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Verfahren zur Herstellung hochreiner, mehrwertiger Cyansäureester
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung hochreiner, aromatischer, mehrwertiger
Cyansäureester mit hoher Lagerstabilität.
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Es ist bekannt, dass man gegebenenfalls mit einem heterocylischen
Rest verbundene Mono- oder Polyphenole, deren Hydroxylgruppen in ihren ortho-Stellungen
jeweils höchstens einen sterisch hindernden Substituenten aufweisen, mit Halogencyaniden
und einem tert. Amin (Molverhältnis 1:1:1) in einem inerten organischen Medium bei
Temperaturen unterhalb 650C umsetzt.
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(DT-AS 1 195 764).
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Weiterhin ist bekannt, dass man aromatische Cyansäureester erhält,
wenn man anstelle eines tertiären Amins eine unter den Reaktionsbedingungen zur
Phenolatbldung befähigte anorganische Base verwendet. (DT-AS 1 248 668).
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Aus der DT-AS 1 248 667 ist ausserdem die Umsetzung von Phenolen mit
Halogencyaniden mit einer unter den Reaktionsbedingungen
zur Phenolatbildung
befähigten Base in Gegenwart von Wasser und/oder einem Alkohol bzw. Alkoholgemisch
als Lösungsmittel unterhalb 65°C bekannt.
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Die nach diesem Verfahren hergestellten mehrwertigen Cyansäureester
haben oft nicht die nötige Reinheit und Lagerstabilität so dass sie kaum als Ausgangsverbindungen
zur Herstellung von hochmolekularen Polytriazinen (z.B. nach der DAS 1 190 184)
Verwendung finden können.
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Dagegen ist bereits früher beschrieben worden, dass man beim Umsatz
von Phenolaten mit Halogencyan trimere Produkte erhält, vorwiegend Triazinderivate,
die über die auch als Reaktionsprodukt fassbaren Iminokohlensäurephenylester entstehen.
(Liebigs Ann. Chem. Bd. 287, S. 319 und Ber. detsch. Ges. Bd. 28, s. 2467).
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Es wurde nun gefunden, dass man mehrwertige aromatische Cyansäureester
in hoher Ausbeute und hoher Reinheit erhält, wenn man Di- oder Polytrialkyl-ammoniumphenolate
in Gegenwart von Trialkylamin mit einem Überschuss von Halogencyanid in einem organischen
Lösungsmittel umsetzt.
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Als Di- oder Poly-trialkylammoniumphenolate können Verbindungen der
allgemeinen Formel
infrage, in der Ar einen ggf. substituierten aromatischen Rest bedeutet, und R1,
R2, R3 für niedrige, geradkettige und verzweigte Alkylreste mit 1 bis 9 C-Atomen,
bevorzugt 1 bis 5 C-Atomen, stehen, wobei die Reste R1, R2, R3 nicht gleich zu sein
brauchen.
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Beispielsweise seien Methyl, Äthyl, Propyl, Isopropyl, n Butyl, Isobutyl,
tert. Butyl, die isomeren Pentylreste, insbesondere Methyl, Äthyl, Propyl genannt
n bedeutet eine der Zahlen 2 bis 6, bevorzugt 2 bis 4, insbesondere 2.
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Als gegebenenfalls substituierte aromatische Reste kommen vorzugsweise
Reste der allgemeinen Formel
infrage, in der X Wasserstoff, Halogen, Alkyl oder Phenyl bedeuten, wobei mehrere
Reste X nicht gleich zu sein brauchen, oder zwei Reste X, die benachbarte C-Atome
substituieren, auch gemeinsam mit diesen einen carbocyclischen oder heterocyclschen
5- oder 6-gliedrigen Ring bilden können, und CC für die Zahlen 1,2, bis 6 - n steht.
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Eine weitere Gruppe von Arylresten entsprechen der allgemein Formel
in der A für Sauerstoff, die Sulfonylgruppe (-SO2), die Carbonylgruppe (-Co-). für
Schwefel (-S-). für die Carbonvldioxvgruppe
eine gegebenenfalls durch niedere Alkylreste, bevorzugt Methyl, Äthyl, oder Phenyl
substituierte Alkylenkette mit 1 bis 9, bevorzugt 1 bis 6 C-Atomen, eilen cyloaliphatischen
oder aromatischen 5- oder 6-gliedrigen Ring oder eine einfache Bindung steht,
x
vorzugsweise die vorstehend angegebene Bedeutung besitzt oder die Gruppierung in
der
A und X die vorstehend angegebene Bedeutung besitzen und c für eine der Zahlen 1,2
bis 5 - n steht; b beudetet eine der Zahlen 1,2 bis 5 - n.
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Von den Halogenen (Fluor, Chlor, Brom, Jod) seien bevorzugt Fluor,
Chlor und Brom genannt.
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Als Alkylreste seinen geradkettige und verzweigte Alkylreste mit 1
bis 9, bevorzugt 1 bis 5 C-Atomen, genannt; beispielsweise Methyl, Äthyl, Propyl,
Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl und die isomeren Pentylreste, insbesondere
Methyl, Äthyl und tert. Butyl.
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Beispielsweise seien als Trialkylammoniumphenolate genannt: Die Bis-Trimethylammoniumsalze,
die Bis-Triäthylammoniumsalze, die Bis-Dimethyläthylammoniumsalze, die Bis-Methyldiäthylammoniumsalze,
die Bis-Dimethylpropylammoniumsalze, die Bis-Tripropylammoniumsalze, die Bis-Tributylammoniumsalze
der folgenden Bisphenole: m-, p-Dihydroxybenzol, 2 tert.-Butylhydrochinon, 2,4 Dimethylresorcin,
2,5 Di-tert. Butylhydrochinon, Tetramethylhydrochinon, 2,4,6 Trimethylresorcin,
4-Chlorresorcin, Dihydroxynaphthaline, wie z.B. 1,4-, 1,5-, 1,6-, 1,7-, 2,6-, 2,7-Dihydroxynaphthalin.
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Dihydroxydiphenyle, wie z.B. 4,4'-Dihydroxydiphenyl, 2,2' Dihydroxydiphenyl,
3,3',5,5'-Tetramethyl-4,4B-dShydroxydiphenyl, 3,3',5,5'-Tetrachlor-4,4'-dShydroxydiphenyl,
3,3',5,5'-Tetrachlor-2,2'-dShydroxydiphenyl, 2,2',6,6'-Tetrachlor-4,4'-dShydroxydiphenyl,
4,4'-Bis[(3-hydroxy)phenoxy]-diphenyl,
4,4'-Bis[(4-hydroxy)phenoxy]-diphenyl,
2,2'-Dihydroxy-1,1'-binaphthyl; Dihydroxydiphenyläther, wie z 4,4'-Dihydroxydiphenyläther,
3,3',5,5'-Tetramethyl-4,4'-dihydroxydiphenyläther, 3,3',5,5'-Tetrachlor-4s4'-dihydroxydiphenyläther,
4,4'-Bis/P-Hydroxyphenoxy-diphenyläther 4,4'-Bis/p-Hydroxyphenylisopropyl7-diphenyläther,
4,4'-Bislp-hydroxy-phenoxy7-benzol, 4,4'-Bis[p-hydroxy-phenoxy]-diphenyläther, 4,4'-BisZ4(4-hydroxyphenoxy)-phenylsulfon7-diphenyläther
Diphenylsulfone, wie z . B. z.B. 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon 3,3',5,5'-Tetramethyl-4,4'-dihydroxy-diphenylsulfon,
3,3',5,5'-Tetrachlor-4,4'-dihydroxy-diphenylsulfon, 4,4'-Bis/P-Hydroxyphenylisopropyl7-diphenylsulfon,
4,4'-Bis[(4-hydroxy)-phenoxy]-diphenylsulfon, 4,4'-BisT3-hydroxy)-phenoxy7-diphenylsulfon,
4,4'-Bis[4-(4-hydroxyphenyl-isopropyl)-phenoxy]-di-phenylsulfon, 4,4'-Bis[4-(4-hydroxyphenyl-sulfon)phenoxy]-di-phenylsulfon,
4,4'-BisZ4-(4-hydroxy)diphenoxy7-diphenylsulfon, Dihydroxydiphenylalkane, wie z
. B. z.B. 4,4'-Dihydroxy-diphenylmethan 4,4'-Bis[p-Hydroxyphenyl]-diphenylmethan
2,2-Bis-(p-Hydroxyphenyl)-propan 2,2-Bis(3,5-dimethyl-4-hydroxy-phenyl)propan 2,2-Bis(3,5-dichlor-4-hydroxy-phenyl)propan
1,1-Bis[p-Hydroxyphenyl]-cyclohexan, Bis-[2-Hydroxy-1-naphthyl]-methan, 1,2-Bis[p-Hydroxyphenyl]-1,1,
2,2-Tetramethyläthan, 4,4'Dihydroxybenzophenon, 4,4'-Bis(4-hydroxy)phenoxy-benzophenon
1,4-Bis[p-Hydroxyphenylisopropyl]-benzol.
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Phloroglucin, 2,2'-, 5'5'-Tetrahydroxy-diphenylsulfon
Als
Halogencyanide kommen das technisch lichtzugängliche Chlorcyan und Bromcyan infrage.
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Als Trialkylamin gelangen Verbindungen der allgemeinen Formel
zum Einsatz, in der R1, R2 und R3 gleich oder verschieden Alkyl mit 1 bis 36, insbesondere
1 bis 18 0-Atomen, Phenyl und/oder Cycloalkyl mit 4 bis 7, insbesondere 5 bis 6
C-Atomen oder durch C1 bis C4 Alkylengruppen unterbrochene Cycloalkylreste mit 6
C-Atomen bedeuten.
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Beispielsweise seien genannt: Trimethylamin, Triäthylamin, Methyldiäthylamin,
Tripropylamin, Tributylamin, Methyldibutylamin, Dinonylmethylamin, Dimethylstearylamin,
Dimethylcyclohexylamin, Diäthylanilin.
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Das nach dem Verfahren eingesetzte Trialkylamin wird bevorzugt in
Mengen von 0,1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Di- oder
Polytrialkylammoniumphenolat, eingesetzt.
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Die Menge an zugesetztem Halogencyan wird jeweils so gewählt, dass
diese stetsgrösser ist als die Summe von eingesetztem Di- oder Polytrialkylammoniumphenolat
und eingesetztem Trialkylamin. Der Überschuss kann bis zu 80 Gew.-%, insbesondere
bis zu 40 Gew.-, bezogen auf die Summer derGewichtsmengen obiger Komponenten betragen.
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Als Lösungsmittel können beispielsweise verwendet werden: Niedere
aliphatische Alkohole wie Methanol, Äthanol, Propanol, Isopropanol; aliphatische
Ketone wie Aceton, Methyläthylketon, Diäthylketon, Methylisopropylketon, Methylisobutylketon;
aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe, wobei bei aliphatischen
Kohlenwasserstoffen
bevorzugt die bei der Destilalation der natürlich vorkommenden Gemische anfallenden
Fraktionen wie Petroläther, Leichtbenzin, Benzin verwendet werden, während als aromatische
Kohlenwasserstoffe beispielsweise Benzol, Toluol und die Xylole genannt seien: aliphatische
und aromatische Chlorkohlenwasserstoffe, wie Dichlormethan, Dichloräthan, Perchloräthylen,
Chlorbenzol, Dichlorbenzol; Äther wie Diäthyläther, Diisopropyläther, Di-sec.butyläther,
Nitrokohlenwasserstoffe wie Nitromethan, Nitrobenzol, Nitrotoluol und Gemische derselben.
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Das erfindungsgemässe Verfahren wird im allgemeinen im Temperaturbereich
zwischen -400C und + 650C, vorzugsweise zwischen 0 und 300 durchgeführt. Bei Verwendung
von Chlorcyan wird die Umsetzung vorzugsweise unterhalb des Siedepunktes (130C)
durchgeführt, bei der Verwendung von Bromcyan können jedoch auch Temperaturen von
über 50°C Anwendung finden.
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Im allgemeinen wird das erfindungsgemässe Verfahren so durchgeführt,
dass das Bis- oder Polytrialkylammoniumphenolat und das Trialkylamin im Lösungsmittel
gelöst unter gutem Rühren in eine Lösung von Halogencyan im Lösungsmittel zugegeben
wird.
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Dabei fallen die mehrwertigen Cyansäureester mit dem Trialkylammoniumhälogenid
aus und können nach an sich bekannten Methoden wie Abnutschen, Abfiltrieren, Abschleudern
isoliert werden.
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Geringe Verunreinigungen wie nicht oder nur einseitig umgesetztes
Ausgangsmaterial, aber auch Iminokohlensäureester verringern die Lagerstabilität
besonders bei höherer Temperatur (20 - 500C) sehr beträglich. So ist es nach dem
Stand der Technik nicht möglich, beispielsweise Resorcindicyanat mit einer Lagerstabilität
bei Raumtemperatur von einigen Wochen zu erhalten. Diese geringe Lagerstabilität
wirkt sich auch
auf die Verarbeitbarkeit zu Polytriazinen (z.B.
nach DT-AS 1 190 184) negativ aus. Da die Verunreinigungen als Polymerisationskatalysatoren
wirken, ist es vielfach nicht möglich, die nach dem Stand der Technik erhaltenen
mehrwertigen Cyansäureester unter kontrollierten Bedingungen zu verarbeiten; vielfach
verläuft die Polymerisation viel zu schnell und zu exotherm, so dass die Reaktionswärme
nicht immer gleichmässig abgeführt werden kann. Dies führt mitunter zur vollständigen
Zerstörung der Polymerisate.
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Es ist nun sehr überraschend, dass nach dem erfindungsgemässen Verfahren
die aromatischen mehrwertigen Cyansäureester in hoher Reinheit erhalten werden,
so dass eine ausreichende Lagerstabilität erreicht werden kann und eine kontrollierbare
Verarbeitung zu Polytriazinen nun möglich ist.
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Die aromatischen, mehrwertigen Cyansäureester sind wertvolle Ausgangsmaterialien
zur Herstellung von Kunststoffen. Sie können nach bekannten Verfahren (z.B. nach
der DAS 1 190 184) zu hochmolekularen Polytriazinen polymerisiert werden, die auf
den verschiedenen Gebieten Anwendung finden können, z.B.
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als faserverstärkte Kunststoffe, Press- und Giessharze, Klebstoffe,
Beschichtungsmittel oder Lacke.
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Die Erfindung wird durch folgende Beispiele erläutert, ohne durch
sie beschränkt zu sein. Die angegebenen Prozentgehalte beziehen sich auf das Gewicht.
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Beispiel 1: In einem 3 1 Glasgefäss, ausgestattet mit Thermometer
und Zulaufleitung bis unter die Oberfläche der Flüssigkeit wird 1 1 Isopropanol
auf oOC bis - 50C abgekühlt und 271 g (4,4 Mol) Chlorcyan zugegeben. Über eine Dosierpumpe
wird innerhalb von 40 - 60 Min. eine vorgekühlte Lösung von 456 g (2 Mol)
2,2-Bis(p.hydroxyphenyl)propan
und 420 g (4,04 Mol) Triäthylamin in -1 1 Isopropanon er Rühren unter die Oberfläche
gepumpt. Die Reaktionstemperatur hält man zweckmässig bei -50C bis + 3°C. Na':;i
Beendeter Reaktion wird der entstandene Kristallblei @@@t vom Isopropanol abgesaugt.
Das Nutschgut wird mit 600 ml Wasser gut verrührt und abgesaugt. Das so erhaltene
Nutschgut wird mit Wasser gründlich gewaschen und nach dem Trocknen im Luftstrom
bei 35 - 40°C erhält man ein völlig, kristallines Dicyanat.
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Ausbeute: 525 g (95 % d. Th.) Fp. 820C nD90: 1,5380 Beispiel 2 In
einem 3 1 Glasgefäss, ausgestattet mit Thermometer und Zulaufleitung bis unter die
Oberfläche der Flüssigkeit wird eine Lösung von 271 g (4,4 Mol) Chlorcyan in 1 l
Isopropanol auf -5°C abgekühlt. Über eine Dosierpumpe wird innerhalb von 40 - 60
Min. eine vorgekühlte Lösung von 456 g (2 Mol) 2,2 Bis-(p-hydroxyphenyl)propan und
420 g (4,04 Mol) Triäthylamin in 1 1 Isopropanol unter Rühren unter die Oberfläche
gepumpt Die Reaktionstemperatur hält man zweckmässig bei -50C bis + 3°C.
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Nach beendeter Reaktion wird der entstandene Kristallbrei kalt vom
Isopropanol abgesaugt. Das Nutschgut mit 100 ml Isopropanol gewaschen und anschliessend
mit 600 ml Wasser gut verrührt und abgesaugt. Das so erhaltene Nutschgut wird in
1,5 1 Toluol gelöst und mit Wasser chloridfrei gewaschen. Anschliessend wird das
Lösungsmittel abdestilliert. Restlösungsmittel werden bei einer Temperatur von 95
0C und einem Druck von 10 Torr entfernt. Man erhält nach dem Abkühlen 514 g (93
% d. Th.) Diandicyanat.
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Fp 82°C, nD90 : 1,5380
Beispiel 3 In einem 3 1 Glasgefäss
mit Rührer und Thermometer wird eine Lösung von 271 g (4,4 Mol) Chlorcyan in 1,1
1 Isopropanol bei OOC bis -5 0C vorgelegt. Mittels einer Dosierpumpe leitet man
eine Lösung von 220 g (2 Mol) Resorcin und 420 g (4,04 Mol) Triäthylamin in 750
ml Isopropanol durch ein Einleitungsrohr unter Rühren unter die Oberfläche. Die
Einpumpgeschwindigkeit wird so gewählt, dass die Reaktionstemperatur bei -5 0C bis
+ 3 0C gehalten werden kann. Nach beendeter Reaktion wird der entstandene Kristallbrei
vom Isopropanol abgesaugt. Das Nutschgut wird mit 1,1 1 Wasser gut verrührt und
nochmals abgesaugt.
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Der so erhaltene Rückstand wird nun mit Wasser gut gewaschen und bei
25 - 30 0C im Luftstrom getrocknet. Man erhält so 276 g (86 % d. Th.) Resorcindicyanat.
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Fp 810C, n90 : 1,4980 Beispiel 4 In einem 3 1 Glasgefäss, versehen
mit Rührer, Thermometer und Einleitungsrohr, werden 271 g (4,4 Mol) Chlorcyan in
1,1 l Isopropanol bei -5 0C vorgelegt. über eine Dosierpumpe wird eine Lösung von
220 g (2 Mol) Resorcin und 430 g (4,04 Mol) Triäthylamin in 750 ml Isopropanol unter
Rühren unter die Oberfläche gepumpt. Die Reaktionstemperatur hält man zweckmässig
bei -50C bis + 3 0C. Nach beendeter Reaktion wird der Kristallbrei von Isopropanol
abgesaugt und das Nutschgut mit 100 ml Isopropanol gewaschen. Der Rückstand wird
mit 1,1 1 Wasser gut verrührt und nochmals abgesaugt. Das Nutschgut wird nun in
800 ml Methylenchlorid aufgenommen und mit Wasser chloridfrei gewaschen. Nach Zugabe
von 600 ml Perchloräthylen destilliert man das Methylenchlorid anfangs bei 45 -
500C, später bei 600C und etwa 160 Torr ab. Im Rückstand lässt man unter Rühren
j;t 5 - 100C abkühlen und saugt das auskristallisierte Resorcindicyanat ab, wäscht
2 mal mit je 50 ml Perchloräthylen nach
und trocknet im Luftstrom.
Man erhält 270 g (84 % d.Th.) Resorcincyanat.
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Fp 810C, apo : 1,4980 D Beispiel 5 Analog Beispiel 1 wird eine aus
0,8 1 Isopropanol und 135 g (2,2 Mol) Chlorcyan bestehende Lösung mit einer aus
308 g (1 Mol) Dihydroxyspiroindan* 210 g (2,02 Mol) Triäthylamin und 1 l Isopropanol
bestehende Lösung bei -5 bis + 3°C umgesetzt. Nach beendeter Reaktion wird der entstandene
Kristallbrei abgesaugt. Das Nutschgut wird mit 100 ml Isopropanol anschliessend
gründlich mit Wasser gewaschen. Nach Trocknen im Luftstrom bei ca. 350C werden so
330 g (92 % d. Th.) kristallines Dicyanat vom Fp. 1230 - 1240C erhalten.
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Beispiel 6 Zu einer Lösung von 0,8 1 Isopropanol und 129 g (2,1 Mol)
Chlorcyan wird eine aus 284 g (1 Mol) 2,2 Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan,
210 g (2,02 Mol) Triäthylamin und 0,8 1 Isopropanol bestehende Lösung bei -5° bis
+ 3 0C getropft. Die Aufarbeitung erfolgt analog Beispiel 5. Es werden 314 g (94%
d. Th.) Dicyanat vom Fp. 135 - 1360C erhalten.
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BeisPiel 7 0 Eine auf -5°C vorgekühlte Lösung von 135 g (2,2 Mol)
Chlorcyan in 0,5 1 Isopropanol wird analog Beispiel 1 mit einer Lösung von 186 g
(1 Mol) 4,4'-Dihydroxydiphenyl und 210 g (2,02 Mol) Triäthylamin in 1,6 1 Isopropanol
umgesetzt. Der entstandene Kristallbrei wird kalt abgesaugt, mit je 100 ml einer
Wasser-Isopropanol-Mischung 1 : 1 2 X gewaschen. Anschliessend gründlich mit Wasser
gewaschen. Im Luftstrom bei max 35 0C getrocknet hinterbleiben 212 g (90% d. Th.)
an Dicyanat mit einem Fp. 1370 - 138°C.
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BeisPiel 8 1 1 Isopropanol wird bei -50 mit 129 g (2,1 Mol) Chlorcyan
gemischt und analog Beispiel 1 mit einer Lösung von 268 g (1 Mol) 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan
und 210 g (2,02 Mol) Triäthylamin in 0,5 1 Aceton zur Reaktion gebracht. Der gebildete
Kristallbrei wird kalt abgesaugt und wie in Beispiel 7 aufgearbeitet. Nach dem Trocknen
im Luftstrom bei max. 25 0C erhält man 280 g (88% d.Th.) an Dicyanat mit einem Fp.
58,5° -59,5°C.
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Beispiel 9 Eine auf -5°C vorgekühlte Mischung von 67,6 g (1,1 Molj
Chlorcyan und 0,5 1 Di-sec.-Butyläther wird mit einer Lösung bestehend aus 66 g
(0,5 Mol) Resorcin, 106 g (1,05 Mol) Triäthylamin und 30 ml Dimethylformamid bei
-5°C umgesetzt. Der entstandene Kristallbrei wird kalt abgesaugt und mit 100 ml
Disec.-Butyläther portionsweise gewaschen. Das im Luftstrom vom Lösungsmittel befreite
Nutschgut wird in reichlich Wasser angeschlämmt abgesaugt und gründlich mit Wasser
gewaschen. Getrocknet erhält man 65,6 g Dicyanat (82% d.Th.) Fp. 79 - 81°C.
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BeisPiel 10 Zu einer Lösung von 67,6 g (1,1 Mol) Chlorcyan in 0,6
1 Ligrain wird bei -5° bis + 30C eine aus 114 g (0,5 Mol) 2,2-Bis (4-hydroxyphenyl)-propan,
106 g (1,05 Mol) Triäthylamin und 0,6 1 Toluol bestehende Lösung getropft. Nach
beendeter Reaktion wird der entstandene Kristallbrei scharf abgesaugt.
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Das Nutschgut wird mit wenig kaltem Toluol portionsweise gewaschen
und im Luftstrom bei Raumtemperatur vom Lösungsmittel befreit. Anschliessend wird
mit reichlich Wasser angeschlämmt abgesaugt und gründlich gewaschen. Trocken bleiben
125 g (90% d. Th.) an Dicyanat mit einem Fp. 80-810C zurück.
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BeisPiel 11 In einem 3 1 Glasgefäß, ausgestattet mit Thermometer und
Zulaufleitung bis unter die Oberfläche der Flüssigkeit wird 1 1 Isopropanol auf
OOC bis - 50C abgekühlt und 271 g (4,4 Mol) Chlorcyan zugegeben. Über eine Dosierpumpe
wird innerhalb von 40 - 60 Min. eine vorgekühlte Lösung von 456 g (2 Mol) 2,2-3is(p.hydros:yphenyl)propan
und 413 g (4 Mol) 98%iges Triäthylamin und 16,1 g (0,1 Mol) Decyldimethylamin in
1 l Isopropanol unter Rühren unter die Oberfläche gepumpt.
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Die Reaktionstemperatur hält man zweckmäßig bei -5°C bis +300. Nach
beendeter Reaktion wird der entstandene Kristallblei kalt vom Isopropanol abgesaugt.
Das Nutschgut wird mit 600 ml Wasser gut verrührt und abgesaugt. Das so erhaltene
Nutschgut wird mit Wasser gründlich gewaschen und nach dem Trocknen im Luftstrom
bei 35 - 400C erhält man ein völlig, kristallines Dicyanat.
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Ausbeute: 525 g (95dz d.Th.) Fp. 8200, @ 90. 1,5380.
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Beispiel 12 In einem 3 1 Glasgefäß, ausgestattet mit Thermometer und
Zulaufleitung bis unter die Oberfläche der Flüssigkeit wird
eine
Lösung von 71 g (4,4 Mol) Chlorcyan in 1 l Isopropanol auf -5°C abgekühlt. Über
eine Dosierpumpe wird innerhalb von 40 - 60 Min. eine vorgekühlte Lösung von 456
g (2 Mol) 2,2-Bis(p-hydroxyphenyl)propan und 285 g (4,04 Mol) Trimethylamin in 1
1 Isopropanol unter Rühren unter die Oberfläche gepumpt. Die Reaktionstemperatur
hält man zweckmäßig bei -5°C bis +30C. Nach beendeter Reaktion wird der entstandene
Kristallbrei kalt vom Isopropanol abgesaugt. Das Nutschgut mit 100 ml Isopropanol
gewaschen und anschließend mit 600 ml Wasser gut verrührt und abgesaugt. Das so
erhaltene Nutschgut wird in 1,5 1 Toluol gelöst und mit Wasser chloridfrei gewaschen.
Anschließend wird das Lösungsmittel abdestilliert. Restlösungsmittel werden bei
einer Temperatur von 950C und einem Druck von 10 Torr entfernt.
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Man erhält nach dem Abkühlen 514 g (93% d.2h) Diandicyanat.
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Fp 82°C, nD90: 1,5380.