DE1122693B - Verfahren zum Vulkanisieren von Butylkautschuk - Google Patents
Verfahren zum Vulkanisieren von ButylkautschukInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L23/00—Compositions of homopolymers or copolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond; Compositions of derivatives of such polymers
- C08L23/02—Compositions of homopolymers or copolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond; Compositions of derivatives of such polymers not modified by chemical after-treatment
- C08L23/18—Homopolymers or copolymers of hydrocarbons having four or more carbon atoms
- C08L23/20—Homopolymers or copolymers of hydrocarbons having four or more carbon atoms having four to nine carbon atoms
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
G 28157 IVd/39 b
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 25. J A N U A R 1962
Unter den vielen in den letzten Jahren entwickelten synthetisch hergestellten Kautschuken, insbesondere
denjenigen, die auf der Verwendung eines konjugierten Diens beruhgen, ist eines der am schwierigsten aus dem
Rohmaterial in ein vulkanisiertes Material mit vorzüglicher Wärme- und Alterungsbeständigkeit zu verwandelnden
Produkte das in der Kautschuktechnik als Butylkautschuk bekannte Mischpolymerisat, das
durch Polymerisieren eines Gemisches aus einem größeren Mengenanteil (90 bis 99,5 0J0, bevorzugt etwa
95 bis 99,5%) eines Isoolefins mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen, gewöhnlich Isobutylen, und einem kleineren
Mengenanteil (10 bis 0,5 %, bevorzugt etwa 5 bis 0,5 %) eines konjugierten Diolefins mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen,
gewöhnlich Isopren oder Butadien-(1,3), in bekannter, z.B. in der USA.-Patentschrift 2356128
beschriebener Weise hergestellt worden ist. Der Einfachheit halber wird diese Gruppe von Mischpolymerisaten allgemein als Butylkautschuk bezeichnet.
Es wurde nun gefunden, daß Butylkautschuk in einen wärme- und alterungsbeständigeren und damit
wertvolleren Zustand übergeführt werden kann, wenn er in Gegenwart von 2,6-Dimethylol-3,5-dimethyl-4-chlorphenol
der folgenden Strukturformel:
OH
HOCH
CH
CH9OH
CH3
auf Vulkanisationstemperatur erwärmt wird.
Diese Verbindung kann nach dem von S. R. Finn und G. J. Lewis in Journal of Applied Chemistry,
1, 525 (1951), angegebenen und hier nicht geschützten Verfahren hergestellt werden.
Diese vorzügliche Vulkanisationswirkung des 2,6-Dimethylol-S^-dimethyW-chlorphenols
auf Butylkautschuk war im höchsten Grade überraschend — obwohl S. Van der Meer in Mededeelingen Van Het
Kunststoffeninstituut der Rubber-Stichting, Delft, Nr. 41 (1944), in einer Arbeit unter dem Titel »The
Vulcanization of Rubber with Phenol Formaldehyde Derivatives« auf S. 4 ausführt, daß 2,6-Dimethylol-4-chlorphenol
und 2,6-Dimethylol-3-methyl-4-chlorphenol die Vulkanisation von Naturkautschuk und
synthetischen Kautschuken vom Dientyp bewirken —, weil diese beiden Verbindungen eine Frühvulkanisation
von Butylkautschuk verursachen, die diesen beim Altern erheblich verschlechtert. Aus dieser Tatsache
Verfahren zum Vulkanisieren
von Butylkautschuk
von Butylkautschuk
Anmelder:
The Goodyear Tire & Rubber Company,
Akron, Ohio (V. St. A.)
Akron, Ohio (V. St. A.)
Vertreter: Dipl.-Ing. W. Meissner,
Berlin-Grunewald, Herbertstr. 22,
und Dipl.-Ing. H. Tischer,
München 2, Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 24. Dezember 1958 (Nr. 782 620)
V. St. v. Amerika vom 24. Dezember 1958 (Nr. 782 620)
sollte man schließen, daß das nächsthöhere Homologe, 2,6-Dimethylol-3,5-dimethyl-4-chlorphenol, sich ähnlich
verhalten würde.
Es wurde jedoch gefunden, daß beim Vulkanisieren von Butylkautschuk mit 2,6-Dimethylol-3,5-dimethyl-4-chlorphenol
physikalische Eigenschaften hervorgerufen werden, die denjenigen, die mit dem nächstniederen
Homologen erhalten werden, überlegen sind, und daß als wesentlichster Unterschied diese physikalischen
Eigenschaften beim Altern nicht ernstlich beeinträchtigt werden. Es ist äußerst bedeutsam und
wesentlich, daß sich Butylkautschuk beim Altern, z. B. in Gegenwart von Wasserdampf und Luft, nicht
verschlechtert, insbesondere wenn er zur Herstellung von Heizschläuchen, Druckschläuchen, Förderbändern
und Blasen für Reifenpressen, wie sie z. B. in Machinery
and Equipment for Rubber and Plastics, 1, 314 bis 319 (1952), beschrieben werden, und zu anderen Zwecken
dienen soll, wie sie z. B. in der USA.-Patentschrift 2857357 angegeben sind.
Die folgenden Beispiele zeigen die Wirkung von 2,6-Dimethylol-3,5-dimethyl-4-chlorphenol und seiner
nächstniederen Homologen beim Vulkanisieren von Butylkautschuk und wie die Eigenschaften des
Vulkanisats durch 12stündiges Altern in einem mit Luft und feuchtem Wasserdampf beschickten Autoklav
beeinflußt werden. Alle Teile sind, wenn nicht anders angegeben, Gewichtsteile.
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Butylkautschuk (handelsüblich, aus einem Mischpolymerisat von 98°/o Isobutylen
und 2°/o Isopren)
Ruß
Stearinsäure
2,6 - Dimethylol-4-chlorphenol
2,6-Dimethylol-3-methyl-4-chlorphenol
2,6-Dimethylol-3,5-dimethyl-4-chlorphenol
Zinn(II)-chlorid-Dihydrat (SnCl2-2H2O)
300°/o-Modul, kg/cm*
35: 165,6°C
70: 165,6°C
140: 165,6°C
Äußerste Zugfestigkeit, kg/cm*
35: 165,6°C
70: 165,60C
140:165,6°C
Bruchdehnung
35: 165,60C
70: 165,60C
140: 165,60C
Shore-Härte
70: 165,60C
140: 165,60C
Bleibende Verformung (ASTM-Verfahren B), %
70:165,6°C
140:165,6°C
* Zu weich für eine Messung.
100,0
50,0
1,5
12,0
100,0
50,0
1,5
12,0 100,0
50,0
1,5
6,0
2,0
100,0 50,0
1,5
12,0
neu
20
34 72
40
84
123
685 605 490
75 73
52,6 31,8
gealtert
neu
100
100 108
300 295
66
92
109
117 139 141
550 475 405
70 65
24,4 19,1
gealtert
neu
305 300 113
133
146
133
146
179
190
174
190
174
460
410
345
410
345
60
59
59
7,5
4,1,
4,1,
gealtert
156
158
154
154
300
285
67
85
95
85
95
141
153
153
153
153
620
570
495
570
495
68
64
64
19,6
13,0
13,0
gealtert
82 90
104 109
375 350
100,0
50,0
1,5
6,0 2,0
139 176 183
183 200 196
380 365 325
62 61
4,0 4,0
gealtert
180 185
183 154
305 305
55
Aus den Beispielen 1 bis 5 ist ersichtlich, daß 2,6-Dimethylol-4-chlorphenol beim 300°/o-Modul eine
wesentlich kleinere Zugfestigkeit hervorruft als 2,6-Dimethylol-3-methyl-4-chlorphenol,
das wiederum eine bedeutend geringere Zugfestigkeit als die erfindungsgemäße
Verbindung hervorruft, wenn man 35 Minuten bei 165,60C vulkanisiert. Eine ebenso große Verbesserung
wird, wenn die erfindungsgemäße Verbindung in Verbindung mit einem Aktivator, wie Stannochlorid,
verwendet wird, gegenüber dem nächstniederen Homologen in Verbindung mit dem gleichen
Aktivator beobachtet. Die gleiche allgemeine Verbesserung wird auch in bezug auf die Zugfestigkeit bei
äußerster Dehnung beobachtet. Am wesentlichsten ist jedoch die Verbesserung der bleibenden Verformung
in Prozenten, die bei Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindung gegenüber den beiden nächstniederen
Homologen erzielt wird. Die gleiche allgemeine Verbesserung der bleibenden Verformung ist
auch zu beobachten, wenn die erfindungsgemäße Verbindung in Verbindung mit Stannochlorid verwendet
wird, wenn wie im Beispiel 3 auf das nächstniedere Homologe Bezug genommen wird.
Das zum Vulkanisieren von Butylkautschuk verwendbare erfindungsgemäße Mittel kann in Mengen
von 1,0 bis 25,0 Teilen je 100 Teile Kautschuk angewendet werden. Bevorzugt werden 6,0 bis 12,0 Teile
verwendet.
Obgleich das nächstniedere Homologe des erfindungsgemäßen Vulkanisiermittels Butylkautschuk vulkanisiert,
wenn es in Verbindung mit einem Vulkanisationsaktivator verwendet wird, hat das dabei
erhaltene Vulkanisat nicht so erwünschte physikalische Eigenschaften wie dasjenige, das mit 2,6-Dimethylol-3,5-dimethyl-4-chlorphenol
— entweder ohne Vulkanisationsaktivator wie im Beispiel 4 oder mit einem Vulkanisationsaktivator wie im Beispiel 5 — vulkanisiert
worden ist. Das gemäß den genannten Beispielen hergestellte Vulkanisat hat bessere Reißdehnungseigenschaften,
bessere Beständigkeit gegen Rißvergrößerung, größere Einreißfestigkeit und eine kleinere
Modulzunahme als Butylkautschuk, der mit anderen Arten von Phenoldialkoholen, z. B. Polymerisaten von
2,6-Dimethylol-4-(alkyl bzw. aryl)-phenolen und Polymerisaten von 2,6-Dimethylol-3,4,5-(alkyl bzw. aryl)-phenolen,
vulkanisiert worden ist. Der erfindungs-
gemäß vulkanisierte Butylkautschuk kann unter schärferer Wärme- und Druckbeanspruchung verwendet
werden als Butylkautschuk, der mit anderen bekannten Vulkanisiermitteln vulkanisiert worden ist.
Ferner bewirkt das erfindungsgemäße Vulkanisiermittel eine wirksame und wirtschaftliche Vulkanisation
von Butylkautschuk ohne Anwendung eines herkömmlichen Vulkanisationsbeschleunigers. Außerdem kann
das erfindungsgemäß zu verwendende Vulkanisiermittel in dem Zustand verwendet werden, in dem es
normalerweise anfällt, nämlich als feinkristalline Substanz. Andere Phenoldialkohole, insbesondere
solche von harzartiger Natur, müssen sehr fein gemahlen werden, ehe sie als Vulkanisiermittel für
Butylkautschuk verwendet werden können, weil sie sich sonst nicht leicht in dem Butylkautschuk verteilen
lassen.
Wenn es erwünscht ist, einen Aktivator in Verbindung mit 2,6-Dimethylol-3,5-dimethyl-4-chlorphenol
zu verwenden, sind chlorierte Verbindungen besonders zweckmäßig, z. B. chlorierter Butylkautschuk; chlorsulfoniertes
Polyäthylen; chloriertes Paraffinwachs; Schwermetallhalogenide, wie Stannochlorid, Eisen(III)-chlorid,
Aluminiumchlorid, Chromchlorid, Nickelchlorid, Kobaltchlorid, Manganchlorid und Kupferchlorid.
Der Butylkautschuk kann hierbei auch in jeder bekannten und üblichen Weise mit Weichmachern,
wie Mineralöl, Ruß, Zinkoxyd, Stearinsäure, Zinkstearat, und anderen bekannten Zusätzen vermischt
werden, um die gewünschten Wirkungen in Vulkanisat zu erreichen.
Das erfindungsgemäße Vulkanisierverfahren wird üblicherweise bei Temperaturen von 93 bis 204° C
innerhalb von etwa 5 Minuten bis 3 Stunden, bevorzugt innerhalb eines Temperaturbereiches von etwa
bis 177° C ausgeführt.
Claims (3)
1. Verfahren zum Vulkanisieren von Butylkautschuk, dadurch gekennzeichnet, daß ein kautschukartiges
Mischpolymerisat aus einem Isoolefin mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen und 0,5 bis
10% eines konjugierten Diolefins mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen mit 2,6-Dimethylol-3,5-dimethyl-4-chlorphenol
vermischt und nach Verformung in üblicher Weise vulkanisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das 2,6-Dimethylol-3,5-dimethyl-4-chlorphenol
in einer Menge von 1,0 bis 25,0 Teilen je 100 Teile des kautschukartigen Polymerisats angewendet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gemisch als Aktivator
Stannochlorid oder ein anderes Schwermetallhalogenid, chlorierter Butylkautschuk, chlorsulfoniertes
Polyäthylen oder chloriertes Paraffinwachs zugesetzt wird.
109 787/432 1.62
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