DE2518245C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Verschlußstopfen entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1, insbesondere für Vakuum-Blutsammel­ gefäße, bei denen der Stopfen von einer Kanüle durchstoßen wird.

Um Blut zum Zwecke einer Analyse zu sammeln, wird normalerweise ein Schlauch mit einer Kanüle an jedem Ende verwendet. Eine der Kanülen wird in die Vene eingeführt, während mit der anderen Kanüle der Verschlußstopfen des Vakuum-Blutsammelgefäßes durch­ stochen wird. Die Erfahrung hat gezeigt, daß beim Herausziehen der Kanüle aus dem Stopfen Blutspuren am Kopf des Stopfens hin­ terlassen werden, welche zu einer Verschmutzung und gegebenen­ falls Infektion der Personen führen können, welche das Blut­ sammelgefäß handhaben müssen. Die gleiche Gefahr besteht auch auf anderen Gebieten, wo elastische Stopfen durchstoßen werden müssen, beispielsweise bei Arzneimittelgefäßen, deren Stopfen von einer Injektionsnadel durchstochen wird.

Aus der US-PS 23 93 578 ist ein Verschlußstopfen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekanntgeworden, bei dem der Kanalabschnitt zwischen der Membran und der Engstelle hohl­ kugelförmig ausgebildet ist und die Membran von einem dünnwandigen Kugelschalenabschnitt gebildet wird, der von der Unterseite des Stopfens vorsteht. Diese Ausbildung hat den Zweck, ein Zusammendrücken der Membran beim Einpressen des Stopfens in den Behälterhals zu vermeiden, um das Durch­ stechen der Membran mit einer Kanüle nicht zu erschweren. Die Engstelle ist hierbei unmittelbar im Anschluß an die äußere Stirnfläche des Stopfens angeordnet. Wird die Kanüle zurückgezogen, so ist nicht auszuschließen, daß ein möglicher­ weise an der Engstelle abgestreifter Blutstropfen auf die Außen­ fläche des Stopfens gelangt. Diese Möglichkeit wird nur dann ausgeschaltet, wenn der Kanalabschnitt mit einem Filtermaterial ge­ füllt ist, das beim Durchstechen der Membran die Luft, die durch den Unterdruck im Behälter in diesen eingesaugt wird, filtert, da dann die Kanüle von dem Filtermaterial abgewischt wird. Allerdings ist die Herstellung dieses Verschlußstopfens verhält­ nismäßig aufwendig, da das Filtermaterial bereitgestellt und in einem eigenen Arbeitsgang durch die Engstelle hindurch in den Kanalabschnitt eingeführt werden muß. Da derartige Stopfen in aller Regel Einwegartikel sind, die nach einmaliger Benutzung weggeworfen werden, ist eine kostengünstige Herstellung von be­ sonderer Bedeutung.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verschlußstopfen der gattungsgemäßen Art zu schaffen, bei dem die Gefahr einer Ver­ schmutzung durch an der Kanüle anhaftende Tropfen ebenfalls ver­ mieden ist, der jedoch kostengünstig in einem Arbeitsgang her­ gestellt werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Bei dem erfindungsgemäßen Stopfen wird die Kanüle nicht wie bei dem Stand der Technik durch ein Filtermaterial oder un­ mittelbar am äußeren Ende des Stopfens abgestreift, sondern in einem Abstand von diesem äußeren Ende an einer scharfkanti­ gen Engstelle, die von der Berührungslinie der beiden hohl­ kegelförmigen Kanalabschnitte gebildet wird. Der sich von der Engstelle zum äußeren Ende des Stopfens erstreckende hohl­ kegelförmige Kanalabschnitt erleichtert das Hinführen der Ka­ nüle zu der Engstelle. Aus der US-PS 26 01 938 ist es zwar be­ kannt, in der Außenfläche eines gummielastischen, von einer Kanü­ le durchstechbaren Verschlußstopfens eine konische Vertiefung vorzusehen, eine Engstelle zum Abstreifen eines an der Kanüle anhaftenden Tropfens ist jedoch nicht vorgesehen.

Vorzugsweise ist der Kegelwinkel des ersten, zwischen der Mem­ bran und der Engstelle liegenden Hohlkegel-Kanalabschnittes kleiner als der Kegelwinkel des zwischen der Engstelle und dem äußeren Ende des Stopfens liegenden Hohlkegel-Kanalab­ schnittes. Es hat sich gezeigt, daß bei einer Ausführung des erstgenannten Kegelwinkel größer als 10°, vorzugsweise größer als 15°, der Tropfen besonders gut zurückgehalten wird. Dagegen sollte der zweitgenannte Kegelwinkel kleiner als 30°, vorzugs­ weise kleiner als 20° sein. Da dieser relativ kleine Winkel eine relativ große axiale Erstreckung des zweiten Kanalabschnit­ tes erfordern würde, um eine große Mündungsöffnung zu erhalten, und damit das Einführen der Kanüle zu erleichtern, ist es zweck­ mäßig, an den zweiten Kanalabschnitt einen dritten, sich zum äußeren Ende des Stopfens nochmals erweiternden Kanalabschnitt anzuschließen. Dadurch kann die axiale Erstreckung des Stopfens gering gehalten und trotzdem eine verhältnismäßig große Einführ­ öffnung für die Kanüle geschaffen werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Ver­ schlußstopfen, und

Fig. 2 eine Draufsicht auf den in Fig. 1 dargestellten Ver­ schlußstopfen.

Der Verschlußstopfen ist aus Butyl-Gummi oder einem anderen nachgiebigen und flüssigkeitsdichten Werkstoff hergestellt und dient beispielsweise dazu, ein übliches Blutsammelgefäß zu ver­ schließen und einen Unterdruck in dem Gefäß aufrechtzuerhalten.

Der Verschlußstopfen besteht aus einem Körper 1 und einem Kopf 2 mit größerem Durchmesser. Der Körper 1 wird flüssigkeits­ dicht in den Hals eines Gefäßes eingesetzt. Ein Durchgangs­ kanal 3 erstreckt sich vom unteren Ende 4 zum oberen Ende 5 des Verschlußstopfens. Er ist durch eine Membran 6 abgesperrt, die etwa 1,5 bis 2,5 mm dick ist und dadurch leicht von einer Kanüle durchstochen werden kann. Zwischen der Membran 6 und dem äußeren Ende 5 des Verschlußstopfens weist der Durchgangs­ kanal 3 einen nach außen zu sich verengenden Abschnitt 7 auf. Dieser Abschnitt 7 hat die Form eines Kegelstumpfes mit einem Neigungswinkel α von etwa 15°. An den sich verengenden Ab­ schnitt 7 schließt sich ein sich erweiternder Abschnitt 8 an, der aus zwei Teilen 8 A und 8 B besteht. Die Engstelle 9 zwi­ schen den Abschnitten 7 und 8 liegt in einem Abstand von dem äußeren Ende 5 und hat einen Querschnitt, der größer ist als derjenige der Kanüle.

Der Teil 8 A hat ebenfalls die Form eines Kegelstumpfes, des­ sen Kegelwinkel kleiner als 30° und vorzugsweise kleiner als 20° ist. Um das Einführen der Kanüle in den Durchgangs­ kanal 3 zu erleichtern, schließt sich an den Teil 8 A die ke­ gelstumpfförmige Erweiterung 8 B an.

Wenn eine Kanüle in den Durchgangskanal 3 eingeführt wird, leitet der Teil 8 B die Kanüle in den Teil 8 A, ohne daß ein nennenswerter Kraftaufwand erforderlich ist. Dann wird die Membran 6 durchstochen, was aufgrund der geringen Dicke die­ ser Membran ebenfalls keinen großen Kraftaufwand erfordert.

Wenn die Kanüle zurückgezogen wird, so wird der beispielswei­ se aus Blut bestehende Tropfen an ihrem Ende durch die Eng­ stelle 9 festgehalten. Dadurch wird eine Verschmutzung von außen zugänglichen Flächen des Verschlußstopfens wirksam ver­ hindert.

Die Engstelle 9 hat einen Durchmesser von beispielsweise 2 bis 6, vorzugsweise 3 bis 5 mm. In einem ausgeführten Ver­ schlußstopfen liegt der Durchmesser der Engstelle bei 4 mm.

Claims (3)

1. Insbesondere für Blutsammelgefäße bestimmter Verschluß­ stopfen mit einem inneren und einem äußeren Ende (4 bzw. 5), zwischen denen sich ein eine Engstelle (9) aufweisender Ka­ nal (3) erstreckt, der durch eine von einer Kanüle durch­ steckbaren in bezug auf die Engstelle (9) innen liegende Membran (6) verschlossen ist und einen sich von der Membran zur Engstelle hin verengenden Kanalabschnitt (7) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanalabschnitt (7) die Form eines Hohlkegelstumpfes hat, an den sich ein zum äußeren Ende (5) des Stopfens hin erweiternder Kanalabschnitt (8 A) ebenfalls in Form eines Hohlkegelstumpfes unmittelbar anschließt, wobei die Engstel­ le (9) von der Anschlußstelle zwischen den Kanalabschnitten (7 und 8 A) gebildet ist.

2. Verschlußstopfen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kegelwinkel des ersten Kanalabschnittes (7) kleiner ist als der Kegelwinkel des zweiten Kanalabschnittes (8 A).

3. Verschlußstopfen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß sich an den zweiten Kanalabschnitt (8 A) ein dritter, sich zum äußeren Ende (5) des Stopfens erweitern­ der Kanalabschnitt (8 B) anschließt.