DE2537158A1 - Verfahren zur herstellung einer manipulierbaren, waermehaertbaren masse - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer manipulierbaren, waermehaertbaren masseInfo
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- C08F283/10—Macromolecular compounds obtained by polymerising monomers on to polymers provided for in subclass C08G on to polymers containing more than one epoxy radical per molecule
Description
DR. KURT JACOBSOHIM D ■ 8042 OBERSCHLEISSHEIM
PATENTANWALT Freisinger Straße 29 · Postfach / P.O.B. 58
21. August 1975
3 PE
GULF OIL CORPORATION Pittsburgh, Pennsylvania, USA
Verfahren zur Herstellung einer manipulierbaren, wärmehärtbaren Masse
Für diese Anmeldung werden die Prioritäten vom 29. August 1974 aus der USA-Patentanmeldung Serial No. 501 634 und vom
26. Juni 1975 aus der USA-Patentanmeldung Serial No. 590 460 in Anspruch genommen.
Die Erfindung betrifft die Herstellung von homogenen, wärmehärtbaren Harzmischungen, die ein Polyanhydrid, ein PoIyepoxid
und einen Anhydridbeschleuniger enthalten. Die homogene Harzmischung wird durch Copolymerisieren eines der Radikalkettenpolymerisation
zugänglichen, olefinisch ungesättigten Monomeren mit einem olefinisch ungesättigten Monoanhydrid und vorzugsweise
einem gesättigten Polyanhydrid in Gegenwart eines Polyepoxids und eines Anhydridbeschleunigers hergestellt, ohne
dass es dabei zu einer wesentlichen Reaktion zwischen Anhydrid und Epoxid kommt. Diese homogene Harzmischung ist eine im wesentlichen
unvernetzte, wärmehärtbare Masse, die sich durch Umsetzung der Anhydridgruppen mit den Epoxygruppen zu einem
harten, unschmelzbaren Harz wärmehärten lässt. Gemäss einer Ausführungsform der Erfindung wird eine Lösung eines ungesät-
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sigten Monoanhydrids, wie Maleinsäureanhydrid, eines der Radikalkettenpolymerisation
zugänglichen olefinisch ungesättigten Monomeren, wie Styrol, eines Polyanhydride^ wie eines zuvor
hergestellten Copolymerisate aus Styrol und Maleinsäureanhydrid, eines Anhydridbeschleunigers, wie 1-Methylimidazol,
und eines Polyepoxids, wie eines Diglycidyläthers von Bisphenol A, mit Verstärkungsfasern, wie zerhackten Glasfasern,
und einem inerten Füllstoff gemischt. Diese weiche, klebrige Masse lässt sich aber noch nicht hantieren oder verformen.
Erfindungsgemäss wird sie in einer erststufigen Polymerisationsreaktion
zu einem nicht-klebrigen, manipulierbaren (hantierbaren) Zwischenprodukt verdickt, das sich für die Weiterverarbeitung
zu dem gewünschten Endprodukt mit ausgezeichneten Eigenschaften in einer zweitstufigen Polymerisationsreaktion
eignet.
Bei dieser erststufigen Reaktion zur Herstellung des verdickten Zwischenprodukts reagieren die olefinischen Doppelbindungen
der olefinisch ungesättigten Komponenten an Ort und Stelle unter dem Einfluss freier Radikale, vorzugsweise eines
in dem Gemisch enthaltenen Radikalketteninitiators, miteinander unter Bildung von Polyanhydridmolekülen, die in homogenem
Gemisch mit den übrigen Harzbestandteilen vorliegen. Die erststufige Reaktion wird unter Bedingungen durchgeführt, unter
denen eine wesentliche Umsetzung zwischen den Anhydrid- und den Epoxygruppen vermieden wird. Bei der zweitstufigen Reaktion
reagieren die Anhydrid- und Epoxygruppen des Zwischenprodukts miteinander unter dem Einfluss der Wärme und des Anhydridbeschleunigers
unter Bildung eines starren, wärmegehärteten
Harzproduktes von ausgezeichneten physikalischen, chemischen und elektrischen Eigenschaften.
Das olefinisch ungesättigte Monomere, wie Styrol, bildet in der anfänglichen Harzmischung ein Lösungsmittel für die
übrigen Harzkomponenten. Da dieses olefinisch ungesättigte Monomere
bei der erststufigen Copolymerisationsreaktion reagiert, lässt sich das Zwischenprodukt praktisch ohne flüchtige
Bestandteile herstellen, die, wenn sie vorhanden wären, die richtige Aushärtung in der zweiten Stufe beeinträchtigen
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würden. Durch Einregelung der Harzzusammensetzung und richtige
Steuerung der erststufigen Reaktion kann man zu einem verdickten Zwischenprodukt gelangen, dessen Konsistenz im Bereich von
einem verhältnismässig harten und starren bis zu einem biegsamen Material liegt, ohne dass es zu einer wesentlichen Reaktion
zwischen Anhydrid und Epoxid kommt. Das anfängliche Gemisch aus Harz und Verstärkungsfasern kann für die Verdikkungsreaktion
zu einer verhältnismässig dünnen Schicht ausgebreitet werden. Hierdurch lässt sich nicht nur die Temperatur
in der ersten Reaktionsstufe besser unter Kontrolle halten, sondern man erhält auch ein Zwischenprodukt, das sich in einer
für die weitere Verarbeitung geeigneten Form befindet. So kann das Zwischenprodukt in Schicht- bzw. Bahnform Je nach Wunsch
unmittelbar bzw. nach dem Zerschneiden in Stücke von geeigneter Grosse durch Formpressen verarbeitet werden. Ebenso kann
ein gehärtetes Zwischenprodukt in Bahnform, das nicht durch eine wesentliche Reaktion zwischen Anhydrid- und Epoxidgruppen,
sondern durch geeignete Wahl der Harzzusammensetzung gehärtet worden ist, zu Körnern oder Schnitzeln zerkleinert werden,
die weiter durch Spritzguss oder Preßspritzen verarbeitet werden können. Ein erfindungsgemäss hergestelltes Harzzwischenprodukt
ohne Verstärkungsmittel kann zur Verwendung als wärmehärtbarer Pulverüberzug oder als Presspulver pulverisiert
werden. Gemäss einer weiteren Anwendungsmöglichkeit der Harzmischung
können Glasfasern in Form von Lunte, Bändern und dergleichen für die Verwendung zum Aufwickeln als Fäden mit dem
flüssigen Harz beschichtet werden, worauf man das Harz in der erststufigen Reaktion erstarren lässt und das Ganze durch anschliessendes
Aufwickeln vor der Aushärtungsreaktion zwischen Anhydrid und Epoxid in die Form des gewünschten Produkts
bringt. Mischungen, die keine Verstärkungsmittel und Füllstoffe enthalten, härten zu einem klaren, durchsichtigen Harzprodukt
aus, was dafür spricht, dass das Produkt homogen ist und aus einer einzigen Art von Polymerem besteht. Im Gegensatz
dazu ist ein wolkiges, undurchsichtiges Produkt heterogen.
Das Harzzwxschenprodukt, das ein homogenes Gemisch aus Polyanhydridmolekülen und Polyepoxidmolekülen zusammen mit dem
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Anhydridbeschleuniger ist, ist ein wärmehärtbares Material,
das bei erhöhter Temperatur vor dem Aushärten durch Umsetzung der Anhydrid- und Epoxidgruppen schmilzt oder erweicht und
fliesst. Da die Reaktion zwischen Anhydrid und Epoxid eine vernetzende, wärmehärtende Reaktion ist, kann eine wesentliche
Umsetzung zwischen Anhydrid- und Epoxidgruppen in der ersten Reaktionsstufe zur Bildung eines gelierten Zwischenprodukts
führen. Diese Gelbildung, die auf Vernetzung beruht, verhindert das richtige Fliessen des Harzes, das erforderlich
■ ist, um in der Härtung der zweiten Reaktionsstufe das gewünschte Endprodukt zu erhalten. Daher muss diese erststufige
Reaktion durchgeführt werden, ohne dass es zu einer wesentlichen Umsetzung von Anhydrid- und Epoxidgruppen kommt, d.hu,
das Ausmaß der Anhydrid-Epoxid-Reaktion, die sich bei der erststufigen Reaktion abspielt, muss so gering sein, dass es
das für die Verarbeitung in der zweiten Stufe erforderliche Fliessvermögen des Harzes nicht beeinträchtigt. Ein gewisses
Ausmaß an Anhydrid-Epoxid-Reaktion kann in der ersten Stufe zugelassen werden, ohne dass eine wesentliche Störung der Verarbeitung
in der zweiten Stufe stattfindet; das maximale Ausmaß dieser Reaktion variiert jedoch in Abhängigkeit von den
Bedingungen, unter denen die zweitstufige Härtung durchgeführt wird, und von der Natur des Endprodukts. Eine Reaktion
zwischen Anhydrid und Epoxid in der ersten Stufe kann auf ein Minimum beschränkt oder im wesentlichen verhindert werden, indem
man für eine geeignete Zusammensetzung der Masse einschliesslich des Radikalketteninitiators und des Anhydridbeschleunigers
sowie für die Abwesenheit unerwünschter Verunreinigungen sorgt, die Bedingungen der erststufigen Copolymerisation
entsprechend einregelt und dergleichen.
Die Copolymerisation von Styrol und Maleinsäureanhydrid verläuft bekanntlich stark exotherm. Da die Reaktion zwischen
Anhydrid und Epoxid durch Wärme begünstigt wird, ist es überraschend, dass sich die erststufige exotherme Copolymerisation
erfindungsgemäss durchführen lässt, ohne dass sich gleichzeitig in wesentlichem Ausmaß die wärmeempfindliche
Wärmehärtungsreaktion abspielt, die das Fliessvermögen des
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Harzes in der zweitstufigen Härtung beeinträchtigen oder die
erfolgreiche Formgebung in der zweiten Stufe unmöglich machen würde. Besonders überraschend ist es, dass diese Umsetzung zu
dem Zwischenprodukt sich in Gegenwart des Anhydridbeschleunigers durchführen lässt, ohne dass es in einem wesentlichen
Ausmaß zu einer das Fliessen verhindernden Reaktion zwischen Anhydrid und Epoxid kommt„
Es ist ferner bekannt, dass Styrol und Maleinsäureanhydrid bevorzugt zu einem Copolymerisat polymerisieren, in
dem die beiden Komponenten in im wesentlichen äquimolekularen Verhältnissen vorliegen. Es wurde nun überraschenderweise
gefunden, dass Styrol und Maleinsäureanhydrid unter Bedingungen, unter denen man bisher die Bildung eines Copolymerisats
mit einem Molverhältnis von 1:1 hätte erwarten sollen, erfindungsgemäss
zu einem Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid umgesetzt werden können, in dem das Molverhältnis von
Styrol zu Maleinsäureanhydrid wesentlich höher als 1:1 ist. Da Styrol ein ausgezeichnetes und preiswertes Lösungsmittel
ist, kann es zweckmässig sein, dieses reaktionsfähige Monomere dem Harz im Überschuss zuzusetzen, um dem Harz das gewünschte
Fliessvermögen zu verleihen und die Vernetzungsdichte in dem ausgehärteten Harz einzuregeln, vorausgesetzt, dass der
Styrolüberschuss die ausgezeichneten Eigenschaften des ausgehärteten Endprodukts nicht wesentlich beeinträchtigt. Nach
der bisherigen Kenntnis hätte man erwarten sollen, dass das Maleinsäureanhydrid mit Styrol in äquimolekularen Mengenverhältnissen
reagieren würde. Ebenso war zu erwarten, dass überschüssiges Styrol zur Bildung von in das Harz eingelagerten
Polystyrolmolekülen führen würde, die die Eigenschaft des Harzes beeinträchtigen würden. Es wurde nun aber gefunden,
dass unter den Bedingungen, unter denen die Copolymerisation durchgeführt wird, das überschüssige Styrol sich durch
Pfropfpolymerisation an das Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid in Form von verhältnismässig kurzen Pfropfketten
bindet, die die Eigenschaften des vollständig ausgehärteten Harzes nicht wesentlich beeinträchtigen. In Anbetracht
dieser Pfropfpolymerisation kann man eine anfängliche
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Harzlösung verwenden, die einen erheblichen molaren Überschuss an Styrol enthält, ohne dass sich so viel Polystyrol bildet,
dass das Harzprodukt geschädigt oder getrübt wird.
Es wurde gefunden, dass bei der Herstellung des Copolymerisate aus Styrol und Maleinsäureanhydrid im Gemisch mit
einem Polyepoxid durch Copolymerisation von Styrol und Maleinsäureanhydrid die Ausgangsharzlösung ausser dem monomeren
Styrol und dem monomeren Maleinsäureanhydrid vorzugsweise ein bereits zuvor hergestelltes Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid
enthält, weil dies eine günstige Wirkung auf die Gesamteigenschaften des vollständig ausgehärteten
Produkts hat. Dieses zuvor hergestellte Polyanhydrid bildet einen Keim für die Anlagerung von Styrol und Maleinsäureanhydrid
einschliesslich der Aufpfropfung von Styrol in einer
besser steuerbaren Reaktion. Die Anwesenheit eines zuvor hergestellten Polyanhydrids übt auch eine günstige Steuerungswirkung auf die Radikalkettenreaktion aus und führt dazu, dass
weniger Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid durch die stark exotherme Reaktion zwischen Styrol und Maleinsäureanhydrid
erzeugt zu werden braucht, um die erforderliche Anhydrid-Epoxy-Vernetzungsdichte
zu erzielen, wodurch die Gesamtmenge der bei dieser Reaktion erzeugten Wärme vermindert
wird. Diese Verminderung der Wärmeerzeugung bei der Verdikkungsreaktion wird noch durch den Umstand unterstützt, dass
die Aufpfropfung von Styrol auf das Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid viel weniger Wärme erzeugt als die
Reaktion von Styrol mit Maleinsäureanhydrid. Ferner wird durch die Anwesenheit' des zuvor hergestellten Polyanhydrids,
der Verstärkungsfasern, des Füllstoffs und anderer Bestandteile, die in der Harzmischung verwendet werden, der Temperaturanstieg
in dem reagierenden Gemisch vermindert, weil ein Teil der erzeugten Reaktionswärme absorbiert wird.
Copolymerisate aus Styrol und Maleinsäureanhydrid sind feste Stoffe. Die Löslichkeit eines Copolymerisate aus äquimolekularen
Mengen Styrol und Maleinsäureanhydrid in Styrol bei Raumtemperatur (25° C) ist sehr gering. Copolymerisate
aus Styrol und Maleinsäureanhydrid mit höheren Verhältnissen
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von Styrol zu Maleinsäureanhydrid als 1:1 lassen sich nach besonderen
Verfahren herstellen. Die Löslichkeit eines Copolymerisate aus 2 Mol Styrol und 1 Mol Maleinsäureanhydrid in
Styrol bei Raumtemperatur ist ebenfalls sehr gering. Wenn das Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid ein hohes
Molverhältnis von Styrol und Maleinsäureanhydrid aufweist, zeigt es eine beträchtliche Löslichkeit in Styrol. Jedoch beeinträchtigt
ein hohes Verhältnis von Styrol zu Maleinsäureanhydrid in dem Copolymerisat die Beschaffenheit des durch
V/ärmehärtung entstehenden Produktes für viele Verwendungszwecke, weil dadurch die Vernetzungsdichte herabgesetzt wird.
Ebenso kann eine grosse Menge von Styrol als Lösungsmittel in dem anfänglichen Reaktionsgemisch die Beschaffenheit des wärmegehärteten
Produktes beeinträchtigen, indem dann ein heterogenes, polystyrolhaltiges Produkt entsteht, die Vernetzungsdichte verringert wird und dergleichen.
Maleinsäureanhydrid ist ebenfalls ein fester Stoff. Bei
Raumtemperatur lassen sich Lösungen von Maleinsäureanhydrid in Styrol mit einem maximalen Feststoffgehalt von etwa 22 Gewichtsprozent
herstellen. Bei erhöhter Temperatur gegen grössere Mengen an Maleinsäureanhydrid in dem Styrol in Lösung,
das überschüssige Maleinsäureanhydrid fällt aber unter Bildung einer 22-prozentigen Lösung wieder aus, wenn die Lösung
auf Raumtemperatur erkaltet. Wenn man nun aber die Lösung von Maleinsäureanhydrid in Styrol massig erhitzt, um mehr als
22 % Maleinsäureanhydrid in Lösung zu bringen, und das feste Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid in der erwärmten
Lösung löst, bleibt das über die ursprünglichen 22 % überschüssige Maleinsäureanhydrid in Lösung, wenn die Lösung
auf Raumtemperatur erkaltet.
Es wurde ferner gefunden, dass bei einer etwas erhöhten Temperatur eine Lösung von Maleinsäureanhydrid in Styrol, die
einen geringen Überschuss an Maleinsäureanhydrid über diejenige Menge enthält, die bei Raumtemperatur in Lösung geht,
einen überraschenden Überschuss an einem Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid von niedrigem Styrolgehalt
über diejenige Menge hinaus löst, die bei der gleichen Tempe-
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ratur in Styrol allein oder in einer Lösung von Maleinsäureanhydrid
in Styrol löslich ist, die weniger Maleinsäureanhydrid enthält» Im Endeffekt ergibt sich daraus ein überraschender
wechselseitiger Löslichkeitseffekt, indem einerseits das feste Maleinsäureanhydrid die Löslichkeit des festen Copolymerisate
aus Styrol und Maleinsäureanhydrid und andererseits das feste Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid
gleichzeitig die Löslichkeit des festen Maleinsäureanhydrids in Styrol erhöht.
Weiterhin wurde gefunden, dass die Gegenwart des das Copolymerisat
löslichmachenden monomeren Maleinsäureanhydrids überraschenderweise zur Bildung einer Harzlösung führt, die
bei Raumtemperatur eine erheblich niedrigere Viskosität hat als eine Lösung des gleichen Copolymerisats aus Styrol und Maleinsäureanhydrid
in Styrol, die kein Maleinsäureanhydrid enthält. So hat eine bei erhöhter Temperatur aus gleichen Gewichtsmengen
Styrol und eines Copolymerisats aus 2 Mol Styrol und 1 Mol Maleinsäureanhydrid hergestellte Lösung bei Raumtemperatur
eine kittartige, halbfeste Konsistenz. Jedoch kann diese Lösung aus gleichen Gewichtsteilen Styrol und des gleichen
Copolymerisats bei einer niedrigeren Temperatur mit Maleinsäureanhydrid als Lösungsvermittler hergestellt werden,
wobei man eine Lösung erhält, die bei Raumtemperatur eine Viskosität von weniger als 1000 cP aufweist„ Diese überraschende
Wirkung führt zu einer Anzahl von Vorteilen, nämlich der Bildung einer Harzlösung, die bei Raumtemperatur einen sehr hohen
Peststoffgehalt, einen verhältnismässig niedrigen Gesamtgehalt
an Styrol, ein hohes Fliessvermögen und dergleichen aufweist. Diese Feststellungen hinsichtlich der Lösungseigenschaften ermöglichen
die Optimierung der Mengenverhältnisse in bezug auf die Kosten, die Polymerisationskennwerte und die Produkteigenschaften.
Da die erststufigq Copolymerisation eine Radikalkettenreaktion
ist, wird sie unter dem Einfluss freier Radikale durchgeführt. Vorzugsweise wird die Copolymerisation bei massig
erhöhter Temperatur durchgeführt. Bei niedriger Temperatur verläuft die durch freie Radikale ausgelöste Reaktion zu
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langsam, und bei hoher Temperatur wird das Ausmaß der Vernetzungsreaktion
zwischen Anhydrid- und Epoxygruppen zu hoch. Da die erststufige Reaktion exotherm verläuft, steigt die Innentemperatur
des Harzes während der Reaktion über diejenige Harztemperatur, bei der die Reaktion anspringt. Diese erststufige
Reaktion lässt sich erfolgreich bei einer maximalen Innentemperatur des Harzes, bestimmt mit Hilfe eines in das
Harz eingebetteten Thermoelements, von etwa 150 C, vorzugsweise von etwa 125° C, insbesondere von etwa 100 C, durchführen.
Bei den höheren Innentemperaturen sorgt man für kurze Reaktionszeiten, indem man besonders reaktionsfähige Radikalketteninitiatoren
verwendet und dabei vorzugsweise das Harzgemisch schnell erhitzt und abkühlt, um das Ausmaß der Vernetzungsreaktion
auf ein Minimum zu beschränken. Obwohl es möglich ist, die Verdickungsreaktion bei einer Harztemperatur
unterhalb der Raumtemperatur anlaufen zu lassen, ist dieses Verfahren weniger günstig als die Einleitung der Reaktion bei
etwa Raumtemperatur oder vorzugsweise bei einer massig erhöhten Temperatur.
Die Erregung der Reaktion unter der Einwirkung freier Radikale kann durch Zusatz von chemischen Radikalketteninitiatoren,
durch ionisierende Strahlung, durch Ultraviolettstrahlung und dergleichen erfolgen. Geeignete chemische
Radikalketteninitiatoren sind die organischen Peroxide, wie Methyläthylketonperoxid, das Vanadiumneodecanoat oder Kobaltnaphthenat
als Beschleuniger enthält, Dicyclohexylperoxydicarbonat, tert.Butylperoxyneodecanoat, tert.Butylperoxypivalat
und dergleichen, Azoverbindungen, wie 2,2'-Azo-bis-(2,4-dimethyl-4-methoxyvaleronitril),
2,2«-Azo-bis-(2,4-dimethylvaleronitril), 2,2l-Azo-bis-(isobutyronitril), 2-tert.Butylazo-2-cyan-4-methoxy-4-methylpentan
und dergleichen. Von kritischer Bedeutung ist es, dass die Auswahl des Anhydridbeschleunigers
sorgfältig auf die Art der Erregung von freien Radikalen abgestimmt wird, um zu gewährleisten, dass die gewünschte
Copolymerisation ohne wesentliche Vernetzung verläuft. Wenn z.B. ein chemischer Radikalketteninitiator verwendet
wird, muss der Anhydridbeschleuniger bei der Copoly-
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merisation bei der Temperatur und während der Zeitdauer der durch freie Radikale erregten Reaktion im wesentlichen inaktiv
sein. Wenn daher ein chemischer Radikalketteninitiator verwendet wird, soll er bei einer massigen Temperatur eine
verhältnismässig kurze Halbwertszeit haben und in ausreichenden Mengen angewandt werden, um die Copolymerisationsreaktion
bei einer massigen Temperatur verlaufen zu lassen. Im Gegensatz zu der Aktivität des Radikalketteninitiators weist
der Anhydridbeschleuniger eine geringe Aktivität für die Reaktion zwischen Anhydrid und Epoxid auf. Die niedrige Aktivität
des Anhydridbeschleunigers ist ein relativer Begriff, der im Gegensatz zu der wesentlich höheren Aktivität der Erregung
durch freie Radikale unter den gleichen Bedingungen steht. Ferner muss die Auswahl des chemischen Radikalketteninitiators
auf den Anhydridbeschleuniger abgestimmt werden, um eine Störung der Wirkung des Radikalketteninitiators durch
den Anhydridbeschleuniger zu vermeiden. Die Peroxid-Initiatoren scheinen für die Entaktivierung durch einige Anhydridbeschleuniger
stärker anfällig zu sein.
Die Massen enthalten eine olefinisch ungesättigte monomere Verbindung, die als einzige funktioneile Gruppe eine der
Radikalkettenpolymerisation zugängliche olefinische Doppelbindung enthält. In der vorliegenden Beschreibung und den Patentansprüchen
wird unter einer funktioneilen Gruppe eine Gruppe verstanden, die unter den Bedingungen und in der Umgebung
der erststufigen Copolymerisation reaktionsfähig ist. Olefinisch ungesättigte monomere Verbindungen, die unter der
Wirkung freier Radikale polymerisieren, sind bekannt; bei ihnen handelt es sich allgemein um endständig ungesättigte Verbindungen,
bei denen unmittelbar an die Doppelbindung ein Substituent gebunden ist, der die Doppelbindung für die Polymerisation
aktiviert, indem er der olefinischen Doppelbindung Elektronen entzieht. Beispiele für geeignete olefinisch ungesättigte
Monomere, die der Radikalkettenpolymerisation zugänglich sind, sind vinylsubstituierte einkernige aromatische
Verbindungen, wie Styrol, ringsubstituierte Chlor-, Bromoder nied.Alkylstyrole, wie p-Chlorstyrol, 3-Bromstyrol,
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Vinyltoluol und dergleichen, nicht aber die cc- oder ß-substituierten
Styrole, wie a-Methylstyrol und ß-Bromstyrol. Ebenfalls
verwendbar sind niedere Acrylsäure- und Methacrylsäurealkylester, wie Methacrylsäuremethylester, Acrylsäuremethylester,
Acrylsäureäthylester und dergleichen, Vinylacetat, Acrylnitril, Vinylchlorid, Vinylbromid, Vinylidenchlorid, Diallylphthalat
und dergleichen. Unter niederen Alkylgruppen sind hier Alkylgruppen mit einschliesslich 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
zu verstehen.
Zu den ungesättigten Monoanhydriden, die zur Herstellung der Zwischenprodukte durch Copolymerisation verwendet werden
können, gehören Maleinsäureanhydrid, Chlormaleinsäureanhydrid, Methylmaleinsäureanhydrid, Äthylmaleinsäureanhydrid, Dichlormaleinsäureanhydrid,
Dimethy!maleinsäureanhydrid, n-Butylmaleinsäureanhydrid,
Phenylmaleinsäureanhydrid, Diphenylmaleinsäureanhydrid, Chlormethylmaleinsäureanhydrid, Bromphenylmaleinsäureanhydrid,
Itaconsäureanhydrid und dergleichen.
Die zuvor hergestellten Polyanhydride, die zur Herstellung der Formmassen verwendet werden können, sind Copolymerisate
aus einem der Radikalkettenpolymerisation zugänglichen, olefinisch ungesättigten Monomeren, wie oben beschrieben, und
einem der oben beschriebenen Monoanhydride. Zu den verwendbaren Polyanhydriden gehören z.B. die Copolymerisate aus Styrol
und Maleinsäureanhydrid mit einem Molverhältnis von Styrol zu Maleinsäureanhydrid von etwa 1:1 bis 10:1, vorzugsweise von
etwa 1:1 bis 3:1» insbesondere von etwa 2:1, und mit im Mittel 2 bis etwa 500, vorzugsweise 2 bis etwa 200 wiederkehrenden
Einheiten, und dergleichen. Das zuvor hergestellte PoIyanhydrid
kann auch ein äquimolekulares Copolymerisat aus einem
der oben beschriebenen ungesättigten Monoanhydride und einem oder mehreren a-Alkenen oder halogensubstituierten oc-Alkenen
mit 2 bis 20, vorzugsweise 2 bis 10, Kohlenstoffatomen und im Mittel 2 bis etwa 500, vorzugsweise 2 bis etwa 200 wiederkehrenden
Einheiten sein. Geeignete oc-Alkene sind Äthylen,
Vinylchlorid, Propen-(1), Buten-(1), Penten-(1), Hexen-(1),
Hepten-(1), 0cten-(1), Nonen-(1), Decen-(1), 5-Chlorhexen-(1),
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Undecen-(1), Dodecen-(1), Tridecen-(1), Tetradecen-(1), Octadecen-(1),
4-Methylhepten-(1) und dergleichen,,
Ein Teil des zuvor hergestellten Polyanhydride, vorzugsweise nicht mehr als 50 % desselben, gemessen in Anhydridäquivalenten, kann durch ein gesättigtes Monoanhydrid ersetzt
werden. Da das gesättigte Monoanhydrid die Vernetzungsdichte des vollständig ausgehärteten Produkts mit entsprechender
Wirkung auf dessen Eigenschaften vermindern kann, wird es für diesen Zweck weniger bevorzugt als das Polyanhydrld. Das zu-■
vor hergestellte Polyanhydrid und das gesättigte Monoanhydrid bilden zusammen die gesättigte Anhydridkomponente. Geeignete
gesättigte Monoanhydride sind Phthalsäureanhydrid, Tetrahydrophthalsäureanhydrid,
Hexahydrophthalsäureanhydrid, Methyltetrahydrophthalsäureanhydrid, Dodecenylbernsteinsäureanhydrid,
Chlorendicanhydrid (das Additionsprodukt von Maleinsäureanhydrid an Hexachlorcyclopenten), ein Gemisch aus den
Isomeren von Bicyclo-(2.2„1)-heptan-2,3-dicarbonsäureanhydrid
(Nadic-methylanhydrid, das Additionsprodukt von Maleinsäureanhydrid
an Methylcyclopenten), Gemische derselben und dergleichen.
Die Ausdrücke "Polyepoxid" und "Epoxyharze" werden in der
gleichen Bedeutung für die weite Klasse von epoxygruppenhaltigen Reaktionsteilnehmern verwendet, die in der zweiten Stufe
der Wärmehärtung mit dem anhydridgruppenhaltigen Reaktionsteilnehmer unter Bildung eines harten, unschmelzbaren Harzes
reagieren. Das Polyepoxid kann eine einzelne Verbindung sein, die mindestens zwei Epoxygruppen aufweist, in welchem Falle
es ein Diepoxid ist. Es kann auch mehrere Molekülarten enthalten, die unterschiedliche Anzahlen von Epoxygruppen je Molekül
aufweisen, so dass die mittlere Anzahl von Epoxygruppen je Molekül, also der Epoxyäquivalentwert, eine bestimmte
Grosse hat. Der Epoxyäquivalentwert dieser Polyepoxide, die aus Gemischen verschiedener Molekülarten bestehen, ist grosser
als 1 und beträgt vorzugsweise etwa 2 oder mehr, ist aber im allgemeinen keine ganze Zahl. Den Epoxyäquivalentwert erhält
man, indem man das mittlere Molekulargewicht des Polyepoxide durch sein Epoxid-Äqulvalentgewicht (Anzahl der Gramm PoIy-
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epoxid, die 1 Grammäquivalent Epoxid enthält) dividiert. Das Polyepoxid kann gesättigt oder ungesättigt sein und es kann
aliphatischer, cycloaliphatischer, aromatischer, heterocyclischer Natur oder ein Gemisch aus solchen Verbindungen sein
und dergleichen. Es kann flüssig oder fest sein, muss aber in der Harzlösung löslich sein, oder, falls es nicht darin löslich
ist, muss es in der Harzlösung eine homogene Dispersion bilden.
Für diese weite Klasse von Epoxyharzen, die sich zur Herstellung des epoxygruppenhaltigen Polymerisats in dieser harzbildenden
Lösung eignen, wird beispielsweise auf mehrere der bekannteren Arten Bezug genommene Die Glycidylgruppe von
Epoxyharzen ist ein wichtiger und wertvoller Vertreter der Epoxyharze. Zu dieser Gruppe gehören die Glycidyläther, die
Glycidylester, die Glycidylamine und dergleichen. Zu den Glycidyläthern gehören die Glycidyläther von einkernigen mehrwertigen
Phenolen, mehrkernigen mehrwertigen Phenolen und aliphatischen Polyolen. Bei ihnen kann es sich um einzelne Verbindungen
handeln; gewöhnlich sind sie aber Gemische aus Verbindungen, von denen einige polymerer Natur sind. Beispiele
für Glycidyläther sind die Di- oder PoIyglycidyläther von
Äthylenglykol, Trimethylenglykol, Glycerin, Diglycerin, Erythrit, Mannit, Sorbit, Polyallylalkohol, Butandiol, hydriertem
Bisphenol A und dergleichen.
Die Glycidyläther von mehrwertigen Phenolen umfassen die Glycidyläther von Resorcin, Hydrochinon, Brenzcatechin, Pyrogallol
und dergleichen sowie die Glycidyläther von mehrkernigen Phenolen, wie Bisphenol A, Bis-(4-hydroxyphenyl)-methan
und dergleichen, und die Glycidyläther von Novolakharzen, wie Bisphenol F und dergleichen. Zu den Epoxyharzen gehören auch
epoxidierte Olefine, im allgemeinen auf der Basis von in der Natur vorkommenden Ölen, wie epoxidiertes Sojabohnenöl,
epoxidiertes Baumwollsaatöl, epoxidiertes Ricinusöl, epoxidiertes Leinöl, epoxidiertes Menhadenöl, epoxidiertes Specköl
und dergleichen, aber auch epoxidiertes Butadien, epoxidiertes Polybutadien und dergleichen.
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Weitere wertvolle Epoxyharze sind Diglycidylisophthalat, Triglycidyl-p-aminophenol, Diglycidylphenyläther, der Triglycidyläther
von Trihydroxybiphenyl, der Diglycidyläther von Bisphenol PA, Triglycidoxy-1,1,3-triphenylpropan und dergleichen.
Weitere Beispiele für Epoxyharze sind Vinylcyclohexendioxid, Limonendioxid, 2,2-Bis-(3,4-epoxycyclohexyl)-propan,
Diglycidyläther, Bis-(2,3-epoxycyclopentyl)-äther, Dicyclopentadiendioxid,
3,4-Epoxycyclohexylmethyl-(3,4-epoxy)-cyclohexancarboxylat
und dergleichen. Weitere Auskunft über diese Epoxyharze und weitere Beispiele für geeignete Epoxyharze
gibt das "Handbook of Epoxy Resins" von H. Lee and K. Neville, Verlag McGraw-Hill Book Co., 1967.
Reaktionsfähige Wasserstoffatome, wie sie in Wasser,
Hydroxyl- und Carboxylgruppen vorkommen, erregen die Anhydrid-Epoxyreaktion und sind besonders aktiv in Gegenwart des Anhydridbeschleunigers.
Dies ist ebenfalls in dem Werk von Lee und Neville beschrieben. Aus diesem Grunde ist es für die
Haltbarkeit der Zwischenprodukte besonders wichtig, dass die Anwesenheit von reaktionsfähigem Wasserstoff als Bestandteil
oder Verunreinigung der anfänglichen Harzmischung, besonders in Form von V/asser, Carboxyl- oder Hydroxylgruppen, oder als
Bestandteil oder Verunreinigung des Anhydridbeschleunigers auf ein Minimum beschränkt oder im wesentlichen vermieden
wird. Dies erreicht man dadurch, dass man dafür sorgt, dass die anfänglich als Reaktionsteilnehmer verwendeten Anhydride
praktisch frei von Carboxylgruppen sind, und dass alle Reaktionsteilnehmer gegen Verunreinigung durch atmosphärische
Feuchtigkeit geschützt werden. Es kann ratsam sein, einen oder mehrere der Reaktionsteilnehmer vorzutrocknen. Einige Polyepoxide,
wie der Diglycidyläther von Bisphenol A, enthalten in jeder wiederkehrenden Einheit reaktionsfähige Hydroxylgruppen.
In diesem Falle werden die Hydroxylgruppen im wesentlichen beseitigt, indem man einen Diglycidyläther von Bisphenol A auswählt,
der ein verhältnismässig niedriges Epoxyäquivalentgewicht aufweist. Der Ausdruck "praktisch frei von reaktionsfähigen
Wasserstoffatomen" bedeutet, dass das Reaktionsgemisch nicht so viel reaktionsfähige Wasserstoffatome enthält, dass
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in Gegenwart des Anhydridbeschleunigers bereits bei der erststufigen
Reaktion eine wesentliche Reaktion zwischen Anhydrid- und Epoxygruppen stattfindet.
Es ist auch möglich, bis zu 50 % des Polyepoxide, bestimmt durch das Epoxyäquivalent, durch eine Monoepoxyverbindung
von niedriger Viskosität als Verdünnungsmittel zu ersetzen, um das Fliessvermögen der Harzmischung zu erhöhen. Da
der Zusatz der Monoepoxyverbindung als Verdünnungsmittel die
Vernetzungsdichte des vollständig ausgehärteten Harzes herabsetzen und dessen Eigenschaften entsprechend ändern kann,
darf es nur in so geringen Mengen angewandt werden, dass die für das Harzprodukt erforderliche Kombination von Eigenschaften
dadurch nicht beeinträchtigt wird. Als Verdünnungsmittel geeignete Monoepoxyverbindungen sind z.B. Epichlorhydrin,
Kethacrylsäureglycidylester, Phenylglycidyläther, Butylglycidyläther,
Allylglycidylather, Styroloxid und dergleichen.
Bei der Herstellung der anfänglichen Harzmischung wird das der Radikalkettenpolymerisation zugängliche olefinisch
ungesättigte Monomere gleichzeitig als Reaktionsteilnehmer und als Lösungsmittel für die übrigen Harzbestandteile verwendet.
Es wird in Mengen von etwa 5 bis 80 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge der Harzbestandteile, vorzugsweise in
Mengen von etwa 10 bis 60 Gewichtsprozent und insbesondere in Mengen von etwa 15 bis 50 Gewichtsprozent der Harzmischung
zugesetzt. Zweckmässig beträgt das Molverhältnis von olefinisch ungesättigtem Monomerem zu ungesättigtem Monoanhydrid
etwa 0,5:1 bis 8:1, vorzugsweise etwa 1:1 bis 4,5:1, insbesondere etwa 1:1 bis 3:1. Wenn das vollständig ausgehärtete
Produkt bei Verwendung von Styrol und Maleinsäureanhydrid die günstigsten Eigenschaften aufweisen soll, wird ein Verhältnis
von etwa 1:1 bis 3:1 bevorzugt, wohingegen man mit einem viel höheren Verhältnis arbeiten kann, wenn als Reaktionsteilnehmer
für die Copolymerisation Methacrylsäuremethylester und Maleinsäureanhydrid verwendet werden. Das bevorzugte relative
Mengenverhältnis der Reaktionsteilnehmer richtet sich daher nach den Jeweiligen Reaktionsteilnehmern sowie nach den Eigenschaften
des gewünschten Produktes.
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Wie oben beschrieben, wird das ungesättigte Monoanhydrid
vorzugsweise zusammen mit einem gesättigten Polyanhydrid verwendet.
Das Anhydridäquivalentverhältnis des ungesättigten Monoanhydrids zur Summe aus dem ungesättigten Monoanhydrid
und der gesättigten Anhydridkomponente braucht zweckmässig nur etwa 0,2:1, vorzugsweise nur etwa 0,4:1, insbesondere nur etwa
0,5:1, zu betragen, kann aber auch etwa 1:1, vorzugsweise etwa 0,9:1 und insbesondere etwa 0,8:1, betragen. Um die relativen
Mengenverhältnisse von Anhydridgruppen zu Epoxygruppen in der •Harzmischung auszudrücken, bedient man sich gewöhnlich des
Aquivalentverhältnisses von Anhydrid zu Epoxid, das als A/E-Verhältnis bezeichnet wird, besonders wenn das Anhydrid
und das Epoxid aus Gemischen von Molekülen unterschiedlicher Grosser* bestehen. Es wurde gefunden, dass das A/E-Verhältnis
zweckmässig etwa 0,1:1 bis 2,5:1, vorzugsweise etwa 0,3:1 bis 1,5:1, insbesondere etwa 0,5:1 bis 1,3:1, betragen kann.
Die Harzmischung wird vorzugsweise unter Verwendung von Glasfasern als Verstärkung zu Bahnen verformt. Glasfasern sind
in verschiedenen Formen bekannt und im Handel zur Herstellung von Glasfaser-Harzschichtstoffen erhältlich. Die Glasfasern
können in Form von Glasgewebe oder regellos verteilten Glasfasern vorliegen. Wenn Stapelglasseide verwendet wird, können
die Glasfasern zweckmässig Längen von etwa 3 bis 50 mm und
vorzugsweise von etwa 5 bis 25 mm aufweisen. Auch andere Faserstoffe können als Verstärkungs- oder Kernmaterial in Form von
regellos verteilten Teilchen, Fasern, Flocken, Papier, Gewebe und dergleichen verwendet werden,, Sie können aus Naturstoffen,
wie Cellulose, einschliesslich Sisal, Hanf, Baumwolle und Leinen, aus Asbest usw. oder aus synthetischen Stoffen, wie
Polyamiden, Polyestern, Polyolefinen und dergleichen, bestehen.
Die Harzmischung kann ausser den Monomeren und dem Kernmaterial noch weitere Bestandteile, wie Pigmente oder Farbstoffe
zum Färben des Fertigprodukts, Weichmacher, Füllstoffe und dergleichen, enthalten. Die Füllstoffe vermindern die Kosten
des Endproduktes, ohne dessen physikalische Eigenschaften wesentlich zu beeinträchtigen, und können sogar gewisse
Eigenschaften, wie die Feuerbeständigkeit und dergleichen,
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verbessern. Geeignete Füllstoffe sind z.B. pulverförmiges Calciumcarbonat, Ton, Sand, Metallpulver, wie Aluminium- und
Eisenpulver, Metalloxide, wie Eisenoxid, Aluminiumoxid und dergleichen, pulverförmiges Siliciumdioxid, Holzmehl, Walnußschalenmehl
und dergleichen. Vorzugsweise verhält sich der Füllstoff in der Masse inert, d.ho er soll mit keinem der
Reaktionsteilnehmer reagieren, und er soll keine Reaktion zwischen den Reaktionsteilnehmern katalysieren. Weitere mögliche
Zusätze sind Entformungsmittel oder Stoffe, wie PoIymethacrylsäuremethylester,
feingemahlenes Polyäthylen, feingemahlenes Polystyrol und dergleichen, die dem geformten
Produkt ein geringes Profil, d.h., eine glatte Oberfläche,
verleihen.
Es kann auch zweckmässig sein, der anfänglichen Mischung
einen nicht-reaktionsfähigen Weichmacher oder ein reaktionsfähiges, als Weichmacher wirkendes Monomeres zuzusetzen, wenn
diese Stoffe die Fähigkeit haben, das Fliessvermögen beim Formgebungsvorgang zu erhöhen. Zu den Weichmachern gehören
epoxidierte pflanzliche Öle, wie epoxidiertes Sojabohnenöl, Di-2-äthylhexylphthalat, Dioctylphthalat, Dihexylphthalat,
Diisooctylphthalat, Polyäthylenglykole, wie diejenigen mit Molekulargewichten
von 600 bis 1000, Nadic-methylanhydrid, Phenylglycidyläther, Alkylglycidyläther, wie Octylglycidyläther,
und dergleichen.
Wie bereits erwähnt, verläuft die Polymerisation der Doppelbindung
stark exotherm. Deshalb muss sorgfältig darauf geachtet werden, dass das Material sich in der ersten Polymerisationsstufe
nicht so hoch erhitzt, dass es zu einer nennenswerten Vernetzungsreaktion zwischen Anhydrid- und Epoxygruppen
unter Bildung eines Gels kommt, so dass das Harzzwischenprodukt nicht richtig schmilzt oder fliesst oder sieh nicht
leicht verformen lässt. Es kann Jedoch zweckmässig sein, dass das Zwischenprodukt einige Anhydrid-Epoxybindungen unterhalb
der Gelbildungsstufe" enthält, um die Schmelzviskosität des
Harzes zu erhöhen, wenn ein zu starkes Fliessvermögen bei der Formgebung zu Schwierigkelten führt. Wenn das Gemisch aus Glasfasern
und Harz in verhältnismässig dünnen Schichten ausgelegt
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worden ist, wird die bei der exothermen Reaktion entwickelte Wärme leichter zerstreut, als wenn man mit dicken Schichten
arbeitet. Ferner lässt sich die Geschwindigkeit der erststufigen Reaktion und mithin die Wärmeansammlung teilweise dadurch
unter Kontrolle halten, dass man die Erregung durch freie Radikale selbst steuert. Da chemische Radikalketteninitiatoren
mit verschiedenen Geschwindigkeiten freie Radikale erzeugen, kann die Polymerisation durch geeignete Wahl eines
chemischen Initiators, die Menge desselben und die Zeit und Temperatur der Polymerisationsreaktion gesteuert werden. Wenn
man mit ionisierender Strahlung arbeitet, wird die Geschwindigkeit der Wärmeansammlung in dem Material durch Verminderung
der Intensität der Strahlungsquelle vermindert.
Bei der erststufigen Polymerisationsreaktion reagiert das olefinisch ungesättigte Monomere vollständig unter Bildung
eines Zwischenprodukts, das praktisch frei von flüchtigen Bestandteilen ist. Dieses Zwischenprodukt ist trocken und
manipulierbar, d.h„ es lässt sich hantieren, schneiden und dergleichen, ohne an Händen, Scheren und dergleichen festzukleben,
und es lässt sich leicht verformen. Wenn Styrol ohne Füllmittel oder Verstärkungsfasern verwendet wird, erhält man
ein klares Zwischenprodukt, was auf ein homogenes Material und auf die Abwesenheit von Polystyrol schliessen lässt. Da Polystyrol
und Copolymerisate aus Styrol und Maleinsäureanhydrid ineinander unlöslich sind, würde ihre gleichzeitige Anwesenheit
in dem Zwischenprodukt zur Undurchsichtigkeit führen. Aus diesem homogenen Zwischenprodukt bildet sich ein homogenes,
vollständig ausgehärtetes Harzprodukt. Im Gegensatz dazu bildet sich aus einem inhomogenen Zwischenprodukt ein inhomogenes
Harzprodukt mit schlechteren Eigenschaften. Die Tatsache, dass das Endprodukt kein Polystyrol enthält, ergibt
sich auch aus der Unlöslichkeit des vollständig ausgehärteten Harzes in Methyläthylketon.
Bei der Herstellung der Reaktionslösung kann man das ungesättigte Monoanhydrid zu dem als Lösungsmittel dienenden
äthylenisch ungesättigten Monomeren zusetzen und erforderlichenfalls bei einer leicht erhöhten Temperatur rühren, bis
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Lösung eingetreten ist, worauf man das gesättigte Polyanhydrid unter Rühren zusetzen kann, bis es in Lösung gegangen ist, und
dann schliesslich das Polyepoxid zusetzt. Andernfalls kann man auch alle vier Komponenten miteinander verrühren, bis Lösung
eingetreten ist, oder man kann zu dem Lösungsmittel zuerst das Polyepoxid und dann das ungesättigte Monoanhydrid und das gesättigte
Polyanhydrid zusetzen. Der Anhydridbeschleuniger und der Radikalketteninitiator werden im allgemeinen zuletzt, aber
vor Beginn der erststufigen Reaktion, zugesetzt. Man kann auch andere Verfahren anwenden. Es kann vorkommen, dass eine oder
mehrere der Komponenten in der Lösung nicht vollständig löslich sind. In diesem Falle können diese Komponenten fein granuliert
und die Harzbestandteile dann zu einer homogenen, flüssigen Dispersion oder Mischung anstelle einer echten Lösung
verarbeitet werden. Infolge der Feinheit der Teilchen und der guten Verteilung derselben verhält sich dieses Gemisch
bei dem Verfahren ähnlich wie eine echte Lösung der Reaktionsteilnehmer. Dann werden die Pigmente, Katalysatoren, Füllmittel
und sonstigen allfälligen Bestandteile zugesetzt, und schliesslich kann das Gemisch durch Copolymerisation zu dem
Zwischenprodukt, wie einer Bahnformmasse, verdickt werden. Der Ausdruck "Bahnformmasse" (Sheet molding compound)
ist eine Bezeichnung der "Society of the Plastics Industry" für faserverstärkte, wärmehärtende Harzmassen in Bahn- oder
Schichtform, die zum Formpressen bestimmt sind. Diese Formmasse kann in einem kontinuierlichen Verfahren als Bahn hergestellt
werden, indem man trockene Lunte aus Stapelglasseide zwischen mit Harz beschichtete Kunststoffolien, wie
Polyäthylenfolien, einbringt. Dieser Schichtstoff wird dann mit der Walze geknetet und verdichtet, um Harz und Glasfasern
gleichmässig miteinander zu vermischen und eine gleichmässige Dicke zu erhalten. Diese zwischen den Folien befindliche
klebrige, formbare Mischung wird dann durch Copolymerisation der äthylenisch ungesättigten Bestandteile zu der Bahnformmasse
verdickt. Die Bahnformmasse kann durch Zerschneiden auf die gewünschten Formabmessungen gebracht und unter Wärme- und
Druckeinwirkung zu dem vollständig ausgehärteten Produkt verformt werden.
- 19 -
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Die Bahnformmasse kann auch nach einer Aufspritzmethode verformt werden, bei der das katalysatorhaltige Harz in flüssiger
Form und die Stapelglasseidenlunte gleichzeitig auf eine Oberfläche, wie Polyäthylenfolie, aufgesprüht oder aufgeblasen
und dann mit einer zweiten Polyäthylenfolie bedeckt werden. Auf dem Weg von der Spritzpistole zum Ziel werden die
Glasfasern von der Harzlösung benetzt. Erforderlichenfalls kann man das aufgespritzte Material kneten oder verdichten,
um die Benetzung der Fasern zu vervollständigen und eine gleichmässige Verteilung des Harzes in den Fasern zu gewährleisten.
Unabhängig davon, nach welcher Methode die Bahnformmasse hergestellt wird, müssen die Verstärkungsfasern so lang
sein, dass sie dem Endprodukt die nötige Festigkeit verleihen, dürfen aber andererseits nicht so lang sein, dass sie das
Fliessen des Harz-Fasergemisches in der Form beim Aushärten behindern. Das Harz erweicht unter dem Einfluss von Wärme und
Druck. Wenn es infolge einer zu starken Vernetzung zwischen Anhydrid- und Epoxygruppen nicht genügend erweicht, fliesst
es nicht richtig in der Form. Wenn andererseits die Reaktion zwischen Anhydrid- und Epoxygruppen bei der Verformungstemperatur
zu schnell verläuft, geliert das Harz in der Form, bevor es die Form durch Fliessen genügend ausgefüllt hat.
Wenn das Harz zu stark erweicht, fliesst es bei der Formgebung von den Verstärkungsfasern fort»
Um eine zufriedenstellende zweitstufige Aushärtung zu erreichen, wenn die Härtung in einer Form erfolgt, muss ein
geeigneter Anhydridbeschleuniger verwendet werden. Um das Zwischenprodukt ohne wesentliche Reaktion zwischen Anhydrid-
und Epoxygruppen herzustellen, muss der Anhydridbeschleuniger unter den für die Radikalkettenreaktion erforderlichen Bedingungen
einschliesslich Reaktionszeit und Reaktionstemperatur im wesentlichen inaktiv sein. Ferner muss die Menge an
reaktionsfähigem Wasserstoff hinreichend unter Kontrolle gehalten werden, um zu gewährleisten, dass keine wesentliche
Reaktion zwischen Anhydrid- und Epoxygruppen stattfindet. Daher verwendet man vorzugsweise einen Anhydridbeschleuniger,
der praktisch frei von reaktionsfähigem Wasserstoff ist. Wenn"
- 20 -
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die Temperatur der Radikalkettenreaktion erhöht wird, wird ein
weniger aktiver Anhydridbeschleuniger verwendet. Die relative Inaktivität des Anhydridbeschleunigers im Gegensatz zu der Aktivität
des Radikalketteninitiators ist ferner dann von besonderer Bedeutung, wenn das Zwischenprodukt eine erhebliche
Haltbarkeit aufweisen soll. Der Anhydridbeschleuniger öffnet die Anhydridgruppe für die Reaktion mit der Epoxygruppe. Dieser
Beschleuniger kann zweckmässig eine tertiäre Stickstoffverbindung,
und zwar vorzugsweise eine nicht-flüchtige Flüssigkeit, sein und wird dem anfänglichen Reaktionsgemisch in
Mengen von etwa 0,01 bis 10, vorzugsweise von etwa 0,1 bis
5 Gewichtsprozent, bezogen auf die Harzbestandteile, zugesetzt. Geeignete Beschleuniger sind tertiäre Amine, wie
N-Äthylmorpholin, N-Aminopropylmorpholin, Ν,Ν-Dimethylcyclohexylamin,
Benzyldimethylamin, 3-Picolin, Melamin, Diallylmelamin und dergleichen, Imidazole, wie Imidazol, 1-Methylimidazol,
2-Methylimidazol, 2-Äthylimidazol, 1,2-Dimethylimidazol
und dergleichen, Benzyltrimethylammoniumchlorid, Dicyandiamid, Piperazin und dergleichen. Ein fester Beschleuniger,
wie Dicyandiamid, kann feingepulvert und gründlich mit dem Harzgemisch vermischt werden. Da der Anhydridbeschleuniger
für die zweitstufige Reaktion zwischen Anhydrid und Epoxid einen bedeutenden Einfluss auf eine Reaktion zwischen
Anhydrid und Epoxid haben kann, die sich möglicherweise schon bei der erststufigen Copolymerisation oder bei der Lagerung
des Zwischenproduktes abspielt, muss seine Auswahl, besonders in bezug auf seine Aktivität und Menge, sorgfältig
auf die übrigen Komponenten und die Bedingungen der erststufigen Copolymerisation abgestimmt werden, um zu vermeiden,
dass es schon in der ersten Stufe zu einer wesentlichen Reaktion zwischen Anhydrid und Epoxid kommt.
Das Zwischenprodukt kann bei erhöhten Temperaturen von
etwa 65 bis 220° C, vorzugsweise von etwa 140 bis 190° C,
für eine für die Aushärtung erforderliche Zeitdauer, nämlich etwa 30 Sekunden bis Zk Stunden, ausgehärtet werden. Der Verformungsdruck,
falls man unter Druck arbeitet, liegt im all-
gemeinen zwischen etwa 3 und 200 kg/cm und vorzugsweise zwi-
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sehen etwa 25 und 100 kg/cm . Die Härtungsbedingungen richten
sich zum Teil nach der Harzzusammensetzung einschliesslich des verwendeten Beschleunigers. Für eine geeignete Formgebung soll
der Gesamtgehalt an Verstärkungsfasern und Füllstoffen nicht grosser sein als etwa 80 % der Gesamtmischung. Wenn man mit
Glasfasern als Verstärkung arbeitet, beträgt deren Anteil etwa 10 bis 80 %, vorzugsweise etwa 20 bis 65 %, vom Gewicht der
Gesamtmischung. Der Füllstoff wird gewöhnlich in Mengen von etwa 5 bis 80 %, vorzugsweise von etwa 10 bis 40 %, vom Gewicht
der Gesamtmischung angewandt.
Eine Formmasse in Bahnform wird folgendermassen hergestellt, geformt und untersucht: Ein 75 1 fassender Behälter
aus rostfreiem Stahl wird mit 10 kg flüssigem Styrol und 4,80 kg Briketts aus Maleinsäureanhydrid beschickt. Das Mischen
erfolgt mit einem Mischer von hoher Scherwirkung mit veränderlicher Geschwindigkeit, der mit einem 20,3 cm messenden
Sägezahn-Mischkopf versehen ist und mit 1750 U/min arbeitet. Während des Mischens werden 10,2 kg Copolymerisat aus
Styrol und Maleinsäureanhydrid mit einem Molverhältnis von Styrol zu Maleinsäureanhydrid von 2:1 zugesetzt, und das Mischen
wird fortgesetzt, bis alle Feststoffe in Lösung gegangen sind. Dann setzt man 15 kg "Epon 826" (von Shell) zu,
bei dem es sich um einen flüssigen Diglycidyläther von Bisphenol A handelt.
Zu 10 kg dieser Lösung setzt man 1 kg Tetrachlorkohlenstoff (ein Kettenübertragungsmittel, welches das Molekulargewicht
des sich im Reaktionsgemisch bildenden Polymerisats herabsetzt und dadurch die Schmelzviskosität der als Zwischenprodukt
entstehenden Formmasse vermindert, was zu einem besseren Fliessen in die erhitzte Form und der Möglichkeit
der Anwendung eines geringeren Verformungsdruckes führt), 150 g gelbes Pigment, 100 g N-Äthylmorpholin, 25 g Vanadiumcarboxylat,
300 g Methyläthylketonperoxid und 11 kg Aluminiumoxid-trihydrat zu, wobei man unter Verwendung eines 10,1 cm
messenden Sägezahnkopfes mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 2250 U/min mischt.
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Das Gemisch aus Harz und Füllstoff wird dann zur Herstellung einer Formmasse mit Hilfe einer 46 cm-Bahnformmassenmaschine
nach Finn und Fram verwendet. Die Maschine wird so eingestellt, dass sie eine Schichtstoffmatte von 30 cm Breite
und einem Flächengewicht von 2,44 kg/m erzeugt. Der Glasseidegehalt beträgt 28 %; die Glasfasern werden durch Schneiden
von Glasfaserlunte auf eine Stapellänge von 2,54 cm erhalten. Dieses Material wird zu Rollen aufgewickelt und dann zu
30 cm χ 40 cm messenden Stücken zerschnitten, die 20 Stunden bei 38° C und dann bis zur Verwendung bei 10° C gelagert werden.
Vor der Lagerung ist das Material weich und biegsam, aber nicht klebrig. Nach der Reifung oder Lagerung ist es fest
und ziemlich starr sowie frei von flüchtigen Stoffen und weist nur einen geringen Geruch nach Styrol auf.
Prüfmuster werden aus 20 cm χ 30 cm messenden Platten
hergestellt, die unter einem Druck von 70 kg/cm bei 157° C geformt und im Falle von 1,6 mm und 3,2 mm dicken Platten
5 Minuten, im Falle von 6,4 mm dicken Platten 10 Minuten und im Falle von 12,7 mm dicken Platten 20 Minuten ausgehärtet
worden sind.
Das vollständig ausgehärtete Produkt hat eine Biege-
2
festigkeit von 1970 kg/cm , einen Biegemodul von 12 000 kg/cm
(bestimmt nach der ASTM-Prüfnorm D-790), eine Zugfestigkeit von 914 kg/cm (bestimmt nach der ASTM-Prüfnorm D-638), eine
Izod-Schlagzähigkeit von 0,545 m·kg/cm (bestimmt nach der
ASTM-Prüfnorm D-256) und eine Barcol-(934-1)-Härte von 64
(bestimmt nach der ASTM-Prüfnorm D-2585).
Eine Harzlösung wird durch Mischen von 5 kg Styrol, 5,1 kg Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid mit
einem Molverhältnis von Styrol zu Maleinsäureanhydrid von 2:1 und 2,4 kg Maleinsäureanhydrid hergestellt. Nachdem Lösung
eingetreten ist, werden 7,5 kg "Epon 826" zugemischt. Zu 9 kg dieser Lösung werden 900 g Tetrachlorkohlenstoff, ■
90 g N-Äthylmorpholin, 22,5 g Vanadiumcarboxylat, 270 g
Methyläthylketonperoxid und 9,99 kg gepulvertes Calcium-
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carbonat zugemischt. Eine 36 % Stapelglasseide mit einer Stapellänge
von 2,54 cm enthaltende Mischung wird in der in Beispiel 1 genannten Bahnformmassenmaschine hergestellt und
20 Stunden bei 38° C reifen gelassen. Teile der Formmasse werden dann zu 6,4 mm bzw. 3,2 mm dicken Platten verformt, die
10 Minuten bei 160° C ausgehärtet werden. Aus diesen Platten ausgeschnittene Proben haben eine mittlere Biegefestigkeit von
'2 5 2
2670 kg/cm , einen mittleren Biegemodul von 1,62 χ 10 kg/cm ,
eine mittlere Zugfestigkeit von 2100 kg/cm und eine mittlere •ßarcol-(934-1)-Härte von 60.
Eine Formmasse ohne mineralische Füllstoffe wird nach der Aufspritzmethode hergestellt. Zunächst wird gemäss Beispiel 2
eine Lösung von Styrol, Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid sowie Maleinsäureanhydrid hergestellt. Diese Lösung
wird mit 7,5 kg "Epon 826" und 2 kg Tetrachlorkohlenstoff versetzt. Zu 18,36 kg dieser Lösung werden 165,3 g N-Äthylmorpholin,
41,3 g Vanadiumcarboxylat und 495,9 g Methyläthylketonperoxid zugesetzt.
Diese Harzlösung wird zusammen mit Stapelglasseide von einer Stapellänge von 2,54 cm auf eine Polyäthylenfolie zu
einer Bahn aufgespritzt, die 28 % Glasfasern enthält und ein Flächengewicht von 4,27 kg/m aufweist. Die Bahn wird mit
einer Polyäthylenfolie bedeckt und in Stücke von 30 cm χ 35,6 cm geschnitten, die 20 Stunden in Cellophanbeuteln bei
38° C gehalten werden.
Die so erhaltene Formmasse ist ein festes, hartes Material, das nahezu keine flüchtigen Stoffe enthält. Proben dieser
Formmasse werden 10 Minuten in Druckformen bei 132° C verformt. Die Formmasse erweicht unter den Verformungsbedingungen
und fliesst gut in' die Formen. Eine Form erzeugt eine
Schale mit flachem Boden., eine andere Form erzeugt ein Teil mit zahlreichen Rippen und Vorsprüngen. Aus diesen Formkörpern
ausgeschnittene Proben zeigen eine mittlere Biegefestigkeit von 1550 kg/cm und einen mittleren·Biegemodul von
7.7 x 104 kg/cm2 o
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Eine Formmasse in Bahnform wird gemäss Beispiel 2, Jedoch
mit einem geringeren Styrolgehalt, hergestellt. Das Gemisch enthält 1272 g Styrol, 2550 g Copolymerisat aus Styrol
und Maleinsäureanhydrid (Molverhältnis 2:1), 1200 g Maleinsäureanhydrid, 3750 g "Epon 826", 878 g Tetrachlorkohlenstoff,
87,7 g N-Äthylmorpholin, 21,9 g Vanadiumcarboxylat, 263 g Methyläthylketonperoxid und 9650 g Calciumcarbonatpulver.
Die Formmasse wird in der Bahnformmassenmaschine mit einem Gehalt an Stapelglasseide (Stapellänge 2,54 cm) von
32 % hergestellt. Aus der Masse geformte Platten haben eine mittlere Biegefestigkeit von 1820 kg/cm , einen mittleren
5 2
Biegemodul von 1,05 x 10 kg/cm und eine Izod-Schlagzähigkeit von 0,6 m·kg/cm.
Biegemodul von 1,05 x 10 kg/cm und eine Izod-Schlagzähigkeit von 0,6 m·kg/cm.
Eine Formmasse wird nach Beispiel 2 mit dem Unterschied hergestellt, dass der Gehalt an Styrol und Mineralfüllstoff
erhöht wird. Die Harzlösung enthält 7,17 kg Styrol, 7,29 kg Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid (Molverhältnis
2:1), 3,51 kg Maleinsäureanhydrid und 10,71 kg "Epon 826". Zu 7 kg dieser Lösung werden 1075 g Styrol, 807,5 g Tetrachlorkohlenstoff,
224 g Zinkstearat als Entformungsmittel, 224 g N-Äthylmorpholin, 20 g Vanadiumcarboxylat, 242 g Methyläthylketonperoxid
und 16,15 kg Calciumcarbonatpulver zugesetzt. Die Masse wird in einer Bahnformmassenmaschine zu einer Formmasse
verarbeitet, die 21 % Glasseide enthält, und 20 Stunden bei 38° C gelagert. Geformte Proben haben eine mittlere Biegefestigkeit
von 1610 kg/cm und einen mittleren Biegemodul von 1,2 χ 1O5 kg/cm2.
Eine Formmasse wird nach Beispiel 5 mit dem Unterschied hergestellt, dass der Styrolgehalt weiter erhöht wird. Die
Harzlösung enthält 9 kg Styrol, 3,74 kg Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid (Molverhältnis 2:1), 1,76 kg
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Maleinsäureanhydrid und 5,5 kg "Epon 826". Zu 9 kg dieser Lösung werden 900 g Tetrachlorkohlenstoff, 270 g Zinkstearat als
Entformungsmittel, 90 g N-Äthylmorpholin, 22,5 g Vanadiumcarboxylat,
270 g Methyläthylketonperoxid und 18,1 kg Calciumcarbonatpulver zugesetzt. Eine Formmasse wird in einer Bahnformmas
senmaschine mit einem Gehalt an Glasseide von 21 % hergestellt und 20 Stunden bei 38° C gelagert. Geformte Proben
2 zeigen eine mittlere Biegefestigkeit von 1760 kg/cm und
5 2 einen mittleren Biegemodul von 1,12 χ 10 kg/cm .
Eine Formmasse mit einem Gehalt an mineralischem Füllstoff wird nach der Aufspritzmethode gemäss Beispiel 3 hergestellt.
Eine Lösung von 7,84 kg Styrol, 3,24 kg Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid (Molverhältnis 2:1) und
1,56 kg Maleinsäureanhydrid wird mit 4,76 kg "Epon 826" versetzt. Zu 7,5 kg dieser Harzlösung werden 750 g Styrol,
413 g Tetrachlorkohlenstoff, 82,5 g N-Äthylmorpholin, 20,6 g Vanadiumcarboxylat, 247,5 g Methyläthylketonperoxid, 247,5 g
Zinkstearat als Entformungsmittel und 14,5 kg Calciumcarbonatpulver zugesetzt.
Diese Harzlösung wird zusammen mit Stapelglasseide (Stapellänge 2,54 cm) auf eine Polyäthylenfolie zu einer Bahn
mit einem Glasfasergehalt von 19 % aufgespritzt. Die Bahn wird mit einer Polyäthylenfolie bedeckt und 20 Stunden bei
38° C reifen gelassen.
Proben dieser Formmasse werden 10 Minuten in Druckformen bei 132° C verformt. Geformte Proben haben eine mittlere Biegefestigkeit
von 1500 kg/cm und einen mittleren Biegemodul
von 1,33 x 105 kg/cm2.
Eine Formmasse wird nach der Aufspritzmethode des Beispiels 7 mit dem Unterschied hergestellt, dass kein Tetrachlorkohlenstoff
verwendet und als Vernetzungsbeschleuniger 3-Picolin zugesetzt wird. Eine Lösung von 9,56 kg Styrol,
3,24 kg Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid
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(Molverhältnis 2:1) und 1,56 kg Maleinsäureanhydrid wird mit
4,76 kg "Epon 826" und 382 g Zinkstearat als Entformungsmittel
versetzt. Zu 7,5 kg dieses Gemisches werden 16 g 3-Picolin, 16 g Vanadiumcarboxylat und 16 kg Calciumcarbonatpulver zugesetzt.
Eine Formmasse wird aufgespritzt, indem man beim Aufspritzen an der Düse der Spritzpistole Methyläthylketonperoxid
in das füllstoffhaltige Harz einspritzt. Die Menge des Peroxidkatalysators beträgt schätzungsweise 3 %t bezogen auf
das Harz, und der Glasfasergehalt beträgt 18 %. Nach 20-stündiger
Lagerung bei 38° C zeigen Proben, die in verschiedenen Härtungszeiten bei 162° C geformt worden sind, die folgenden
Eigenschaften:
Härtung Härtung 10 min 30 min
Biegefestigkeit, kg/cm2 980 1120
Biegemodul, kg/cm2 1,55 χ 105 1,47 χ 105
Izod-Schlagzähigkeit, m.kg/cm 0,545 0,545
Formmassen werden durch ansatzweises Vermischen von Stapelglasseide
(Stapellänge 6,3 mm) und Mineralfüllstoff mit Harzmischungen von unterschiedlichen Gehalten an Tetrachlorkohlenstoff
hergestellt. Eine Harzbasis wird aus 2,82 kg Styrol, 3,24 kg Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid
(Molverhältnis 2:1), 1,56 kg Maleinsäureanhydrid und 4,76 kg "Epon 826" hergestellt. Zu 1514 g dieser Lösung werden
54 g Zinkstearat als Entformungsmittel zugesetzt, um die Harzbasis zu erhalten.
Es werden Prüflösungen der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Beispiel | Harzbasis, g | Styrol, g | CCl^, |
9 | 252,4 | 47,6 | 0 |
10 | 252,4 | 39,0 | 15 |
11 | 252,4 | 30,5 | 30 |
12 | 252,4 | 22,3 | 45 |
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Zu einer jeden dieser Lösungen werden 3 g N-Äthylmorpholin,
0,75 g Vanadiumcarboxylat, 9 g Methyläthylketonperoxid, 600 g Calciumcarbonatpulver und 225 g Stapelglasseide zugesetzt.
Das füllstoffhaltige Harz und die Glasseide werden in
Polyäthylenbeutel eingefüllt, und die Glasseide wird gründlich benetzt, indem die Beutel von Hand geknetet und mehrmals
unter einer Walze hindurchgeführt werden. Nach der Benetzung der Fasern wird die Masse zu Bahnen mit einem Flächengewicht
von 4,27 kg/m verformt, in Cellophanbeutel verpackt und
20 Stunden bei 38° C gelagert. Dann werden Proben bei 16O° C
in einer becherförmigen Prüfform gemäss ASTM-Prüfnorm
D731-57 geformt und 10 Minuten ausgehärtet. Die Barcol-(934-1)-Härte
wird an den Proben Nr. 9, 10 und 11 unmittelbar nach dem Öffnen der Form bestimmt, solange die Proben noch
heiss sind. An der Probe Nr. 12 wird die Barcol-Härte bestimmt,
nachdem die geformte Probe auf Raumtemperatur erkaltet ist. In allen Fällen füllt die Formmasse den Formbecher
vollständig aus, fliesst mit offensichtlich guter Gleichmässigkeit und härtet zu einem harten Zustand aus. Es wird beobachtet,
dass mit zunehmender Konzentration an Tetrachlorkohlenstoff der zum Schliessen der Form und zum Ausfüllen des
Bechers erforderliche Druck abnimmt. Die an den heissen Proben bestimmte Barcol-Härte hat für die Proben Nr. 9 und 10
Werte von 10 bis 20 und für die Probe 11 einen Wert von 5.
Die Barcol-Härte der Probe Nr. 12 in der Kälte beträgt 60 bis 65.
Eine Formmasse wird aus einer Lösung von 3015 g Styrol, 1449 g Maleinsäureanhydrid und 4527 g "Epon 826" hergestellt.
Zu der Lösung werden 18 g 1-Methylimidazol, 135 g 2,2'-Azobis-(2,4-dimethylvaleronitril)
und 44,1 g Siliciumdioxidpulver zugesetzt. Dieses Gemisch wird in einer Bahnformmassenmaschine
mit 58 % Stapelglasseide (Stapellänge 2,54 cm) zu einem Schichtstoff verarbeitet. Das Material wird in einem
auf 65 C erhitzten Raum reifen gelassen und erreicht durch exotherme Reaktion eine Temperatur von 115° C, während die
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normale, durch exotherme Reaktion entstehende Temperatur etwa 90 bis 95° C beträgt. 10 Minuten nach Entwicklung der Reaktionswärme
wird das Material aus dem erhitzten Raum entfernt und an der Luft auf Raumtemperatur erkalten gelassen. Es wird
dann 15 Minuten bei 165° C in einer schalenförmigen Form formgepresst;
das geformte Produkt hat eine Biegefestigkeit von
2820 kg/cm . Seine Oberfläche hat eine schlechtere Beschaffenheit als in den vorhergehenden Beispielen, was darauf hindeutet,
dass eine bessere Steuerung der Polymerisationsverfahren für diese Mischung erwünscht ist.
Eine Probe von 897 g einer füllstoffhaltigen Harzmischung, die 150 g "Epon 826" mit den gleichen Bestandteilen und Mengenverhältnissen
wie in Beispiel 2 enthält, wird zusammen mit 110 g Stapelglasseide (Stapellänge 6,3 mm) in einen Polyäthylenbeutel
eingebracht. Nach dem Benetzen der Glasfasern durch Kneten von Hand wird die Masse zu Bahnen mit einem Flä-
chengewicht von 4,27 kg/m verarbeitet, in Cellophan verpackt und 18 Stunden bei 38 C gelagert. Ein Teil des verdickten Materials
wird 5 Minuten in einer Form, die eine Schale mit flachem Boden mit einem Bodendurchmesser von 13,5 cm erzeugt,
bei 160 C formgepresst. Dabei füllt die Formmasse die Form vollständig mit guter Gleichmässigkeit aus und erhärtet zu
einem harten, unschmelzbaren Zustand. Die Barcol-(934-1)-Härte
beträgt unmittelbar nach dem Öffnen der Form 10 bis 20. Die Barcol-(934-1)-Härte bei Raumtemperatur beträgt 60 bis 65.
Unter Anwendung der Verfahren, Mengenverhältnisse und Bedingungen des Beispiels 14 wird eine füllstoffhaltige, verstärkte
Harzmischung hergestellt, verdickt und ausgehärtet, mit dem Unterschied, dass die Mischung als Polyepoxidkomponente
146 g "DEN 431" (Dow Chemical Company) enthält, welches ein flüssiger Epoxy-Novolak mit einem Epoxyäquivalentgewicht
von 172 bis 179 ist. Die. Barcol-(934-1)-Härte des gehärteten
Materials beträgt ebenfalls 60 bis 65.
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Unter Anwendung der Mengenverhältnisse, Verfahren und Bedingungen des Beispiels 14 wird eine füllstoffhaltige, verstärkte
Harzmischung hergestellt, verdickt und ausgehärtet, mit dem Unterschied, dass die Mischung als Polyepoxidkomponente
75 g "Epon 826" und 96 g "ECN 1280" (Ciba Products
Company) enthält. Das letztgenannte Epoxid ist ein festes Epoxyharz mit einem Epoxyäquivalentgewicht von 230. Die Aushärtung
erfolgt innerhalb 50 Minuten= Die Barcol-(934-1)-Härte
des ausgehärteten Produktes beträgt 60 bis 65.
Unter Anwendung der Mengenverhältnisse, Verfahren und Bedingungen des Beispiels 14 wird eine füllstoffhaltige verstärkte
Harzmischung hergestellt, verdickt und ausgehärtet, mit dem Unterschied, dass die Mischung als Polyepoxidkomponente
113 g "ERL-422111 (Union Carbide Corporation) enthält, welches
ein cycloaliphatisches Epoxid mit einem Epoxyäquivalent-_ gewicht von 133 ist; die Aushärtung erfolgt im Verlaufe von
100 Minuten. Die Barcol-(934-1)-Härte beträgt 67 bis 72.
Gemäss Beispiel 14 wird eine füllstoffhaltige, verstärkte
Harzmischung mit dem Unterschied hergestellt, dass als Polyepoxid 150 g "DEN 438" (Dow Chemical Company), eines
halbfesten Epoxy-Novolakharzes mit einem Epoxyäquivalentwert
von 176 bis 181, verwendet werden. Das Gemisch wird in Form einer Bahn ausgebreitet und 18 Stunden bei 38° C verdickt.
Ein Teil der Masse wird dann 5 Minuten in einer schalenförmigen Form mit flachem Boden forragepresst. Beim Öffnen der Form
beträgt die Barcol-(934-1)-Härte des heissen Formkörpers 22,
woraus sich ergibt, dass die Aushärtung vollständig verlaufen ist.
Eine Probe von 909 g einer füllstoffhaltigen Harzmischung,
hergestellt aus den in Beispiel 2 angegebenen Bestandteilen
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und Mengenverhältnissen mit dem Unterschied, dass die Hälfte (51 g) des Copolymerisats aus Styrol und Maleinsäureanhydrid
durch 63 g Nadic-methylanhydrid ersetzt wird, wird mit
110 g Stapelglasseide (Stapellänge 6,3 mm) gemischt und 8 Stunden in Form einer Bahn auf 38° C erhitzt. Nach 5 Minuten
langem Verformen bei 160° C in einer Schalenform mit flachem Boden unter gutem Fliessen und guter Gleichmässigkeit in
der Form wird der Formkörper aus der Form entfernt und gekühlt. Seine Barcol-(934-1)-Härte bei Raumtemperatur beträgt
62 bis 67ο
Ein geformtes Produkt wird nach Beispiel 19 mit dem Unterschied hergestellt, dass das Nadic-methylanhydrid durch
55 g Hexahydrophthalsäureanhydrid und die Hälfte (75 g) des "Epon 826" in der Polyepoxidkomponente durch 96 g "ECN 1280"
ersetzt werden. Die. Barcol-(934-1)-Härte des geformten Produktes beträgt bei Raumtemperatur 64 bis 72.
Eine Formmasse in Bahnform wird in einer Bahnformmassenmaschine mit einem Stapelglasseidengehalt (Stapellänge
2,54 cm) von 47 % hergestellt. Die Harzbasis wird durch Mischen von 12 kg einer Lösung von 6,33 kg Styrol, 6 kg Maleinsäureanhydrid,
12,75 kg Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid (Molverhältnis 2:1) und 18,75 kg "Epon 826" mit
120 g N-Äthylmorpholin, 30 g Vanadiumcarboxylat und 360 g
Methyläthylketonperoxid hergestellto Der Schichtstoff wird
2,5 Stunden bei 55° C reifen gelassen (verdickt). Beim Formpressen
in einer Schalenform bei 157° C fliesst die Formmasse mit offenbar guter Gleichmässigkeit, füllt die Form aus und
erhärtet in 5 Minuten zu einem harten, unschmelzbaren Zustand mit einer Barcol-(934-1)-Härte von 47, die unmittelbar nach
dem Öffnen der Form bestimmt wird, solange der Formkörper noch heiss ist. Aus dem Bodenteil des schalenförmigen Formkörpers
ausgeschnittene Proben zeigen bei Raumtemperatur eine Biegefestigkeit von 3020 kg/cm , eine Zugfestigkeit von
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1970 kg/cm und eine Izod-Kerbschlagzähigkeit von 1,74 m.kg/cm,
Eine Harzlösung wird hergestellt, indem man zunächst 12,5 kg Styrol und 6 kg Briketts aus Maleinsäureanhydrid miteinander
mischt. Nachdem das Maleinsäureanhydrid in kleine Teilchen zerbrochen ist, setzt man 18,75 kg "Epon 826" und sodann
12,75 kg Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid (Molverhältnis 2:1) zu. Man mischt eine weitere Stunde,
worauf alle Feststoffe in Lösung gegangen sind. Zu 20 kg dieser Lösung werden 40 g 1-Methylimidazol, 300 g durch Hochtemperaturhydrolyse
gewonnenes SiOp und 300 g 2,2'-Azo-bis-(2,4-dimethylvaleronitril)
als Katalysator zugesetzt. Die Formmasse wird in einer Bahnformmassenmaschine mit einem
Stapelglasseidegehalt (Stapellänge 1,27 cm) von 62 % hergestellt. Die Formmasse wird in einzelnen Schichten 40 Minuten
bei 65° C gelagert. Dann werden Proben 5 Minuten bei 149 bis 163 C formgepresst. Typische Eigenschaften der Formkörper
sind eine Biegefestigkeit von 3800 kg/cm , eine Zugfestigkeit von 1690.kg/cm , eine Izod-Schlagzähigkeit von 1,96 m.kg/cm
und eine Barcol-(934-1)-Härte von 67. Bei 150° C besitzt das
Material eine Biegefestigkeit von 2110 kg/cm , und es weist eine Wärmestandfestigkeit von mehr als 300° C (gemäss ASTM-Prüfnorm
D-648) auf. Andere Proben, die einen Tag bzw. 10 Tage bei 26° C und 60 Tage bei 5° C gelagert werden, lassen sich
bei gleichmässigem Fliessen unter vollständiger Ausfüllung der
Form zu Formkörpern verarbeiten, 'die eine Barcol-(934-1)-Härte,
bestimmt nach dem Öffnen der Form an dem heissen Material, von 52, 52 bzw. 45 aufweisen.
Eine Formmasse wird nach Beispiel 22 hergestellt, wobei jedoch das S1O2 fortgelassen wird, Calciumcarbonat und Tetrachlorkohlenstoff
zugesetzt werden, ein anderer Katalysator verwendet wird, und die Stapellänge der Stapelglasseide von
1,27 auf 2,54 cm erhöht wird. Das anfängliche Gemisch enthält 17,5 kg Styrol, 8,4 kg Maleinsäureanhydrid, 26,25 kg "Epon
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826" und 17,85 g Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid
(Molverhältnis 2:1). Zu 15 kg dieses Gemisches werden 750 g Tetrachlorkohlenstoff, 30 g 1-Methylimidazol, 262,5 g
Dicyclonexylperoxydicarbonat als Katalysator und 7875 g CaI-ciumcarbonatpulver
zugesetzt. Die Formmasse wird in der Bahnformmassenmaschine mit einem Stapelglasseidengehalt (Stapellänge
2,54 cm) von 44 % hergestellt. Die Formmasse wird 30 Minuten
"bei 65 C gelagert. Dann werden Proben je 5 Minuten bei 149 bis 163° C formgepresst und untersucht. Typische Eigenschaften
dieser Formkörper sind eine Biegefestigkeit von
ρ ρ
2950 kg/cm , eine Zugfestigkeit von 1410 kg/cm , eine Izod-Schlagzähigkeit
von 0,763 m.kg/cm und eine Barcol-(934-1)-Härte
von 73. Dieses Material weist nach 48-stündiger Lagerung bei 50 C eine Wasserabsorption von 0,20 % auf und hat eine
Wärmestandfestigkeit von mehr als 300° C.
Eine Formmasse wird nach Beispiel 23 mit dem Unterschied
hergestellt, dass das Calciumcarbonat durch hydratisiertes Aluminiumoxid ersetzt wird. Das anfängliche Gemisch ist das
gleiche wie in Beispiel 23. Zu 15 kg dieses Gemisches werden 1,5 kg Tetrachlorkohlenstoff, 30 g 1-Methylimidazol, 300 g Dicyclohexylperoxydicarbonat
als Katalysator und 13,2 kg hydratisiertes Aluminiumoxid zugesetzt. Die Formmasse wird in der
Bahnformmassenmaschine mit einem Stapelglasseidegehalt (Stapellänge
2,54 cm) von 34 % hergestellt. Nach 30 Minuten langer Lagerung bei 65° C werden Proben 5 Minuten bei 149 bis
163° C formgepresst und dann untersucht. Typische Eigenschaf-
ten der Formkörper sind eine Biegefestigkeit von 2180 kg/cm , eine Zugfestigkeit von 1050 kg/cm , eine Izod-Schlagzähigkeit
von 0,65 m.kg/cm, eine Barcol-(934-1)-Härte von 64 und eine
elektrische Lichtbogenbeständigkeit von 180 Sekunden (ASTM-Prüfnorm
D-495).
Eine Formmasse wird durch Mischen von Stapelglasseide (Stapellänge 6,3 wa) mit einer Harzmischung hergestellt, die
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als Beschleuniger für die Härtung Dicyandiamid enthält. Eine anfängliche Harzmischung wird aus 5000 g Styrol, 5100 g Copolymerisat
aus Styrol und Maleinsäureanhydrid (Molverhältnis 2:1), 2400 g Maleinsäureanhydrid und 7500 g "Epon 826" hergestellt.
Zu 3000 g dieser Mischung werden 180 g Styrol, 183,6 g Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid
(Molverhältnis 2:1) und 86,4 g Maleinsäureanhydrid zugesetzt. Alle Feststoffe werden in Lösung gebracht, und die Lösung
wird gründlich durchmischt. Zu 250 g dieser Lösung werden 2,75 g 2,2'-Azo-bis-(2,4-dimethylvaleronitril) als Katalysator
und 375 g eines Gemisches aus 60 % "Epon 826" und 40 % Dicyandiamid, welches durch Dispergieren des Dicyandiamids in
dem "Epon 826" in einer Dreiwalzenmühle hergestellt worden ist, zugesetzt. 240 g dieser Harzmischung werden in einen
Polyäthylenbeutel eingefüllt, der 160 g Stapelglasseide (Stapellänge 6,3 mm) enthält. Das Ganze wird gemäss Beispiel 14
behandelt und verpackt und sodann 20 Minuten bei 55 C gelagert. Die Formmasse wird 15 Minuten bei 165 C in einer
Schalenform formgepresste Die Biegefestigkeit von aus der geformten Schale ausgeschnittenen Proben beträgt im Mittel
1150 kg/cm2.
Eine Formmasse wird hergestellt und in zwei Teile geteilt: (1) Ein Teil wird 3 Tage bei 10° C gehalten und dann
verformt; (2) der andere Teil wird zunächst 2 Stunden bei 60° C gelagert, dann ebenfalls 3 Tage auf 10° C gehalten und
hierauf verformt. Die anfängliche Harzmischung wird gemäss Beispiel 22 hergestellt und besteht aus 6,25 kg Styrol,
3 kg Maleinsäureanhydrid, 9375 g "Epon 826" und 6375 g Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid (Molverhältnis
2:1)c Zu 1200 g. dieser Mischung werden 120 g Pigment, 120 g
N-Äthylmorpholin, 30 g Vanadiumcarboxylat und 360 g Methyläthylketonperoxid
zugesetzt. Die Formmasse wird in der Bahnformmas senmaschine mit einem Stapelglasseidegehalt (Stapellänge
2,54 cm) von 45 % hergestellt. Nach dem Einfüllen in
Cellophanbeutel und Verschliessen der Beutel werden zwei Pro-
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ben unter verschiedenen Bedingungen, wie oben beschrieben, gelagert
und verdickt. Beim Formpressen in der Schalenform fliessen die beiden Proben mit offenbar guter Gleichmässigkeit
und erhärten in 5 Minuten zu einem harten, unschmelzbaren Zustand „ Die Barcol-(934-1)-Härte wird unmittelbar nach dem
Öffnen der Form bestimmt, während die Proben noch heiss sind. Sie hat für den nur bei 10 C gelagerten Teil einen Wert von
10 und für den zunächst bei 60 C und dann bei 10 C gelngerten
Teil einen Wert von 35. Die Biegefestigkeit der aus den schalenförmigen Formkörpern entnommenen Proben beträgt 2950
bzw. 3170 kg/cm2.
Eine Harzlösung wird hergestellt, indem man 48 g Methacrylsäuremethylester,
75 g "Epon 826", 51 g Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid (Molverhältnis 2:1),
24 g Maleinsäureanhydrid und 6 g Methyläthylketonperoxid 3 Minuten miteinander mischt. Zu der klaren, gelben Flüssigkeit
werden 30 Tropfen Vanadiumneodecanoat zugesetzt, worauf
die Flüssigkeit in eine Polyäthylenschale überführt wird, die sie zu einer Höhe von 19 mm füllt. Es spielt sich eine exotherme
Reaktion ab, die ihren Höhepunkt nach 30 Minuten erreicht. Das Produkt ist ein klarer, gelber, fester Stoff, der
in Aceton löslich ist. Die Analyse des Materials zeigt, dass der monomere Methacrylsäuremethylester vollständig aufgebraucht
und vollständig in das Copolymerisat aus Methacrylsäuremethylester und Maleinsäureanhydrid eingelagert worden
ist.
Es wird eine Lösung gleicher Zusammensetzung mit dem Unterschied hergestellt, dass der Mischung 1 g 1-Methylimidazol
zugesetzt wird. Nachdem die Lösung, wie oben beschrieben, verdickt ist, wird sie 25 Minuten bei 163° C zu
einem klaren, gelben Feststoff mit einer Shore D-Härte von ausgehärtet. Dieses gehärtete Produkt ist in Aceton unlöslich
und unschmelzbar.
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Eine Lösung wird durch Mischen von 75 g "Epon 826", 43 g Vinylacetat, 51 g Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid
(Molverhältnis 2:1), 24 g Maleinsäureanhydrid und 2 g 2,2'-Azo-bis-(2,4-dimethylvaleronitril) hergestellt.
Die Lösung wird in eine Polyäthylenschale gegossen und 2 Stunden im Ofen auf 45 C erhitzt. Als Produkt erhält man
eine faltbare, biegsame Masse, die in Aceton unlöslich, aber in Methyläthylketon löslich ist. Die Analyse zeigt, dass das
Vinylacetat vollkommen für die Bildung eines Copolymerisats aus Vinylacetat und Maleinsäureanhydrid verbraucht worden ist,
Dieses Verfahren wird mit dem Unterschied wiederholt, dass der anfänglichen Lösung 1 g 2-Methylimidazol zugesetzt
wird. Das verdickte Zwischenprodukt härtet bei 157° C in 30 Minuten zu einem dunklen, porösen Material mit einer
Shore D-Härte von 85 aus. Es ist in Aceton unlöslich und unschmelzbar.
Ein Gemisch aus 50 g "Epon 826", 46,2 g 3-Chlorstyrol,
34 g Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid (Molverhältnis 2:1), 16 g Maleinsäureanhydrid und 1,3 g 2,2'-Azobis-(2,4-dimethylvaleronitril)
wird in eine Lösung übergeführt. Nach 30 Minuten langem Erhitzen in einer Polyäthylenschale im Ofen auf 45 C hat sich ein hartes, hellgelbes, in
Aceton lösliches Produkt gebildet. Die Analyse zeigt, dass 90 % des 3-Chlorstyrols mit dem Maleinsäureanhydrid copolymerisiert
worden sind.
Das Verfahren wird mit dem Unterschied wiederholt, dass dem Gemisch 1 g 2-Methylimidazol zugesetzt wird. Das verdickte
Zwischenprodukt wird zu einem harten, in Aceton unlöslichen, unschmelzbaren Produkt ausgehärtet.
Durch gründliches Mischen von 50 g Styrol, 75 g "Epon-826", 51 g Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid
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(Molverhältnis 2:1) und 2 g 2,2'-Azo-bis-(2,4-dimethylvaleronitril)
wird eine klare Lösung hergestellt. Die Lösung wird in eine Polyäthylenschale gegossen und Übernacht auf 46 C erhitzt.
Bei der Bildung eines nicht-flüssigen, aber harzigen Materials tritt ein Gewichtsverlust von 1,7 g ein. Man erhitzt
dann eine weitere Stunde auf 63 C. Das Produkt ist nicht-harzig und biegsam. Die Analyse zeigt, dass das Styrol
im wesentlichen vollständig aufgebraucht worden ist und der grössere Teil desselben mit dem Copolymerisat aus Styrol und
Maleinsäureanhydrid durch Pfropfpolymerisation reagiert hat.
Eine Harzmischung wird durch Mischen von 175 g Styrol und 84 g Maleinsäureanhydrid in einem Mischer im Verlaufe von
2 Minuten hergestellt. Nach Zusatz von 262 g "Epon 826" wird das Mischen noch 10 Minuten fortgesetzt. 250 g dieser Harzmischung
werden in einem Mischer mit 0,63 g 1-Methylimidazol
und 3,25 g 2,2'-Azo-bis-(2,4-dimethylvaleronitril) gemischt.
240 g dieses Gemisches werden in einen Polyäthylenbeutel eingefüllt, der 190 g Glasfasern (Stapellänge 6,3 mm) enthält.
Nach dem Benetzen der Fasern durch Kneten von Hand wird aus dem Gemisch aus Harz und Glasseide zwischen zwei Cellophanfolien
eine flache Formmasse von 3,2 mm Dicke hergestellt. Diese Formmasse von 91,5 cm Länge, 45,7 cm Breite und 3,2 mm
Dicke wird 10 Minuten zwischen zwei Metallplatten in einem Ofen auf 93,3° C erhitzt. Dann wird die Masse herausgenommen
und auf 4,4° C gekühlt. Das Material ist nun fest und ziemlich steif. Nach 24 Stunden werden 120 g dieser Formmasse in
einer Schalenform bei 171 C formgepresst. Dabei erweicht die Masse aus Harz und Glasseide leicht und fliesst in die Form,
wo sie innerhalb 5 Minuten erhärtet. Die Biegefestigkeit von aus dem schalenförmigen Produkt ausgeschnittenen Proben beträgt
im Mittel 818 kg/cm2.
Ein ausgehärtetes Harzprodukt wird nach Beispiel 31 mit dem Unterschied hergestellt, dass die Menge des Katalysators
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von 3,25 g auf 2,5 g vermindert wird. Die mittlere Biegefestigkeit
von ausgehärteten Proben beträgt 784 kg/cm .
Ein ausgehärtetes Harzprodukt wird nach Beispiel 31 mit
dem Unterschied hergestellt, dass zu 250 g der Harzmischung ausser dem Katalysator und dem Beschleuniger noch 125 g CaI-*
ciumcarbonatpulver zugemischt werden. 240 g dieses füllstoffhaltigen
Harzes werden dann mit 190 g Glasfasern gemischt, und das Ganze wird, wie oben beschrieben, verdickt und ausgehärtet.
Die mittlere Biegefestigkeit des Produkts beträgt 1120 kg/cm2.
Ein ausgehärtetes Harzprodukt wird nach Beispiel 33 mit dem Unterschied hergestellt, dass die Menge des Katalysators
von 3,25 g auf 2,5 g vermindert wird. Die mittlere Biegefestigkeit von aus dem gehärteten Produkt entnommenen Proben
beträgt 1200 kg/cm .
Ein gehärtetes Harzprodukt wird nach dem Verfahren und unter den Bedingungen des Beispiels 31, jedoch aus den folgenden
Mengen der verschiedenen Bestandteile, hergestellt: Die anfängliche Harzmischung wird aus 275 g Styrol, 132 g Maleinsäureanhydrid
und 244 g "Epon 826" hergestellt. 300 g dieser Mischung werden mit 0,75 g 1-MethylimidazoI als Beschleuniger
und 3,0 g 2,2t-Azo-bis-(2,4-dimethylvaleronitril) als
Katalysator gemischt. 200 g dieser Harzmischung werden mit 100 g Glasfasern (Stapellänge 6,3 mm) gemischt. Die mittlere
Biegefestigkeit von ausgehärteten Proben beträgt 1170 kg/cm .
Ein gehärtetes Harzprodukt wird nach Beispiel 35 mit dem Unterschied hergestellt, dass zu 300 g der Harzmischung ausser
dem Katalysator und dem Beschleuniger noch 150 g CaIciumcarbonatpulver
zugemischt werden. 200 g dieses füllstoffhalti-
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gen Harzes werden dann mit 10Og Glasfasern gemischt und, wie
beschrieben, verdickt und ausgehärtet. Die mittlere Biegefestigkeit beträgt 1310 kg/cm .
Ein Gemisch aus Harz und Glasfasern wird ohne Anhydridbeschleuniger
hergestellt. Die Harzlösung wird aus 7,5 kg Styrol, 7165 kg Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid
(Molverhältnis 2:1), 3,6 kg Maleinsäureanhydrid und 11,25 kg "Epon 826" hergestellt. Zu 12 kg dieser Lösung werden
24 g Vanadiumcarboxylat und 360 g Methyläthylketonperoxid zugesetzt. In der Bahnformmassenmaschine wird eine Formmasse
mit einem Stapelglasseidengehalt von 57 % hergestellt, die dann 21,5 Stunden bei 32° C gelagert wird, wobei sie hart
und ziemlich starr wird und nur noch einen geringen Geruch nach Styrol aufweist. Das Material wird dann auf 4,4 C gekühlt.
Einen Tag, zwei Tage und drei Tage nach 3-stündigem Kühlen auf 4,4 C werden Proben in der Schalenform 10 Minuten
auf 16O C erhitzt, wobei die zweite, zwei Tage nach dem
Kühlen behandelte Probe 30 Minuten auf der Verformungstemperatur gehalten wird. Nach dem Verformen sind alle geformten
Proben in noch heissem Zustande weich und klebrig. Das geformte Material erhärtet beim Kühlen, hat aber eine Barco1-(934-1)-Härte
von Null, da es nicht härter als das verdickte Material ist. Diese geformten Proben haben eine rauhe Oberflächenbeschaffenheit,
sind weisslich, haben den Geruch und das Aussehen der ungehärteten Proben, wobei freie Fasern
deutlich an der Oberfläche erscheinen, und erweichen beim Wiedererhitzen. Offenbar ist keine nennenswerte Vernetzung
eingetreten.
In ähnlicher Weise bildet sich ein verdicktes, verformbares Zwischenprodukt, wenn entsprechende Mengen Styrol,
Methylmaleinsäureanhydrid, Diglycidyläther von Bisphenol A, Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid (Molverhältnis
1:1) und Pyridin in der angegebenen Weise in Gegenwart von tert.Butylperoxypivalat auf 45° C erhitzt werden. Ein
verdicktes, verformbares Zwischenprodukt bildet sich auch,
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wenn geeignete Mengen an Styrol, Chlormaleinsäureanhydrid, Diglycidyläther von Bisphenol A, einem Copolymerisat aus
Styrol und Maleinsäureanhydrid mit einem Molverhältnis von 3:1 und N-Methylpiperazin in Gegenwart von 2-tert.Butylazo-2-cyan-4-methoxy-4-methylpentan
auf 45 C erhitzt werden.
In den obigen Beispielen werden die Biegefestigkeiten nach der ASTM-Prüfnorm D-790, die Zugfestigkeiten nach der
ASTM-Prüfnorm D-638, die Izod-Schlagzähigkeiten nach der
ASTM-Prüfnorm D-256, die Barcol-(934-1)-Härten nach der
,ASTM-Prüfnorm D-2585 und die Shore D-Härten nach der ASTM-Prüfnorm
D-2240 bestimmt. Die Bestimmung der Barcol-(934-1)-Härte an dem heissen, frisch geformten Material dient als
Schnellprüfung zur Bestimmung der Vollständigkeit der Aushärtung des Harzes. Es wurde nämlich gefunden, dass nur eine unvollständige
Härtung eingetreten ist, wenn das heisse Produkt nach dieser Prüfmethode keinen Härtewert ergibt, während die
Härtung vollständig verlaufen ist, wenn das heisse Produkt einen Härtewert ergibt. Wegen der schnellen und unterschiedlichen
Kühlung hat die Härtebestimmung an dem heissen Material keine über diese Feststellung hinausgehende Bedeutung.
Wie bereits erwähnt, ist der Anhydridbeschleuniger bei der Copolymerisationsreaktion praktisch inaktiv. Es wurde gefunden,
dass stickstoffhaltige Anhydridbeschleuniger, die sich bei der Copolymerisationsreaktion im wesentlichen inaktiv verhalten,
als Beschleuniger im Rahmen der Erfindung geeignet sind. Die bevorzugten Beschleuniger sind tertiäre Stickstoffverbindungen, besonders diejenigen, bei denen eine Ringstruktur
ein oder mehrere tertiäre Stickstoffatome enthält, wie Pyridin und dessen mono- und di-nied.alkylsubstituierten Derivate,
N-nied.alkylsubstituierte Imidazole, N-nied.alkylsubstituierte
Morpholine, N-nied.alkylsubstituierte Piperidine, N,N-di-nied.alkylsubstituierte Piperazine und dergleichen.
Ferner gehören hierher Verbindungen mit tertiären Stickstoffatomen, bei denen der Ring durch eine Bindung an das Stickstoffatom
gebunden ist, wie NjN-Di-niedoalkylcyclohexylamine,
Benzyl-di-nied.alkylamine, Benzyl-tri-nied.alkylammoniumchloride
und dergleichen. Es wurde ferner gefunden, dass
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stickstoffhaltige Anhydridbeschleuniger verwendet werden können, bei denen ein labiles Wasserstoffatom an den Stickstoff
gebunden ist, besonders wenn sie in geringen Mengen oder mit besonderer Sorgfalt angewandt werden, um zu vermeiden, dass
es schon bei der Copolymerisation zu einer wesentlichen Reaktion zwischen Anhydrid- und Epoxygruppen kommt; jedoch sind
die Zwischenprodukte, die diese Beschleuniger enthalten, etwas weniger haltbar. Zu dieser Gruppe gehören als geeignete
Beschleuniger Imidazol, 2-Methylimidazol, Morpholin, N-Aminopropylmorpholin,
Piperidin, Piperazin, Dicyandiamid, Melamin, Diallylmelamin und dergleichen. Als niedere Alkylgruppen werden
hier Methyl-, Äthyl-, Propyl- und Butylgruppen bezeichnet. Viele Analysen an verdickten Zwischenprodukten und vollständig
ausgehärteten Produkten auf der Basis von Styrol und Maleinsäureanhydrid als Vinylreaktionsteilnehmer haben kein
Anzeichen für die Anwesenheit von Polystyrol ergeben, selbst wenn die anfängliche Harzmischung einen erheblichen molaren
Überschuss von Styrol über das Maleinsäureanhydrid enthielt. Die Analysen sprechen dafür, dass das überschüssige Styrol mit
dem Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid in dem
Gemisch durch Pfropfpolymerisation reagiert, wobei sich verhältnismässig
kurze Ketten auf Styrolbasis bilden. Es gibt auch Anzeichen dafür, dass bei der erststufigen Reaktion das
freie Styrol und das freie Maleinsäureanhydrid aus dem Reaktionsgemisch
in einem ungefähren Molverhältnis von 1 zu 1 verbraucht werden, bis das freie Maleinsäureanhydrid vollständig
reagiert hat, worauf das etwa noch nicht umgesetzte Styrol dann weiter reagiert, bis es völlig aufgebraucht ist.
Die nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten
ausgehärteten Harze weisen ausgezeichnete Eigenschaften für eine Vielzahl von Verwendungszwecken auf. Die verstärkten
Formkörper zeigen aussergewöhnliche mechanische Eigenschaften
einschliesslich einer aussergewöhnlich hohen Zug- und Biegefestigkeit und behalten diese Eigenschaften bei höheren Temperaturen
bei. Auch die elektrischen Eigenschaften sind ausgezeichnet und bleiben bei Einwirkung von Feuchtigkeit und
Wärme gut erhalten. Die verstärkten, verdickten Formmassen
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lassen sich leicht durch Formpressen in verhältnismässig kurzen Härtungszeiten zu kompliziert gestalteten Formkörpern verarbeiten,
in denen die Glasfasern aussergewöhnlich gleichmässig verteilt sind.
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Claims (1)
- Gulf Oil CorporationPatentansprüche1. Verfahren zur Herstellung einer manipulierbaren, wärmehärtbaren Masse, dadurch gekennzeichnet, dass man ein von reaktionsfähigem Wasserstoff im wesentlichen freies, homogenes, flüssiges Gemisch auseinem olefinisch ungesättigten Monomeren, das als einzige funktioneile Gruppe eine der Radikalkettenpolymerisation zugängliche olefinische Doppelbindung enthält, in Mengen von etwa 5 bis 80 Gewichtsprozent,einem olefinisch ungesättigten Monoanhydrid in solchen Mengen, dass das Molverhältnis von olefinisch ungesättigtem Monomerem zu olefinisch ungesättigtem Monoanhydrid im Bereich von etwa 0,5:1 bis 8:1 liegt,einer gesättigten Anhydridkomponente, bestehend aus einem gesättigten Polyanhydrid und einem gesättigten Monoanhydrid, an der das gesättigte Polyanhydrid zu mindestens 50 % der Anhydridäquivalente beteiligt ist, wobei das Verhältnis der Anhydridäquivalente des olefinisch ungesättigten Monoanhydrids zu der Summe der Anhydridäquivalente in der gesättigten Anhydridkomponente und dem olefinisch ungesättigten Monoanhydrid etwa 0,2:1 bis 1:1 beträgt,einer Epoxykomponente, bestehend aus einem Polyepoxid mit einem 1,2-Epoxyäquivalentwert von mehr als 1, das zu mindestens 50 % an den Epoxyäquivalenten in der Epoxykomponente beteiligt ist, und einer Monoepoxyverbindung, in solchen Mengen, dass das A/E-Verhältnis zwischen etwa 0,1:1 und 2,5:1 liegt, undeinem bei der Copolymerisationsreaktion praktisch inaktiven Anhydrid.beschleuniger in Mengen von etwa 0,01 bis 10 Gewichts-- 43 R Π 9 S 1 2 / Q 8 7 1Prozentherstellt und das olefinisch ungesättigte Monomere und die Anhydridkomponente unter dem Einfluss freier Radikale ohne wesentliche Reaktion der Anhydridgruppen mit den Epoxidgruppen zu einer manipulierbaren, wärmehärtbaren Masse in Form eines homogenen Gemisches aus Polyanhydridmolekülen, Polyepoxidmolekülen und Anhydridbeschleuniger copolymerisiert.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass• man in das flüssige Gemisch einen faserförmigen Träger einlagert«3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Copolymerisation in Gegenwart eines chemischen Radikalketteninitiators durchführt.4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Copolymerisation bei Temperaturen bis etwa 150° C für eine solche Zeitdauer durchführt, dass dabei eine wesentliche Reaktion zwischen Anhydrid- und Epoxidgruppen nicht stattfindet.5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Anhydridbeschleuniger eine tertiäre Stickstoffverbindung verwendet.6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man von einer flüssigen Harzmischung ausgeht, die das olefinisch ungesättigte Monomere in Mengen von etwa 10 bis 60 Gewichtsprozent enthält, und in der das Molverhältnis von olefinisch ungesättigtem Monomerem zu olefinisch ungesättigtem Monoanhydrid etwa 1:1 bis 4,5:1, das Verhältnis der Anhydridäquivalente etwa -0,4:1 bis 0,9:1 und das A/E-Verhältnis etwa 0,3:1 bis 1,5:1 beträgt.7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man von einer flüssigen Harzmischung ausgeht, die das olefi-- 44 609812/0871nisch ungesättigte Monomere in Mengen von etwa 15 bis 50 Gewichtsprozent enthält, und in der das Molverhältnis von olefinisch ungesättigtem Monomerem zu olefinisch ungesättigtem Monoanhydrid etwa 1:1 bis 3:1, das Verhältnis der Anhydridäquivalente etwa 0,5:1 bis 0,8:1 und das A/E-Verhältnis etwa 0,5:1 bis 1,5:1 beträgt.( Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man eine von reaktionsfähigem Wasserstoff praktisch freie, homogene, flüssige Mischung ausStyrol in Mengen von etwa 5 bis 80 Gewichtsprozent,einer Anhydridkomponente, bestehend aus Maleinsäureanhydrid in einer Menge, entsprechend einem Molverhältnis von Styrol zu Maleinsäureanhydrid von etwa 0,5:1 bis 8:1, und einer gesättigten Anhydridkomponente, die ihrerseits aus einem Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid und einem gesättigten Monoanhydrid besteht, und an der das gesättigte Monoanhydrid zu bis zu 50 %, bestimmt als Anhydridäquivalente, beteiligt ist, wobei das Verhältnis der Anhydridäquivalente des Maleinsäureanhydrids zu der Summe der Anhydridäquivalente in der Anhydridkomponente etwa 0,2:1 bis 1:1 beträgt,einer Epoxykomponente, bestehend aus einem Polyepoxid mit einem 1,2-Epoxyäquivalentwert von mehr als 1, das an der Epoxykomponente zu mindestens 50 % der Epoxyäquivalente beteiligt ist, und zum Rest aus einer Monoepoxyverbindung, in solchen Mengen, dass das A/E-Verhältnis etwa 0,1:1 bis 2,5:1 beträgt, undeinem bei der Copolymerisationsreaktion im wesentlichen inaktiven Anhydridbeschleuniger in Mengen von etwa 0,01 bis 10 Gewichtsprozentherstellt, Verstärkungsfasern mit der Mischung benetzt unddas Styrol und die Anhydridkomponente unter der Einwirkung freier Radikale bei Temperaturen bis etwa 150° C für eine so beschränkte Zeitdauer, dass eine wesentliche Reaktion zwischen den Anhydridgruppen und den Epoxygruppen in der Harzmischung- 45 -6 0 9 8 1 2 / Π 8 i? 1nicht stattfindet, zu einer ein Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid enthaltenden, manipulierbaren, wärmehärtbaren, verformbaren Masse in Form eines homogenen Harzgemisches aus Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisatmolekülen, Polyepoxidmolekülen und Anhydridbeschleuniger copolymerisiert.9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man einen chemischen Radikalketteninitiator und als Anhydridbeschleuniger eine tertiäre Stickstoffverbindung verwendet.10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man von einer Mischung ausgeht, in der das Verhältnis von Styrol zu Maleinsäureanhydrid etwa 1:1 bis 4,5:1, das Verhältnis von Styrol zu Maleinsäureanhydrid in dem Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid etwa 1:1 bis 3:1, das Anhydridäquivalentverhältnis etwa 0,4:1 bis 0f9:1 beträgt, das PoIyepoxid ein Diglycidyläther von Bisphenol A ist und das A/E-Verhältnis etwa 0,3:1 bis 1,5:1 beträgt.11. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man von einer Mischung ausgeht, in der das Verhältnis von Styrol zu Maleinsäureanhydrid etwa 1:1 bis 3:1 beträgt, die gesättigte Anhydridkomponente ein Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid ist, in dem das Verhältnis von Styrol zu Maleinsäureanhydrid etwa 1:1 bis 3:1 beträgt, das Anhydridäquivalentverhältnis etwa 0,5:1 bis 0,8:1 beträgt, die Epoxykomponente ein Polyepoxid, bestehend aus einem Diglycidyläther von Bisphenol A,ist und das A/E-Verhältnis etwa 0,5:1 bis 1,3:1 beträgt.12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass man die Copolymerisation bei einer maximalen exothermen Reaktionstemperatur von etwa 125° C durchführt.13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass man von einer homogenen Mischung ausgeht, die etwa 25 Gewichts-- 46 -609812/0871Prozent Styrol, etwa 25 Gewichtsprozent Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid mit einem Molverhältnis von Styrol zu Maleinsäureanhydrid von 2:1, etwa 12 % Maleinsäureanhydrid, etwa 38 % Diglycidyläther von Bisphenol A und etwa 0,1 bis 5 % einer tertiären Stickstoffverbindung als Anhydridbeschleuniger enthält.- 47 609812/087 1
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