DE2546681C3 - Leicht abziehbare kunstliche Wursthülle und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Leicht abziehbare kunstliche Wursthülle und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
Künstliche Wursthüllen auf der Basis von Regeneratceüulose haben sich bei der Herstellung von Würsten
wie Frankfurter, Bologner und Salamiwürsten weltweit als Ersatz für natürliche Därme durchgesetzt. Zu ihrer
Herstellung wird allgemein nach dem Viskose-Verfahren ein cellulosehaltiges Ausgangsmaterial mit
Natronlauge zu Natroncellulose umgesetzt, die Natroncellulose zerkleinert, gealtert bzw. gereift, zu Xanthat
umgesetzt, das Xanthat in Natronlauge gelöst, die Viskoselösung durch eine ringförmige Düse extrudiert
und der extrudierte Schlauch koaguliert und regeneriert
Die Schläuche werden nach dem Waschen und Weichmachen mit Glycerin im aufgeblasenen Zustand
getrocknet, aufgewickelt und schließlich auf schnellaufenden Maschinen (vgl. US-Patentschriften 2010626,
2583 654. 27 22 714, 27 22 715 und 27 23 201) gerafft; d. h. Längen von beispielsweise 13 bis 67 Meter werden
auf wenige Zentimeter, beispielsweise etwa 10 bis 76 cm
zusammengedrängt Die gerafften Hüllen werden abgepackt und an die fleischverarbeitende Industrie
abgegeben; dort werden sie mit einer Fleisch- oder Wurstemulsion gestopft; die abgebundenen Würste
werden gekocht und schließlich wird die Hülle von der darin verarbeiteten Wurstmasse wieder abgezogen.
Damit diese Regeneratcellulose-Wursthüllen auf den
Raffmaschinen gleiten und nicht brechen, sich gut stopfen und von der fertigen Wurst abziehen lassen, ist
allgemein eine Zusatzbehandlung ihrer Innenseite notwendig. Zur Verbesserung der Gleitfähigkeit und
Geschmeidigkeit hat man bereits durch den Dorn der Raffmaschine getrennt voneinander Wasser und ein
Gleit- oder Schmiermittel wie wäßrige Emulsionen oder Dispersionen von pflanzlichen, mineralischen oder
paraffinischen ölen in einem Luftstrom auf die Innenseite der Wursthüllen versprüht
Zur Verbesserung der Abziehbarkeit der Wursthülle
sind zahlreiche verschiedene Beschichtungsmassen s entwickelt und Fettisocyanate, Fettketone, Stearinsäure-Chromsäurechlorid Komplexe, wasserlösliche
Silicone und polymerisierte Silicone als Trennmittel für Regeneratcellulose-Wursthüllen genannt worden.
In jüngerer Zeit wurde versucht, die Innenfläche von
ίο Cellulose-Wursthüllen mit einem homogenen Gemisch
aus einem wasserlöslichen Celluloseäther und einem Gleitmittel aus der Gruppe der tierischen und
pflanzlichen öle, der Mineral- und Siliconöle oder eines
Alkylenoxidadduktes eines partiellen Fettsäureesters zu
is beschichten, wobei die Aufnahme an Gleitmittel
mindestens 10% bezogen auf das Gewicht des wasserlöslichen Celluloseäthers, jedoch nicht mehr als
0,0755 mg/cm2 Oberfläche der Wursthülle ausmachte. Beschichtungen aus wasserlöslichen Celluloseethern
und Fettsäureestern werden z. B. in der DE-PS 8 61 960
beschrieben.
Nachteilig an den bekannten älteren Beschichtungsemulsionen ist, daß die damit erzeugten Beschichtungen
nicht in dem weiten Bereich der Arbeitsbedingungen
beim Verarbeiten von Fleisch zu Frankfurtern oder
anderen Würsten anwendbar sind und daß auf diese Weise beschichtete Hüllen unerwünscht häufig beim
Raffen oder beim späteren Stopfen der gerafften Hüllen brechen bzw. reißen. Die Beschichtungsemulsionen aus
jüngerer Zeit bewirken zwar sehr gute Abzieheigenschaften in einem weiten Bereich der Verarbeitungs-Bedingungen, neigen aber manchmal dazu, die Raffmaschine zu verschmieren oder zu verstopfen, vor allem
dann, wenn schmale Wursthüllen mit kleinem Durch
messer (16 mm) damit behandelt werden. Diese
Wursthüllen verkleben auch manchmal in unerwünschter Weise und die gerafften Hüllen lassen sich beim
nachfolgenden Stopfen nicht ordentlich auseinanderziehen, so daß sie häufig brechen oder reißen.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß die bekannten Nachteile mit Hilfe einer Zwei-Komponenten Beschichtung, die sich aus einem Celluloseäther
und einem Gemisch aus ölsäuremono- und -diglyceriden zusammensetzt und gegebenenfalls als dritte
enthält, vermieden werden und mit einer solchen
nicht verklebende Wursthüllen erhalten werden.
so vorstehenden Patentansprüchen näher bezeichnete Wursthülle aus Regeneratcellulose mit beschichteter
Innenfläche und das Verfahren zu ihrer Herstellung.
Mit der erfindungsgemäß vorgesehenen Beschichtung werden folgende Vorteile erzielt:
Die Wursthülle läßt sich in einem weiteren Bereich der Verarbeitungsbedingungen, wie sie in der fleischverarbeitenden Industrie angewandt werden, hervorragend abziehen;
sie kann auf schnellaufenden Raffmaschinen leicht
Μ gerafft werden, ohne daß die Beschichtung verschmiert
oder die Wursthülle verstopft und zu häufigem Brechen, Reißen oder anderer Beschädigung der Wursthülle
führt;
die geraffte Wursthülle kann auf schnellaufenden
es Stopf-Vorrichtungen leicht abgezogen werden, ohne
daß sie wesentlich reißt oder Löcher bildet;
sie ist ausgezeichnet fest und verklebt nicht, so daß sie beim üblichen Verschließen der Hüllenenden und
Anordnen in schnellaufenden Stopf-Maschinen ohne zu reißen gehandhabt und gleichzeitig ohne zu reißen auf-
oder abgezogen werden kann;
sie weist eine gute Dimensionsbeständigkeit auf, vor allem wenn sie angefeuchtet ist, so daC sie unmittelbar
nach dem Abnehmen vom Raffdorn in diesem gerafften Zustand nicht »wächst«.
Es wird angenommen, daß der wasserlösliche Celluloseäther vor allem für die verbesserte Abziehbarkeit der Wursthülle verantwortlich ist, während die
partiellen ölsäureester von Glycerin als Gieit- und
Schmiermittel während des Raffvorganges dienen und gleichzeitig der Verklebung der Innenflächen der
gerafften Hülle entgegenwirken. Die Kombination dieser beiden Komponenten bewirkt eine überraschen- is
de synergistische Verbesserung hinsichtlich der Reißoder Bruchstellen der Hüllen beim Raffen und beim
späteren Stopfen mit Wurstemulsion.
Die erfindungsgemäß verwendeten wasserlöslichen Celluloseäther Carboxymethylcellulose, Äthylhydroxyäthylcellulose, Hydroxyäthylcellulose, CarboxymethylhydroxyäthylcelluHose oder Hydroxypropylmethylcellulose sind häufig in Form ihrer Alkaliverbindungen,
insbesondere in Form der Natriumverbindungen erhältlich. Die Erfindung erstreckt sich daher auch auf die
Verwendung dieser entsprechenden Alkaliverbindungen. Bevorzugt wird eine niedrig molekulare
Carboxymethylcellulose mit etwa 5 bis 15 Carboxymethylgruppen auf jeweils 10 Anhydroglucose-Einheiten.
Der Kapillar-Schmelzpunkt der zweiten wesentlichen Komponente der erfindungsgemäßen Beschichtung soll
nicht über 54,5° C, vorzugsweise nicht über 37,8° C liegen, damit nicht der ölsäureester den Raffdorn
überzieht und dies zum Verschmieren oder Verstopfen der Raffmaschine und infolgedessen zu einem über den
Durchschnittswert hinausgehenden häufigen Reißen oder Brechen der Hülle führt Bei Anwendung der
ölsäureglycerinesüer mit einem Kapillar-Schmelzpunkt
von etwa 38°C oder darunter liegt die Häufigkeit des Einreißens oder Brechens bei etwa 25%. Wird ein
Teilester mit Kapillar-Schmelzpunkt über etwa 38° C verwendet, so zeigt die geraffte Hülle einen verringerten Zusammenhang (Kohärenz), verglichen mit unter
Verwendung von niedriger schmelzenden Gemischen von Mono- und Diglyceriden hergestellten Wursthüllenraupen.
Die erfindungsgemäß angewendeten Gemische aus Mono- und Diglyceriden der ölsäure unterscheiden sich
von pflanzlichen ölen, die einen wesentlichen Anteil an Triglyceriden enthalten. Der Anteil an Gemisch aus so
Mono- und Diglyceriden der ölsäure hingegen ist in den Pflanzenölen erheblich niedriger, als er benötigt wird,
um die angestrebte Verringerung beim Reißen der Wursthüllen während dem Raffen oder während dem
Stopfen mit Wurstemulsion zu erzielen. Allgemein sind ss die Pflanzenöle nicht die wirksamen Gleit- oder
Schmiermittel, wie sie das Gemisch aus Mono- und Diglyceriden der ölsäure da« stellt, vor allem in einem
wäßrigen System und zur Verbesserung des Raffvorgangs; insbesondere besitzen die Triglyceride nicht die
dem Verkleben der Wursthüllen auf ihrer Innenseite entgegenwirkenden Eigenschaften. Infolgedessen besitzen die mit der bekannten Beschichtung aus Celluloseäther und einem Pflanzenöl behandelten Wursthüllen
nicht die an vermindertem Ausfall erkennbaren gleichen guten Eigenschaften hinsichtlich Raffen und Stopfen,
wie die erfindungsgemäß beschichteten Hüllen. Die Abzieheigenschaften hingegen sind bei den beiden
Beschichtungen vergleichbar. Es wird angenommen, daß die freie OH-Gruppe (bzw. die freien OH-Gruppen)
der Mono- und Diester mit der Cellulosehülle in Wechselwirkung treten und auf diese Weise die
Oberfläche der Hülle weichmachen oder weichstellen und in solcher Weise modifizieren, daß die Wirksamkeit
des Esters als Gleit- oder Schmiermittel verstärkt und das Raffen auf schnellaufenden Maschinen ohne
Brechen oder Reißen der Hülle ermöglicht und außerdem das Brechen oder Reißen der Hülle beim Ab-
oder Aufziehen der gerafften Raupen verringert wird.
Die Beschichtungsmasse enthält etwa 0,5 bis 2,5% Celluloseäther entsprechend etwa 0,00155 bis 0,0155 mg
Celluloseäther je cm2 Hüllenoberfläche bei gleichzeitiger Befeuchtung der Hülle. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform wird äie Beschichtungsmasse so angewandt, daß man etwa 0,00465 bis 0,00930 mg
Celluloseäther je cm2 Hüllenoberfläche erhält Wird die angegebene untere Grenze von 0,00155 mg/cm2 unterschritten, so erhält man häufig Hüllen mit gewöhnlichen
Abzieheigenschaften, die sich nicht für mit hoher Geschwindigkeit ablaufende Abzieh-Arbeitsgänge für
die eine »schnellabziehbare« Hülle benötigt wird, eignen. Übersteigt der Celluloseäther-Anteil hingegen
die oben angegebene obere Grenze von 0,0155 mg Celluloseäther je cm2 Hüllenoberfläche, so wird die
Oberfläche der Frankfurter Würste häufig schleimig. Ein Teil des Celluloseäthers geht bei jeder in Frage
kommenden und in der Beschichtung bzw. Beschichtungsmasse vorhandenen Konzentration auf die
Fleischoberfläche über, aber überschüssiger Celluloseäther in der Hüllenoberfläche führt zu einem unerwünscht starken Übergang von Celluloseäther auf das
Fleisch.
Der Anteil an Gemisch aus Mono- und Diglycerid der Oleinsäure in der Beschichtungsmasse beträgt etwa 0,2
bis 2 Gew.-%. Diese Konzentration führt bei entsprechender Anwendung zu einer Aufnahme von etwa
0,00155 bis 0,0155 mg Glyceridgemisch je cm2 Oberfläche der Hülle. Nimmt die Hülle weniger als etwa
0,00155 mg/cm2 an Glyceridgemisch auf, so besitzt sie anschließend nicht die gewünschten Eigenschaften für
das Raffen und für das Wiederab- oder aufziehen der gerafften Hüllen. Nimmt die Hülle hingegen wesentlich
mehr als 0,0155 mg/cm2 an Glyceridgemisch auf, so wird
sie zerbrechlich und schwierig zu handhaben, wenn in ihr ein Endverschluß angebracht oder die Hülle in sehr
schnellaufende Wurstverarbeitungsmaschinen eingebracht wird. Bevorzugt werden 0,00465 bis 0,00930 mg
Ester je cm2 Hüllenoberfläche.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform wird der Kombination aus wasserlöslichem Celluloseäther und
Gemisch aus Mono- und Diglyceriden der ölsäure noch ein Palmitinsäure-, Ölsäure- oder Stearinsäureester von
Sorbitan oder Mannitan zugegeben. Dieser partielle Fettsäureester von Sorbitan oder Mannitan wird vor
allem auf Grund seiner Gleit- und Schmierwirkung eingesetzt Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein Sorbitanester, insbesondere Sorbitantrioleat eingesetzt
Der Anteil an Sorbitan- oder Mannitan-Fettsäureester in der Beschichtungsmasse macht etwa 0,25 bis 2
Gew.-% aus. Als Faustregel kann gelten, daß wenn der Anteil an Gemisch aus Mono- und Diester sich der
un.cren Grenze von 0,2 Gew.-% nähert, der Anteil an
partiellem Fettsäureester von Sorbitan oder Mannitan bis zur oberen Grenze hin ansteigt. Diese Kombination
gibt in der Tat die gleiche wirksame Menge an Schmier-
und Gleitmittel für die Beschichtung der Wursthülle. Wird andererseits der Anteil an partiellem Fettsäureester von Sorbitan oder Mannitan, beispielsweise
Sorbitantrioleat der unteren Grenze von beispielsweise 0,25 Gew.-% angenähert, so nimmt entsprechend der
Anteil an Gemisch aus Mono- und Diester zu bis zu der oberen Grenze von beispielsweise 2 Gew.-%. Gebräuchlich sind Konzentrationen, die einem Flächengewicht von 0,00155 bis 0,0155 mg/cm2, vorzugsweise
von 0,00465 bis 0,00930 mg/cm2 Hüllenoberfläche entsprechen.
Die wäßrige Beschichtungsmasse ist somit ein homogenes Gemisch, das etwa 0,5 bis 2,5% wasserlöslichen Celluloseether, 0,2 bis 2% Gemisch aus Mono-
und Diglyceriden (der ölsäure) sowie gegebenenfalls 0,25 bis 2% eines partiellen Fettsäureesters von
Sorbitan oder Mannitan enthält; der Rest besteht im wesentlichen aus Wasser; diese wäßrig·* Beschichtungsmasse wird in den entsprechenden Mengen eingesetzt,
damit gleichzeitig ein Anfeuchten oder Befeuchten der Wursthülle sowie eine wirksame Innenbeschichtung der
Hülle zur Verbesserung der Raff- und Abzieh-Eigenschaften der Hülle stattfindet
Bekanntlich muß der Feuchtigkeitsgehalt von Regeneratcellulosehüllen in einem engen Bereich begrenzt
bleiben, damit die Hüllen sowohl gut gerafft, als auch gut gestopft werden können, ohne daß übermäßig viel
Ausschuß durch Reißen der Hülle anfällt. Regeneratcellulosehüllen mit einem niederen Feuchtigkeitsgehalt
neigen dazu spröde zu sein; dies führt zu Kleinen Löchern und zu Rissen. Ist der Feuchtigkeitsgehalt
hingegen zu hoch, so besitzt die Hülle keine ausreichende Zug- oder Dehnungsfestigkeit und kann
nur schwer gerafft werden. Allgemein beträgt der Feuchtigkeitsgehalt der trockenen, auf die Vorratsrolle
aufgewickelten Hülle 8 bis 10% und wird auf 16 bis 22
Gew.-%, bezogen auf die Hülle, erhöht, wenn die Hülle gerafft werden soll. Bei den meisten gebräuchlichen
technischen Verfahren wird ein Feuchtigkeitsgehalt von 18 ± 1% eingestellt, ebenso bei der Behandlung mit der
erfindungsgemäßen Beschichtung.
Die Innenbeschichtung wird vor oder während dem Raffen der Hülle vorgenommen, beispielsweise während des eigentlichen Raff-Vorgangs mit Hilfe der in der
US-PS 34 51 827 beschriebenen Vorrichtung. Nicht zu schmale Wursthüllen können auch vor oder nach dem
Trocknen durch Vorbeiziehen an einer Flüssigkeitsblase gleichmäßig innenbeschichtet werden.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung. Alle Teile und Prozent-Angaben beziehen sich auf das Gewicht.
Es wurden homogene, wäßrige Beschichtungsmassen der nachfolgenden Zusammensetzung hergestellt:
I) 1% handelsübliche Carboxymethylcellulose, die im Mittel 7 Carboxymethylgruppen auf 10 Anhydroglucoseeinheiten enthält (Substitutionsgrad 7), 1,5% Rhizinusöl, Rest Wasser;
II) 1% Carboxymethyic-ii.'iose mit mittlerem Substitutionsgrad 7 und einer oberen Viskositätsgrenze der
2%igen wäßrigen Lösung von etwa 18cP/25°C, 1% handelsübliches Sorbitantrioleat, 0,5% handelsübliches
Gemisch aus Mono- und Diglycerid der ölsäure mit einem Kapillar-Schmelzpunkt von 46 bis 49° C, Rest
Wasser;
III) 0,75% Carboxymethylcellulose wie bei II), 1% Sorbitantriolßat wie bei II), 0,5% Gemisch aus Mono-
und Diglyceriden der ölsäure mit einem Monoglyceridgehalt von etwa 46%, einem Diglyceridgehalt von etwa
46%, Rest Triglyceride der ölsäure und von Fettsäuren;
Rest Wasser;
IV) 1% Carboxymethylcellulose gemäß II), 1% Glyceridgemisch gemäß III), Rest Wasser;
V) 1% Carboxymethylcellulose gemäß I), 49% Propylenglykol und 50% Wasser;
VI) 1% Carboxymethylcellulose gemäß II), 1% ίο handelsübliches Äthylenoxid (20) — Addukt von
Sorbitanmonooieat, 49% Propylenglykol, Rest Wasser. Dieses letztere Gemisch ist im Handel erhältlich als
sogenannte »Schnell-Abzieh«-Beschichtung.
VII) 1% äthoxyliertes Sorbitanmonooieat gemäß VI), 1 % Carboxymethylcellulose gemäß I), Rest Wasser;
VIII) 1% Carboxymethylcellulose gemäß II), l<>/o
Sorbitantrioleat gemäß II), Rest Wasser;
IX) 1% äthoxyliertes Sorbitanmonooieat gemäß VI), 1,25% Carboxymethylcellulose gemäß I), 2% Rhizinus
öl, Rest Wasser.
Regeneratcellulosehüllen wurden mit Hilfe der in
US-PS 34 51 827 beschriebenen Vorrichtung mit jeweils einer dieser Beschichtungsmassen behandelt und zwar
in einer Menge entsprechend einer Aufnahme von
0,00620 mg Carboxymethylcellulose je cm2 Innenoberfläche der Wursthülle. Die Hüllen wurden anschließend
mit einer Fleischemulsion zur Herstellung von Frankfurter Würsten gestopft, gekocht und geräuchert unter
jeweils identischen Bedingungen.
Die Bruch- oder Reißrate (d.h. Reißen auf der Raffmaschine oder Anwesenheit von kleinen Löchern
beim Stopfen mit Wurstemulsion) betrug bei den mit I) und V) behandelten Wursthüllen 4 bis 10 Risse je 100
Raupen, die gestopft worden waren. Wäßrige Systeme,
die ein Pflanzenöl als Gleit- und Schmiermittel
enthalten, wirken nicht so gut Die Rezepturen VI), VII), VIII) und IX) ergaben eine Bruch- oder Reißrate von
etwa 2 bis 4 Raupen je 100 gestopfte Raupen. Mit II), III) oder IV) behandelte Wursthüllen rissen überraschend
selten; die Bruch- oder Reißrate betrug lediglich 0,2 bis
0,4 Risse je 100 gestopfte Raupen (selbstverständlich ist
0,2 bis 0,4 Risse ein errechneter Wert aus mehr als 100
und IV) eignen sich zum Beschichten von engen Wursthüllen mit Durchmesser von z. B. 16 mm, die sich
dann ohne übermäßig zu reißen raffen lassen, d. h. die nicht mehr als 1 bis 3 Risse je 100 Raupen aufweisen.
Alle weiteren erprobten Beschichtungsmassen sind
ungeeignet für die Behandlung von derart engen
Wursthüllen auf den verwendeten Raffmaschinen. Selbst wenn zusätzliches Gleit- oder Schmiermittel in
Form eines Mineralöl-Sprays durch den Raffdorn hindurch angewandt wurde, um das Gleiten auf der
Dornoberfläche zu erleichtern, lag die Ausbeute an annehmbaren, d. h. handelsfähigen Hüllen, niedriger als
bei Anwendung der Beschichtungsmassen II), III) und IV). Beim Beschichten von engen Wursthüllen mit den
Beschichtungsmassen II), III) und IV) erwies es sich als
bo vorteilhaft, ein zusätzliches Gleitmittel in einer Menge
von 0,00775 mg/cm2 Oberfläche einzusetzen, um das Raffen noch weiter zu erleichtern.
Bei den Beschichtungsmassen VI), VII), VIII) und IX) ergab sich ein wesentlich höherer Ausschuß als bei den
h'i Rezepturen II), III) und IV) infolge auftretender Fehler
entweder beim Raffen der Hüllen oder beim nachfolgenden Stopfen auf Grund des Zusammenlebens der
Innenflächen. Derartiee Hüllen neieen beim Abziehen
der Wursthüllen-Raupen auf einer handelsüblichen Stopfmaschine dazu kleine Löcher auszubilden. Offensichtlich
sind die Wursthüllen, deren Beschichtung 1% äthoxyliertes Sorbitantrioleat (im Gegensatz zu pflanzlichem
Öl) entnielt, besonders anfällig für die Ausbildung von kleinen Löchern auf der Raffmaschine.
Alle behandelten Wursthüllen ließen sich ausgezeichnet von der darin verarbeiteten Wurstmasse abziehen.
Der Ausschuß lag bei etwa 0,2 bis 0,8 nicht abziehbare Würste je Raupe. Wurden die Wursthäute erst am
nächsten Tag abgezogen, so verringerte sich dieser Ausschuß auf 0,04 bis 0,3 nicht abziehbare Häute je
Raupe. Der Unterschied hinsichtlich der Abzieheigenschaften zwischen den verschieden behandelten Hüllen
war sehr gering.
Eine Regeneratcellulosehülle wurde mit Hilfe der in Beispiel 1 beschriebenen Vorrichtung mit der folgenden
wäßrigen Beschichtungsmasse innen beschichtet: 1% Carboxymethylcellulose gemäß II), 1% Sorbitantrioleat
gemäß II), 1% Glyceridgemisch gemäß II) und Rest Wasser. Gleichzeitig wurde ein weiteres Gleit- und
Schmiermittel in Form von 1% acetyliertem Monoglycerid. Rest Mineralöl in einem Luftstrahl aufgesprüht,
und zwar in einer Menge von 0,0155 mg Gleitmittel je
cm2 Hüllenoberfläche. Die beschichteten Wursthüllen mit kleinem Durchmesser lieferten einen höheren
Ausstoß beim Raffen als die mit den Mitteln II), III) und IV) in Beispiel 1 beschichteten Hüllen, jedoch weniger
Ausstoß als die mit den Mitteln I), V), Vl), VII), VIII) und IX) in Beispiel 1 beschichteten Hüllen. Die Bruch- oder
Reißrate von weiten Wursthüllen mit einem Durchmesser von beispielsweise 25 bis 26 mm betrug etwa 0,2 bis
0,4%. Die gerafften Wursthüllen-Raupen waren brüchiger als die Raupen der mit den Mitteln III) und IV) in
Beispiel 1 beschichteten Wursthüllen.
Die Innenseite einer Regeneratcellulosehülle wurde gemäß Beispiel 1 mit folgender Rezeptur besprüht:
0,25% Carboxymethylcellulose, 1% Sorbitantrioleat gemäß II), 0,5% Glyceridgemisch gemäß III), Rest
Wasser. Die Beschichtung ergab 0,000775 mg Carboxymethylcellulose je cm2 Hüllenoberfläche. Das Gemisch
aus Mineralöl und acetyliertem Monoglycerid gemäß Beispiel 2 wurde mit Hilfe eines eigenen Luftstroms
zugeführt und lieferte 0,00775 mg Gleitmittel je cm2 Hüllenoberfläche. Die beschichtete Wursthülle erwies
sich beim Raffen und beim Stopfen mit Wurstemulsion als recht brauchbar, da nur wenig Risse und kleine
Löcher auftraten. Sie ließ sich aber schlechter von den fertigen Würsten abziehen als Wursthüllen, die mit
derzeit handelsüblichen »Schnell-Abziefw-Beschichtungen
oder mit den Mitteln II), III) und IV) gemäß Beispie 1 beschichtet wurden. Die Abziehbarkeit war jedoch
besser als bei Hüllen, die mit einem Ketendimei
beschichtet worden waren.
Eine Regeneratcellulose wurde wiederum wie in Beispiel 1 innenbeschichtet mit einem Mittel folgender
Zusammensetzung: 2% Carboxymethylcellulose gemäß I), 2% Glyceridgemisch gemäß III), 2% Sorbitantrioleat
gemäß II), Rest Wasser; die Auftragsmenge entsprach 0,031 mg Carboxymethylcellulose je cm2 Hüllenoberfläche.
Die beschichteten Hüllen ließen sich außerordentlich gut raffen; der %-Satz Riß- oder Bruchstellen
war außerordentlich niedrig. Die Hüllen fühlten sich jedoch etwas ölig an, waren zerbrechlich und beim
Anbringen des Endverschlusses traten Schwierigkeiten auf. Außerdem hatte das Wurstfleisch nach dem
Abziehen der Haut ein etwas schleimiges Aussehen.
Eine Regeneratcellulose wurde wie beschrieben innenbeschichtet mit folgender Rezeptur: 1% Carboxymethylcellulose
gemäß II), 0,5% Glyceridgemisch gemäß II), 0,05% Natriumpalmitat, Rest Wasser; die
Auftragsmenge entsprach 0,0093 mg Carboxymethylcellulose je cm2 Hüllenoberfläche. Die beschichtete
Hülle neigte in stärkerem Maße als mit den Mitteln II), III) und IV) gemäß Beispiel 1 beschichtete Hüllen dazu,
auf der Raffmaschine zu reißen und diese zu verstopfen. Die Anwesenheit von Natriumpalmitat verzögerte
offenbar die Gleitwirkung und die dem Verkleben entgegengerichtete Wirkung der ölsäureester.
B e i s ρ i e 1 6
Eine Regeneratcellulosehülle wurde wie in Beispiel 1 beschrieben innenbeschichtet mit folgender Rezeptur:
1% Carboxymethylcellulose gemäß I), 3% Glyceridgemisch gemäß III), 2% Sorbitantrioleat gemäß II), Rest
Wasser; die Auftragsmenge entsprach 0,0155 mg Carboxymethylcellulose je cm2 Hüllenoberfläche. Die Hülle
ließ sich gut raffen, fühlte sich aber ölig an und war brüchiger als die mit den Mitteln II), III) und IV) gemäß
Beispiel 1 beschichteten Hüllen. Es erwies sich als schwierig, ohne Reißen der Hülle Endverschlüsse in
diese anzubringen und sie im Einfüllkasten einer mit hoher Geschwindigkeit laufenden Wurststopfmaschine
anzuordnen.
Wurde die wäßrige Beschichtungsmasse in einer
cnrnnkanri OfVUA^ mn
methylcellulose je cm2 Hüllenoberfläche angewandt so
traten diese Nachteile nicht auf: die Hülle ließ sich gut raffen ohne zu reißen.
Claims (2)
1. Leicht abziehbare, leicht raffbare und nicht verklebende künstliche Wursthülle auf der Basis von
Regeneratcellulose, deren Innenfläche mit wasserlöslichen Celluloseethern und Fettsäureestern beschichtet ist, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Herstellung der Innenbeschichtung ein im wesentlichen homogenes Gemisch aus den Komponenten A, B und gegebenenfalls C jeweils in einer
Menge von 0,00155 bis 0,0155 mg/cm2 Oberfläche verwendet worden ist, mit A) Carboxymethylcellulose, Äthylhydroxyäthylcellulose, Hydroxyäthylcellulose, Carboxymethylhydroxyäthylcellulose oder
Hydroxypropylmethylcellulose, B) Gemisch der Mono- und Diglyceride von ölsäure enthaltend 40
bis 50 Gew.-% Monoester, 40 bis 50% Diester und nicht mehr als 10% Triester, mit einem Kapillar-Schmelzpunkt nicht über 54,50C und C) partieller
Palmitinsäure-, ölsäure- oder Stearinsäureester von Sorbitan oder Mannitan.
2. Verfahren zur Herstellung der künstlichen Wursthüllen auf der Basis von Regeneratcellulose
nach Anspruch 1 durch Innenbeschichten der fertigen Hülle vor dem Raffen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Beschichtungslösung aufbringt, die 0,5 bis £5 Gew.-% Komponente A und 0,2 bis 2 Gew.-% Komponente B sowie
gegebenenfalls 0,25 bis 2 Gew.-% Komponente C enthält
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