DE2551727B2 - Verfahren zur galvanischen Herstellung von Überzügen aus Salzschmelzen - Google Patents
Verfahren zur galvanischen Herstellung von Überzügen aus SalzschmelzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur galvanischen Herstellung eines Überzugs gemäß Oberbegriff des
Hauptanspruchs.
Beim galvanischen Abscheiden von Metallen oder Legierungen aus Salzschmelzen werden bei den
gebräuchlichen Verfahren pulverige Niederschläge, Kristallitaggregate, Dendrite oder Schwämme erhalten.
Beim Austragen der so hergestellten galvanischen Niederschläge gehen unvermeidbar größere Mengen
Elektrolyt verloren. Die in der beschriebenen Form erhaltenen galvanischen Niederschläge sind außerdem
aufgrund ihrer relativ großen Oberfläche chemisch ausgesprochen reaktionsfreudig. Beim Austragen der
Niederschläge sind daher Reaktionen und Verunreinigungen mit Substanzen der Umgebung, insbesondere
mit Sauerstoff und Stickstoff, praktisch unvermeidbar. Galvanisch in der beschriebenen Weise abgeschiedene
Metalle oder Legierungen erfordern kostenaufwendige Nachbehandlungen.
Andererseits sind auch zahlreiche Verfahren zur Herstellung glatter und dichter galvanischer Überzüge,
auch aus Salzschmelzen, bekannt. Die Herstellung solcher Überzüge erfordert aber ein sehr genaues
Einhalten der Abscheidungsparameter, insbesondere der Stromdichte an der Kathode. Diese Verfahren
müssen also galvanisch optimiert werden und entziehen sich einer wirtschaftlichen Optimierung.
Aus der DE-OS 22 28 229 ist ein Verfahren zur galvanischen Abscheidung von Metallen bekannt, bei
dem ein Elektrolyt verwendet wird, der zwischen der Anode und der Kathode mit einer bestimmten
Geschwindigkeit bewegt wird und eine Suspension von leitfähigen Teilchen bestimmter Teilchengröße in
bestimmter Konzentration enthält Diese Teilchen
ίο bestehen aus Glaskugeln, Nickelpartikeln oder Partikeln
aus rostfreiem Stahl und sollen eine Verdichtungswirkung auf den Überzug ausüben. Diese Verfahrensweise
besitzt den Nachteil, daß die in der Elektrolytschmelze verwendeten Feststoffteilchen Fremdkörper
darstellen, die eine Verunreinigung oder eine Oxidation und damit eine Verschlechterung der Eigenschaften des
gebildeten Überzugs bewirken können. Es hat sich weiterhin gezeigt, daß der rein mechanische Verdichtungseffekt,
der nach dieser vorbekannten Verfahrensweise bewirkt wird, nicht zu zufriedenstellenden
Überzügen, insbesondere bei Titanschichten, führt, da das rein physikalische Abtragen der abgeschiedenen
Überzugsunebenheiten nicht in allen Fällen allein durch das mechanische Polieren in ausreichendem Maße
:"■. bewirkt wird.
Aus der US-PS 28 74 454 ist die galvanische Abscheidung von Titanschichten aus einer Elektrolytschmelze
bekannt. Hierbei werden jedoch dendritische Titanschichten mit rauher Oberfläche gebildet.
in Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun
darin, ein Verfahren zur galvanischen Abscheidung von Überzügen aus Salzschmelzen anzugeben, mit dem es
gelingt, auch mit solchen Metallen und Legierungen, die bekannlerweise nur schwierig glatte Überzüge bilden,
r> gezielt kompakte, glatte, feste, flache Überzüge
auszubilden, ohne daß Fremdstoffteilchen und Verunreinigungen eingeführt werden, die Metallschichten einer
teilweisen Oxidation unterliegen und ohne daß durch die Einführung von Fremdteilchen die Schmelzbedingun-
4(i gen bei der Arbeitstemperatur beeinflußt werden, und
mit dem es gelingt, die Überzüge mit hoher Produktionsleistung und Wirtschaftlichkeit auszubilden.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, das erfindungsgemäß
4Γι die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs I
genannten Merkmale aufweist.
Gegenstand der Erfindung ist daher das Verfahren gemäß Anspruch 1. Die Unteransprüche 2 bis 5
betreffen besonders bevorzugte Ausführungsformen
w dieses Verfahrens.
Mit Hilfe der bei der erfindungsgemäßen Verfahrensweise in der Elektrolytschmelze gezielt gebildeten
Feststoffteilchen, für die der bekannte Stand der Technik keinerlei Anhaltspunkt gibt, gelingt überra-
t> schenderweise eine gezielte Abtragung des auf der
Abscheidungsoberfläche gebildeten festen oder hochviskosen Materials, wodurch die Schmelzflußelektrolyse
bei höheren Kathodenstromdiehten und damit wirtschaftlicher
durchgeführt werden kann. Da in dieser
ho Weise keine Verunreinigungen in die Elektrolytschmelze
eingeschleppt werden, ändern sich auch die Schmelzbedingungen wahrend der Betriebstemperatur
nicht, ist es nicht erforderlich, zusätzliche Materialien einzubringen oder gegebenenfalls wieder aus den
hi Oberflächenschichten oder der Eleklrolytschmelzc zu
entfernen und es erfolgt auch keine Beeinträchtigung der Eigenschaften des galvanisch abgeschiedenen
Überzugs.
Das Verfahren der Erfindung dient vorzugsweise der galvanischen Abscheidung von Titanüberzügen und
Überzügen aus Titanlegierungen. Selbst für diese Werkstoffe werden nach dem Verfahren der Erfindung
galvanische Überzüge mit spiegelnder Oberfläche erhalten.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Elektrolytsalzschmelze vorzugsweise bromidfrei und
besteht ausschließlich aus Chloriden. Zur Abscheidung von Titan wird vorzugsweise eine Salzschmelze
eingesetzt, die aus BaCI2, MgCI2, CaCI2, NaCI, KCI, TiCl2
und TiCb zusammengesetzt ist
Je nach der Zusammensetzung des Bades und der jeweiligen Sclimelzdiagramme können beispielsweise
BaCI2, KCI, MgCI2, NaCl, TiCI2 oder TiClj, die beiden
zuletzt genannten Salze selbstverständlich nur für den Fall, daß Titanüberzüge abgeschieden werden sollet), in
einer M^nge zugesetzt werden, daß sie bei den Betriebsbedingungen Feststoffteilchen in der Elektrolytschmelze
ergeben, fm einzelnen sind die dazu erforderlichen Mengenverhältnisse ohne weiteres anhand
gebräuchlicher Datenwerke oder anhand geläufiger Orientierungsversuche zu ermitteln. Die Schmelze
kann dabei so eingestellt sein, daß entweder nur eines der Salze in fester Form dispergiert ist, kann aber auch
in der Weise eingestellt sein, daß zwei oder mehrere Komponenten der als Elektrolyt verwendeten Salzschmelze
in fester Form in der Schmelze dispergicrl sind.
Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Überzüge sind fest und weisen feste und glatte, häufig
spiegelnde und zum Teil sogar hochspiegclnde Oberflächen auf. Ein Aufschmelzen der galvanischen Überzüge
zu Zwecken des Verfließenlassens und der Homogenisierung des Überzugs ist nicht erforderlich. Allein
dadurch bietet das Verfahren der Erfindung eine hohe Wirtschaftlichkeit. Überraschenderweise können nach
dem Verfahren der Erfindung sclbs' ein galvanischer
Titanüberzug oder ein galvanischer Überzug aus einer Titanlegierung mit glatter, fester und spiegelnder
Oberfläche hergestellt werden.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird das Verfahren insbesondere für die Herstellung eines
galvanischen Überzugs von Werkstoffen eingesetzt, die aufgrund von Redoxreaktionen des in unterschiedlichen
Oxidationszuständen vorliegenden Werkstoffelements einer Rücklösung zugänglich sind. Dabei enthält der
Elektrolyt Kationen der galvanisch abgeschiedenen Elemente in einer höheren Oxidationsstufe, die bei.der
Temperatur des Elektrolyten mit dem galvanisch abgeschiedenen Werkstoff eine Redoxreaktion eingehen,
diesen also unter Bildung von Salzen, Komplexen oder Ionen einer mittleren Oxidationsstufe lösen.
Die Erfindung ist im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Die Be-Schreibung
isl auf die Herstellung galvanischer Titanüberzüge konzentriert, da die Herstellung eines
galvanischen Titanüberzuges mit glatter und spiegeinder Oberfläche als überdurchschnittlich schwierig
bekannt ist. Der Fachmann kann die im folgenden erläuterten Beispiele ohne weiteres auf andere Systeme
übertragen.
Für den Fall der Herstellung eines galvanischen Titanüberzuges enthält der Elektrolyt vorzugsweise
Titan in einer höheren Oxidationsstufe, also Ti(III) oder Ti(IV). insbesondere TiCI,, K TiCIh, BaTiCI1, oder andere
AlkalimetallhcxnchlorotilanatetlV). Bei einer Temperatur
des Elektrolvten im Bereich von etwa 400 bis 6000C
treten für die genannten Bäder folgende Redoxreaktionen auf:
Ti + 2 TiCI3 » 3 TiCl2 (D
Ti + K2TiCl6 ► 2 KCl + 2 TiCl2 (2)
Ti + BaTiCl6 ► BaCl2 + 2 TiCl2 (3)
Entsprechende Redoxreaktionen treten auch beim
ίο Einsatz von Titan(III)-Komplexen, wie beispielsweise
Cs2TiCU, auf. Allen diesen Redoxreaktionen ist gemeinsam,
daß sie das galvanisch niedergeschlagene Titan unter Bildung von Titan(II)-Verbindungen, die im
Elektrolyten löslich sind, lösen.
π Beim Abscheiden von Werkstoffen, die solchen Redoxreaktionen nicht zugänglich sind, kann die
angestrebte partielle Rücklösung des galvanischen Niederschlages im Elektrolyten durch programmierte
Umpolung der Kathode erfolgen.
2<i Schließlich kann eine partielle Rücklösung des
galvanisch abgeschiedenen Metalls im umgebenden Elektrolyten unter Ausnutzung und unter der Wirkung
der elektromotorischen Kraft (im folgenden EMK) bewirkt werden, die durch Einstellung hoher Konzen-
> trationsgradienten der Werkstoffionen auf der Oberfläche des galvanischen Überzuges (im folgenden Abscheidungsfläche)
erhältlich ist.
Beim Einsatz einer Salzschmelze als Elektrolyt, die mit dem galvanisch abgeschiedenen Material in der
to zuvor beschriebenen Weise bei der Temperatur des Elektrolyten zu einer Redoxreaktion in der Lage ist,
wird die Elektrolyse vorzugsweise mit periodisch ein- und ausgeschaltetem Gleichstrom durchgeführt. Während
der Abschaltphase findet dann auf der Oberfläche
!■■> des galvanischen Niederschlages ungehemmt durch
Grenzfiächcncffekte die Rücklösung durch diese Redoxreaktion statt.
Während der Redoxreaktion bei der Rücklösung finden also an der Abscheidungsoberfläche beispielsweise
die Reaktionen (1). (2) und bzw. oder (3) statt. Dabei werden unmittelbar auf der Abscheidungsoberfläche
die Produkte der Redoxreaktion, beispielsweise also TiCl_\ KCI und BaCK, in einer Menge gebildet, die
zu einer weit höheren Konzentration dieser Produkte
■π auf der Abscheidungsoberfläche als im Elektrolyten
führt. Gleichzeitig sind die Konzentrationen dieser Produkte im Elektrolyten und die Elektrolyttemperatur
so aufeinander abgestimmt, daß der Zustand des Elektrolyten dicht an der Liquiduskurve oder Liquidus-
".(I fläche des Phasendiagramms liegt. Unter diesen
Zustandsbedingungen führt die Erhöhung der Konzentration der Produkte der Redoxreaktion auf der
Abscheidungsoberfläche zur Bildung fester oder hochviskoser Zustände bzw. Substanzen auf den reaktiven
Vi Oberflächenbereichen.
Die gleiche Wirkung kann erzielt werden, wenn man statt der Rüeklösung durch die Redoxreaktionen eines
Elements unterschiedlicher Oxidationsstufe eine Rücklösung durch eine Redoxreaktion zwischen zwei
mi Elementen mit dicht beieinanderliegenden Abscheidungsspannungen
einsetzt. Dabei werden beide Metalle gemeinsam galvanisch abgeschieden und das unedlere
der beiden Metalle durch Kationen des edleren Metalls aus dem Elektrolyten rückgclöst. wobei das edlere
h> Metall gleichzeitig chemisch niedergeschlagen wird.
Als Beispiel sei wiederum ein Titanüberzug gewählt. Die Salzschmelze besteht aus Alkalimetallchloriden und
bzw. oder Eidalkalimetallchloriden und Titan(ll)-chlorid
sowie aus Magnesiumchlorid. Die Abscheidungsspannung des Magnesiums liegt dicht unter der Abscheidungsspannung
des Titans. Beide Metalle werden gemeinsam abgeschieden, wobei während der Rücklösungsphasen
die Rücklösung des abgeschiedenen Magnesiums unter Niederschlagen von Titan stattfindet
(Mg + TiCb- MgCb+Ti).
Sind die Konzentration des Magnesiumchlorids im Elektrolyten und die Temperatur des Elektrolyten so
eingestellt, daß der Zustand des Elektrolyten, bezogen auf das Magnesiumchlorid, im Bereich der Liquiduskurve
oder Liquidusfläche des Phasendiagramms liegt, eo führt die Rücklösung des Magnesiums dazu, daß
zumindest ein Teil des rückgelösten Magnesiums als festes oder hochviskoses Magnesiumchlorid die Abscheidungsoberfläche
bedeckt. Zur effektiven Verfahrensführung ist hierbei eine Relativbewegung zwischen
der Abscheidungsoberfläche und dem Elektrolyten erforderlich.
In der zuvor beschriebenen Weise wird also die Zusammensetzung des Elektrolyten unmittelbar auf der
Abscheidungsoberfläche planmäßig verändert. Der solcherart unmittelbar auf und an der Abscheidungsoberfläche
in seiner Zusammensetzung vom restlichen Elektrolyten abweichenden Elektrolyt bzw. Elektrolytanteil
ist im folgenden kurz als »Grenzfläci enelektrolyt« bezeichnet. Weiterhin ist aus Gründen der klareren
Beschreibung im folgenden jeweils die gesonderte Nennung der Legierung unterblieben. Mit der Bezeichnung
»Metall« ist sowohl das Element als auch die Legierung bezeichnet.
Als Feststoffteilchen im Elektrolyten werden erfindungsgemäß aus der Elektrolytschmelze kristallisierte
Salzkristalle verwendet. Vorzugsweise werden als Feststoffteilchen insbesondere Kristalle jenes Salzes
oder jener Salze verwendet, die Kationen des abzuscheidenden Metalls enthalten.
Bei ruhendem Elektrolyten ist die auf der Abscheidungsoberfläche liegende Schicht des Elektrolyten mit
vom Bad abweichender Zusammensetzung ebenfalls statisch und relativ dick. Strömt dagegen der Elektrolyt
relativ zur Abscheidungsoberfläche, so wird auf dieser eine dynamische Elektrolytgrenzschicht ausgebildet. In
dieser dynamischen Grenzschicht nimmt die Strömungsgeschwindigkeit des bewegten Elektrolyten mit
dem Abstand von der Abscheidungsoberfläche zu. Unmittelbar auf der Abscheidungsobet fläche ist die
Strömungsgeschwindigkeit des Elektrolyten praktisch Null, so daß ein Stoffaustausch praktisch nur durch
Diffusion und nicht durch Konvektion erfolgt. Dieser Bereich der Grenzschicht ist im folgenden als
»Diffusionsgrenzschicht« bezeichnet. Die Gesamtdicke der dynamischen Grenzschicht ist eine Funktion der
Relativgeschwindigkeit des bewegten Elektrolyten gegenüber der Abscheidungsoberfläche, wobei jedoch
eine Reihe anderer dynamischer Faktoren ebenfalls eingehen, insbesondere die Viskosität des Elektrolyten.
Je geringer die Viskosität des Elektrolyten ist und je größer die Relativgeschwindigkeit des Elektrolyten
gegenüber der Abscheidungsoberfläche ist, um so dünner wird die Dicke der Grenzschicht. Im Bereich
sehr hoher Relativgeschwindigkeiten treten turbulente Strömungsverhältnisse ein. Auf der Abscheidungsoberfläche
bleibt als Grenzschicht lediglich eine sehr dünne Laminarschicht übrig. Bei unebener Ausbildung der
Oberfläche des galvanischen Überzuges kann also durch eine entsprechende Einstellung der relativen Strömungsgeschwindigkeit
des Elektrolyten gegenüber der Abscheidungsoberfläche die Grenzschichtdicke so eingestellt
werden, daß die Erhebungen auf der Oberfläche des Überzuges mit dem Elektrolyten der Badzusammensetzung
in Berührung stehen bzw. mit diesem Elektrolyten stärker in Berührung stehen als die tiefer
liegenden Oberflächenbereiche, insbesondere als Ausnehmungen in der Oberfläche des galvanischen
Überzuges. Die Relativgeschwindigkeit des Elektroly-
Hi ten gegenüber der Oberfläche des galvanischen
Überzuges wird also vorzugsweise so eingestellt, daß die sich ausbildenden Erhebungen auf der Oberfläche
des Überzuges aus der Grenzschicht herausragen. Wenn nun der über die Abscheidungsoberfläche
ij geführte Elektrolyt erfindungsgemäß Feststoffteilchen
dispergiert mitführt, deren Durchmesser oder Korngröße gleich oder größer als die Dicke der Grenzschicht ist,
deren Durchmesser oder Korngröße gleichzeitig jedoch klein genug ist, daß die Feststoffteilchen in ihrem
Bewegungsablauf noch von der Geschwindigkeitsverteilung in der Grenzschicht beeinflußbar sind, so führt
dies dazu, daß den über die Abscheidungsoberfläche geführten Feststoffteilchen zusätzlich eine Rotationsbewegungskomponente
erteilt wird. Diese Rotation der
2Ί Feststoffteilchen bewirkt wiederum eine wirksame
Verringerung der Dicke der Diffusionsschicht. Dies wiederum bewirkt, daß die Schmelzflußelektrolyse bei
höheren Kathodenstromdichten. also wirtschaftlicher,
durchgeführt werden kann.
jo Durch die Dispersion der Feststoffteilchen in der
Elektrolytschmelze und die Einstellung der Zusammensetzung der Salzschmelze in der zuvor beschriebenen
Art auf einen Bereich im Phasendiagramm, der nahe an der Solidusfläche liegt, kann das Verfahren außerdem
ti bei einer Temperatur durchgeführt werden, die höher
als die gebräuchlicherweise für Elektrolysen mit Salzschmelzen erzielbaren Temperaturen liegt.
Die galvanische Abscheidung erfolgt in der Regel so, daß das aus dem Elektrolyten abzuscheidende Kation in
4i! dem an die Abscheidungsoberfläche angrenzenden
Elektrolyten elektrolytisch zum Metall reduziert und anschließend auf die Abscheidungsoberfläche niedergeschlagen
wird. Bei unebenen Abscheidungsoberflächen ist die Konzentration der zu reduzierenden Ionen bzw.
■r, molekularen Teilchen im Elektrolyten im Nahbereich
der Ausnehmungen in der Oberfläche geringer als im Nahbereich der Erhebungen. Dieser Effekt tritt im
Bereich höherer Kathodenstromdichten verstärkt auf. Dem kann durch heftiges Rühren des Elektrolyten
in entgegengewirkt werden.
Bei Durchführung der Elektrolyse bei einer Elektrolyttemperatur nahe der Liquiduskurve oder der
Liquidusfläche ist der Elektrolyt jedoch nur mäßig flüssig. Selbst bei heftigstem Rühren reicht die
erzielbare Konvektion nicht mehr zum angestrebten Konzentrationsausgleich im Nahbereich der Abscheidungsoberfläche
aus.
Zur Verbesserung dieser Grenzsituation wird das Verfahren der Erfindung vorzugsweise so geführt, daß
mi der Elektrolyt das Ausgangsmaterial für den galvanisch
abzuscheidenden Werkstoff in einer Konzentration enthält, die größer als die Löslichkeit dieses Ausgangsmaierials
im Elektrolyten bei der Badtemperatur ist. Das führt dazu, daß der unlösliche Anteil dieser
hi Ausgangskomponente in Form von Feststoftteilchen im
flüssigen Elektrolyten dispergiert ist. Wird dieser Elektrolyt in der zuvor beschriebenen Weise über die
csnherflurhe pefiihrt und haben die aus dem
Ausgangsmaterial für den galvanisch abzuscheidenden Werkstoff bestehenden Feststoffteilchen eine Korngröße
im Bereich der oben angegebenen Grenzen, so wird der beschriebene Abbau der Diffusionsschicht durch
eben jene Teilchen bewirkt, die auch das niederzuschla- ϊ gende Metall in seiner höheren Oxidationsstufe
enthalten. In die an diesen Kationen verarmten Elektrolytgrenzschichtbereiche wird also überschüssiges
ungelöstes Ausgangsmaterial geführt, wodurch diese Feststoffteilchen aus dem Ausgangsmaterial κι
teilweise gelöst werden und den Elektrolyten in der Grenzschicht an den zu reduzierenden Substanzen
wieder anreichern. Dabei werden durch die Rotationsbewegung der Teilchen auch jene Laminar- und
n;rr..r;nnrrnl,;/.klknrn;nl,n ~-fnp« H!« -13f~i~ A Q»^«i-1 ·-
der Technik auch bei turbulenter Konvektion nicht mehr aufbrechbar sind. Die Konzentrationspolarisation
kann dadurch zwar nicht vollständig ausgeschaltet, jedoch spürbar erniedrigt werden. Hierin liegt der
Grund, daß das Verfahren der Erfindung so ausgebildet ist, daß die in der Elektrolytschmelze dispergierten
Feststoffteilchen Kristalle des Ausgangsmaterials für den galvanisch niederzuschlagenden Werkstoff sind.
Bei der Durchführung der Elektrolyse in Abwesenheit der Feststoffteilchen ist die Diffusionsschicht auf der r,
Kathode relativ dick. Die Unebenheiten der Abscheidungsoberfläche liegen vollständig im Bereich der
Diffusionsschicht. Im Verlauf der galvanischen Abscheidung führt das zu einer zunehmend stärkeren
Ausbildung der Oberflächenunebenheiten, so daß die 1» galvanischen Abscheidungen nur in der eingangs
beschriebenen Form erhältlich sind. In Gegenwart dispergierter und bewegter Feststoffteilchen in der
Elektrolytschmelze wird die Diffusionsschicht in der beschriebenen Weise jedoch zumindest so stark r,
abgebaut, daß die Erhebungen auf der Abscheidungsoberfläche dem Elektrolyten in seiner Sollkonzentration
ausgesetzt sind. Bei kurzfristiger Spannungsunterbrechung sind diese Erhebungen der Rücklösung durch
Redoxreaktion verstärkt ausgesetzt, wahrend diese Rücklösungsreakiionen im Bereich der Vertiefungen
der Abscheidungsoberfläche, wenn überhaupt, dann nur in zu vernachlässigendem Umfang, ablaufen. Dadurch
wird eine weitere Glättung der Abscheidungsoberfläche erzielt. Diese Wirkung ist jedoch nur in Gegenwart der -r,
über die Oberfläche geführten Feststoffteilchen, die eine Verringerung der Diffusionsschichtdicke bewirken,
erzielbar.
Die gleiche Oberflächenglättungswirkung der dispergierten und relativ zur Abscheidungsoberfläche beweg- -,0
ten Feststoffteilchen, die die Diffusionsschicht abtragen, wird erzielt, wenn die Rücklösung statt durch Redoxreaktion
durch Umpolen oder unter Ausnutzung des Konzentrationsgradienten herbeigeführt wird.
Entsprechendes gilt für den Fall, daß die Elektrolyse in der zuvor beschriebenen Weise unter Bildung fester
oder hochviskoser Substanzen auf der Abscheidungsoberfläche geführt wird. Auch sehr starke, nach dem
Stand der Technik erzeugte Turbulenzen im Elektrolyten vermögen nicht, die Grenzschicht auf der Abschei- bo
dungsoberfläche, die das gebildete feste oder hochviskose Material enthält, ausreichend weit abzutragen. Dies
gelingt jedoch ohne weiteres, wenn die relativbewegte Elektrolytschmelze erfindungsgemäß Feststoffteilchen
enthält. Bei der Durchführung galvanischer Abscheidun- b5
gen in dieser Art und in Abwesenheit der Feststoffteilchen werden Oberzüge erhalten, deren Oberflächen
durch nichtmetallische Einschlüsse verursachte Verfärbungen und bzw. oder kraierförmige Narbunger
aufweisen. Diese Fehler können durch die dispergierter Feststoffteilchen in der Regel vollständig ausgeschaltet
in jedem Fall jedoch spürbar unterdrückt werden Offensichtlich beruht die Wirkung der über di(
Abscheidungsoberfläche bewegten dispergierten Fest Stoffteilchen auf einem mechanischen Polieren dei
Oberfläche, durch das das auf der Abscheidungsoberflä ehe gebildete feste oder hochviskose Material abgetragen
wird.
Der Grad der Anreicherung des Ausgangsmaterials für den galvanisch niederzuschlagenden Werkstoff
beispielsweise also der Grad der Anreicherung des Titan(II)-chlorids beim galvanischen Abscheiden von
Tl*~~ «..Γ r4~« Λ (,ρηί.Λ^,,ηπ^Ι>Λρί]ΪΛΐ.η ,,nA -In- PMJ
iiidit, dui uvi riuatnCiuuiigAuuViiia^iit uiiu vivi \_iiavj
oder die Menge des elektrolytisch abgeschiedenen Metalls können durch Steuerung und Einstellung der
Rücklösungsgeschwindigkeit, der Stromdichte und der Art, Konzentration und Korngröße der dispergierten
Feststoffteilchen im Elektrolyten und die Relativgeschwindigkeit des Elektrolyten gegenüber der Abscheidungsoberfläche
in einfacher Weise eingestellt werden. Es werden qualitativ hochwertige galvanische Überzüge
erhalten. Schwierigkeiten können bei dieser Führung der Elektrolyse jedoch eintreten, wenn das auf der
Abscheidungsoberfläche gebildete feste oder hochviskose Material nicht Ausgangsmaterial für den abzuscheidenden
Werkstoff ist, also im Fall der Herstellung galvanischer Titanüberzüge beispielsweise aus KCI,
BaCIj und bzw. oder MgCb besteht. Das rein physikalische
Abtragen dieser Grenzschichten durch mechanisches Polieren mittels der dispergierten Feststoffteilchen
gelingt nicht in allen Fällen in ausreichendem Maß. In der Regel kann dem dadurch begegnet werden, daß
die Löslichkeit bestimmter Komponenten der Grenzschicht im Elektrolyten erhöht und der Schmelzpunkt
des Elektrolyten erniedrigt werden. Im zuvor gewählten Beispiel kann dies beispielsweise in der im Beispiel 5
näher beschriebenen Art durch eine Erhöhung der MgCli-Konzentralion und damit der einhergehenden
Erhöhung der Löslichkeit des KCl im Elektrolyten bei der Betriebstemperatur bewirkt werden. Der Poliereffekt
der mit dem bewegten Elektrolyten über die Abscheidungsoberfläche geführten Feststoffteilchen
reicht dann zur Abtragung des festen oder hochviskosen Oberflächenmaterials im Zusammenwirken mit dieser
Maßnahme wieder aus. Dieser Effekt kann durch die Erhöhung der Konzentration jedes der Salze herbeigeführt
werden, solange die vollständige gegenseitige Mischbarkeit der Salzkomponenten gewährleistet ist.
Zur einwandfreien und verläßlichen Bildung und Fusion des festen oder hochviskosen Materials auf der
Abscheidungsoberfläche werden die unterschiedliche Bildungsgeschwindigkeiten der einzelnen Substanzen
dieses Zwei- oder Mehrkomponentengemisches liefernden elektrolytischen Bedingungen im Verlauf der
galvanischen Abscheidung vorzugsweise nach einem bestimmten Plan abwechselnd kombiniert Ein Ausführungsbeispiel
für dieses Verfahren und diese Kombination ist im Beispiel 5 beschrieben. Auch müssen Art und
Ausbildung der Feststoffteilchen, beispielsweise also des Bariumsalzes oder des Natriumsalzes, bei Festlegung
der elektrolytischen Betriebsbedingungen berücksichtigt werden. Insbesondere ist hierbei die Temperatur des
Elektrolyten als Einflußfaktor zu berücksichtigen. Die Berücksichtigung dieser Parameter erfolgt bei der
Festlegung des als Elektrolyt verwendeten Salzgemisches. Dabei ist außerdem die Viskosität des Grenz-
Schichtelektrolyten unter Betriebsbedingungen und die Löslichkeit des Ausgangsmaterials für das abzuscheidende
Metall im Grenzschichtelektrolyten zu beachten. Unter Bezug auf das Beispiel 5 ist also bei der
Zusammenstellung des Salzgemisches für den Elektrolyten der physikochemische und elektrochemische Zustand
des Titansalzes im Grenzschichtelektrolyten zu berücksichtigen.
Zur Dispersion der Feststoffteilchen in der Elektrolytschmelze muß die Strömungsgeschwindigkeit im
Elektrolyten mindestens gleich der zur vollständigen Aufwirbelung der Teilchen im Elektrolyten erforderlichen
Geschwindigkeit sein. Diese Mindestgeschwindigkeit ist eine Funktion der Korngröße, der Kornform und
der Dichte der Teilchen. Die erforderliche Strömungs- \c,
geschwindigkeit in der Elektrolytschmelze wird durch mechanische Rührung aufgebracht, vorzugsweise durch
Rühren mittels eingedrückter Inertgasblasen, durch einen Blattrührer, einen Schraubenrührer, durch einen
Rührer mit angestellten Blättern, durch einen mit Auslegern versehenen Blattrührer, durch schraubenförmige
Rührstäbe oder einen Rührstab mit schraubenförmigen Leitstegen oder durch Umwälzsysteme, insbesondere
Pumpen, bewirkt.
Zur Dispersion von Salzkristallen in einem geschmolzenen
Mehrkomponentenelektrolyten wird vorzugsweise die Temperatur des Elektrolyten so weit erhöht,
daß sich die zu dispergierende Komponente weitgehend oder vollständig löst. Anschließend wird die Temperatur
des Elektrolyten nach Maßgabe der auszuscheidenden μ Salzkristallmenge gesenkt. Die dazu erforderlichen
Temperaturveränderungen können anhand des Phasendiagramms unter Berücksichtigung der Liquiduskurve
bzw. der Liquidusfläche und der Löslichkeit der jeweiligen Komponente genau festgelegt werden. Beim r>
Abkühlen des Elektrolyten wird dann die jeweilige Komponente des Salzgemisches entsprechend der
Differenz der Löslichkeitskonzentrationen zwischen der jeweils höheren und der jeweils niedrigeren
Temperatur im Elektrolyten kristallin als feste Phase ausgeschieden. Die Form und die Korngröße der so
erhaltenen Feststoffteilchen kann durch die Abkühlgeschwindigkeit und die Rührbedingungen im Elektrolyten
beeinflußt und eingestellt werden. Form und Korngröße sind selbstverständlich auch eine Funktion
der Art des ausgeschiedenen Salzes. Bei Verwendung einer Kühlfläche im Elektrolysegefäß wird die Menge
der kristallisierten Komponente auf dieser Kühlfläche ebenfalls durch die Art der kristallisierten Komponente,
die Rührbedingungen und die anderen Kristallisations- v>
parameter bestimmt. Die Elektrolysezelle ist außerdem vorzugsweise so ausgelegt, daß an den nicht aktiv in den
Elektrolyseprozeß eingreifenden Wandflächen keine Abscheidung des Elektrolyten oder der Elektrolytkomponenten
erfolgt. Dennoch wird sich bei Langzeitbe- « trieb unter konstanten Temperaturbedingungen ein
allmähliches Auskristallisieren der Elektrolytkomponenten auf dem Boden der Elektrolysezelle nicht
vermeiden lassen. Andererseits sind Langzeitbetrieb und hohe Stromdichten für einen wirtschaftlichen bo
Betrieb der Zelle jedoch unerläßlich. Häufig lassen sich die sedimentierten Elektrolytkomponenten jedoch auch
nach 12 bis 24 h durch einfaches mechanisches Rühren wieder aufnehmen. Für einen solchen Betrieb ist
insbesondere der im Beispiel 6 beschriebene Elektrolyt b5
geeignet. Nicht selten verwachsen jedoch die sedimentierten Kristalle miteinander und bilden feste Sedimjntschichten.
Diese Schichten müssen dann durch eine Erhöhung der Badtemperatur erneut aufgeschmolzen
und in der zuvor beschriebenen Weise durch programmierte Abkühlung der Schmelze wieder dispergiert
werden. Zur Vermeidung solcher Betriebsdiskontinuitäten wird vorzugsweise in der im Beispiel 5 beschriebenen
Art so verfahren, daß der Elektrolyt in jenen Bereichen der Zelle, in denen die Elektrolytkomponenten
in unerwünschter Weise auskristallisieren und sich absetzen, also insbesondere am Boden der Zelle, auf
einer relativ hohen Temperatur gehalten wird, so daß die abgeschiedenen und bzw. oder sedimentierten
Kristalle wieder geschmolzen werden. In jenen Bereichen der Zelle dagegen, in denen die Kristalle als
Feststoffteilchen in der zuvor beschriebenen Weise zu den zuvor beschriebenen Zwecken benötigt werden,
wird die Elektrolyttemperatur niedriger gehalten. Die in den heißeren Elektrolytbereichen gelösten Kristalle
werden als Schmelze in die Bereiche niedrigerer Temperatur überführt und kristallisieren dort wieder
aus. Auf diese Weise kann das Verfahren kontinuierlich unter stationären Bedingungen durchgeführt werden.
Dieser Hochtemperaturbereich und der Tieftemperaturbereich der Zelle können auch räumlich getrennt
voneinander ausgebildet sein. So kann der Elektrolyt beispielsweise kontinuierlich vom Boden des Tieftemperaturteils
der Zelle abgezogen, in einen räumlich getrennt ausgebildeten und angeordneten Hochtemperaturbereich
überführt und von diesem als feststofffreie Schmelze wieder in den Tieftemperaturteil rückgeführt
werden. Die Überführung aus dem Tieftemperaturteil in den Hochtemperaturteil erfolgt dabei vorzugsweise
über eine abwärts geneigte Leitung, die ein Ansammeln der Kristalle verhindert. In einfachster Ausbildung ist
die so aufgebaute zweiteilige galvanische Zelle für den Betrieb mit rein thermischer Konvektion ausgelegt.
Zur erfolgreichen Durchführung des Verfahrens und zur vollen Ausnutzung der Wirkung der in der
Elektrolytschmelze dispergierten Feststoffteilchen ist eine ausreichend hohe Relativgeschwindigkeit zwischen
dem Elektrolyten und der Abscheidungsoberfläche bzw. eine ausreichende Relativgeschwindigkeit des Elektrolyten
im Bereich der Abscheidungsoberfläche erforderlich. Dies kann einerseits durch den Einsatz von
Rührvorrichtungen unter Verwendung ortsfester Kathoden oder nur langsam bewegter Kathoden erfolgen
und kann andererseits alternativ oder gleichzeitig durch Kathoden bewirkt werden, die kräftig schwingen und
bzw. oder relativ hochtourig umlaufen.
Die in den folgenden Beispielen und Vergleichsbeispielen genannten Elektrolytanalysen beziehen sich auf
den vor dem ersten Einsatz zusammengestellten Elektrolyten.
Die Analyse des TiCI > und TiCIi erfolgt nach
Eintragen von metallischem Titan und TiCIj in den Elektrolyten und Redoxreaktion bei 560°C. TiCI2 wird
volumetrisch bestimmt (Journal of Metals [1957], 266):
Diese Analyse wird in der Weise durchgeführt, daß die bei Betriebstemperatur genommene Elektrolytprobe
abgeschreckt und der abgeschreckte Prüfling in eine 0,7%ige wäßrige Salzsäure gegeben wird. Die freigesetzte
Wasserstoffmenge wird volumetrisch bestimmt.
Zur Analyse des TiOi wird der abgeschreckte
Prüfling in 5%iger wäßriger Salzsäure gelöst. Nach Fällen des Bariums mit 10%iger wäßriger Schwefelsäure
wird das gesamte Titan mit Zinkamalgam zu TiM
reduziert Anschließend wird mit eingestellter
Eisen(III)-Lösung titriert. Vom gefundenen Wert wird
der volumetrisch bestimmte Titan(II)-Gehalt abgezogen. Die Differenz wird als TiCI ι berechnet.
Bei den relativ hohen Elektrolyttemperaturen können die Titansalze zumindest teilweise in komplexer Form -,
vorliegen. Das Verfahren wird dadurch nicht prinzipiell beeinflußt.
Die zur erfolgreichen Durchführung des Verfahrens erforderliche Konzentration an Elektrolytkristallsalzen
bei der jeweiligen Betriebstemperatur kann wie folgt in bestimmt werden:
Unter Rühren wird der Elektrolyt auf eine über der Betriebstemperatur, beispielsweise bei 560°C, liegende
Temperatur aufgeheizt. Eine Analysenprobe wird 3 bis 5 cm unter der Eiektrolytoberfläche im K.athodenraum !■·
genommen. In gleicher Weise wird eine zweite Probe nach Absenken der ElektrolyUemperatur auf die
vorgesehene Betriebstemperatur genommen. Beide Proben werden in der zuvor beschriebenen Weise
analysiert. Stimmen beide Analysenergebnisse miteinander überein, so wird davon ausgegangen, daß die
Konzentration der Salzkristalle im Kathodenraum nicht ausreicht, um den Mechanismus der galvanischen
Abscheidung in der durch die Erfindung angestrebten Weise zu beeinflussen. j-,
Alle Elektrolyten zeigen einen in 5%iger wäßriger S?lzsäure unlöslichen Glührückstand von kleiner als
2 Gew.-%.
Mit Ausnahme der im Beispiel 3 eingesetzten Zelle sind alle übrigen Elektrolysezellen reagenzglasartige «>
Glasgefäße mit einem Innendurchmesser von 75 mm und einer Höhe von 500 mm. Die Zellen werden
elektrisch von außen beheizt. Sie sind etwa 20 cm hoch mit Elektrolytschmelze gefüllt. Die Elektrolytoberflächc
steht unter Argonatmosphäre. r,
Vergleichsbeispiel 1
Die galvanische Abscheidung erfolgt in Abwesenheit von Feststoffteilchen.
(1) Zusammensetzung des Elektrolyten (Mol-%;
analytische Werte):
analytische Werte):
BaCl. 12,7 4-,
MgCI. 23,8
CaCI.. 10,52
NaCl 33,77
KCI 10,b5
TiCI.. 7,84
TiCI, 0,71
(2) Betriebstemperatur des Elcktrolyten:460"C
(3) Elektroden:
Kathode:
Kathode:
Zylinder aus rostfreiem Stahl;
Durchmesser 15 mm, Höhe 25 mm
Anode:
Kohlenstoffstab;
Durchmesser 8 mm, Tauchtiefe 150 mm
Elektrodenabstand:
ca. 30 mm
(4) Elektrische Parameter:
Periodisch unterbrochener Gleichstrom mit einer Kathodenstromdichte von 35 A/dm2
Schaltperiode: 0,6 s
Einschaltdauer: 0,3 s
Abschaltdauer: 0.3 s
Einschaltdauer: 0,3 s
Abschaltdauer: 0.3 s
(5) Rührbedingungen:
Drehzahl der rotierenden Kathode: 2000 min -'
(6) Elektrolysedauer: 30 min
Unter diesen Bedingungen wird die galvanische Abscheidung in Form dünner schwarzer Dendriten in
dichter unregelmäßiger Verteilung auf einem dünnen silbergrauen Überzug erhalten.
Vergleichsbeispiel 2
Die galvanische Abscheidung wird in Abwesenheit von Feststoffteilchen bei der Betriebstemperatur des
Elektrolyten durchgeführt.
(1) Elektrolytzusammensetzung
(Mol-%; analytische Werte):
BaCl2 9,09
MgCI2 28,85
CaCI2 12,18
NaCI 27,00
(Mol-%; analytische Werte):
BaCl2 9,09
MgCI2 28,85
CaCI2 12,18
NaCI 27,00
KCI 14,63
TiCI2 7,47
TiCh 0,77
(2) Betriebstemperatur des Elektrolyten:460°C
(3) Elektroden: wie im Vergleichsbeispiel 1
(4) Elektrische Bedingungen:
Periodisch aufgeprägter, durch Halbwellengleichrichtung eines einphasigen 50-Hz-Wechselstroms
erhaltener Gleichstrom mit einer Kathodenstromdichteamplitude von 50 A/dm-.
Schaltperiode: 0,6 s
Einschaltdaucr:0,15s
Abschaltdauer: 0,45 s
Einschaltdaucr:0,15s
Abschaltdauer: 0,45 s
(5) Rührbedingungen:
Kathodendrehzahl 2000 min '
Kathodendrehzahl 2000 min '
(6) Elektrolysedauer: 30 min
Unter diesen Bedingungen wird die galvanische Abscheidung in Form feiner schwarzer Dendrite
erhalten, die dicht und unregelmäßig auf der Oberfläche eines dünnen silbergrauen Überzuges aufgewachsen
sind. Die Dendrite sind zahlreicher und dichter als die nach dem Vergleichsbeispiel 1 erhaltenen Dendrite.
Das im Vergleichsbeispiel 2 beschriebene Verfahren wird im wesentlichen wiederholt, wobei jedoch bei
Betriebstemperaturen des Elektrolyten TiCl2-KristaIle im Elektrolyten dispergiert sind.
(1) Zusammensetzung des Elektrolyten (in Mol-%; analytische Werte):
BaCI2 8,77
MgCi2 26.06
CaCb 1U0
NaCl 25^6
KCl 12,61
TiCh 14,61
TiCh 0,60
(2) Betriebstemperatur des Elektrolyten,
(3) die Elektroden,
(4) die elektrischen Abscheidungsbedingungen,
(5) die Rührbedingungen und
(6) die Elektrolysedauer sind wie im Vergleichsbei-SDiel
2 beschrieben.
Die erhaltene galvanische Abscheidung hat die Form eines kompakten festen und dicken galvanischen
Überzuges aus feinen Kristalliten mil glatter mattglänzender
Oberfläche.
Die galvanische Abscheidung erfolgt in Gegenwan von BaCb-Kristallen, die bei der Betriebstemperatur im
Elektrolyten dispergiert sind.
(1) Elekirolytzusammensei/ung
(Mol-%; analytische Werte):
BaCI: 15,12
MgCN 28.44
CaCI: 11.37
NaCl 25,42
(Mol-%; analytische Werte):
BaCI: 15,12
MgCN 28.44
CaCI: 11.37
NaCl 25,42
KCl 11.28
TiCl: 8,05
TiCI3 0,34
(2) Die Betriebstemperatur des Elektrolyten und
(3) die Elektroden sind die gleichen wie im Vergleichsbeispiel 2.
(4) Elektrische Abscheidungsbedingungen:
Periodisch aufgeprägter Gleichstrom, erhalten durch Halbwellengleichrichtung eines einphasigen 50-Hz-Wechselstroms; Kathodenstromdichteamplitude50 A/dm2.
Periodisch aufgeprägter Gleichstrom, erhalten durch Halbwellengleichrichtung eines einphasigen 50-Hz-Wechselstroms; Kathodenstromdichteamplitude50 A/dm2.
Schaltperiode:0,15s
Einschaltdauer: 0,11 s
Ausschaltdauer: 0,04 s
Einschaltdauer: 0,11 s
Ausschaltdauer: 0,04 s
(5) Die Rührbedingungen und
(6) die Elektrolysedauer sind die gleichen wie im Vergleichsbeispiel 2.
Es wird eine galvanische Abscheidung in Form eines kompakten Überzuges mit mattglänzender ebener
Oberfläche erhalten. Der Überzug besteht aus sehr kleinen Kristalliten.
Die galvanische Abscheidung erfolgt in Gegenwan dispergierter Kristalle von BaCI2, KCl, MgCl2, NaCl und
TiCI2 bei Betriebstemperatur im Elektrolyten.
Die Elektrolysezelle ist wie folgt aufgebaut:
Die würfelförmige Elektrolysezelle ist mit Innenheizung ausgerüstet. 1801 Elektrolytschmelze füllen die
Zelle in einer Höhe von 135 cm. Die Oberfläche des Elektrolyten wird unter Argon gehalten. Die Elektrolyttemperatur
beträgt am Boden der Zelle etwas über 520° C. Der Elektrolyt wird mit einem Schraubenflügelrührer
aus rostfreiem Stahl gerührt Die Drehzahl des Rührers wird so geregelt, daß der Elektrolyt im
Kathodenraum praktisch eine zeitlich konstante Zusammensetzung aufweist
Als Rotationskathode dient ein Rohr aus rostfreiem Stahl mit einer Höhe von 100 mm, einem Außendurchmesser
von 32 mm und einer Wandstärke von 1,5 mm. Die Kathode ist auf einer Antriebswelle aus rostfreiem
Stahl gehaltert, die einen Außendurchmesser von 25 mm hat Die Halterung erfolgt über einen elektrisch
leitenden und die elektrische Verbindung herstellenden Kupferring. Der untere Rand des Kathodenrohres ist
von einer Überwurfmutter aus Porzellan abgedeckt Die Kathode wird zur Rotation mit der Porzellanüberwurfmutter
nach unten so tief in den Elektrolyten
eingetaucht, daß die Oberkante der Elektrode etwa 5 bis
15 cm unter der Elektrolytoberfläche liegt. Die Kathode und die Welle sind im wesentlichen senkrecht
ausgerichtet. Der über der Kathode liegende und in den Elektrolyten eintauchende Teil der Antriebswelle ist mit
einem Porzellanzylinder verkleidet, dessen Außendurchmesser im wesentlichen gleich dem Außendurchmesser
des Kathodenrohres ist.
Als Anode dienen zwei quadratische Kohlenstoffplatten
mit einer Kantenlänge von 20 cm und einer Stärke von 1,5 cm. Die beiden Anodenplatten sind symmetrisch
rechts und links der Kathode angeordnet. Der Abstand zwischen Kathode und jeder der Anodenplatten beträgt
jeweils 15 cm.
!ede der beiden Anodenplatten ist im Abstand von ca.
3 cm unter Zwischenfügung von Abstandshaltern mit einer bauschigen Membran aus geköpertem Quarztuch
umgeben. Diese Membran verhindert, daß die Zusammensetzung des Elektrolyts während des Betriebes
durch die an der Anode gebildeten Reaktionsprodukte verändert wird. Die Analysenproben des Elektrolyten
werden 5 bis 15 cm unterhalb der Elektrolytoberfläche an der Stelle entnommen, an der die Kathode in den
Elektrolyten eingesetzt ist.
(1) Elektrolytzusammensetzung
(in Mol-%;analytische Werte):
BaCl2 23,73
MgCI2 22,65
CaCl2 13,06
(in Mol-%;analytische Werte):
BaCl2 23,73
MgCI2 22,65
CaCl2 13,06
NaCI 41,00
KCl 20,53
TiCI2 27,38
TiCl3 3,88
(2) Betriebstemperatur des Elektrolyten:
473-476°C
473-476°C
(3) Elektroden:
Kathode:
Kathode:
Zylinder aus rostfreiem Stahl mit einem Durchmesser von 32 mm und einer Höhe von 100 mm,
Anode:
Anode:
Zwei Kohlenstoffplatten mit einer Kantenlänge von 20 cm χ 20 cm und einer Dicke von 1.5 cm.
Anoden-Kathoden-Abstand: 15 cm
Anoden-Kathoden-Abstand: 15 cm
(4) Elektrische Abscheidungsparameter:
Periodisch aufgeprägter Gleichstrom.
Kathodenstromdichte:33 A/dm2.
Periodisch aufgeprägter Gleichstrom.
Kathodenstromdichte:33 A/dm2.
Einschaltdauer: 0,006 s
Abschaltdauer: 0,004 s
Abschaltdauer: 0,004 s
Dieser Schaltperiode ist eine Schaltperiode von 2,4 s überlagert, die jeweils eine Einschaltdauer von
2.1 s und eine Abschaltdauer von 0,3 s umfaßt.
(5) Rührbedingungen:
Die Kathode wird alternierend und periodisch 16 s
mit einer Drehzahl von 2350 min-' und 8 s mit einer Drehzahl von 300 min-' gedreht. Beim
Drehzahlwechsel werden etwa 2,5 bis 3 s benötigt, bis die neue Drehzahl konstant und stabilisiert
erreicht ist
(6) Abscheidungsdauer: 2 h
Unter diesen Bedingungen wird die galvanische Abscheidung in Form eines festen, kompakten und
dicken Überzuges mit ebener und mattglänzender Oberfläche erhalten. Der Überzug besteht aus sehr
kleinen Kristalliten.
Vergleichsbeispiel 3
(1) Zusammensetzung iics Elektrolyten:
Ein Grundgemisch aus 59 Molteilen LiCl und 41 Molteilen KCl wird mit Ausgangsmaterial zur
Herstellung galvanischer Titanüberzüge in der im Rahmen der vorstehenden Beispiele und Vergleichsbeispiele
angegebenen Weise versetzt. Nach Erwärmen des Elektrolyten auf höhere Temperatur
und anschließendes Absenken der Temperatur auf 4000C werden aus dem nicht bewegten Elektrolyten
etwa 24 h nach Erreichen der Temperatur von 400° C etwa 3 cm unter der Elektrolytoberfläche die
Analysenproben genommen. Die Proben enthalten etwa 8 Gew.-% TiCl2 und etwa 3 Gew.-% TiCI3. Die
so zusammengesetzte, etwa 24 h alte, über einem Kristallsediment stehende Schmelze wird für das
galvanische Verfahren als Elektrolyt verwendet.
(2) Betriebstemperatur des Elektrolyten: 400° C
(3) Elektroden: Kathode:
Molybdänblech mit einer Tauchtiefe von 27 mm, einer Breite von 13 mm und einer Stärke von
0,2 mm.
Anode:
Kohlenstoffrundstab mit einem Durchmesser von 8 mm und einer Tauchtiefe von 150 mm.
Kathoden-Anoden-Abstand: ca. 30 mm
Kathoden-Anoden-Abstand: ca. 30 mm
(4) Elektrische Abscheidungsbedingungen:
Periodisch aufgeprägter Gleichstrom. Kathodenstromdichte: 100 A/dtn2. Die Schaltperiode beträgt 0,15 s mit einer Einschaltdauer von 0,04 s und einer Abschaltdauer von 0,11 s.
Periodisch aufgeprägter Gleichstrom. Kathodenstromdichte: 100 A/dtn2. Die Schaltperiode beträgt 0,15 s mit einer Einschaltdauer von 0,04 s und einer Abschaltdauer von 0,11 s.
(5) Rührbedingungen:
Die Kathode ist als Rüttelkathode ausgebildet. Die Schwingung erfolgt mit einer Frequenz von
400 min-1, einer Amplitude von 36 mm und unter
45° zur Kathodenfläche.
(6) Abscheidungsdauer: 30 min
Unter diesen Bedingungen wird die galvanische Abscheidung in Form eines rußartigen schwarzen feinen
Pulvers erhalten, das auf einem sehr dünnen silbergrauen Überzug haftet.
4r>
Das im Vergleichsbeispiel 3 beschriebene Verfahren wird mit der Abänderung wiederholt, daß bei erhöhter
Titansalzkonzentration das Titansalz bei Betriebstemperatur im Elektrolyten auskristallisiert und dispergien >u
ist.
(1) Elektrolytzusammensetzung:
Der im Vergleichsbeispiel 3 verwendete Elektrolyt wird zusätzlich mit metallischem Titan und TiCh in v,
der zuvor beschriebenen Weise versetzt. Zur Rücklösung duich Redoxreaktion wird die Temperatur
des Elektrolyten erhöht und nach erfolgter Umsetzung auf 400°C abgesenkt. Die Kathode
wird in der im Vergleichsbeispiel 3 beschriebenen bo
Weise gerüttelt. Eine 3 cm unter der Oberfläche des Elektrolyten im Kathodenraum entnommene Probe
zeigt eine Konzentration von 19,2 Gew.-% TiCb und 7,0 Gew.-% TiCh. Dieser Elektrolyt wird für
das Verfahren eingesetzt. tv",
(2) Die Betriebstemperatur des Elektrolyten,
(3) die Elektrodenausbildung,
(5) die Rührbedingungen sind die gleichen, wie im Vergleichsbeispiel 3 beschrieben.
(6) Abscheidungsdauer: 3 h
Unter diesen Bedingungen wird die elektrolytische Abscheidung in Form eines dicken Überzuges mit
glatter, glänzender Oberfläche und rundem Randwulst erhalten.
Zur galvanischen Abscheidung einer Legierung wird wie folgt verfahren:
(1) Zusammensetzung des Elektrolyten (in Mol-%;
analytische Werte):
BaCh 26,48
MgCl2 26,00
CaCl2 13,77
NaCl 41,00
KCl 17,63
TiCl2 26,04
TiCI3 2,10
MnCl2 0,87
(2) Betriebstemperatur des Elektrolyten: 4700C
(3) Elektroden:
Kathode:
Kathode:
Molybdänblech mit einer Tauchtiefe von 25 mm, einer Breite von 10 mm und einer Stärke von
0,3 mm.
Anode:
Kohlenstoffplatte mit einer Tauchtiefe von 50 mm, einer Breite von 30 mm und einer Stärke von 5 mm.
(4) Elektrische Abscheidungsparameter:
Periodisch aufgeprägter Gleichstrom. Kathodenstromdichte 60 A/dm2. Die Schaltperiode beträgt 1,5 s, und zwar mit einer Einschaltdauer von 0,3 s und einer Abschaltdauer von 1,2 s.
Periodisch aufgeprägter Gleichstrom. Kathodenstromdichte 60 A/dm2. Die Schaltperiode beträgt 1,5 s, und zwar mit einer Einschaltdauer von 0,3 s und einer Abschaltdauer von 1,2 s.
(5) Rührbedingungen:
Die Kathode ist als Rüttelkathode ausgebildet. Die Rüttelfrequenz beträgt 400 min-', entsprechend
einer Schwingungsdauer für eine Schwingung von 0,15 s, die Rüttelarnplitude ist 30 mm, und die
Schwingungsrichtung verläuft unter 45° gegen die Kathodenoberfläcru!.
(6) Abscheidungsdauer:30min
Unter diesen Bedingungen wird die galvanische Abscheidung in Form eines kompakten homogenen
Überzuges mit flacher Oberfläche erhalten. Der Überzug besteht aus kleinen Kristalliten. In den
Randbereichen weist der Überzug einen runden Wulst auf. Eine quantitative Auswertung der Röntgenbeugungsdiagramme
des Überzuges zeigt, daß dieser 10,7 Gew.-Teile Mangan und 87,0 Gew.-Teile Titan enthält.
Diese Analysendaten sind über die gesamte Fläche des Überzuges konstant und weichen nur im Randbere'ch
ab.
Die Röntgenstrukturanalyse zeigt, daß die Kristallite kubisch raumzentrierte Struktur besitzen.
Die Ergebnisse der Strukturanalyse und der chemischen Analyse /eigen, daß der Überzug eine homogene
ß—Ti — Mn-Legierung ist.
Das vorstehend anhand von Beispielen zur Herstel
lung galvanischer Titanüberzüge beschriebene Verfahren der Erfindung wird weiterhin vorzugsweise zur
Herstellung galvanischer Überzüge aus Zirkon, Aluminium, Tantal. Niob. Uran oder Mangan eingesetzt, ist in
030 118/23!
gleicher Art jedoch auch für andere Werkstoffe verwendbar.
Außerdem können bei der galvanischen Abscheidung elektropositiver Metalle diese in der sich bildenden
Überzugsschicht während der galvanischen Abscheidung mit elektronegativen Elementen, wie beispielsweise
Sauerstoff, Stickstoff oder Bor, umgesetzt werden, wenn man dem Elektrolyten Teilchen einer Verbindung
zusetzt, die diese elektronegativen Elemente enthält und dem galvanisch abgeschiedenen Metall nach Art einer
Dotierung zuführt Alternativ oder gleichzeitig kann der Elektrolyt auch die zur Modifizierung der galvanischen
Abscheidungsschichten benötigten elektronegativen Elemente elementar oder in Form von Verbindungen
gelöst enthalten.
Zusammengefaßt schafft die Erfindung also ein Verfahren zur galvanischen Abscheidung von Metallen,
Legierungen oder im vorstehend genannten Sinne modifizierten Metallen oder Legierungen aus als
Elektrolyt dienenden Salzschmelzen, die eine Rücklösung des abgeschiedenen Werkstoffes ermöglichen und
bzw. oder die so zusammengestellt sind, daß festes oder hochviskoses Material auf der Oberfläche des abgeschiedenen
Werkstoffs während der galvanischen Abscheidung gebildet wird, wobei der prinzipielle
Erfindungsgedanke darin zu sehen ist, daß bei der jeweiligen Betriebstemperatur in der beschriebenen
Elektrolytschmelze Feststoffteilchen dispergier: sind. Diese Maßnahme führt dazu, daß die galvanische
Abscheidung auch über längere Zeit hin kontinuierlich durchgeführt werden kann und die Herstellung fester
feinkristalliner galvanischer Oberzüge mit glatten, glänzenden und harten Oberflächen ermöglicht.
Claims (5)
1. Verfahren zur galvanischen Herstellung eines Überzugs aus Salzschmelzen, die unter Betriebsbedingungen
den abgeschiedenen Werkstoff rücklösen können und/oder während der galvanischen Abscheidung
auf der Abscheidungsoberfläche festes oder hochviskoses Material bilden und dispergierbare
Feststoffteilchen enthalten, die relativ zur Abscheidungsoberfläche bewegt und mit ihr in
Berührung gebracht werden, dadurch gekennzeichnet,
daß unter Betriebsbedingungen Feststoffteilchen in der Schmelze dispergiert sind, die
durch programmiertes Abkühlen der homogenen Schmelze auf die Betriebstemperatur auskristallisieren.
2. Verfahreil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Feststoffteilchen dispergiert werden,
die Substanzen enthalten oder aus Substanzen bestehen, durch deren Reduktion der Überzug
aufgebaut wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine bromidfreie,
ausschließlich aus Chloriden bestehende Schmelze verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrolytischen
Bedingungen, die unterschiedliche Bildungsgeschwindigkeiten der einzelnen Substanzen
des Zwei- oder Mehrkomponentengemisches der Elektrolytschrp.elze bewirken, im Verlauf der galvanischen
Abscheidung abwechselnd variic .erden.
5. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4 zur Herstellung kompakter,
glänzender Überzüge aus Titan oder Titanlegierungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP13196074A JPS5636238B2 (de) | 1974-11-18 | 1974-11-18 |
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DE2551727A1 DE2551727A1 (de) | 1976-05-26 |
DE2551727B2 true DE2551727B2 (de) | 1980-04-30 |
DE2551727C3 DE2551727C3 (de) | 1981-01-08 |
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Family Applications (1)
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DE2551727A Expired DE2551727C3 (de) | 1974-11-18 | 1975-11-18 | Verfahren zur galvanischen Herstellung von Überzügen aus Salzschmelzen |
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GB (1) | GB1504356A (de) |
IT (1) | IT1064458B (de) |
NO (1) | NO753867L (de) |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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RU2775044C1 (ru) * | 2021-09-15 | 2022-06-27 | Федеральное государственное бюджетное учреждение науки Институт высокотемпературной электрохимии Уральского отделения Российской Академии наук | Электролитический способ получения покрытий и изделий из ниобия, легированного танталом |
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JP2012031471A (ja) * | 2010-07-30 | 2012-02-16 | Yoshiji Ichihara | 電気めっき方法及びめっき部材の製造方法 |
CN107460502A (zh) * | 2017-09-21 | 2017-12-12 | 北京工业大学 | 一种添加固相微粒的熔盐电沉积制备合金的方法 |
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-
1975
- 1975-11-12 AU AU86554/75A patent/AU506646B2/en not_active Ceased
- 1975-11-14 GB GB47121/75A patent/GB1504356A/en not_active Expired
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- 1975-11-18 DE DE2551727A patent/DE2551727C3/de not_active Expired
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- 1975-11-18 SE SE7512932A patent/SE414196B/xx not_active IP Right Cessation
- 1975-11-18 NO NO753867A patent/NO753867L/no unknown
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