DE2534210C3 - Verfahren zur Seitenkettenchlorierung von perhalogenierten Methylaromaten und einige 4,4'-Bis-(cholormethyl)-ar-octahalogendiphenyläther - Google Patents
Verfahren zur Seitenkettenchlorierung von perhalogenierten Methylaromaten und einige 4,4'-Bis-(cholormethyl)-ar-octahalogendiphenylätherInfo
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- C07C17/093—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens
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- C07C17/14—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of hydrogen atoms in the side-chain of aromatic compounds
Description
CH3
(Π)
worin y = 1 oder 2, ζ = 0 bis 1, .v = 6 — (y+ ζ), η = 0
bis 8 und A' = (8 - n) bedeuten, und die Methylgruppen in o-, m-, oder p-Stellung zueinander bzw. in
p-Stellung zur Sauerstoffbrücke stehen, durch Chlorierung mit Chlor in flüssiger Phase in Substanz
oder in Gegenwart eines inerten Verdünnungsmittels, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Chlorierung bei Temperaturen von 150 bis 230" C als
thermische Chlorierung in Anwesenheil eines unter den Reaktionsbedingungen stabilen und wirksamen
Komplexbildners für Schwermetallspuren durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Komplexbildner Äthylendiamintetraessigsäure
in einer Menge von 0,01 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die zu chlorierende Ausgangsverbindung,
einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Chlorierung im
Temperaturbereich von 170 bis 2000C durchführt.
4. 4,4'-Bis-(chlormethyl)-ar-octahalogendiphenyläther der allgemeinen Formel
Brn
ClCH2
CH2Cl
Cl1
worin η = 0 bis 8 und k = (8-n) bedeuten und
wobei 0,01 bis 0,5 der beiden Seitenketten-Chloratome durch Brom ersetzt sein können.
Methylgruppen enthaltenden aromatischen Verbindungen der allgemeinen Formeln I und Ιϊ:
(CH3I
CH3
CH3 (ID
worin j' = 1 oder2,z = Obis 1,X = 6 — (y+z),n = Obis
8 und lc = (8 - η) bedeuten, und die Methylgruppen in
o-, m- oder p-Stellung zueinander bzw. in p-Stellung zur Sauerstoffbrücke stehen, durch Chlorierung mit Chlor in
flüssiger Phase in Substanz oder in Gegenwart eines inerten Verdünnungsmittels, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß man die Chlorierung bei Temperaturen von 150 bis 230° C als thermische Chlorierung in
Anwesenheit eines unter den Reaktionsbedingungen stabilen und wirksamen Komplexbildners für Schwermetallspuren
durchführt.
Weiterer Gegenstand der Erfindung sind 4,4'-Bis-(chlormethyl-ar-octahalogendiphenyläther
der allgemeinen Formel
ClCH2
CH2Cl
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Seitenkettenchlorierung von im Kern vollständig halogenierten,
worin η = 0 bis 8 und k — (8 — n) bedeuten und wobei
0,01 bis 0,5 der beiden Seitenketten-Chloratome durch Brom ersetzt sein können.
Unter den genannten Verbindungen sind einerseits die ar-Octachlorverbindung, andererseits im Kern
hochbromierte Verbindungen und Gemische ab BreCb
bis Brs, besonders die ab Bi^CIi und vor allem solche, die
5ü 6,0 bis 7,99 aromatisch gebundene Brom- und 0,01 bis 2,0 aromatisch gebundene Chloratome enthalten, von
besonderem Wert.
Es ist bekannt, im Kern chlorhaltige Methylaromaten mit Erfolg in der Seitenkette zu technisch nutzbaren
Chlormethyl-derivaten zu chlorieren, jedoch fehlen brauchbare Verfahren zur Seitenkettenchlorierung
entsprechender im Kern perbromierter Verbindungen.
Versucht man, die bei im Kern chlorierten Verbindungen üblichen Methoden der Seitenkettenchlorierung auf
die analogen perbromierten Methylaromaten zu übertragen, so versagen diese Methoden entweder häufig
ganz, oder bei Anwendung schärferer Bedingungen tritt ein erheblicher Austausch des am Kern gebundenen
Broms gegen Chlor ein.
Eine weitere, erhebliche Schwierigkeit ergibt sich daraus, daß kernbromierte Aromaten in der Regel unter
Verwendung von Eisen oder Eisenverbindungen als Katalysator hergestellt werden. Bei der großtechni-
sehen Fertigung dieser Bromverbindungen verbleiben immer kleine Eiscnir.cngen im Bromierungsprodukt, die
nur mit erheblichem Aufwand entfernt werden könnten.
Aber bereits Spuren von Eisen beschleunigen bei der Seitenkettenchlorierung bromierter Methylaromaten
einen Austausch von Brom gegen Chlor so stark, daß man sehr uneinheitliche Reaktionsgemische von kaum
mehr wirtschaftlichem Nutzen erhält.
Es wurde nunmehr eine Verfahrensweise gefunden, die es in einfacher, wirtschaftlicher Weise ermöglicht,
kernbromierte Chlormethylaromaten aus den Stoffen der allgemeinen Formel I und/oder II herzustellen.
Als Ausgangsstoffe können z. B. folgende im Kern perhalogenierte Methylaromaten mit guten Erfolgen
eingesetzt werden: Pentabromtoluol, Tetrabrom-o-xylol,
Tetrabroni-m-xylol, Tetrabrom-p-xylol, deren Gemische,
Octabrom-ditolyläther, Octachlor-ditolyläther
sowie Octa (brom, chlor) ditolyiäti.er und perhalogenierte Xylole und Toluol mit überwiegend Brom und bis
zu einem Chlor als Substituenten im aromatischen Kern, weiche durch Bromchiorierung mit BrCi vorteilhaft
herstellbar sind und ähnliche Verbindungen.
Mit besonderem Vorteil werden ar-Pentabromtoluol,
o-, m-, oder p-ar-Tetrabromxylole oder p,p'-Dimethylar-octabromdiphenyläther
für die Chlorierung eingesetzt.
Die hieraus nach dem Verfahren der Erfindung erhältlichen Chlormethyl-perhalogenaromaten fallen in
guter Einheitlichkeit und hohen Ausbeuten an. Sie stellen wertvolle Zwischenprodukte dar, die z. B. zu
Tetrabrom-xylylenglykolen, Pentabrombenzylacrylat,
Tetrabrom-xylylendiacrylaten oder den oügomeren sowie polymeren Formalen der Glykole, — in der Regel
ohne weitere Reinigung der Chlormethylverbindungen —,weiterverarbeitetwerden können.
Derartige Folgeumsetzungen sind z. B. beschrieben in den deutschen Offenlegungsschriften 25 08 468 und
25 19 575.
Das Verfahren der Erfindung besteht darin, daß die Ausgangssubstanzen der allgemeinen Formeln I und II
in einem inerten Verdünnungsmittel bzw. Lösungs- oder Suspensionsmittel in Gegenwart eines Komplexbildners
für Schwermetalle thermisch chloriert werden, wobei der Komplexbildner so gewählt ist, daß seine Wirksamkeit
auch bei den zur Chlorierung verwendeten höheren Temperaturen gewährleistet ist.
Eine Chlorierung in Substanz, d. h. in der Schmelze der unverdünnten Ausgangsstoffe, ist ebenfalls erfolgreich
durchführbar, insbesondere dann, wenn der Schmelzpunkt des Ausgangsmaterials, sowie der entste- so
henden Chlormethylverbindung nicht wesentlich über 2000C liegt.
Erfindungsgemäß geht man so vor, daß die zu chlorierende Substanz in dem inerten Verdünnungsmittel
suspendiert, der Komplexbildner zugegeben, dann die Mischung auf die Reaktionstemperatur aufgeheizt
und nach Erreichen dieser Temperatur mit der Zufuhr von Chlor begonnen wird.
Die Chlorierungen werden vorteilhaft in einem Temperaturbereich zwischen 150 und 2300C, mit bo
besonderem Vorteil bei 170 bis 2000C ausgeführt. Der Druck ist bevorzugt der Eigendruck der Reaktionsteilnehmer,
doch ist auch ein geringer Überdruck möglich. Die Chlorierung kann auch drucklos ausgeführt werden.
Die Chlorzufuhr wird in dem Maße vorgenommen, daß die angebotene Menge Chlor nicht oder nur
unwesentlich größer ist, als sie unter Seitenkettenchlorierung abreagiert. Ein größeres Chlorangebot, als es
durch die Reaktion sofort verbraucht wird, ist zu vermeiden, da überschüssiges Chlor zu einem Bromaustausch
am Kern führt und dadurch das Verfahrensergebnis verschlechtert werden kann. Ein zu großes
Chlorangebot zeigt sich optisch daran, daß Bromdämpfe in» Reaktionsgefäß auftreten.
Überraschend braucht man eine Überchlorierurg der Seitenketten zu -CHCl2 oder gar -CCl3 nicht zu
befürchten, da nach vollständiger Bildung der - CH2Cl-Gruppierungen
eine weitere Chlorzufuhr zum Halogenaustausch im Kern führt, welcher sich sofort durch
Brombildung zu erkennen gibt.
Das Stehenbleiben der Chlorierung bei der Substitution praktisch ausschließlich zugunsten der Benzylchloridstufe
stellt einen erheblichen Vorteil des Verfahrens der vorliegenden Erfindung dar, denn bei den meisten
üblichen Seitenkettenchlorierungen werden Gemische aus Benzylchloriden, Benzalchloriden, meist mit Gehalten
der entsprechenden Benzotrichloride erhalten.
Da ferner die hergestellten Chlormethyl-Verbindungen beirr. Abkühlen der Reaktionsmischungen weitgehend
auskristallisieren, ist ihre Isolierung durch Absaugen oder Abzentrifugieren einfach und wirtschaftlich.
Als Verdünnungsmittel kommen unter den Chlorierungsbedingungen inerte Flüssigkeiten, mit besonderem
Vorteil von Siedepunkten über 1900C in Anwendung. Besonders vorteilhaft zur Durchführung des Verfahrens
der Erfindung hat sich die Verwendung von Hexachlorbutadien als Reaktionsmedium erwiesen, doch sind
weitere Chloride aliphatischer Kohlenwasserstoffe mit 2 bis 6 C-Atomen möglich.
Das Verdünnungsmittel braucht ferner nicht bei jedem Ansatz erneuert zu werden, sondern kann
mehrfach — ohne vorherige Aufdestillation — eingesetzt werden, was deutliche wirtschaftliche Vorteile
bietet.
Das Gewichtsverhältnis der Ausgangsverbindung zum Verdünnungsmittel beträgt vorteilhaft 1:1 bis 1:6.
Als Maskierungsmittel für Schwermelallspuren — insbesondere Eisenspuren im Ausgangsmaterial —
eignen sich nur solche Substanzen, die bis 1800C bzw. 2300C ausreichend stabil sind und auch bei diesen
Temperaturen unter den Reaktionsbedingungen noch wirksam sind.
Als komplexierende Verbindungen haben sich z. B. als
geeignet erwiesen:
Cyclohexylen-(l,2)-dinitrilotetraessigsäure,
Bis-(aminoäthyl)-g!ycoläther-Ν,Ν,Ν',Ν'-tetraessigsäure,
[3-Aza-3-(carboxymethyl)]-pentamethylen-
Bis-(aminoäthyl)-g!ycoläther-Ν,Ν,Ν',Ν'-tetraessigsäure,
[3-Aza-3-(carboxymethyl)]-pentamethylen-
dinitrilotetraessigsäure,
mit ganz besonderem Vorteil jedoch
mit ganz besonderem Vorteil jedoch
Äthylendiamintetraessigsäure.
Von diesen Verbindungen setzt man bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens 0,01-1%. bezogen auf Bromverbindung, je nach Fe-Gehalt des
Ausgangsmaterials ein.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung und die Maßnahmen der Erfindung erläutern. Wo nicht
anders gesagt, bedeuten Prozentangaben Gewichtsprozent.
Beispiel 1
Darstellung von Pentabrombenzylchlorid
Darstellung von Pentabrombenzylchlorid
In einem Vierhalskolben mit Rührer, Thermometer, Kühler und Gaseinleitungsrohr werden 486,7 g (1 Mol)
Pentabromtoluol vom Schmp. 284 —287° C und einem
Fe-Gehalt von 68 ppm in 700 ml Hexachlorbutadien suspendiert — dem Ansatz zur Maskierung der
Eisenspuren 490 mg —, 0,1 Gew.-°/o bezogen auf Pentabromtoluol-, an Äthylendiamintet'-aessigsäure zugefügt
und diese Mischung auf 175 — 180"C gebracht
Bei dieser Temperatur wird auf die Oberfläche der langsam gerührten Suspension Chlor in dem Maße
eingeleitet, daß im Abgas neben dem gebildeten Chlorwasserstoff nur wenig, oder kein Chlor erscr sint.
Die erforderliche Chlormenge kann bequem in etwa 120 —15U Minuten eingeleitet werden, wobei zum
Schluß der Umsetzung-die Aufnahme langsam jgehu
Das Ausgangsmaterial geht während der Chlorierung vollständig in Lösung, und das Ende der Reaktion bis zur
Benzylchloridstufe gibt sich deutlich darin zu erkennen,
daß auch bei kleinem Chlorangebot Bromdämpfe auftreten.
Dann beendet man die Chlorzufuhr und läßt das Reaktionsgemisch erkalten. Das Chlorerungsprodukt
kristallisiert weitgehend aus. Es wird abgesaugt, mit Petroläther nachgewaschen und getrocknet.
453 g (87%) eines gelbbräunlichen Kristallisates vom
Schmelzpunkt 162—166° C werden gewonnen. Aus Cyclohexan 1 :20 umkristallisiert erhält man blaßgelbe
Nadeln vom Schmelzpunkt 170-172° C, die für
Pentabrombenzylchlorid weitgehend zutreffende Analysenwerte ergeben.
C7H2Br5Cl (521,10)
Berechnet: C 16,13; H 0,39; Br 76,68; Cl 6,80%;
gefunden: C 16,44; H 0,40; Br 76,80; Cl 6,30%.
gefunden: C 16,44; H 0,40; Br 76,80; Cl 6,30%.
Das NMR-Spektrum sagt aus, daß die Substanz nicht ganz einheitlich ist. wobei neben Cl/Br-Austausch im
Kern, ausgetauschtes Brom in die Seitenkette gegangen ist.
Aus der Elementaranalyse des aus dem Chlorierungsprodukt hergestellten Pentabrombenzyl-allyläthers,
Schmelzpunkt 101 - 103°C, ergibt sich der Cl-Gehalt im
Kern zu ca. 2,5 Gew.-%.
Zum Vergleich stellten wir aus Pentabromtoluol und Brom in Hexachlorbutadien bei 175 — 185°C auch reines
Pentabrombenzylbromid her. Die Seitenketlenbromierung ist auch bei diesen Temperaturen schwierig und
gelingt nur bei Anwesenheit von Radikalbildnern. Wir setzten Azodiisobutyronitril ein und erhielten dabei in
92% Rohausbeute (Schmelzpunkt 175-179CC) das
Pentabrombenzylbromid. Aus Cyclohexan 1 · 20 umkristallisiert Schmelzpunkt 185-187° C.
Der daraus hergestellte Allyläther schmilzt rein bei
106- 107,5° C, also nur wenige Grade höher als der aus
dem Chlorierungsprodukt von Pentabromtoluol dargestellte Pentabrombenzylallyläther.
Herstellung von Tetrabrom-xylylendichlorid
a) Einzelversuch
a) Einzelversuch
In der im Beispiel 1 beschriebenen Apparatur werden 2,1 Liter technisches Hexachlorbutadien und 1,688 kg (4
Mol) Tetrabromxylol (Isoti* v; gemisch aus: 21,1% o-,
50% m- und 28,9% p-Verbindung) vom Schmelzpunkt 249-250°C und 15 ppm Fe-Gehalt, sowie 1,75 g
Äthylendiamin-tetraessigsäure unter Rühren in einem ölbad auf 170 - 180°C erhitzt.
Ist diese Temperatur im Reaktionsgemisch erreicht, so wird mit dem Einleiten von Chlor begonnen, wofür
das in Beispiel 1 Gesagte gilt
Während der Haupireaktionsperiode wird die Badtemperatur
auf etwa 175°C gehalten, da die Innentemperatur durch Reaktionswärme auf etwa 188 —190° C
ansteigt.
Nachdem in 5 — 6 Stunden eine Gewichtszunahme von 267 g (Theorie 276 g) erreicht war, traten deutlich
Bromdämpfe auf. Das Chloreinleiten wurde abgebrochen.
*,o Die Aufarbeitung des Ansatzes erfolgt wie im Beispiel 1 beschrieben, denn auch diese Verbindung kristallisiert
beim Abkühlen aus der Chlorierungsmischung weitgehend in blaßgelb-bräunlichen Kristallen aus.
1,507 kg Rohprodukt (77%) «om Schmelzpunkt
161 -174°C werden erhalten.
Wird das Rohprodukt im Verhältnis 1:16 aus Essigester umkristallisiert, so erhält man blaßgelbe
Kristalle vom Schmelzpunkt 167 —1730C, die folgende
Analysenwerte geben: ,
C8H4Br4Cl2 (490,67):
Berechnet: C 19,58; H 0,82; Br 65,15; Cl 14,45%;
gefunden: C 19,56; H 0,65; Br 67,10; Cl 12,70%.
gefunden: C 19,56; H 0,65; Br 67,10; Cl 12,70%.
Die Substanz kann auch aus Methoxyäthylchlorid 1 : 6 umkristallisiert werden.
Durch Kühlen der Hexachlorbutadien-Mutterlauge werden weitere 108 g Kristalle (5,5%) vom Schmelzpunkt
151 — 175° C gewonnen.
Durch Eindampfen der Mutterlauge i. V. erhält man praktisch quantitative Ausbeuten. Die so noch zu
gewinnende Substanz ist braun gefärbt und schmilzt bei etwa 103-108°C. Aus Benzin 1:4 (Kohlezusatz)
umkristallisiert erhielten wir fast farblose Nadeln vom Schmelzpunkt 101-104°C mit folgenden Analysendaten:
C 20,55; H 0,88; Br 63,80; Cl 15,00%.
Die Kristalle enthalten also mehr Chlor und weniger Brom als die Erslfraktion.
b) Serienversuche unter Verwendung der
Mutlerlauge des jeweils letzten Versuches
Mutlerlauge des jeweils letzten Versuches
Bei diesen Versuchen wurden jeweils 1,265 kg (= 3 Mol) Tetrabrom-xylol der Zusammensetzung des
vorstehenden Ansatzes in 2,1 Litern Lösungsmittel bei 175— 180°C chloriert. Die Mutterlauge wurde dazu mit
frischem Hexachlorbutadien wieder bis auf 2,1 Liter aufgefüllt und erneut eingesetzt. Die Farbe des
Rohproduktes änderte sich im Verlaufe der Versuchsreihe nicht wesentlich, so daß auch das Produkt aus
Ansatz 5 noch recht hell war.
In der nachstehenden Tabelle ist das Ergebnis der Versuchsreihe zusammengefaßt.
An | Chlor-Ein | Ausbeute | % | Schmp. |
satz | leitungsdauer | 65,6 | ||
Nr. | in Minuten | kg | 80,4 | C |
1 | 360 | 0,963 | 82,4 | 160-175 |
2 | 360 | 1,182 | 86,4 | 145-175 |
3 | 340 | 1,212 | 88,9 | 144-172 |
4 | 340 | 1,270 | 80,6 | 132-170 |
5 | 350 | 1,306 | 129-168 | |
Gesamt: 0 | _ | |||
Aus der Mutterlauge von Ansatz 5 konnten durch Ausfrieren bei -2O0C 113 g wenig reines Produkt (6)
vom Schmelzpunkt 93 — 99° C erhalten werden.
Wie die Tabelle I zeigt, steigt von Ansatz 1 bis 5 die Ausbeute deutlich. Andererseits sinken die Schmelzpunkte,
was offenbar eine zunehmende Uneinheitlichkeit der Chlorierurogsprodukte bedeutet. Um einen
näheren Einblick zu erlangen, wurde von allen Produkten der Chlor- und Bromgehalt bestimmt. Ferner
wurden die Produkte jeweils in das zugehörige Glykol überführt, um den Chlor- und Bromanteil im Kern allein
feststellen zu können. Auch die Schmelzpunkte der Glykole wurden bestimmt.
Die nachstehende Tabelle II gibt das Ergebnis dieser Untersuchungen wieder.
Tabelle | 11 | % Br | %C1 | Glykol | % CI | Ausbeute | Schmp. C |
Ansatz | Dichlorid | 66.2 | 13,3 | %Br | 2,8 | 80% | 249-252 |
Nr. | Schmp. C | 66,5 | 13,4 | 67,1 | 3,2 | 79% | 247-251 |
1 | 160-175 | 66,4 | 13,7 | 66,9 | 3,0 | 81,7% | 248-252 |
2 | 145-175 | 66,8 | 13,5 | 67,5 | 2,7 | 80,9% | 247-251 |
3 | 144-172 | 66,5 | 13,4 | 67,1 | 2,7 | 79.9% | 247-251 |
4 | 132-170 | 61,9 | 17,4 | 67,2 | 3,8 | 75,2% | 242-246 |
5 | 129-168 | 65,9 | |||||
6 | 93-99 | ||||||
6 = Substanz aus Mutterlauge von Ansatz 5.
Für reines Dichlorid berechnet: C8H4Br4Cl2 (MG 490,67)
C 19,58; H 0,82; Br 65,15; Cl 14,45%.
Für reines Glykol berechnet: C8H6Br4O2 (MG 453,78)
C 21,18; H 1.33; Br 70,44; O 7,05%.
C 21,18; H 1.33; Br 70,44; O 7,05%.
Diese Zusammen- und Gegenüberstellung zeigt deutlich, daß bei den Chlorierungsansäzten 1 bis 5 kaum
wesentliche Unterschiede in den Chlorgehalten der daraus hergestellten Glykole auftreten. Dies wird auch
durch die recht einheitlichen Glykolschmelzpunkte bestätigt
Sogar Substanz 6, gewonnen durch Ausfrieren aus der Hexachlorbutadienmutterlauge aus Versuch 5, gibt noch
ein durchaus brauchbares Glykol und dies, trotzdem das Ausgangsdichlorid einen Schmelzpunkt von nur
93-99° C besaß.
Diese Ergebnisse bestätigen, daß die bei den Dichloriden feststellbare zunehmende Uneinheitlichkeit
mit steigender Anzahl der im gleichen Lösungsmittel durchgeführten Chlorierungen nicht im aromatischen
Kern lokalisiert ist, sondern teilweise in der Seitenkette, die zunehmend mehr -CH^r-Gruppen, als -CH2Cl-Gruppen
enthält Außerdem tritt eine Anreicherung des am leichtesten löslichen o-Isomeren ein.
Daraus ergibt sich, daß Tetrabrom-xylol ohne
nachteilige Folgen für die Weiterverarbeitung des Dichiorids etliche Maie durch Wiedereinsatz des
ungereinigten, vorverwendeten Hexachlorbutadien mit Erfolg der Chlorierung unterworfen werden kann.
c) Setzt man ein zweimal aus viel Äthanol umkristallisiertes Tetrabrom-xylol mit Fe-Gehalten um
oder unter 1 ppm ein, so kommt man zu den gleichen Ergebnissen, wenn bei der Seitenkettenchlorierung kein
Komplexbildner verwendet wird. Nicht umkristallisiertes Tetrabromxylol lieferte ein Glykol mit einem
Chlorgehalt von 7,5%.
Beispiel 3
a) Herstellung von ar-Tetrabrom-m-xylylendichlorid
a) Herstellung von ar-Tetrabrom-m-xylylendichlorid
Wie in den Beispielen 1 und 2 wurden 1,898 kg (4.5MoI) ar-Tetrabrom-m-xyloI (Schmp. 249—25PC;
Eisengehalt 150 ppm) in 3 Litern Hexachlorbutadien in Gegenwart von 1,9 g Äthylendiaminteiraessigsäure bei
180-1850C bis zum deutlichen Auftreten von Bromdämpfen chloriert, was etwa 5V2 Stunden erforderte.
Das gebildete Tetrabrom-m-xylylendichlorid kristallisierte
bereits beim mäßigen Abkühlen des Reaktionsgemisches in nur schwach gefärbten Nadeln aus.
Die Kristalle wurden abgesaugt, mit Petroläther nachgewaschen und getrocknet. Ausbeute 1,54 kg
(69,8% d. Theorie) vom Schmp. 171 - 179° C.
Aus Methoxyäthylchlorid (1 :6) umkristallisiert erhält
man farblose Nadeln vom Schmp. 186 —189° C.
Elementaranalyse (für reines Dichlorid berechnet): C8H4Br4Cl2 (490,67)
Berechnet: C 19.58; H 0,82; Br 65,15; Cl 14,45%;
gefunden: C 19,25: H 0.80: Br 67,1: Cl 12,9%.
gefunden: C 19,25: H 0.80: Br 67,1: Cl 12,9%.
Zur Bestimmung des im aromatischen Kern ausgetauschten Brom gegen Chlor wurde das Dichlorid
entsprechend der Arbeitsweise der parallelen deutschen Offenlegungsschrift 25 34 209 unter Umsetzung mit 2,2
MoI Natriumacetat und Umesterung mit Methanol in Gegenwart von Natriummethylat in das zugehörige
ar-Tetrahalogen-m-xylylenglykoI überführt.
Das erhaltene Rohglykol war praktisch farblos und besaß einen Schmelzpunkt von 249-252° C. Ausbeute
84%.
100 g aus 750 ml Methylglykol umkristallisiert lieferten
farblose Nadeln vom Schmp. 250,5 - 253° C
Elementaranalyse: C8H6Br33Cl0JO2 (431,57)
Berechnet:
C 2^26; H 1,41; Br 64,80; Cl 4,1; O 7,41 %;
gefunden:
gefunden:
C 22,47; H 134; Br 64,60; CI 4,23; O 7,26%.
b) Herstellung von ar-Tetrabromp-xylylendichlorid
Die Herstellung wurde wie in Beispiel 3a) beschrieben,
ausgehend von einem Tetrabrom-p-xylol mit
19 ppm Fe, durchgeführt Ausbeute ohne Aufarbeitung der Mutterlauge 86%. Farblose Nadeln vom Schmp.
237-243°C. Aus Benzol (1 g aus 10 ml) umkristallisiert Schmp.241-244°C.
Das zugehörige Glykol wurde in 88%iger Ausbeute, einem Schmp. von 248-251°C und einem Chlorgehalt
im Kern von 2,2% erhalten.
c) Herstellung von ar-Tetrabromo-xylylendichlorid
Die Chlorierung von Tetrabrom-o-xylol (17 ppm Fe)
wurde gleichartig den vorbeschriebenen Ansätzen durchgeführt und lieferte — ohne Aufarbeitung der
Mutterlauge — die Bis-(chlormethyl)-Verbindung in 68%iger Ausbeute. Derbe Kristalle vom Schmp.
121-126°C. Nach Umkristallisation (Ig aus 4 ml
Cyclohexan) Schmp. 126- 129° C.
Das zugehörige ar-Tetrahalogen-o-xylylenglykoI
schmolz bei 251 — 253"C und hatte die Zusammensetzung
C8H6
d) Herstellung von ar-Tetrahalogenm-xylylendichlorid
1,84 Liter (15 Dichloräthan Mol) m-Xylol wurden in 6
Litern Dichloräthan in Gegenwart von 97,3 g (0,6 Mol) sublimiertem Eisen-lII-chlorid mit aus 1,69 Litern Brom,
in das bei unter O0C 2,34 kg Chlor absorbiert waren, —
entsprechend 33 Mol Bromchlorid —, im Kern halogeniert. Hierbei wurde so verfahren, daß 3A der
Bromchloridmenge bei 40—5O0C, das letzte Viertel bei
90-100°C in die vorgelegte m-Xylol/Dichloräthan/
FeCb-Mischung eingetropft wurden. Nachreaktionszeit 3 Stunden bei Rückflußtemperatur des Gemisches.
Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wurde das
auskristallisierte Tetrahalogen-m-xylol abgesaugt,
nochmals in 5 Litern Dichloräthan suspendiert, erneut
ίο abgesaugt und getrocknet. Ausbeute 5,815 kg (93,9%)
vom Schmp. 238 - 241 ° C wurden erhalten.
Die Gesamtmenge wurde zur weiteren Reinigung mit
einer Mischung aus 10 Litern Wasser, 1,2 Litern konzentrierter Salzsäure und 1,2 Litern Methanol unter
Rühren ausgekocht. Nach Absaugen und Trocknen 5,711 kg mit einem Eisengehalt von 60 ppm.
Durch Elemeritaranalyse fanden wir die Zusammensetzung
CeHbBrwCIoj.
Das erhaltene ar-Tetrahalogen-m-xylol wurde analog
den Beispielen 3a-c der Seitenkettenchlorierung unterworfen und lieferte in 68%iger Ausbeute ein
Dichlorid vom Schmp. 166- 173CC mit der Zusammensetzung
CsHiBr3^Cb.?.
Ausgehend von o- bzw. p-Xylol wurden bei gleicher
Arbeitsweise analoge Ergebnisse erhalten.
Beispiel 4 Seitenkettenchlorierung von ar-Octabrom-p,p'-ditolyläther
Br
H3C
Br
Br Br
Br Br
Br
Br
Br Br
-O—/Ö%—CH3
Br
ClCH2
Br Br
CH2Cl
Br
In einem 2-Liter-Rundkolben, der mit Kühler, Rührer,
Thermometer und Gaseinleitungürohr ausgerüstet war, wurden 630 ml Hexachlorbutadien. 415 g (0,5 MoIj
Octabrom-p.p'-ditolyläther (Schmp. 258-261° C; Eisengehalt
40 ppm) und 0,45 g Äthylendiamintetraessigsäure unter Rühren auf 175° C gebracht. Dabei löste sich die
Hauptmenge der Ausgangssubstanz, und es wurde mit dem Einleiten von Chlor auf die Oberfläche der langsam
gerührten Mischung begonnen. Die Chlorierung der Seitenketten setzte sofort unter lebhafter Chlorwasserstoffbildung
ein. Das Chloreinleiten wurde bei einer Temperatur um 180° C fortgeführt, bis deutlich Bromdämpfe
im Kolben auftraten, was nach etwa 2'/2 Stunden der Fall war, worauf die Chlorzufuhr beendet
wurde.
Ein Teil des gebildeten 4,4'-Bis-(chlormethyl)-ar-octabromdiphenyläthers
fiel bereits während der Chlorierung aus. Der Ansatz wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, die bräunlichen Kristalle abgesaugt, mit
Petroläther gewaschen und getrocknet. 408 g (91%) Dichlormethylverbindung vom Schmp. 270—284° C
wurden erhalten.
Aus Xylol (10 g aus 80 ml) umkristallisiert, wurden farblose Kristalle vom Schmp. 283 - 288° C erhalten.
Elementaranalyse: CnH4Br8Cl2O (898,36)
Berechnet:
C 18,72; H 0,45; Br 71,16; Cl 7,89; O 1,78%;
gefunden:
C 19,09; H 0^9; Br 713; Cl 7,6; O I,b8%.
Eine Wiederholung des Versuches, bei dem 2,075 kg (2,5 Mol) Octabrom-p.p'-ditolyläther, 3,1 Liter Hexachlorbutadien
und 2,1 g Äthylendiamintetraessigsäure eingesetzt wurden, lieferte nach einer Chlorierungsdauer
von etwa 4 Stunden bei 185°C in 92%iger Ausbeute
eine Dichlormethylverbindung vom Schmp. 281 —284° C ohne Umkristallisation.
Zur Überprüfung des Br/Cl-Austausches im Kern
wurde, wie im Beispiel 3 beschrieben, das analoge Glykol hergestellt, welches nach Umkristallisation aus
Hexachlorbutadien (10 g aus 100 ml) farblose Kristalle vom Schmp.291 -298°C lieferte.
Elementaranalyse:Ci4H6Br803(861,47)
Berechnet:
C 19,52; H 0,70; Br 74,20; ClO1OO; O 5,58%;
gefunden:
gefunden:
C 20,31; H 0,71; Br 70,61; Cl 3,00; 0 5,49%.
Dies entspricht einer Bruttozusammensetzung:
CnH6Br7-3CIc7O3 (830,34).
CnH6Br7-3CIc7O3 (830,34).
Seitenkettenchlorierung eines ar-Octahalogenp,p'-ditolyläthers
In diesem Versuch wurde ein durch Bromchlorierung von ρ,ρ'-Ditolyläther hergestelltes Ausgangsmaterial in
den Seitenketten chloriert Diese Ausgangsverbindung wurde wie folgt erhalten:
a) Bromchlorierung von ρ,ρ'-Ditolylälher
In fünf Versuchen wurden unter Verwendung der Mutterlauge des jeweils letzten Versuches insgesamt
773 g (3,9 Mol) Ditolyläther mit 3,962 kg (34,3 Mol) Bromchlorid umgesetzt.
Ausbeute 2,968 kg mit einem Schmp. von 258-62°C
und der Zusammensetzung CnHeB^Cta (807):
Berechnet:
C 20,8; H 0,8; Br 74,2; Cl 2,2; 0 2,0%;
gefunden:
C 21,3; H 1,0; Br 74,0; Cl 2,2; O 1,8%.
Das entspricht einer Ausnutzung des p,p'-Ditolyläthers von 94% und der des Broms von 80% (ohne
Aufarbeitung der 231 g Produkt in der Mutterlauge des letzten Versuches der Serie). Nachstehend wird ein
typischer Ansatz beschrieben:
In einem Vierhalskolben mit Rührer, Rückflußkühler, kühlbarem Tropftrichter und Thermometer wurden
198 g (1 Mol) p,p'-Ditolyläther in 900 ml 1,2-Dichloräthan
gelöst und mit 16,2 g (0,1 Mol) wasserfreiem Eisen-HI-chlorid versetzt. Unter Außenkühlung wurden
bei 15° C 1,016 kg (8,8 Mol) Bromchlorid zugetropft, das
vorher im Tropftrichter unter Kühlung durch Einleiten von Chlor in vorgelegtes Brom hergestellt worden war.
Die Bromchloridzugabe war nach 3 Stunden beendet. Anschließend wurde langsam auf Siedetemperatur
erwärmt und weiter 2 bis 3 Stunden unter Rückfluß erhitzt.
Nach dem Abkühlen wurde sodann abgenutscht, mit 250 ml 1,2-Dichloräthan aufgerührt und erneut abgenutscht.
Die Mutterlauge wurde mit dem Wasch-Dichloräthan vereinigt, auf 900 ml eingeengt und nach
Zugabe von 12,2 g (0,075 Mol) wasserfreiem Eisen-IIlchlorid
für den nächsten Ansatz verwendet.
b) Seitenkettenchlorierung
In der im Beispiel 1 beschriebenen Apparatur wurden 2,45 kg (~ 3 Mol) Bromchlorierungsprodukt, das nach
Beispiel 5a hergestellt worden war und die bei 5a angegebene Zusammensetzung sowie einen Eisengehalt
von 109 ppm besaß, in 3,1 Litern Hexachlorbutadien suspendiert, mit 2,5 g Äthylendiamintetraessigsäure
versetzt und unter den Bedingungen des Beispiels 1 chloriert. Die Chlorierungsdauer betrug 6V2 Stunden.
Das gebildete Bis-(chlormethyl)-Derivat fiel bereits während der Chlorierung aus. Es wurde nach Abkühlen
der Reaktionsmischung auf Raumtemperatur abgesaugt, mit etwas Hexachlorbutadien gewaschen, darauf
mit Petroläther nachgewascher. und getrocknet 2.4! kg
(92%) eines blaßbriuinüchen Kristallisates vom Schmp.
274 - 284C C wurden erhalten.
Aus Xylol (10 g aus 70 ml) umkristallisiert erhielt man
farblose Kristalle, die bei 278-285°C schmolzen. Sie
zeigten die Zusammensetzung C14H4Br7.6Cl2.4O (880,58)
Berechnet:
C 19,09; H 0,45; Br 68,97; Cl 9,66; O 1,82%; gefunden:
C 19,31; H 0,41; Br 68,70; Cl 9,54; 02,01%.
Das analog Beispiel 3 hergestellte Glykol (91,5% Ausbeute) schmolz bei 291—298°C und hatte die
Zusammensetzung:
Ci4H6Br71ICl05O3 (821,49)
Berechnet:
C 20,47; H 0,74; Br 69,06; Cl 3,88; 0 5,84%: gefunden:
C 20,41; H 0,66; Br 69,32; Cl 4,01; O 5.66%.
Die neuen Verbindungen und Verbindungsgemische nach Patentanspruch 4 dienen insbesondere zur
Herstellung von neuen Bis-(meth)-atrylaten nach der DE-OS 26 12 843, welche durch Polymerisation die dort
ebenfalls beanspruchten polymeren Bis-(meth)-acrylate liefern. Diese polymeren Bis-(meth)-acrylate sind
hochwirksame Flammschutzmittel, welche gegenüber bekannten bromhaltigen Flammschutzmitteln ganz
erheblich bessere Beständigkeit bei hohen Temperaturen aufweisen.
Benutzt man beispielsweise die Substanz nach Beispiel 7 der DE-OS 26 12 843 als Flammschutzmittel
und im Vergleich dazu den im Handel zugängigen Pentabromdiphenyläther. so ergibt sich folgendes:
Je eine Probe wird aus 9 Gew.-% des Flammschutzmittels, 5 Gew.-% Sb2O3 und 86 Gew.-% des
hochschmelzenden Polyesters Polytetramethylenterephthalat {η spczVc = 1,28) auf einem Dorpelschnekkenextruder
gemischt, granuliert und zu Prüfkörpern verspritzt.
Mit beiden Proben erfolgt eine Warmlagerung an der Luftatmosphäre bei 150c C über 7 Tage.
Die Probe mit dem Polyacrylat weist lediglich einen Gewichtsverlust von 0,02% auf und bleibt bei dem Test
völlig farblos. Die Probe mit der Vergleichssubstanz weist einen Gewichtsverlust von 3,4% auf und zeigt
nach dem Test einen starken weißen Belag.
Der letztgenannte Gewichtsverlust geht ausschließlich auf die Auswanderung von Pentabromdiphenyläther
zurück.
Aus den neuen Verbindungen nach dem Patentanspruch 4 sind hingegen Flammschutzmittel herstellbar,
welche praktisch nicht mehr das bekannte »Auswandern« des Flammschutzmittels bei Warmlagerung
zeigen.
ausgerüsteter Kunststoff dauerhaft flammfest bleibt, auch bei allfällig auftretenden hohen Gebrauchstemperaturen.
Claims (1)
1. Verfahren zur Seitenkettenchlorierung von im Kern vollständig halogenierten, Methylgruppen
enthaltenden aromatischen Verbindungen der allgemeinen Formeln I und II
(CH3),
(D
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