DE4103041A1 - Verschlusskappe fuer eine infusionsflasche - Google Patents
Verschlusskappe fuer eine infusionsflascheInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verschlußkappe aus Kunst
stoff, zum Aufsetzen auf den Hals einer Infusionsfla
sche, mit einem Flanschbereich und einem doppelwandigen
Deckelbereich, dessen außenliegende Wand als Abreißteil
und dessen innenliegende Wand als Kanülendurchsteckteil
zur abdichtenden Halterung einer in die Infusionsflasche
eingesteckten Kanüle ausgebildet ist.
Eine solche Verschlußkappe ist beispielsweise bekannt
aus der DE-PS 23 27 553. Bei dieser Verschlußkappe ist
das Kanülendurchsteckteil als Gummischeibe ausgebildet,
welche nach Abreißen des Abreißteiles von der Kanüle
durchstochen wird. Die Gummischeibe dient zur Abdichtung
und zur Halterung der in die Flasche einsteckenden Kanü
le. Die Gummischeibe ist in ein das Abreißteil und den
Flanschbereich bildendes Formstück eingepreßt, um nach
Abreißen des die Infusionsflasche versiegelnden Abreiß
teils und Durchstechen der Infusionsnadel den Spaltbe
reich zwischen Scheibe und Flanschbereich abzudichten.
Nachteilhaft an dieser Ausgestaltung ist ein aufwendiger
Herstellungsprozeß: Beim Einpressen der relativ dicken
Gummischeibe in das Formstück muß in Ermangelung einer
Öffnung, die im Doppelwandbereich zwischen Gummischeibe
und Abreißteil verbleibende Restluft durch den Dichtbe
reich zwischen Umfangsfläche der Gummischeibe und der
Kappeninnenwand hindurchgepreßt werden. Dieses Heraus
pressen des Luftpolsters erfordert zusätzliche Arbeits
schritte und somit erhöhte Montagekosten. Während des
Hereinwalkens der Gummischeibe in den Flanschbereich der
Kappe besteht weiterhin eine Gefahr für die Sollreißzone
des Abreißteils. Ein weiterer Nachteil ist durch die
Verwendung von zwei verschiedenen Materialien gegeben:.
während das das Abreißteil und den Flanschbereich ausbil
dende Formstück und die Flasche aus dem gleichen Materi
al (PP oder PE) hergestellt werden können, wird das
Kanülendurchsteckteil von bisher verwendeten Verschluß
kappen aus Naturkautschuk hergestellt. Dieses macht
verbrauchte Infusionsflaschen nur mit einem erheblichen
Aufwand recyclefähig: die Gummischeiben müssen vor dem
Recyclen entfernt und aussortiert werden. Die Verwendung
von Naturkautschuk hat den weiteren Nachteil, daß dieses
Naturmaterial Qualitätsschwankungen unterworfen ist, so
daß jede Lieferung des Ausgangsmaterials hinsichtlich
Verunreinigungen untersucht werden muß und zur Verarbei
tung einer Freigabe bedarf. Auch werden beim Durchste
chen des Spikes (Kanüle) Fragmente des Kautschukmateri
als gebildet, die sogar im ungünstigen Fall über die
Infusionslösung in den Blutkreislauf gelangen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungs
gemäße Verschlußkappe in gebrauchsvorteilhafter Weise
herstellungstechnisch zu verbessern.
Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß das Kanülendurch
steckteil eine Öffnung zum Durchstecken einer durchmes
sergrößeren Kanüle aufweist, wobei der Rand der Öffnung
von einer elastischen Lippe ausgebildet wird. Die Unter
ansprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfin
dung dar.
Zufolge derartiger Ausgestaltung ist eine herstellungs
günstigere Ausgestaltung einer Verschlußkappe gegeben.
Das Kanülendurchsteckteil ist mit einer Öffnung ausge
stattet, deren Durchmesser geringer ist als der Durchmes
ser der genormten Kanüle. Beim Einstecken der Kanüle
(Spike) durch die Öffnung wird die den Rand ausbildende
elastische Lippe entsprechend dem Durchmesser der Kanüle
aufgeweitet. Durch die um die Kanüle gespannte Lippe
wird eine Abdichtung zwischen Kanüle und Verschlußkappe
hergestellt. Dadurch, daß das Kanülendurchsteckteil aus
einem Kunststoff wie PE oder PP besteht, können beim
Durchstecken des Spikes durch das Kanülendurchsteckteil
keine Werkstofffragmente gebildet werden, die mittels -
der Infusionslösung in den Blutkreislauf transportiert
werden könnten. Selbst wenn es sich bei der Öffnung um
keine durchgehende Öffnung im Kanülendurchsteckteil
handelt, sondern wenn die Öffnung durch ein Häutchen
versiegelt ist, welche Variante im Zusammenhang vorlie
gender Anmeldung mit dem Begriff "Öffnung" ebenfalls
angesprochen ist, findet ein Abbröckeln von Material
nicht statt. Ein zusätzlicher Vorteil ist dadurch gege
ben, daß durch die Ausbildung der Aufweitung auch eine
Halterung der Kanüle vermittels Haftreibung gegeben ist.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
ist die elastische Lippe derart ausgestaltet, daß die
Lippe beim Einstecken der Kanüle (Spike) nach innen
ausgestülpt wird. Durch die Ausstülpung nach innen wird
die Haftreibung sogar noch vergrößert, da bei einer
Zugbeaufschlagung der Kanüle in Richtung nach außen die
radialen Andrückkräfte der Lippen an der Kanülenwand
sich erhöhen. In jedem Falle reicht die Haftreibung
jedoch aus, um die eingesteckte Kanüle mit Schlauch zu
halten. Größere Zugkräfte am Schlauch werden ohnehin bei
derartigen Infusionsflaschen durch externe Zugentlastun
gen abgefangen. Zur Steigerung der Elastizität der Lippe
ist vorgesehen, daß die Lippe teilweise eine geringere
Wandstärke aufweist als der übrige Bereich des Kanülen
durchsteckteils. Ohne die Stabilität des Kanüleneinsteck
teils zu verringern, erhöht sich durch diese Maßnahme
die Fähigkeit der Lippe in radialer Richtung nachzugeben
und die bevorzugt kreisrunde Öffnung entsprechend dem
Durchmesser der Kanüle (Spike) aufzuweiten bzw. nach
innen auszustülpen. In vorteilhafter Weise wird die
Recyclingfähigkeit wesentlich verbessert, da die gesamte
Verschlußkappe materialeinheitlich hergestellt werden
kann. Flanschbereich, Abreißteil und Kanülendurchsteck
teil sind dann aus identischem Werkstoff hergestellt.
Das Material kann beispielsweise Polyethylen (PE) oder
Polypropylen (PP) sein. Das Kanülendurchsteckteil
braucht nicht mehr aus Gummi zu bestehen, nur die Lippe
muß elastisch ausbiegbar sein. Der Verzicht auf den
Naturkautschuk als Werkstoff für das Kanülendurchsteck
teil bringt weiterhin den mit der Kontrollierbarkeit des
Werkstoffs verbundenen Vorteil, daß verschiedene Werk
stofflieferungen nicht mehr gesondert hinsichtlich ihrer
Reinheit untersucht werden müssen. Polypropylen weist
weiterhin den Vorteil auf, aufgrund seiner Molekular
struktur beim Durchstecken mit der Kanüle keine Brösel
(Fragmente) zu bilden, so daß selbst das Belassen eines
dünnen, die Öffnung versiegelnden Häutchen schadlos ist.
Herstellungstechnisch vorteilhaft ist es das Kanülen
durchsteckteil scheibenförmig auszugestalten. Das Kanü
lendurchsteckteil ist dann in den Flanschbereich eines
den Flanschbereich und das Abreißteil ausbildende Form
teil eingesteckt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungs
form ist das Kanülendurchsteckteil mit dem Formteil
verschweißt. Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, daß
das scheibenförmig ausgebildete Kanülendurchsteckteil
auf einem Hinterschnitt der Innenwand des Flanschbe
reichs aufliegt. Ist das Kanülendurchsteckteil nicht mit
dem Abreißteil und dem einen Flanschbereich ausbildenden
Formteil fest verbunden, beispielsweise nur eingesteckt,
so weist das Kanülendurchsteckteil an seinem Randbereich
vorzugsweise umlaufende Dichtlippen auf. Die Dichtlippen
sind in umfangvergrößernder Weise dem Kanülendurchsteck
teil derart angeformt, daß dessen radial nach außen
weisende Umfangsfläche eine konkave Form aufweist. Insbe
sondere die dünne Wandstärke der Dichtlippen erhöhen
ihre Elastizität. Die elastischen Dichtlippen liegen
unter Spannung an der Innenwand des Flanschbereichs
dichtend an. Die Ausgestaltung des Kanülendurchsteck
teils mit umfangsseitigen Dichtlippen erleichtert weiter
hin auch die Montage. Durch die Nachgiebigkeit der Dicht
lippen kann das Kanülendurchsteckteil in einfacher Weise
in den Flanschbereich hineingesteckt werden und kommt in
eine Parallelanlage zum Abreißteil, wobei die Dichtlip
pen beim Übertritt über einen Hinterschnitt des Flansch
bereichs elastisch ausbiegen. Ein Sichschrägstellen des
Kanülendurchsteckteils während des Aufschweißens der
Verschlußkappe auf die Infusionsflasche wird wirksam
verhindert. Eine ebenfalls bevorzugte Ausgestaltung der
Erfindung sieht ein scheibenförmig ausgebildetes Kanülen
durchsteckteil vor, das von einem Flanschabschnitt mate
rialeinheitlich umgeben ist. Das Kanülendurchsteckteil
ist dabei in den Flanschabschnitt, der die Form eines
Hohlzylinders aufweisen kann, eingeformt. Der Flanschab
schnitt ist weiterhin mit dem Abreißteil und Flanschab
schnitt bildenden Formstück verschweißt. Eine weitere
Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, das Kanülendurch
steckteil mit dem Flanschbereich materialeinheitlich als
ein Formteil auszubilden. Dabei kann deckelseitig eine
Aufnahmekammer ausgebildet werden, in welche das Abreiß
teil eingesteckt ist. Das Abreißteil kann bevorzugt mit
der Aufnahmekammer oder aber auch mit dem Kanülendurch
steckteil verschweißt sein. Zur 100%igen Abdichtung ist
eine umlaufende Verschweißung vorgesehen, die bevorzugt
mit Ultraschall durchgeführt wird. Vorzugsweise wird die
Aufnahmekammer durch den sich deckelseitig fortsetzenden
Flanschbereich ausgebildet. Es ist aber auch vorgesehen,
das Abreißteil, das von einem Ring umgeben ist, unmittel
bar mit dem Ring auf das Kanülendurchsteckteil aufzu
schweißen. Eine Aufnahmekammer ist dann auch entbehr
lich. Insgesamt zeichnet sich die Erfindung durch eine
vereinfachte und damit verbilligte Herstellungsweise der
Verschlußkappe aus und durch eine hohe Recyclebarkeit,
da lediglich die verbrauchten Flaschen zu sammeln sind
und ohne weitere Sortier- und Demontierschritte zu Granu
lat verarbeitet werden können.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß
die Lippe durch einen umlaufenden Abschnitt gebildet
ist, der über einen Bereich verminderter Wandstärke von
einem unbeeinflußten Wandbereich des Kanülendurchsteck
teiles gesondert ist. Es ist konkreter ein Abschnitt
ausgebildet, der über eine Art Filmgelenk mit dem unbe
einflußten Wandbereich des Kanülendurchsteckteiles ver
bunden ist. Durch eine solche flexible Anbindung der
Lippe wird diese bei Einschiebung einer Kanüle insgesamt
unter Aufweitung in eine Verkeilungsstellung zu dem
unbeeinflußten Wandbereich des Kanülendurchsteckteils
versetzt. Der (lippenförmige) Abschnitt ist insgesamt O-
ringförmig ausgebildet. Es handelt sich gleichsam um
einen einstückig angebundenen Ohrring. Der Durchmesser
des (lippenartig) Abschnitts bzw. des O-Ringes ist hier
bei bevorzugt geringer als eine Dicke des unbeeinflußten
Wandbereichs des Kanülendurchsteckteiles.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungs
beispielen im Detail erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Verschlußkappe, aufge
setzt auf den Hals einer Infusionsflasche,
Fig. 2 eine Verschlußkappe gemäß Fig. 1 ohne einge
setztes Kanülendurchsteckteil,
Fig. 3 ein Kanülendurchsteckteil im Querschnitt,
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung eines Kanülen
durchsteckteils gemäß Fig. 3,
Fig. 5 eine vergrößerte Darstellung einer durch die
Öffnung unter Ausstülpung der Lippe
gesteckten Kanüle,
Fig. 6 eine Verschlußkappe gemäß einer zweiten Ausfüh
rungsform im Schnitt,
Fig. 7 eine Verschlußkappe gemäß einer dritten Ausfüh
rungsform im Schnitt,
Fig. 8 ein Kanülendurchsteckteil einer weiteren
Ausgestaltung mit exzentrischer Öffnung,
Fig. 9 eine perspektivische Darstellung eines Kanülen
durchsteckteils gemäß Fig. 8,
Fig. 10 ein Kanülendurchsteckteil gemäß Fig. 8 in
eine Verschlußkappe eingesetzt,
Fig. 11 eine vergrößerte Darstellung einer durch die
Öffnung unter Ausweitung der Lippe gesteckte
Kanüle;
Fig. 12 eine Darstellung gemäß Fig. 1 eines weiteren
Ausführungsbeispieles;
Fig. 13 das Kanülendurchsteckteil gemäß der Ausgestal
tung nach Fig. 12 in stark vergrößerter Dar
stellung;
Fig. 14 das Kanülendurchsteckteil gemäß Fig. 13 bzw.
Fig. 12 mit durchgesteckter Kanüle;
Fig. 15 eine perspektivische Darstellung des Kanülen
durchsteckteiles in der Ausführungsformen der
Fig. 12 bis 14.
In den Fig. 1 bis 4 ist ein erstes Ausführungsbei
spiel der Erfindung dargestellt. Mit dem Bezugszeichen 1
ist die Verschlußkappe in zylindrischer Form bestehend
aus dem Flanschbereich 8, dem Abreißteil 3 und dem Kanü
lendurchsteckteil 4 bezeichnet. Die Verschlußkappe 1
weist an ihrem flaschenseitig, dem Deckel abgewandten
Ende einen Kragen 1′ auf, der zu einem Kragen 2′ einer
Infusionsflasche 2 korrespondiert. Die Infusionsflasche
2 ist halsseitig durch eine Membrane 7 verschlossen,
welche von der Infusionsnadel (Spike) 10 zu durchstechen
ist. Verschlußkappe 1 und Infusionsflasche 2 sind an
ihren Kragen 1′ und 2′ miteinander verschweißt. Bei
dieser Ausgestaltung ist das Abreißteil 3 mit dem
Flanschbereich 8 einstückig als Formstück 19 ausgebil
det, beispielsweise als Spritzgußteil. Das als zylinder
förmige Dichtscheibe ausgebildete Kanülendurchsteckteil
ist in den Flanschbereich 8 der Verschlußkappe 1 hinein
gesteckt und über den Hinterschnitt 13 hinweggeschoben,
so daß es in Parallellage zum Abreißteil 3 zu liegen
kommt und mit diesem die Doppelwand ausbildet. Das Ab
reißteil 3 ist über Materialschwächungen 12 mit dem
Flanschbereich 8 verbunden. Das Abreißteil weist weiter
hin einen Abreißring 11 auf, zum Herausreißen des Abreiß
teiles und Freilegen des Kanülendurchsteckteils. Das
Abreißteil 3 dient zum einen als Originalitätsindikator
und zum anderen gewährleistet die Materialeinheitlich
keit mit dem Flanschbereich einen Verkeimungsschutz.
Das in das Formstück 19 eingesteckte Kanülendurchsteck
teil 4 hat eine scheibenförmige Form. Im Umfangsbereich
weist die Scheibe zwei jeweils die kreisförmigen Boden-
und Deckflächen durchmesservergrößernde Dichtlippen 9
auf. Die radiale Umfangsfläche bekommt hierdurch eine
konkave Form. Die Dichtlippen stehen auch über die Deck
fläche 4′′ und die Bodenfläche 4′ über, so daß sie einen
deck- und bodenseitigen Rand ausbilden und im eingesteck
tem Zustand in Spreizlage zum Liegen kommen. Der Durch
messer der Dichtlippen 9 ist geringfügig größer als
derjenige der Innenwandung 8′ des Flanschbereiches 8, so
daß die Dichtlippen 9 dichtend an der Innenwandung 8′
anliegen. Das Kanülendurchsteckteil 4 weist eine vom
Abreißteil 3 abgedeckte Öffnung 5 auf, die von einer
Lippe 6 umrandet ist und welche nach einen Abreißen des
Abreißteils freiliegt. In diesem Ausführungsbeispiel ist
die Öffnung 5 des Kanülendurchsteckteils 4 durchgehend
ausgebildet, es sind jedoch auch Ausgestaltungen der
Erfindung denkbar, bei denen die Öffnung durch ein Häut
chen versiegelt ist. Die Öffnung ist dann ein Oberflä
chenbereich des Kanülendurchsteckteils 4 mit extremer
Wandstärkenverminderung. Der Durchmesser der Öffnung 6
ist geringer als der Durchmesser einer in die Öffnung
einzusteckenden Kanüle 10. Dies hat zur Folge, daß beim
Einstecken der zylinderförmigen Kanüle 10 die Lippe 6
der kreisförmigen Öffnung 5 nach innen ausstülpt und
sich an die Außenwand der Kanüle 10 dichtend anschmiegt.
Durch die Elastizität der Lippen liegen diese mit einem
gewissen Anpreßdruck an der Kanüle 10 an. Die Dichtwir
kung wird dadurch noch erhöht, daß die Infusionsflasche
bei Gebrauch halsseitig nach unten aufgehängt ist, so
daß die in die Öffnung 5 eingesteckte Kanüle 10 durch
Schwerkraft nach außen beaufschlagt wird. Vermöge der
Reibung der Lippe 6 an der Kanüle 10 fällt diese jedoch
nicht aus dem Kanülendurchsteckteil 4 heraus, sondern
wird in letzterem gehaltert. Die Beaufschlagung der
Kanüle 10 nach außen bewirkt sogar eine Erhöhung des
Anpreßdruckes der Lippe 6 an der Kanüle 10 und verbes
sert dadurch die Dichtung. Bei der Beaufschlagung der
Kanüle 10 entgegen der Ausstülprichtung der Lippen 6
entsteht nämlich eine radiale Kraftkomponente. Die Wand
stärke der Lippe 6 verkleinert sich in Richtung der
Randkante 6′ keilförmig. Dieser Bereich verminderter
Wandstärke ist für die Ausstülpung förderlich, da hier
durch die Ausbiegbarkeit der Lippe 6 erhöht wird. Wie
insbesondere Fig. 5 zeigt, ist die Lippe so bemessen,
daß die Randkante 6′ der Öffnung 5 über die Bodenfläche
4′ des Kanülendurchsteckteils 4 ausstülpt.
Die Stellung der Kanüle senkrecht zur Kanülendurchsteck
teil-Erstreckungsebene wird zum einen durch die Überkopf
aufhängung der Infusionsflasche und zum anderen durch
den zweiten Lagerpunkt der Kanüle 10 im Durchsteckpunkt
der Membrane der Infusionsflasche günstig beeinflußt.
Fig. 6 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfin
dung. Das ebenfalls scheibenförmig als Zylinder ausge
staltete Kanülendurchsteckteil 4 ist hierbei von einem
Flanschabschnitt 14 umgeben, bei dem es sich um einen
Hohlzylinder handelt. Kanülendurchsteckteil 4 und
Flanschabschnitt 14 können als ein Spritzgußteil herge
stellt werden und mit einem zweiten Formstück, das den
Flanschbereich 8 und das Abreißteil 3 ausbildet und
ebenfalls als Spritzgußteil herstellbar ist, verschweißt
werden. Die Verschweißung geschieht dabei bevorzugt an
einer Stirnfläche 14′ des Flanschabschnittes und mit
Ultraschall. Bei dieser Ausgestaltung wird der in der
ersten Ausgestaltung notwendige Hinterschnitt 13 entbehr
lich. Als Material wird Polypropylen oder Polyethylen
bevorzugt, wobei jedoch beide Formstücke aus identischem
Material bestehen. Die Öffnung 5 des Kanülendurchsteck
teils ist entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel
ausgebildet. Es wird auf die dort detaillerte Beschrei
bung verwiesen.
In Fig. 7 ist ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfin
dung dargestellt. Es wird ein Formstück 21 von dem Kanü
lendurchsteckteil 4 ausgebildet, dem der Flanschbereich
materialeinheitlich angeformt ist. Auch dieses Formstück
wird bevorzugt als Spritzgußteil hergestellt. Der
Flanschbereich 8 setzt sich deckelseitig in einen
Flanschbereich 15 fort. Der Flanschbereich 15 bildet
eine Aufnahmekammer 18 aus, in die das Abreißteil 3
eingelegt ist. Das Abreißteil 3 ist über eine ringförmi
ge Materialschwächung 12 mit einem Ring 16 verbunden,
welcher mit dem Kanülendurchsteckteil 4 verschweißt ist.
Hierzu weist das Kanülendurchsteckteil 4 einen ringförmi
gen Steg 17 auf, auf dem der Ring 16 aufliegt und ver
schweißt ist. Die Verschweißung wird bevorzugt mit Ultra
schall duchgeführt.
Dieses Ausführungsbeispiel erweist sich herstellungstech
nisch als besonders vorteilhaft, da der Flanschbereich
15 nur eine geringe Höhe aufzuweisen braucht. Das Ein
stecken des zweiten Teiles, hier des Abreißteiles, ist
erheblich vereinfacht gegenüber den ersten beiden Ausfüh
rungsbeispielen. Hinsichtlich der Ausgestaltung des
Kanülendurchsteckteiles, insbesondere der die Öffnung 5
umgebenden elastischen Lippe 6, wird auf die detaillier
te Beschreibung der ersten Ausführungsform verwiesen.
Wie bei den Ausführungsformen können auch bei diesem
dritten Ausführungsbeispiel alle Teile der Verschlußkap
pe aus identischem Material, bevorzugt Polypropylen oder
Polyethylen hergestellt werden, um die Rohstoffrückgewin
nung zu vereinfachen.
Die Fig. 8 bis 10 zeigen ein viertes Ausführungsbei
spiel der Erfindung. Die Öffnung 5 des Kanülendurchsteck
teils 4 ist bei dieser Ausgestaltung exzentrisch angeord
net. Hinsichtlich der Ausgestaltung der übrigen Bestand
teile der Verschlußkappe wird auf die detaillierte Be
schreibung zu dem ersten Ausführungsbeispiel verwiesen.
Eine weitere Ausgestaltung des Kanülendurchsteckteils 4
ist in der Fig. 11 dargestellt. Die Lippe 6 des Kanülen
durchsteckteils 4, das die kreisrunde Öffnung 5 ausbil
det, stülpt nun beim Durchstecken der durchmessergröße
ren Kanüle 10 nicht nach innen aus, sondern wird nur
seitlich in radialer Richtung weggedrückt. Die Kanüle 10
wird von dem sich radial gegen die Kanülenaußenwand
anpressende Lippe dichtend und haftreibend umschlossen.
Es ist vorgesehen die so ausgebildete Öffnung im Kanülen
durchsteckteil auch bei den zuvor beschriebenen vier
Ausführungsbeispielen einzusetzen.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 12 bis 15
ist ein weiterhin abgeändertes Kanülendurchsteckteil 4
dargestellt.
In Fig. 12 ist es in einem in die Verschlußkappe 1
einer Infusionsflasche 2 eingebauten Zustand, im Quer
schnitt dargestellt, entsprechend Fig. 1.
Es ist ein im wesentlichen kreisförmiger Lippenabschnitt
6′′ zu erkennen, der über einen filmgelenkartigen Be
reich 19 verminderter Wandstärke an den unbeeinflußten
Wandbereich 4′′′ des Kanülendurchsteckteiles 4 angebun
den ist. Insbesondere geht dies auch aus den Fig. 13
und 15 hervor.
Die Lippe 6′′ ist gleichsam O-ringförmig ausgebildet.
Ein Durchmesser d1 des im wesentlichen kreisförmig im
Querschnitt ausgebildeten Abschnittes 6′′ ist kleiner
als eine Dicke d2 des unbeeinflußten Wandbereiches 4′′′
des Kanülendurchsteckteiles 4.
Eine weitere Abänderung ist insbesondere hinsichtlich
der Dichtlippen 9 vorgenommen. Die Dichtlippen 9′ sind
an ihren Spitzen abgerundet und ausgebildet. Darüber
hinaus verlaufen sie etwa parallel zueinander, im Unter
schied zu der V-förmigen Spreizung der vorstehend be
schriebenen Ausführungsbeispiele. Gegenüber einem oberen
und unteren Rand 21 bzw. 22 sind die Dichtlippen über
einen rechtwinkligen Absatz 23 vorstehend ausgebildet.
Zwischen den Dichtlippen 9′ ergibt sich eine im wesentli
chen O-förmige radial nach außen weisende Aussparung.
Insgesamt ist das Kanülendurchsteckteil 4 symmetrisch zu
einer Ebene E ausgebildet, zur weiteren fertigungstechni
schen Vereinfachung. Dies trifft auch auf die vorbe
schriebenen Ausführungsbeispiele zu.
In Fig. 14 ist ein Kanülendurchsteckteil 4 mit durchge
steckter, lediglich teilweise gezeichneter Kanüle 24
dargestellt. Wie ersichtlich ist, wird beim Durchstecken
der Kanüle 24 der Abschnitt bzw. die Lippe 6′′ in Durch
steckrichtung verschoben, derart, daß sich eine Verkeil
ungsstellung zu dem unbeeinflußten Wandbereich 4′′′ des
Kanülendurchsteckteiles 4 ergibt. So können auch gewisse
auf die Kanüle 24 wirkende Zugkräfte nach unten aufgenom
men werden, ohne daß die Kanüle 24 aus dem Kanülendurch
steckteil 4 herausrutscht. Dies trotz einem zu einer
Spitze 25 des Kanülendurchsteckteiles 24 konisch zulau
fender Ausgestaltung des Wandbereichs 25.
Bei einem ausgeführten Teil beträgt die Dicke d2 des
unbeeinflußten Wandbereiches 4′′′ etwa 1,9 bis 2 mm, die
Dicke d1 der Lippe bzw. des Abschnittes 6′′ etwa 1,5
mm. Insbesondere auch aus spritztechnischen Gründen kann
sich ergeben, daß der Abschnitt 6′′ nicht ideal kreisför
mig ausgebildet ist. Er kann im Querschnitt auch einen
gewissen S-Schlag aufweisen. Gleichwohl ergibt sich die
vorteilhafte Verkeilungsstellung bei Einschieben der
Kanüle 24 und dies auch lagenunabhänig, also unabhängig
davon, mit welcher Seite nach oben das Kanülendurchsteck
teil 4 sich in der Verschlußkappe 1 befindet.
Die in der vorstehenden Beschreibung, der Zeichnung und
den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für
die Verwirklichung der Erfindung von Bedeutung sein.
Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In
die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der
Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Priori
tätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhalt
lich mit einbezogen.
Claims (16)
1. Verschlußkappe (1) aus Kunststoff, zum Aufsetzen auf
den Hals einer Infusionsflasche (2), mit einem Flanschbe
reich (8) und einem doppelwandigen Deckelbereich, dessen
außenliegende Wand als Abreißteil (3) und dessen innen
liegende Wand als Kanülendurchsteckteil (4) zur abdich
tenden Halterung einer in die Infusionsflasche einge
steckten Kanüle ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kanülendurchsteckteil (4) eine im wesentlichen
kreisrunde Öffnung (5) zum Durchstecken einer durchmes
sergrößeren Kanüle (10) aufweist, wobei der Rand der
Öffnung von einer elastischen Lippe (6) ausgebildet wird.
2. Verschlußkappe (1) aus Kunststoff, insbeondere nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische
Lippe (6) beim Durchstecken einer durchmessergrößeren
Kanüle (10) nach innen bzw. in Durchsteckrichtung aus
stülpt.
3. Verschlußkappe (1) aus Kunststoff, insbesondere nach
einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Lippe (6) durch einen
umlaufenden Abschnitt (6′′) gebildet ist, der über einen
Bereich (19) verminderter Wandstärke von einem unbeein
flußten Wandbereich (4′′′) gesondert ist.
4. Verschlußkappe (1) aus Kunststoff, insbesondere nach
einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Abschnitt (6′′) O-ringför
mig ausgebildet ist.
5. Verschlußkappe (1) aus Kunststoff, insbesondere nach
einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ein Durchmesser (d1) des Ab
schnittes (6′′) geringer ist als eine Dicke (d2) des Wand
bereiches (4′′′).
6. Verschlußkappe (1) aus Kunststoff, insbesondere nach
einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die elastische Lippe (6) ein
Bereich dünnerer Wandstärke des Kanülendurchsteckteils
(4) ist.
7. Verschlußkappe (1) aus Kunststoff, insbesondere nach
einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Kanülendurchsteckteil (4)
scheibenförmig ausgebildet ist und in ein den Flanschbe
reich (8) und das Abreißteil (3) ausbildendes Formteil
(19) eingesteckt ist.
8. Verschlußkappe (1) aus Kunststoff, insbesondere nach
einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Kanülendurchsteckteil (4)
mit dem Formteil (19) verschweißt ist.
9. Verschlußkappe (1) aus Kunststoff, nach einem oder
mehrern der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das scheibenförmig ausgebildete Kanülen
durchsteckteil (4) auf einem Hinterschnitt (13) der
Innenwand des Flanschbereichs aufliegt.
10. Verschlußkappe (1) aus Kunststoff, insbesondere nach
einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß einer radialen Umfangsfläche
des scheibenförmig ausgebildeten Kanülendurchsteckteils
(4) umlaufende Dichtlippen (9) angeformt sind, welche an
der Innenwand (8′) des Flaschbereiches (8) dichtend
anliegen.
11. Verschlußkappe (1) aus Kunststoff, insbesondere nach
einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Dichtlippen (9′) nach
außen abgerundet sind.
12. Verschlußkappe (1) aus Kunststoff, insbesondere nach
einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Dichtlippen (9′) sich im
wesentlichen parallel zueinander erstrecken.
13. Verschlußkappe (1) aus Kunststoff, insbesondere nach
einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das scheibenförmig ausgebilde
te Kanülendurchsteckteil (4) von einem Flanschabschnitt
(14) materialeinheitlich umgeben ist, welcher mit dem
das Abreißteil (3) und den Flanschbereich (8) bildenden
Formstück (20) verschweißt ist.
14. Verschlußkappe (1) aus Kunststoff, insbesondere nach
einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Kanülendurchsteckteil (4)
mit dem Flanschbereich (8) als materialeinheitliches
Formteil (21) ausgebildet ist und deckelseitig eine
Aufnahmekammer (18) ausgebildet ist, in welche das Ab
reißteil (3) eingesteckt ist.
15. Verschlußkappe (1) aus Kunststoff, insbesondere nach
einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß sich der Flanschbereich (8,
15) deckelseitig fortsetzt zur Ausbildung der Aufnahme
kammer (18).
16. Verschlußkappe (1) aus Kunststoff, insbesondere nach
einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ein das Abreißteil umgebender
Ring (16) auf dem Kanülendurchsteckteil (4) aufge
schweißt ist.
Priority Applications (2)
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Family Applications (1)
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |