DE2550496B2 - Verfahren und Zentrifuge zum Abschleudern und Wiederauflösen von Zucker - Google Patents
Verfahren und Zentrifuge zum Abschleudern und Wiederauflösen von ZuckerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wiederauflösen von Zucker in einer kontinuierlich arbeitenden
Zentrifuge, bei dem der Zucker beim Abwurf vom Schleudertrommelrand mit Auflöseflüssigkeit in Berührung
gebracht und das erhaltene Produkt angestaut und aus der Zentrifuge ausgetragen wird, und eine
Zentrifuge zur Durchführung des Verfahrens, die eine konische, innen mit einem Siebbelag ausgerüstete
Schleudertrommel aufweist, welche um eine lotrecht verlaufende Achse rotierend angetrieben ist und an
ihrem oberen Ende einen achsnormal ausgerichteten Abwurfflansch für den Übertritt der Zuckerkristalle
aufweist, oberhalb dessen in axialem Abstand ein kreisförmiger Rohrring mit zumindest teilweise gegen
den Abwurfflansch gerichteten Düsen zum Beaufschlagen des aus der Schleudertrommel austretenden
Zuckers mit Auflöseflüssigkeit angeordnet ist, und der von einem Feststehenden Auffangring mit gekrümmtem
Profil umgeben ist, dessen konkave Seite zum Abwurfflansch hin weist, und wobei dem Auffangring
Mittel zum Anstauen des erzeugten Produkts zugeordnet sind.
Ein Verfahren und eine Zentrifuge der eingangs genannten Art sind in der DE-AS 20 25 828 offenbart.
Verfahren und Zentrifuge sind jedoch unter dem Eindruck der in der Zuckerindustrie bekannten Tatsache,
daß feuchte Zuckerkristalle, die mit hoher Geschwindigkeit auf eine feste Wand prallen, zusammenbacken
und Klumpen bilden, so konzipiert, daß der Aufprall der Zuckerkristalle auf eine feste Wand
verhindert wird. Zu diesem Zweck ist der Abwurfflansch der bekannten Zentrifuge von einem rohrförmigen
Auffangring umgeben, der einen Kreisquerschnitt aufweist und der innen mit einem Schlitz versehen ist,
ίο durch den der radial verbreiterte Abwurfflansch
wenigstens teilweise in das Innere des Auffangflansches hineinragt In diesen Auffangring wird auf unterschiedliche
Weise Flüssigkeit eingespeist, so daß ein Flüssigkeitsbad entsteht, welches unter dem Einfluß der
Luftreibung des radial verbreiterten Abwurfflansches mit langsamerer Geschwindigkeit als die Schleudertrommel
rotiert In dem rotierenden Flüssigkeitsbad werden die mit hoher Geschwindigkeit vom Abwurfflansch
abgeschleuderten Zuckerkristalle weich aufgefangen. Wenn das Bad jius Lösungsflüssigkeit besteht,
werden auf Grund der Rotation des Bades Misch- und Lösungsvorgänge eingeleitet Das Produkt, ein Gemisch
aus Zuckerlösung und Zuckerkristallen, wird kontinuierlich in solcher Menge abgezogen, daß die Flüssigkeitszufuhr
das Bad aufrecht erhält
Kristallrestfreie, höherkonzentrierte Zuckerlösungen können auf diese Weise jedoch nicht erzeugt werden.
Das Auflösen von Zuckerkristallen erfordert eine bestimmte Zeit die unter sonst gleichen Bedingungen
umso länger ist, je größer die zu lösenden Kristalle sind und je höher bereits die Zuckerkonzentration im
Lösungsmedium ist Besonders intensives Rühren kann diese Zeit verkürzen. Bei dem bekannten Verfahren
bzw. der bekannten Zentrifuge kann aber nicht intensiv gerührt werden, denn bei zu hoher Rotationsgeschwindigkeit
des Flüssigkeitsbades würden die eingetragenen Zuckerkristalle infolge der Zentrifugalwirkung am
äußeren Bereich des Auffangringes sedimentieren. Andererseits muß man den Rühreftdu nutzen, deshalb
wird die Rotationsgeschwindigkeit des Bades so hoch, wie es ohne Sedimentationserscheinungen möglich ist,
eingestellt Das hat aber wiederum zur Folge, daß am Abzugsstutzen des Auffangringes viele Male pro
Sekunde frisch zugeführte Lösungsflüssigkeit, im Bereich vor dem Stutzet, gerade in das Bad eingetragene
Zuckerkristalle, aber auch schon mit Zucker angereicherte Lösungsflüssigkeit sowie Zuckerkristalie, an
deren Oberflächen der Lösungsprozeß bereits begonnen hat, vorbeifließen. Der Gutabzug kann also nicht
selektiv erfolgen, so daß durch den Abzugsstutzen ein Gemisch der geschilderten Zusammensetzung, jedoch
keine kristallrestfreie, höher konzentrierte Zuckerlösung austritt.
Das bekannte Verfahren schlägt vor, die normaleres weise niedrige Zuckerkonzentration der flüssigen Phase
des abgezogenen Gutes dadurch zu erhöhen, daß ein Teil des abgezogenen Gutes wieder in den Auffangring
eingespeist wird. Dadurch steigt aber die erforderliche Lösungszeit, so daß ein Produkt mit höherem
«ο Kristallanteil entsteht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Verfahren und die eingangs genannte
Zentrifuge so auszubilden, daß aus der Zentrifuge kristallfreie, hochkonzentrierte Zuckerlösung abgezo-
(■5 gen werden kann.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch die im Kennzeichen des ein Verfahren betreffenden Patentanspruches
1 und des eine Zentrifuge betreffenden
Das Zeitproblem beim Lösen von Zuckerkristallen wird überwunden, indem die Kristalle unter Ausnutzung
der ihnen beim Verlassen der Schleudertrommel innewohnenden kinetischen Energie einer Prallzerkleinerung
unterzogen werden. Dieser Vorgang ist einem mechanischen Mahlprozeß vergleichbar, bei dem die
Zuckerkristalle in feinste Zuckerpartikel zerkleinert werden; solche Zuckerpartikel sind sehr schnell lösbar.
Bei dieser Zentrifuge werden außerdem weitere Maßnahmen zur Optimierung des Lösungsvorganges
wirksam. Dadurch, daß die Düsen, aus denen die Lösungsflüssigkeit austritt, etwa senkrecht gegen den
Abwurfflansch gerichtet sind, werden die meisten Kristalle mindestens einmal mit hoher Geschwindigkeit
quer durch Tropfen der Lösungsflüssigkeit hindurchgetrieben. Bei derartig hohen Relativgeschwindigkeiten
wird Zucker von der Kristalloberfläche durch Kavitation abgetragen; damit setzt der Prozeß des Lösens und
der Zerkleinerung der Kristalle bereits am Abwurfflansch ein. Lösungsfiüssigkeit, die zum Teii schon
infolge des Kontaktes mit Zuckerknstallen mit Zucker
angereichert auf den Abwurfflansch auftrifft, νι'ιτά von
diesem in die gleiche Zone abgeschleudert, in der auch die Zuckerkristalle auftreffen und zerkleinert werden;
neugcbildete Zuckeroberflächen kommen daher sofort mit Lösungsflüssigkeit in Berührung.
Die Prallzerkleinerung findet an einem Auffangring statt, dessen Krümmung nach Art eines nach unten
geöffneten Korbbodens verläuft, wobei der obere schwach gekrümmte Teil auf Höhe des Abwurfflansches
liegt So werden mehrere Wirkungen erzielt Die Kristalle treffen im schwach gekrümmten und schwach
zu ihrer Flugbahn geneigten Bereich des Korbbodens auf und erhalten so nach dem Auftreffen eine etwa
parallel zur Korbbodeninnenoberfläche verlaufende Bewegungsrichtung. Damit wird das beim Auftreffen
von Zuckerknstallen auf eine feste Wand bisher unvermeidliche Anbacken und Verklumpen vermieden;
es tritt ein Sandstrahleffekt ein, der die Korbbodenoberfläche
ständig sauberhält Wenn die Kristallsplitter, die nach dem ersten Aufprall von Kristallen auf die
Oberfläche des korbbodenartigen Auffangringes entstehen,
eine etwa parallel zur Oberfläche des Auffangringes verlaufende Bewegungsrichtung annehmen, dann 4s
würde keine weitere mechanische Zerkleinerung stattfinden, weil eine gegen den Auffangring gerichtete
Bewegungskomponente fehlt Erfindungsgemäß hit der Auffangring jedoch eine Körbbodenform. Infolgedessen
weist seine Oberfläche in Bewegungsrichtung der Kristalle eine ständig zunehmende Krümmung auf, so
daß die Rristailsplitter und -teilchen ständig erneut gegen die Oberfläche des Auffangringes bewegt und
dabei zerkleinert, gewissermaßen zermahlen werden, ohne daß Zuckerteilchen anbacken oder verklumpen
können. Die Auflöseflüssigkeit bzw. Zuckerlösung folgt dem Weg der Kristallteilchen auf der Oberfläche des
Auffangringes in Form eines dünnen Films. Dem unteren, im wesentlichen lotrecht verlaufenden Ende
des korbbodenartigen Auffangringes steht mit gerin- ao
gern axialem Abstand ein Zwischenboden gegenüber, der außerhalb des Auffangringes eine aufrechtstehende,
ringförmige Stauwand trägt. Dadurch wird die am unteren Ende des Auffangringes ankommende Zuckerlösung
angestaut und unter dem Einfluß des innerhalb des Auffangringes bei einer Zentrifuge betriebsbedingt
herrschenden Luftöberdi utkes durch den Spalt getrieben,
der zwischen dem AufFangring und dem Zwischenboden besteht Dabei treten etwa noch vereinzelt
vorhandene Kristallpartikelchen endgültig in Lösung und es wird eine Homogenisierung der Lösung erreicht
Mit den Maßnahmen nach der Erfindung wird die Möglichkeit geschaffen, Kristallzucker, der in einer
kontinuierlich arbeitenden Zentrifuge erschleudert wird, innerhalb weniger Sekunden innerhalb der
Zentrifuge wieder aufzulösen und dabei Zuckerlösungen hoher Konzentration zu erzeugen, die ohne
nachgeschaltete Lösungsmaßnahmen oder Maßnahmen zur Erhöhung der Konzentration auf verschiedenste Art
weiterverarbeitet werden können.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus der Anwendung des neuen Verfahrens und der neuen Zentrifuge. Für
sehr viele industrielle Verwendungszwecke wird nämlich Flüssigzucker hoher Reinheit benötigt Zur
Verhinderung des Kristalüsierens wird dieser Zucker in Invertzucker verwandelt Zuvor muß jedoch auf dem
Wege der Kristallisation und Wiederauflösung und Filtration erst Zuckerlösung geschafv-n werden. Wegen
der extrem hohen Reinheitsanforderun^en war bisher
ausschließlich der Einsatz periodisch arbeitender Zentrifugen die Gewähr dafür, daß man Zucker der
erforderlichen Reinheit erhielt
Es k?.wi aber auch in der kontinuierlich arbeitenden
Zentrifuge durch intensives Decken bereits eine hohe Reinheit erzielt werden. Die bei dieser Arbeitsweise aus
der Zentrifuge ausgetragene Zuckerlösung braucht dann nach dem Filtrieren lediglich noch der Invertbehandlung
unterzogen zu werden, um als Flüssigzucker verwendbar zu sein.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden, ebenso
wie das Verfahren, näher erläutert
F i g. 1 zeigt eine Schnittansicht einer kontinuierlich arbeitenden Zentrifuge, die zur Durchführung des
Verfahrens geeignet ist
Fig.2 zeigt eine im Maßstab vergrößerte Einzelheit
der Zentrifuge nach F i g. 1, wobei die für die Auflösung des Zuckers maßgebenden Vorgänge schematisiert
angedeutet sind.
Die F i g. 1 zeigt eine kontinuierlich arbeitende Zentrifuge 1, bei der eine konische, nach eben offene
Schleudertrommel 3 um eine lotrecht verlaufende Drehachse 2 rotiert Zum Antrieb dient ein Antriebsmotor
4. Die Schleudertrommel 3 ist auf der Innenseite in üblicher Weise mit einem Sieb 5 ausgerüstet Die
Schleudertrommel 3 weist am oberen Ende einen Abwurfflansch 6 auf.
Im Zentrum der Schleudertrommel 3 befindet sich eine Beschleunigungs- und Aufbereitungseinrichtung 7,
in die hinein sich eine Einspeiseeinrichtung 8 erstreckt weicht Füllmasse 9 aus einem Dosierschieber 10 in
wählbarer Menge zugeführt wird. Die Füllmasse wird beim Passieren de«, Siebes 5 von der flüssigen Phase
befreit und über den Abwurfflansch 6 abgeworfen. Düsenrohre 11, die an geeignete — nicht gezeigte —
Speiseleitungen angeschlossen sind, dienen dazu, den auf dem Sieb 5 in Richtung zum oberen Rand des
Abwurfflansches 6 gleitenden Zucker mit Wasser oder Dampf zu beaufschlagen.
Die aus der Füllmasse abgetrennte flüssige Phase wird in einem Auffangraum 12 aufgefangen und
abgeleitet. Dieser Auffangraum 12 wird durch ein die
Schleudertrommel 3 umgebendes Gehäuse 13 definiert.
Um mit der in vorstehender Weise ausgebildeten, kontinuierlich arbeitenden Zentrifuge den über den
Abwurfflansch 6 abgeworfenen Zucker noch in der
Zentrifuge selbst wieder auflösen zu können, sind folgende Vorkehrungen getroffen:
In einem gewissen axialen Abstand oberhalb des Abwurfflansches 6 befindet sich ein kreisringförmig
ausgebildetes Rohr 14, welches über eine Speiseleitung ■;
15 sowie ein Dosierventil einer Dosiereinrichtung 16 an eine Zuführleitung 17 für Auflöseflüssigkeit angeschlossen
ist. In geringem radialen Abstand vom Rohr 14 erstreckt sich der innere Rand eines Auffangringes 18,
der nach Art eines Korbbodens gekrümmt ist und infolgedessen in Höhe des Abwurfflansches 6 der
Schleudertrommel 3 dem über den Abwurfflansch 6 abgeworfenen Zucker eine Schrägfläche darbietet. Das
untere Ende des Auffangringes 18 verläuft lotrecht. Es endet unter Beiassung eines schmalen Durchtrittsschiit- r>
zes 19 oberhalb eines Zwischenbodens 20, der waagerecht innerhalb eines Außenmantels 21 der
Zentrifuge und des Gehäuses 13 verläuft. In einem gewissen radialen Abstand außerhalb des Auffangringes
18 ist auf dem Zwischenboden 20 eine ringförmige Stauwand 22 angeordnet, deren obere Kante in einer
bestimmten Höhe oberhalb des Durchtrittsschlitzes 19 verläuft.
In dem Zwischenboden 20 ist eine Austrittsöffnung für Zuckerlösung vorgesehen, an die sich ein Ableitrohr >5
23 anschließt. Durch dieses Ableitrohr 23 wird die Zuckerlösung aus der Zentrifuge 1 ausgetragen.
Die aus dem Dosierschieber 10 mit möglichst konstanter Temperatur in dosierter Menge durch die
Einspeiseeinrichtung 8 fließende Füllmasse 9 wird nach Passieren der Beschleunigungseinrichtung 7 in der
Schleudertrommel 3 in eine feste Phase, den Zucker, und eine flüssige Phase in den Ablauf getrennt. Der Zucker
wird gegebenenfalls durch Wasser oder Dampf gedeckt und tritt über den Abwurfflansch 6 aus. Das ringförmige
Rohr 14 weist Austrittslöcher oder Düsen 30 auf, durch welche Auflöseflüssigkeit mit geeigneter Temperatur
unter Druck und durch die Dosiereinrichtung 16 auch in geregelter Menge etwa im rechten Winkel zur
Flugrichtung auf die Zuckerkristalle aufgesprüht wird. In Fig. 2 deuten Pfeile 31 die Flugrichtung der
Zuckerkristalle an, während Pfeile 32 die Richtung der Strahlen der Auflöseflüssigkeit angeben. Bei der
Darstellung in F i g. 2 ist zu berücksichtigen, daß es sich um einen Axialschnitt handelt, so daß die dargestellten
Richtungen noch durch eine senkrecht zur Zeichnungsebene gerichtete Bewegungskomponente, die durch die
Rotation der Schleudertrommel 3 erzeugt wird, zu ergänzen wäre.
Die Zuckerkristalle, die in Richtung der Pfeile 31 abgeworfen werden, und die Flüssigkeitsstrahlen, die in
Richtung der Pfeile 32 ausgestoßen werden, treffen sich mit sehr hoher Geschwindigkeit wobei sich sehr große
kinetische Energien auswirken. Es entsteht in dem vom Auffangring 18 umschlossenen Raum unter Mitwirkung
der sehr heftigen turbulenten Luftströmung, die von der Rotation der Schleudertrommel 3 verursacht wird, ein
dichter Flüssigkeitsnebel 33, in dem sich, wie in der Fig.2 durch Pfeile angedeutet ist, zusätzlich sehr
heftige Turbulenzen und Wirbel bilden. Bereits beim ersten Kontakt der Auflöseflüssigkeit mit den Zuckerkristallen
findet ein sehr heftiger Stoffaustausch statt, der einen sofortigen intensiven Start des Lösungsvorganges
bewirkt. Auf dem Weg in Richtung der Pfeile 31 werden die Zuckerkristalle erneut durch dichtes,
feinverteiltes, flüssiges Medium, nämlich die Auflöseflüssigkeit, hindurchgeschleudert, so daß wiederum ein
intensiver Flüssigkeitsaustausch stattfindet, der die Lösung weiterfördert. Die Zuckerkristalle treffen dann
auf den Auffangring 18 auf und werden infolge der innewohnenden Energie in etwa der durch die Pfeile 34
angedeuteten Weise teils in Drehrichtung, teils in Richtung auf das untere Ende des Auffangringes
bewegt. Dabei wirken sich hohe mechanische Kräfte aus. die teilweise zu einer mechanischen Zerkleinerung
der einzelnen Zuckerkristalle führen, aber zusätzlich auch einen intensiven Misch- und Rühreffekt auf die
Auflöseflüssigkeit ausüben, die die Kristalle auf diesem Wege begleitet. Eine zusätzliche Einwirkung auf die
Flüssigkeit und die wandernden Kristalle üben die Turbulenzen und Wirbel des Flüssigkeitsnebels 33 aus.
Am unteren Ende des Auffangringes 18 sind kaum noch Zuckerkristalle vorhanden, sondern es liegt fast nur
noch Zuckerlösung vor. Diese Zuckerlösung mit gewissen Restkristallen bildet am unteren Ende des
Auffangringes 18 vor dem schmalen Durchtrittsschlitz 19 einen Flüssigkeitsstau 35. Da der Innenraum der
Schleudertrommel 3 über die Einspeiseeinrichtung 8 mit Dampf beaufschlagt wird, und da die hohen Drehzahlen
der Schleudertrommel 3 einen Ventilationseffekt verursachen, wird der FlUssigkeitsstau 35 unter Einfluß
eines etwa in Richtung der Pfeile 36 in F i g. 2 wirkenden Druck- bzw. Strömungseffektes von Flüssigkeitsnebel
und Luft durch den Durchtrittsschütz 19 getrieben. Es tritt dabei ein von Flüssigkeitsnebeln intensiv durchströmtes
Flüssigkeits-, Luft- oder Feuchtigkeitsgemisch etwa in Richtung des Pfeiles 137 in Fig.2 durch den
Durchtrittsschlitz 19 und über die Stauwand 22 hinweg. Diese letzte mechanische Einwirkung auf die inzwischen
geschaffene Zuckerlösung bringt auch die letzten noch vorhandenen Kristallreste zur völligen Lösung, so daß
durch das Ableitrohr 23 reine, vollständig gelöste Zuckerlösung abfließt. Versuche haben ergeben, daß
sehr hohe Zuckerkonzentrationen in der Größenordnung von 60 bis 70 Brix oder mehr erzielt werden
können.
Es kann in der Praxis passieren, daß infolge des Versagens von Pumpen oder dergleichen plötzlich der
Zufluß von Auflöseflüssigkeit ausfällt In der Praxis hätte das innerhalb kurzer Zeit ein totales Verstopfen
und Blockieren der Zentrifuge 1 zur Folge. Aus diesem Grunde ist in die Zuführleitung 17 ein Druckmesser 37
eingeschaltet und steuerungstechnisch mit ei em Magnetventil 38 verbunden, welches eine weitere
Speiseleitung 39 für die Zufuhr von Auflöseflüssigkeit zuzuschalten vermag, falls der Druck in der Zuführleitung
17 plötzlich abfällt Ein Rückschlagventil 40 verhindert in dieser Situation, daß die ersatzweise
zugeführte Auflöseflüssigkeit in die falsche Richtung abfließt
Im Normalfall kann für den Auflösevorgang als Auflöseflüssigkeit Dünnsaft verwendet werden. Es kann
aber auch mit Kondensat oder entsprechend aufbereitetem Wasser oder aber auch mit geeigneten Dicksäften
gearbeitet werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnuneen
Claims (2)
1. Verfahren zum Wiederauflösen von Zucker in einer kontinuierlich arbeitender Zentrifuge, bei dem
der Zucker beim Abwurf vom Schleudertrommelrand mit AuflöseflGssigkeit in Berührung gebracht
und das erhaltene Produkt angestaut und aus der Zentrifuge ausgetragen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuckerkristalle während des Lösevorgangs einer Prallzerkleinerung unterzogen werden.
2. Zentrifuge zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 1, die eine konische, innen mit
einem Siebbelag ausgerüstete Schleudertrommel aufweist, welche um eine lotrecht verlaufende Achse
rotierend angetrieben ist und an ihrem oberen Ende einen achsnormal ausgerichteten Abwurfflansch für
den Übertritt der Zuckerkristalle aufweist, oberhalb dessen in axialem Abstand ein kreisförmiger
Rohrring (nut zumindest teilweise gegen den Abwurffiansch gerichteten Düsen zum Beaufschlagen
des aus der Schleudertrommel austretenden Zuckers mit Auflöseflüssigkeit angeordnet ist, und
der von einem feststehenden Auffangring mit gekrümmtem Profil umgeben ist, dessen konkave
Seite zum Abwurfflansch hin jueist, und wobei dem
Auffangring Mittel zum Anstauen des erzeugten Produkts zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düsen (30) etwa senkrecht gegen den Abwurfflansch (18) nach Art eines nach unten
geöffneten L^rbbodens verläuft und mit ihrem oberen, schwach gekrümmter Teil auf Höhe des
Abwurfflansches liegt, daß in einem geringen axialen
Abstand zum unteren Rand de? Auffangringes ein achsnormaler Zwischenboden (M) vorgesehen ist,
auf den radial außerhalb des Auffangringes eine aufrechtstehende ringförmige Stauwand (22) aufgesetzt
ist, deren Oberkante oberhalb der Unterkante des Auffangringes verläuft
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