DE252980C

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Info

Publication number: DE252980C
Application number: DENDAT252980D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 252980 KLASSE 7Oe. GRUPPE

RUDOLF STROTHLUCKE in MANNHEIM.

Reißschienen- oder Winkelhalter. Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. November 1911 ab.

Beim technischen Zeichnen auf dem Reißbrett mittels Schiene und Winkeln müssen¹ oft mehrere Linien parallel oder in bestimmten Winkeln zueinander, aber schräg zu den Kanten des Brettes gezogen werden, so daß man gezwungen ist, die Schiene oder den Winkel in eine entsprechende Schräglage zu bringen; um sie in solcher Lage festzuhalten, mußte man sie bisher mit der Hand oder ίο dem Arm auf das Brett drücken, was aber meistens schwierig oder umständlich ' war, insbesondere bei geneigter Lage des Brettes.

Gegenstand der Erfindung ist nun eine einfache Vorrichtung, die den Zweck hat, ohne Hilfe des Zeichners die Schiene oder den Winkel in beliebiger -Lage auf dem Brett so festzuhalten, daß eine unbeabsichtigte Verschiebung unmöglich ist.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand dargestellt, und zwar in

Fig. ι in schaubildlicher Unter- und Seitenansicht ;

Fig. 2 zeigt Teile eines Reißbrettes und einer darauf mittels zwei Vorrichtungen nach Fig. ι befestigten Schiene mit anliegendem Winkel in Oberansicht, und

Fig. 3 bis 5 stellen den Erfindungsgegenstand mit Scharnier dar.

Die Halter nach Fig. 1 und 2 bestehen aus einem Plättchen α von Blech oder anderem geeigneten Stoff, das zweckmäßig die Form eines gleichschenkligen Dreiecks mit abgerundeten Ecken besitzt. An der Unterseite dieses Plättchens in den Mittelpunkten der Abrundungen sitzen z. B. drei spitze Stifte gleich denjenigen der gebräuchlichen Reiß- oder Heftnägel, und zwar vorn ein kurzer Stift b¹ und hinten zwei längere Stifte b². Am breiteren Hinterteil des Plättchens α befinden sich ferner zwei Vorsprünge c, deren Dicke gleich derjenigen der Reißschiene ist, für welche die Halter bestimmt sind; diese Dicke beträgt gewöhnlich 2 mm, während das Plättchen α ζ. B. ι mm dick sein kann.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, wird die auf dem Reißbrett d liegende Schiene e mittels zweier solcher Halter in der Weise festgelegt, daß diese mit den beiden hinteren längeren Stiften b² in das Brett d und mit dem vorderen kürzeren Stift b¹ in die Schiene e eingedrückt werden. Vorteilhaft werden die Halter in solcher Lage aufgesetzt, daß die in einer Geraden liegenden Vorderkanten der Vorsprünge c sich an die Unterkante der Schiene e anlegen. Es ist dies aber nicht notwendig, da ja die beiden hinteren, im Brett d sitzenden Stifte b² eine Drehung oder Verschiebung der Halter nicht zulassen, so daß die beiden Halter mittels ihres vorderen Stiftes b¹ auch die Schiene e unbeweglich festhalten.

Die Vorsprünge c können auch in Wegfall kommen, da es genügt, wenn die Halter mit dem vorderen Teil des Plättchens α dicht auf der Schiene e liegen. Auch könnten die Vor-Sprünge c dadurch ersetzt sein, daß das Plättchen α ungefähr in der Mitte um die Dicke der Schiene e abgekröpft ist, so daß sein hinterer Teil um diese Dicke tiefer liegt als sein vorderer Teil und somit der erstere auf das Brett und zugleich der letztere auf die Schiene dicht aufgesetzt werden kann,

Ferner könnten an Stelle der Stifte b¹ und b² kleine Löcher vorgesehen sein, um durch diese kleine Reißnägel in die Schiene und das Brett zu stecken. Schließlich könnten zwei Halter durch einen Steg von beliebiger Länge miteinander starr verbunden sein; in diesem Falle wäre nur je ein hinterer Stift b² nötig.

Bei dem Halter nach Fig. 3 und 5 ist das Plättchen in zwei Teile zerlegt, einen vorderen Teil a¹ mit dem Stift δ¹ und einen hinteren Teil a² mit den Stiften b². Diese beiden Teile sind durch ein Scharnier f miteinander gelenkig verbunden, so daß der vordere Teil a¹ hochgeklappt werden kann, während der hintere Teil a² fest auf dem Reißbrett sitzen bleibt. Die Anordnung der Halter in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise vorausgesetzt, kann man dann die Reißschiene in ihrer Längsrichtung nach links oder nach rechts verschieben und sie hierauf wieder in genau derselben Schräglage festlegen, indem man sie wie zuvor mit ihrer Unterkante an die Vorderkanten der Vorsprünge c der beiden Halter anlegt, dann deren Vorderteil a¹ mit dem Stift b¹ wieder herunterklappt und letzteren in die Schiene eindrückt.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Reißschienen-oder Winkelhalter, gekennzeichnet durch ein Plättchen (α), das mit spitzen Stiftchen (b¹ und b²) oder mit kleinen Löchern zum Durchstecken von Reißnägeln versehen ist, und zwar derart, daß es mit dem einen Ende auf die Reißschiene oder den Winkel und zugleich mit dem anderen, über die untere Schienen- oder Winkelkante vorstehenden Ende auf das Reißbrett unbeweglich aufgesteckt werden kann.

2. Reißschienen- oder Winkelhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Plättchen (α)' an der Unterseite des auf das Brett aufzusteckenden Hinterteiles Vorsprünge (c) besitzt, an welchen die Unterkante der Schiene oder des Winkels angelegt werden kann.

3. Reißschienen- oder Winkelhalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorderteil (a¹) des Plättchens mit dessen Hinterteil (a²) durch ein Scharnier (f) verbunden ist, so daß ersterer hochgeklappt werden kann, während letzterer fest auf dem Reißbrett sitzt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.