigen inerten Trägermaterial gemischt. Vorzugsweise ist der Indikator in einem inerten Lösungsmittel gelöst. Geeignete Lösungsmittel sind z. B. aliphatische Kohlenwasserstoffe, aromatische Kohlenwasserstoffe, pflanzliche und tierische Mineralöle. Sehr geeignete Lösungsmittel sind Ester des Glycerins, wie z. B. ein Gemisch von Triglyceriden der Caprylsäure und Capronsäure. Ein derartiges Gemisch ist unter dem Handelsnamen «Delios S» erhältlich.
Die Indikatormenge in den Präparaten nach der Erfindung ist nicht an enge Grenzen gebunden. Die obere Grenze wird durch die höchstzulässige Radioaktivitätsdosis bestimmt, die einem Patienten verabreicht werden darf. Die untere Grenze wird durch die Mindestradioaktivitätsdosis bestimmt, die in der Messanlage noch quantitativ bestimmt werden kann. Im allgemeinen werden günstige Ergebnisse mit Präparaten erzielt, in denen eine derartige Indikatormenge vorhanden ist, dass die Radioaktivität pro Gramm Präparat 0,01 bis 10 fiCi beträgt.
In einer günstigen Ausführungsform enthalten die Präparate nach der Erfindung neben dem Indikator noch 12SJ- oder 131J-Triolein. In einer weiteren günstigen Ausführungsform ist ausserdem ein Farbstoff vorhanden. Die Menge an 12SJ- oder 131J-Triolein im Präparat kann ebenfalls innerhalb weiter Grenzen variieren. Die obere und die untere Grenze der Menge an 12SJ- oder 131J-Triolein werden durch die gleichen Faktoren bestimmt, die bereits oben für den Indikator erwähnt sind. Zu berücksichtigen ist, dass das radioaktive Triolein zu einem grossen Teil im Körper resorbiert wird und ausserdem eine kürzere Halbwertszeit als das im Indikator verwendete Isotop aufweist. Die untere Grenze der Menge zu verwendenden 131J- oder 12SJ-Trioleins liegt demzufolge höher als bei dem Indikator. Günstige Ergebnisse werden erzielt, wenn die .Menge des 131J- oder 12SJ-Trioleins einer Radioaktivitätsdosis von 1 bis 10 fiCi pro Gramm Präparat entspricht.
Präparate, die ausser dem Indikator noch 131J- oder 12SJ-Triolein und gegebenenfalls auch Farbstoff enthalten, sind für den direkten Gebrauch bereit. Die Lieferung durch den Hersteller eine's derartigen gebrauchsfertigen Erzeugnisses ist für den Verbraucher naturgemäss besonders angenehm. Die Haltbarkeit eines derartigen Mehrkomponentenpräparats wird durch die Halbwertszeit des Isotops mit der kürzesten Lebensdauer, wie z. B. des 131J-Isotops, bestimmt. Die Halbwertszeit dieses Isotops beträgt 8 Tage. Das im Indikator verwendete 7SSe- oder 123mTe-Isotop hat eine viel längere Halbwertszeit. So beträgt die Halbwertszeit von 75Se 120 Tage. Ein vom Hersteller geliefertes Mehrkomponentenpräparat nach der Erfindung muss vom Verbraucher innerhalb einiger Tage verwendet werden. Ist dies aus unvorhergesehenen Gründen nicht möglich, so ist das Präparat nicht mehr brauchbar. Dies bedeutet ausserdem, dass der Indikator, der an sich wegen der günstigen Halbwertszeit viel länger haltbar ist, ebenfalls verlorengeht. Um einen derartigen Verlust an Indikator zu vermeiden, ist es zu bevorzugen, Indikator und Testfett, wie 131J-Triolein, dem Verbraucher getrennt zu liefern. Dieser Verbraucher muss kurz vor der Anwendung bei einer Fettresorptionsbestimmung
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den Indikator und das Testfett miteinander mischen und somit selbst das Mehrkomponentenpräparat herstellen. Der Indikator und das Testfett werden dabei in Form von Lösungen geliefert. Geeignete Lösungsmittel sind z. B. die vorgenannten aliphatischen Kohlenwasserstoffe sowie Öle. Vorzugsweise wird 5 für den Indikator und das Testfett dasselbe Lösungsmittel, wie das vorgenannte Gemisch von Triglyceriden der Caprylsäure und Capronsäure, verwendet.
Die Lösungen des Indikators und des Testfetts werden bevorzugt in einer Formulierungsform geliefert, bei der die 10 obengenannte Mischung leicht vor sich geht. So kann sowohl die Indikatorlösung als auch die Testfettlösung in mit einer Kapselschraube versehenen Flakons oder Flaschen geliefert werden. Eine weitere interessante Möglichkeit besteht darin,
dass die genannten Lösungen sich in mit aus Gummi bestehen- is den Dichtungsmembranen versehenen Flaschen befinden. Mit Hilfe einer Spritze, deren Nadel durch die Dichtungsmembranen geführt werden kann, kann der Inhalt leicht von einer Flasche in die andere übergeführt werden. Nach einer noch weiteren Präsentationsform befindet sich eine der beiden Lösungen 20 in einer Ampulle, deren Hals in den Halsteil eines Flakons oder einer Flasche passt, in dem oder in der die andere Lösung vorhanden ist.
Eine Fettresorptionsbestimmung kann nun auf folgende Weise durchgeführt werden: Durch z. B. eines der obenge- 25 nannten Verfahren wird eine Lösung des Indikators nach der Erfindung mit einer _12SJ- oder 131J-Trioleinlösung gemischt. Aus dem Gemisch wird eine Probe extrahiert und der verbleibende Teil wird dem zu untersuchenden Patienten verabreicht. Die Verabreichung erfolgt vorzugsweise in Kombination mit 30 einer Normmahlzeit, die z. B. 30 g Fett enthält. Zugleich mit dieser Verabreichung wird dem Patienten noch eine Ampulle mit Farbstoff verabreicht. Aus demjenigen Teil der Fäzes, der infolge der Farbstoffverabreichung eine abweichende Farbe hat, wird eine Probe extrahiert. Die Radioaktivitäten der in der 35 Fäzesprobe vorhandenen Isotope werden durch Anordnung der Probe in einem Szintillationszähler für Gammastrahlung gemessen. Zu diesem Zeitpunkt wird ausserdem eine Radioaktivitätsmessung in der Testdosisprobe, ebenfalls in einem Szintillationszähler für Gammastrahlung, durchgeführt. Die gemes- 40 senen Werte werden in die obenerwähnte Formel eingesetzt, wonach der Prozentsatz an resorbiertem 12SJ- oder 131J-Trio-lein und damit das Ausmass der Fettresorption berechnet werden.
Die neuen Indikatoren können nach Verfahren hergestellt 45 werden, die an sich für die Synthese ähnlicher Stoffe bekannt oder diesen Verfahren verwandt sind.
So können die Stoffe dadurch hergestellt werden, dass man eine Verbindung der Formel
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CHP - A
I
CH - A
CH2 - A 55
in der A ein Bromatom oder die Gruppe OR darstellt, mit der Massgabe, dass mindestens einer der Substituenten A ein Bromatom ist und R die vorgenannte Bedeutung hat, in Ge- 60 genwart eines Lösungsmittels bei niedriger Temperatur mit einer Verbindung der Formel
R-Z-Li
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in der R die vorgenannte Bedeutung hat und Z ein 75Se-Atom oder ein 123mTe-Atom darstellt, reagieren lässt, wobei eine Verbindung der Formel
CHp l
- x -
R
CH
- X -
R
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cir2
- X -
R
in der R und X die vorgenannte Bedeutung haben, erhalten wird.
Geeignete Lösungsmittel sind z. B. Äther, wie Dioxan und Tetrahydrofuran. Eine geeignete Reaktionstemperatur ist z. B. eine Temperatur zwischen +10 und -20° C.
Das obenstehende Auszugsmaterial der Formel
CHp - A
i
CH - A \
CH2 - A
kann dadurch erhalten werden, dass eine Verbindung der Formel
CH2 - B I
CH - B
I
CH2 - B
in der B eine OH-Gruppe oder eine OR-Gruppe darstellt, mit Thionylbromid in Gegenwart eines Lösungsmittels zur Reaktion gebracht wird. Ein geeignetes Lösungsmittel ist z. B. Di-methylformamid. Die Reaktionstemperatur variiert von Zimmertemperatur zu dem Siedepunkt des verwendeten Lösungsmittels. Das Ausgangsmaterial der Formel
R-Z-Li wird z. B, dadurch hergestellt, dass im Reaktor bestrahltes Selenpulver oder Tellurpulver, das durch diese Behandlung mit 75Se oder 123mTe angereichert wird, in einem geeigneten Lösungsmittel, wie Tetrahydrofuran, gelöst wird, wonach diese Lösung bei niedriger Temperatur, wie —15° C, einer Lösung einer Verbindung der Formel LiR zugesetzt wird. In der letzteren Formel hat R die obengenannte Bedeutung. Ein geeignetes Lösungsmittel für die Verbindung der Formel LiR ist z. B. ein aliphatischer Kohlenwasserstoff, wie Hexan.
Die Erfindung wird nunmehr an Hand einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert.
1. Herstellung von l-Butylselenyl-75Se-2,3-dioctadecycloxypropan entsprechend der Formel
CH2 - 0 - (CH2)17 - CH3
CH - 0 - (CH2)17 - CH3 CH2 - Se* - (CH2)3 - CH3
in der Sex für mit 75Se-Isotop angereichertes Selen steht.
a) Synthese von l-Brom-2,3-dioctadecyloxypropan Einer Lösung von 15 g l,2-Dioctadecyloxy-3-propanol in 450 ml Dimethylformamid wurde unter kräftigem Rühren und Kühlung 21g Thionylbromid tropfenweise zugesetzt, wonach das Reaktionsgemisch 5 Stunden lang auf 100° C erhitzt wur
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de. Nach Abkühlung wurde dieses Gemisch langsam in 400 ml 5 %ige Natriumbicarbonatlösung gegossen. Die wässrige Lösung wurde viermal mit je 150 ml Diäthyläther extrahiert, wonach der Ätherextrakt nacheinander mit Wasser, 5 %iger Natriumbicarbonatlösung und Wasser gewaschen wurde. Nach Trocknung über Natriumsulfat wurde das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Das erhaltene rohe Produkt wurde mittels Säulenchromatographie gereinigt.
Die Ausbeute betrug 14 g l-Brom-2,3-dioctadecyloxypro-pan mit einem Schmelzpunkt von 38 bis 38,8° C.
b) Synthese von Lithiumbutylselenid
In einer trockenen sauerstofffreien Argonatmosphäre wurde einer kräftig gerührten Suspension von 80 mg bestrahltem Selenpulver (spezifische Aktivität 1,5 mCi 7SSe pro mg Atom) in 5 ml Tetrahydrofuran bei —15 bis —10° C in 10 Minuten 0,3 ml 2,3molares Butyllithium, in Hexan gelöst, durch Injektion zugesetzt. Es wurde eine dunkelrote Farbe erhalten, die sich am Ende der Reaktion zu farblos änderte. Der erhaltenen Lösung von Lithiumbutylselenid wurden einige Tropfen Äthanol zugesetzt, um den etwaigen Butyllithiumüberschuss zu zersetzen, wonach die Lösung ohne weitere Reinigung für den nächsten Reaktionsschritt verwendet wurde.
c) Synthese von l-Butylselenyl-7SSe-2,3-dioctadecyloxy-propan
In einer trockenen sauerstofffreien Argonatmosphäre wurde eine Lösung von 406 mg l-Brom-2,3-dioctadecyloxypropan in 4 ml Tetrahydrofuran bei —10° C der unter b) erhaltenen Lösung zugesetzt.
Die Temperatur des Reaktionsgemisches wurde in 4 Stunden auf 20° C gebracht. Nachdem das Gemisch 16 Stunden lang bei Zimmertemperatur stehen gelassen worden war, wurden alle flüchtigen Bestandteile im Vakuum abdestilliert. Ausbeute 750 fiCi l-Butylselenyl-75Se-2,3-dioctadecyloxypropan mit einem Schmelzpunkt von 29,1 bis 30,1° C.
2. Herstellung von 2-Octadecylselenyl-75Se-l,3-dioctadecyloxypropan entsprechend der Formel
CH2 - o - (CH2)17 - CH3
CH2 0 - (CH2)1? - CHj,
in der Sex für mit 75Se-Isotop angereichertes Selen steht.
a) Synthese von l,3-Dioctadecyloxy-2-propanoI 89 g 1-Octadecanol wurden einer Lösung von Natriumme-thanolat in Methanol zugesetzt, die aus 4,6 g Natrium und 60 g Methanol erhalten worden war. Unter Darüberleiten von trok-kenem Stickstoff wurde die Lösung langsam auf 160° C erhitzt und 5 Stunden lang auf dieser Temperatur gehalten, um das Methanol zu entfernen. Nach Abkühlung des Gemisches auf 100° C wurden 10,0 g l,3-Dichlor-2-propanol zugesetzt, wonach das Reaktionsgemisch noch 2 Stunden lang auf 150° C gehalten wurde. Nach Abkühlung wurde das rohe Reaktionsgemisch wiederholte Male aus Äthanol kristallisiert. Die erhaltenen Fraktionen wurden mit Hilfe der Dünnschichtchromatographie auf Reinheit geprüft. Es wurden 15,5 g 1,3-Dioctade-cyloxy-2-propanol mit einem Schmelzpunkt von 62 bis 64,50 C erhalten.
b) Synthese von 2-Brom-l,3-dioctadecyloxypropan Einer Lösung von 11,0 g l,3-Dioctadecyloxy-2-propanol in 400 ml trockenem Dimethylformamid wurden unter kräftigem Rühren und Sieden 20 g Thionylbromid tropfenweise zugesetzt, wonach das Reaktionsgemisch 5 Stunden lang auf 100° C erhitzt wurde. Nach Abkühlung wurde dieses Gemisch langsam in 400 ml 5%ige Natriumbicarbonatlösung gegossen. Die wässrige Lösung wurde mit viermal 150 ml Hexan extrahiert, wonach der Hexanextrakt nacheinander mit Wasser, 5 %iger Natriumbicarbonatlösung und Wasser gewaschen wurde. Nach Trocknung über Natriumsulfat O aq wurde das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Das erhaltene rohe Produkt wurde mittels Säulenchromatographie gereinigt. Nach Eindampfen und Trocknen im Vakuum (P = 0,001 mm Quecksilbersäule, t=40° C) wurden 8 g mit einem Schmelzpunkt von 47,9 bis 48,7° C erhalten.
c) Synthese von Octadecyllithium in Äther In einem Dreihalskolben wurden unter einer Argonatmosphäre 35 cm Lithiumdraht mit einem Durchmesser von 1,5 mm gepresst. Nach Zusatz von 15 ml Äther wurden bei -10° C unter kräftigem Rühren 7,4 g Octadecylbromid zugesetzt. Nachdem das Reaktionsgemisch noch 4 Stunden lang bei -10° C gerührt worden war, wurde es auf Zimmertemperatur gebracht und durch Glaswolle filtriert. Das Endvolumen war etwa 65 ml. Diese Lösung wurde bei —20° C aufbewahrt.
Der Gehalt an Octadecyllithium betrug 0,164 mmol pro ml Lösung.
d) Synthese von 2-Octadecylselenyl-7SSe-l,3-dioctadecyloxypropan In einem Dreihalskolben von 50 ml wurden einer kräftig gerührten Suspension von 80 mg bestrahltem Selenpulver (spezifische Aktivität 2,47 ,aCi 7SSe pro mmol) in 5 ml Tetrahydrofuran bei —15 bis —10° C in 15 Minuten 4 ml 0,16molares Octadecyllithium, in Äther gelöst, durch Injektion zugesetzt. Der Lösung wurden einige Tropfen Äthanol zugesetzt, um den etwaigen Octadecyllithiumüberschuss zu zersetzen, wonach eine Lösung von 390 mg 2-Brom-l,3-dioctadecyloxypropan in 5 ml Tetrahydrofuran bei —10° C injiziert wurde. Die Temperatur des Reaktionsgemisches wurde in 4 Sekunden auf 20° C gebracht. Nachdem das Gemisch 16 Stunden lang bei Zimmertemperatur stehen gelassen war, wurden alle flüchtigen Bestandteile im Vakuum abdestilliert. Der Rückstand wurde in 5 ml Hexan aufgenommen und mit Hilfe der Säulenchromatographie gereinigt. Die erhaltenen Fraktionen wurden mit Hilfe der Dünnschichtchromatographie auf Reinheit geprüft. Es wurden zwei Fraktionen von 15 ml und danach 11 Fraktionen von etwa 65 ml aufgefangen. In der dritten, vierten und fünften Fraktion war 2-Octadecylselenyl-75Se-l,3-dioctadecyloxy-propan vorhanden. Diese Fraktionen wurden zur Trockne eingedampft und das erhaltene Produkt wurde über das Massenspektrum identifiziert.
Fettresorptionstest, bei Ratten durchgeführt,
bei dem der radioaktive Stoff 1-Butylselenyl-7SSe-2,3-dioctadecyloxypropan als Indikator und der radioaktive Stoff 13lJ-Triolein als Testfett verwendet wurden.
Während einer Periode von 4 Tagen wurde fünf Ratten eine fettreiche Diät mit 10% Olivenöl verabreicht. Nach einer Fastenperiode von 24 Stunden wurde eine Testdosis verabreicht, die aus einer Lösung des obengenannten Indikators und von Testfett in Olivenöl bestand. Die Testdosis war dadurch erhalten, dass gesonderte Olivenöllösungen von Testfett und von Indikator miteinander gemischt wurden. Ein geringer Teil des erhaltenen Gemisches (Probe) wurde für nachher durchzuführende Radioaktivitätmessungen zurückgehalten; der verbleibende Teil des Gemisches wurde als Testdosis verabreicht. Die Fäzes wurden zu den folgenden Zeitpunkten nach der Verabreichung der Testdosis gesammelt: 6,12, 24,48 und 72
s io
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
65
7
619 366
Stunden. Die Radioaktivität der in den gesammelten Fäzes vorhandenen Mengen Indikator und Testfett wurde in einem Szintillationszähler für Gammastrahlung bestimmt. Zu den vorgenannten Zeitpunkten wurde auch die Radioaktivität der in der Probe vorhandenen Indikator- und Testfettmengen ge- 5 messen. Der Prozentsatz an resorbiertem Testfett wurde auf zwei Weisen berechnet:
1. Isotopengleichgewichtsmethode nach der Formel gesamte 131J-Trioleinexkretion ^ ^ 1C verabreichte 131J-Trioleindosis
2. lsotopenverhältnisverfahren nach der Formel
100 ratio 13lJ/75Se (in Fäzes) x 1Q()
ratio I31J/75Se (in Probe Testdosis) Die Isotopenverhältnismethode wurde in der Periode von 6 bis 48 Stunden nach Verabreichung der Testdosis angewendet. In dieser Periode wurden mehr als 90% des verabreichten Indikators ausgeschieden. Für die Berechnung des Fettresorptionsprozentsatzes nach dem Isotopengleichgewichtsverfahren wurde die Gesamtfäzesmenge verwendet, die in einer Periode von 72 Stunden nach der Verabreichung der Testdosis ausgeschieden wurde.
Die Ergebnisse der Berechnung sind in der nachstehenden Tabelle angegeben.
Ratte Nr. Prozentsatz Fettresorption
Isotopen- Isotopengleichgewichtsmethode Verhältnismethode
0-72 Stunden 6-12 Stunden 12—24 Stunden 24-48 Stunden
1 94,7 93,9 95,5 93,5
2 97,7 97,9 97,3 95,7
3 94,6 93,1 97,2 96,1
4 97,1 97,1 98,0 96,0
5 97,1 97,4 97,8 95,0
Aus diesen Daten lässt sich schliessen, dass das Verhältnis Testfett: Indikator in den Fäzes im Verlauf der Zeit nahezu konstant ist. Dies bedeutet, dass mit Hilfe der angewendeten Isotopenverhältnismethode der Testfettresorptionsprozentsatz 30 aus einer beliebigen Fäzesprobe errechnet werden kann. In der Periode zwischen 6 und 12 Stunden nach Verabreichung der Testdosis wurden etwa 70% des Indikators ausgeschieden. Insbesondere die in dieser Periode erzielten Ergebnisse der verwendeten Isotopenverhältnismethode weisen eine vorzügli- 35 che Korrelation mit denen der Isotopengleichgewichtsmethode auf.
4. Fettresorptionstest bei Ratten, bei dem l-Butylselenyl-75Se-2,3-dioctadecyloxypropan als Indikator und 131J-Ölsäure als Testfett 40
verwendet wurden.
Eine Gruppe von vier Ratten wurde auf die bereits im Ausführungsbeispiel 3 beschriebene Weise auf ein Fettresorptionsexperiment vorbereitet, indem den Ratten 4 Tage lang eine fettreiche Diät verabreicht und dann eine Fastenperiode 45 von 24 Stunden eingehalten wurde.
Die Vorbereitung hat den Zweck, die Möglichkeit zur Fettresorption zu optimalisieren. Dann wurde eine Testdosis verabreicht, die aus einer Lösung des vorgenannten Indikators und des vorgenannten Testfetts in Olivenöl bestand. Die Test- so dosis war dadurch erhalten worden, dass gesonderte Lösungen von Indikator und von Testfett in Olivenöl miteinander gemischt wurden. Von diesem Gemisch wurde ein Teil zurückgehalten, um darin zu einem späteren Zeitpunkt Radioaktivitätsbestimmungen durchzuführen; der verbleibende Teil des Gemisches wurde als Testdosis verabreicht.
Eine zweite Gruppe von drei Ratten wurde nichts mittels einer fettreichen Diät und einer Fastenperiode vorbereitet. Diesen Ratten wurde ebenfalls eine Testdosis der oben angegebenen Art verabreicht.
Von beiden Gruppen Ratten wurden die Fäzes zu den folgenden Zeitpunkten nach Verabreichung der Testdosis gesammelt: 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 30, 48 und 72 Stunden. Die Radioaktivität des in den gesammelten Fäzes vorhandenen Indikators und des darin vorhandenen Testfetts wurde mittels eines Szintillationszählers für Gammastrahlung bestimmt. Zu den vorgenannten Zeitpunkten wurde auch die Radioaktivität des zurückbehaltenen Teiles der Testdosis gemessen, um darin das Verhältnis zwischen den Radioaktivitäten des Testfetts und des Indikators zu bestimmen. Der Prozentsatz an resorbiertem Testfett wurde nach der Isotopengleichgewichtsmethode und der Isotopenverhältnismethode unter Verwendung der im Ausführungsbeispiel 3 angegebenen Formeln bestimmt.
Die Isotopenverhältnismethode wurde in der Periode von 0 bis 24 Stunden nach der Verabreichung der Testdosis angewendet. In dieser Periode wurde 90% des Indikators ausgeschieden.
Die Isotopengleichgewichtsmethode wurde auf die insgesamt ausgeschiedene Menge in einer Periode von 78 Stunden nach der Verabreichung der Testdosis angewendet. Die erzielten Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle angegeben.
Ratte Fettresorptionsprozentsatz
Nr. Isotopen- Isotopenverhältnismethode gleichgewichts-methode
0-72 Stunden
0-6 Stunden
6-8 Stunden
8-10 Stunden
10-12 Stunden
A 1
91,7
88,3
91,1
91,6
92,6
2
95,2
-
95,1
95,3
95,6
3
94,5
94,6
94,9
94,6
4
89,4
86,2
89,1
90,0
90,2
B 1
83,4
57,4
67,2
88,2
86,4
2
68,1
50,0
75,4
77,4
78,0
3
64,2
30,3
47,9
68,0
74,0
619 366
Ratte Nr.
Fettresorptionsprozentsatz Isotopenverhältnismethode 12-14 Stunden 14—16 Stunden
16—18 Stunden
18-20 Stunden
20-22 Stunden
22-24 Stunden
A 1
93,2
92,8
93,0
93,5
94,1
2
95,2
96,0
93,5
95,1
95,7
3
94,7
94,7
94,9
94,8
94,7
94,1
4
91,0
91,4
90,9
91,7
91,4
91,3
B 1
86,8
86,9
87,2
87,3
87,7
2
78,2
80,1
79,9
81,0
81,9
79,1
3
75,5
72,0
70,1
71,7
74,7
' Die Ratten der Gruppe A waren mit einer fettreichen Diät 4 Tage lang vorbehandelt, wonach eine Fastenperiode von 24 Stunden eingehalten wurde.
Die Ratten der Gruppe B waren nicht vorbehandelt. Aus diesen Ergebnissen lässt sich schliessen, dass im allgemeinen ein zunehmender Prozentsatz der aufeinanderfolgenden Frak-15 tionen des Testfetts, die den Darmkanal passieren, resorbiert wird. Dies äussert sich insbesondere bei Ratten, deren Fettresorption nicht optimal ist (Gruppe B).
a) Ausscheidung des Indikators 1-Butylselenyl-75Se-2,3-dioctadecyloxypropan Unter Pflegebedingungen, unter denen eine vollständige Sammlung von Fäzes und Urin möglich ist, wurde drei Patienten eine Kapsel mit 1 fiCi l-Butylselenyl-75Se-2,3-dioctadecyl-oxypropan (Indikator) und 10 mg unwirksamen 1-Butylsele-
5. Fettresorptionsuntersuchung beim Menschen nyl-2,3-dioctadecylpropan, in 0,4 ml Olivenöl gelöst, verabreicht. Fäzes und Urin wurden 5 Tage lang gesammelt und in einem «Tabor large-sample-counter» gemessen. Die gemessene Menge l-Butylselenyl-75Se-2,3-dioctadecyloxypropan (Indikator) als Prozentsatz der verabreichten Menge dieses radioaktiven Stoffes ist in der nachstehenden Tabelle abgeführt.
Tag
Menge an ausgeschiedenem Indikator, in Prozentsatz der verabreichten Indikatormenge ausgedrückt
Patient 1
Patient 2
Patient 3
Fäzes
Urin
Fäzes
Urin
Fäzes
Urin
1
92,09
0,02
0,00
0,04
0,10
0,09
2
7,80
0,01
54,94
0,04
46,65
0,03
3
0,02
0,00
44,06
0,01
49,87
0,00
4
0,04
0,00
1,09
0,00
0,81
0,02
5
0,06
0,00
0,07
0,01
0,13
0,02
100,01
0,03
100,16
0,10
97,43
0,16
100,04
100,26
97,59
b) Fettresorptionstest beim Menschen, bei dem l-ButyIselenyl-7SSe-2,3-dioctadecyloxypropan als Indikator und 131J-Triolein als Testfett verwendet wurden
Testobjekte
Der Test wurde mit drei Gruppen von Patienten durchgeführt, und zwar a) einer Kontrollgruppe, bestehend aus Versuchspersonen, bei denen anamnestisch keine Anzeichen von Steatorrhöe bestanden;
b) einer Gruppe von Patienten mit Diarrhöesymptomen ohne chemisch nachweisbare Steatorrhöe;
c) einer Gruppe von Patienten mit chemisch nachgewiesener Steatorrhöe.
Testverfahren
Einem Gemisch von l-ButylseIenyl-75Se-2,3-dioctadecylo-xypropan, unwirksamen l-ButylseIënyl-2,3-dioctadecyloxy-propan und 131J-Triolein wurde Olivenöl zugesetzt und das Ganze wurde unter Rühren auf eine Temperatur von 40° C erhitzt. Die Mengen dieser Stoffe waren derart gewählt, dass die erhaltene Lösung pro ml 2,5/<Ci 1-ButylseIenyi-7SSe-2,3-dioctadecyloxypropan, 25 mg l-Butylselenyl-2,3-diocta-decyloxypropan und 12,5,«Ci 131J-Triolein enthielt.
Ampullen wurden mit 0,4 ml dieser Lösung gefüllt, der nicht in Ampullen verarbeitete Teil der Lösung wurde für spätere Radioaktivitätsmessungen aufbewahrt (Testdosisprobe).
Jedem Patienten wurde eine Ampulle der oben angegebenen Art zusammen mit einer Mahlzeit mit 30 g Fett verabreicht. Zugleich mit der Mahlzeit wurde auch eine Kapsel mit 45 250 mg Karminrot (in zwei Fällen 200 mg Brillantblau) verabreicht.
Während der darauffolgenden Periode von 5 Tagen wurde nach Defäkation eine Fäzesprobe vorzugsweise aus demjenigen Teil der Fäzes extrahiert, der infolge der Verabreichung so von Farbstoff eine abweichende Färb aufwies. Die Fäzesproben wurden in einem «Tabor Iarge-sample counter» gemessen, wobei das Verhältnis zwischen der 7SSe-Aktivität des Indikators und der13 XJ-Aktivität des Testfettes bestimmt wurde.
Zu gleicher Zeit wurde die obenerwähnte Testdosisprobe 55 gemessen und wurde auch darin das Verhältnis zwischen der Aktivität von 7SSe und der Aktivität von 131J berechnet. Mit Hilfe der im Ausführungsbeispiel 3 angegebenen Formel für die Isotopenverhältnismethode wurde aus den erhaltenen Daten der Prozentsatz an Fettresorption errechnet. Weiter wurde 60 die insgesamt während der Testperiode ausgeschiedene Indikatormenge bestimmt. In denjenigen Fällen, in denen die ausgeschiedene Indikatormenge mehr als 90% der verabreichten Indikatormenge war, wurde meist überdies eine Fettresorptionsbestimmung nach der chemischen Gleichgewichtsmethode 65 durchgeführt. Zu diesem Zweck wurde die gesammelte Menge Fäzes über die ganze Testperiode (5 Tage) nach der chemischen Gleichgewichtsmethode geprüft, wie sie in «Journal of Biological Chemistry» 177, S 347 (1949) beschrieben ist.
9 619 366
Ergebnisse
Die Ergebnisse der Prüfung sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt.
Patient Fettresorptionsprozentsatz Prozentsatz an
Isotopenverhältnismethode nach der Erfindung chemische ausgeschiedenem
Tag 1 Tag 2 Tag 3 Tag 4 Tag 5 Insgesamt Gleichgewichts- Indikator methode
A
1
100,0
99,5
99,4
99,5
98
95,4
99,5
98,9
2
99,0
98,9
99
99,2
3
99,6
99,5
99,0
99,5
96
94,2
4
97,5
97,5
98
93,0
5
97,4
100,0
100,0
99,3
99
90,6
6
98,3
98,8
99,3
98,9
95
95,8
7
98,5
97,7
97,9
97
96,1
8
98,8
99,2
99,0
97,4
9
100,0
99,9
100,0
99,8
99,9
99,0
10
97,6
97,9
97,7
35,3
11
99,1
97,7
98,4
39,5
12
99,3
99,2
15,9
13
99,5
99,3
38,3
14
98,5
98,5
5,5
15
99,4
99,4
43,4
16
99,2
99,1
99,0
43,9
17
98,8
98,8
14,8
18
99,0
98,9
99,5
99,0
76,2
19
99,5
98,7
97,8
99,0
84,4
20
100,0
99,9
98,0
99,4
82,4
98,3
21
99,7
99,5
31,9
22
99,4
98,8
40,5
23
99,2
98,6
8,5
24
96,7
96,7
4,8
B
1
98,3
98,2
99,2
98,5
97
92,2
2
99,5
99,6
98,9
97
91,5
3
99,6
99,1
54,3
4
99,1
98,9
34,8
5
98,1
99,0
98,6
83,9
98,5
98,7
C
1
73,8
74,3
73,6
65
104,4
2
47,9
45,9
47,3
64
90,9
44,9
45,6
3
69,5
69,8
70,1
85,0
73,6
4
63,6
62,6
64,9
90,5
64,8
65,3
64,2
66,5
67,4
5
12,3
23,9
14,7
61,7
14,3
24,1
6
84,3
84,1
87,6
7
86,1
93,5
86,4
86,3
86,1
8
87,3
84,8
79,1
87,6
74,9
77,6
10
94,9
94,6
20,6
Bemerkungen
Gruppe A ist die Kontrollgruppe. Patienten der Gruppe B weisen Diarrhöe, aber keine Steatorrhöe auf. Patienten der Gruppe C weisen Steatorrhöe auf.
Beiden Kontrollpatienten wurde nach der Isotopenverhältnismethode ein mittlerer Absorptionskoeffizient von 98,8% gefunden. Als normaler Bereich (normal range) wurde ±2
S.D. eingehalten, was eine untere Grenze von normalerweise 97,3 % ergibt.
65 Die Gruppe von Patienten mit Diarrhöe ohne chemisch nachweisbare Steatorrhöe liegt ebenfalls innerhalb der normalen Grenzen. Die Patienten mit Steatorrhöe weisen einen Absorptionskoeffizienten von weniger als 97 % auf. Die Fäzes
619 366
10
proben, in denen der Farbstoff deutlich sichtbar ist, weisen relativ die höchste Radioaktivität auf, so dass eine genau Messung gewährleistet ist.
Ein Vergleich der Fettresorptionsprozentsätze nach der Isotopenverhältnismethode und nach der chemischen Gleichgewichtsmethode zeigt, dass das normale Ergebnis der chemischen Gleichgewichtsmethode immer dem normalen Ergebnis der Isotopenverhältnismethode entspricht. Bei ernsten Graden von Steatorrhöe wird keine gute Übereinstimmung in den Ergebnissen der chemischen Gleichgewichtsmethode und der Isotopenverhältnismethode nach der Erfindung gefunden.
Die fäkale Ausbeute des Indikators (letzte Spalte der Ta-5 belle) zeigt, dass in der Klinik eine quantitative Fäzessammlung nur in einem Teil der Fälle erreicht wird, so dass der praktische Wert der chemischen Gleichgewichtsmethode bei normaler klinischer Prüfung sehr fraglich ist.
s

Claims (10)

619 366 PATENTANSPRÜCHE
1. Diagnostisches Präparat, das sich zur Anwendung bei der Fettresorptionsuntersuchung eignet, dadurch gekennzeichnet, dass das Präparat neben einem festen oder flüssigen inerten Trägermaterial einen Triäther des Glycerins, bei dem ein oder mehrere Sauerstoffatome durch ein oder mehrere Atome des Radioisotops 75Se oder 123mTe ersetzt sind, als Indikator enthält.
2 2 J5 :>
als Indikator enthält. ;
2. Präparat nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Präparat eine Verbindung der Formel
CH? X R
I
CH »X R CI)
I
CH2 X R
in welcher X ein Sauerstoffatom, 7SSe-Atom oder 123mTe-Atom ist, mit der Massgabe, dass mindestens einer der Substi-tuenten X ein 7SSe-Atom oder 123mTe-Atom darstellt und R ' eine gerade oder verzweigte Alkylgruppe oder Aralkylgruppe mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen ist, wobei die Substituenten R insgesamt mindestens 20 Kohlenstoffatome enthalten, als Indikator enthält.
3. Präparat nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Präparat eine Verbindung der Formel
CH, 0 R'
I 2
CH Y R'
CH2 Y R'
in welcher Y ein Sauerstoffatom oder 7SSe-Atom darstellt, wobei mindestens einer der Substituenten Y ein 75Se-Atom ist und R' eine gerade oder verzweigte Alkylgruppe mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen darstellt, wobei die Substituenten R' insgesamt mindestens 20 Kohlenstoffatome enthalten, als Indikator enthält.
4. Präparat nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeich- _ net, dass das Präparat eine Verbindung der Formel ch2 o cch2)17 ch3
CH -0 (CH2) 17__CH3
CH, 7 5Se (CH,)„ CH.
5. Präparat nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Präparat eine Verbindung der Formel ch2 0 Cch2) ch3
CH 7:)Se_(CH2) CH3
ch2—o— cch2)17—ch3
als Indikator enthält.
6. Präparat nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Präparat ausserdem 12SJ-Triolein oder 131J-Trio-lein enthält.
7. Präparat nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Präparat ausserdem ein Farbstoff vorhanden ist.
8. Präparat nach einem der Patentansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass pro Gramm Präparat eine Indikatormenge entsprechend einer Radioaktivität von 0,01 bis 10 «Ci vorhanden ist.
9. Präparat nach Patentanspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass pro Gramm Präparat eine Indikatormenge entsprechend einer Radioaktivität von 0,01 bis 10 /xCi und zusätzlich eine Menge an 131J-Triolein oder 125J-Triolein ent-
. sprechend einer Radioaktivität von 1 bis 10 fi Ci vorhanden ist.
10. Verfahren zur Herstellung der im diagnostischen Präparat gemäss Patentanspruch 2 enthaltenen neuen Indikatorverbindungen der Formel I, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verbindung der Formel
CH2 A
in welcher A ein Bromatom oder die Gruppe OR darstellt, mit der Massgabe, dass mindestens einer der Substituenten A ein Bromatom ist, in Gegenwart eines Lösungsmittels und bei niedriger Temperatur mit einer Verbindung der Formel
R-Z-Li in welcher Z ein 7SSe-Atom oder 123mTe-Atom ist, zur Reaktion gebracht wird.
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