DE2521259C2 - Vulkanisierbare Masse - Google Patents
Vulkanisierbare MasseInfo
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Description
Die brflr.dung betrifft eine vulkanisierbare Masse, die
nichtschwarze anorganische tellchenförmige Füllstoffe enthält.
Vulkanlsate aus vulkanlslerbaren Massen, die anstelle
von RuIJ nichtschwarze anorganische tellchenförmige Füllstoffe enthalten, sind bezüglich der bleibenden Verformung
unbefriedigend. Die Werte der bleibenden Verformung liegen um etwa 15 bis 10011I, höher als Im Falle
von Vulkanlsaten, die Ruß als Füllstoff enthalten. Derartig hohe Werte der bleibenden Verformung machen den
Einsatz von Vulkanlsaten mit nichtschwarzen anorganischen teilchenförmigen Füllstoffen zur Herstellung von
Dichtungen, wie Wellendichtungen, O-Rlngen oder ähnlichen
Gegenständen, unmöglich, wenn Schwefel statt Peroxid als Vulkanisationsmittel verwendet wird. Darüber
hinaus tritt bei derartigen vulkanlslerbaren Massen das Problem einer vorzeitigen Härtung oder Vulkanisation
unter den Verarbeitungsbedingungen auf.
Es wurde versucht, diesen Nachteil durch Erhöhung der oberen Temperaturgrenzen durch Zusatz bestimmter
Additive zu begegnen. Beispielsweise wurden cadmlum- oder magneslumhaltlge Bestandteile In Kombination mit
kleinen Mengen (0,05 bis 2,5 Gew.-Tellen) Schwefel verwendet, wodurch monosull'ldische Querbindungen in den
Vulkanlsaten erzeugt wurden. Es ist bekannt, daß monosulfldlsche Vernetzungsbindungen beständiger sind
gegen eine Zerstörung bei hohen Temperaturen als die
ίο polysulfidischen Vernetzungsbindungen. Eine weitere
Verbesserung wurde durch den Einsatz besonderer Kombinationen von Antioxidationsmitteln versucht. Insbesondere
Im Falle der cadmium- und magneslumhiltigen
Vulkanlsate.
is Ein andi-rer Versuch, Vulkanlsate mit verbesserter
Wärmebeständigkeit herzustellen, bestand darin, N,N'-gebundene Malelmlde als Vulkanisationsmittel für hochgradig
ungesättigte Kautschuke einzusetzen, und zwar In Verbindung entweder mit organischen Peroxiden oder
mit Beschleunigern vom Thlazoltyp in Abwesenheit von elementarem Schwefel. Auch die Malelmlde wurden für
die Vulkanisation von Polymeren vorgeschlagen, die Halogengruppen oder Epoxygruppen enthalten. Insbesondere
für Polymere vom Acrylattyp sowie für Chloropren-
2r> polymere.
Der Einsatz von bis-Vlnyllden-vernetzbaren Monomeren,
wie Ethylendlmethacrylat, die während des Aufmlschens des Kautschuks zugesetzt werden, als Vulkanlsattonsschulzmittel
Ist ebenfalls bekannt. Insbesondere In
Peroxidvulkanlsatlonssystemen.
Keines der bekannten Systeme hat jedoch zu Vulkanlsaten geführt, die zufriedenstellende Werte bezüglich der
bleibenden Verformung aufweisen.
Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, eine
Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, eine
J5 vulkanisierbare Masse zu schaffen, die nichtschwarze
anorganische teilchenförmlge Füllstoffe enthält und zu Vulkanlsaten mit zufriedenstellenden Werten bezüglich
der bleibenden Verformung führt.
Die Aufgabe wird durch die Erfindung durch eine vulkanlslerbare
Masse gemäß dem Patentanspruch gelöst.
Die US-PS 37 95 655 betrifft Vulkanlsate, die Im Vergleich
zu damals bekannten Vulkanlsaten höheren Temperaturen zu widerstehen vermögen, ein Einsatz auf die
^vulkanisationsmittel, wie sie erfindungsgemäß vorgesehen
sind, ist dieser Literaturstelle nicht zu entnehmen, wobei die dort beschriebenen Massen auch nicht auf solche
Massen beschränkt sind, die nichtschwarze anorganische teilchenförmlge Füllstoffe enthalten, wobei auch
nicht auf die Problematik Im Zusammenhang mit diesen Füllstoffen eingegangen wird.
Die GB-PS 8 80 596 beschreibt die Verwendung von
Ν,Ν'-verknüpften bis-Maleamlnsäuren als Härtungsmittel
und nicht den Einsatz von Ν,Ν'-m-Phenylendtmale-Imid
als ^vulkanisationsmittel gemäß vorliegender
W Erfindung. Dieser Literaturstelle 1st nicht zu entnehmen,
daß die bls-Maleamlnsäuren beim Erhitzen ungesättigter
Kautschuke vulkanisieren, ohne daß dabei ein anderes härtungsaktives Mittel vorliegt. Ferner zeigt diese Literaturstelle,
daß das Vorliegen eines organischen Peroxids
w) die Härtung mit der bls-Malearnlnsäure beschleunigt.
Man findet keinen Hinwels auf eine Vulkanisation mit
Schwefel und schwefelenthaltenden Verbindungen wie Im Falle der vorliegenden Erfindung.
Die BE-PS 7 16 166 zeigt den Einsatz von Acrylestermonomeren,
die den erfindungsgemäß eingesetzten ähnlich sind, als ^vulkanisationsmittel. Diese Literaturstelle
lehrt jedoch, daß die über freie Radikale ablaufende
Vulkanisation nur mit einem organischen Peroxid, bei-
spielsweise Dlcumylperoxid, erfolgt. Erfindungsgemäß
werden demgegenüber Schwefel und schwefelenthaltende Verbindungen als Vulkanisationsmittel verwendet.
Das in den erfindungsgemäßen vulkanisierbaren Massen
verwendete kautschukartige Polymere enthält wenigstens 50 Gew.-%, jedoch nicht mehr als 85 Gew.-%, polymerlslerte
C4-Ct-konjuglerte Alkadleneinhelten. Zu solchen
Alkadienelnheiten gehören Butadien und Isopren. Das Monomere, das mit diesem konjugierten Alkadlen
copolymerlslert ist, kann eine vinyl- oder vinyliden- to aromatische Verbindung sein, wie Styrol und ot-Methylstyrol,
oder ein Acrylnitrilmonomeres, wie Acrylnitril und Methacrylnitril. Polymere eines konjugierten Alkadlens
und einer vinylaromatischen Verbindung, wie Styrol-Butadlepcopolymere, die etwa 15 bis etwa
45 Gew.-% Styrol enthalten, sind kautschukartige Polymere,
deren Anwendung gut bekannt Ist. Bevorzugte Styrol-Butadlencopolymere enthalten etwa 17 bis etwa
30 Gew.-9: Styrol. Zu den Polymeren eines konjugierten Alkadlens und eines Acrylnitril gehören die bevorzugten
Butadien-Acrylnitrilcopolymeren, die 15 bis 50 Gew.-% Acrylnitril enthalten, und die vor allem für
Anwendungen, wo Ölbeständlgkelt erforderlich Ist, wohlbekannt sind. Diejenigen Copolymeren, die 25 bis
45 Gew.-% polymerlsierte Acrylnltrllelnhelten aufweisen,
sind besonders bevorzugt.
Die In den elastomeren Massen der Erfindung verwendeten
Füllstoffe sind nichtschwarze, anorganische, teil chen form ige Füllstoffe. Zu solchen Füllstoffen gehören
die Carbonate, wie Calciumcarbonat, Diatomeenerde, «1
Talcum, Tone, Silikate, Kieselsäuren, Slllkoalumlnate, die verschiedenen oberflächenbehandelten oder beschichteten
Tone, Carbonate und Kieselsäuren und Gemische davon. Unter den Begriff fallen auch die schmierenden
oder relbungsvermlndernden Füllstoffe, wie die blatt- i>
chenförmlgen Graphite, die allein oder In Kombination
mit anderen nichtschwarzen Füllstoffen verwendet werden können. Die angewandu Menge an Füllstoffen kann
20 Gew.-Telle bis 200 Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teile
Polymeres betragen. Vorzugswelse beträgt die Füllstoff- -1·'
menge etwa 50 bis etwa 125 Gew.-Telle. Wenn ein schmierender Füllstoff verwendet wird, können 10 bis
etwa 50 Gew.-Telle pro 100 Gew.-Teile Polymeres allein oder in Kombination mit bis zu einer gleichen Menge an
anderen nichlschwarzen Füllstoffen, beispielsweise bis zu ·>">
50 Gew.-Teilen Kieselsäure, verwendet werden.
Zu den Antioxidanssystemen, die In diesen elastomeren
Massen angewandt werden, gehören Materlallen, die gewöhnlich dem Kautschuk während des Aufmlschens
zugesetzt werden. Zu geeigneten Antioxidantien gehören ">"
die verschiedenen aromatischen Amlnverblndungen, wie octyllertes Dlphenylamln, Ν,Ν'-Zi-Naphthyl-p-phenylendlamln,
polymerlslertes l,2-Dlhydro-2,2,4-trlmethylchlnolln,
2-Mercaptobenzimldazol, N-Phenyl-N'-cyclohexylp-phenylendlamln,
das Reaktionsprodukt von Diphenyl- ">"'
amln und Dllsobutylen oder Gemische davon. Die Menge an Antioxidans, die zu den Massen zugesetzt
wird, beträgt etwa 1 bis etwa 3 Gew.-Teile pro 100 Gew.-Telle
Polymeres; vorzugsweise werden 1 bis 2 Teile von jedem von einem oder mehreren Antioxidantien züge- ω
setzt. Die Massen können auch bis zu 15 Gew.-Telle pro 100 Gew.-Telle Polymeres an einem Polyätherpolythloäther
enthalten, wie dies In der US-PS 31 63 620 beschrieben
Ist. Das Vorliegen des Polyätherpolythloäthers ist besonders bevorzugt, wenn das Polymere ein Butadien-Acrylnltrllcopolymeres
Ist, wobei die bevorzugte Menge an Polyätherpolythloäther 5 bis 15 Teile, Ins besondere 8
bis 12 Gew.-Telle beträgt.
Das Vulkanisationssystem, das bei den elastomeren Massen der Erfindung angewandt wird. Ist verhältnismäßig
komplex und muß notwendigerweise so sein, um einen brauchbaren Ausgleich der Eigenschaften und der
thermischen Stabilität des VulkanlSdtes zu erzielen. Das Vulkanisationssystem enthält 0,05 bis 2,5 Gew.-Teile
Schwefel pro 100 Gew.-Telle Polymeres. Es wurde gefunden, daß vorzugsweise 0,1 bis 1,0 und Insbesondere 0,3
bis 0,6 Teile Schwefel besonders geeignet sind. Das Vorliegen von Magnesiumoxid im System soll die elastomere
Masse durch Steuerung des Gleichgewichtes sauer/alkalisch stabilisieren. In der vorliegenden Masse werden 2
bis 20 Gew.-Telle Magnesiumoxid pro 100 Gew.-Teile Polymeres verwendet, wobei der bevorzugte Bereich 5 bis
10 Gew.-Telle Magnesiumoxid ist. Cadmiumoxid oder Zinkoxid wird als Aktivator für das Vulkanisationssystem angewandt und trägt zusätzlich zur Hltzestabilltät
des Vulkanlsates bei. Im System werden 2 bis 10 Gew.-Telle
von entweder Zinkoxid oder Cadmiumoxid pro 100 Gew.-Telle Polymeres angewandt. Eine bevorzugte
Menge an Cadmiumoxid oder Zinkoxid beträgt 4 bis 6 Gew.-Teile. Cadmiumoxid 1st das bevorzugte Metalloxid
für dieses Vulkanisationssystem, Insbesondere für hohe Hltzestabilltät. Das bei diesem Vulkanisationssystem
verwendete Beschleunigersystem ist ein Cadmiumdialkyldithlocarbamat
oder ein Tetraalkylthturamdisulfid. Wenn Cadmlumdialkyldlthlocarbamate verwendet werden,
enthält die AJkylgruppe 1 bis 5 Kohlenstoffatome und die Menge an Dlthiocarbamat beträgt 1 bis 8 Gew.-Telle
prc 100 Teile Polymeres. Vorzugswelse werden 1 bis 2,5 Gew.-Telle angewandt. Solche Dithlocarbamate
können allein oder in Kombination mit Sekundärbeschleunigern vom Thlazoltyp oder Thiuramdlsulfldtyp
oder vom Guanldintyp benutzt werden, wobei Sekundärbeschleuniger vom Thlazoltyp besonders bevorzugt sind.
Wenn Tetraalkylthiuramdlsulfid verwendet wird, enthalten die Alkylgruppen 1 bis 4 Kohlenstoffatome. Die verwendete
Gewichtsmenge eines solchen Thiuramdlsuifids beträgt 0,2 bis 8 Gew.-Telle pro 100 Gew.-Telle Polymeres,
vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-Telle. Es können auch Sekundärbeschleuniger In Verbindung mit der Thluramdlsulfldverblndung
angewandt werden.
Das Vulkanisationshilfsmittel dieser Erfindung 1st ein
Ν,Ν'-Phenylendlmalelmld oder ein Acrylestermonomeres,
das wenigstens eine und nicht mehr als drei polymerlslerbare Kohlenstoff-Kohlenstoffdoppelbindungen aufweist.
Geeignete Acrylestermonomere können ein (Meth)-acrylatdlester eines C2-C4-Glykols, ein (Meth)-acrylatester
von Allylalkohol oder ein (Meth)-acrylatester eines substituierten Äthylalkohols, wie tert.-Butylamlnoäthylalkohol,
sein. Zu geeigneten Acrylestermonomeren gehören Butylendlmethacrylat, Äthylendlmethacrylat.
Trimethylolpropantrlmethacrylat, Allylmethacrylat und tert.-Butylamlnoäthylmethacrylat. Die Menge an solchem
Vulkanlsatlonshilfsmlttel, das der elastomeren Masse zugesetzt wird, beträgt 0,5 bis 10 Gew.-Telle pro
100 Gew.-Telle Polymeres. Vorzugswelse Ist die Menge
an solchem, der elastomeren Masse zugesetztem Hilfsmittel 1 bis 3 Gew.-Telle. Diese Vulkanisationshilfsmittel
werden der elastomeren Masse während des normalen Aufmlschens zugesetzt. Sie können bei der Stufe zugesetzt
werden, wenn die Füllstoffe In den Kautschuk eingemischt
werden, oder sie können dann zugesetzt werden, wenn die Härtungs- bzw. Vulkanisationsmittel In
die Kautschukmischung eingebracht werden.
Die vulkanisierbaren elastomeren Massen der Erfindung
können durch Erhitzen unter den wohlbekannten Bedingungen von Zeit und Temperatur vulkanisiert wer-
den. Temperaturen von 150 bis 200° C und Zelten von 1
bis 120 Minuten können angewandt werden, wobei die bevorzugte Temperatur 160 bis 1800C und die bevorjugte
Zeit 5 bis 30 Minuten betragen. Die folgenden Baispiele erläutern die Erfindung.
Mischungen auf Kautschukbasis wurden wie unten angegeben hergestellt, wobei die bekannten Mischarbeitsweisen
angewandt wurden. Der verwendete Kautschuk war ein Copolymeres von Butadlen/Acrylnitril mit
äinem Gewichtsverhältnis von 69/31 und hatte eine Moonev-Vlskosität (ML 1 +4' bei 100° C) von 30.
Kontrollen
Versuch
15
I-A 1-B I-C
Für die rußgefüllten Mischungen I-A und I-B ist die Anvulkanisiert zufriedenstellend und das Vorliegen
des Maleimldhilfsmittels hat keine merkliche Wirkung
auf die Anvulkanisiert. In dem weiß gefüllten Gemisch I-C jedoch stellt man eine kürzere Anvulkanisierzeii
fest und die Versuchsmischung zeigt die Verbesserung in der Anvulkanisiert aufgrund des Vorllegens
des Maleimid-Hilfsmittels.
Aus jeder der obigen vier Kautschukmischungen wurden Vulkanisate hergestellt. Indem 12 Minuten bei
166° C erhitzt wurde. Die Spannungs-Dehnungs-Eigenschaften und die bleibende Verformung (ASTM D-395,
Methode B) der Vulkanisate wurden gemessen, wobei sich die Ergebnisse der Tabelle I ergaben.
I-A I-B I-C Versuch
Kautschuk (Gew.-Teile)
Schwefel
Schwefel
Hilfsmittel: N,N'-m-Phenylendimaleimid
Antioxidans: polymerisiertes l,2-Dihydro-2,2,4-trimethylchinolin
Antioxidans: Reaktionsprodukt von Diphenylamin und Diisobutylen
weißer Füllstoff a) ")
b) ^)
b) ^)
halbverstärkender Ofenruß
(ASTM-Typ N762)
(ASTM-Typ N762)
Stearinsäure
Cadmiumoxid
Magnesiumoxid
Polyätherpolythioäther
N-Cyclohexyl-2-benz-
ttiiazol-sulfenamid
gemischtes Alkylthiuramidsulfid
100 | 100 | 100 | 100 | 20 Zerreißfestigkeit, kg/cm: | 155,4 | 175,0 | 118,3 | 151,2 |
0,4 | 0,4 | 0,4 | 0,4 | Bruchdehnung, % | 440 | 450 | 500 | 500 |
0 | ? | 0 | 2 | Modul bei 300% Dehnung, | 100,1 | 98,7 | 57,4 | 78,4 |
kg/cm2 | ||||||||
1.0 | 1.0 | 1.0 | 1,0 | 25 bleibende Verformung. %, | 44,5 | 48 | 88 | 63 |
70 h bei 149°C | ||||||||
1,0 1,0 1,0 1.0
10 | 10 | 10 | 1,0 | 10 | 1,0 |
- | - | 40 | 5.0 | 5,0 | |
50 | 50 | - | 10.0 | - | 10,0 |
1.0 | 1.0 | 10,0 | 10,0 | ||
5,0 | 5,0 | 2.0 | 2,0 | ||
10,0 | 10,0 | ||||
10,0 | 10,0 | ||||
2,0 | 2.0 |
2.5 2,5 2.5 2,5
Jedes unvulkanlslerte Gemisch wurde auf den Mooney-Anvulkanisiertest
nach ASTM-Methode D-1646-68 geprüft, wobei der bestimmte Effekt die Zeltspanne Ist.
die für einen Anstieg von 5 Punkten In der Viskositätsablesung erforderlich Ist. Je höher die Anvulkanlsierzelt
ist, um so größer ist die Verarbeitungszelt, die zur Verfügung
steht, bevor Gefahr an Anvulkanisieren besteht. Die Testwerte waren wie folgt:
Der Vergleich der Werte für die Zerreißfestigkeit. Dehnung und den Modul zeigt, daß die zwei rußgefüliten
Vulkanisate sehr ähnlich sind, unabhängig davon, ob das
Hilfsmittel vorliegt oder nicht, während das Vorliegen des Hllfsmiitels In dem weiß gefüllten Vulkanlsat (Versuch)
bewirkt, daß diese Werte auf fast die Höhe für die rußgefüllten Vulkanisate gebracht werden. Die bleibende
Verformung für das weiß gefüllte Vulkanlsat. welches das Hilfsmittel enthält, wird ausgeprägt verbessert im
Vergleich zu I-C, wenn sie auch nicht ganz so gut ist wie
bei rußgefüllten Vulkanlsaten.
Die Verbesserungen aufgrund des Vorllegens des Maleimid-Hilfsmittels In dem weiß gefüllten Vulkanisai
sind deutlich ersichtlich.
Es wurden weitere Versuche durchgeführt, wobei die Rezeptur des Vergleichsbeispiels I-C und des Versuchsbeispiels von Beispiel 1 angewandt wurden, jedcch die
Menge an Maleimldzusatz variiert wurde. Die Versuchsergebnisse für diese Ansätze sind In der Tabelle II
gezeigt. Die günstige Wirkung in den Spannungs-Dehnungs-Eigenschaften
und In der bleibenden Verformung sind deutlich ersichtlich.
I-A I-B 1-C Versuch
Mooney-Anvulkanisierzeit, (Min.) bis 5 Punkte
Anstieg bei 125° C
Anstieg bei 125° C
18
14
18.5
Bemerkungen:
' I Fcilchenlörmige hydratisierte Kieselsaure, die
spezifische Oberllüche von 15U m-Vg hat.
' ') Teilchenlbrmige hydratisierte Kieselsäure, die eine
spezifische Oberfläche van 60 ni-Vg hat.
60
65
Tabelle Il | Kon trolle |
Versuchsansätze | 3 | 4 |
0 | 1 | 18 | 18,5 | |
Gew.-Teile zugesetztes Maleimid |
14 | 16,5 | 135,1 | 145,6 |
Anvulkanisierzeit in Minuten bei 125° C |
118,3 | 135,8 | 440 | 440 |
Zugfestigkeit, kg/cm2 | 500 | 480 | 86,8 | 92,4 |
Dehnung, % | 57,4 | 76,3 | 60,5 | 61 |
Modul, kg/cm2 | %, 88 | 78 | ||
bleibende Verformung, 70 h bei 149° C |
||||
Kontrolle Versuchsansatz
Anvulkanisiert bei 125°C, Min. 11,5 18,5
Zugfestigkeit, kg/cm2 126,0 144,9
Dehnung, % 700 730
Modul bei 100% Dehnung, kg/cm2 25,9 30,1
bleibende Verformung, %, 70 h bei 81,5 55
149° C
Ein Copolymeres von Buladlen/Acrylnltrll mit
34 Gew.-% Acrylnitril und einer Mooney-Vlskosltät von 60, das gemäß der Rezeptur aufgemischt war, die als
»Versuch« In Beispiel I angegeben Ist, mit der Ausnahme,
daß 5 Teile Zinkoxid statt dem Cadmlumoxld verwendet wurden, wurde eingesetzt. Die »Kontrolle«
enthielt kein Malelmid-Hllfsmlttel als Zusatz.
Die Anvulkanlslerzeiten der unvulkanlsierten
Mischungen wurden festgestellt und die Spannungs-Dehnungs-Elgenschaften
und die bleibende Verformung der
Vulkanlsate gemessen, die durch lOmlnütlges Härten bei
166° C hergestellt waren. Die Ergebnisse sind In der
Tabelle III zusammengefaßt.
Die verbesserte Anvulkanlsierzelt und Festlgkeltselgenschaften
sowie die bleibende Verformung sind beim
Vorliegen des Hilfsmittels leicht ersichtlich.
Eine weitere Versuchsreihe wurde wie in Beispiel 3 hergestellt mit der Ausnahme, daß:
a) 1 Teil pro 100 (phr) einer üblichen Verarbeltungshllfe
gleichfalls zugefügt wurde, und
b) Art und Menge des Hilfsmittels die waren, wie sie in
der Tabelle IV angegeben sind.
Zusätzlich zu den vorher gemessenen Eigenschaften wurden die Spannungs-Üehnungs-Elgenschaften nach
Altern In Reagenzgläsern an der Luft bei 15O0C für 70 h
bestimmt. Die Ergebnisse sind In der Tabelle IV zusammengefaßt.
Die Verbesserungen aufgrund des Vorliegens des Mittels
sind In den Werten der bleibenden Verformung und der Beibehaltung der Festigkeitseigenschaften beim
Altern ersichtlich.
Tabelle | IV | Menge | Anvulkani- | bleibende | ungealtert | Db | M|(H | :i H | gealtert an | 500C | der | Luft |
Probe | Hilfsmittel | (phri | sierzeil | Verformung | 690 | 12 | 52 | bei 1 | Dh | |||
(Min.) | (%) | Z | Z | 410 | M1 | «ο Η | ||||||
8 | 75 | 163 | 600 | 14 | 58 | 124 | 48 | 69 | ||||
Kon | kein Hilfsmittelzusatz | 610 | 14 | 56 | 360 | |||||||
trolle | 2,5 | 14 | 58 | 132 | 600 | 15 | 59 | 112 | 380 | 40 | 71 | |
IV-A | 1,3-Butylenglykoldimethacrylat | 5,0 | 14 | 56 | 143 | 620 | 12 | 55 | 114 | 680 | 40 | 73 |
IV-B | 1,3-Butylenglykoldimethacrylat | 3 | 14 | 62 | 138 | 138 | 700 | 16 | 62 | |||
IV-C | Allylmethacrylat | 5 | 10 | 62 | 132 | 134 | 16 | 62 | ||||
IV-D | tert.-Butylaminoäthylmethacrylat | |||||||||||
Bcrnerki | jngen: | |||||||||||
Z | Zugfestigkeit, kg/cm2 | |||||||||||
Dh = | Bruchdehnung, % | |||||||||||
M100 = | 100% Modul, kg/cm2 | |||||||||||
H | Shorehärte A | |||||||||||
phr = | Teile pro 100 Teile Kautschuk | |||||||||||
Dieses Beispiel zeigt eile Herstellung einer verbesserten
ölbeständigen Wellen- oder Lagerdichtung, wobei ein Graphitfüllstoff vom Schmiermitteltyp In die elastomere
Masse eingebracht ist.
Eine gefüllte, ölbeständige Kautschukmischung wurde
aus der folgenden Rezeptur hergestellt, wobei das Butadlen/Acryinitrllcopolymere
von Beispiel 3 verwendet wurde.
Gew.-Teile
Butadlen/Acrylnltrllkautschuk
Schwefel
Antioxidans: Reaktionsprodukt
von Dlphenylamln und Dllsobutylen Antioxidans: polymerisates
l^-Dihydro^^-trimethylchlnoIln
100 0,4 1,0
Gew.-Teile | |
Hilfsmittel: Ν,Ν'-m-Phenylendimaleimld | 2,0 |
Stearinsäure | 1,0 |
Cadmiumoxid | 5,0 |
Magnesiumoxid | 10,0 |
Polyätherpolythioäther | 10,0 |
weißer Kieselsäurefüllstoff | 10,0 |
weißer Kieselsäurefüllstoff | 20,0 |
Graphitgleitmittelfüllstoff | 30,0 |
mit blättchenförmigen Teilchen | |
N-Cyclohexyl^-benzthlazolsulfenamid | 2,0 |
gemischtes Alkylthluramdlsulfid | 2,5 |
Die unvulkanisierte Kautschukmischung wurde auf Anvulkanisieren bei 125° C geprüft, wobei man feststellte,
daß sie eine sichere Zelt von 19,5 Minuten hatte. Ein Vulkanlsat, das durch lOminütiges Vulkanisieren bei
166° C hergestellt war, wurde aufbleibende Verformung
und Spannungs-Dehnungs-Elgenschaften vor und nach 168stündlgem Altern in ASTM-Öl Nr. 3 bei 140° C und
nach Altern an Heißluft untersucht. Die Ergebnisse sind
In Tabelle V angegeben und zeigen, daß selbst bei Ersatz der Hälfte des weißen Füllstoffes durch einen Gleltmlttelgraphltfüllstoff
die Eigenschaften des Vulkanlsutes noch innerhalb von brauchbaren Grenzen liegen. Im
Gegensatz dazu wäre die Anvulkanlsierzelt nur sehr schlecht und die Vulkanlsateigenschaften, Insbesondere
die bleibende Verformung, unannehmbar, wenn das Hilfsmittel nicht In dieser weiß gefüllten Mischung vorläge.
Vulkanisateigenschaften
bleibende Verformung, %. 70 h bei 149° C 54
ungealtert
Zugfestigkeit, kg/cm2 119
Bruchdehnung, % 600 Modul bei 100% Dehnung, kg/cm2 23,8
Härte, Shore A2 58
gealtert in ASTM-Öl Nr. 3 Tür 168 h bei 1490C
Zugfestigkeit, % Änderung vom ungealterten - 26 Prüfwert
Dehnung, % Änderung vom ungealterten - 7 Prüfwert
Modul, % Änderung vom ungealterten - 35
Prüfwert
Härte, Änderung in Punkten
- 11
gealtert an Luft im Ofen bei 149° C Tür 70 h
Zugfestigkeit, % Änderung - 10
Dehnung, % Änderung - 9
Modul, % Änderung + 47
Härte, Änderung in Punkten + 14
In diesem Beispiel wurden weiß gefüllte wärmebeständige
Vulkanlsate aus einem Styrol/Butadlenkautschuk (SBR) hergestellt. Es ist zwar nicht zu erwarten, daß solche
Vulkanlsate den Grad der Wärmebeständigkeit haben, wie ein Kautschukvulkanlsat vom Nltrlltyp, doch
ergibt sich ein brauchbarer Grad für diese billigerer! SBR-Vulkanlsate.
Es wurden Kautschukmischungen hergestellt, wobei die Kontrolle kein Hilfsmittel und die
andere das Malelmidhilfsmlttel enthielt. Die Rezeptur war wie folgt:
Kontrolle Versuch
SBR (23,5 Gew.-% gebundenes
Styrol, Mooney-Viskosität
bei 1000C: 51)
Stearinsäure
Styrol, Mooney-Viskosität
bei 1000C: 51)
Stearinsäure
100 100
0,5 0,5
ίο
Fortsetzung
Kontrolle Versuch
Zinkoxid
Magnesiumoxid
Magnesiumoxid
Antioxidans: Reaktionsprodukt von
Diphenylamin und Diisobutylen
Diphenylamin und Diisobutylen
Hilfsmittel: N,N'-Phenylen
dimaleimid
dimaleimid
weißer Kieselsäurefüller
gefällte, hydrierte Kieselsäure
Schwefel
gefällte, hydrierte Kieselsäure
Schwefel
N-Cyclohexyl-2-benzthiazolsulfenamid
gemischtes Alkylthiuramdisulfid
5,0 | 5,0 |
5,0 | 5,0 |
2,0 | 2,0 |
20 | 20 |
40 | 40 |
0,25 | 0,25 |
2,0 | 2,0 |
3,0
Die Anvulkanisiert für die unvulkanlsierte Kautschukmischung
war 11 Minuten für die Kontrolle und
13 Minuten für die Versuchsmischung.
Vulkanlsate der Gemische wurden durch lOmlnütiges
Vulkanlsate der Gemische wurden durch lOmlnütiges
:■·> Vulkanisieren bei 166° C hergestellt, und die Spannungs-Dehnungs-Eigenschaften
vor und nach Altern In Reagenzgläsern an Luft bei 135° C bestimmt. Die Werte
der bleibenden Verformung der Vulkanisate wurden ebenfalls bestimmt. Diese Versuchsergebnisse sind in
iti Tabelle VI gezeigt.
Kontrolle Versuch
60
54
bleibende Verformung, %
70 h bei 1350C
70 h bei 1350C
ungealtert, Spannungs-Dehnungsw Prüfungen
Zugfestigkeit, kg/cm2
Bruchdehnung, %
Modul bei 100% Dehnung, kg/cm2
gealtert, Spannungs-Dehnungs-Prüfungen
Zugfestigkeit, % Änderung
Dehnung, % Änderung
Modul, % Änderung
Diese Werte zeigen wieder die überraschende Verbesserung, die einem weiß gefüllten wärmebeständigen VuI-kanlsat
gemäß der Erfindung erteilt werden. Die bleibende Verformung wird verbessert, und es sind nicht nur
die Spannungs-Dehnungs-Eigenschaften des ungealterten Vulkanisates günstiger, sondern auch diejenigen des
heißluftgealterten Vulkanisates, die viel besser sind als
bei der Kontrollmischung, wie sich insbesondere durch die geringe Zunahme Im Modul zeigt.
Entsprechende Verbesserungen wurden bei einem VuI-kanisat
gefunden, das aus einer Versuchsmischung wie oben, jedoch mit Cadmiumoxld statt Zinkoxid, herge-
t>; stellt war.
81,2 | 91,0 |
540 | 550 |
15,4 | 21,0 |
+ 10 | - 5 |
- 20 | - 5 |
+ 120 | + 33 |
Claims (4)
1. Vulkanisierbare Masse, bestehend aus
(1) 100 Gew.-Teilen eines kautschukartigen Copolymeren, das wenlgs.ens 50 Gew.-%, jedoch nicht
mehr als 85 Gew.-",,, polymerlsierte C^-CVkonjuglerte
Alkadienelnhelten aufweist,
(2) 10 bis 200 Gew.-Teilen eines nichtschwarzen, anorganischen teilchenförmigen Füllstoffs,
(3) einem Antioxidans,
(4) einem Vulkanisationssystem, das In Kombination enthält:
a) 0,05 bis 2,5 Gew.-Teile Schwefel,
b) 2 bis 20 Gew.-Teile Magnesiumoxid,
c) 2 bis 10 Gew.-Teile an Cadmlumoxld oder Zinkoxid,
d) I) 1 bis 8 Gew.-Teile Cadmlumdlalkyldlthlo-
carbamat, worin die Alkylgruppen 1 bis 5 Kohlenstoffatome enthalten, oder
1!) 0,2 bis 8 Gew.-Teile Tetraalkyithluramdlsulfld, worin die Alkylgruppen 1 bis 4 Kohlenstoffatome aufweisen, und
1!) 0,2 bis 8 Gew.-Teile Tetraalkyithluramdlsulfld, worin die Alkylgruppen 1 bis 4 Kohlenstoffatome aufweisen, und
e) ein weiteres Vulkanisationsmittel,
dadurch gekennzeichnet, daß die Masse 0,5 bis
10 Gew.-Teile wenigstens eines Vulkanisationshilfsmittels aus
A) Ν,Ν'-m-Phenylendlmalelnild, und/oder
B) einem Acrylestermonomeren, das wenigstens eine und nicht mehr als drei polymerlslerbare
Kohlenstoff-Kohlenstoffdoppelbindungen aufweist, enthält.
2. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das kautschukartige Copolymere ein Butadlen/Acrylnltrllcopolymeres
lsi, das 25 bis 45 Gew.-% Acrylnitril enthält.
3. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das kautschukartige Copolymere ein Butadien/Styrolcopolymeres
Ist, das 15 bis 45 Gew.-% Styrol enthält.
4. Masse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Bestandteile (3) 5 bis 15 Gew.-Teile PoIyätherpolythloäther
enthalten sind.
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