DE2546096A1 - Verfahren zur herstellung von 4-alkyl- thiosemicarbaziden - Google Patents

Verfahren zur herstellung von 4-alkyl- thiosemicarbaziden

Info

Publication number
DE2546096A1
DE2546096A1 DE19752546096 DE2546096A DE2546096A1 DE 2546096 A1 DE2546096 A1 DE 2546096A1 DE 19752546096 DE19752546096 DE 19752546096 DE 2546096 A DE2546096 A DE 2546096A DE 2546096 A1 DE2546096 A1 DE 2546096A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
alkyl
mol
formula
sulfur
hydrazine hydrate
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19752546096
Other languages
English (en)
Other versions
DE2546096C2 (de
Inventor
Guenther Dr Cramm
Guenther Dr Hellrung
Eckart Dr Kranz
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayer AG filed Critical Bayer AG
Priority to DE2546096A priority Critical patent/DE2546096C2/de
Priority to US05/729,933 priority patent/US4132736A/en
Priority to GB42131/76A priority patent/GB1506790A/en
Priority to CH1288176A priority patent/CH620427A5/de
Priority to IL50667A priority patent/IL50667A/xx
Priority to NL7611271A priority patent/NL7611271A/xx
Priority to JP51121966A priority patent/JPS6016413B2/ja
Priority to IT28281/76A priority patent/IT1068949B/it
Priority to BR7606874A priority patent/BR7606874A/pt
Priority to DK463976A priority patent/DK463976A/da
Priority to AT768476A priority patent/AT349032B/de
Priority to FR7631176A priority patent/FR2327987A1/fr
Priority to BE171541A priority patent/BE847331A/xx
Publication of DE2546096A1 publication Critical patent/DE2546096A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2546096C2 publication Critical patent/DE2546096C2/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D285/00Heterocyclic compounds containing rings having nitrogen and sulfur atoms as the only ring hetero atoms, not provided for by groups C07D275/00 - C07D283/00
    • C07D285/01Five-membered rings
    • C07D285/02Thiadiazoles; Hydrogenated thiadiazoles
    • C07D285/04Thiadiazoles; Hydrogenated thiadiazoles not condensed with other rings
    • C07D285/121,3,4-Thiadiazoles; Hydrogenated 1,3,4-thiadiazoles
    • C07D285/1251,3,4-Thiadiazoles; Hydrogenated 1,3,4-thiadiazoles with oxygen, sulfur or nitrogen atoms, directly attached to ring carbon atoms, the nitrogen atoms not forming part of a nitro radical
    • C07D285/135Nitrogen atoms

Description

Bayer Aktiengese!!schaft u, Okt. 1975
— 2S46Ü96
Zentralbereich Palente, Marken und Lizenzen
5090 Leverkusen, Bayerwerk
Rt/bc IVa/ZP
Verfahren zur Herstellung
von 4-Alkyl-thiosemicarbaziden
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues, chemisch eigenartiges Verfahren zur Herstellung von bekannten 4-Alkyl-thiosemicarbaziden, die als Zwischenprodukte für die Synthese von Pflanzenschutzmitteln, insbesondere von herbiziden Wirkstoffen, verwendet werden können.
Es ist bereits bekannt geworden, daß man 4-Alkyl-thiosemicarbazide erhält, wenn man Alky!isothiocyanate mit Hydrazin bzw. Hydrazinhydrat in Gegenwart eines Lösungsmittels umsetzt (vgl. G. Pulvermacher, Chemische Berichte _26, 2812 (1893) und 27, 622 (1894); K.A. Jensen, U. Anthoni, B. Kägi, Ch. Larsen, CTh. Pedersen, Acta Chem. Scand. 15 (1968)) .
a) R-NCS + H2N-NH2. (H3O) > R-NH-CS-NH-NH2
R=Alkyl
Le A 16 665
709816/1112
♦ y. 2546036
Dieses Verfahren weist jedoch den Nachteil auf, daß die als Ausgangsstoffe zu verwendenden Alkylisothiocyanate teuer sind und das Verfahren sich somit nicht wirtschaftlich gestalten läßt.
Weiterhin ist bereits bekannt geworden, daß man 4-Alkylthiosemicarbazide erhält, wenn man N-Alkyl-dithio-carbamatester mit Hydrazin in Gegenwart eines Lösungsmittels umsetzt (vgl. K.A. Jensen, U. Anthoni, B. Kägi, Ch. Larsen, CTh. Pedersen, Acta Chem. Scand ^2, 16 (1968); Derwent CPI 66.231 S, Section E).
b) R-NH-CS-SR +H0N-NH0 > R-NH-CS-NH-NH,
-R SH
R, R = Alkyl
Auch dieses Verfahren ist unwirtschaftlich, da die Ausbeuten teilweise nur ca. 65 % betragen und zudem die Beseitigung der als Nebenprodukte entstehenden Alkylmercaptane sehr aufwendig ist.
Außerdem ist bereits begannt geworden, daß man 4-Alkylthiosemicarbazide erhält, wenn man N-unsubstituierte Dithiocarbazatester mit primären Aminen umsetzt (vgl. K.A. Jensen, H. Anthoni, B. Kägi, Ch. Larsen, CTh. Pedersen, Acta Chem. Scand. 2j2, 17 (1968); R.S. Mc Elhinney, J. Chem. Soc. 1966, 950) .
C) R S-CS-NH-NH +RNH j > R-NH-CS-NH-NH,
^ -R SH
R,R = Alkyl
Le A 16 665 - 2 -
709816/1112
Auch dieses Verfahren ist wenig wirtschaftlich, da die Ausbeuten bei 40 % und weniger, liegen und die Abspaltung von Mercaptanen spezielle Reinigungsvorrichtungen erforderlich macht.
Weiterhin ist bereits bekannt geworden, daß man Thiosemicarbazid und seine Alkyl-, Aryl-, Aralkyl- und heterocyclischen Derivate herstellen kann, wenn man Dithiocarbamate mit Hydrazin umsetzt (vgl. Deutsche Patentschrift 832 891).
d) R-NH-CS-SK + NH2-NH2 > R-NH-CS-NH-NH2
-KHS
R=Alkyl, Aryl, Aralkyl, Heterocyclus K=Ammonium, Kalium
Doch können die Alky!verbindungen nach den dort angegebenen Verfahrensbedingungen nur in äußerst geringer Ausbeute (unter 1 %) erhalten werden. Dies hat dazu geführt, daß in (vgl. K.A. Jensen, U. Anthoni, B. Kägi, Ch. Larsen, CTh. Pedersen, Acta Chem. Scand. 2j2, 17 (1968)) erwähnt wird, daß bei Erhitzen der Hydraziniumsalze von N-Alkyl-dithiocarbaminsäuren in Lösungsmitteln die 4-Alkyl-thiosemicarbazide (I) nicht erhalten werden.
Es wurde nun gefunden, daß man die bekannten 4-Alkylthiosemicarbazide der Formel (I)
R-NH-CS-NH-NH2 (I)
in welcher
R für Alkyl steht,
erhält, wenn man die Hydraziniumsalze der entsprechenden N-Alkyl-dithiocarbaminsäuren der Formel (II)
Le A 16 665 - 3 -
70981 6/1112
« Θ
R-NH-CS-SU NH3-NH2 (II)
in welcher
R die oben angegebene Bedeutung hat,
in einem Lösungsmittel in Gegenwart von Schwefel, gegebenenfalls in Gegenwart von Hydrazinhydrat, bei vermindertem Druck oder unter Durchleiten eines Inertgases, bevorzugt auf Temperaturen zwischen 60 und 8o°C erhitzt. Die Hydraziniumsalze der Formel (II), die aus den entsprechenden Alkylaminen, eventuell unter Verwendung von Ammoniak als Base und Schwefelkol· lenstoff und Hydrazin erhältlich sind, brauchen dabei nicht isoliert zu werden, sondern können direkt veiter umgesetzt v-erden.
Es ist als ausgesprochen überraschend zu bezeichnen, daß bei den erfindungsgemäßen Verfahrensbedingungen die 4-Alkyl-thiosemicarbazide der Formel (I) in guter Ausbeute und Reinheit gebildet werden, da man im Hinblick auf den Stand der Technik erwarten mußte, daß höchstens geringe Umsetzungen stattfinden (vgl. K.A. Jensen, U. Anthoni, B. Kägi, Ch. Larsen, CTh. Pedersen, Acta Chem. Scand. 2J2, 17 (1968)).
Das erfindungsgemäße Verfahren weist eine Reihe von Vorteilen auf. Es verläuft mit sehr guten Ausbeuten, läßt sich bei niedrigen Temperaturen durchführen und benötigt als Hilfsstof-f lediglich katalytische Mengen Schwefel. Außerdem brauchen die als Ausgangsstoffe zu verwendenden Hydraziniumsalze der Formel (II) wie auch die sich vorher bildenden entsprechenden (Alkyl)-ammoniumsalze nicht isoliert zu werden, sondern können direkt weiter umgesetzt werden. Im Gegensatz zu den bekannten Verfahrensvarianten ist das erfindungsgemäße Verfahren somit
Le A 16 665 - 4 -
70981 6/1112
einfacher und wirtschaftlicher. Es verläuft ohne die Bildung von AlkylTiercaptanen.Die während der Verfahrensführung entstehenden Nebenprodukte Ammoniak und Schwefelwasserstoff werden durch die erfindungsgemäße Reaktionsführung auf einfache Weise entfernt und in Wäschern, die beispielsweise mit Natronlauge oder Schwefelsäure beschickt sind, absorbiert. Die 4-Alkylthiosemicarbazide fallen in guter Ausbeute ( > 80 %) und hoher Reinheit an. Dieselben guten Ausbeuten erhält man, wenn die nyaraziniumsaize zwischenzeitlich isoliert werden.
Verwendet man das Hydraziniumsalz eier N-Methyl-dithiocarbaminsäure, das z.B. aus Methylamin, Ammoniak, Schwefelkohlenstoff und Hydrazin hergestellt werden kann und nicht isoliert zu werden "braucht ("Eintopf verfahr en") als Ausgangsstoff, so kann der Reaktionsablauf durch das folgende Formelschema wiedergegeben werden:
CH3NH2 + 2NH3 + CS2 > FcH3NH - CS - S0 NH4
(T
-iih2_7
Schwefel, " CH75NH-CS-NH-NHj, erhitzen, D
ve rminderter
Druck oder N2
Le A 16 665 - 5 -
709816/1 1 12
Die als Ausgangsstoffe zu verwendenden Hydraziniumsalze sind durch die Formel (II) eindeutig definiert. Hier steht R vorzugsweise für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,, insbesondere für Methyl. Sie sind noch nicht bekannt. Man erhält sie durch Umsetzung der Ammonium- oder Alky!ammoniumsalze der N-Alkyl-dithiocarbaminsäuren der Formel (III)
R-NH-CS-S^ H3N-R (III)
in welcher
R für Wasserstoff oder Alkyl steht und R die oben angegebene Bedeutung hat,
mit Hydrazinhydrat in Gegenwart eines Lösungsmittels, beispielsweise Wasser und gegebenenfalls unter vermindertem Druck bei Temperaturen zwischen 20 bis 90 C. Die Hydraziniumsalze der Formel (II) werden dann entweder nach üblichen Methoden isoliert oder direkt in ihrer Reaktionslösung weiter umgesetzt.
Die als Ausgangsstoffe zu verwendenden Ammonium- bzw. Alkylammoniumsalze der N-Alkyl-dithiocarbaminsäuren der Formel (III) sind teilweise bekannt (vgl. Chem. Abstr. jS_T_, P 14539 h) Man erhält sie durch Umsetzung von wässrigen Alkylaminlösungen mit Ammoniak bzw. Alkylamin und Schwefelkohlenstoff bei Temperaturen von 0 bis 25°C. Sie werden entweder nach üblichen Methoden isoliert oder direkt in Lösung weiter umgesetzt. Die dabei zu verwendenden Alkylamine sind allgemein bekannte und leicht zugängliche Stoffe. Als Beispiele seien genannt:
Methylamin, Äthylamin, n-Propylamin, i-Propylamin, n-Butylamin, sec.-Butylamin, tert.-Butylamin.
Le A 16 665 - 6
70981 6/1112
Als Verdünnungsmittel kommen für das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise Wasser und andere protische Lösungsmittel, beispielsweise Alkohole, wie Äthanol und Isopropanol der Formamide, wie Dimethylformamid, sowie deren Mischungen infrage.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in Gegenwart von Schwefel als Katalysator durchgeführt, wodurch die Reaktionszeiten erheblich verkürzt werden. Es kann ferner Hydrazinhydrat zugesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei Temperaturen zwischen und 90 C, vorzugsweise zwischen 60 und 8Cr c vorgenommen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei vermindertem Druck oder unter Durchleiten eines Inertgases durchgeführt. Im allgemeinen arbeitet man bei Drücken zwischen etwa 100 mm und 500 mm, vorzugsweise zwischen 300 mm und 400 mm Quecksilbersäule oder man verwendet vorzugsweise Stickstoff als Inertgas.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens setzt man auf 1 Mol des Hydraziniumsalzes der N-Alkyl-dithiocarbaminsäure der Formel (II) etwa 0,1 - 0,01 Mol Schwefel als Katalysator und etwa 0,1 - 0,5 Mol Hydrazinhydrat ein. Nach der besonderen Ausführungsform, d.h. Nichtisolierung des Hydraziniumsalzes und seiner Vorstufe, dem Ammonium- bzw. Alkylammoniumsalz der Formel (III), setzt man auf 1 Mol Alkylamin 2 Mol wässrige Ammoniaklösung und 1 Mol Schwefelkohlenstoff bzw. auf 2 Mol Alkylamin 1 Mol Schw ef elkohlenstof f ein und läßt anschließend auf die Reaktionslösung etwa 1,1 bis 1,5 Mol Hydrazinhydrat in Gegenwart von 0,1 bis 0,01 Mol Schwefel
Le A 16 665 - 7 -
709816/1112
einwirken, wobei entweder bei vermindertem Druck oder unter Durchleiten eines Inertgases gearbeitet wird. Die Aufarbeitung kann entweder durch Einengen der Reaktionslösung, Abkühlen auf
0 bis 1O°C und Absaugen der festen 4-Alkyl-thiosemicarbazide der Formel (I) erfolgen oder aber indem die bei der Umsetzung anfallenden Mutterlaugen und Waschfiltrate mehrfach als Reaktionsmedium verwendet und so die löslichkeitsbedingten Ausbeuteverlüste weitgehend vermieden werden.
Die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren 4-Alkyl-thiosemicarbazide der Formel (I) können als Zwischenprodukte zur Synthese von Pflanzenschutzmitteln, insbesondere von herbiziden Wirkstoffen verwendet werden (vgl. u.a. die Deutschen Offenlegungsschriften 1 670 925, 1 816 568, 1 901 672,
1 912 543, 2 Ο28 778, 2 044 442 und 2 118 520).
Beispielsweise erhält man aus dem N-Methyl-thiosemicarbazid die herbizid wirksame Verbindung 3-(5-t-Butyl-1,3,4-thiodiazol-2-yl)-1,3-dimethyl-harnstoff (vgl. Deutsche Offenlegungsschrift
2 118 520) und die folgenden Versuchsbeschreibungen:
Le A 16 665 - 8 -
709816/1 1 12
1 . Stufe * *Λ*
Eine Lösung von 91,6 g N-Methyl-thioseinicarbazid und 102,3 g Trimethylessigsäure in 400 ml Dioxan wird bei 90 C langsam mit solcher Geschwindigkeit mit 160,5 g Phosphoroxychlorid versetzt, daß die Reaktionstemperatur ohne Wärmezufuhr im Bereich von 85 bis 90°C bleibt. Nach beendetem Zusatz wird das Gemisch mehrere Stunden auf 85 bis 90°C gehalten, bis die Chlorwasserstoffentwicklung aufhört, dann gekühlt und die überstehende Flüssigkeit von der festen Masse in dem Reaktionskolben dekantiert. Die Masse wird zerkleinert, in 700 ml Wasser aufgeschlämmt und durch langsamen Zusatz von Natriumhydroxidtabletten alkalisch gemacht (pH-Wert 8 bis 9). Der entstandene Niederschlag wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen, an der Luft getrocknet und aus Hexan umkristallisiert. Man erhält 119,4 g (80 % der Theorie) 2-Methylamino-5-t-butyl-1,3,4-thiadiazol vom Schmelzpunkt 79-81°C.
2. Stufe
Zu einer Lösung von 486,5 g (2,85 Mol) 2-Methylamino-5-tbutyl-1,3,4-thiadiazol in 1700 ml Dioxan werden im Verlaufe einer Stunde unter Rühren 162 g (2,85 Mol) Methylisocyanat zugetropft, wobei die Temperatur auf 50 bis 55°C steigt. Nach weiterem, 1- bis 2-stündigem Rühren wird die Aufschlämmung in Eis gekühlt, filtriert und der Filterrückstand mit Hexan gewaschen. Man erhält 467 g (72 % der Theorie) 3- (5-t-Butyl-1,3,4-thiadiazol-2-yl)-1,3-dimethylharnstoff vom Schmelzpunkt 162-164°C.
Le A 16 665 - 9 -
709816/1112
Ά.
Herstellungsbeispiele
Die Herstellungsbeispiele a) und b) zeigen, daß das erfindungsgemäße Verfahren 4-Methyl-thiosemicarbazid in relativ kurzer Zeit (9-10 Stunden) und guten Ausbeuten Xi'erert. Arbeitet man ohne Schwefel als Katalysator, erhält man erst nach 15 Stunden 4-Methyl-thiosemicarbazid in ca. 85 %iger Ausbeute.
Beispiel 1
CH3-NH-CS-NH-NH2
a) Mit Schwefel als Katalysator und Stickstoff als Inertgas
100 g (1 Mol) wässrige Methylaminlösung (31 %ig) und 125 g (2 Mol) wässriges Ammoniak (27,1 %ig) werden mit 76 g (1 Mol) Schwefelkohlenstoff bei Raumtemperatur versetzt. Die erhaltene Dithiocarbamat-Lösung wird nach Zusatz von 3,2 g (0,1 Mol) Schwefel und 60 g (1,2 Mol) Hydrazinhydrat auf 75°C erhitzt und bis zur Beendigung der Schwefelwasserstoffentwicklung (ca. 9 bis 10 Stunden) mit Stickstoff durchgeblasen. Gegen Ende der Reaktion scheidet sich Schwefel ab, der heiß abfiltriert wird. Beim Erkalten der Reaktionslösung kristallisiert das Thiosemicarbazid aus. Man erhält 88,5 g 4-Methyl-thiosemicarbazid vom Schmelzpunkt 136-138°C.
b) Mit Schwefel als Katalysator und unter vermindertem Druck
200 g (2 Mol) wässrige Methylaminlösung (31 %ig) werden mit 76 g (1 Mol) Schwefelkohlenstoff bei Raumtemperatur versetzt. Die erhaltene Dithiocarbamat-Lösung wird nach Zusatz von 3,2 g (0,1 Mol) Schwefel und 60 g (1,2 Mol) Hydrazinhydrat bis zur Beendigung der Schwefelwasserstoffentwicklung (ca. 9 bis 10 Stunden) bei einer Temperatur von 75 bis 80°C und einem Druck von 400 nun gehalten. Gegen Ende der Reaktion scheidet sich Schwefel ab, der heiß abfiltriert wird. Der beim Erkalten aus-
Le A 16 665 - 10 -
709816/1 112
fallende Niederschlag wird abgesaugt, mit wenig kaltem Wasser . gewaschen und getrocknet. Man erhält 86,4 g 4-Methyl-thiosemicarbazid vom Schmelzpunkt 136-138 C.
c) Ohne Schwefel als Katalysator (=*· verlängerte Reaktionszeit) und unter vermindertem Druck) -'
100 g (1 Mol) wässrige Methylaminlösung (31 %ig) und 125 g (2 Mol) wässriges Ammoniak (27,1 %ig) werden mit 76 g (1 Mol) Schwefelkohlenstoff bei Raumtemperatur versetzt. Die erhaltene Dithiocarbamat-Lösung wird nach Zusatz von 60 g (1,2 Mol) Hydrazinhydrat bei einem Druck von 400 mm solange auf 80 C erhitzt, bis die Schwefelwasserstoffentwicklung beendet ist (ca. 15 Stundenl). Der ausgefallene Schwefel wird heiß abfiltriert und das nach Einengen und Erkalten auskristallisxerende Produkt abgesaugt, mit wenig kaltem Wasser gewaschen und getrocknet. Man erhält 89,2 g 4-Methyl-thiosemicarbazid vom Schmelzpunkt 13 5-137°C.
d) Mit Isolierung des Hydraziniumsalzes
Die wässrige Lösung aus 62 g (2 Mol) Monomethylamin und 76 g (1 Mol) Schwefelkohlenstoff wird nach Zusatz von 50g (1 Mol) Hydrazinhydrat bei 30 bis 400C im Wasserstrahlvakuum zur Hälfte eingeengt. Dabei kristallisiert das Hydraziniumsalz der N-Methyl-dithiocarbaminsäure aus. Durch Zugabe von Äthanol läßt sich die Ausfällung vervollständigen. Das abgesaugte Salz wird in Wasser suspendiert und nach Zugabe von 10 g (0,2 Mol) Hydrazinhydrat und 3,2 g (0,1 Mol) Schwefel entsprechend Varianten a) oder b) weiter umgesetzt.
e) Wiederholung der Umsetzung in der Mutterlauge
137 g (1 Mol) des entsprechend d) isolierten Hydraziniumsalzes werden wie unter a) oder b) beschrieben zunächst in Wasser umgesetzt; dann werden die dabei anfallenden Mutterlaugen und Waschwässer für weitere Umsetzungen mehrfach wiederverwendet und so loslichkeitsbedingte Ausbeuteverluste weitgehend vermieden. Le A 16 655 - 11 -
70 9 816/1112

Claims (8)

Patentansprüche
1); Verfahren zur Herstellung von 4-Alkylthiosemicarbaziden der Formel (I)
R-NH-CS-NH-NH2 (I)
in welcher
R für Alkyl steht,
bei dem Hydraziniumsalze der entsprechenden N-Alkyldithiocarbaminsäuren der Formel (II)
R-NH-CS-S® NH3-NH2 (II)
in welcher
R die oben angegebene Bedeutung hat
in einem Lösungsmittel erhitzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren in Anwesenheit von Schwefel und bei verminder ten Druck oder unter Durchleiten eines Inertgases und gegebenenfalls in Anwesenheit von Hydrazinhydrat durchgeführt wird.
2) Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Temperaturen zwischen 40 und 90 C gearbeitet wird.
3) Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ca. 0,1 - 0,01 Mol Schwefel als Katalysator und. zusätzlich ü,1 - 0,5 Mol Hydrazinhydrat eingesetzt werden.
4) Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Druck zwischen ca. 100 und 500 mm Quecksilbersäule gearbeitet wird.
5) Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Reaktionslösung Stickstoff geleitet wird.
Le A 16 665 - 12 -
7098 16/1112
6) Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydraziniumsalze der Formel II aus den entsprechenden Alkylaminen, Ammoniak, Schwefelkohlenstoff und Hydrazin hergestellt werden und sie ohne zwischenzeitliche Isolierung direkt weiter umgesetzt werden.
7) Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf 2 Mol Alkylamin 1 Mol Schwefelkohlenstoff eingesetzt wird.
8) Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Umsetzung anfallende Mutterlauge mehrfach wiederverwendet wird.
Le A 16 665 - 13 -
0 9 8 16/1112
DE2546096A 1975-10-15 1975-10-15 Verfahren zur Herstellung von 4-Alkyl- thiosemicarbaziden Expired DE2546096C2 (de)

Priority Applications (13)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2546096A DE2546096C2 (de) 1975-10-15 1975-10-15 Verfahren zur Herstellung von 4-Alkyl- thiosemicarbaziden
US05/729,933 US4132736A (en) 1975-10-15 1976-10-06 Preparation of 4-alkylthiosemicarbazides
GB42131/76A GB1506790A (en) 1975-10-15 1976-10-11 Process for the preparation of 4-alkylthiosemicarbazides
IL50667A IL50667A (en) 1975-10-15 1976-10-12 Preparation of 4-alkyl thiosemicarbazides
NL7611271A NL7611271A (nl) 1975-10-15 1976-10-12 Werkwijze voor de bereiding van 4-alkylthio- semicarbaziden.
CH1288176A CH620427A5 (de) 1975-10-15 1976-10-12
JP51121966A JPS6016413B2 (ja) 1975-10-15 1976-10-13 4―アルキル―チオセミカルバジド類の製造方法
IT28281/76A IT1068949B (it) 1975-10-15 1976-10-13 Procedimento per la preparazione di 4-alchil-tio-semicarbazidi
BR7606874A BR7606874A (pt) 1975-10-15 1976-10-14 Processo para a preparacao de 4-alquil-tio-semicarbazidas
DK463976A DK463976A (da) 1975-10-15 1976-10-14 Fremgangsmade til fremstilling af 4-alkyl-thiosemicarbazider
AT768476A AT349032B (de) 1975-10-15 1976-10-15 Verfahren zur herstellung von 4-alkyl-thiosemicarbaziden
FR7631176A FR2327987A1 (fr) 1975-10-15 1976-10-15 Procede de preparation de 4-alkyl-thiosemicarbazides
BE171541A BE847331A (fr) 1975-10-15 1976-10-15 Procede de preparation de 4-alkyl-thiosemi-carbazides,

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2546096A DE2546096C2 (de) 1975-10-15 1975-10-15 Verfahren zur Herstellung von 4-Alkyl- thiosemicarbaziden

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE2546096A1 true DE2546096A1 (de) 1977-04-21
DE2546096C2 DE2546096C2 (de) 1983-08-25

Family

ID=5959158

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2546096A Expired DE2546096C2 (de) 1975-10-15 1975-10-15 Verfahren zur Herstellung von 4-Alkyl- thiosemicarbaziden

Country Status (13)

Country Link
US (1) US4132736A (de)
JP (1) JPS6016413B2 (de)
AT (1) AT349032B (de)
BE (1) BE847331A (de)
BR (1) BR7606874A (de)
CH (1) CH620427A5 (de)
DE (1) DE2546096C2 (de)
DK (1) DK463976A (de)
FR (1) FR2327987A1 (de)
GB (1) GB1506790A (de)
IL (1) IL50667A (de)
IT (1) IT1068949B (de)
NL (1) NL7611271A (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0339964A2 (de) * 1988-04-27 1989-11-02 DowElanco Synthese von 4-Methyl-3-thiosemicarbazid

Families Citing this family (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4172092A (en) * 1975-12-17 1979-10-23 Mobay Chemical Corporation Production of thiocarbohydrazide
DE2658557A1 (de) * 1976-12-23 1978-06-29 Bayer Ag Verfahren zur herstellung von thiocarbohydrazid in technischem massstab
DE2723121C2 (de) * 1977-05-23 1979-04-19 Bayer Ag, 5090 Leverkusen Verfahren zur Herstellung von Alkylthiosemicarbaziden
US4237066A (en) * 1978-10-26 1980-12-02 Mobay Chemical Corporation Preparation of lower alkyl thiosemicarbazides
US4853483A (en) * 1986-11-06 1989-08-01 Ici Americas Inc. Preparation of alkyl thiosemicarbazides
KR20130010512A (ko) * 1999-10-29 2013-01-28 유로-셀티크 소시에떼 아노뉨 서방성 하이드로코돈 제형
CN105884668B (zh) * 2016-04-22 2018-01-16 山东汇海医药化工有限公司 一种基于石墨烯提高2‑甲基氨基硫脲收率的合成方法

Family Cites Families (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CA634690A (en) * 1962-01-16 Applegath Fred Diureides and process for the preparation thereof
DD83559A (de) *
US2657234A (en) * 1949-12-12 1953-10-27 Schenley Ind Inc Preparation of thiosemicarbazides
US3539587A (en) * 1964-03-27 1970-11-10 Standard Oil Co Method of preparing cyclic ureas from n,n-dialkylammonium n,n-dialkyl monothiol carbamates and diprimaryamines
GB1431654A (en) * 1972-04-05 1976-04-14 Quimco Gmbh Process for the preparation of trisubstituted ureas
US3929877A (en) * 1973-11-26 1975-12-30 Akzo N V Of Arnhem Holland Process for the production of thiocarbohydrazide

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
NICHTS-ERMITTELT *

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0339964A2 (de) * 1988-04-27 1989-11-02 DowElanco Synthese von 4-Methyl-3-thiosemicarbazid
EP0339964A3 (de) * 1988-04-27 1991-06-12 DowElanco Synthese von 4-Methyl-3-thiosemicarbazid

Also Published As

Publication number Publication date
GB1506790A (en) 1978-04-12
FR2327987A1 (fr) 1977-05-13
DE2546096C2 (de) 1983-08-25
IT1068949B (it) 1985-03-21
FR2327987B1 (de) 1981-06-19
CH620427A5 (de) 1980-11-28
NL7611271A (nl) 1977-04-19
AT349032B (de) 1979-03-12
JPS5251321A (en) 1977-04-25
ATA768476A (de) 1978-08-15
IL50667A (en) 1979-12-30
US4132736A (en) 1979-01-02
IL50667A0 (en) 1976-12-31
DK463976A (da) 1977-04-16
JPS6016413B2 (ja) 1985-04-25
BE847331A (fr) 1977-04-15
BR7606874A (pt) 1977-08-30

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1146062B (de) Verfahren zur Herstellung von Alkylen-iminoalkylguanidinen, deren Acyl-verbindungen,Salzen und quaternaeren Ammoniumverbindungen
DE1470082C3 (de) Verfahren zur Herstellung von in der 2-Stellung substituierten Benzimidazolen
DE1238457B (de) Verfahren zur Herstellung von blutdrucksenkend wirkenden Guanidinen
DE2546096A1 (de) Verfahren zur herstellung von 4-alkyl- thiosemicarbaziden
DE2206366A1 (de) Tetrasubstituierte Harnstoffe
DE2446254C2 (de) 5-Substituierte Niedrigalkyl-1,3,4-thiadiazol-2-thiol-Verbindungen und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE1795344B2 (de) Verfahren zur herstellung von 3-aminoisothiazolen
DE2124907A1 (de) 3 Amino 1,2,4 oxadiazole, Verfahren zu ihrer Herstellung und Arzneipraparate
DE2167319C2 (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Mercapto-1,3,4-thiadiazolen
DE3133096C2 (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Amino-5-mercapto-1,3,4-thiadiazolen
DD249479A5 (de) Verfahren zur herstellung von propionamidin-derivaten
DE1670121A1 (de) Verfahren zur Herstellung neuer antidiabetisch wirksamer Benzolsulfonyl-semicarbazide
DE832891C (de) Verfahren zur Herstellung von Thiosemicarbaziden
DE945510C (de) Verfahren zur Herstellung von 5, 5-Dipyridyl-(2')-hydantoinen
DE839349C (de) Verfahren zur Herstellung von Thiosemicarbaziden
EP0091056A2 (de) Neue 5-substituierte 4-Methylimidazole und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE2050979A1 (de) Thiadiazole und ihre Verwendung als landwirtschaftliche Pestizide
DE1056135B (de) Verfahren zur Herstellung neuer Sulfonamide
DE737931C (de) Verfahren zur Herstellung von 2, 4-Diaminochinazolin
DE876240C (de) Verfahren zur Herstellung von Thiosemicarbazonen
DE1445547B2 (de) Verfahren zur Herstellung von 3-Amino-2,1-benzoisot triazolen
DE959551C (de) Verfahren zur Herstellung von 4-substituierten 1-Carbobenzoxypiperazinen
AT244983B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen, substituierten Phenylamino-1,3-diazacyclopentenen-(2)
AT227696B (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Amino-oxazolen
AT360520B (de) Verfahren zur herstellung von neuen thiazoli- dinderivaten und ihren salzen

Legal Events

Date Code Title Description
8110 Request for examination paragraph 44
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee