DE2546096A1 - Verfahren zur herstellung von 4-alkyl- thiosemicarbaziden - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 4-alkyl- thiosemicarbazidenInfo
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- C07D285/135—Nitrogen atoms
Description
— 2S46Ü96
Zentralbereich Palente, Marken und Lizenzen
5090 Leverkusen, Bayerwerk
Rt/bc IVa/ZP
Verfahren zur Herstellung
von 4-Alkyl-thiosemicarbaziden
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues, chemisch eigenartiges Verfahren zur Herstellung von bekannten
4-Alkyl-thiosemicarbaziden, die als Zwischenprodukte für
die Synthese von Pflanzenschutzmitteln, insbesondere von
herbiziden Wirkstoffen, verwendet werden können.
Es ist bereits bekannt geworden, daß man 4-Alkyl-thiosemicarbazide
erhält, wenn man Alky!isothiocyanate mit
Hydrazin bzw. Hydrazinhydrat in Gegenwart eines Lösungsmittels umsetzt (vgl. G. Pulvermacher, Chemische Berichte
_26, 2812 (1893) und 27, 622 (1894); K.A. Jensen, U. Anthoni,
B. Kägi, Ch. Larsen, CTh. Pedersen, Acta Chem. Scand.
15 (1968)) .
a) R-NCS + H2N-NH2. (H3O) >
R-NH-CS-NH-NH2
R=Alkyl
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♦ y. 2546036
Dieses Verfahren weist jedoch den Nachteil auf, daß die als
Ausgangsstoffe zu verwendenden Alkylisothiocyanate teuer sind und das Verfahren sich somit nicht wirtschaftlich gestalten läßt.
Weiterhin ist bereits bekannt geworden, daß man 4-Alkylthiosemicarbazide
erhält, wenn man N-Alkyl-dithio-carbamatester
mit Hydrazin in Gegenwart eines Lösungsmittels umsetzt (vgl. K.A. Jensen, U. Anthoni, B. Kägi, Ch. Larsen,
CTh. Pedersen, Acta Chem. Scand ^2, 16 (1968); Derwent CPI
66.231 S, Section E).
b) R-NH-CS-SR +H0N-NH0 >
R-NH-CS-NH-NH,
-R SH
R, R = Alkyl
Auch dieses Verfahren ist unwirtschaftlich, da die Ausbeuten teilweise nur ca. 65 % betragen und zudem die Beseitigung
der als Nebenprodukte entstehenden Alkylmercaptane sehr aufwendig ist.
Außerdem ist bereits begannt geworden, daß man 4-Alkylthiosemicarbazide
erhält, wenn man N-unsubstituierte Dithiocarbazatester mit primären Aminen umsetzt (vgl. K.A. Jensen,
H. Anthoni, B. Kägi, Ch. Larsen, CTh. Pedersen, Acta Chem. Scand. 2j2, 17 (1968); R.S. Mc Elhinney, J. Chem. Soc. 1966,
950) .
C) R S-CS-NH-NH +RNH j >
R-NH-CS-NH-NH,
^ -R SH
R,R = Alkyl
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Auch dieses Verfahren ist wenig wirtschaftlich, da die Ausbeuten bei 40 % und weniger, liegen und die Abspaltung von
Mercaptanen spezielle Reinigungsvorrichtungen erforderlich macht.
Weiterhin ist bereits bekannt geworden, daß man Thiosemicarbazid
und seine Alkyl-, Aryl-, Aralkyl- und heterocyclischen Derivate herstellen kann, wenn man Dithiocarbamate mit
Hydrazin umsetzt (vgl. Deutsche Patentschrift 832 891).
d) R-NH-CS-SK + NH2-NH2 >
R-NH-CS-NH-NH2
-KHS
R=Alkyl, Aryl, Aralkyl, Heterocyclus K=Ammonium, Kalium
Doch können die Alky!verbindungen nach den dort angegebenen
Verfahrensbedingungen nur in äußerst geringer Ausbeute (unter 1 %) erhalten werden. Dies hat dazu geführt, daß in (vgl.
K.A. Jensen, U. Anthoni, B. Kägi, Ch. Larsen, CTh. Pedersen, Acta
Chem. Scand. 2j2, 17 (1968)) erwähnt wird, daß bei Erhitzen
der Hydraziniumsalze von N-Alkyl-dithiocarbaminsäuren in
Lösungsmitteln die 4-Alkyl-thiosemicarbazide (I) nicht erhalten
werden.
Es wurde nun gefunden, daß man die bekannten 4-Alkylthiosemicarbazide
der Formel (I)
R-NH-CS-NH-NH2 (I)
in welcher
R für Alkyl steht,
erhält, wenn man die Hydraziniumsalze der entsprechenden N-Alkyl-dithiocarbaminsäuren der Formel (II)
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« Θ
R-NH-CS-SU NH3-NH2 (II)
in welcher
R die oben angegebene Bedeutung hat,
in einem Lösungsmittel in Gegenwart von Schwefel, gegebenenfalls in Gegenwart von Hydrazinhydrat, bei vermindertem Druck
oder unter Durchleiten eines Inertgases, bevorzugt auf Temperaturen zwischen 60 und 8o°C erhitzt. Die Hydraziniumsalze
der Formel (II), die aus den entsprechenden Alkylaminen, eventuell unter Verwendung von Ammoniak als Base und Schwefelkol· lenstoff
und Hydrazin erhältlich sind, brauchen dabei nicht isoliert zu werden, sondern können direkt veiter umgesetzt v-erden.
Es ist als ausgesprochen überraschend zu bezeichnen, daß bei den erfindungsgemäßen Verfahrensbedingungen die 4-Alkyl-thiosemicarbazide
der Formel (I) in guter Ausbeute und Reinheit gebildet werden, da man im Hinblick auf den Stand der Technik
erwarten mußte, daß höchstens geringe Umsetzungen stattfinden (vgl. K.A. Jensen, U. Anthoni, B. Kägi, Ch. Larsen, CTh.
Pedersen, Acta Chem. Scand. 2J2, 17 (1968)).
Das erfindungsgemäße Verfahren weist eine Reihe von Vorteilen
auf. Es verläuft mit sehr guten Ausbeuten, läßt sich bei niedrigen Temperaturen durchführen und benötigt als Hilfsstof-f
lediglich katalytische Mengen Schwefel. Außerdem brauchen die als Ausgangsstoffe zu verwendenden Hydraziniumsalze der Formel
(II) wie auch die sich vorher bildenden entsprechenden (Alkyl)-ammoniumsalze
nicht isoliert zu werden, sondern können direkt weiter umgesetzt werden. Im Gegensatz zu den bekannten Verfahrensvarianten
ist das erfindungsgemäße Verfahren somit
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einfacher und wirtschaftlicher. Es verläuft ohne die Bildung
von AlkylTiercaptanen.Die während der Verfahrensführung entstehenden
Nebenprodukte Ammoniak und Schwefelwasserstoff werden durch die erfindungsgemäße Reaktionsführung auf einfache Weise
entfernt und in Wäschern, die beispielsweise mit Natronlauge oder Schwefelsäure beschickt sind, absorbiert. Die 4-Alkylthiosemicarbazide
fallen in guter Ausbeute ( > 80 %) und hoher Reinheit an. Dieselben guten Ausbeuten erhält man,
wenn die nyaraziniumsaize zwischenzeitlich isoliert
werden.
Verwendet man das Hydraziniumsalz eier N-Methyl-dithiocarbaminsäure,
das z.B. aus Methylamin, Ammoniak, Schwefelkohlenstoff und Hydrazin hergestellt werden kann und nicht isoliert zu
werden "braucht ("Eintopf verfahr en") als Ausgangsstoff, so kann der Reaktionsablauf durch das folgende Formelschema wiedergegeben
werden:
CH3NH2 + 2NH3 + CS2 >
FcH3NH - CS - S0 NH4
(T
-iih2_7
Schwefel, " CH75NH-CS-NH-NHj,
erhitzen, D
ve rminderter
Druck oder N2
ve rminderter
Druck oder N2
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Die als Ausgangsstoffe zu verwendenden Hydraziniumsalze sind
durch die Formel (II) eindeutig definiert. Hier steht R vorzugsweise
für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,, insbesondere
für Methyl. Sie sind noch nicht bekannt. Man erhält sie durch Umsetzung der Ammonium- oder Alky!ammoniumsalze der
N-Alkyl-dithiocarbaminsäuren der Formel (III)
R-NH-CS-S^ H3N-R (III)
in welcher
R für Wasserstoff oder Alkyl steht und R die oben angegebene Bedeutung hat,
mit Hydrazinhydrat in Gegenwart eines Lösungsmittels, beispielsweise Wasser und gegebenenfalls unter vermindertem
Druck bei Temperaturen zwischen 20 bis 90 C. Die Hydraziniumsalze der Formel (II) werden dann entweder nach üblichen
Methoden isoliert oder direkt in ihrer Reaktionslösung weiter umgesetzt.
Die als Ausgangsstoffe zu verwendenden Ammonium- bzw. Alkylammoniumsalze
der N-Alkyl-dithiocarbaminsäuren der Formel (III) sind teilweise bekannt (vgl. Chem. Abstr. jS_T_, P 14539 h)
Man erhält sie durch Umsetzung von wässrigen Alkylaminlösungen mit Ammoniak bzw. Alkylamin und Schwefelkohlenstoff bei Temperaturen
von 0 bis 25°C. Sie werden entweder nach üblichen Methoden isoliert oder direkt in Lösung weiter umgesetzt. Die
dabei zu verwendenden Alkylamine sind allgemein bekannte und leicht zugängliche Stoffe. Als Beispiele seien genannt:
Methylamin, Äthylamin, n-Propylamin, i-Propylamin, n-Butylamin,
sec.-Butylamin, tert.-Butylamin.
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Als Verdünnungsmittel kommen für das erfindungsgemäße Verfahren
vorzugsweise Wasser und andere protische Lösungsmittel, beispielsweise Alkohole, wie Äthanol und Isopropanol der Formamide,
wie Dimethylformamid, sowie deren Mischungen infrage.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in Gegenwart von Schwefel als Katalysator durchgeführt, wodurch die Reaktionszeiten erheblich
verkürzt werden. Es kann ferner Hydrazinhydrat zugesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei Temperaturen zwischen und 90 C, vorzugsweise zwischen 60 und 8Cr c vorgenommen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei vermindertem Druck
oder unter Durchleiten eines Inertgases durchgeführt. Im allgemeinen arbeitet man bei Drücken zwischen etwa 100 mm
und 500 mm, vorzugsweise zwischen 300 mm und 400 mm Quecksilbersäule oder man verwendet vorzugsweise Stickstoff als
Inertgas.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens setzt man auf 1 Mol des Hydraziniumsalzes der N-Alkyl-dithiocarbaminsäure
der Formel (II) etwa 0,1 - 0,01 Mol Schwefel als Katalysator und etwa 0,1 - 0,5 Mol Hydrazinhydrat ein. Nach der besonderen
Ausführungsform, d.h. Nichtisolierung des Hydraziniumsalzes und seiner Vorstufe, dem Ammonium- bzw. Alkylammoniumsalz
der Formel (III), setzt man auf 1 Mol Alkylamin 2 Mol wässrige Ammoniaklösung und 1 Mol Schwefelkohlenstoff bzw.
auf 2 Mol Alkylamin 1 Mol Schw ef elkohlenstof f ein und läßt anschließend auf die Reaktionslösung etwa 1,1 bis 1,5 Mol
Hydrazinhydrat in Gegenwart von 0,1 bis 0,01 Mol Schwefel
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einwirken, wobei entweder bei vermindertem Druck oder unter Durchleiten eines Inertgases gearbeitet wird. Die Aufarbeitung
kann entweder durch Einengen der Reaktionslösung, Abkühlen auf
0 bis 1O°C und Absaugen der festen 4-Alkyl-thiosemicarbazide
der Formel (I) erfolgen oder aber indem die bei der Umsetzung anfallenden Mutterlaugen und Waschfiltrate mehrfach als Reaktionsmedium
verwendet und so die löslichkeitsbedingten Ausbeuteverlüste weitgehend vermieden werden.
Die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren 4-Alkyl-thiosemicarbazide
der Formel (I) können als Zwischenprodukte zur Synthese von Pflanzenschutzmitteln, insbesondere
von herbiziden Wirkstoffen verwendet werden (vgl. u.a. die Deutschen Offenlegungsschriften 1 670 925, 1 816 568, 1 901 672,
1 912 543, 2 Ο28 778, 2 044 442 und 2 118 520).
Beispielsweise erhält man aus dem N-Methyl-thiosemicarbazid
die herbizid wirksame Verbindung 3-(5-t-Butyl-1,3,4-thiodiazol-2-yl)-1,3-dimethyl-harnstoff
(vgl. Deutsche Offenlegungsschrift
2 118 520) und die folgenden Versuchsbeschreibungen:
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1 . Stufe * *Λ*
Eine Lösung von 91,6 g N-Methyl-thioseinicarbazid und 102,3 g
Trimethylessigsäure in 400 ml Dioxan wird bei 90 C langsam mit solcher Geschwindigkeit mit 160,5 g Phosphoroxychlorid
versetzt, daß die Reaktionstemperatur ohne Wärmezufuhr im Bereich von 85 bis 90°C bleibt. Nach beendetem Zusatz wird
das Gemisch mehrere Stunden auf 85 bis 90°C gehalten, bis die Chlorwasserstoffentwicklung aufhört, dann gekühlt und
die überstehende Flüssigkeit von der festen Masse in dem Reaktionskolben dekantiert. Die Masse wird zerkleinert, in
700 ml Wasser aufgeschlämmt und durch langsamen Zusatz von Natriumhydroxidtabletten alkalisch gemacht (pH-Wert 8 bis 9).
Der entstandene Niederschlag wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen, an der Luft getrocknet und aus Hexan umkristallisiert.
Man erhält 119,4 g (80 % der Theorie) 2-Methylamino-5-t-butyl-1,3,4-thiadiazol
vom Schmelzpunkt 79-81°C.
2. Stufe
Zu einer Lösung von 486,5 g (2,85 Mol) 2-Methylamino-5-tbutyl-1,3,4-thiadiazol
in 1700 ml Dioxan werden im Verlaufe einer Stunde unter Rühren 162 g (2,85 Mol) Methylisocyanat
zugetropft, wobei die Temperatur auf 50 bis 55°C steigt. Nach weiterem, 1- bis 2-stündigem Rühren wird die Aufschlämmung in
Eis gekühlt, filtriert und der Filterrückstand mit Hexan gewaschen. Man erhält 467 g (72 % der Theorie) 3- (5-t-Butyl-1,3,4-thiadiazol-2-yl)-1,3-dimethylharnstoff
vom Schmelzpunkt 162-164°C.
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Ά.
Die Herstellungsbeispiele a) und b) zeigen, daß das erfindungsgemäße
Verfahren 4-Methyl-thiosemicarbazid in relativ kurzer Zeit (9-10 Stunden) und guten Ausbeuten Xi'erert. Arbeitet
man ohne Schwefel als Katalysator, erhält man erst nach 15 Stunden 4-Methyl-thiosemicarbazid in ca. 85 %iger Ausbeute.
CH3-NH-CS-NH-NH2
a) Mit Schwefel als Katalysator und Stickstoff als Inertgas
100 g (1 Mol) wässrige Methylaminlösung (31 %ig) und 125 g
(2 Mol) wässriges Ammoniak (27,1 %ig) werden mit 76 g (1 Mol) Schwefelkohlenstoff bei Raumtemperatur versetzt. Die erhaltene
Dithiocarbamat-Lösung wird nach Zusatz von 3,2 g (0,1 Mol) Schwefel und 60 g (1,2 Mol) Hydrazinhydrat auf 75°C erhitzt
und bis zur Beendigung der Schwefelwasserstoffentwicklung
(ca. 9 bis 10 Stunden) mit Stickstoff durchgeblasen. Gegen Ende der Reaktion scheidet sich Schwefel ab, der heiß abfiltriert
wird. Beim Erkalten der Reaktionslösung kristallisiert das Thiosemicarbazid aus. Man erhält 88,5 g
4-Methyl-thiosemicarbazid vom Schmelzpunkt 136-138°C.
b) Mit Schwefel als Katalysator und unter vermindertem Druck
200 g (2 Mol) wässrige Methylaminlösung (31 %ig) werden mit 76 g (1 Mol) Schwefelkohlenstoff bei Raumtemperatur versetzt.
Die erhaltene Dithiocarbamat-Lösung wird nach Zusatz von 3,2 g (0,1 Mol) Schwefel und 60 g (1,2 Mol) Hydrazinhydrat bis zur
Beendigung der Schwefelwasserstoffentwicklung (ca. 9 bis 10
Stunden) bei einer Temperatur von 75 bis 80°C und einem Druck von 400 nun gehalten. Gegen Ende der Reaktion scheidet sich
Schwefel ab, der heiß abfiltriert wird. Der beim Erkalten aus-
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fallende Niederschlag wird abgesaugt, mit wenig kaltem Wasser . gewaschen und getrocknet. Man erhält 86,4 g
4-Methyl-thiosemicarbazid vom Schmelzpunkt 136-138 C.
c) Ohne Schwefel als Katalysator (=*· verlängerte Reaktionszeit)
und unter vermindertem Druck) -'
100 g (1 Mol) wässrige Methylaminlösung (31 %ig) und 125 g (2 Mol)
wässriges Ammoniak (27,1 %ig) werden mit 76 g (1 Mol) Schwefelkohlenstoff bei Raumtemperatur versetzt. Die erhaltene Dithiocarbamat-Lösung
wird nach Zusatz von 60 g (1,2 Mol) Hydrazinhydrat bei einem Druck von 400 mm solange auf 80 C erhitzt, bis
die Schwefelwasserstoffentwicklung beendet ist (ca. 15 Stundenl).
Der ausgefallene Schwefel wird heiß abfiltriert und das nach Einengen und Erkalten auskristallisxerende Produkt abgesaugt,
mit wenig kaltem Wasser gewaschen und getrocknet. Man erhält 89,2 g 4-Methyl-thiosemicarbazid vom Schmelzpunkt
13 5-137°C.
d) Mit Isolierung des Hydraziniumsalzes
Die wässrige Lösung aus 62 g (2 Mol) Monomethylamin und 76 g (1 Mol) Schwefelkohlenstoff wird nach Zusatz von 50g
(1 Mol) Hydrazinhydrat bei 30 bis 400C im Wasserstrahlvakuum
zur Hälfte eingeengt. Dabei kristallisiert das Hydraziniumsalz der N-Methyl-dithiocarbaminsäure aus. Durch Zugabe von Äthanol
läßt sich die Ausfällung vervollständigen. Das abgesaugte Salz wird in Wasser suspendiert und nach Zugabe von 10 g (0,2 Mol)
Hydrazinhydrat und 3,2 g (0,1 Mol) Schwefel entsprechend Varianten a) oder b) weiter umgesetzt.
e) Wiederholung der Umsetzung in der Mutterlauge
137 g (1 Mol) des entsprechend d) isolierten Hydraziniumsalzes
werden wie unter a) oder b) beschrieben zunächst in Wasser umgesetzt; dann werden die dabei anfallenden Mutterlaugen und
Waschwässer für weitere Umsetzungen mehrfach wiederverwendet und so loslichkeitsbedingte Ausbeuteverluste weitgehend vermieden.
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Claims (8)
1); Verfahren zur Herstellung von 4-Alkylthiosemicarbaziden
der Formel (I)
R-NH-CS-NH-NH2 (I)
in welcher
R für Alkyl steht,
bei dem Hydraziniumsalze der entsprechenden N-Alkyldithiocarbaminsäuren
der Formel (II)
R-NH-CS-S® NH3-NH2 (II)
in welcher
R die oben angegebene Bedeutung hat
in einem Lösungsmittel erhitzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren in Anwesenheit von Schwefel
und bei verminder ten Druck oder unter Durchleiten eines Inertgases
und gegebenenfalls in Anwesenheit von Hydrazinhydrat durchgeführt wird.
2) Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bei Temperaturen zwischen 40 und 90 C gearbeitet wird.
3) Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ca. 0,1 - 0,01 Mol Schwefel als Katalysator und. zusätzlich
ü,1 - 0,5 Mol Hydrazinhydrat eingesetzt werden.
4) Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Druck zwischen ca. 100 und 500 mm Quecksilbersäule
gearbeitet wird.
5) Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Reaktionslösung Stickstoff geleitet wird.
daß durch die Reaktionslösung Stickstoff geleitet wird.
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6) Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hydraziniumsalze der Formel II aus den entsprechenden Alkylaminen,
Ammoniak, Schwefelkohlenstoff und Hydrazin hergestellt
werden und sie ohne zwischenzeitliche Isolierung direkt weiter umgesetzt werden.
7) Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
auf 2 Mol Alkylamin 1 Mol Schwefelkohlenstoff eingesetzt wird.
8) Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Umsetzung anfallende Mutterlauge mehrfach wiederverwendet
wird.
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