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Verfahren zur photographischen Entwicklung und photographische Entwick]
ungslösung hierfür Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur photographischen Entwicklung
und eine photographische Entwicklungelösung hierfür, insbesondere ein Verfahren
zur photographischen Entwicklung und eine photographische Entwicklwngslösung, welche
photographische Bilder von guter Qualität bei Anwendung nur geringer Mengen der
Entwicklungslösung ergibt.
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Gemäss der Erfindung wird ein Verfahren zur photographischen Entwicklung
unter Bildung von photographischen Bildern guter Qualität angegeben, wobei ein belichtetes
photographisches Material unter Anwendung einer Entwicklungslösung entwickelt wird,
welche als wesentliche Bestandteile ein Entwicklungsmittel, ein Thiosulfat und ein
Halogenid aus der Gruppe von Bromid und Jodid sowie Gemischen hiervon
umiasst,
und dann das entwickelte Material fixiert wird, sowie eine photographische Entwicklungslösung
angegeben, welche eine alkalische wässrige Lösung mit dem Gehalt eines Entwicklungsmittels
eines Thiosulfates in einer Menge von etwa 0,05 bis 1 Mol/Liter und ein wasserlösliches
Halogenid aus der Gruppe von Bromiden und Jodiden sowie Gemischen hiervon umfasst.
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Die üblichen photographischen Entwicklungsverfahren umfassen beispielsweise
(i) ein Verfahren zur Entwicklung unter Anwendung einer Ergänzungsflüssigkeit, (2)
ein Verfahren zur Entwicklung ohne Anwendung einer Ergänzungsflüssigkeit und (3)
ein Verfahren zur Entwicklung, wobei die Entwicklungslösung nach der Anwendung einer
testimmten Anzahl von Vorgängen ausgetauscht wird.
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Das Verfahren (i) wird allgemein bei der Entwicklung von Photographien
angewandt und bei dem Verfahren muss die Aktivität der Entwicklungslösung so konstant
wie möglich sein, um die photographischen Eigenschaften beizubehalten.
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Das Verfahren (2) wird häufig vom Laien angewandt.
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Zahlreiche manuelle Behandlungen des photographischen Papieres beruhen
auf diesem Verfahren. Es wird somit bei diesem Verfahren die Entwicklung durchgeführt,
bis die Akti--vität der Entwicklungslösung abnimmt und die photographischen Eigenschaften
nachteilig beeinflusst.
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Nach dem Verfahren (3) wird die Entwicklungslösung ausgetauscht (die
verbrauchte Lösung verworfen) und eine frische Entwicklungslösung wird jeweils zugesetzt,
wenn ein photographischer Schwarz-Weiss-Film oder ein photographisches Schwarz-Weiss-Papier
entwickelt wird. Obwohl dieses Verfahren nicht stark angewandt wird, hat es den
Vorteil, dass spezifische bestimmte photographische Eigenschaften stets entsprechend
einer gegebenen Behandlung erhalten werden
können und dass die
kontrolle der photographischen Entwicklungslösung kaum notwendig ist. Trotz dieser
Vorteile hat das Verfahren (3) keine weite Anwendung gefunden und die mangelnde
weite Annahme dürfte auf die folgenden Gründe zurückzuführen sein.
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Da zunächst die photographische Entwicklungslösung allgemein in ausreichender
Menge erforderlich ist, um das photographische Material darin ausreichend einzutauchen,
ist die erforderliche Menge der Entwicklungslösung praktisch die gleiche wie im
Fall des Verfahrens (2). Somit wird in diesem Fall die Menge der für eine Entwicklung
erforderlichen Chemikalien grösser als beim Verfahren (2) erforderlich und das ist
nicht wirtschaftlich Falls ein photographischer Entwickler als Pulvergemlsch für
einige Entwicklungsarbeitsgänge in eine Einzelpackung gepackt wird, ist es schwierig,
eine grosse Menge eines derartigen pulverförmigen Gemisches einheitlich während
langer Zeiträume zu lagern, und es ist wahrscheinlich, dass das Mischverhältnis
der Chemikalienbestandteile jeweil nicht einheitlich wird, wenn der Entwickler verwendet
wird. Falls der Entwickler ein Flüssigpräparat ist, nimmt das Ausmass der Schädigung
der verbleibenden Flüssigkeit beim Gebrauch zu und die gewünschten photographischen
Eigenschaften einer speziellen Behandlung können nicht erhalten werden. Deshalb
muss eine getrennte Packung des Entwicklers für jjeden Entwicklungsarbeitsgang geliefert
werden und dies ist gleichfalls nicht wirtschaftlich.
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Falls die EntwIcklung mit einer geringen Menge einer Lösung einer
photographischen Entwicklungslösung ausgeführt werden kann, würden die wirtschaftlichen,
durch eine grosse Menge der Entwicklungslösung verursachten Nachteile überwunden
werden. Falls deshalb die enge der photographiscnen Entwicklungslösung für eine
gegebene Menge eines photographischen
zu entwickelnden Materials
im Vergleich zu den bei den vorstehenden Verfahren (1) und (2) erforderlichen Mengen
bei der Anwendung des Verfahrens (3) in geeigneter Weise verringert werden könnte,
ergäben sich nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern auch Vorteile der Steuerung
der Verunreinigung, die durch die Abgabe der verbrauchten Entwicklungslösung verursacht
wird. Die für jeden Streifen eines photographischen Schwarz-Weiss-Negativfilms (35
mmx 20 ~#ah#en ) erforderliche Menge der photographischen Entwicklungslösung, bestimmt
auf der Basis der allgemeinen Entwicklerinstruktions-Randbücher oder der Handbücher
der Photographie, beträgt etwa 20 bis 40 cm3 beim Verfahren (1), etwa 60 bis 125
cm3 beim Verfahren (2) und etwa 400 bis 600 cm3 beim Verfahren (3).
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Um die durch die Abgabe der verbrauchten Entwicklungslösungen verursachte
Verunreinigung zu bekämpfen, liegt die Menge der Entwicklungslösung vorzugsweise
so niedrig wie möglich. Deshalb ist es notwendig, die Menge der photographischen
Entwicklungslösung zu verringern, während der Effekt des Entwicklers unverändert
beizubehalten ist.
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Um die Entwicklung mit einer geringen Menge der Entwicklungslösung
auszuführen, muss man beispielsweise auf ein Verfahren zurückgreifen, welches das
Aufziehen der Entwicklungslösung auf die Oberfläche eines photographischen Materials
umfasst, oder auf ein Verfahren, wobei eine begrenzte Oberfläche im Abstand von
der emulsionsüberzogenen Oberfläche des photographischen Materials durch einen bestimmten
kleinen Spielraum ausgebildet wird und die photographische Entwicklungslösung durch
diesen Spielraum gegossen wird. Beim letzteren Verfahren kann die Trägeroberfläche
des photographischen Materials anstelle einer begrenzenden Oberfläche verwendet
werden, wenn die photographischen Materialien übereinander gestellt werden. Wenn
das
photographische Material in Form eines Bandes vorliegt, kann
die Grägerobetrfläche anstelle der Begrenzungsoberfläche durch Aufwicklung des Materials
zu zylindrischer Rollenform verwendet werden. Weiterhin kann beim letzteren Verfahren
eine Rührwirkung ausgeführt werden, indem das photographische Material bewegt wird.
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Nach diesen Verfahren ist die Temperatursteuerung weit schwieriger
als bei den gewöhnlichen Verfahren, da das Behandlungssystem für den Einfluss der
Raumtemperatur anfällig ist und die Temperatur des photographischen Materials selbst
stark die Temperatur der photographischen Behandlungsflüssigkeit beeinflusst. Es
muss deshalb äusserste Sorgfalt walten, da eine Nichteinheitlichkeit der Entwicklungstemperatur
und der Menge der Entwicklungslösung Anlass für Nichteinheitlichkeit der photographischen
Eigenschaften sind.
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Wiederholte Versuche entsprechend diesen Verfahren haben gezeigt,
dass, sofern eine geringe Menge der Entwicklungslösung manuell gehandhabt wird,
eine Nichteinheitlichkeit der photographischen Dichte in jedem Fall inerhalb des
Bereiches der gewöhnlichen Präparate von Entwicklungslösungen auftritt und zufriedenstellende
photographische Bilder nicht erhalten werden können.
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Um photographische Bilder mit zufriedenstellenden photographischen
Eigenschaften unter Anwendung derartig geringer Mengen einer photographischen Entwicklungslösung
zu erhalten, stehen verschiedene Probleme im Wege, beispielsweise die Temperatursteuerung
oder die Verhinderung der Nichteinheitlichkeit der photographischen Dichte.
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Eine erste Aufgabe der Erfindung besteht in einem Verfahren zur photographischen
Entwicklung, welches photographische Bilder mit markant verbesserter Eörnung und
Schärfe ergibt.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in einem Verfahren zur
photographischen Entwicklung, welches photographische Bilder von hoher Schärfe ergibt.
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Eine dritte Aufgabe der Erfindung besteht in einem Verfahren zur
photographischen Entwicklung, wobei zahlreiche Arten von photographischen Materialien
gleichzeitig behandelt werden können.
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Eine vierte Aufgabe der Erfindung besteht in einem Verfahren zur
photographischen Entwicklung, welches keine Nichteinheitlichkeit der photographischen
Dichte ergibt, ohne Anwendung eines automatischen Entwicklers.
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Eine fünfte Aufgabe der Erfindung besteht in einem Verfahren zur
photographischen Entwicklung, welches photographische Bilder mit zufriedenstellenden
photographischen Eigenschaften unter Anwendung nur geringer Mengen der Entwicklungslösungen
ergibt.
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Eine sechste Aufgabe der Erfindung besteht in einem Verfahren zur
photographischen Entwicklung, welches frei von Einflüssen der Temperatur ist.
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Eine siebte Aufgabe der Erfindung besteht in einem photographischen
Entwickler, der für die vorstehenden Aufgaben geeignet ist.
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Die vorstehenden Aufgaben der Erfindung werden durch Entwicklung
eines belichteten photographischen Materials mit einer alkalischen wässrigen Lösung,
welche ein Entwicklungsmittel, ein Thiosulfat und ein Halogenid aus der Gruppe von
Bromiden und Jodiden und Gemischen hiervon enthält, und anschliessende Fixierung
des entwickelten photographischen Materials sowie durch eine Entwicklungslösung,
welche eine alkalische wässrige Lösung mit dem Gehalt eines Entwicklungsmittels,
eines Thiosulfates in einer Menge von etwa 0,05 bis 1 Mol/Liter und ein wasserlösliches
Halogenid enthält, erreicht.
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Das spezielle Merkmal des erfindungsgemässen Verfahrens liegt darin,
dass die vorstehende alkalische wässrige Lösung des Entwicklers (Entwicklungslösung)
verwendet wird und dass die Entwicklungsstufe und die Fixierstufe durchgeführt werden.
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Entwicklungslösungen, die Thiosulfate enthalten, sind allgemein bekannt.
Thiosulfate werden als Fixiermittel verwendet. Diese Entwicklungslösungen werden
als Einbadentwicklungslösungen bezeichnet, wozu auf beispielsweise Grant Haist,
Monobath Manual, Morgan & Morgan Inc. (1966) verwiesen wird. Die Konzentration
des Thiosulfates in der Einbadentwickler-Fixierlösung wird so eingestellt, dass
die Fixierung gleichzeitig mit der Ausbildung der gewünschten photographischen Bilder
beendet ist. Die Behandlung der photographischen Materialien mit einer Einbad-Entwickler-Fixierlösung
hat den Vorteil, dass die Behandlung vereinfacht wird und der Effekt der Temperatur
auf die Behandlungslösung verringert wird, die Schärfe der erhaltenen photographischen
Bilder zunimmt und die Körnung des photographischen Bildes trotz der Schärfe der
Entwicklungswirkung nicht verringert wird, wozu z. B. auf J. C. Barnes, G. J.
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Johnston & W.J. Moretti, Phot. Sci. Eng., 8, 312 (1964) verwiesen
wird. Diese Entwickler-Fixier-Lösung enthält feinere Teilchen als gewöhnliche Entwicklungslösungen
mit dem gleichen Ausmass der Aktivität.
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Andererseits hat dieses Verfahren den Fehler, dass, da Entwicklungsgeschwind
igkeit und Fixiergeschwindigkeit entsprechend dem photographischen Material differieren,
photographische Bilder von zufriedenstellenden Eigenschaften nicht mit Einbad-Entwickler-Fixierlösungen
erhalten werden können, falls nicht die Zusammensetzung der Lösung entsprechend
dem photographischen Material geändert wird.
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Die photographischen Entwicklerlösungen und die Verfahren zur photographischen
Entwicklung gemäss der Erfindung wurden im Hinblick zur tiberwindung der Fehler
der Einbad-Entwickler-Fixierlösung erreicht, während die Vorteile zusätzlich zu
den von der Einbad-Entwickler-Fixierlösung aufgewiesenen beibehalten werden. Die
Entwicklungslösung gemäss der Erfindung unterscheidet sich von der Einbad-Entwickler-Fixierlösung
darin, dass sie eine unzureichende Menge eines Thiosulfats enthält. Deshalb erfordert
die photographische Entwicklungsbehandlung unter Anwendung der photographischen
Entwicklungslösung gemäss der Erfindung eine Fixierstufe, die bei den Behandlungen
mit der Einbad-Entwickler-Fixierlösung nicht erforderlich ist.
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Die Fixierung ist gut bekannt, wozu beispielsweise auf American Standards
Association, PH 4, 12-1954, The Stability of the Images of Processed Black-and-White
Films, Plates and Papers verwiesen wird. Die Menge des wasserlöslichen Thiosulfats
in der erfindungsgemäss eingesetzten photographischen Entwicklungslösung ist so,
dass die Fixierung nicht beendet wird, selbst wenn die photographischen Eigenschaften
(Kontrast oder Empfindlichkeit) des photographischen behandelten Materials ausreichend
werden. Durch diese Menge dürfte der Effekt der Temperatur auf die Entwicklerlösung
verringert werden. Spezifisch beträgt die Menge des Thiosulfats etwa 0,05 bis 1
Mol/Liter, insbesondere 0,1 bis 0,5 Mol/Liter.
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Die Thiosülfate bestehen aus Salzen mit einer Thilo sulfatgruppe,
insbesondere wasserlöslichen Thiosulfaten, und umfassen beispielsweise Ammoniumthiosulfat,
Kaliumthiosulfat, Natriumthiosulfat, Lithiumthiosulfat, Canciumthi sulfat, Kupferthiosulfat,
Magneslunthiosulfat, Strontlumthiosulfat, und Eisenthiosulfat, welche sowohl einzeln
als auch in Kombination verwendet werden können. Vom Gesichtspunkt
des
photographischen Entwicklers können insbesondere Ämmoniumthiosulfat, Natriumthiosulfat
und Kaliumthio sulfat vorteilhaft verwendet werden.
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Beispiele für Halogenide sind wasserlösliche Bromide und Jodide von
Lithium, Natrium, Kalium, Ammonium, Zinn, Aluminium und Rubidium, wie Lithiumbromid,
Natriumbromid, Kaliumbromid, Rubidiumbromid, Ammoniumbromid, Zinkbromid und Aluminiumbromid
oder die entsprechenden Jodide.
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Eines der Merkmale der Erfindung liegt darin, dass die Menge des
Halogenids relativ gross ist. Der Zusatz eines Halogenides zu gewöhnlichen Entwicklungslösungen
oder Einbad-Entwickler-Fixierlösungen ist in einigen seltenen Fällen bekannt und
die Menge des in diesen Fällen eingesetzten Halogenides ist äusserst klein im Vergleich
zu den erfindungsgenäss eingesetzten Mengen, beispielsweise etwa 0,1 gegenüber der
vorliegenden Erfindung und Effekte, wie sie erfindungsgemäss erhalten werden, werden
bei Anwendung derartiger Mengen nicht erreicht.
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Vorzugsweise enthält die erfindungsgemässe eingesetzte Entwicklungslösung
etwa 0,09 bis 0,35 Mol/Liter eines wasserlöslichen Bromides oder etwa 0,006 bis
0,05 Mol/Liter eines wasserlöalichen Jodides oder x/15 Mol/Liter (worin X einen
Wert von 0 bis 0,09 hat) des Jodides, wenn die Menge des Bromides (0,09-x) Mol/Liter
beträgt. Besonders gute Ergebnisse können erhalten werden, falls die Menge des wasserlöslichen
Bromides 0,12 bis 0,24 Mol/Liter oder die Menge des wasserlöslichen Jodides 0,09
bis 0,02 Mol/Liter beträgt oder wenn ein Jodid-Bromid-Mischsystem, welches durch
Ersatz eines Teils der vorstehenden Bromide durch die 1/15-molare Menge des Jodides
erhalten wurde,xerWendet wird.Das Halogenid wird allgemein in grösseren Mengen eingesetzt,
wenn die Aktivität des Entwicklungsmittels höher ist. Falls das Jodid verwendet
wird, ist die Verwendung des Jodids in sehr kleinen
Mengen, beispielsweise
etwa 0,0001 bis 0,005 Mol/Liter bisweilen vollständig wirksam, da das Jodid einen
sehr starken Hemmeffekt zeigt.
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Bekannte Entwicklungsmittel können erfindungsgemäss eingesetzt werden.
Spezifische Beispiele für derartige Entwicklungsmittel sind Hydroxybenzole, insbesondere
1,2- oder 1,4-Dihydroxybenzole, wie Hydrochinon, Chlorhydrochinon, Bromhydro chinon,
1 sopropylhydro chinon, Toluhydrochinon, Methylhydrochinon, Naphthol, 2, 3-Dichlorhydrochinon
oder 2, 5-Dimethylhydrochinon, 3-Pyrazolidone, wie 1-Phenyl-3-pyrazolidon, 1-Phenyl-4-methyl-3-pyrazolidon,
1-Phenyl-4, 4-dimethyl-3-pyrazolidon, 1-Phenyl-4-äthyl-3-pyrazolidon oder 1-Phenyl-5-methyl-3-pyrazolidon,
Aminophenole, wie o-Aminophenol, p-Aminophenol, N-Methylo-aminophenol, N-Methyl-p-aminophenol
oder 2, 4-Diaminophenol, Pyrogallol, Ascorbinsäure, 1-Aryl-3-aminopyrazoline, wie
(1-p-Hydroxyphenyl)-3-aminopyrazolin, 1-(p-Methylaminophenyl )-3-pyrazolin, 1-(p-Aminophenyl)-3-aminopyrazolin
oder 1- (p-Amino-m-methylphenyl )-3-aminopyrazolin und p-Phenylendiamine, wie 4-Amino-3-äthoxy-N-if-diäthylanilin,
4-Amino-3, 5-dimethyl-N,N-diäthylanilin, 4-Amino-3-methyl-N-äthyl-N-(B-hyaroxyäthyl)-anilin,
jl Amino-3-methyl-N,N-diäthylanilin, 4-Amino-3-methyl-N-äthyl-N-(ß-methylsulfonamidäthyl)-anilin,
4-Amino- 3- (ß-methylsulfonamidäthyl )-N, N-diäthylanilin, 4-Amino-N-äthyl-N-(ß-hydroxyäthyl
)-anilin, 4-Amino-N,N-diäthylanilin, 4-Amino-N-äthyl-N-w-sulfobutylanilin, 4-Amino-3-zRthyl-X5-äthyl-N-methoxyäthylanilin,
4-Amino-3-methyl-N-äthyl-N-methoxybutylanilin, 4-Amino-3-methyl-N-äthyl-N-äthoxyäthylanilin,
4-Amino-3-n-propyl-N-äthyl-N-methoxyäthylanilin, 4-Amino-3-methoxy-N-äthyl-N-methoxyäthylanilin
und 4-Amino-3-methyl-N-äthyl-N-butoxyäthylanilin sowie die Hydrochloride, Sulfate,
Phosphate, Oxalate, p-Toluolsulfonate, Benzoldisulfonate und Naphthalindisuifonate
derartiger
Verbindungen. Gemische von zwei oder mehreren dieser Verbindungen können gleichfalls
verwendet werden.
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Die Menge des erfindungsgemäss eingesetzten Entwicklungsmittels beträgt
etwa 0,0002 bis 0,7 Mol je Liter der Entwicklungslösung. Im allgemeinen beträgt
in zahlreichen Fällen die Menge des Entwicklungsmittels, ganz gleich, ob eine Einzelverbindung
oder ein Gemisch von Verbindungen eingesetzt wird, etwa 0,02 bis 0,1 Mol/Liter.
Wenn auch selten, kann, gewünschtenfalls die Menge auf 0,25 Mol/Liter im Fall eines
Gemisches oder 0,6 Mol/Liter im Fall einer Einzelverbindung erhöht werden, falls
eine starke Entwicklungswirkung gewünscht wird. Da ein Entwicklungsmittel von 3-Pyrazolidontyp
eine starke Entwicklungswirkung zeigt, wenn es in geringer Menge zusammen mit einem
Entwicklungsmittel vom Hydrochinontyp oder Aminophenoltyp verwendet wird Csuperadditive
Eigenschaft), beträgt die Menge dieser Art des Entwicklungsmittels in zahlreichen
Fällen 0,001 bis 0,005 Mol/Liter. Da die erfindungsgemäss eingesetzte Entwicklungslösung
eine geringere Menge an Thiosulfat als Einbad-Entwickler-Fixierlösungen enthält,
ist die Fixierwirkung der Entwicklerlösung schwächer als eine Einbad-Entwickler-Fixierlösung
und die Menge des Entwicklungsmittels kann entsprechend verringert werden. Die Menge
des Entwicklungsmittels kann weiterhin gesenkt werden, falls es bei einem Verfahren
eingesetzt wird, worin die Entwicklerlösung beim jeweiligen Gebrauch ausgetauscht
wird und die Entwicklung wird mit einer geringen Menge der Entwicklungslösung ausgeführt,
wie nachfolgend geschildert wird.
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Die wesentlichen Komponenten der erfindungsgemäss eingesetzten Entwicklungslösung
sind Entwicklungsmittel, Thiosulfat und Halogenid, wie vorstehend angegeben. Die
Entwicklungslösung kann auch weitere auf dem Fachgebiet bekannte
Bestandteile
enthalten und-derartige zusätzliche Bestandteile sind beispielsweise in C.E. K.
Mees, The Theory of the Photographic Process, 3. Auflage, New York (1966) MacMillan
Co. und P. Glafkides, Photographic Chemistry, Fountain Press, London, (1958) und
(1961) beschrieben.
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Die optimalen Mengen dieser Bestandteile können leicht von den Fachleuten
im Hinblick auf den pH-Wert des Systems oder das Ausmass der Aktivität der Reaktionspartner
gewählt werden.
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Die Entwicklungslösung gemäss der Erfindung ist eine alkalische wässrige
Lösung mit einem pH-Wert ron mindestens etwa 8, vorzugsweise 9 bis 13, welche mindestens
die vorstehenden drei Komponenten gelöst enthält.
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Die Entwicklung ist stets von dem Problem der Schleiers begleitet.
Im allgemeinen wir der Schleier stärker bei einer hohen Empfindlichkeit des photographischen
Materials und einer höheren Aktivität der Entwicklungslösung. Um den Schleier zu
hemmen, werden üblicherweise Halogenide, wie Kaliumbromid, verwendet. Die Zugabe
von Halogeniden hat eine starke Neigung zur Verringerung der Kontrastes oder der
Empfindlichkeit unter den gleichen Entwicklungsbedingungen und bei einigen photographischen
Materialien wird hierdurch die Fleckenbildung durch Silber begünstigt. Weiterhin
haben Halogenide einen verringernden Effekt zur Hemmung des Schleiers von Entwicklungslösungen,
die 1-Phenyl-3-pyrazolidon als Entwicklungsmittel enthalten, und in zahlreichen
Fällen wird dadurch stark die Verringerung des Kontrastes nachteilig beeinflusst.
Falls andererseits organische Verbindungen als Antischleiermittel verwendet werden,
hemmen zahlreiche hiervon den Schleier, ohne dass sie die Empfindlichkeit oder den
Kontrast in starkem Ausmass beeinflussen und deshalb werden sie häufig zu Entwicklungslösungen
zugesetzt, wozu auf C.E.K. Mees, The Theory of the Photographic Process, Seite 678
(1954) verwiesen
wird Diese organischen Antischleiermittel umfassen
organische Verbindungen, welche das Auftreten von Verfärbungen durch Silber verhindern,
beispielsweise 1-Phenyl-5-mercaptotetrazol, welches im nachfolgenden Beispiel 11
verwendet wird, sowie organische Verbindungen, welche die Farbe der Silberbilder
ändern (Shinichi Kikuchi, Shashin Kagaku, Photographic Chemistry, New Edition, Seite
98 bis 100, Kyoritsu Shuppan, Tokyo (1973). Diese organischen Verbindungen können
auch in den Entwicklungslösungen gemäss der vorliegenden Erfindung entsprechend
den jeweiligen Zwecken verwendet werden.
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Beispiele derartiger organischer erfindungsgemäss einsetzbarer Verbindungen
sind Nitroderivate von Imidazol, Triazol oder Pyrazol, Athylenbromid, Äthylenbromidacetat,
Jodosobenzol, Thioacetanilid, Thioacetonaphthalid, Thioazolidin, Derivate hiervon,
die keinen basischen cyclischen Aldehyd enthalten, halogensubstituierte Produkte
von Benzimidazol und deren Derivate, Chlorbenzotriazol, Acetylen und dessen Derivate.
Der gewünschte Effekt kann auch durch Zusatz dieser organischen Verbindungen, die
als Stabilisatoren, Ant#ischleiermittel oder Kontrasterhöhungsmittel hinsichtlich
üblicher Entwickler bezeichnet werden, erreicht werden. Gewünschtenfalls ist es
auch möglich, in die Entwicklungslösung ein Konservierungsmittel, beispielsweise
ein Sulfit oder Bisulfit, einen Puffer, beispielsweise ein Carbonat, Borsäure, ein
Borat oder ein Alkanolamin, ein Alkali, beispielweise ein Hydroxid oder Carbonat,
einen Auflösungspromotor, beispielsweise ein Polyäthylenglykol, ein pH-Einstellungsmittel,
beispielsweise eine organische Säure, wie Essigsäure, einen Sensibilisator, beispielsweise
ein quaternäres Ammoniumsalz, einen Entwicklungsbeschleuniger, ein oberflächenaktives
Mittel oder ein Antischleiermittel einzusetzen. Andere
für Einbad-Entwickler-Fixierlösungen
bekannte Zusätze, beispielsweise die in den US-Patentschriften 2 875 048, 2'173
789, 3 252 787, 3 255 008 und 3 628 955, können gleichfalls verwendet werden. Als
Zugabe dieser Zusätze können die in diesen Patentschriften aufgeführten Verfahren
befolgt werden. Weiterhin können Verdickungsmittel, wie Carboxymethylcellulose,
Hydroxyäthylcellulose, Gummi arabicum, Traganthgummi oder Alginsäure gleichfalls
in die Entwicklungslösungen einverleibt werden.
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Eine geeignete erfindungsgemäss einsetzbare Fixierlösung umfasst
eine wässrige Lösung, die ein oder mehrere Fixiermittel, wie Thiosulfat, beispielsweise
Ammoniumthiosulfat, Natriumthiosulfat und dgl., ein Thiocyanat, beispielsweise Ammoniumthiocyanat,
Natriumthiocyanat und dgl., enthält, wie z. B. in der US-Patentschrift 3 582 322
beschrieben. Eine geeignete Menge des Fixierungsmittels liegt im Bereich von etwa
0,1 bis 5 Mol/Liter der Fixierlösung.
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Zusätzlich kann die erfindungsgemäss eingesetzte Fixierlösung die
üblichen Fixierlösungszusätze enthalten, beispielsweise Härtungsmittel, beispielsweise
wasserlösliche Aluminiumsalze und dgl., Konservierungsmittel, beispielsweise Sulfite,
Bisulfite und dgl., pH-Pufferungsmittel, beispielsweise Borsäure, Borate und dgl.,
pH-Einstellungsmittel, beispielsweise Essigsäure und dgl., Chelatbildungsmittel,
beispielsweise Äthylendiamintetraessigsäure und dgl., sowie weitere übliche Verbindungen.
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Das Verfahren gemäss der Erfindung erfordert eine Entwicklungsstufe
und eine Fixierungsstufe. Die Behandlungstemperatur in diesen Stufen kann im Bereich
von etwa 5 bis 500 C, vorzugsweise 15 bis 250 C liegen. Da die Entwicklungszeit
im allgemeinen kürzer bei hohen Entwicklungstemperaturen wird, ergibt eine geringe
Erhöhung der Temperatur eine grosse Änderung der photographischen Eigenschaften
der
bilder. Jedoch ist beim erfindungsgemässen Verfahren die Änderung
der Entwicklungszeit entsprechend der Änderung der Entwicklungstemperatur kleiner
als bei den#üblichen Entwicklungslösungen und deshalb beeinflusst diese Änderung
die photographischen Eigenschaften der Bilder nicht in wesentlichem Ausmass. Aus
diesem Grund wird die Entwicklung mit einer geringen Menge der Entwicklungslösung
und die gleichzeitige Entwicklung von zahlreichen Arten von photographischen Materialien
gemäss der Erfindung ermöglicht.
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Die Entwicklung kann gemäss der Erfindung auch intolgender Weise
durchgeführt werden: Ein belichteter Filmstreifen in einer Patrone oder einem Magazin
wird in einen Kunststoff- oder Metallbehälter, beispielsweise das äussere Gehäuse,
innerhalb dessen ein handelsüblicher photographischer Film in einer Patrone oder
einem Magazin behandelt wird, welches die Entwicklungslösung gemäss der Erfindung
enthält, gebracht und die Spule des Magazins mehrmals nach rechts und links gedreht,
um die Entwicklung des Filmes zu bewirken. Die Drehung der Spule kann einfach durch
Fixierung eines Knopfes oder durch Handhabung der Spule bewirkt werden. Die Patrone
kann im Behälter so fixiert werden, dass sie keine Drehbewegung zeigt, wenn die
Spule gedreht wird. Andererseits können Filmaustritt und iinlass der Patrone durch
solche Massnahmen, wie Haarklammern gehalten werden. Dann wird die Entwicklungslösung
im Behälter entfernt und eine Fixierungslösung darin eingegeben, worauf nach dem
gleichen Verfahren eine Entwicklung erfolgt. Nach diesem Arbeitsgang kann die Entwicklung
in einem hellen Raum beendet werden. Selbstverständlich kann der belichtete Film
zusammen mit der Spule aus der Patrone oder dem Magazin entfernt werden und dann
in dem vorstehenden Behälter entwickelt werden. Bei jedem der vorstehenden Verfahren
wird ein Ende des Filmes an der Spule fixiert. Wenn somit die Spule in einer Richtung
gedreht wird, wird die Filmrolle
freigegeben und aufgewickelt,
wenn die Spule in der anderen Richtung gewickelt wird. Deshalb ist die Drehung der
Spule nach links und rechts der gleiche Arbeitsgang wie ein Rühren der Entwicklungslösung.
Dieser Arbeitsgang ist weit vorteilhafter, wenn der Behälter kammartige oder ähnliche
Vorsprünge am Inneren des Behälters zeigt.
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Die photographische Entwicklungslösung gemäss der Erfindung ist nicht
nur für gewöhnliche khalenertwicklung, Tankentwicklung oder Entwicklung unter Anwendung
automatischer Entwicklungsmaschinen geeignet, sondern auch für das vorstehend aufgeführte
Entwicklungsverfahren, wobei die Entwicklung mit einer geringen Menge der Entwicklungslösung
unter Anwendung einer Unterteilungswand zur Beibehaltung eines kleinen Spielraumes
zwischen der Wand ud der emulsionsüberzogenen Oberfläche des photographischen Materials
durchgeführt wird, oder für das vorstehend geschilderte Uberzugsentwicklungsverfahren.
Der Effekt kann weiterhin durch Zusatz eines Verdickungsmittels erhöht werden.
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Die geeignete Entwicklungszeit kann im Bereich von etwa 1 bis 10
Minuten, vorzugsweise 2 bis 5 Minuten, variieren und die geeignete Fixierzeit kann
im Bereich zwischen etwa 1 und 10 Minuten, vorzugsweise 2 und 5 Minuten liegen.
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Die photographische Entwicklungslösung gemäss der Erfindung ist zur
Behandlung sämtlicher Arten photographischer Materialien, ausgenommen die gewöhnlichen
photographischen Materialien für die Umkehrentwicklung, geeignet und ist besonders
zur Behandlung von photographischen Schwarz-Weiss-Materialien, wie Schwarz-Weiss-Rollfilmen
oder Röntgenfilmen geeignet.
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Ein~feinkörnige Entwicklung wird gemäss der Erfindung infolge der
Wirkung der Auflösung des Silberhalogenides durch überschüssige Halogenionen und
Thiosulfat möglich.
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Ausserdem kann eine ausreichende Empfindlichkeit praktisch
beibehalten
werden.
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Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der vorliegenden
Erfindung. Falls nichts anderes angegeben ist, sind sämtliche Teile, Prozentsätze,
Verhältnisse und dgl. auf das Gewicht-bezogen.
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Beispiel 1 Ein Schwarz-Weiss-Negativfilmstreifen für allgemeine Photographie
(35 mm x 20 Rahmen mit einer Fläche von etwa 300 cm2) wurde unter Anwendung von
5 bis 15 cm3 einer Entwicklerlösung der folgenden Zusammensetzung entwickelt.
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Entwicklungslösung 1 Nonomethyl-p-aminophenolhemisulfat 3 g Natriumsulfit
(wasserfrei) 40 g Yydrochinon 3g Natriumcarbonat (Monohydrat) 30 g Natriumthiosulfat
(kristallin) 80 g Ealiumbromid 20 g Wasser zu 1 Liter Die Entwioklung wurde bei
200 C während 3 Minuten ausgeführt. Die Fixierung wurde nicht beendet, selbst wenn
die Behandlung während 1 Stunde bei dieser Temperatur fortgesetzt wurde.
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Der Film wurde dann während 4 Minuten bei 200 C unter Anwendung von
10 cm3 einer Fixierlösung der folgenden Zusammensetzung behandelt, gründlich mit
Wasser gespült und dann getrocknet. Die Entwicklung und Fixierung wurden unter Anwendung
des vorstehend beschriebenen Behälters durchgeführt.
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Fixierlösung 1 Natriumthiosulfat (kristallin) 550 g Natriumsulfit
(wasserfrei) 10 g Eisessig 10 cm3 Wasser zu 1 Liter Es wurde keine Nichteinheitlichkeit
des behandelten Filmes beobachtet und der behandelte Film zeigte praktisch die gleichen
Eigenschaften wie sie bei einer Behandlung mit einer üblichen Entwicklungslösung
erhalten werden, bei einem Schleier von 0,06 und einem Wert G (Kontrast) von 0,53.
Die Körnung des Filmes betrug 0,325, während sie bei den üblichen Entwicklungslösungen
0,420 betrug. Die Empfindlichkeit betrug etwa 85, während sie etwa 100 bei den üblichen
Entwicklungslösungen war.
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Falls das vorstehende Verfahren wiederholt wurde, Jedoch die Menge
an Kaliumbromid zu 10 g geändert wurde, trat eine markante Nichteinheitlichkeit
bei der Entwicklung im entwickelten Film auf.
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Daraus ist ersichtlich, dass, falls die Menge des Bromids in der
Entwicklungslösung weniger als 0,09 Mol/Liter beträgt, eine Nichteinheitlichkeit
der Entwickleng auftritt und die Entwicklungslösung äusserst ungeeignet ist.
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Beispiel 2 In der in Beispiel 1 eingesetzten Entwicklungslösung 1
Wurde das Monomethyl-p-aminophenol-hemisulfat durch 0,3 g 1-Phenyl-3-pyrazolidon
ersetzt und weiterhin 1 g Natriumhydroxid zugefügt. Die erhaltene Entwicklungslösung
erwies sich gleichfalls als wirksame Entwicklungslösung.
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Beispiel 3 Die Beispiele 1 und 2 wurden jeweils wiederholt, wobei
Jedoch 30 bis 50 g Natriumsulfat zu den Entwicklungslösungen zugesetzt wurden. Eine
Schädigung der Silberhalogenid emulsionsschicht des Filmes bei hohen Temperaturen
konnte verhindert werden, ohne dass die photographischen Eigenschaften des Filmes
verschlechtert wurden.
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Beispiel 4 Die Beispiele 1,2 und 3 wurden jeweils wiederholt, wobei
Jedoch 0,07 g Benzotriazol oder 0,03 g 6-Nitrobenzimidazol zugesetzt wurden. Der
Schleier konnte weiterhin verhindert werden.
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Beispiel 5 Die Beispiele 1, 2, 3 und 4 wurden jeweils wiederholt,
wobei Jedoch 0,01 bis 0,05 g 5-Nitrobenzimidazol, 5-Methylbenzotriazol oder 1-Pheny
5-mercaptotetrazol zusätzlich zugesetzt wurden. Der Schleier konnte wirksam gehemmt
werden.
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Beispiel 6 Ein Schwarz-Wei 5 s-Negativfi2mttrei fen für allgemeine
Photographie mit einer Fläche von etwa 500 cm2 wurde mit 500 cm3 einer photographischen
Entwicklungslösung der folgenden Zusammensetzung entwickelt:
Entwicklungslösung
2 Monomethyl-p-aminophenolhemisulfat 3g Natriumsulfit (wasserfrei) 40 g Hydrochinon
5g Natriumcarbonat (Monohydrat) 20 g Natriumthiosulfat (kristallin) 25 g Kaliumbromid
20 g Wasser zu 1 Liter.
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Dann wurde der entwickelte Film unter Anwendung der Fixierlösung
1 fixiert und gespült. Die photographischen Eigenschaften des behandelten photographischen
Filmes waren vollständig zufriedenstellend.
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Beispiel 7 Beispiel 6 wurde wiederholt, wobei Jedoch das Monomethyl-p-aminophenol-hemisulfat
durch 0,3 g 1-Phenyl-3-pyrazolidon ersetzt wurde und 1 g/Liter Natriumhydroxid zusätzlich
zugegeben wurde. Die Entwicklerlösung war in gleicher Weise wie diejenige von Beispiel
6 wirksam.
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Beispiel 8 Wenn die in den Beispielen 3 bis 5 angegebenen Zusätze
jeweils zu der in Beispiel 6 eingesetzten Entwicklungslösung 2 zugesetzt wurden,
wurde gleichfalls der gewünschte Effekt erreicht.
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Beispiel 9 Eine Oberfläche eines röntgenphotographischen Filmes (mit
einer Fläche von etwa 775 cm2) wurde bei 200 C während
5 Minuten
unter Anwendung von 12 bis 24 cm3 einer Entwicklungslösung der folgenden Zusammensetzung
entwickelt. Die Stärke der ausgebreiteten Lösung betrug etwa 0,3 mm.
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Entwicklungslösung 3 1-Phenyl-3-pyrazolidon 0,3 g Natriumsulfit (wasserfrei)
30 g Hydrochinon 6g Natriumcarbonat (Monohydrat) 20 g Natri umhydro xi d 20 g Ealiumbrbmid
15 g 5-Nitrobenzi n dazol 0,02 g Wasser zu 1 Liter Der entwickelte Film wurde dann
während 5 Minuten mit einer Fixierlösung der folgenden Zusammensetzung behandelt.
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Fixierlösung 2 Ammoniumthiosulfat (kristallin) 300 g Natriumsulfit
(wasserfrei) 15 g Eisessig 15 cm3 Wasser zu, 1 Liter Die photographischen Eigenschaften
des auf diese Weise behandelten photographischen Filmes waren einheitlich.
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Die spezifische Empfindlichkeit betrug 96 (100) und der Wert G betrug
2,5 (2,4) und der Schleier betrug 0,15 (0,16). Die Werte in Klammern sind diejenigen,
wie die mit einer üblichen Entwicklungslösung (FD-111, Bezeichnung einer intwicklungslösung
für Röntgenstrahlen-empfindliche Materialien der Fuåi Photo Film Co. Ltd.) erhalten
wurden. # ist der Wert von tan (-) einer geraden Linie, welche einen Punkt mit einem
Schleier von +0,25 und eine Stelle mit einem
Schleier von +2,0
der charakteristischen Kurve verbindet.
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Beispiel 10 Ein Schwarz-Weiss-Mikrofilm mit einer Fläche von etwa
300 cm2 wurde mit 8 bis 15 cm3 einer Entwicklerlösung der folgenden Zusammensetzung
entwickelt.
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Entwicklungslösung 4 Monomethyl-p-aminophenolhemisulfat 1 g Natriumsulfit
(wasserfrei) 40 g Hydrochinon 3g l-Ascorbinsäure Natriumcarbonat (Monohydrat) 40
g Natriumthiosulfat (kristallin) 8 g Kaliumbromid 15 g Saliumåodid 0,5 g Natriumhydroxid
2 g Wasser zu 1 Liter Die Entwicklung wurde bei 20° C während 5 Minuten ausgeführt.
Der entwickelte Film wurde mit 10 cm3 der in Beispiel 1 verwendeten Fixierlösung
1 während 2 Minuten fixiert, gründlich gespült und dann getrocknet. Es wurde keine
Nichteinheitlichkeit in den photographischen Eigenschaften des auf diese Weise behandelten
Schwarz-Weiss-Mikrofilmes beobachtet und der Film war frei von Flecken.
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Im Vergleich zu üblichen Entwicklungen betrug die Empfindlichkeit
90 %, der Schleier war entsprechend und der Gamma-Wert betrug 3,50 (3,70 bei üblicher
Entwicklung). Die Schärfe des Bildes war gut.
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Beispiel 11 Die gleiche Entwicklung wie in Beispiel 10 wurde durchgeführt,
wobei Jedoch 0,01 g /Liter 1-Phenyl-5-mercaptctetrazol anstelle von galiumjodid
bei der Zusammensetzung der in Beispiel 1 verwendeten Entwicklungslösung eingesetzt
wurden. Die photographischen Eigenschaften des Schwarz-Weiss-Mikro films waren einheitlich
und der Film war frei von Flecken. Im Vergleich zur üblichen Entwicklung betrug
die Empfindlichkeit 95 %, der Schleier war äquivalent und der Gamma-Wert betrug
3,65. Die Schärfe des Bildes war hoch.
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Beispiel 12 Ein photographisches Schwarz-Weiss-Bromidpapier (Rolle
mit einer Breite von 6 cm und einer Länge von 100 cm) wurde mit einer Entwicklungslösung
der folgenden Zusammensetzung entwickelt.
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Entwicklungslösung 5 Natriumsulfit (wasserfrei) 25 g 4,4-Dimethyl-1-phenyl-3-pyrazolidon
0,4 g Hydrochinon 6 g Natriumcarbonat (Monohydrat) 20 g Dinatriumhydrogenphosphat
(Monohydrat) 0,2 g Kaliumbromid 18 g 5-Methylbenzotriazol 0,05 g Natriumhydroxid
4 g Wasser zu 1 Liter Das photographische Papier wurde mit seiner emulsionsüberzogenen
Oberfläche nach abwärts in einer Schale mit flachem Boden mit einer Innenabmessung
von 7,63 cm x 101 cm
gegeben. 20 cm3 der vorstehenden Entwicklungslösung
wurden in den Boden gegeben. Während die Temperatur bei 200 C gehalten wurde, wurde
eine Walze hin und her über das photographische Papier bewegt, so dass die Rückseite
des Papieres gepresst wurde und dadurch wurde das photographische Papier während
2 Minuten entwickelt. Dann wurde das Papier während 30 Sekunden gespült und bei
20 C während 2 Minuten mit 20 cm3 der in Beispiel 1 eingesetzten Fi#-cierlösung
unter Anwendung der gleichen physikalischen Arbeitsweise wie bei der Entwicklung
fixiert, gründlich gespült und getrocknet.
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Das auf diese Weise behandelte photographische Bromidpapier war etwas
stärker blau-schwarz als wenn es mit einer üblichen Entwicklungslösung entwickelt
wurde, hatte Jedoch praktisch die gleiche Empfindlichkeit, Kontrast und Schleier.
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Die Vorteile des erfindungsgemässen Verfahrens werden nachfolgend
im Vergleich zu bisherigen Verfahren aufgeführt: (I) Die Entwicklung kann unter
Anwendung einer geringen Menge der Entwicklungslösung durchgeführt werden.
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(1) Die Entwicklung kann mit einer geringen Menge der Entwicklungslösung
ausgeführt werden (wirtschaftlich und einfach). Beispielsweise reichen 5 bis 10
cm3 der Entwicklungslösung für einen Streifen eines photographischen Schwarz-Weiss-Negativs
aus (35 mm x 20 Rahmens nachfolgend als 35 mm-Film bezeichnet.
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Entwicklung mit gewöhnlicher Erfindungs-Fntwicklungslösun# gemäss
Keine Ergänzung trganzung verwendet zugesetzt Anzahl der mit 1 Liter der Ent- 8
bis 15 25 bis 50 100 bis 200 wicklungslösung (70) entwickelten 35 mm-Filmstreifen
Menge an Entwick- 3 3 lungslösung für 125 bis 60 cm 40 bis 20 cm 10 bis 5 cm3 jeden
Streifen des (13 cm3) 35 mm-Filmes Die in Klammern gesetzten Werte wurden unter
Anwendung von Superfinedol (Bezeichnung einer superfeinen Entwicklungslösung als
Produkt der Fuji Film Co., Ltd.)/erhaltn.DieMenge an Superfinedol-Ergänzung betrug
etwa 13 cm3 je Streifen des 35 mm-Filmes. Bei einer gewöhnlichen Entwicklungslösur;g
besteht eine Grenze für die Menge, die behandelt werden kann, Jedoch ist der Betrag
der Behandlung im Fall von Superfinedol unbegrenzt. Falls Filme in solch grossen
Mengen behandelt werden, dass die Menge der anfänglich vorhandenen Flüssigkeit im
Tank zu vernachlässigen ist, ist die Menge der für jeden Streifen eines 35 mm-Films
erforderlichen Entwicklungslösung 13 cm3. Demzufolge beträgt die Anzahl der je Liter
Superfinedol behandelten Filmstreifen 77.
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Wenn die Ergänzung verwendet wurde, ist die Menge der Entwicklungslösung
die Gesamtmenge von Ergänzung und anfänglich vorhandener Entwicklungslösung.
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Falls eine übliche Entwicklungslösung bei diesem Entwicklungsverfahren
verwendet wird, tritt eine Nichteinheitlichkeit der Entwicklung auf. Jedoch ergibt
sich keine Nichteinheitlichkeit bei der Anwendung der Entwicklungslösung gemäss
der Erfindung. Dieser Effekt wird durch das Bromid, Jodid oder Gemisch hiervon erzielt,
die in grosser
Menge (mindestens 0,09 Mol/Liter) zugesetzt werden.
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(2) Die Entwicklung kann mit kleinen Mengen an Chenikalten ausgeführt
werden (die Entwicklung ist wirtschaftlich und die Umgebungsverunreinigung kann
leicht verringert ~werden).
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Beispielsweise hat die in Beispiel 1 eingesetzte Entwicklungslösung
charakteristische Eigenschaften entsprechend D-76 und D-76R (Ergänzung für D-76,
welche von Eastman Kodak Co. Ltd. hergestellt werden).
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D-76 D-76R D-76:D76R* Menge Je Streifen des 35 mm-Filmes Monomethyl-paminopheno
1-hemisulfat (g) 2 3 2,64 0,074 Natriumsulfit (wasserfrei) (g) 100 100 100 2,800
Hydrochinon (g) 5 7,5 6,6 0,815 Borax (Decahydrat) (g) 2 2,0 13,57 0,380 Wasser
zu 1 Liter 1 Liter 1 Liter 2,8 cm3 * Volumenverhältnis 1 : 18 von D-76 zu D-76R
Die Ergänzungsmenge dieser Entwicklungslösung betrug 18 cm3 je Streifen des 35 mm-Filmes.
Wenn 1 Liter dieser Entwicklungslösung verwendet wurde und 100 35 mm-Filmstreifen
unter Zusatz der Ergänzung entwickelt wurden , betrug die Menge der zugesetzten
Ergänzung 1,8 Liter. Da die Menge der anfänglich verwendeten Entwicklungslösung
1 Liter betrug, beträgt die Formel auf der Basis dieses Verhältnis 1?D-76:D#76R
= 1:1,8". Da 2,8 Liter der Entwicklungslösung
mit dieser Formel
zur Entwicklung von 100 Streifen eines 35 mm-#ilmes verwendet wurden, wurde die
Menge der erforderlichen Chemikalien zur Entwicklung eines Streifens berechnet,
wie in der äussersten rechten Spalte der vorstehenden Tabelle mit der tberschrift
"Menge je Streifen des 35 mm-Filmes" angegeben. In Beispiel 1 gemäss der Erfindung
betrug die erforderliche Menge der Chemikalien Je Streifen des 35 mm-Filmes 1/100
bis 1/200 und das Verhältnis der erforderlichen Chemikalien für die übliche Entwicklung
unter Anwendung einer Ergänzung (Entwicklung mit D-7#) zu derjenigen, wie sie bei
der Entwicklung gemäss der Erfindung erforderlich ist (Entwicklung nach Beispiel
1) betrug 2 : 1 bis 4 : 1.
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Unter Ausnützung der Tatsache, dass die Körnung bei Anwendung von
Thiosulfat, wie nachfolgend geschildert, zunimmt, kann der pH-Wert der Entwicklungslösung
innerhalb eines solchen Bereiches erhöht werden, dass die Körnung nicht schlechter
als am Beginn wird. Ein Alkali, wie matri#LTnh~Jdroxid, kann zur Erhöhung des pH-Wertes
verwendet werden. Diese Erhöhung der Entwicklungswirkung kann zur Verringerung der
Menge des Entwicklungsmittels ausgenützt werden. Beim Verfahren, wo die Entwicklungslösung
jedesmal ausgetauscht wird, und die Entwicklung mit einer geringen Menge der Entwicklungslösung
ausgeführt wird, kann die Menge des Entwicklungsmittels somit verringert werden.
Da das Alkali durch Anwendung einer sauren Fixierlösung neutralisiert wird, dient
dies zur Verringerung der Menge an schädlichen Chemikalien. (Übliche Ansätze von
Entwicklerlösungen sind beispielsweise in Magan & Morgan, Photo-Lab-Index und
Shashin Kagaku Binran (Manual of Photographic Engineering), Maruzen, Tokyo, beschrieben)).
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(3) Die gleichen Ergebnisse werden erhalten,falls die Bedingungen
gleich sind (Steuerung der Entwicklungslösung ist nicht erforderlich).
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Die Entwicklungslösungen wurden wiederholt nach den üblichen Verfahren
eingesetzt (Verfahren zur Entwicklung unter Anwendung eines Tanks von kleiner Grösse
(etwa 500 cm3) oder Tanks (30 bis 120 Liter) installiert in handelsüblichen Entwicklungsbehandlungs-
und Wiedergabeläden) Infolgedessen nimmt die Empfindlichkeit oder der Kontrast allmählich
unter gleichen Behandlungsbedingungen @Demperatur der Entwicklungslösung, Ausmass
des Rührens, Entwicklungszeit und dgl.) ab. Um diesen Fehler zu beheben, ist es
notwendig, die Entwicklungszeit zu verlängern oder eine Ergänzung zuzusetzen.
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Falls die Entwicklung mit der Entwicklungslösung gemäss der Erfindung
ausgeführt wird, wird die verwendete Lösung jedesmal, wenn ein Filmstreifen behandelt
ist, verworfen und deshalb wird stets eine frische Entwicklungslösung verwendet.
Da die Menge der Entwicklungslösung gering ist, steigen die Kosten nicht so an,
dass die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens beeinflusst wird, selbst wenn eine getrennte
Packung der Entwicklungslösung (beispielsweise eine Ampulle) bei Jeder Entwicklung
verwendet wird. Durch Ausbildung getrennter Packungen der Entwicklungslösung darf
die Zeit nicht in Betracht gezogen werden. Aus dem vorstehenden Grund werden die
gleichen Ergebnisse erhalten, falls die Bedingungen gleich sind, so dass photographische
Bilder von stabilisierter Qualität erhalten werden können.
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(11) Feinkörnige Bilder von hoher Schärfe können ohne Verschlechterung
der Empfindlichkeit erhalten werden.
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Entwicklungslö sungen, die Thiosulfate enthalten, haben feinere Körner
als gewöhnliche Entwicklungslösungen mit dem gleichen Ausmass der Aktivität, so
dass Bilder mit hoher Schärfe gebildet werden. Feinere Körner können nach dem erfindungsgemässen
Verfahren durch Ausnützung der Sigenschaften der 11Einbad-Entwickler-Fi#ierlösung,
welche Thiosulfate
enthält" erhalten werden und gleichfalls durch
Zusatz von Bromid, Jodid oder einem Gemisch hiervon in grosser Menge (mindestens
0,09 Mol/Liter).
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(III) Keine scharfe Temperatursteuerung der Entwicklungslösung ist
erforderlich. Die Entwicklungslösung gemäss der Erfindung hat den Vorteil, dass
im Vergleich zu üblichen Entwicklungslösungen die Dispersion durch die Temperatur
der Entwicklungslösung nicht merklich die photographischen Eigenschaften des behandelten
photographischen Materials beeinflusst.
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Die Erfindung wurde vorstehend nnhand bevorzugter Ausführungsformen
beschrieben, ohne dass sie hierauf begrenzt ist.