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Schuh Die Erfindung betrifft einen Schuh, bestehend aus Oberteil
und Sohle.
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Bekanntlich bestehen Schuhe aus einem Oberteil und einer Sohle, die
fest miteinander durch einstückige Ausbildung, durch Verkleben, durch Vernähen,
durch Vernageln und dergleichen miteinander verbunden sind. Unter dem Ausdruck Sohle
ist der untere Schuhteil zu verstehen, also der Schuhteil, der sich unter dem Fuß
des Trägers befindet. Zu diesem unteren Schuhteil gehört somit auch der Absatz.
Unter dem Ausdruck Oberteil sind alle die Teile zu verstehen, die den Fuß des Trägers
auf der Sohle halten.
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Bei den im Handel befindlichen Schuhen sind Sohle und Oberteil miteinander
verbunden, so daß die Schuhe als Ganzes nach einer gewissen Tragzeit entweder weggeworfen
oder die beschädigten Teile repariert werden müssen. Außerdem werden durch längeres
Tragen die Schuhe unansehnlich, was auch durch entsprechende Reparaturen nicht immer
beseitigt werden kann. Schließlich muß der Träger immer zwischen einzelnen Schuhpaaren
wählen, er hat also nicht die Möglichkeit, bestimmte Schuhoberteile bestimmten Sohlenteilen
zuzuordnen.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun darin, einen
Schuh der eingangs genannten Art so auszubilden, daß der Träger die Möglichkeit
hat, sein Schuhwerk in Bezug auf Aussehen oder Qualität beliebig zusammenzustellen.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von dem Schuh der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß die Verbindung zwischen Sohle und Oberteil lösbar ist.
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Eine derartige Verbindung hat den Vorteil, daß beliebige Oberteile
beliebigen Sohlen mit unterschiedlichster Absatzausführung zugeordnet werden können,
d.h. ein Oberteil kann von einem Sohlenteil entfernt und mit einem anderen Sohlenteil
lösbar verbunden werden oder umgekehrt. Dadurch ist der Schuhträger in der Lage,
durch den Kauf mehrerer Schuheinzelteilpaare seine Schuhe beliebig verwandeln zu
können, so daß einerseits verschlissene Teile ausgetauscht werden können, ohne daß
das Gesamtaussehen des Schuhes davon beeinträchtigt wird, und andererseits verschiedene
ästhetische Zuordnungen von Sohlenteilen und Oberteilen seitens des Trägers nach
Wunsch vorgenommen werden können, wobei die lösbare Verbindung bei entsprechender
Gestaltung noch zur Verbesserung des ästhetischen Gesamteindrucks des Schuhs beiträgt.
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So kann beispielsweise der Schuhkäufer ein Oberteilpaar hervorragender
Qualität erwerben und sich dazu zwei oder drei Sohlenpaare mit unterschiedlicher
Absatzgestaltung von einfacher Qualität kaufen, so daß er das wenig verschleißende
Oberteil, welches eine sehr gute Qualität hat, lange benutzen kann und die Sohlenteile
nach Auftreten eines bestimmten Verschleißes austauscht, Ein weiterer Vorteil besteht
darin, daß die auswechselbaren Schuhoberteile auf einfache Weise aus verschiedenen
Materialien, wie Kunststoff, Leder oder dergleichen, hergestellt werden können,
die dann vom Träger selbst den verschiedenen Sohlenteilen zugeordnet und damit verbunden
werden können, wobei, wie erwähnt, die Verbindung zur Erzielung eines Ziereffektes
entsprechend gestaltet werden kann.
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Zweckmäßigerweise ist die lösbare Verbindung zwischen Schuh und Sohle
dem Seitenrand der Sohle zugeordnet. Dabei sind am oder im Seitenrand der Sohle
Verbindungselmmente angeordnet, denen am unteren Rand des Oberteils ausgebildete
Verbindungsteile für eine lösbare Verbindung zugeordnet sind. Die Verbindungsteile
im Oberteil können dahei Öffnungen sein, während die Verbindungselemente von dem
Sohlenrand abstehende, durch die Öffnungen gehende und bezüglich der Öffnungen arretierbare
Glieder sind. Die Verbindung zwischen Sohle und Oberteil kann ein Riegelverschluß,
ein Schnallenverschluß, ein Verschluß in Form von Schnappschlössern, ein Druckknopfverschluß,
eine Schwalbenschwanzverbindung, ein eine Schnur verwendender Ösenverschluß, ein
Drehriegelverschluß oder ein anders gebauter äquivalenter Verschluß sein.
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Bei einem Riegelverschluß sind in dem Schuhoberteil Ösen vorgesehen,
während an der Sohle die Verschlußriegel ausgebildet sind. Als Schnallenverschluß
lassen sich zahlreiche bekannte Ausführungen verwenden. Durch einen solchen Schnallenverschluß
wird das Schuhoberteil fest mit der Sohle verbunden, wobei durch diesen Verschluß
besonders günstige Schmuckeffekte erreichbar sind. Bei einem Verschluß in Form eines
Schnappschlosses kann das Ablösen des Schuhoberteils von der Sohle beispielsweise
mittels Knopfdruck erreicht werden. Eine andere Variante ist der Druckknopfverschluß,
der sich ebenfalls zur Erzielung bei einer besonders ästhetischen Gestaltung der
Verbindung eignet. Bei einem Schwalbenschwanzverschluß sind der Steg an der Sohle
und die Nut am Oberteil oder umgekehrt angeformt, wobei der Verschluß nur stückweise
vorgesehen zu werden braucht, durch Ineinanderschieben der entsprechenden Elemente
erreichbar ist und zweckmäßigerweise mittels einer Arretierung von innen oder von
außen fixiert wird. Bei einem Ösenverschluß stehen die Ösen von dem Sohlenrand ab
und sind durch-entsprechende Öffnungen-in dem Schuhoberteil geführt. Diese Verbindung
wird dadurch fixiert, daß durch die Ösen nach dem Aufsetzen des Schuhoberteils eine
Kunststoffschnur, ein Lederband oder
eine Kordel gezogen wird, die
dann an den Enden lediglich verknotet zu werden braucht. Bei Verwendung eines Drehriegelverschlusses
wird das eine Drehriegelelement am unteren Rand des Schuhoberteils und das andere
Element am Sohlenteil angebracht, wobei der Verschluß so ausgebildet ist, daß das
eine Drehriegelelement mittels einer in einen Schlitz ein-0 führbaren Münze durch
Verdrehen um beispielsweise 18o bezüglich des anderen Elementes verriegelt oder
gelöst werden kann. Hier können auch Verschlußkappen benutzt werden, die den unteren
Teil des Drehriegelelementes vor Verunreinigungen schützen und gleichzeitig verzierend
wirken. Neben diesen beispielsweise aufgezählten Verbindungsarten läßt sich auch
noch eine Vielzahl anderer bekannter äquivalenter Verbindungen verwenden.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind die Verbindungselemente
des Schuhs an einer Zwischensohle angebracht, die mit der Sohle lösbar verbindbar
ist. Ein solcher Schuh hat einerseits eine sehr kompakte Sohle, bestehend aus der
eigentlichen Sohle mit Absatz oder einem Absatzteil und der durch eine Schraubverbindung
aufgesetzten Zwischensohle.
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An der Zwischensohle können in einem-getrennten Arbeitsgang die Verbindungselemente
angebracht werden, wodurch die Fertigung des Schuhs vereinfacht wird, da nur ein
Teil der Sohle dem Arbeitsgang zugeführt werden muß, bei welchem die Verbindungselemente
angebracht werden.
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Anhand der beiliegenden Zeichnungen wird die Erfindung beispielsweise
näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt perspektivisch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Schuhs.
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Fig. 2 zeigt perspektivisch ein Oberteil eines Schuhs.
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Fig. 3a zeigt perspektivisch eine Ausführungsform einer Sohle mit
Absatz.
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Fig. 3b zeigt perspektivisch eine Ausführungsform einer Sohle.
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Fig. 4 zeigt perspektivisch eine in Zusammenhang mit den Sohlen von
Fig. 3a und 3b verwendbare Zwischensohle.
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Fig. 5 zeigt perspektivisch eine zweite Ausführungsform eines Schuhs.
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Fig. 6 zeigt schematisch als Einzelheit einen Riegelverschluß.
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Fig. 7 zeigt schematisch als Einzelheit einen Druckknopfverschluß.
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Fig. 8 zeigt schematisch als Einzelheit einen Ösenverschluß.
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Fig. 9 zeigt schematisch als Einzelheit eine Schwalbenschwanzverbindung.
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Der in Fig. 1 gezeigte Schuh besteht aus einem Oberteil 1 und einer
nicht sichtbaren Sohle, die längs ihres Seitenrandes mit dem Oberteil 1 an dessen
unterem Rand durch lösbare Verbindungen 2 verbunden ist.
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Der in Fig. 5 gezeigte Schuh besteht aus einem in Fig. 2 gezeigten
Oberteil 1, an dessen unterem Rand 16 in festgelegten Abständen Verbindungsteile
2b in Form von Öffnungen vorgesehen sind, und aus einer Sohle 3, die in Fig. 3b
gezeigt ist, auf welche die in Fig. 4 gezeigte Zwischensohle 4 aufgesetzt ist. Die
Zwischensohle 4 ist mit der Sohle 3 durch durch die Zwischensohle 4 hindurchgehende
Schrauben 5 lösbar verbunden, die in in der Sohle 3 eingesetzte Gewindebüchsen eingreifen.
Am Außenrand 17 der Zwischensohle 4 sind den
Verbindungsteilen 2b
im Oberteil 1 zugeordnete Verbindungselemente 2a vorgesehen. Durch Zusammensetzen
der einzelnen Teile erhält man den in Fig. 5 gezeigten Schuh, dessen Oberteil 1
mit dem aus Sohle 3 und Zwischensohle 4 bestehenden Sohlenteil durch Verbindungen
2 lösbar verbunden ist, wobei diese Verbindungen 2 von den einander zugeordneten
Verbindungselementen 2a und Verbindungsteilen 2b gebildet werden.
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Anstelle der in Fig. 3b gezeigten Sohle 3 kann auch die in Fig. 3a
gezeigte Sohle 3 mit einem Absatz 15 verwendet werden.
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In den Figuren 6 bis 9 sind verschiedene Beispiele möglicher Varianten
von Verbindungen 2 gezeigt. Bei der in Fig. 6 gezeigten Ausführung sind an dem Seitenrand
17 der Sohle 3 in festgelegten Abständen T-förmige Riegel 8a angebracht, die 0 um
9o° drehbar sind. In dem unteren Rand 16 des Oberteils 1 sind in entsprechenden
Abständen längliche Öffnungen 8b vorgesehen, deren Längsachsen etwas größer sind
als die Längserstreckung des Balkens des Riegels 8a. Das Anbringen und Entfernen
des Oberteils 1 an der Sohle 3 erfolgt dadurch, daß in der einen Stellung der Riegel
8a die Öffnungen 8b über die Riegel geschoben werden können, während nach einer
Drehung der Riegel um 9o° die Riegel 8a nicht mehr durch die länglichen öffnungen
8b hindurchgehen können und somit das Oberteil 1 des Schuhs an der Sohle 3 festlegen.
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Bei der in Fig. 7 gezeigten Ausführungsform sind an dem Seitenrand
17 der Sohle 3 Druckknopfelemente 9a befestigt, denen entsprechende Druckknopfteile
9b am unteren Rand des Oberteils 16 für eine lösbare Verbindung zugeordnet sind.
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Bei der in Fig. 8 gezeigten Ausführungsform sind an dem Seitenrand
17 der Sohle 3 klammerförmige Ösen loa befestigt, denen im Oberteil 1 entsprechende
Öffnungen lob zugeordnet sind. Die Öffnungen lob können ebenso wie die Öffnungen
8b von Fig. 6 durch eine entsprechende Einfassung ausreißfest ausgebildet werden.
Das Oberteil 1 wird an der Sohle 3 lösbar
dadurch befestigt, daß
die Öffnungen lob über die Ösen loa geschoben werden, so daß die Ösen loa aus den
öffnungen lob vorstehen. Durch diese vorstehenden Abschnitte der Ösen loa wird eine
Kordel loc gezogen, wodurch das Oberteil 1 an der Sohle 3 festgelegt wird. Eine
derartige Verbindung eignet sich besonders für Sommerschuhe, bei denen das Oberteil
1 aus einem leichten Stoff besteht und den Fuß auf der Sohle 3 locker fixiert. Eine
festere Fixierung ist durch die in Fig. 9 gezeigte Verbindung möglich. Bei dieser
Verbindung sind am Seitenrand 17 der Sohle 3 schwalbenschwanzartige Stege oder Stegabschnitte
13a vorgesehen, über die entsprechend gestaltete Nuten geschoben werden, die in
einem Wulst 13b am unteren Rand des Oberteils 1 ausgebildet sind. Es ist auch möglich,
im Seitenrand der Sohle die schwalbenschwanzf-örmige Nut auszubilden und einen entsprechenden
Steg am unteren Rand auf der Innenseite des Oberteils auszubilden. In ähnlicher
Weise kann der Drehriegelverschluß in dem Seitenrand der Sohle vorgesehen werden.